/bla bla bla/ Gedanken
°sülz sülz sülz° die Stimme
raababer raababer raababer Hervorgehobenes (wie z.B.: vergangenes,
seltsame Stimmen, Songtexte usw.)
Kapiteleigner Disclaimer: Das Zitat in der Mitte des Chapters stammt aus dem
Lied Ich geh auf Glas was (wat ein Wunder) Rosenstolz gehört.
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Green Part I
Ich geh auf Glas (Teil I)
Rote bittende Augen.
Spring!
Schales Lächeln.
Spring!
Flehende Worte.
Spring!
Ein letzter Kuss.
Spring!
Kaltes Wasser.
Dunkelheit.
Ein leiser Schrei entfuhr Harrys Lippen als er aus seinem Alptraum erwachte.
Aber konnte man es überhaupt erwachen nennen? War er denn nicht immer noch in dieser dunklen Ohnmacht gefangen an der er zu ersticken drohte?
Nur langsam drangen Geräusche zu dem Schwarzhaarigen durch, während sanfte
Finger seine Haare streichelten. Blinzelnd öffnete er die Augen und sah sich in
der kleinen, hellerleuchteten Kabine um. Er war im Hogwarts- Express und heute
war der 1. September.
Schulanfang.
Seufzend schloss Harry seine Augen wieder, versuchte die aufkommenden Bilder zu verdrängen und kuschelte sich näher an die kosenden Hände. Schon bald ließ das Zittern, eine Reaktion seines Körpers auf den Albtraum nach.
"Ganz ruhig Harry, wir sind bei dir. Du brauchst keine Angst zu
haben."
"Hier wird dir nichts geschehen."
"Wir werden dich beschützten."
Immer wieder wiederholten sich diese Sätze und ein leichtes Kribbeln breitete
sich in seinem Bauch aus. Er schnurrte leise, als sich dieses langvermisste
Gefühl langsam in seinem ganzen Körper ausbreitete.
/So warm/
Harry lächelte verträumt und dachte gar nicht daran sich von der Stelle zu
bewegen.
Zu angenehm war die Wärme, zu beruhigend die Stimmen, die auf ihn einredeten.
Ein leises Glucksen, riss den Schwarzhaarigen aus seinen Dämmerzustand und
verwirrt schaute er sich um.
Röte schoss ihn in den Wangen als er feststellte das er sich die ganze Zeit an Georges Schoß gekuschelt hatte. Wie von der Tarantel gestochen sprang Harry auf und stolperte über einen auf dem Boden liegenden Rucksack. Er wäre garantiert auf die Nase gefallen, hätte Fred ihn nicht geistesgegenwärtig aufgefangen.
Rot wie eine Tomate, lag er nun in dessen Armen und durfte sich das
schallende Gelächter der Zwillinge anhören. Schief grinsend setzte sich Harry
neben George.
Ja, er war wieder zu Hause.
~o0@0o~
/Es ist eigenartig.
Obwohl sich so viele Sachen ändern, ob zum Guten oder zum Schlechten, obwohl
sich die Welt jeden Tag wandelt, so bleiben manche Dinge doch immer gleich.
So wie Hogwarts.
Und so wie das Schloss sich nicht verändert, so verändert sich auch nicht das
Gefühl, wenn man nach einem langen Sommer der Einsamkeit zurückkehrt.
Egal wie viele schmerzliche Erinnerungen oder traurige Erfahrungen man gemacht
hat, es ist immer gleich.
Wie ein Heimkommen./
"Hey Harry!"
"Was grübelst..."
"...du so rum?"
"Wir sollten uns lieber beeilen..."
"...um noch gute Plätze zu kriegen!"
Genervte verdrehte der Angesprochene die Augen und blickte die Zwillinge böse
an, wussten sie doch das er es nicht mochte wenn sie so sprachen.
"Ach komm schon Harry, du weißt, wie gerne wir dich ärgern. Du schmollst dann immer so niedlich." erklärte Fred ihm, während er sich an Harrys linker und George sich an dessen rechten Seite unterhakte.
"Ich werde dir gleich schmollen Frog!" grummelte dieser zurück, bevor sie das große Tor zu Hogwarts passierten.
Von Weitem konnte Harry Hermine und Ron bei einer Schar Gryffindors erkennen
und er spürte, wie der alte Schmerz wieder in ihm hochstieg. Es tat immer noch
weh, trotz allem. Zu tief waren die Narben in seine Seele gebrannt, zu stark war
die Bande gewesen, die sie einst verbunden hatte.
Vier Jahre beste Freundschaft konnte halt nicht in sechs Wochen vergessen
werden.
"Erde an Harry! Erde an Harry! Bitte kommen! Bitte kommen!" Der Schwarzhaarige schreckte auf und sah in das frech grinsende Gesicht Georges. Dessen gute Laune verschwand jedoch von einer Sekunde auf die andere, als er in Harrys Augen sah.
/Verdammt! Wieso müssen mich die beiden auch so gut kennen?/ Fluchte dieser innerlich und versuchte ein Grinsen aufzusetzen, was ihm aber nicht gelang.
"Harry? Ist alles in Ordnung mit dir?" Er wollte schon bejahend
nicken, als Fred seinen Bruder anstieß und auf die beiden Gryffindors deutete.
George verstand sofort und zog Harry, trotz reichlich Zuschauer, in seine Arme.
"Ach Butterfly..." Der Schwarzhaarige schluckte kurz und eine
leichte Gänsehaut überzog seinen Rücken, hatte er diesen Kosenamen doch schon
seit 6 Wochen nicht mehr gehört. "Vergiss sie! Sie sind es nicht wert.
Vergiss sie einfach mein kleiner Schmetterling..."
Ein lautes Räuspern ließ sie auseinanderfahren.
"Mr. Potter, Mr. Weasley. Das ist zwar wirklich eine sehr herzerweichende Szene, aber ich würde Sie bitten ihr Schäferstündchen auf nachher zu verschieben und sich langsam zur großen Halle zu begeben." befahl die schneidende Stimme Professor Snapes. Kalte dunkle Augen musterten Harry von oben bis unten.
/Was sie wohl sehen?/ fragte sich der Schwarzhaarige bevor er kurz nickte und
von George davon gezogen wurde. Er spürte noch lange den eisigen Blick in
seinem Rücken und konnte nur mit Mühe dem Drang widerstehen sich umzudrehen.
Ja, manche Sachen änderten sich wirklich nie.
~o0@0o~
"Hey George, hier sind noch drei freie Plätze!"
Suchend blickte sich der Angesprochene nach der Stimme seines Zwillings um. Mit
wedelnden Armen deutete der auf drei freie, im Schülergewühl völlige
untergehende Stühle.
Ohne Mitleid schleifte George Harry hinter sich her, welcher sofort lautstark zu protestieren anfing. Anstatt auf das Gezeter einzugehen, schmiss er den Schwarzhaarigen jedoch nur auf den mittleren Stuhl und grinste breit: "Sitz."
Dessen Kopf machte auch prompt mit der Tischkante Bekanntschaft. Zischend zog Harry die Luft ein und sah ihn anklagend an.
"Danke, Mr. Grobian! Das gibt eine schöne dicke Beule!" fing
Verbeulter auch schon wieder an zu schimpfen. George lächelte entschuldigend
und umarmte den Kleineren.
Wieso musste so was auch immer ihm passieren?
"Tut mir wirklich leid... tut es sehr weh... soll ich es kühlen... ich
könnte auch..."
Ein lautes Glucksen unterbrach den Rothaarigen in seiner Entschuldigung. Er sah
auf Harry hinab, der kichernd seinen verbeulten Stirn an seine Schulter rieb.
"Ja Mami, ist gut Mami, mach ich Mami. Wirklich George an dir ist echte eine Glucke verloren gegangen!" Grinsend und mit glitzernden, grünen Augen schaute er zu ihm hoch und piekste ihm in die Seite.
"An einer Beule sterbe ich schon nicht."
"Und außerdem: haut er sich auf die andere Seite noch eine Beule gibt er
einen prima Teufel ab!" mischte sich nun auch wieder Fred ein. Beide
nickten heftig und George zuckte mit den Schultern.
Das war so typisch!
Grummelnd ließ er die beiden ihre Scherze über "Super Mami
George" ziehen und blickte sich währenddessen in der Großen Halle um.
Überall sah man mehr oder weniger fröhliche Gesichter und ein munteres
Geplapper erfüllte die Luft. Ob es nun der schöne Urlaub in Spanien war, die
nervende kleine Schwester oder das Beklagen über die viel zu kurzen Ferien;
alle schienen sich unbedingt mitteilen zu wollen.
Georges Blick fuhr den Haustisch entlang, vorbei an ein paar Schüler aus dem
vierten Jahrgang über Seamus und Dean bis er unweigerlich bei Granger und der
kleine Kröte von seinem Bruder hängen blieb.
Wütend dachte er an das letzte Schuljahr zurück, ließ es aber gleich wieder
bleiben.
Es nützte nichts.
Er wusste wie sehr `ihr Kleiner´ immer noch an seinen alten Freunden hing.
Trotz all den Schmerzen den sie ihm zugefügt hatten, Harry würde es George nie
verzeihen würde er sie angreifen.
/Aufgehoben ist nicht aufgeschoben./ dachte er grimmig und versuchte wenigstens
mit seinen Blicken, Ron und Hermine zu erdolchen.
Ein fröhliches Lachen riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. Es war Harry der sich schon leicht schwankend an Freds Arm halten musste, um nicht vom Stuhl zu kippen.
George wusste das fast schon ein verliebtes Lächeln seine Lippen umspielte,
als er die beiden beobachtete, doch es war ihm egal. Für ihn war dieses Lachen,
und das seines Zwillingsbruders, das Kostbarste auf der ganzen Welt.
Gott wusste, er würde alles tun um diese beiden Menschen zu beschützten.
Das laute Knarren des Tor weckte Georges Aufmerksamkeit und die ganze Halle
folgte in gespannter Stille den Einzug der Erstklässler und deren Auswahl in
die Häuser.
Wehmut stieg in ihm auf, war es doch das letzte Mal, dass er es miterleben
durfte. Er seufzte leise, als Harry ihn leicht mit dem Ellbogen anstieß.
"Mach nicht so ein langes Gesicht `Super Mami´. Wie ich euch beiden kenne dreht ihr eh noch eine Ehrenrunde." sprach er dem Rothaarigen lächelnd Mut zu, eh das laute Räuspern Dumbledors alle verstummen ließ.
"An unsere Neuen: Willkommen! An unsere alten Hasen- Willkommen zurück. Bevor wir zum Essen kommen vorher noch ein paar Kleinigkeiten; Wie immer ist das betreten des Verbotenen Waldes, wie es schon der Name sagt, verboten. Zudem ist auch das Betreten des vierten Stockes des Westflügels nicht gestattet. Jeder der dort erwischt wird, muss mit hohen Punktabzug und einer langen Strafarbeit rechnen." Bei diesen Worten verweilte sein Blick bei der kleinen Dreiergruppe. George hörte wie Harry laut schluckte und wünschte sich Dumbledore, für diesen einen Augenblick, auf den Mond.
"Zu unser aller Freude darf ich euch berichten, dass es dieses Jahr keinen Wechsel des DADA Lehrer geben wird." Ein lautes Murren machte sich in der Halle breit, hieß das doch noch mehr Stunden bei Professor Snape. Lediglich die Slytherins konnten sich ein gehässigen Grinsen nicht verkneifen.
"Trotzdem dürfen wir einen neuen Lehrer in unsere Reihen begrüßen. Leider verspätet er sich ein wenig, doch ich denke, dass er bald..." Genau in diesem Moment schwank das Tor zu Großen Halle ein weiteres mal auf und der Körper neben George erstarrte zu Eis.
~o0@0o~
Nein, das konnte nicht sein!
Das durfte nicht sein!
Hatte ER nicht genug Narben auf ihm hinterlassen?
War seine Seele nicht ein einziges Schlachtfeld auf dem ER allein gewütet
hatte?
Hatte ER ihn nicht schon für alle Ewigkeit gekennzeichnet... gebrandmarkt?
Wie paralysiert starrte Harry, dem Neuankömmling nach, als der zum Lehrertisch ging und Dumbledore mit einem scheuen Lächeln die Hand schüttelte.
"Da die Resonanz auf Professor Audron während seiner Probezeit letztes Jahr erstaunlich positiv war, wird er ab dieses Schuljahr den Posten des "Geschichte der Zauberei Lehrer" übernehmen." erklärte der alte Zauberer. Ein erstauntes und zugleich freudiges Raunen ging die durch die Halle. Fast jeder fragte sich, wie die Lehrer es geschafft hatten den alten Geist zum Aufhören zu bewegen. Leise tuschelten die Schüler und es wurden schon die wildesten Geschichten zusammengesponnen, als ein lautes Räuspern Professor Audrons sie verstummen ließ.
"Ich war ziemlich überrascht als das Angebot von eurem Schulleiter kam, da ich mir sicher bin das es hundertmal bessere und vor allen Dingen erfahrenere Lehrer als mich gibt. Trotzdem freue ich mich natürlich euch mit langweiligen Koboldaufständen, Ministeriumsbeschlüssen und uralten Kriegen zu langweilen." Leises Kichern machte sich in der Halle breit und vereinzelt hörte man auch ein entzücktes Aufseufzen als der Professor noch einmal schüchtern lächelte.
Das Essen wurde aufgetischt und alle Schüler langten ordentlich zu, außer eine kleine Gruppe Gryffindors.
"Harry ist alles in Ordnung mit dir?" besorgt musterte Fred den zunehmend blasser werdenden Jungen. Dieser schloss nun gepeinigt die Augen, Tränen unterdrückend.
"Bitte, bitte sag mir einer das, das nicht wahr ist." flüsterte er
leise und konnte nicht lauter sprechen da ihm irgendetwas die Luft zuschürte.
Immer enger schien seine Brust zu werden und Harry hatte das Gefühl zu
ersticken.
"Bitte!"
In einem Versuch ihn zu beruhigen legte Fred ein Arm um seine Schulter und flüsterte leise auf ihn ein.
"Ganz ruhig Harry, er wird dir nichts tun können. Er ist jetzt Lehrer. Wenn er dich auch nur einmal anrührt fliegt er... und nicht nur von seinen Posten. Ich verspreche dir sollte er auch nur den kleinen Finger an dich legen wird er es mit mir zutun bekommen." Dunkel blitzten die blauen Augen des Rothaarigen auf und ließen nicht den leisesten Zweifel, dass es dann sehr schmerzhaft für den Lehrer werden würde.
Harry nickte nur apathisch, während stumme Tränen sich ihren Weg bahnten und er sich weiter in seinen finsteren Gedanken verlor.
Wie war es möglich das ER, ausgerechnet ER, hier unterrichten durfte?
War Dumbeldore den blind?
°Du warst doch selber auch nicht besser. Hast dich blenden lassen... willst
dich blenden lassen!
Gib es doch zu: du bist froh das er wieder hier ist! Du sehnst dich nach seiner
Umarmung, nach seiner Liebe... seiner Macht.° wisperte eine kleine leise
Stimme, tief in einer dunklen Ecke seines Herzen. Er kannte sie, hatte sie ihn
doch den ganzen Sommer über begleitet.
/Halt den Mund! Was weißt du den schon? Ich hasse ihn! Er ist an allem
Schuld! Ohne ihn wäre all das nie passiert und ich könnte.../
°Was könntest du? Ruhig schlafen ohne sein Gesicht zu sehen, seine Stimme zu
hören und seine Hände zu spüren? Mit deiner Mudblood Freundin lernen und mit
dem Muggelliebhaber Qudittch spielen?°
/Ja, ja, ja, ja und nochmals ja! Und nenn sie nicht so!/
°Ich sag nur die Wahrheit, Kitty. Sie ist ein Mudblood und er Muggelliebhaber.
Alex wusste das und hat dich von diesem Abschaum entbohrgehoben. Du solltest ihm
dankbar sein.°
/Dankbar? Diesem Dreckskerl? Ich bin lieber mit Hunderten Herminen und Rons
befreundet als mich bei diesem arroganten Mistkerl zu bedanken!/
°Tz tz was für böse Worte aus deinem unschuldigen Mund. Und dann lügst du
auch noch. Es geht doch jetzt gar nicht um Alex, oder Kitty? Es geht um etwas
ganz anderes...°
/Halt den Mund und verschwinde!/
°Erst bevor du das sagst was ich hören will... bevor du die Wahrheit sagst.°
/Lass mich verdammt noch mal in ruhe! Geh!/
"Harry! Harry! Hallo aufwachen!"
Verwirrt blinzelte der Schwarzhaarige in das besorgte Gesichts Georges. Hektisch
sah er sich in der großen Halle um, doch das Festessen war schon vorbei und die
meisten Schüler verschwunden.
"Was?" fragte er immer noch irritiert, während Fred ihn drängte aufzustehen und sie einer Schar Gryffindors zum Turm folgten.
"Du hast es mit Erfolg geschafft dich das ganze Essen über abzukapseln.
Neville hat dreimal versucht dich anzusprechen und du hast kein einziges Mal
reagiert." erklärte Fred ihm, als sie gerade auf der Treppe waren. Röte
schoss in Harrys Wangen und er hustete leicht.
"Ich war..."
"... in Gedanken. Wir haben es gemerkt Harry. Um ehrlich zu sein hat es uns
so gar ein wenig angst gemacht. Du hast noch nicht einmal reagiert als Audron
dich die ganze Zeit angeguckt hat. Und das hat er mindestens zehn Minuten
gemacht. Frag mich sowieso warum das keinem der anderem Lehrer aufgefallen
ist." Gab George zu und musterte den Schwarzhaarigen noch mal besorgte. Der
lächelte jedoch nur und winkte ab.
~o0@0o~
Müde gähnte George und blickte noch mal auf seinen Stundenplan. Morgen hatte er die ersten beiden Stunden frei, Merlin sei Dank. Wäre dem nicht so, hätte Prof. Snape wohl ein Zombie mehr in Zaubertränke sitzen.
Kurz blickte er zu seinem Zwilling der sich gerade Bettfertige machte und begann sich auch umzuziehen. Kaputt schlürfte er ins Bad um sich die Zähne zu putzen, als im Schlafzimmer laut geflucht wurde.
"Verdammtes Mistteil." Neugierig schaute er um die Ecke und sah Fred der sich, mal wieder, an einer der schwebenden Kerzen verbrannt hatte, die ringsum ihr Bett verteilt waren. Er gluckste leise und spülte seinen Mund aus als er das laute Jammer seines Bruders vernahm.
"George!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wo ist die Super Mami wenn man ihre Hilfe
brauch?" Fing der auch schon an zu quengeln.
"George!" Der Rothaarige verdrehte genervt die Augen und eilte zu
seinem Bruder, der ihm sofort den Daumen entgegen hielt.
"Pusten." befahl Fred und sah ihn aus großen blauen Kulleraugen an. George blickte erst zum Finger, dann in das Gesicht seines Zwillings und wieder zum Finger. Innerlich schlug er sich mit der Hand vor den Kopf. Es war einer der Momente, wo er wirklich froh war, dass sie ein Einzelzimmer hatten- angeblich weil niemand es mit ihnen aushalten konnte aber lassen wir das.
Einer plötzlichen Eingebung folgend griff er sich den Daumen, beugte sich
vor und hauchte einen Schmetterlingskuss drauf, eh er, dreckig grinsend, den
Finger in seinem Mund nahm und zu saugen begann.
Immer noch grinsend beobachtete er wie Fred puderrot anlief und leise vor sich
hin stammelte. Sein ganzes Können präsentierend, koste er die empfindliche
Fingerkuppe, knabberte leicht und pustete immer wieder über die feuchten
Stellen.
Langsam entließ George seinen Bruder wieder, leckte noch einmal kurz über die
ganze Länge des Daumens und sah Fred aus leuchtenden Augen an.
"Nur pusten, ne?" Neckte er sein Gegenüber um kurz danach leise aufzuschreien, als dieser ihn auf das Bett warf.
~o0@0o~
Lautlos seufzend schob Harry die Vorhänge seines Himmelbetts auf. Zwar war es noch nicht einmal Neun Uhr durch, jedoch hatte er keine Lust auf die nervigen Gryffindors im Gemeinschaftsraum gehabt, weshalb er sich schon vor einer halben Stunde abgesetzt hatte.
Kurz blickte Harry zu dem schwarzen Koffer der auf seinen Bett lag, eh er seinen Zauberstab nahm und einen leisen Schallzauber über die Vorhänge legte. Sicher war sicher, schließlich wollte er seine Mitbewohner nicht erschrecken. Diese würden nämlich sicher in Panik geraten würden sie des Nachts seine lauten Schreie hören.
°Wie führsorglich... und so auf seine Mitmenschen bedacht. Ich muss sagen
du erstaunst mich immer wieder, Kitty. Aber das liegt wohl an deiner Erziehung.
So was lässt sich halt nicht von Heut auf Morgen abstellen, ne?°
/Halt die Klappe./ maulte Harry innerlich, fuhr sich dann genervt durch die
Haare und legte seine Brille auf dem Nachttisch ab. Mit einem leisen Plumps
ließ er sich auf sein Bett fallen.
Diese Stimme war einfach nur nervig!
Brummend setzte sich der Schwarzhaarige in den Schneidersitz auf und zog den Koffer zu sich. Behutsam tippte er auf die drei, geheimen Stellen an der Seite und sprach leise das Passwort. Schwungvoll öffnete sich der Deckel.
Ein kleines Lächeln stahl sich auf seinen Lippen, als er das scharlachrote Buch sah, welches über den restlichen Sache thronte. Zärtlich strich er über den ledernen Einband und verstaute es dann vorsichtig in ein Geheimfach seines Himmelbettdaches.
Harry war sich sicher; irgendwann würde er den Mut finden weiterzuschreiben.
Es konnte gar nicht anders sein!
Zu sehr hing er an dran, als dass er es vergessen oder sogar verstauben lassen
könnte.
In Gedanken immer noch bei dem Buch, ging er die anderen Sachen durch: sein
Schreibblock mit den Geschichten über Luca und Kim- was würde er dafür geben
in ihrer Welt zu leben, ein kleiner schwarzer Anhänger in Form einer Rose- ein
Geschenk von George zum 16 Geburtstag, ein paar seiner, sagen wir mal,
aufreizenderen Sachen- die er NIE in der Schule anziehen würde und ein Kiste
welche den meisten Platz im Koffer einnahm.
Diese war mit slytheringrünem, teuer aussehendem Samt bezogen und wurde von
einem schweren, fluchresidenten, silbernen Schloss gesichert.
Ein schwarzer Schwalbenschwanzschmetterling, gemacht aus Millimeter kleinen
Dornen, zierte den Deckel.
Dornen?
Ja
Wieso?
Sie schützen ihn
Wovor?
Vor allem
Vor allem?
Ja
Hmmm....
Gedankenverloren fuhr Harry das Muster mit den Fingerspitzen nach und spürte noch nicht einmal wie die Dornen seine Haut aufritzten. Warmes Blut floss an seiner Hand herab, tropfte auf die Kiste und das Bett.
Was ist?
Nichts
Wirklich?
Wirklich
Wirklich?
Du nervst
Und du lügst
Ein dunkler Schleier legte sich auf seine Augen, in denen schwarze Schatten tanzten. Schnell hob und senkte sich sein Brustkorb, eh ihm ein leiser Seufzer entfuhr. Ein unschuldiges Lächeln legte sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen, während er verträumt das tropfende Blut betrachtete.
Du sag mal findest du das...
Entschuldige, was hast du gesagt ?
Ach... nichts
Du hast nicht nichts gesagt.
Ist egal
Ist es nicht
Ist es doch
Nein es ist nicht egal, es...
Schon gut! Schon gut!
Na dann; was hast du gesagt?
Bin ich schwach?
Langsam, fast so als wenn er es bedauern würde, zog Harry seine Hand zurück und führte sie zu seinen Lippen. Eine vorwitzige rosa Zungenspitze kostete den roten Lebenssaft und ein leises Stöhnen entfuhr seiner Kehle.
Gott, wie er diesen Geschmack liebte!
Nichts, war himmlischer!
Nichts süßer!
Mit fast schon schwarzen Augen beugte er sich zu der Kiste hinunter und setzte seine Lippen auf den Schmetterling. Scharf schnitten die Dornen in die empfindliche Haut der Unterlippe und dunkelrotes Blut verteilte sich auf den Samt und das Schloss sowie in seinen Mund.
Unschuld wurde genommen.
Seelen gebrochen.
Dunkle Samen gesät, deren Früchte ein verbotenes Verlangen, nach allem
Verdorbenen war.
Nun hemmungslos stöhnend, schloss Harry seine Augen und ließ sich in die Kissen zurückfallen. Glühendheiße Lava wurde durch seine Venen gepumpt, während ein Strudel aus Farben sein Bewusstsein festhielt und ihn weiter zum Abgrund lotste.
Nur dort, so wusste er, würde er den Himmel auf Erden finden.
Nur dort in diesem dunklen bedrohlichen Nichts, würde ihm Erlösung gewährt.
Nur dort würden SEINE schützenden Armen auf ihn warten!
Ein fast schon verzweifeltes Keuchen entkam dem Schwarzhaarigen, was sich mit
einem fremden, dunklen Knurren vermischte. Begehrlich umarmte Harry sich selber,
während Geisterfinger seine Beine hinaufstrichen und die Innenseite der
Oberschenkel liebkosten. Das Knurren wich einem sanfteren Laut und entstand nun
direkt an seinem Ohr.
"Mein"
Eine Gänsehaut legte sich auf Harrys Rücken, ob des harten gewisperten Wortes.
Feuer und Eis schienen in seinem Körper ein Duell zu führen, während ihn
unsichtbare Hände die Sachen vom Leib rissen.
"Mein"
Fast schon grob legten sich kalte, nicht sichtbare Lippen auf die seinen und
eine fremde Zunge forderte Einlass. Hart krallte der Schwarzhaarige seine
Fingernägel in den Rücken des Fremden (zu mindestens dachte er das es der
Rücken war) und zog lange blutige Striemen. Eine Zunge aus Eis drang in ihn
ein, eroberte gewaltsam die fremde, süße Mundhöhle.
"Mein"
Genießend schloss Harry die Augen, während feuchte Küsse auf seinen Hals
gesetzt wurden. Diese wandelten sich in kleine Bisse um, die ihn erregt
aufstöhnen ließen. Reflexartig suchte er nach dem Kopf der unsichtbaren
Gestalt und drückte ihn an seine Halsbeuge. Den Rücken durchbiegend, hob der
Schwarzhaarige sich näher an sein Gegenüber, als dieser ihn in den Hals biss
und mit einem leisen Knurren das Blut ableckte.
"Mein"
Harry wollte mehr.
Mehr von diesen Lippen.
Mehr von dieser Zunge.
Mehr von dieser Haut.
Schnell schlang er die Beine um die Hüfte des anderen und presste ihn somit
hart an sich. Der Schwarzhaarige spürte diese innere Ruhe kommen, die immer
kurz vor seinen Höhepunkt eintrat. Er lächelte leicht, als sich eine kalte
Hand auf seine glühende Wange legte und begann seine Gesichtszüge
nachzuzeichnen. Spielerisch schnappt er nach ihr und hauchte auf jeden einzelnen
Finger einen Kuss.
"Mein"
Mit lustverschleierten Augen blickte Harry empor, dort wo er das Gesicht
vermutet. Für einen Sekundenbruchteil war ihm, als hätte er ein blasses
Gesicht gesehen doch versank dieser Eindruck im Nebel der Emotionen.
"Dein"
Antwortet der Schwarzhaarige mit rauer Stimme und stöhnte erneut auf, als 2
Finger in ihn eindrangen. Ihm war, als wenn er ein Lachen gehört hätte. Kalt.
Sowie alles an diesem Wesen. Doch selbst das wurde vergessen als die Finger
erbarmungslos gegen den Punkt in Harry drückten, der ihn zu einem willenlosen
Geschöpf seines Verlangen machte.
"Mein Sternenkind."
Sanfte geflüsterte Worte, die den Schwarzhaarigen erschaudern ließen.
Wie konnte dieser Fremde so sanft reden, während er gerade brutal in ihn
eindrang und keine Rücksicht auf seine Schmerzen nahm?
Wie konnte er so ruhig sein, während in Harry ein Kampf der Gefühle tobte?
Sich Lust, Schmerz, Angst, Verzweiflung und Hass abwechselten, Schauer durch
seinen Körper jagten, eh sie in den lodernden Flammen der Leidenschaft
untergingen. Ihn der wiegend Rhythmus der Stöße beinah in den Wahnsinn trieb.
Wie konnte er so kalt sein, während Harry verglühte?
"Komm"
Ein Kalt gewisperter Befehl, der Harry sterben ließ.
Ungeachtet von all dem lag die Kiste auf den Boden.
Das Schloss war aufgebrochen und der grüne Samt schimmerte, vom Blut gefärbt,
Rot auf.
Und dann kamst du ein Stück näher
Ob die Liebe dich wohl kennt?
Deine Küsse so verschieden
Ob du weißt
Was ich heut' wirklich will von dir
~o0@0o~
"Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein..."
Überschwänglich umarmte George Harry von hinten, sodass dieser laut aufschrie.
Glucksend, hob er den viel zu leichten Junge in die Luft und zog ihn dann an
seine Brust.
"George! Sag mal geht's noch? Hast du vergessen deine Tabletten zu nehmen?" fragte der Schwarzhaarige gespielt besorgt und funkelte ihn aus seinen smaragdgrünen Augen an. Der Angesprochene grinste nur weiter dümmlich vor sich hin und ließ sich in seiner guten Laune nicht beirren.
"Ach wo denkst du denn hin? Die würde ich doch nie, nie, nie vergessen! Sind doch die kleinen blauen mit den gelben Smylies drauf. Du weißt schon, die, die nach Orange schmecken!" Nachdenklich musterte Harry den Weasley, hustet leicht und ging ein paar Schritte zurück. Ein Grinsen unterdrückend sah er sich hilfesuchend im Gemeinschaftsraum um und entdeckte Neville am Treppenabsatz.
"Weißt du ich muss noch schnell was mit Neville besprechen und..."
"Nix da!" unterbrach ihn der Rothaarige und schnappte sich seine Hand.
Mit Leichtigkeit schob er den Jüngeren zum Porträt.
"Du kommst jetzt mit! Fred sitzt schon in der großen Halle und wartet auf
uns. Keine Widerworte!"
Sprachs und zog Harry rigoros mit sich. Dieser seufzte nur theatralisch auf und
kletterte durch den Gryffindoreingang.
Kurz guckte sich George nach Harry um und lächelte ihn an. Der erwiderte das Mienenspiel und drückte die Hand seines Freundes fester. Beide flitzten die Treppen hinunter und wären wahrscheinlich auch ziemlich schnell in der Halle angekommen, wäre der Schwarzhaarige nicht mit etwas bzw. jemanden kollidiert.
Unsanft fiel der Gryffindor zu Boden und schlug dabei mit dem Kopf ans
Geländer.
"Wieso immer mein Kopf?" brummelte Harry leise vor sich hin, während
er seinen maltradierten Schädel betaste. Das würde mal wieder eine schöne
große Beule geben. Nicht weit neben sich hörte er einen kleinen Schmerzlaut,
wahrscheinlich von der Person, in die er hineingerannt war. Aus dem Augenwinkel
heraus konnte er George ausmachen, der ziemlich verdutzt auf seinem Hosenboden
saß.
Der Schwarzhaarige wollte aufstehen und ihm helfen, als helle Sterne vor seinen
Augen zu tanzen anfingen und er nach hinten strauchelte. Vorsichtig setzte er
sich hin und schloss die Augen.
Wieso immer er?
Wieso nicht mal die anderen?
Harry spürte wie Tränen in ihm aufstiegen, schluckte sie jedoch hinunter. Um
sich selbst zu bemitleiden hatte er später noch genug Zeit, jetzt musste er
erst mal wieder hoch kommen bevor ihn irgendjemand so sah. Erst das linke, dann
das rechte Augen öffnend, rückte er seine Brille zurecht und blinzelte.
Plötzlich schob sich eine blasse, schmale Hand in sein Blickfeld und ohne
aufzusehen ließ sich Harry aufhelfen.
"Alles in Ordnung mit dir Harry?"
Wie von der Tarantel gestochen, stolperte der Schwarzhaarige einige Schritte
rückwärts und wäre sicherlich wieder gestürzt, hätte ihn der andere nicht
aufgefangen. Erstaunlich sicher lag er nun in dessen Umarmung und atmeten diesen
unvergleichlichen Geruch von frischgefallenen Regen ein.
Wie paralysiert starrte Harry in blutrote Augen während eine kalte Hand über
sein Haar strich und sanft die Beule, ob Verletzungsgrad abtastete.
"Ich hoffe du hast dir nicht weh getan. Aber wahrscheinlich wird das nur
eine Beule.
Hmmm... die an deiner Stirn ist aber nicht von eben."
Vorsichtig streichelten Finger die Wange entlang zur Stirn und befühlten die
dortige Verletzung. Scheu lächelnd musterten rote Augen das Gesicht des
Schwarzhaarigen und blieben bei den aufgerissen Lippen hängen. Blitzschnell
beugte sich der Lehrer vor, hauchte einen Kuss an sein Ohr und wisperte:
"Du solltest Heilsalbe darauf tun, sonst brennt es zu sehr, Kitty."
Harry der sich immer noch nicht bewegt hatte, hörte ein lautes Knurren hinter sich, welches den Bann der auf ihm lag brach. Ruckartig drehte er sich um und erblickte einen ziemlich wütenden George.
"Sagen Sie mal Prof. Audron haben Sie nicht irgendetwas zu tun.
Zum Beispiel Ihren Unterricht vorbereiten?"
/Oder Schüler zu absoluten Verzweiflungstaten treiben?/ Ergänzte der Rothaarig
geistig und ließ den Älteren nicht aus den Augen. Sollte er sich seinem
Kleinen auch nur noch einen Zentimeter nähern würde er für nichts mehr
garantieren können.
"Was ich zu erledigen habe lassen sie mal meine Sorge sein Mr. Weasley.
Sie allerdings sollten sich beeilen um noch rechtzeitig zum Frühstück zu
kommen. Schließlich lernt es sich mit leeren Magen erheblich schlechter."
Freundlich Worte, doch sprachen die roten Augen eine andere Sprache. Deutlich
konnte man die Abscheu erkennen die der Lehrer George gegenüber empfand. Wie in
einem schlechten Western starrten sich beide an, warteten auf den nächsten Zug
des Gegners.
Der zweite Gong zum Essen ließ Harry aufschrecken. Wenn sie sich nicht beeilen würden, würden sie wirklich kein Frühstück mehr abkriegen und die Stundenpläne konnten sie dann auch vergessen!
"George! Der Professor hat Recht. Wir kommen wirklich noch zu spät. Und
außerdem weißt du, dass Fred es hasst wenn er auf uns warten muss."
Mit diesen Worten ergriff er die Hand des Weasleys und wollte ihn mit sich
ziehen. Dieser jedoch rührte sich nicht von der Stelle. Stattdessen zog er den
Jüngeren in eine demonstrative Umarmung und lächelte dem Lehrer zu.
"Den hab ich ja ganz vergessen! Lass uns gehen bevor er uns eine
Express- Briefstinkbombe schickt!" grinste George und setzte sich endlich
in Bewegung.
Erleichtert ging Harry Arm in Arm mit seinem Freund zur Großen Halle.
Das bedrohliche "Na warte..." hörten beide nicht mehr.
~o0@0o~
"Er hat WAS gemacht? Dieser Bastart! Wie kann er es wagen? Und dann auch
noch so dreist! Warte nur ab, der kann was erleben! Den werd ich Mephisto
persönlich übergeben und zusehen wenn er ihn häutet! LASS MICH LOS,
GEORGE!!!"
"Beruhige dich, Fred, niemanden wird damit geholfen, wenn du jetzt einen
Mord begehst! Vor allen Dingen nicht Harry!" Verzweifelt versuchte George
seinen Bruder festzuhalten. Er hatte doch von Anfang an gewusst, dass es keine
gute Idee war Fred zu erzählen weshalb sie sich verspätet hatten.
Natürlich hatte auch George eine riesige Wut im Bauch. Und wenn er an dieses
selbstgefällige Grinsen Audrons dachte, dass er ihm zugeworfen hatte als sie
die Halle betraten wurde ihm immer noch ganz schlecht. Der Rothaarige war kurz
davor gewesen zum Lehrertisch zu rennen und diesem Mistkerl sein Grinsen für
alle Mal aus dem Gesicht zu prügeln. Doch das Problem war, dass Audron als
Lehrer einfach am längeren Hebel saß.
Nur musste er das auch Fred deutlich machen.
"Natürlich würde es Harry helfen! Sieh ihn dir doch mal an! Entweder
du bist blind oder du willst es nicht sehen "Bruder"! Er sieht aus wie
nach der schlimmsten Prügelei!"
Blaue Augen in denen ehrliche Anteilnahme stand, musterten Harry. Fred beugte
sich zu den Kleineren hinunter und strich zärtlich über dessen aufgerissen
Lippen.
"Wie hast du das eigentlich nur wieder geschafft, Butterfly?" fragte der jüngere Weasley- Zwilling schon deutlich ruhiger während, er in seiner Schultasche nach Salbe rumkramte. Triumphirrend hob er die schon halb verbrauchte Tube hoch und verteilte den Inhalt vorsichtig auf Harrys Lippen. Dieser lächelte ihn dankbar an und ließ sich in eine wärmende Umarmung auf dessen Schoß ziehen.
"Also, was hast du Tollpatsch gemacht, dass du aussiehst als hättest du einen Kaktus geküsst?" hackte Fred nach und stupste die Nase des Schwarzhaarigen mit dem Zeigefinger an. Der grummelte nur vor sich und ein geschulter Zuhörer hätte ein: "So was in der Art" herausgehört.
Fred wollte sich damit nicht zufrieden geben, als eine ziemlich finster dreinschauende McGonagall die Stundenpläne auf den Tisch knallte und wortlos wieder verschwand. Der ganze Gryffindortisch sah ihr verwirrt nach.
"Hm hat wahrscheinlich ihre Tage..." brabbelte Harry in seinen
nichtvorhandenen Bart und griff nach seinem und Freds Stundenplan.
Der schaute ihm über die Schulter und erhaschte einen kurzen Blick auf die zwei
Pergamentrollen.
"Oh guck mal ist das nicht süß? Wir haben wieder "Pflege
magischer Geschöpfe" zusammen!"
Wie ein kleines Schulmädchen aufquietschend, fuchtelte der Weasley mit dem
Zeigefinger auf dem Stundenplan rum.
"Dann können wir wieder Briefchen und Poesiealbum schrieben Harrychen.
Ist das nicht sß, Harrychen?
HARRYCHEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!"
Erfolglos versuchte sich der Schwarzhaarige aus der schraubstockartigen
Umklammerung Freds zu befreien um sich zu verstecken.
Das war ihm ja SOWAS von peinlich! Nicht genug, dass George vor Hormonen nur so
überschäumte, nein jetzt fing Fred auch noch an!
/Ich will gar nicht wissen was die beiden gestern Abend gemacht haben.../ dachte
Harry, während er versuchte sich so klein wie möglich zu machen.
"Die AG haben wir auch zusammen, weil wir so wenige sind." meldete
sich George wieder zu Worte und schob dabei dem Schwarzhaarigen ein Brötchen in
den Mund, im Wissen dass dieser sonst gar nichts essen würde.
Harry blinzelte zwar kurz irritiert aß aber dann brav sein Frühstück.
Geschichte hatte er erst am Mittwoch wofür er ziemlich dankbar war. Obwohl er
auf die 3 Stunden Verwandlung heute- vor allen Dingen bei so einer McGonagall-
auch gut und gerne versichten könnte.
"Das mit der AG ist ja auch kein Wunder. Frag mich sowieso wieso ich
damals ausgerechnet Theater genommen habe." Kurz verzog sich das Gesicht
des jüngeren Weasley- Zwillings. Ja diese AG hatte schon zu manchen
Peinlichkeiten geführten und da waren heißblütige Liebeszenen zwischen ihm
und Neville noch das harmloseste. Wer hatte auch ahnen können das dieser Kurs
von zwei Verrückten geführten wurde?
Ein beleidigtes Schnauben von Harry ließ Fred zu eben diesem aufschauen und
siedend heiß fiel ihm ein, dass es ja dessen Idee gewesen war sich musisch zu
betätigen.
"War nicht so gemeint Butterfly! Wirklich! Eigentlich macht es ja sogar
richtigen Spaß..." versuchte Fred den Schaden zu begrenzen, doch der
Schwarzhaarige winkte nur ab und kuschelte sich näher an seinen Freund. Aus dem
Augenwinkel konnte er erkennen wie Hermine, Ron und eine Schar Sechstklässler
auf ihn zusteuerten. Kurz schluckte Harry wusste er doch was gleich folgen
würde.
"Ganz ruhig Schmetterling. Das sind doch alles Vollidioten die von
Nichts eine Ahnung haben und nur das sehen was sie sehen wollen. Im Grunde sind
das alles nur Mitläufer, die nicht denken geschweige denn sich ein eigenes
Urteil bilden können. Guck dir doch nur mal Granger an! Tut so als wäre sie
die Oberschlauste, kapiert aber nicht das Geringste. Und selbst wenn sie es tun
würde; das Recht auf deine Freundschaft hat die schon längst verspielt!
Du bist ihnen nichts schuldig!" flüsterte Fred an Harrys Ohr was diesen
beruhigte.
/Ja, ich bin ihnen überhaupt nichts mehr schuldig. Von mir aus können die
bleiben wo der Pfeffer wächst! Auf solche Freunde kann ich versichten!/
°Preiset den Herrn er hat es endlich eingesehen! Hat aber auch lange gedauert,
Kitty.°
/Sag mal kannst du auch was anderes außer nerven?/
°Natürlich doch das macht am meisten Spaß, gerade bei dir Kätzchen.° neckte
die Stimme, bevor sie wieder verschwand.
"Potter! Potter! Hallo?! Jemanden zuhause?" fragte eine kalte
überhebliche Stimme, die von einem wütenden Zischen unterbrochen wurde:
"Du merkst doch das er nicht mit dir sprechen will, Ronald. Oder ist dein
Spatzenhirn noch nicht einmal in der Lage eine solche eindeutige Tatsache
festzustellen?"
Wie durch Watte hörte Harry die streitenden Stimmen während starke Arme ihn
näher an einen warmen Körper drückten.
"Halt deine Klappe, Zwilling, bevor noch mehr Müll rauskommt. Ich will mit
Potter reden und nicht mit dir!"
"Tja das wird schwierig da ich denke, dass er das nicht will, oder
Harry?" fragend blickte Fred zu dem Schwarzhaarigen hoch, der immer noch
auf seinem Schoß saß. Dieser schüttelte jedoch nur den Kopf. Es war alles
gesagt und das Gesülze von Ron musste er sich nun wirklich nicht antun. Wärm-
und schutzsuchend drängte er sich an Freds Körper und begann über dessen Arme
zu streichen. Er wusste genau wie viel Kraft es den jüngeren Weasley Zwilling
kostete die Beherrschung zu bewahren.
"Du siehst, er will nicht. Wenn du also die Freundlichkeit hättest zu
gehen..."
"Potter bist du jetzt sogar schon zu feige für dich selbst zu sprechen?
Oder hast du kleine dreckige Hure Redeverbot von deinen beiden Mackern
gekriegt?"
Wie Eisspitzen drangen diese Worte in Harrys Herz und ließen ihn
zusammenzucken.
/Es tut so weh... so schrecklich weh.../
°Das darf es aber nicht Kitty! Sie müssen dir egal sein, genau wie du ihnen
egal bist. Nur so kannst du dich von ihnen lösen.°
/Ich will mich aber nicht von ihnen lösen! Ich will nicht, ich will nicht, ich
will nicht!/
°Du musst es aber, sonst wird der Schmerz ewig andauern! Du musst die
Vergangenheit hinter dir lassen um stark zu werden!°
/Ich will aber nicht stark werden! Nicht so! Ich will nur das alles so wie
Früher ist! Das sie wieder meine Freunde sind... /
°Du willst also immer schwach bleiben, dich von anderen lenken lassen um deinen
"Freunden" zu gefallen? Freunde die dich dreckige Hure nennen?
Du willst dein wahres Ich also immer verstecken um in einer Gruppen von
Ignoranten akzeptiert zu werden?
Du willst in einer Welt von Egoisten leben die nur an sich selbst denken, wo du
doch ganz genau weißt, dass du es alleine niemals schaffen kannst?
Du willst also ihren vorbestimmten Weg gehen?°
/Ich... ich... ich.../
°Nein Harry das willst du nicht.
Du willst selbst bestimmen können was du tust und du willst wahre Freunde
finden. Freunde die dich so nehmen wie du bist. Freunde wie Fred und George.
Du willst dich auch nicht verstecken müssen, sondern jedem einzelnen von ihnen
zeigen was in dir steckt. Du willst ihnen zeigen wer du wirklich bist und was du
wirklich kannst.
Du willst ihrer Welt entfliehen und dir deine eigene bessere Welt erschaffen.
Und du würdest sogar Gewalt anwenden um dies zu erreichen.
Du willst deinen eigenen Weg gehen, Harry, mit eigenen Zielen.°
/Woher...?/
°Ich bin du, du bist ich und doch sind wir beide so verschiedenen wie Tag und
Nacht.°
/Wie...?/
°Nicht jetzt und nicht hier Kitty, aber bald. Und nun...°
/Nun was?/
°Zeigen wir ihnen was in dieser kleinen Hure steckt. Zeigen wir ihnen mit WEM
sie sich da angelegt haben!°
Wie von einer fremden Macht gelenkt erhob sich Harry elegant von Freds Schoß
und schritt erhobenen Hauptes zu Ron. Nur wenige Millimeter vor ihm machte er
halt und lächelte den Rothaarigen zuckersüß an.
"Ich wüsste nicht, wieso sie mir Sprechverbot auferlegen sollten, wo ich
meine Arbeit doch immer so gut mache." Kokett zwinkerte Harry Ron zu bevor
er mit dem Zeigefinger dessen Gesicht umkreiste.
"Zumal ich auch nicht so oft zum sprechen komme, wenn du verstehst was ich
meine..." kicherte er und musterte den Weasley mit blitzend Augen. Langsam
beugte er sich vor, sodass zwischen ihren Körpern kein Stück Pergament mehr
Platz gewunden hätte und sie sich trotzdem nicht berührten.
"Falls es mal mit Hermine nicht so klappen sollte, du weißt ja wo du mich
finden kannst Ronnie..." hauchte er mit dunkler Stimme in dessen Ohr, eh er
sich Hermine zuwand.
"Ich denke mal ihr seit wegen des Vertrauensschülerposten hier."
fing Harry in geschäftsmäßigem Ton an. Das muggelgeborene Mädchen nickte
arrogant und stieß ihren immer noch wie zu Stein erstarrten Freund mit dem
Ellbogen in die Seite.
"Es ist so Potter; die Regeln besagen, dass das alleinige Bestimmungsrecht
über die Vertrauensschüler bei den jeweiligen Hauslehrern liegt. Das heißt
das ein Wechsel auch nur mit dessen Zustimmung vonstatten gehen kann. Es gibt
jedoch eine Ausnahme: Sollte sich ein Vertrauensschüler seinem Posten nicht
gewachsen fühlen und diesen freiwillig abgeben, muss der Hauslehrer diese
Entscheidung akzeptieren und jemand Neues dafür einsetzten. Bei der
Neubesetzung wird dann meist der Wunsch des alten Vertrauensschüler
berücksichtigt."
Die Gryffindors sahen Harry auffordernd an, der jedoch nur eine Augenbraue hob
und Hermine abschätzig musterte.
"Granger, kann es sein, dass du mir damit nah legen willst, meinen Posten
aufzugeben? Und kann es auch sein, dass du in irgendeinem Winkel deines
übergroßen Hirnes darauf hoffst das ich dich dann als Wunschbesetzung nenne?
Mädchen, geben dir deine Eltern Drogen?"
"Witzig Potter, wirklich witzig. Im Grunde ist es mir vollkommen egal wer
deinen Platz einnimmt, solange du verschwindest. Nimm das jetzt bitte nicht
persönlich aber... wie soll ich das jetzt sagen... die Werte die du vertrittst,
sind nicht die Werte Gryffindors. Es macht sich nicht gut wenn eine... nicht
übel nehmen aber ich finde gerade kein anderes Wort... eine Schlampe wie du
unser Haus repräsentiert. Es ist schon schlimm genug, dass sich unser zweiter
Vertrauensschüler noch nicht mal bei den Erstklässlern durchsetzten kann, da
brauchen wir so einen wie dich nicht auch noch."
Anstatt wütend zu werden nickte Harry nur verständnisvoll und legte grübelnd
einen Zeigefinger an seine Lippen.
"Natürlich kann ich eure Einwände voll und ganz verstehen, jedoch müsst
ihr das auch von meiner Seite aus sehen. Ich habe einen Ruf zu verlieren."
"Welchen Ruf, Potter? Den unserer männlichen Hausschlampe?"
Angesprochner grinste nur, was nun auch Hermine ein wenig verwirrte. Noch vor
ein paar Wochen hatte Harry jegliche Art von Streit gemieden und nun das.
"Ruf ist Ruf, Granger. Aber keine Angst ich werde es mir überlegen. Ach
ja: Bevor ihr Neville mit eurer tollen Idee überfahrt nur zwei Sachen zum
nachdenken: Erstens; es würde ziemlich eigenartig aussehen würden beide
Vertrauensschüler ihren Posten abgeben und zweitens; McGonagall hat Neville
bestimmt nicht ohne Grund gewählt. Aber das nur so neben bei. Sayonara."
Mit einem Catwalk reifen Hüftenschwung ging der Schwarzhaarige zu den Zwilling zurück die schon rot angelaufen waren vor unterdrücktem Lachen. Breit grinsend setzte er sich auf den Platz zwischen ihnen bevor er, gut sichtbar für die ganze Halle, erst Fred und dann George einen mandelsuchenden Zungenkuss gab.
Niemand achtete auf die dunklen Schatten, die sich über die große Halle legten und auf den kalten Wind, der durch die alten Gemäuer fuhr.
"Mein"
~o0@0o~
"Life is a bitch! Nein vergesst das; Life is a fucking bitch!"
Vollkommen frustriert ließ sich Harry auf das Bett der Zwillinge fallen. Heute
war Dienstag, er hatte den Unterricht hinter sich- wenn man von den
Astronomiestunden in der Nacht absah- und war um eine weitere Lebensweisheit
reicher.
Es geht immer schlimmer, egal wie schlecht es einem geht.
Nicht genug das Hermine- Ich- rette- die- Moral- des- Hauses- Granger und
Ronald- nein- ich- heiße- nicht- mit- Nachnamen- MacDonald- sondern- Weasley
ihn mit Blicken förmlich aufspießten, ein besessener Geschichtslehrer ihm die
ganze Zeit hinterher rannte, die halbe männliche Belegschaft Hogwarts seit
seiner Kussaktion am Montag ihn als Frischfleisch ansah und er schon überlegt
hatte eine Besichtigungsgebühr für seinen Kehrseite zu nehmen, nein, da
erfährt er heute Frühe und auf nüchternen Magen das der neue Leiter der
Theater AG niemand anderes als Alexander Audron war.
Wie sehr hasste Gott ihn eigentlich wirklich?
"Wussten wir schon immer..." sagte George der am Schreibtisch über
einem Zaubertrankaufsatz saß, während Fred zu Harry krabbelte und anfing
dessen Haare zu streicheln.
Die Zwillinge hatte es auch nicht leichter gehabt, hatte ihre Mutter ihnen doch
schon am zweiten Schultag einen Heuler geschickt. Nur durch jahrelange Übung
hatte sie das schlimmste vermeiden können. Leider hatte das Schicksal andere
Pläne mit den Beiden gehabt und zwar in Form einer aufgebrachten Hermine. Diese
hatte ihnen nämlich, im beisein des gesamten Gemeinschaftsraumes, eine
zweistündige Moralpredigt über Exhibitionismus, Gryffindorverhalten und
Vorbildfunktion gehalten. Den Vogel jedoch hatte Seamus dann abgeschossen mit
der Frage wie teuer eine Nacht wäre.
Alles in allem war es ein ziemlich bescheidener Schulanfang gewesen.
"Was hab ich eigentlich verbrochen?" fragte Harry mehr sich selbst
als die anderen. Fred zuckte nur mit den Achseln und schlang seine Arme um den
Kleineren. Er brauchte jetzt einfach was zum kuscheln. In dem Wissen, dass es
Harry nicht besser ging, fuhren seine Hände langsam abwärts bis sie beim Bauch
stehen blieben. Vorwitzig glitten seine Finger unter das Hemd des
Schwarzhaarigen und zogen kleine Kreise um den Bauchnabel. Leise schurrend
drehte Harry sich um und sah in die halbgeschlossenen Augen Freds, die Wärme
und Geborgenheit versprachen.
Mit einem leisen Seufzer ließ sich der Jüngere fallen.
~o0@0o~
"Wann war der erste Koboldaufstand? Miss Granger."
"1612. Das Hauptquartier war das Wirtshaus Zu den Drei Besen hier in
Hogsmeade."
"Richtig. Welcher Schwarzmagier wurde 1945 vernichtete? Mister Malfoy."
"Es war Grindelwald. Besiegt wurde er von Albus Dumbeldore, bei dem Großen
Duell auf Schloss Graustein."
"Korrekt. Der Erlass zur Vernunftgemäßen Beschränkung der Zauberei
Minderjähriger wurde wann verfasst? Mister Weasley."
"1875."
"Stimmt genau. Und für alle die es interessiert; Das kürzeste
Quidditchspiel in der britischen Geschichte fand 1921 statt. Bei einem Spiel
gegen die Caerphilly Catapults fing Roderick Plumpton, Kapitän und Sucher der
Tutshill Tornados, in nur dreieinhalbe Sekunden den Schnatz." grinste
Professor Audron seine Klasse an und drehte sich dann zu der Tafel um. Mit einem
kurzen Schlenker seines Zauberstabes brachte er das Tafelbild an.
"Das Stoffgebiet mit dem wir heute neu anfangen wollen, lautet; Voldemort."
Ein kollektives Keuchen ging durch die Klasse, als der Name laut ausgesprochen
wurde.
"Diese hochaktuelle Thematik wird uns das ganze Schuljahr über begleiten.
Natürlich werden wir auch wieder einen kurzen Abstecher in die Entwicklung des
Zauberministeriums und anderen Institute machen, jedoch wird unser
Hauptaugenmerk bei Voldemort liegen."
Ein sich selbst bewegendes Stück Kreide schrieb in großen Buchstaben die erste
Überschrift an. Kindheit und Jungend von Tom Marvolo Riddle.
"Was wisst ihr über Tom Marvolo Riddle?"
Raketenartig schoss Hermines Hand hoch was der junge Lehrer jedoch erst mal
ignorierte. Seine roten Augen glitten ruhelos durch den Raum bis sie bei der
gesuchten Gestalt stehen blieben. Ein kleines Lächeln schlich sich auf die
blassen Lippen.
"Mister Potter! Können sie mir nicht irgendetwas erzählen?"
Wie aus den schönsten Träumen gerissen starrte Harry Professor Audron aus großen grünen Augen an. Es dauerte einige Sekunden bis die Frage zu ihm durchdrang und er mit leiser, fast schon flüsternder Stimme antwortete:
"Tom Marvolo Riddle junior kam am 31.07.1927 in London zur Welt. Er war
der Sohn eines Muggels namens Tom Riddle und der Hexe Maria Marvolo, die, wie
sich später herausstellen sollte, ein Nachfahre Salazar Slytherins war.
Da seine Mutter bei seiner Geburt starb und sein Vater Magie verabscheute, wurde
Tom in ein Waisenhaus gesteckt. Genauer gesagt wurde er nach Bow, East London,
geschickt.
Dort verbrachte er seine ganze Kindheit. Er ging auf die waisenhauseigene
Grundschule.
Muggelakten nach war Tom ein sehr ruhiges und kontaktscheues Kind. Er hatte
wenige Freunde und redete nicht sehr viel.
Es gibt Gerüchte, dass er seelisch Missbraucht und von den Muggelpflegern
misshandelt wurde, jedoch gibt es dafür keine Beweise. Ich persönlich halte
diese Vermutungen für Schwachsinn. Natürlich würde das seinen Muggelwahn
erklären doch hätte er sich dann in den darauffolgenden Jahren Hogwarts
einfach anders verhalten.
Am 1. September 1939 dann wurde Tom in Hogwarts eingeschult. Der sprechende Hut
wies ihn nach Slytherin wo er auf Devon Dubecker traf, der in seinem Leben noch
eine wichtige Rolle spielen sollte.
In den ersten drei Schuljahren blühte Tom geradezu auf. Trotz seiner
Muggelabstammung gewann er viele Freunde in Slytherin und durch seine guten
schulischen Leistungen wurde ihm viel Respekt von den übrigen Häuser
entgegengebracht.
Er erwies sich als ein sehr guter Schüler und ein noch besseren Zauberer. Tom
beschäftigt sich schon im 2 Jahrgang mit höherentwickelter Magie, zumeist
schwarze. Sein Lieblingsgebiet war jedoch die wilde, ursprünglich Magie, die in
uns allen wohnt.
Dies alles änderte sich in der Mitte seines 3. Schuljahres, welches allgemein
auch als Zeit des Erwachens bezeichnet wird.
Tom zog sich von allen zurück, vergrub sich geradezu in seinen Büchern und
vernachlässigte all seine alten Freunde. Lediglich mit dem zuvor erwähnten
Devon Dubecker blieb er weiterhin befreundet.
Viele Experten sehen in Dubecker auch den Erschaffer des Dunklen Lords. Die
Dubeckers waren eine der ältesten und mächtigsten Reinblütlerfamilien ganz
England. Jeder wusste wie stolz sie darauf waren kein einziges
"Schlammblut" in ihrer Familie zu haben. Auch war allen bekannt das
sie schwarze Magie praktizierten und für ihre Ziele über Leichen gingen. Bei
dem Spross eines solchen Clans liegt es nahe, dass er die Macht, die Tom schon
damals besaß erkannte und für sich selbst benutzte.
Was aus Davon Dubecker und seiner Familie geworden ist weiß niemand, nur dass
sie während Voldemorts Machtergreifung verschwunden sind.
Jedenfalls blieben Toms Veränderungen auch bei den Lehrern nicht unbemerkt, was
aber nicht hieß, das er schlechter in der Schule wurde. Es war mehr die Aura
die ihn umgab welche den Professoren Angst machte. In dem Buch "Im Auge der
Schlange; Das Leben des Tom Marvolo Riddle" von Jessica Jul, einer
ehemaligen Hogwarts- Lehrerin heißt es:
Es war, als wenn Luzifer persönlich den Klassenraum betreten hätte, so eine
finstere Ausstrahlung hatte Tom. Man kann es sich gar nicht vorstellen und
selbst die Erinnerung daran scheint mir heute so unwirklich; Wie konnte ein 13-
Jähriger eine solche negative Energie besitzen, das selbst das kleinste Lumos
wie ein Unverzeihlicher wirkte?
Noch heute durchfährt mich ein eiskalter Schauer wenn ich an diese dunklen
grünen Augen denke. Und dieser Blick! Oh dieser Blick hat uns Lehrer solche
Angst gemacht; als wenn er die gesamte schwarze Magie dieser Welt in sich trug.
Trotz allem verfolgte Tom weiterhin eine gute schulische Laufbahn. Er wurde
zum Vertrauensschüler ernannt und wurde einige Zeit später auch Schulsprecher.
Im 5. Jahr dann erreichten seine schwarzmagischen Aktivitäten den ersten
Höhepunkt;
Tom öffnete als letzter Nachfahre Salazar Slytherins die Kammer des Schreckens
und entfesselte das Grauen das in ihr wohnte.
Bei diesem ersten Versuch starb ein Mitschülerin im Mädchenklo, die uns heute
alle als die Maulende Myrte bekannt ist.
Toms Plan hatte jedoch einen Haken gehabt; dadurch das die Schüler- und
Lehrerschaft einer unbekannten Gefahr gegenüberstanden, drohte die Schließung
der Schule. In der panischen Angst wieder in das Waisenhaus zu müssen,
beschuldigte er erfolgreich Hagrid die Kammer geöffnet zu haben. Kurz danach
schloss er sie wieder, versiegelte seine Erinnerungen an das Geschehene jedoch
in ein magisches Tagebuch.
Seine restliche Schulzeit über hielt er sich zurück um mit ein Ohnesgleichen
als Abschluss die Schule zu verlassen.
Kurz darauf tötete er seinen Vater und verschwand für 25 Jahre um durch die
Welt zu reisen und die dunklen Künste zu studieren.
Als er wieder kam war er kaum wiederzuerkennen, ein Wesen zwischen Wahn und
Genie, zwischen der totalen Dunkelheit und der Macht.
Das ist alles was ich weiß."
Totenstille herrschte im Klassenraum. Alle starrten Harry an, der anfing
unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen.
Was hatten die denn gedacht? Dass er unvorbereitet in die Schlacht zog? So naiv
war selbst er nicht! Je mehr man über einen Gegner wusste, desto besser. Und
irgendwann hatte ihn eine dunkle Fazitnation für sein Gegenstück gepackt,
sodass er gar nicht mehr aufhören konnte zu recherchieren.
Und was er alles herausgefunden hatte! Das, was er diesen Idioten erzählt hatte
war nur ein Bruchstück von dem was er wirklich wusste.
/Die würden das doch eh nicht verstehen, selbst wenn man ihnen die Wahrheit ins
Gesicht schmeißen würde. Es ist wirklich so: sie sehen nur das was sie sehen
wollen, für alles andere sind die blind. Sogar Dumbledore!
Manchmal kann ich Tom wirklich verstehen.../
°Hm... heute so rebellisch, Kitty? Ziemlich ungewohnt, aber es steht dir...°
Ein mentales Schnurren begleitete die irgendwie verführerischen klingenden
Worte.
/Ist doch aber wahr!/ maulte Harry innerlich.
Er merkte noch nicht einmal, dass die fremde Stimme mit ihm flirtete, so
aufgebracht war er.
/Die sind doch alle... alle nur doof!/
Lautes Kichern hallte durch den Kopf des Schwarzhaarigen als Antwort.
°Kleines schwarzes Kätzchen... so süß...°
"Nun Mister Potter, das war sehr... ausführlich." Stirnrunzelnd
musterte Professor Ausdron seinen Schüler. Dieser hielt seinen Blick jedoch
gesenkt und zählte die Steine des Fußboden.
Harry wusste, dass er, wenn er jetzt aufschauen würde für nichts garantieren
könnte, egal in welcher Hinsicht.
"Das gibt 10 Punkte für Gryffindor und ein Plus was in die Monatsnote
einfließt, Potter." Immer noch irritiert wand sich der junge Lehrer nun
den anderen Schüler zu.
"Bitte schlagt eure Bücher auf, Kapitel 16-19. Alles in allem enthalten
die Texte die selben Informationen wie Mister Potters Vortrag. Wenn ihr fertig
seit mit lesen beantwortet ihr die Fragen an der Tafel schriftlich. Danach
werden wir die einzelnen Punkte noch einmal durchgehen und über einige Thesen
und Vermutungen diskutieren."
Lautes Pergamentrascheln erfüllte nun den Raum, in dem langsam wieder Leben
einkehrte. Hier und da war leises Getuschel zu hören und Harry hätte schwören
können, dass sein Name ziemlich oft erwähnt wurde.
Mit einem leisen Seufzer schlug er sein Buch auf und machte sich an die
Aufgaben.
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Tja das war das erste Kapitel und sogar ohne Cliffhänger! *ganz stolz auf sich
ist*
Alle die darauf gewartet haben in wessen Arme Harry nun gerannt ist: Habt
geduld! Ihr werdet es früher erwahren als euch lieb ist *fies grins*
Hmmm irgendwie ist dieses Kapitel Draco- frei *sich am Kopf kratz* Was soll's *schulterzuck*
Kann den Typen eh nicht leiden... *sich vor fliegenden Gegenstände rettet* Hy
net hauen! Aber dieses ewige: "Draco- ist- der beste- coolste- geilste-
böseste bla bla bla raababer raababer raababer QUARK" kann doch niemand
mehr hören!!!!!!!!!!!!!!!! Und überhaupt es gibt ja noch so viele andere
süße "Bösewichte" (Anführungszeichen Copyright bei Dr. Evil ^.^
"Du bist die Colalight des Bösen... nur ein Kalorien... nicht böse
genug" *G*)
@ all: Danke für eure lieben Commis! Ich war überrascht wie vielen das Kapitel gefallen hat! Bei so einem Feedback macht das Schreiben auch noch Spaß (was man deutlich an der Kapitel länger erkennt...)
Und nun noch ein kleines Rätsel für euch: wieso könnte im morgigen
Tagespropheten die Schlagzeile: Potter ist ein Alien stehen?
Als klitzekleiner Hinweis:
Eine Scheune kann auch ein schönes Heim sein und das bisschen Farmarbeit macht
sich doch von ganz alleine....
Damit ihr euch auch schön das Hirn zermartert: wer es rauskriegt darf sich eine
FF von mir wünschen egal welches Paaring, egal welcher Inhalt (natürlich nur
wenn ihr wollt!!!!!!!!!!!!!)
Also bah buh
Eure arie-chan
