Rating: PG-13

Pairings: Merilionn / Amólith

Author's Note: Der liebe Erestor macht sich Sorgen um seinen Amó!

Reviews: Danke an alle, die meine FF lesen!!!

@Little Lion: Keine Sorge, Erestor hilft den Waldelben zwar nicht, aber er würde sie nicht verraten – wegen Amólith...

@Lady of Gondor: Na dann sei mal gespannt und freu dich auf die nächsten Kapitel!

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Maeth ni Elidh

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XVI: Väterliche Fürsorge

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„Glaubst du wirklich, dass du es schaffst, auf dem Pferd zu sitzen?", wollte Amólith wissen, der einfach nicht glauben wollte, dass sein Liebhaber stark genug war, sich auf dem Hengst zu halten oder gar aufrecht darauf zu sitzen.

„Ja, Amó. Ich werde es schon irgendwie schaffen", beschwichtigte ihn Merilionn, der gerade dabei war, sein Reittier zu liebkosen, das ihn förmlich verschlang vor lauter Freude, seinen Herrn endlich wieder in der Nähe zu haben.

Doch viel Zeit blieb ihnen nicht, einander die Wiedersehensfreude zu zeigen. Hastig putzte der Sinda Levis Fell nur an den wichtigsten Stellen und sattelte und trenste das Tier danach auf.

Auch die beiden anderen Elben waren nicht untätig geblieben: Amólith hatte Legolas eines der schönsten Pferde zugeteilt, da dieser sonst sicherlich wieder gemeckert hätte, was er für ein ‚hässliches' Reittier bekam.

Nun sah der Prinz dem jungen Noldo zu, wie dieser sein Pferd für ihn bereit machte – das Tier selber für den Ritt fertig zu machen, dafür war sich Legolas natürlich viel zu schade.

Aber mit ein paar geübten Handgriffen hatte Amó es schnell hinter sich gebracht und eilte nun in eine andere Box, um sein eigenes Pferd zu satteln.

Als alle bereit waren, stiegen die drei Elben auf ihre Pferde – Legolas auf einen schönen Schimmel, der den Namen Nimloth* trug, Amólith auf seinen silbergrauen, leichtfüßigen Hengst, den er Celeb* genannt hatte, und Merilionn auf seinen Liebling, den kräftigen Kaltblüter Levi.

Vorsichtig und sich nach allen Seiten umblickend ritten die drei die verlassenen Wege Imladris' entlang – erst im Schritt, und als sie an den Rand eines weitläufigen Waldes kamen, ließen sie die Pferde im Trab zügig durch den Wald laufen.

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„Amólith, aufwachen! Es ist schon spät, du solltest zum Frühstück kommen", rief Erestor durch die geschlossene Tür des Schlafzimmers, an die er gerade geklopft hatte, und trat ein, als er keine Antwort erhielt.

„Ionn* nin, du ..."

Der Noldo stockte – das Bett seines Sohnes war leer. Geschlafen hatte er darin, das war durch die zerwühlten Laken leicht zu erkennen. Doch was den Berater Elronds stutzig machte, waren die offenen Schranktüren der nun leeren Schränke und einige Kleidungsstücke, die unachtsam auf das Bett geworfen worden waren – anscheinend hatte es Amólith ziemlich eilig gehabt, zu verschwinden.

Doch wo sollte er so früh hinwollen? Der junge Soldat hatte doch die nächsten Wochen überhaupt keinen Dienst.

Langsam sorgte sich Erestor um seinen Sohn. Als er ihn gestern Abend kurz gesehen hatte, war Amólith auffällig nervös und in Eile gewesen und war seinen Fragen ausgewichen.

‚Was ist los mit dir, niben* nin?', fragte sich der Noldo und sah sich in den sonst nie so unordentlich hinterlassenen Gemächern seines Sohnes um. Da entdeckte er die wunderschön blühende rote Rose auf Amóliths Schreibtisch und das halb darunter versteckte Stückchen Pergament, auf dem der junge Elb den kurzen Abschiedsbrief an seinen Vater verfasst hatte.

Diesen nahm Erestor nun an sich und überflog die in schwarzer Tinte geschriebenen Zeilen:

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‚Lieber adar!

Ich habe meine große Liebe gefunden – ich kann ohne meine Liebe nicht mehr leben. Doch es besteht nicht die Möglichkeit, meine Liebe in Imladris zu halten. Darum habe ich mich entschlossen, mit ihr fort zu gehen.

Wie du vielleicht schon bemerkt hast, habe ich nicht viel mitgenommen auf meine Reise. Bitte mach dir keine Sorgen um mich, ich bin in guten Händen.

Es tut mir unendlich leid, dass ich dich nicht noch ein letztes Mal in die Arme schließen konnte, doch die Zeit drängte und ich hatte leider keine Gelegenheit mehr dazu.

Bitte sei nicht traurig, vielleicht sehen wir uns bald wieder.

ned mîl,
lín Amólith!*'

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"Amólith ... was hast du getan?"

Völlig aufgelöst und mit den Tränen kämpfend ließ sich der Noldo ziemlich unelbisch auf den Stuhl hinter dem Schreibtisch fallen und griff sich mit einer Hand an die Schläfe.

Erestor war so in seinen traurigen Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, wie jemand den Raum betrat und sich hinter ihn stellte.

„Er ist fort, nicht war?"

Abrupt drehte der dunkle Elb seinen Kopf und sah erschrocken in das Gesicht des Elbenfürsten, den er zuvor nicht hereinkommen gehört hatte.

Als Antwort nickte Erestor ein wenig später nur und ließ seine recht Hand, die den Brief noch immer festhielt, auf den Tisch sinken.

„Glaubst du, er hat uns verraten und ist mit den Sinda nach Eryn Lasgalen geflohen?", fragte er mit trauriger, tonloser Stimme.

„Ich weiß es nicht, aber es wäre gut möglich – obwohl ich deinem Sohn so was nie zutrauen würde."

„Das ist es ja. Warum sollte er so etwas tun?", sinnierte Erestor und schüttelte ungläubig den Kopf.

Elrond forderte ihn inzwischen mit seiner ausgestreckten Hand dazu auf, ihm den Brief zu zeigen. Der Fürst las aufmerksam das Geschriebene durch und legte das Blatt dann mit nachdenklichem Blick wieder zurück auf den Schreibtisch.

„Ich denke, es wäre das Beste, ihn ziehen zu lassen. Erestor, mellon-nin, er ist erwachsen! Du hättest ihn nicht ewig halten können – irgendwann hätte er so oder so jemanden gefunden, den er liebt. Es ist allein Amóliths Entscheidung, mit wem er sein Herz und sein Leben teilen möchte, da solltest du dich ihm nicht in den Weg stellen."

Nach dieser wirklich ergreifenden Rede Elronds sah auch Erestor ein, dass er Amólith gehen lassen musste und stimmte seinem Freund und Vorgesetzten mit einem Nicken zu.

Es fiel dem Berater zwar sehr schwer, doch er wusste, er konnte nichts tun, um seinen geliebten Sohn zurück zu holen. Es sah so aus, als hätte er Amólith nun für immer verloren – jedenfalls solange, bis sich die Streitigkeiten zwischen Elrond und Celeborn und Thranduil gelöst hatten. Das konnte vielleicht noch einige Jahre dauern, aber irgendwann, da würde Erestor seinen Sohn wieder in die Arme schließen können und ihm erzählen, wie sehr er ihm gefehlt hatte und welche Sorgen er sich trotz dem wirklich überzeugenden, liebevoll verfassten Abschiedsbrief gemacht hatte.

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*Nimloth(Sindarin) = Weiße Blüte

*Celeb(Sindarin) = Silber

*ionn(Sindarin) = Sohn

*niben(Sindarin) = klein (hier: Kleiner)

*ned mîl, lín Amólith(Sindarin, ich hoffe es stimmt)= In Liebe, dein Amólith

Na, wie war's? Wenns euch gefallen hat und ihr wissen wollt wie's weiter geht, einfach ein kleines Review hinterlassen *thanx*

mfg, Demloth