Die Kralle des Menschen
Disclaimer: Weder die Elben noch Gondor noch all die anderen Figuren, die mehr oder weniger nebenbei genannt werden gehören mir. Ich schreibe das lediglich weil ich nichts besseres zu tun habe.
Noch ne Notiz: Please lest doch meine Story 'Wälder des Schattens'. Bis ich den zweiten Teil veröffentliche wird aber noch ne Weile vergehen, weil ich zuerst die ganze Story beendet möchte. Ich ändere immer so viel noch ab, dass das Endergebnis für euch sonst keinen Sinn mehr haben würde!! Sorry!!
Und nun enjoy!!!
Sie waren eine von diesen grossen Königsgemahlinnen die nur als Zierde für ihre Männer standen. Keine von ihnen hatten je grössere Taten vollbracht als den, möglichst männlichen Nachkommen ihrer Gatten das Leben zu schenken.
Sie hatten es wahrlich nicht einfach, die Königinnen. Gebären sie zu viele Söhne, wurden sie als Hexen verschrien und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Waren ihre Kinder ausschliesslich weiblichen Geschlechts verstiess man sie, da sie nicht im Stande waren, den Königen zu geben, was sie am meisten begehrten, Stammhalter.
Sollte eine dieser unglücklichen Frauen keines dieser Schicksale zustossen, so blieb noch immer die Möglichkeit dass ihre Gatten in einer der unzähligen Schlachten, die sie zu führten pflegten, zu Tode kam. Geschah dies, war es an der Regel, dass ein Bruder des Verstorbenen, Reich, Hofgeschäfte und Ehefrau übernahm. Jener wiederum erwartete dieselbe sichere Geburtsrate. Ein oder zwei Söhne, die für das Vorbestehen der Linie sorgten und vielleicht ein Tochter um sie zu verwöhnen, da die eigenen Frauen ja viel zu viel Selbstbewusstsein bekamen, tat man ihnen zu viel Gutes.
Genau eine solche Königin war Amanhísië. Mit einem kleinen Unterschied, der ihr Leben nicht gerade einfach machte. Sie war eine Elbin. Eine wunderschöne Elbe aus dem Düsterwald.
Sie stand vor dem grossen Wandspiegel in einem ihrer Zimmer. Was sie sah, behagte ihr nicht. Schon das erste Mal, als sie hier, in den Hallen von Gondor ihr Bild angeschaut hatte, hatte sie begonnen ihr Äusseres zu hassen. Waren nicht ihr langes, platinblondes Haar und ihre betörenden grünen Augen schuldig, dass sie der Prinz des Menschenreiches so unsterblich in sie verbliebt hatte?!
Unsterblich verliebt, pah! Sie wusste, was es heisst, ewig zu sein. Was er zu ihr sagte, wenn er sich dazu bequemte, sie überhaupt wahrzunehmen, waren Worte. Nichts als leere, verschwendete Worte. All seine Liebesschwüre beeindruckten sie nicht. Sie kannte den Unterschied zwischen der wahren Zuneigung und dem lüsternen, körperlichen Begehren.
Er wohl nicht. Sonst hätte er sie nicht geraubt, aus ihrem geliebten Wald verschleppt, aus den Händen ihres Liebsten gerissen, um sie zu seiner Gemahlin zu machen. Vielleicht hatte er sie entführt und als eine von seinen unzähligen Gespielinnen gehalten. Eine von diesen Frauen, die nur dazu existierten um seine Lust zu befriedigen. Eine von denen über deren Schicksal, über deren Schönheit niemals ein Dichter seine Lieder schreiben wird.
Einmal war sie zufällig in die Unterkünfte dieser bedauernswerten Geschöpfe geraten. Sie lebten in kleinen Zellen, im Schmutz ohne Prunk, ohne Luxus. Keine von ihnen hatte je auch nur eine von den wertvollen Ketten angefasst, mit denen Amanhísië regelrecht überhäuft wurde. Gewaschen, geschminkt und gebürstet wurden sie bloss, wenn der König sie zu sich rief.
Und trotzdem wünschte sie sich in den dunklen, mondlosen Nächte, in denen sie schlaflos im Bett liegt, dass schwere Atmen ihres Gemahlen dicht am Ohr, eine von ihnen zu sein! Sie wünschte sich in einem dieser engen Verschläge zu leben, von den rostigen Gitterstäben der früheren Gefängnisse umgeben. Schliesslich lebte auch sie in einem Kerker, nur dass die Vergitterung des ihren golden war. Lieber wollte sie verkommen und alle Zeit der Welt darauf warten, ein neuer Herr möge an die Macht kommen und sie befreien. Lieber als ein unsterbliches Leben in den Klauen eines Mannes zu verbringen, der es ihr verunmöglichte, denjenigen wiederzusehen, für den ihr Herz wirklich schlug.
Man hatte ihr verboten zu musizieren und zu singen. Als Königin hatte sie stets zurückhaltend und im Schatten ihres Gatten zu stehen. Aufsehen erregen würde sie durch ihre natürliche Schönheit schon genug.
Wie sie die Menschen verachtete. Diese unterentwickelten Auswürfe der Schöpfung, die nichts weiter konnten als sich bekriegen und dabei die anderen Rassen mit sich in den Strudel des Unterganges zu ziehen.
Vor vielen Jahrzehnten musste in diesem Palast einmal ein König geherrscht war, der weise und geschickt war. Der die Bündnisse zwischen den Völkern in Ehre gehalten hatte. Tugenden, die sich nicht auf den jetzigen Herrn von Gondor übertragen hatten. Sie selbst hatte sich erst für die Welt der Menschen zu interessieren begonnen, als ihr Liebster angefangen hatte, ihr Geschichten über jenen Herrscher zu erzählen.
Jenen Herrscher, dessen Gemahlin wie sie von elbischem Blute gewesen sein soll. Nach seinem Tode habe ihr gebrochenes Herz sie in den Tod getrieben. Verzweifelt versuchte sie sich an seinen Namen zu erinnern. Ihr Geliebter hatte ihn gar oft genannt. Doch ihr Kopf war wie leer gefegt.
Wieder fiel ihr Blick auf den Spiegel. Von unzähligen, stumm geweinten gerötete Augen starrten ihr entgegen. Einige Strähnen ihres Haares hatten sich aus der strengen Frisur gelöst, die man ihr jeden Morgen flocht. Wie sie es verabscheute den ganzen Tag dieses Ziehen an der Kopfhaut zu fühlen. Nie durfte sie das Kinn senken. Ihre Haltung musste majestätisch sein, der Kopf ihre Krone.
Warum merkte den niemand wie sehr sie litt? Wie sie langsam von innen heraus zerstört wurde? Ihre Faust folg fast von selbst auf den Spiegel zu. Mit einem Krachen zerfiel er in kleine Splitter. Eine reichlich grosse Scherbe hob sie hoch und verbarg sie im weiten Ärmel ihres Kleides. Das hellrotes Blut ihren Handrücken hinunterfloss bemerkte sie nicht.
Eine Tür rechts von ihr schwang auf.
"Elbenweib, was machst du wieder?", brüllte ihr Gemahle.
Elbenweib, so nannte er sie oft. Schmerzlich war die Erinnerung an die zärtlichen Kosenamen, die ihr Geliebter für sie erfunden hatte.
Langsamen Schrittes ging sie auf ihn zu. Ihr Entscheid stand fest. Blut würde fliessen. Jetzt und hier. Gewaltsam war ihr die Freiheit gestohlen worden, gewaltsam würde sie sich wieder zurück nehmen.
Er sagte etwas zu ihr. Sie verstand es nicht. Eine dichte Hülle hatte sich um sie geschlossen. Eine Hülle, die verhinderte, dass sie sich durch Drohungen oder Bitten erweichen lassen würde.
Die Hand, in der sie die Scherbe hielt, flog durch die Luft. Sie spürte wie Haut unter der scharfen Kante nachgab. Warme Flüssigkeit rann über ihre hand, nässte das Kleid.
Die beachtete den stieren Blick des Herr von Gondor nicht. Auch nicht seine Hand, wie sie den weg zum seinem Gürtel suchte. Sie machte kehrt und probierte zur Tür an der anderen Seite des Raumes zu gelangen. Jetzt standen ihr alle Wege zur Flucht offen, so glaubte sie.
Gebremst wurde ihr Schritte, als sie von unsäglichem Schmerz begleitet einen fremden Gegenstand in ihren Rücken eindringen fühlte. Ein Strudel schien sie zu erfassen. Schwärze breitete sich vor ihren Augen aus.
Ihre Lippen formten ein Wort, einen Namen, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Kein Stöhnen, kein Röcheln. Doch ein glückliches Leben zierte ihre Lippen.
In Valinor währt das Leben ewig. Schöner noch und weniger vergänglich als das der Elben.
Wenn nur mein Geliebter auch dort wäre, waren ihre letzten Gedanken, dann versank sie endgültig in der Dunkelheit.
Eine Elbin deren Leben nicht in einer Schlacht und nicht durch ein gebrochenes Herz beendet wurde sondern ganz einfach durch die Hand eines Menschen...
Disclaimer: Weder die Elben noch Gondor noch all die anderen Figuren, die mehr oder weniger nebenbei genannt werden gehören mir. Ich schreibe das lediglich weil ich nichts besseres zu tun habe.
Noch ne Notiz: Please lest doch meine Story 'Wälder des Schattens'. Bis ich den zweiten Teil veröffentliche wird aber noch ne Weile vergehen, weil ich zuerst die ganze Story beendet möchte. Ich ändere immer so viel noch ab, dass das Endergebnis für euch sonst keinen Sinn mehr haben würde!! Sorry!!
Und nun enjoy!!!
Sie waren eine von diesen grossen Königsgemahlinnen die nur als Zierde für ihre Männer standen. Keine von ihnen hatten je grössere Taten vollbracht als den, möglichst männlichen Nachkommen ihrer Gatten das Leben zu schenken.
Sie hatten es wahrlich nicht einfach, die Königinnen. Gebären sie zu viele Söhne, wurden sie als Hexen verschrien und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Waren ihre Kinder ausschliesslich weiblichen Geschlechts verstiess man sie, da sie nicht im Stande waren, den Königen zu geben, was sie am meisten begehrten, Stammhalter.
Sollte eine dieser unglücklichen Frauen keines dieser Schicksale zustossen, so blieb noch immer die Möglichkeit dass ihre Gatten in einer der unzähligen Schlachten, die sie zu führten pflegten, zu Tode kam. Geschah dies, war es an der Regel, dass ein Bruder des Verstorbenen, Reich, Hofgeschäfte und Ehefrau übernahm. Jener wiederum erwartete dieselbe sichere Geburtsrate. Ein oder zwei Söhne, die für das Vorbestehen der Linie sorgten und vielleicht ein Tochter um sie zu verwöhnen, da die eigenen Frauen ja viel zu viel Selbstbewusstsein bekamen, tat man ihnen zu viel Gutes.
Genau eine solche Königin war Amanhísië. Mit einem kleinen Unterschied, der ihr Leben nicht gerade einfach machte. Sie war eine Elbin. Eine wunderschöne Elbe aus dem Düsterwald.
Sie stand vor dem grossen Wandspiegel in einem ihrer Zimmer. Was sie sah, behagte ihr nicht. Schon das erste Mal, als sie hier, in den Hallen von Gondor ihr Bild angeschaut hatte, hatte sie begonnen ihr Äusseres zu hassen. Waren nicht ihr langes, platinblondes Haar und ihre betörenden grünen Augen schuldig, dass sie der Prinz des Menschenreiches so unsterblich in sie verbliebt hatte?!
Unsterblich verliebt, pah! Sie wusste, was es heisst, ewig zu sein. Was er zu ihr sagte, wenn er sich dazu bequemte, sie überhaupt wahrzunehmen, waren Worte. Nichts als leere, verschwendete Worte. All seine Liebesschwüre beeindruckten sie nicht. Sie kannte den Unterschied zwischen der wahren Zuneigung und dem lüsternen, körperlichen Begehren.
Er wohl nicht. Sonst hätte er sie nicht geraubt, aus ihrem geliebten Wald verschleppt, aus den Händen ihres Liebsten gerissen, um sie zu seiner Gemahlin zu machen. Vielleicht hatte er sie entführt und als eine von seinen unzähligen Gespielinnen gehalten. Eine von diesen Frauen, die nur dazu existierten um seine Lust zu befriedigen. Eine von denen über deren Schicksal, über deren Schönheit niemals ein Dichter seine Lieder schreiben wird.
Einmal war sie zufällig in die Unterkünfte dieser bedauernswerten Geschöpfe geraten. Sie lebten in kleinen Zellen, im Schmutz ohne Prunk, ohne Luxus. Keine von ihnen hatte je auch nur eine von den wertvollen Ketten angefasst, mit denen Amanhísië regelrecht überhäuft wurde. Gewaschen, geschminkt und gebürstet wurden sie bloss, wenn der König sie zu sich rief.
Und trotzdem wünschte sie sich in den dunklen, mondlosen Nächte, in denen sie schlaflos im Bett liegt, dass schwere Atmen ihres Gemahlen dicht am Ohr, eine von ihnen zu sein! Sie wünschte sich in einem dieser engen Verschläge zu leben, von den rostigen Gitterstäben der früheren Gefängnisse umgeben. Schliesslich lebte auch sie in einem Kerker, nur dass die Vergitterung des ihren golden war. Lieber wollte sie verkommen und alle Zeit der Welt darauf warten, ein neuer Herr möge an die Macht kommen und sie befreien. Lieber als ein unsterbliches Leben in den Klauen eines Mannes zu verbringen, der es ihr verunmöglichte, denjenigen wiederzusehen, für den ihr Herz wirklich schlug.
Man hatte ihr verboten zu musizieren und zu singen. Als Königin hatte sie stets zurückhaltend und im Schatten ihres Gatten zu stehen. Aufsehen erregen würde sie durch ihre natürliche Schönheit schon genug.
Wie sie die Menschen verachtete. Diese unterentwickelten Auswürfe der Schöpfung, die nichts weiter konnten als sich bekriegen und dabei die anderen Rassen mit sich in den Strudel des Unterganges zu ziehen.
Vor vielen Jahrzehnten musste in diesem Palast einmal ein König geherrscht war, der weise und geschickt war. Der die Bündnisse zwischen den Völkern in Ehre gehalten hatte. Tugenden, die sich nicht auf den jetzigen Herrn von Gondor übertragen hatten. Sie selbst hatte sich erst für die Welt der Menschen zu interessieren begonnen, als ihr Liebster angefangen hatte, ihr Geschichten über jenen Herrscher zu erzählen.
Jenen Herrscher, dessen Gemahlin wie sie von elbischem Blute gewesen sein soll. Nach seinem Tode habe ihr gebrochenes Herz sie in den Tod getrieben. Verzweifelt versuchte sie sich an seinen Namen zu erinnern. Ihr Geliebter hatte ihn gar oft genannt. Doch ihr Kopf war wie leer gefegt.
Wieder fiel ihr Blick auf den Spiegel. Von unzähligen, stumm geweinten gerötete Augen starrten ihr entgegen. Einige Strähnen ihres Haares hatten sich aus der strengen Frisur gelöst, die man ihr jeden Morgen flocht. Wie sie es verabscheute den ganzen Tag dieses Ziehen an der Kopfhaut zu fühlen. Nie durfte sie das Kinn senken. Ihre Haltung musste majestätisch sein, der Kopf ihre Krone.
Warum merkte den niemand wie sehr sie litt? Wie sie langsam von innen heraus zerstört wurde? Ihre Faust folg fast von selbst auf den Spiegel zu. Mit einem Krachen zerfiel er in kleine Splitter. Eine reichlich grosse Scherbe hob sie hoch und verbarg sie im weiten Ärmel ihres Kleides. Das hellrotes Blut ihren Handrücken hinunterfloss bemerkte sie nicht.
Eine Tür rechts von ihr schwang auf.
"Elbenweib, was machst du wieder?", brüllte ihr Gemahle.
Elbenweib, so nannte er sie oft. Schmerzlich war die Erinnerung an die zärtlichen Kosenamen, die ihr Geliebter für sie erfunden hatte.
Langsamen Schrittes ging sie auf ihn zu. Ihr Entscheid stand fest. Blut würde fliessen. Jetzt und hier. Gewaltsam war ihr die Freiheit gestohlen worden, gewaltsam würde sie sich wieder zurück nehmen.
Er sagte etwas zu ihr. Sie verstand es nicht. Eine dichte Hülle hatte sich um sie geschlossen. Eine Hülle, die verhinderte, dass sie sich durch Drohungen oder Bitten erweichen lassen würde.
Die Hand, in der sie die Scherbe hielt, flog durch die Luft. Sie spürte wie Haut unter der scharfen Kante nachgab. Warme Flüssigkeit rann über ihre hand, nässte das Kleid.
Die beachtete den stieren Blick des Herr von Gondor nicht. Auch nicht seine Hand, wie sie den weg zum seinem Gürtel suchte. Sie machte kehrt und probierte zur Tür an der anderen Seite des Raumes zu gelangen. Jetzt standen ihr alle Wege zur Flucht offen, so glaubte sie.
Gebremst wurde ihr Schritte, als sie von unsäglichem Schmerz begleitet einen fremden Gegenstand in ihren Rücken eindringen fühlte. Ein Strudel schien sie zu erfassen. Schwärze breitete sich vor ihren Augen aus.
Ihre Lippen formten ein Wort, einen Namen, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Kein Stöhnen, kein Röcheln. Doch ein glückliches Leben zierte ihre Lippen.
In Valinor währt das Leben ewig. Schöner noch und weniger vergänglich als das der Elben.
Wenn nur mein Geliebter auch dort wäre, waren ihre letzten Gedanken, dann versank sie endgültig in der Dunkelheit.
Eine Elbin deren Leben nicht in einer Schlacht und nicht durch ein gebrochenes Herz beendet wurde sondern ganz einfach durch die Hand eines Menschen...
