Autor: Mary Eve Parker ms.parker@gmx.at

Tut leid dass es so lange gedauert hat bis ich endlich einen zweiten Teil zustande gebracht habe, aber manchmal mischt sich dann auch das reale Leben hinzu und alles wird komplizierter.

Rating: irgendwann einmal wird es NC 17 werden

Zusammenfassung: Parker hört Schritte im Wohnzimmer ….

Zeit des Lebens

Teil 2/?

Ich brauchte einige Momente bis ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, einen der sich nicht mit seinem Körper befasste. Was nun tun? Ich würde nicht die ganze Nacht einfach hier stehen können um ihn zu bewundern, mir jeden Teil seines Körpers einzuprägen, sie mir für immer zu merken.

Ich würde etwas brauchen, eine Phantasie, ein Bild, mit dem ich mich das nächste Mal selbst zum Höhepunkt bringen könnte. In einer der Nächte die ich wieder alleine im meinem Bett verbringe, und Jarod irgendwo draußen sein Leben genieße.

Langsam stand ich auf, deckte Jarod mit einem schottischen Bettüberwurf zu und ging die Treppe hinab um mich um den Blutfleck zu kümmern, welchen ich verursachte hatte.

Auch wenn ich getrunken hatte, kam ich mir so nüchtern vor wie noch nie in meinem Leben zuvor. Ich hatte ihn verletzt.

Automatisch ging ich an dem Blutfleck vorbei, schenkte ihm nicht einmal einen Blick und lief zum Kühlschrank. Ich öffnete die Türe, entnahm die Flasche Eristoff, öffnete diese und schenkte mir ein Glas voll, öffnete den Tiefkühlteil und holte mir eine Eiswürfel, um wie meistens, mir einen ‚on the rocks' zu zaubern.

Ich setzte mich langsam auf einen Stuhl und trank, in kleinen Schlucken, das beißende Getränk. Manchmal gingen sogar mir Fragen durch den Kopf, wie warum ich immer Wodka trank und nicht einmal etwas süßeres, etwas, das nicht meinen Rachen hinunter brennt und mir Magenschmerzen verursacht, aber ein Parker wie ich nun einmal war und bin, versucht solchen essenziellen Fragen aus dem Weg zu gehen, sie zu umgehen, einfach zu ignorieren.

Zu ignorieren, genau so wie den Fakt, dass der bestaussehenste Mann auf Gottes Erdboden in meinem Bett lag, und schlief – während ich mich versuchte zu betrinken um nicht über ihn herzufallen.

Gott, wenn er wüsste wie oft er mich bereits zum Höhepunkt gebracht hat, es schaffte dass ich seinen Namen rief, stöhnte und die Kontrolle verlor – nur hatte er bis jetzt nie die Chance gehabt dabei zu sein, wenn dies vor sich ging.

Schnell trank ich den letzten Schluck aus dem Glas, genoss das brennende Gefühl welchen es hinterließ und stand auf, stellte das leere Glas in die Abwasch, die Flasche zurück in den Kühlschrank und versuchte mich zu entsinnen, was ich als nächstes tun würde.

Der Blutfleck!

Mit einem Lavoir kaltem Wasser, einem Fetzen und einem Holzputzmittel machte ich mich auf den Weg, zum dem Platz an dem ich Jarod angeschossen hatte. Ob ich mir dies jemals verzeihen würde? Ich weiß es nicht! Eines war mir aber klar geworden, dass ich zukünftig mich nicht mehr betrinken würde, zumindest nicht in dem Ausmaß, bevor ich ins Bett gehe. Doch dies war wieder einmal einer dieser Parker-Vorsätze, und wir wussten alle, dass es nur eine Frage der Zeit war bis wieder einer gebrochen wurde. Deswegen war mein letzter Neujahrsvorsatz gewesen, keine mehr zu machen. Und auch dieser war vor einigen Sekunden wieder gebrochen worden.

Ich kniete mich auf den Boden und versuchte den Fleck so gut es ging weg zu reiben. Normalerweise würde ich einfach die Putzfrau kommen lassen, dies hätte ich getan bevor Thomas ermordet worden war, heute machte ich all diese Sachen am liebsten selbst- ich konnte niemand Anderen, Fremden, in meinem Haus dulden.

Doch der Blutfleck wollte einfach nicht verschwinden. Inzwischen liefen Tränen meine Wangen hinab und ich rieb fester und fester, schluchzte leise – wie man es mir beigebracht hatte- vor mich hin. ‚Ein Parker weint nicht' – dies war der Satz meines Vaters gewesen, als er mich einmal, an Mutters Todestag, in meinem Zimmer weinend vorgefunden hat. Was für ein einfühlsamer Mensch!

Doch wahrscheinlich hatte er sie wirklich geliebt! In all den Jahren, bis er Brigitte kennen gelernt hat, hatte er niemals eine andere Frau, zumindest hatte er niemals jemanden nach Hause gebraucht bzw. von jemand gesprochen. Andererseits hatte er mich rechtzeitig auf ein Internat geschickt, um sich wieder ein Liebesleben zuzulegen. Mein Vater im Bett mit einer Frau – das Bild spuckt bis heute in den dunklen Ecken meines Gehirns herum und belästigt mich.

„Teppich darüber legen", murmelte ich vor mich hin und stand auf um das Wasser, welches nun die blutig rote Farbe angenommen hatte wegzuschütten, und dann langsam ins Bett zu gehen. Ins Bett gehen?

Ich ging langsam die Treppe hinauf und stellte fest, dass ich typisch ein Parker wie ich war, keines der Gästezimmer jemals als Gästezimmer genutzt hatte, außer der einen Nacht in der Debbie bei mir übernachtet hatte.

Ich öffnete leise die Türe zu meinem Schlafzimmer und blickte auf die schlafende Form auf meinem Bett. Entspannt waren seine Gesichtsmuskeln, sein Mund leicht geöffnet, sein Atem ruhig und tief. Die Schlaf- und Schmerztabletten mussten mittlerweile also gewirkt haben.

Meine Blicke schweiften über mein Schlafzimmer, kein Sessel, bis auf den Hocker am Schminktisch, befand sich in diesem. Um auf dem Boden zu schlafen war ich eindeutig zu alt und mein Rücken würde mich Tage lang quälen. Ich ging langsam um dass Doppelbett herum und setzte mich langsam auf die andere Seite, um Jarod nicht aus seinem tiefen Schlaf zu reißen.

Mit einer Hand öffnete ich langsam den Gürtel der Robe die ich trug und ließ sie zu Boden gleiten, strich mein dünnes Seidennachhemd zurecht und legte mich vorsichtig auf die mir fremde Hälfte des Bettes.

Meine Beobachtungen galten dem Heben und Senken von Jarods Brust, seiner steten Atmung, mit diesem Wissen schlief ich rasch ein

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„Au", waren die einzigen Laute die meinen Lippen entkamen als ich plötzlich einem fremde Hand auf meinen Brustkorb geworfen bekam, es tat weniger weh, doch der Schock war groß.

Doch bevor ich noch in der Lage war etwas zu unternehmen, lag ein Kopf auf meinem Brustkorb und ein Arm um meine Hüfte, ein fremder Atem irritierte meine Brustwarzen.

Mein Kopf sagte mir, dass ich ihn aufwecken sollte um ihn von mir hinab zu befördern, doch vernahm ich plötzlich eine weitere Stimme, ich kannte sie kaum, welche mir sagte, dass es gut so war wie es jetzt ist und dass ich ihn doch nicht aus seiner Schlafwelt wecken wollte, der Schock dass er sich in meinem Bett befand würde noch schnell genug kommen.

Ich versuchte mich zu entspannen, tief ein und auszuatmen und es klappte irgendwie auch, den nächsten Moment an den ich mich erinnere, war der als mein Wecker läutete – ja es war Sonntag, eine schlechte Gewohnheit meinerseits.

Ich stillte den lästigen Ton mit einem Handschlag auf die Oberseite des Weckers, drehte mich um und wollte weiter schlafen, als ich mir erst wieder bewusst wurde, dass ich nicht alleine in meinem Bett lag.

„Parker?", hörte ich fragend eine stimme, der Schmerz den er verspüren musste war erkennbar.

„Bleib ruhig liegen, ich hol dir ein Glas Wasser und ein paar Schmerztabletten."

„Autsch…"

„Ich hab dir gesagt, dass du ruhig liegen bleiben sollst." Ich stand auf und ging in mein Badezimmer um noch einige Tabletten zu holen, als ich das Zimmer abermals betrat, konnte ich nicht umher seine leidende Form auf meinem Bett genau zu studieren.

„Wo bin ich?", frage Jarod und versuchte sich erneut aufzusetzen.

„Bleib liegen Jarod bitte, sonst reißt du die Wunde wieder auf."

„Wunde? … Parker?"

„Ja ich bin es Jarod, bleib ruhig liegen. Nimm diese und schluck sie mit dem Glas Wasser hinunter. Ich bin gleich wieder da."

Ich ging langsam die Stiegen hinunter, achtete auf jede einzelne und machte mir einen Espresso, dank der überteuerten Espressomaschine war diese Arbeit schnell getan und mit dem Kaffee in der einen Hand und einem Brot mit Marmelade in der anderen stieg ich die Treppen wieder hinauf.

Meine Gedanken kreisten um die Geschehnisse der letzten Nacht, wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass ich mit geladener Waffe die Treppen hinab stieg.

****

„Du musst etwas essen Jarod."

„Ich habe keinen Hunger."

Diskussionen über Diskussionen, typisch Jarod! Manche Eigenheiten wird selbst er sich niemals abgewöhnen.

Ich setzte mich an seine Seite und war kurz davor ihm zu erklären was letzte Nacht passiert war, als er sich aufsetzte, mich ansah und zu essen begann.

„Warum haben Sie auf mich geschossen?"

„Jarod du brauchst mich nicht zu siezen, niemand hört uns, wir sind vollkommen alleine hier."

„Warum hast du auf mich geschossen?" fragte er verlegen und biss wiederholt von dem Brot ab.

„Ich habe nicht gewusst dass du es bist, ich dachte es sei jemand anders. Ich habe nicht absichtlich auf dich geschossen, ich …" Tränen begannen sich ihren Weg über meine Wangen zu bannen, „… ich hatte etwas getrunken und habe eine Falte im Teppich übersehen, stürzte und dabei ging die Waffe los … ich wollte nicht …" ich schnäuzte mich in ein Taschentuch welches am Nachtisch deponiert war, „ich wollte dich nicht verletzten."

„Hör auf zu weinen Parker, du kannst es jetzt so und so nicht mehr ändern." Sagte er und strich mir mit seiner Hand über den Kopf. Wann hatte ich meinen Kopf auf seine Brust gelegt?

„Gott es tut mir so leid.", seufzte ich und klammerte mich fester an ihn.

„Man schleicht auch nicht Nächtens in fremde Häuser um Freunden Kleinigkeiten zu hinterlassen, über welche sie sich dann einige Tage lang ärgern."

„Was wolltest du mir denn diesmal geben?"

„Gott Parker … diesmal zur Abwechslung wollte ich dir nichts da lassen, ich wollte schauen ob es dir gut geht und eine gute Tasse Kaffee trinken."

„Schauen ob es mir gut geht …"

Dieser Mann war nicht einfach nur alles was sich eine Frau körperlich unter einem Mann vorstellen konnte, er war mehr, er war einfach perfekt. Mehr konnte man sich gar nicht wünschen, außer vielleicht, seine Unerfahrenheit in manchen Sachen.

Gott wie konnte ich nur Jarod und Bett zusammen in einen Zusammenhang bringen? Meine Gedanken spielen verrückt. Man kann nicht alles im Leben haben dass sollte ich mittlerweile wissen. Es war ein dummer Zufall gewesen das ich ihn angeschossen habe, er war nicht mit der Intention gekommen andere Geschäfte zu erledigen und manch eine Bedingung einzufordern, wie auch es war immer noch Jarod welcher jetzt in meinem Bett lag und schließ und niemand anders. Er war mit der Absicht gekommen mit mir eine Tasse Kaffee zu trinken, doch wissen wir beide dass dies nicht der Wahrheit entsprach sondern einfach eine kleine Ausrede war, ein Weg den waren Grund zu hintergehen.

Ich konnte seinen Herzschlag hören, wie stark und regelmäßig in seinem Brustkorb schlug. Ich fühlte seine Wärme und seine starken Arme um mich herum. Ich fühlte die Geborgenheit welche mir seit Jahren abgegangen ist war.

„Hast du etwas geschlafen", fragte er mich und strich sanft über meinen Rücken.

„Ja einwenig."

„Du schaust trotzdem Müde aus, komm leg dich einwenig zu mir, ich kann dir so und so nicht davon laufen." Seine Stimme klang leicht amüsiert und doch ernst. Es war das erste Mal seit seinem Ausbruch aus dem Centre dass er sich mir nicht entziehen konnte, dass er einfach keinen Ausweg hatte, keine Chance zu flüchten.

Ich glitt langsam seine Brust entlang wieder unter die Decke und er mit mir. Sein Arm presste mich an seine Seite und meinen Kopf auf seine Brust, über sein Herz. Meine Augen schlossen sich langsam …

ENDE TEIL 2 – wollt ihr mehr?

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