Das letzte Kapitel!!! Hermy-ne, danke fürs Review. Deine Kritik war berechtigt und ich habe sie geändert.
Für kurze Zeit, warst du das Licht
und warst mein Tor zur Welt
So liegst du nun in deinem Saft
und stirbst langsam aus mir aus
(mal wieder: Lacrimosa)
Erinnerungen
Harry schlug die Augen auf. Eine Weile wusste er nicht wo er war und als ihm bewusst wurde, dass er im Krankenflügel war, wusste er erst nicht warum. Nur ganz langsam und ganz vage drang der Schrecken des letzten Tages wieder in sein Bewusstsein. Es war inzwischen hell draußen, aber Harry mochte nicht sagen wie spät es ungefähr war. Die unendliche Dunkelheit, der Entzug jeder Erinnerung, die der Zaubertrank für die Zeit über ihn gelegt hatte, hatten ihm jedes Zeitgefühl genommen. Harry hob schwach den Kopf und sah sich um. Niemand war da, der Krankenflügel wirkte wie ausgestorben. Er ließ sich wieder in sein Kopfkissen zurücksinken und schloss müde die Augen. Hier war er in Sicherheit, und er wusste, dass Simon Lestrange ihn hier nichts antun könnte. Für einen kurzen Moment ließ er seine Gedanken schweifen bevor er wieder einschlief.
Wie im Zeitraffer sah er im Traum die letzten Stunden wieder vor sich.
Voldemort, wie er Snape bedrohte, ... wie Snape und Harry versuchten zu fliehen. ... Snape versuchte Simon zu töten und hatte ihn schwer verletzt. Er konnte es aber nicht vollenden, da Lucius Malfoy aufgetaucht war und ...
Harry wünschte sich aufzuwachen. Es war grausam, dass alles noch einmal zu sehen. Snape brannte ..., Simon schrie... Finite Incatatem ... Simon saß blutend auf dem Boden.
Plötzlich war Harry in einem Haus und der Boden war über und über mit Blutlachen befleckt. Die Umgebung war befremdlich und Harry glaubte zu wissen, dass er hier noch nie gewesen war.
"Mr. Lestrange," sagte eine hohe, kalte Stimme. Simon, schwach, blass und der nackte Oberkörper mit glänzend, rotem Blut besudelt, trat aus dem Schatten hervor. Nur unter großen Anstrengungen konnte er sich auf den Beinen halten und er suchte halt an einem Schrank. Seine blassen und angsterfüllten Augen fixierten, die des dunklen Lords, dann kniete er nieder.
"My Lord," sagte er kaum hörbar.
"Steh auf!" forderte Voldemort mit einem Lächeln. Simons Blick huschte irritiert zu ihm hoch, dann folgte er. Der dunkle Lord musterte ihn interessiert.
"Snape, war mir zu nichts mehr nütze, aber zum Abschied hat er mir ein Geschenk gemacht auf das ich nicht zu hoffen gewagt habe ..." Der junge Mann sah Voldemort fragend an, "Ja, dich hat er stärker gemacht und ... wertvoller, sehr viel wertvoller, als er es selbst gewesen ist." Voldemort lachte auf und Simon schien vor Schmerzen zusammen zu zucken.
"Meister. Ich glaube ich werde Sie enttäuschen müssen..." flüsterte er schwach und sank erschöpft auf den Boden, "Die Wunden sind nicht zu heilen, ... Ich sterbe!"
Harry erwachte schweißgebadet. Seine Augen waren vor Entsetzen geweitet und er rang keuchend nach Luft. Seine Narbe brannte und Harry fuhr hastig mit seiner rechten Hand darüber. Eine Weile starrte er auf die weiße Bettdecke vor sich und versuchte sich zu beruhigen. Er spürte, dass ihn jemand beobachtete. Er war nicht mehr alleine im Krankenflügel und als er sich umsah erblickte er Dumbledore und Remus Lupin.
"Wie geht es dir Harry?" fragte der Schulleiter. Harry nickte stumm. Er wollte besser nicht darüber nachdenken, denn er wusste, dass dann all seine Schmerzen und die Ängste wieder auf ihn einströmen würden. Ohne den Blick von den beiden abzuwenden, tastete er auf dem Nachttisch nach seiner Brille, aber der einzige Gegenstand, den seine Hand fand, war ein Zauberstab. Er nahm ihn an sich und warf einen Blick darauf. Dies war nicht seiner. Am Griff hatte er eine kleine, aber golden schimmernde Gravur: Severus Snape. Harry hatte mit ihm gestern Abend Bellatrix Lestrange entwaffnet, hatte versucht Snape zu retten und er war mit ihm hier her appariert. Erschrocken über die Erinnerungen legte Harry ihn wieder zurück auf den Nachttisch.
"Ich habe ihm nicht helfen können...," fing Harry an und seine Stimme zitterte als er wieder die Bilder vor sich sah.
"Harry, keiner macht dir deswegen einen Vorwurf," sagte Dumbledore ruhig und seufzte, "Nachdem der Fluch ihn getroffen hatte, war er schon nicht mehr zu retten."
"Warum?" fragte Harry. Seine Augen wollten sich mit Tränen füllen, doch er wollte jetzt nicht weinen und kämpfte dagegen an.
"Nun es gibt Flüche die nicht reversibel sind. Der Flammenfluch zum Beispiel ist nicht immer zu beheben, je nachdem auf welches Geschöpf er gerichtet wird," erklärte Dumbledore, erhob sich und hielt Harry seine Brille entgegen.
"Wo haben sie die her?" fragte Harry erstaunt und setzte sie auf.
"Die Auroren haben gestern Nacht noch einmal das Feld nach möglichen Beweisen und ähnlichen abgesucht, dabei haben sie deine Brille gefunden. ... Du hast wieder einen Traum gehabt?" fragte Dumbledore und Harry beantwortete seine Frage mit einem Nicken.
"Und?" bohrte der Schulleiter weiter.
"Nun ich habe Voldemort und Simon gesehen...," fing Harry an, aber er wollte nicht an Simon denken. Nie wieder wollte er den Verräter sehen und es geschah ihm recht, wenn er jetzt starb. Dumbledore nickte unerwartet, vielleicht hatte er eine Ahnung, was in Harry vorging.
"Mr. Lestrange hat uns alle zum Narren gehalten ... und enttäuscht. Er war ein intelligenter, junger Mann und etwas Derartiges hätte ich ihm nie zugetraut." sagte der Schulleiter ruhig.
"Vielleicht ist er dazu gezwungen worden?" fiel Harry plötzlich ein, aber er glaubte selbst nicht daran und auch Dumbledore schüttelte traurig den Kopf.
"Nein, Miss Grangers Erinnerungen, lassen keinen Zweifel daran, dass er ganz alleine und aus freien Zügen gehandelt hatte.
"Das Denkarium,... Simon hat es gestohlen..." sagte Harry, "Sie haben es gefunden?"
"Ja, Mr. Lestrange glaubte sein Plan sei perfekt gewesen, aber es gab zwei Schwachstellen, die zum Glück rechtzeitig gefunden wurden."
"Zwei?" sagte Harry und sah Dumbledore irritiert an. Dieser nickte und Harry glaubte, ein schwaches Lächeln zu erkennen.
"Nachdem euer Verschwinden bekannt geworden war, hatte ich schon eine böse Vorahnung, dass etwas nicht ganz stimmte, aber trotzdem dauerte es noch sehr lange, bis wir endlich Gewissheit hatten. Severus hat sich in Slytherin ein wenig umgehört und schließlich hat der junge Malfoy den entschiedenen Hinweis geliefert."
"Malfoy? ...Warum?" fragte Harry irritiert.
"Das weiß ich auch nicht.. Ich fürchte, da wirst du ihn wohl selber nach fragen müssen." antwortete Dumbledore, "aber als wir das Denkarium schließlich fanden und uns die Erinnerungen angesehen haben, war klar, was Mr. Lestrange getan haben musste und auch wo er dich hinbringen wollte. Ich schickte Severus sofort nach Culloden Moor, um sich zu vergewissern, dass du noch am Leben warst und wenn nötig Zeit schinden. Ich musste derweil die Auroren und den Orden alarmieren."
"Das war ziemlich knapp," gab Harry zu, "Simon hat herausgefunden, dass Snape schon vorher Bescheid wusste."
"Das war die größte Gefahr für Severus. Es ist sehr schwer, sich seiner Legilimentik zu widersetzen. Er ist zu stark und leider auf der falschen Seite." Harry schüttelte den Kopf und ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken.
"Simon ist sehr schwer verletzt und in meinem Traum, sagte er zu Voldemort, das er sterben würde." sagte Harry. Der Schulleiter seufzte und warf Lupin einen raschen Blick zu, der sich immer noch im Hintergrund aufhielt.
"Er hat eine Ahnung von dem was auf ihn zukommen wird und auf eine gewisse Art und Weise ... ist es so etwas wie Sterben," warf Lupin ein und trat jetzt auch näher ans Bett. Harry sah irritiert zu ihm hinüber.
"Das verstehe ich nicht, Sir. Stirbt er, ... oder nicht?" fragte Harry. Er wollte nicht wieder über Simon reden und dieses Gespräch, ob Simon nun starb oder nicht ging ihm jetzt schon auf die Nerven.
"Ich weiß es nicht genau," sagte Dumbledore, "Wenn sein Wille stark genug ist, wird er eine Möglichkeit finden den Tod zu besiegen."
"Können Sie aufhören so wirres Zeug zu reden? Ich will es schließlich auch verstehen können!" sagte Harry laut und setzte sich auf die Bettkante.
"Harry bitte, beruhig dich," versuchte Dumbledore ihn beschwichtigen, "Ich weiß nicht, was mit Mr. Lestrange passieren wird. Ich habe einen ganz vagen Verdacht. Aber ich kann und möchte noch nicht darüber reden. Es ist zu früh, um genauer darauf einzugehen."
"Schön," sagte Harry wütend, "dann hören Sie gefälligst auch damit auf."
Dumbledore nickte, "Es wird noch einige Zeit dauern bist du darüber hinweg kommst, was er dir angetan hat, aber dann wird es dir auch wieder besser gehen." Harry nickte, atmete ein paar Mal tief durch und legte sich wieder ins Bett.
"Was ist mit den anderen Todessern passiert?" fragte Harry etwas ruhiger.
"Sie konnten alle fliehen. Gegen Ende sah es so aus, als hätten wir die besseren Karten, als Voldemort den Befehl zum Rückzug gab. Sie sind alle disappariert und wir konnten niemanden festnehmen..." erklärte Dumbledore und seufzte.
"Ist Mr. Weasley verletzt?" fragte Harry, dem einfiel, dass Simon ihn im Duell besiegt hatte.
"Nicht ernsthaft. Mr. Weasley wurde ins St. Mungo´s gebracht, aber ich denke, dass er schon wieder auf den Beinen ist. Es gab zum Glück wenig Verletzte. Dieser Kampf ist unentschieden ausgegangen,..." seufzte Dumbledore.
"Nicht ganz," sagte Harry stockend, "Professor Snape,..."
"Ja, ..." gab Dumbledore zu, "Das ist wirklich ein sehr schwerer Verlust,..." Dumbledore brach ab und Harry glaubte, dass Snapes Tod dem Schulleiter sehr nahe ging. Eine Weile wurde es ganz still im Krankenflügel. Dumbledore sah auf die Uhr und seufzte. "Ich glaube, ich muss runter zum Abendbrot und die Schüler über Severus Tod aufklären,..."
"Abendbrot?" fragte Harry irritiert. Dumbledore nickte.
"Du hast sehr lange geschlafen, aber das hattest du auch bitter nötig, ...wenn du mich entschuldigst ...," Harry nickte und sah den Schulleiter an, der ein wenig blass wirkte, "Remus, du kannst hier bleiben, vielleicht braucht Harry jetzt jemanden, der bei ihm bleibt."
"Nein," sagte Harry, "Ich brauche etwas Zeit für mich,... aber danke." Harry war nicht nach Gesellschaft zumute und schon gar nicht brauchte er jemanden, der auf ihn aufpasste.
"Wenn du meinst," sagte Lupin und lächelte. Lupin und Dumbledore verließen den Krankenflügel und Harry überkam ein beklemmendes Gefühl. Jetzt wo er alleine war kamen seine grausamen Erinnerungen umso schlimmer wieder und auf einmal wünschte er sich Lupin nicht weggeschickt zu haben. Er drehte sich im Bett auf die Seite und starrte den Zauberstab auf seinem Nachttisch an. Sein eigener war immer noch in den Händen seiner Feinde und Voldemort würde keine Zeit verschwenden diesen zu zerstören. Zögernd griff er nach dem schwarzen Stab vom Nachtisch. An seiner Bettdecke wischte er die letzten Blutflecke ab ...
Warum habe ich ihn nicht retten können?´ ging es Harry durch den Kopf. Er hatte den Zaubertranklehrer immer gehasst, aber wenn er am vorigen Abend nicht gekommen wäre, würde Harry jetzt höchstwahrscheinlich nicht mehr leben. Verbittert biss er die Zähne zusammen und umklammerte den Stab so fest er könnte. Die Erinnerungen an Snapes Tod waren grausam. Immer wieder sah er ihn mit brennenden Roben vor sich, immer wieder kam die Verzweifelung in ihm hoch, die er verspürt hatte, als er versuchte ihn zu retten. Fassungslos schüttelte er seinen Kopf und hob die Hand. Er wollte nicht an Snape denken und war kurz davor den Zauberstab gegen die nächste Wand zu werfen als Madame Pomfrey zu ihm kam.
"Mr. Potter?" Harry schrak auf, ließ den Zauberstab sinken und sah zu ihr hinüber. Sie brachte ein Tablett mit heißer Suppe und etwas zu trinken. Madame Pomfrey erkundigte sich kurz nach seinem Befinden, dann verließ sie wieder den Raum.
Harry hatte gerade sein Essen beendet als die Tür zum Krankenflügel aufgerissen wurde und Hermine und Ginny hineingestürmt kamen. Sie wirkten beide sehr blass, sahen sich kurz um, bevor sie an Harrys Bett geeilt kamen. Harry begrüßte sie mit einem schwachen Lächeln und umarmte Ginny.
"Wie geht es dir?" fragte Ginny und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Er nickte kurz und sah dann zu Hermine, die sich immer noch im Krankenflügel umsah.
"Wo ist Simon?" fragte Hermine und sah sich verstört um. Harry klappte den Mund auf, sagte aber nichts.
"Wo ist Simon?" fragte sie noch einmal energischer.
"Hat Dumbledore nichts gesagt?" fragte Harry.
"Was?" fuhr Hermine ihn an, "Er sagte lediglich, dass Professor Snape ... das er..." Sie brach ab. Harry verstand schon und nickte verständnisvoll.
"Nun, Simon ist ..." Harry lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er wusste nicht was er sagen sollte, aber Hermine sah ihn weiterhin fordernd an, "Simon hat mich an Voldemort ausgeliefert." vollendete Harry seinen Satz. Hermine schüttelte ungläubig den Kopf, Ginny wurde noch blasser und sie sah Harry mit entsetzter Miene an.
"Voldemort ... hat ihn zum Todesser gemacht..." erklärte Harry weiter.
"Nein," sagte Hermine tonlos, "Das glaube ich nicht." Für einen Moment war es still und die beiden Mädchen sahen Harry entsetzt an. Dieser gab sich schließlich einen Ruck und erklärte ganz kurz was passiert war.
"Snape hat versucht Simon zu töten?" fragte Ginny fassungslos, nachdem Harry geendet hatte. Hermine schüttelte immer noch ungläubig den Kopf und ließ sich auf einen Stuhl nieder.
"Er hat es nicht geschafft," bestätigte Harry, "Simon konnte schwer verletzt fliehen und ich glaube, ... er stirbt."
Hermine und Ginny starrten Harry fassungslos an, als die Tür zum Krankenflügel geöffnet wurde und Dumbledore eintrat. Harry erblickte, das schwarze Steingefäß in Dumbledores Hand und sah interessiert zu ihm auf. Der Schulleiter stellte das Denkarium auf den Nachttisch und wandte sich an Hermine.
"Ich habe hier etwas, was dir gehört," sagte er sanft. Hermine sah ihn irritiert an, dann wandte sie sich dem Denkarium zu, stand auf und betrachtete die silbrige Substanz im inneren des Gefäßes.
"Was ist das?" fragte sie skeptisch.
"Mr. Lestrange hat dich am Weihnachtsball deiner Erinnerungen beraubt," erklärte Dumbledore, "Severus hat sie gestern in dessen Schlafsaal gefunden. Leider sind es keine guten Erinnerungen, aber sie werden dir helfen zu verstehen," sagte Dumbledore und richtete seinen Zauberstab auf das Steingefäß. Ein weißer Nebelschleier verließ das Denkarium und nahm Simons Gestalt an. Harry kniff seine Augen zusammen und legte den Kopf auf Ginnys Schulter. Er wollte ihn nicht sehen, aber Simons kalte Stimme, die als Erinnerung leicht hallte, konnte er immer noch hören.
"Neugier, kann gefährlich sein," sagte Simon drohend, "Eine Lektion, die du unbedingt noch lernen musst, du mieses, kleines Schlammblut..." Harry ignorierte Simons Worte, aber er spürte wie Ginny sich vor Entsetzen steif machte. Simon berichtete von seinen Plänen, die DA zu zerstören, Harry an den dunklen Lord auszuliefern und von seiner Lust, Hermine an Ort und Stelle zu töten. Ginny zitterte und Harry legte den Arm um sie, ohne jedoch zum Denkarium aufzusehen. Erst als es still wurde, öffnete er die Augen und sah die beiden Mädchen an. Hermine war kreidebleich und starrte immer noch wie gebannt auf das Steingefäß. Eine Zeit lang sagte niemand etwas und auch Harry fand es unpassend jetzt etwas zu sagen. Er schlang seine Arme noch enger um die zitternde Ginny und zog sie ein Stück näher an sich heran.
"Ich weiß, dass es schwer ist, aber ich muss euch um Verschwiegenheit bitten," fing Dumbledore erschöpft an, "Gerade was Mr. Lestrange angeht." Die drei sahen den Schulleiter irritiert an.
"Moment mal, Simon hat versucht mich umzubringen. Er hat mich an Voldemort verraten und er ist ein Todesser,..." sagte Harry aufgebracht, "Warum sollte ich nichts sagen. Er hat es verdient in Askaban zu sitzen, ... noch besser wäre es, wenn Snape es geschafft hätte ihn zu töten!"
"Harry, ganz ruhig," beschwichtigte Dumbledore, "Es ist nicht einfach zu erklären, aber erinnerst du dich an die Prophezeiung, die Sybill in den Weihnachtsferien gemacht hat?" Harry sah Dumbledore misstrauisch an. Er wusste, dass es eine Prophezeiung gab, auch wenn er deren Inhalt nicht mehr genau wusste. Schließlich beantwortete er die Frage mit einem Nicken.
"Ich habe lange mit Remus darüber diskutiert und es besteht der Verdacht, dass Mr. Lestrange etwas damit zu tun haben könnte. Allerdings müssen wir erst einmal abwarten, wie er sich entwickelt. ... Vorher will ich aber noch nichts genaueres sagen," erklärte Dumbledore.
"Das ist wieder typisch. Mir wird nie etwas erklärt und dann soll ich noch Simons Verrat vertuschen? Das können Sie nicht von mir verlangen." sagte Harry laut. Ginny legte ihm die Hand auf die Schulter.
"Beruhig dich," sagte sie leise, aber Harry wies ihre Hand zurück, stand auf und wandte sich wütend an den Schulleiter.
"Sie wollen in Allem und Jeden etwas gutes sehen," sagte er und sah in Dumbledores blaue Augen, "Aber Sie habe ihn nicht in der Lestrange-Villa gesehen. An ihm war nichts Gutes. Er war kalt und herzlos. ... Nein Professor, Simon ist nicht zu retten, er ist wie ein zweiter Tom Riddle." Harry hatte keine Ahnung was in Dumbledore vorgehen mochte, aber das war ihm egal. Er drehte sich um und verließ wütend den Krankenflügel. Im Schlafanzug rannte er die Treppen zum Slytheringemeinschaftsraum hinab.
Die Slytherins waren fast alle im Gemeinschaftsraum versammelt und als er eintrat, wandten sie sich interessiert zu ihm um. Harry sah zu ihnen hinüber, aber ohne auch nur ein Wort zu sagen ging er weiter zu den Schlafsälen und warf sich auf sein Bett.
"Schön dich zu sehen!" hörte er die Stimme von Draco Malfoy. Erschrocken sah er auf. Er hatte damit gerechnet jetzt endlich alleine zu sein, "Es wäre doch sehr langweilig geworden, ohne dich!" sagte Draco und grinste hämisch.
"Hau ab Malfoy," sagte Harry genervt und zog die Vorhänge seines Himmelbetts zu. Es wurde still. Harry vergrub sein Gesicht in seinem Kopfkissen, doch er weinte nicht. Er versuchte seine Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, die sich langsam wieder in den Vordergrund drängen wollten. Er drehte sich auf die Seite. Durch die Vorhänge konnte er die Umrisse von Draco erkennen, der stumm auf der Fensterbank saß und anscheinend aus dem Fenster sah.
"Du hast mir das Leben gerettet..." fing Harry leise an, "Warum?" Der Schatten bewegte sich und Draco schien sich zu ihm umzudrehen.
"Jetzt sind wir quitt," sagte er kühl, "Ich hoffte zwar, dich und Simon endgültig losgeworden zu sein, aber da habe ich mich geirrt."
"Du hast mit Simon unter einer Decke gesteckt... Du kanntest seine Pläne. Warum hast du ihn verpfiffen, wenn du mich tot sehen wolltest." sagte Harry vorwurfsvoll und setzte sich in seinem Bett auf, zog die Vorhänge beiseite und sah in Dracos blaue Augen.
"Ich mochte seine Pläne nicht und schon gar nicht, wie er mich und die anderen Slytherins dafür benutzt hat," sagte Draco, "Ich konnte nicht mit ansehen, wie er seinem Triumph immer näher kam ..."
"Gib zu, du hättest liebend gerne mit ihm getauscht," unterbrach Harry Dracos Satz und stand auf. Draco antwortete nicht, sondern grinste nur hämisch.
"Du bist nicht viel besser als Simon," sagte Harry laut, drehte sich um, griff nach einem Umhang und verließ den Schlafsaal. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte atmete er ein paar Mal tief durch. Er warf sich den Umhang über seinen Schlafanzug und verließ das Slytherinhaus. Er wusste nicht wohin er gehen sollte. Überall waren Schüler, die ihn erstaunt ansahen und kurz darauf anfingen zu tuscheln. Schließlich schlug er den Weg zur Eulerei ein. Dort waren äußerst selten andere Schüler. Er begrüßte Hedwig sanft, die zu ihm hinuter gesegelt kam und sich auf seiner Schulter niederließ, dann setzte er sich auf den Boden.
Harry kämpfte lange gegen die unangenehmen Erinnerungen, dann aber verfiel in einen lethargischen Zustand und starrte eine ganze Weile auf die kalte Steinwand vor sich. Es dauerte sehr lange bis er sich wieder erhob und ans Fenster ging. Die Sonne ging gerade unter und färbte den Himmel in ein sanftes rot. Hedwig setzte sich neben ihn auf die Fensterbank und er streichelte sie, während er gedankenverloren in den Himmel starrte. Er dachte an Simon, wie er gestern Nacht blutend vor ihm stand und überlegte, ob er inzwischen gestorben war.
Egal was Dumbledore sagte, immerhin hatte er ihn nicht in dem Zustand gesehen, aber Harry war sich sicher, dass er zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr am Leben war.
Die Nacht kam rasch und wenig später war es zu dunkel um irgendetwas zu sehen. Er drehte sich um und setzte sich wieder in die Ecke. Mit Ausnahme des Flügelschlagens der Eulen, die durch das Fenster rein und raus flogen war es sehr still und Harry beschloss dort sitzen zu bleiben. Er hatte keine Lust in seinen Schlafsaal zurückzugehen und schon gar nicht, wollte er Draco sehen. Hedwig schloss sich den anderen Eulen an und verließ die Eulerei und Harry entfuhr ein leiser Seufzer. Er machte es sich auf dem Fußboden einigermaßen bequem und schloss die Augen. Es dauerte eine Weile bis er seinen Kopf frei hatte, aber schließlich fiel er in einen leichten Schlaf.
"Harry!" Eine Hand berührte seine Schulter. Erschrocken öffnete Harry seine Augen. Ron saß vor ihm und sah Harry überrascht und mit blassen Gesicht an.
"Ron! Was machst du hier?" fragte Harry erstaunt, aber ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass es inzwischen wieder helllichter Tag war und er setzte sich auf. Irgendwie tat ihm alles weh. Der harte Fußboden hatte ihm nicht gerade gut getan und müde reckte er sich.
"Man, ich bin froh, dass du da heil wieder rausgekommen bist," sagte Ron und sah Harry an, "Was meinst du was in mir vorgegangen ist, als ich von euren Verschwinden gehört hatte?" Harry antwortete nicht. Er wusste von Simon, dass Ron versucht hatte diesen Umzubringen, weil er Angst um ihn und Hermine gehabt hatte.
"Ich habe dich gewarnt, ich hatte dir gesagt, dass er nur spielt, aber du wolltest ja nicht auf mich hören." sagte Ron jetzt vorwurfsvoll.
"Ron bitte...," sagte Harry genervt, "Schön dass du recht hattest, und jetzt wechsele bitte das Thema oder lass mich in Ruhe." Ron wollte anscheinend noch etwas sagen, aber er schwieg. Er winkte Pigwidgeon zu sich hinunter und band ihm einen kleinen Brief um das Bein, dann wandte er sich an Harry.
"Haben sie diesen Lestrange wenigstens festgenommen?" fragte Ron und sah Harry erwartungsvoll an.
"Ich glaube, dass Simon tot ist." antwortete Harry schlechtgelaunt, "Und jetzt lass mich bitte in Ruhe." Damit wandte er sich um und verließ die Eulerei. Ohne auf seine Umgebung zu achten ging er direkt in seinen Schlafsaal und zog sich um.
Dabei fiel sein Blick auf einen Gegenstand auf seinem Bett. Er setzte seine Brille wieder auf und erkannte den Zauberstab von Snape. Harry hatte keine Ahnung wie dieser hier hergekommen war. Eigentlich müsste er im Krankenflügel auf dem Nachttisch liegen, dort wo er ihn hatte liegen lassen. Fassungslos näherte er sich seinem Bett und kurzerhand steckte er den Zauberstab in seinen Schulumhang.
Harry hatte sich die nächsten Tage stark zurückgezogen. Die Gedanken an Simon oder Snapes Tod bedrückten ihn sehr und fast jede Nacht wurde er von schrecklichen Alpträumen heimgesucht. Müde schleppte er sich zu den Unterrichtsstunden und er vermied es auf die Fragen und Blicke der anderen Hogwartsschüler einzugehen. Er wusste, dass Simons Verschwinden nicht unbemerkt geblieben und die Gerüchteküche ordentlich am brodeln war. Harry ignorierte die Gerüchte und bekam oft nur Gesprächsfetzen mit. Nicht selten wurde Harry verdächtigt mit Simons Verschwinden zu tun zu haben. Auch der Tod von Snape wurde oft in einem Atemzug mit Harry und Simon genannt. Doch Harry blieb stur und ging auf die Fragen seiner Mitschüler nicht ein.
Hermine und Ginny hatten sich im Vergleich zu Harry sehr schnell wieder gefangen und beschworen den anderen Mitschülern, nichts über Simons Verschwinden oder Snapes Tod zu wissen. Sie versuchten Harry nach der Schule abzufangen, bevor sich dieser in seinen Schlafsaal verkriechen konnte und nahmen ihn mit nach draußen. Harry wusste ja dass sie Recht hatten und er bemühte ernsthaft, sich auf die bevorstehenden Abschlussprüfungen vorzubereiten, doch seine Gedanken schweiften zu oft ab. Die Erinnerungen ließen sich nicht einfach verdrängen und auch ein Schulbuch schaffte es nicht, den Schmerz, die Angst und die schrecklichen Bilder aus seinem Kopf zu verbannen. Der Schlafmangel führte dazu, dass er zunehmend reizbar war und bei jeder Kleinigkeit seine Beherrschung zu verlieren drohte. Daher zog Harry die Einsamkeit vor. Er empfand die Gegenwart von Anderen als störend und auch Hermine und Ginny gingen ihm oft mit ihren Bemühungen ihn abzulenken auf die Nerven. Hinterher tat es ihm meist leid, wenn er sich unter irgendeinem Einwand von den Beiden verabschiedete. Besonders Ginny fehlte ihm sehr, aber auch ihre Gegenwart war auf Dauer unerträglich.
Schlimmer war es allerdings wenn er auf Ron oder Draco traf. Er wusste, dass er Ron unrecht getan hatte. Immerhin hatte er ihn doch nur vor Simon warnen wollen, aber Harry war zu stur gewesen, um ihm zu glauben. Wenn er aufmerksamer gewesen wäre, hätte Simon ihn nie so weit gekriegt, mit ihm nach Culloden Moor zu apparieren und all das, wäre nie geschehen.
Draco hatte zwar Harry das Leben gerettet, aber ließ immer wieder durchblicken, dass er nicht wegen ihm gehandelt hatte, sondern wegen Simon und daran zweifelte Harry nicht. Draco und Simon waren beide der dunklen Seite zugetan und beide hatten das Bedürfnis sich vor Voldemort zu profilieren. Sie waren sozusagen Konkurrenten, nur hatte Simon immer die Nase vorn und aufgrund seiner Gabe, Menschen zu beeinflussen, einen großen Vorteil gegenüber Draco.
Die Zeit verging sehr rasch. Tagsüber war Harry damit beschäftigt sich vor seinen Mitschülern zu drücken. Oft saß er im Unterricht teilnahmslos in einer Ecke, schnappte zwar hier und dort mal ein Wort auf, aber die meiste Zeit kämpfte er gegen seine Erinnerungen.
Nachts saß er stundenlang über seinen Hausaufgaben und kämpfte gegen seine Müdigkeit an. Er wollte nicht schlafen und schon gar nicht träumen. Bei dem Schein einer Kerze, saß er im Gemeinschaftsraum, blätterte lustlos in seinen Büchern herum oder starrte lethargisch auf das leere Pergament, welches darauf wartete mit Buchstaben und Worten gefüllt zu werden.
Das Ende des Schuljahres kam unerwartet schnell. Harry hatte keine Ahnung wie er die Abschlussprüfungen gemeistert hatte, aber irgendwie musste er sie trotz allem bestanden haben und er beobachtete wie sich im Schloss Aufbruchsstimmung breit machte. Jeder war dabei seine letzten Sachen zu packen.
Harry wartete bis die anderen Slytherins aus seinem Schlafsaal fertig waren bevor er sich an die Arbeit machte. Er öffnete seinen Koffer und richtete dann den Zauberstab auf sein Regal. Seine Kleider warfen sich von alleine in die Truhe, aber sie falteten sich nicht zusammen, wie Harry sich erhofft hatte. Dann folgten die Bücher und schon nach wenigen Minuten war Harrys ganzes Hab und Gut in zwei riesigen Koffern verschwunden. Er schloss diese und setzte sich auf sein Bett. Mit einem Seufzer starrte er auf Snapes Zauberstab. Er hatte ihn Dumbledore geben wollen, doch dieser sagte, dass Harry ihn benutzen sollte. Es wäre zu schade ihn zu zerstören. Harry wollte ihn nicht haben und versuchte öfters ihn loszuwerden, doch immer wieder tauchte er bei ihm auf und schließlich gab er die Versuche auf und nutzte ihn widerwillig. Doch er wusste, dass er sich einen neuen kaufen würde, sobald er das nächste Mal in die Winkelgasse kommen würde.
"Kommst du Harry?" fragte Theodor und sah ihn erwartungsvoll an. Doch Harry schüttelte lediglich mit dem Kopf. Er wollte nicht zum Festmahl und eigentlich wollte er auch keine Ferien haben. Denn es erwarteten ihn fast zwei Monate, die er wahrscheinlich wieder komplett bei den Dursleys verbringen müsste.
"Komm schon," versuchte Theodor es ein zweites Mal, "Gib dir einen Ruck." Harry seufzte, steckte den Zauberstab ein und folgte Theodor lustlos in die große Halle.
Wie Harry vermutet hatte, war sie nicht in den Slytherinfarben grün und silbern geschmückt, die dieses Jahr den Hauspokal gewonnen hatten, sondern in diesem Jahr hingen große schwarze Tücher von der Decke und die Halle war nur schwach mit ein paar Fackeln beleuchtet. Die Stimmung empfand Harry als bedrückend und er wusste, sobald er dies durch gestanden hatte, würde er sich in seinem Bett verkriechen und hoffen dass am nächsten Abend im Ligusterweg Ruhe einkehren würde.
Harry sah hinüber zum Gryffindortisch und erhaschte ein Blick auf Ginny, die ihn anlächelte. Er versuchte ebenfalls ein Lächeln, aber es misslang. Er wandte den Blick von ihr ab und starrte hinunter auf seinen leeren Teller. Das Murmeln der Stimmen um ihn herum brach ab und er sah auf. Dumbledore hatte sich erhoben und sein Blick wanderte prüfend über die fünf Tische, dann erhob er das Wort. Er sprach von einem ereignisreichen Jahr und ging noch einmal auf Snapes Tod und Justin Finch-Fletchley ein. Harry versuchte nicht zuzuhören, wollte nicht an den Tod erinnert werden, aber unter seinem Tisch betrachtete er Snapes Zauberstab, der ihm in den letzten zwei Wochen des Schuljahrs gute Dienste geleistet hatte. Erst als alle Schüler ihre Gläser erhoben hatten, um auf Snapes Wohl zu trinken sah er wieder auf, griff nach seinem Becher und stieß mit den anderen Slytherins an.
Harry verzog sich noch vor dem offiziellen Ende des Festmahls aus der großen Halle und ging in den leeren Gemeinschaftsraum hinunter. Dort setzte er sich in einen Sessel. Das Feuer, welches er während den Wintermonaten so fasziniert betrachtet hatte, war im Sommer aus und der Anblick auf den leeren, sauberen Kamin war wenig erheiternd und es schaffte es nicht ihn in einen lethargischen Zustand zu versetzen.
"Sie haben Simon mit keinem einzigen Wort erwähnt," dachte Harry vorwurfsvoll als er an Dumbledores Rede zurückdachte, "Warum so ein Geheimnis daraus machen?" Harry stand auf und ging unruhig im Gemeinschaftsraum auf und ab. Dabei fiel sein Blick auf die Ecke, wo immer noch Simons Kessel stand. Überhaupt erinnerte ihn alles hier in diesem Raum an Simon. Er ging zu dem Kessel hinüber, die Gedanken an den Verwirrungstrank, die lustigen Abenden mit den Slytherins, an denen er sich hier fast zu Hause gefühlt hatte, dass alles waren nur noch schmerzliche Erinnerungen. Simon hatte ihm das Misstrauen gegenüber den Slytherins genommen und dann hat er selbst dafür gesorgt, dass er jetzt überhaupt nicht mehr wusste, wem er trauen konnte. Den Slytherins würde er garantiert nicht mehr trauen und er hasste die Entscheidung des sprechenden Hutes mehr denn je. Denn er würde sein letztes Schuljahr auch noch hier in diesem Haus verbringen müssen. Wütend stieß Harry den Kessel von der Feuerstelle und dieser fiel mit einem lauten Knall auf den Boden.
"Harry," rief Theodor entsetzt, "jetzt komm mal wieder runter!" Harry drehte sich um und blickte in die Augen des anderen Slytherins, "Es wird nichts nutzen, wenn du den gesamten Gemeinschaftsraum auseinander nimmst, ...außer dass du eine saftige Strafe dafür einkassieren könntest." Harry hielt inne und nickte. Theodor hatte ja Recht. Er drehte sich um und ging in den Schlafsaal. Theodor wollte ihm folgen, doch er wies ihn ab. Er brauchte keine Gesellschaft und Schließlich akzeptierte Theodor dies und blieb im Gemeinschaftsraum sitzen.
Harry ging früh zu Bett und nur entfernt hörte er die anderen Slytherins, die im Gemeinschaftsraum eine Abschiedsfeier veranstalteten. Harry zog sich die Decke weit über den Kopf, um die Geräusche zu unterdrücken und schlief relativ früh ein. Diese Nacht wurde er von seinen Alpträumen verschont und er wachte gut ausgeschlafen am nächsten Morgen auf. In der großen Halle war schon einiges los, obwohl die Slytherins alle lange zu schlafen schienen und Harry der einzige war, der am Tisch saß.
Der Tag versprach wunderschön zu werden und er genoss es die vorbeiziehende Landschaft zu betrachten. Ginny schien letzte Nacht nicht so gut geschlafen zu haben und kuschelte sich an seine Schultern, wo sie eine ganze Weile lang vor sich herdöste. Hermine saß Harry gegenüber und war in ein Buch vertieft, als die Abteiltür geöffnet wurde und Ron hinzukam.
"Darf ich mich zu euch setzen?" fragte er und sah Harry fragend an. Dieser nickte stumm. Eine Weile schwieg Harry und warf gelegentlich einen Flüchtigen Blick zu Ron hinüber.
"Ron?" fragte Harry gequält, "Ich glaube ich muss mich bei dir entschuldigen." Ron sah zu Harry auf und nickte.
"Lass uns nicht mehr davon reden,..." sagte Ron, "Ist schon OK." Harry fiel ein Stein vom Herzen, als er Ron Lächeln sah und erleichtert sah er wieder aus dem Fenster.
Die Zeit verging. Ginny döste immer noch an seiner Schulter. Ron und Hermine unterhielten sich leise und Harry warf ihnen gelegentlich einen Blick zu. Es sah ganz so aus, als würden die beiden wieder zueinander finden und mit einem zufriedenen Seufzer wandte er sich Ginny zu. Zärtlich küsste er sie auf die Stirn und sie öffnete ihre Augen und lächelte ihn an. Dann setzte sie sich auf und wenig später, waren die beiden in einer tiefen Umarmung umschlungen und küssten sich.
"Ich glaube ich werde dich ganz schön vermissen," sagte er leise.
"Du kannst uns ja besuchen kommen," sagte Ginny und warf ihrem Bruder einen Blick zu, "Ich könnte wetten Hermine wird auch kommen" Ginny lachte, Harry und die beiden anderen stimmten ein.
"Sagt mal," fing Harry an, nachdem sie eine Weile schweigend im Abteil saßen, "Was hattet ihr beide für das Hogsmeadewochenende geplant?" Ginny wurde leicht rot und wandte ihren Blick verlegen von ihm ab.
"Nun, ähm,... Hermine wollte mir zeigen wie man die Haare hochsteckt und so. Ich habe mir dann ein neues Kleid gekauft... und ... nun ich wollte dich ein wenig beeindrucken und dich dann abends,...ähm .... vielleicht in den Raum der Wünsche entführen." Ginny grinste verlegen und sah Harry wieder an.
"Tja, dumm gelaufen, ... das hätte ich mir unter normalen Umständen nicht entgehen lassen ..." Harry seufzte und sah dann zu Hermine und Ron, "Irgendwie schon gut, dass sie sich wieder vertragen." sagte Harry leise, wandte sich wieder Ginny zu und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.
Harry wünschte sich, dass der Zug immer weiter fahren würde und nie in Kings Cross ankommen würde, doch schon bald wurde der Zug langsamer und Harry löste sich aus Ginnys Armen und sah nach draußen. Die Häuser von London waren schon zu sehen und sie würden in wenigen Minuten halten. Harry seufzte und stand auf.
Bevor sie die Absperrung, die das Gleis Neundreiviertel von der Muggelwelt trennte, durchschritten hielt Harry noch einmal an. Er umarmte Ginny und küsste sie noch einmal zärtlich.
"Ich würde dich sehr gerne besuchen kommen," murmelte er zwischen zwei Küssen und sie nickte. Als die meisten Schüler schon die Absperrung durchschritten hatten, trennte er sich Schwerenherzens und die beiden verließen das Gleis. Er ging neben ihr bis zu den anderen Weasleys, welche Harry herzlich begrüßten. Dann fiel sein Blick auf Onkel Vernon, der ein ganzes Stück weiter stand und die vielen Zaubererfamilien mit tiefen Misstrauen betrachtete. Harry verabschiedete sich von Ginny, Ron Hermine und den anderes Weasleys und folgte widerwillig seinem Onkel hinaus zum Wagen.
THE END
Ja, hiermit endet der erste Teil... Dies war jetzt wirklich das vorerst letzte Kapitel und ich hoffe es hat euch allen gefallen! Jetzt dürft ihr alle noch mal eure Meinung sagen,...
Die Fortsetzung wird: "Harry Potter und das Medaillon der Vampire" heißen und da ich etwas an meinem Schreibstil ändern werde, mache ich ´ne neue FF raus. Wird wieder unter Genre: Drama laufen, Subkategorie: Mystery, Rating: R... Was ich auch weiter verraten kann sind mehr Tote und die Auflösung von zwei Prophezeiungen... g Sie ist in Arbeit!
So jetzt aber zu euren Reviews... DANKE! DANKE! freu
cardie: Nun, du wirst die Antwort kennen... leider, aber ich kann dir versprechen, dass, so wie es momentan aussieht, Snape noch einmal (kurz) eine Rolle im zweiten Chap spielen wird...
Isumi: Ich weiß dass du´nen Review geschrieben hast,... aber ich kann es nicht lesen.... grrr
Thorin Eichenschild: Hey, so langsam hast du ja dann doch nicht gelesen!! Muss dir dringend noch mal ne Mail schreiben... Also bis denn!
sabysemilla: Ja, ich habe dich schon irgendwie vermisst... aber wenigstens hast du ja jetzt noch ne Review geschrieben
mrsgaladriel: Nun ja, ob der vollkommene Frieden eingekehrt ist? Im Moment sieht es ganz danach aus... g
Hermy-ne: Du weißt also schon, dass es in der Prophezeiung um ... geht??? knuddel... was macht die Enträtselung der Proph? Weitergekommen?
Ravenclaw2: Jepp, schade um Snape... Fortsetzung folgt...
Geckole: Harry wird sein neues Feindbild bekommen, nur für wie lange??? gg... Du kannst mir die Schreibpause nicht verbieten... aber ich habe schon angefangen... Ich hoffe ich schaffe es vorm Wochenende, da ich dann ausnahmsweise mal ganz viel arbeiten muss... versprechen kann ich es allerdings nicht.
Halefa: Also Snape zwischen Himmel und Hölle, bis ihn eine Frau erlöst??? Ziemlich unrealistische Auflösung,... aber du hast die Nie gezeigten Szenen ja schon gelesen...
Tyrande: Nen Cliffhanger wird in dieser Story sehr schwierig sein, aber glaube mir, die sind schneller wieder da, als dir lieb ist!
Moondrow: Lange nix gehört,... Schade, schade, schade, du sagst es! Snape wird mir auch fehlen....heul
black-eyed-april: Wer den Hinweis gegeben hat, weißt du inzwischen,... Ja gut, aber ob Draco auch ein Todesser wird, weiß ich im Moment selbst noch nicht... Habe noch nicht darüber nachgedacht... mal sehen.... Na ja, so richtig THE END war es ja noch nicht... aber für den ersten Teil...
Arura: Ob Simon Ärger bekommt? Anscheinend nicht... Dumbledore hat die Prophezeiung enträtselt, aber er hält die Infos noch zurück und ich auch! g Du kannst dich auf Harrys Sommerferien freuen... aber erst in Chap 3... (glaube ich) ggg
Daniel: Simon verrecken lassen??? Habe ich in diesem Kapitel nicht erwähnt, dass er stirbt? Ich hätte Hagrid auch alternativ sterben lassen können, aber das hätte keinen Sinn gehabt... Ich lasse doch niemanden ohne Grund so einfach sterben... Du kannst ruhig die FF empfehlen.... mach ruhig.... danke für´s Lob
Mieronna: Deine Frage ist hoffentlich beantwortet und der Rest löst sich in der Fortsetzung auf... PS: beeil dich mit Chap 3! g ... Wir haben bereits gemailt, was gibt es da noch zu sagen?... außer Danke für´s Review...
Rena: Es ist OK wenn du nicht weiter liest... vermissen werde ich dich zumindest nicht, da ich bis zum Review nicht wusste, dass du existierst... aber ich glaube echt, dass HP und GW ein Paar werden... Nun, du verpasst leider, das letzte Kapitel, aber trotzdem danke für dein Review. Es war wenigstens ehrlich.
noxavis: Tja, die Frau, da wirst du dich noch gedulden müssen... Warum Harry Snape nicht retten konnte... mmh... ich weiß, eigentlich hätte Dumbledore damit rausrücken müssen, aber er bevorzugt es erst mal zu schweigen. Aber ich verspreche, dir, dass noch bevor Harry oder gar das Ministerium Wind davon bekommt wird es der Leser wissen, was mit Snape nicht ganz OK war... g
