Disclaimer, etc.: Siehe Prolog

Rating: Diesmal würde ich sagen PG-13.

Pairings: In diesem Chappi keines.

Anmerkungen: Hier hab ich eine – wahrscheinlich eher unerwartete – Wendung eingebaut. Hoffentlich kennt sich jeder aus.

Reviews:

@all: VIIIIIIEEEELLEEEN DAAAAAAAAAANNNNNNKKKKK!!!!! Ich hätte nicht erwartet dass ich gleich so viele Reviews kriege *alleknuddel*

@Dani G: Ich glaube, du meinst den Richtigen. Auf jeden Fall erfährst du's jetzt!

Ach ja, eine Bitte hätte ich: Fragt mich bitte nicht, warum Elrond Krieg führen will. Das ist einfach so und ich weiß leider auch nicht warum. Aber ich hätte ne Idee: Ihr könntet doch mal schnell nach Bruchtal fliegen und ihn fragen! *g*

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Maeth ni Elidh

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III: Flucht

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Der blonde Elb war geblieben und schritt jetzt auf den Gefangenen zu, der ihn argwöhnisch aber auch interessiert beobachtete.

Einen halben Meter vor Merilionn blieb der Blonde stehen und musterte ihn nachdenklich. Nach einer Weile sagte er:

„Es wäre mir lieber, unter erfreulicheren Umständen mit einem solch prächtigen Wesen wie euch sprechen zu können."

Durch diese Worte belustigt zog der Sinda eine Augenbraue hoch und grinste den anderen Elben fast tadelnd an. Dieser grinste zurück und fuhr sogleich fort:

„Doch wie ihr wisst, herrscht Krieg zwischen Imladris und den Vereinigten Waldreichen."

„Dessen bin ich mir bewusst. Sonst wäre ich nicht euer Gefangener", unterbrach ihn Merilionn, was der blonde Krieger aber scheinbar ignorierte.

„Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Lord Glorfindel von Bruchtal. Und wie ist euer Name?"

„Das ist doch wohl nicht von Belang, oder? Ihr seid sicher nur hier, um Informationen über Eryn Lasgalen oder Caras Galadhon zu bekommen. Aber, Lord Glorfindel, DIE werdet ihr von MIR nicht bekommen!"

Eine Weile herrschte Stille, die abermals durch die Worte Glorfindels durchbrochen wurde:

„Das habe ich mir gedacht. Aber seid gewiss, mein Freund, ich werde bekommen, was ich will. Galarandir!"

Sofort wurde wieder die Tür geöffnet und ein weiterer Elb, diesmal wieder ein dunkelhaariger, auch noch recht jung aussehender, kam herein. Er trug Handschellen, mit einer kurzen, eisernen Kette verbunden, bei sich, die er Merilionn anlegte.

„Was soll das?!", zischte der Sinda, während er sich heftig gegen Glorfindel, der ihn festhielt, wehrte.

„Ihr habt euch von den einfachen Fesseln wohl mit Leichtigkeit befreien können. Doch vermögt ihr es auch, euch dermaßen schnell von diesen Ketten zu befreien?"

Glorfindel lachte belustigt auf, als der Gefangene ein knurrendes Geräusch ausstieß, weil seine Hände nun in Ketten lagen und er sich von diesen wirklich nicht befreien konnte. Und zu allem übel riss ihn dieser Galarandir auch noch rüde mit sich aus dem Raum.

„Was soll das?", rief Merilionn nochmals, „Wo bringt ihr mich jetzt schon wieder hin?!"

„Geduld, nin-bein*, nur Geduld...", bekam er nur als Antwort von dem blonden Lord, dem der dunkelhaarige Noldo folgte – mit dem Gefangenen im Schlepptau.

Sie gingen einen langen, spärlich beleuchteten Gang entlang. Merilionn wusste, wenn er sich nicht jetzt befreien konnte, würde sich so schnell keine andere Gelegenheit dazu ergeben. Also drehte er sich im Gehen um und riss somit auch Galarandir zurück. Mit einer gekonnten Bewegung warf er diesen zu Boden und schlug ihm die Kette aus der Hand.

Glorfindel fuhr herum, als er den erschrockenen Aufschrei seines Adjutanten hörte. „Na los, lauf, worauf wartest du noch?!", schrie der blonde Lord den armen Galarandir an, als dieser sich wieder hochgerappelt hatte. Sofort rannten die beiden los und Glorfindel rief im Laufen noch andere Wachen dazu, um den entflohenen Gefangenen zu verfolgen.

Merilionn rannte so schnell er konnte den Gang zurück, flink einigen verwirrten Soldaten ausweichend, die ihn aber verfolgten und er bald eine ganze Kolonne Noldor hinter sich hatte.

‚Mist, ohne diese dummen Ketten wäre ich viel schneller...', dachte er und rannte weiter – dem Ausgang des Gebäudes entgegen.

Der war auch nicht schwer zu finden, zu Merilionns Glück, und so kämpfte er sich durch einige Soldaten, die ihm den Weg abzuschneiden versuchten.

Zu seiner eigenen Überraschung gelang ihm dies auch und so hastete er durch den Ausgang ins Freie.

Draußen war die Hölle los: Glorfindel hatte bestimmt schon Alarm geschlagen, denn einige Noldor machten Pferde bereit, die mit Seilen und Fangnetzen bepackt waren und mehrere Krieger kamen eilig herbeigelaufen und schwangen sich auf die Pferde.

Aus seinem Versteck – in einem Heuhaufen (direkt vor dem Gebäude, aus dem er gerade gekommen war, befanden sich die Pferdeställe) – beobachtete Merilionn das Geschehen und dann suchte sein Blick sehnsüchtig den Stall nach seinem geliebten Levi ab.

Der Sinda traute seinen Augen nicht: Vor einer der Boxen im hinteren Teil des Stalles plagten sich gerade vier Elben, den sich immer wieder aufbäumenden Hengst in die Box zu bringen. „Levi...", flüsterte Merilionn und überlegte kurz, wie er es schaffen könnte, seinen Freund da herauszubringen.

Ein leiser, melodischer Pfiff war in den Ställen zu hören und schon war das kräftige Tier nicht mehr zu halten. Es warf wild den Kopf herum, sodass die vier Stallburschen, die ihn an Seilen festhielten, davon geschleudert wurden, und galoppierte zum Ausgang des Stalles, wo der Hengst sein Tempo verlangsamte und schließlich nur noch langsam trabte.

Dann sprang aus dem Heuhaufen plötzlich ein rothaariger Elb hervor und schwang sich auf das Tier, das gleich darauf wieder angaloppierte und in halsbrecherischem Tempo durch die Reihen der erschrocken beiseite springenden Noldor rannte.

„Ihm nach! Lasst ihn nicht entkommen!", brüllte Glorfindel, der schon auf seinem Pferd saß, über den Platz und trieb sein Reittier zur Eile.

„Oh Levi... Geht es dir gut?", fragte Merilionn den Hengst, als sie über schmale Pfade einen Berghang hinaufgaloppierten. Levi schnaubte freudig und warf seinen großen Kopf hoch, als Zeichen der Zustimmung.

Erst jetzt wurde sich der Sinda bewusst, dass er immer noch die nicht gerade leichten Handschellen an den Händen und auch noch nur seine Leggins trug. Seine Tunika hatte er nach dem Liebesspiel mit dem jungen Amólith am Boden in dem Raum liegen gelassen, in dem er eingesperrt gewesen war.

Amólith ... eine schöne Erinnerung, fand Merilionn und lächelte, bei dem Gedanken an den sich in höchster Exhase unter sich windenden und stöhnenden Elben, mit seinen seidigen Haaren – so schwarz wie Asche –, diesem traumhaften Körper – einfach göttlich...

Eigentlich hatte Merilionn ihm nur diesen ‚Freundschaftsdienst' erweisen wollen, damit ihn der junge Soldat freiließe, aber das hatte sich dann anders entwickelt als geplant. Jedenfalls war er jetzt wieder auf freiem Fuß und konnte sich weiter seinem Auftrag widmen.

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* nin-bein (Sindarin) = mein Schöner

Danke fürs reinschauen und bis zum nächsten Chapter!