Disclaimer: Wie oft noch? Nix meine, schade eigentlich. Autorenunsinn: Sodele, nun das wirkliche und endgültige Ende. So ne Art Happy End vielleicht? Hm...irgendwie schon...oder auch nicht. Tja, bin nicht wirklich zufrieden mit dem Epilog und irgendwie mag ich selbst Epiloge nicht besonders, aber was solls. Müsst ihr wohl durch gelle? @ cat-chan: Hm, diesmal warst du kein Beta...volle Absicht, weil ich den Epilog für mich doch recht überraschend fand. Hoffe du killst mich jetzt nicht *zu inhalt schiel* ich glaub ich geh mich verstecken.

@ Souly: Vielen Dank für dein Review und das du immer so fleißig gelesen hast. Hermine hat es irgendwie verdient?...Aw, ich finde das ich immer etwas zu hart mit ihr umgehe. Hoffe dir gefällt der Epilog.

@ Michi5: Danke für dein Review. Eine Fortsetzung war einen Gedanken wert gewesen, aber ich will die Story nicht überstrapazieren. Sorry, aber ich denke mit dem Epilog ist jetzt auch Schluss.

@ Atani: Liebste Freundin, du bist einfach zu zart besaitet. Du weißt doch, ich kann noch gemeiner und grauenvoller sein. Vielleicht siehst du in diesem Epilog ja deine kleine Besserung. Danke das du immer so fleißig gelesen hast.

@ BlackAngel8: Danke für dein Review. Hoffe dir gefällt auch der Epilog.

@ caracinous: Danke für dein liebes Review und dafür das du so fleißig gelesen hast. Obwohl ich nicht mehr ganz richtig ticke hast du durchgehalten. Hoffe der Epilog enttäuscht dich jetzt nicht oder macht das Ende irgendwie schlechter. Hm...nächste lange Story ist schon in Arbeit, allerdings etwas freundlicher als diese hier. Aber es werden definitiv Malfoy und Granger abermals aufeinander treffen.

@ Altron: Danke für dein Review. Hauptsache du hast die Story gefunden gelle? Freut mich das sie dir gefallen hat.

@ Eleonora: Danke für dein Review und fürs weiterlesen. Bin auch oft nicht hier. Würde auch viel lieber Zeit mit Fanfiction lesen verbringen. Wann schreibst du wieder was? Ich warte schon :)

Epilog

Lässig stand er im Türrahmen und betrachtete sie ruhig. Auf seinen Lippen war das typisch unterkühlte Lächeln zu sehen. Leise stöhnte sie auf und vergrub sich noch mehr unter die Bettdecke. Er war so schön anzusehen wie er da so blass und bewegungslos stand. Trotzdem hatte sie Angst. Angst die sie seit zwei Jahren mit sich trug.

„ Verschwinde und lass mich in Ruhe.", flüsterte sie leise. Sie kniff die braunen Augen fest zusammen um ihn nicht mehr sehen zu müssen. „ Warum? Ich brauche auch Gesellschaft.", erwiderte er beinahe zu sanft.

„ Nicht von mir!". Ihre Augen flogen wieder auf um ihm entgegen zu starren. Eine seiner silbrigen Brauen hob sich. Langsam stieß er sich von der Tür ab. „ Gerade deine Gesellschaft Granger, schließlich warst du es die mich umgebracht hat.".

Momente vergingen indem sie gar nichts sagte, dann zog sie die Decke über den Kopf und schloss beide Arme um die Knie. „ Du bist nicht da...du bist gar nicht da...du existierst nur in meiner Fantasie...", wiederholte sie immer und immer wieder. Sie hatten es ihr gesagt. Er war nur ihre Einbildung. Nur Einbildung und nichts weiter.

Sie hatte ihn sterben sehen. Er war nicht mal ein Geist. Nur ihre Fantasie, ihre Schuldgefühle. Niemand außer ihr konnte ihn sehen, ihn hören. Aber er wirkte so echt.

War nicht er es gewesen der sie aus ihrer Trance geweckt hatte? War es nicht seine Stimme gewesen die sie zurückgeholt hatte? „ Granger! Hör auf dich zu verstecken und rede mit mir.", klang sein gelangweilter Ton wieder an ihr Ohr. Wenn er nur Einbildung war, warum halfen die Tränke die sie ihr einflößten nicht? Warum war er dann Tag für Tag an ihrer Seite?

„ Über was willst du denn reden?", nuschelte sie schwach hervor ohne die Decke vom braunen Haarschopf zu entfernen. „ Über unsere gemeinsame Zeit vielleicht? Als ich noch am leben war?". Sie wusste worauf er hinaus wollte. Er wollte das sie sich erinnerte, er wollte das sie es nie vergaß. „ Ehrlich Granger war es nicht sehr schön gewesen? Meine Hände überall auf deinem Körper? Komm schon, sag mir wie schön es für dich war!".

„ Nein! Verschwinde...geh weg!". „ Wollen wir es noch mal versuchen? Die alten Zeiten ein wenig aufleben lassen?".

Die zierliche junge Frau schreckte hoch, als etwas sie unter ihrem dünnen Flanellnachthemd berührte. Eine eisige Berührung die immer weiter nach oben zu wandern schien. „ Fass mich nicht an! Nimm deine dreckigen Hände von mir!", kreischte sie aufgebracht. „ Mir ist kalt Hermine, lass mich ein wenig Wärme von dir nehmen.", flüsterte es nah an ihrem Ohr. Weit riss sie die Augen auf nur um die blanke Luft anzustarren. „ Dir kann nicht kalt sein...du schmorst in der Hölle Draco, dort ist es heiß genug.".

„ Tatsächlich?". Die Berührung die sich über ihre Brust gelegt hatte wurde wärmer. Immer wärmer und wärmer bis es sie beinahe verbrannte. Stöhnend ließ sie sich in die Kissen zurücksinken. „ Hör auf...bitte hör auf...".

Seine Stimme lachte leise. „ Ich bin der Einzige den du noch hast Hermine. Potter ist tot...". „ Ron ist noch da, er wird kommen ich weiß es.". Die Berührung wurde zu einem stechenden Schmerz in ihrer Brust. Gequält schloss sie die Augen. „ Das Wiesel haben sie gestern Abend eingefangen. Noch heute Nacht wird er sterben. Er wird nicht mehr kommen Hermine.".

„ Du lügst!", stieß sie hervor und begann sich zu winden. Immer heißere Wellen Schmerz durchfluteten ihren Körper. „ Würde ich dich jemals belügen? Habe ich dir nicht immer die Wahrheit gesagt mein Liebes?". Ein Schrei entfloh ihrem Mund. Langsam begann alles zu verschwimmen. „ Was willst du von mir Draco?...Was willst du?". Wieder sein heiseres Lachen. „ Das weißt du doch. Erst wenn du bei mir bist werde ich Ruhe finden.".

Die Tür zu ihrem Zimmer flog auf. Eilige Schritte die sich ihrem Bett näherten. Ein erstickter Aufschrei einer Frau. „ Miss Granger!". Müde blinzelte sie mit den Augen. Rot, alles war Rot. Ihr weißer Bettbezug in Rot getränkt. Etwas scharfes ragte aus ihrer nackten Brust. Das Nachthemd hing in kleinen Fetzen von ihrem Körper.

Die dunkelhaarige Frau griff nach ihrem Handgelenk und begann ihren Puls zu messen. „ Ally! Ally verständige den Heiler sofort!". Ihre Stimme wurde immer schwächer in den Ohren der jungen Frau. Alles schmerzte so sehr. Eine Flüssigkeit klebte unangenehm unter ihr und auf ihrer Haut. Tiefe Einschnitte waren auf ihren Handflächen.

Eine weitere Frau gefolgt von einem Mann stürmte herein. „ Wie bei Merlin ist sie an die Spiegelscherbe gekommen?", polterte der Mann während er sich über die unzähligen Wunden beugte. Die dunkelhaarige Frau zuckte hilflos mit den Schultern. Sanft begann sie die Wange der jungen Frau zu tätscheln. „ Nicht einschlafen Miss Granger, hören sie? Nicht einschlafen.". Die Augen der jungen Hexe flatterten für einen Augenblick bevor sie sich gänzlich schlossen.

Sie sah ihren eigenen Körper wie er nur so in dem eigenen Blut schwamm. Drei Personen die aufgeregt verschiedene Zaubersprüche murmelten. Dann umschloss sie Dunkelheit.

***

Er hasste es hier zu sein und doch hatte er es viel zu lang aufgeschoben. Zwei Jahre waren vergangen. Zwei Jahre in denen soviel passiert war von dem sie nichts mitbekommen hatte. Heute würde er ihr einen Besuch abstatten wie so viele vor ihm schon. Nur das es jetzt, bis auf ihn, niemanden mehr gab der sie besuchen könnte.

Sein Gesicht wirkte blass und müde, als er die langen Gänge mit wehenden Umhang entlang schritt. Tiefe Risse waren in dem schwarzen Stoff zu erkennen die von ungeschickter Hand geflickt worden waren. Seine dunklen Augen wanderten nervös von einem Ort zum anderen.

Das Letzte das er von Hermine Granger gehört hatte war von Potter selbst gewesen. Damals hieß es, es würde ihr besser gehen. Einige hatten gehofft das sie bald zu ihnen stoßen würde um sie im Kampf zu unterstützen. Doch er bezweifelte das einer ihrer Freunde ihr jemals von dem Krieg erzählt hatten der in der Zaubererwelt tobte. Wenn sie es erzählt hätten, dann hätte es ihrem Seelenheil wohl eher geschadet, als geholfen.

Der Krieg hatte vor einem Jahr begonnen genau in dem Jahr in dem Potter Hogwarts abgeschlossen hatte. Zuerst hatte niemand etwas bemerkt. Immer mehr waren verschwunden und kehrten nicht wieder. Alles war im Geheimen abgelaufen, selbst er hatte nicht die nötigen Informationen gehabt. Man war ihm auf die Schliche gekommen. Viele waren in den letzten Monaten tapfer in Kämpfen gefallen. Potter war einer von ihnen. Verzweifelt hatte er versucht Dumbledore zu schützen, doch es hatte nur den Tod von beiden bedeutet.

Jetzt gab es nichts mehr was den Dunklen Lord zurückhalten konnte. Es gab niemanden der ihm die Stirn bot. Keiner hatte mehr die Kraft zu kämpfen und sie flohen. Eine Flucht die genauso sinnlos wie alles andere war. Egal wo sie sich versteckten, sie wurden gefunden. Etwas Neues war im Begriff ihre Welt zu übernehmen.

Warum er Hermine Granger gerade jetzt besuchte wusste er nicht so genau. Vielleicht lag es an seinem Pflichtgefühl ihr mitteilen zu müssen das ihre Freunde den Kampf verloren hatten. Gestern Nacht hatten sie den letzten Weasley regelrecht hingerichtet. Niemand war mehr übrig der ihr je etwas bedeutet hatte. Vielleicht war es Mitleid das er für die junge Hexe empfand. Vor ihrem Tod sollte sie wenigstens ein bekanntes Gesicht sehen.

St Mungos war bis jetzt verschont geblieben. Es handelte sich nur noch um Verrückte die für den dunklen Lord keinerlei Bedeutung hatten. Doch es war nur noch eine Frage der Zeit bis er auch hier seine Herrschaft beginnen würde. Auch er selbst war auf der Flucht und es würde nicht lange dauern bis sie ihn aufspürten. Verräter wurden besonders hart bestraft.

Mit langen Schritten trat er auf einen großen Pult zu,  hinter der eine Medi- Hexe mit vor Grausen geweiteten Augen den Tagespropheten las. „ Ich möchte zu Miss Granger.". Erschrocken blickte die Frau hoch und musterte ihn einen Augenblick, dann schüttelte sie den Kopf. „ Es tut mir leid Sir, aber sie darf im Moment keinen Besuch empfangen.". Seine dunklen Brauen hoben sich fragend, „ Und warum nicht? Wenn ich um eine Erklärung bitten dürfte?". Ein trauriges Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „ Miss Granger hat gestern versucht sich das Leben zu nehmen. Jegliche Aufregung ist untersagt.".

Severus Snape schnaufte leise. So, die kleine Granger hatte also versucht ihrem Leiden selbst ein Ende zu setzen. Vielleicht war es besser so und er sollte es dabei belassen. Aber sollte er sie wirklich einfach ihrem Schicksal überlassen? Einfach zusehen wie sie St Mungos stürmten und alle verbliebenden töteten? Wer wusste was sie mit ihr tun würden. „ Ich möchte mit ihr reden.", er deutete auf die Zeitung in der Hand der Hexe, „ Ist jetzt nicht alles so wie so egal?". Langsam erhob sie sich und bedeutete ihm ihr zu folgen. „ Ich kann nicht versprechen das Miss Granger überhaupt ansprechbar sein wird. Die Wunden die sie sich selbst zugefügt hat, sind erstaunlich schnell geheilt, aber...". „ Schon gut!", herrschte er sie an, „ Ich werde sehen.".

Sie blieben vor einer der vielen Türen stehen. Mit einem Schwenker ihres Zauberstabes öffnete die Medi- Hexe das Schloss. „ Wenn ich bitten dürfte Sir...nur einen kurzen Besuch...". Der Zaubertränkemeister hörte sie gar nicht mehr, denn er schloss die Tür direkt vor ihrer Nase. Sein Blick schweifte über den kleinen sterilen Raum. Hier hatte sie also zwei Jahre ihres Lebens verbracht. Ein kleines Bett, ein kleiner Tisch...nicht viel und doch hatte es gereicht sie vom Rest der Welt abzuschotten.

Sofort erkannte er die junge Hexe die auf einem Stuhl am Fenster hockte. Gedankenverloren folgten ihre braunen Augen den Wolken die über den blauen Himmel jagten. Ihre braunen Locken waren noch länger geworden und hingen unordentlich über den schmalen Rücken. Ihre zierliche Figur wurde nur von einem hässlichen, grauen Flanellnachthemd gekleidet. Sie wirkte blass, als hätte sie viel Blut verloren. Sein Blick wanderte zu den kleinen Händen die mit dicken Verbänden bandagiert waren. Er war sich sicher das noch mehr Verbände unter dem Nachthemd steckten.

Er räusperte sich leise um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch immer noch starrte sie stur aus dem Fenster. „ Miss Granger?", fragte er leise und trat näher. Ihr Kopf wirbelte herum. Einen Moment hielt sie sich am Fensterbrett fest um nicht vom Stuhl zu fallen, dann erreichte ein strahlendes Lächeln ihre Lippen. „ Professor Snape!". Überrascht trat der Mann wieder zurück. Mit allem hatte er gerechnet, doch nicht mit dieser ehrlichen Freude ihn zu sehen. „ Es freut mich sie zu sehen Professor.". Schwankend erhob sie sich vom Stuhl.

Severus nickte ernst, „ Ganz meinerseits Miss Granger. Doch ich bin nicht hier um einen Höflichkeitsbesuch abzustatten.". Er wusste beim besten Willen nicht wie er dem Mädchen beibringen sollte das ihre Freunde tot waren. Schon so sah sie aus, als würde sie jeden Moment zerbrechen. Zu seinem Erstaunen nickte sie und flüsterte, „ Ich weiß...sie sind alle tot...und bald werden sie auch St Mungos angreifen...". „ Woher wissen sie...". „ Das tut nichts zur Sache Professor...ich habe meine Quellen und ich bin vorbereitet.".

Forschend betrachtete er die junge Hexe. Obwohl sie blass und schwach wirkte, so war sie doch hübsch. Er konnte beim besten Willen keinerlei Anzeichen irgendeiner seelischen Krankheit erkennen. Sie schien normal zu sein. Ihre braunen Augen leuchteten ihm immer noch warm entgegen. „ Setzten sie sich doch Professor.", hauchte sie leise und deutete auf den einzelnen Stuhl. Kraftlos schwankte sie zum eigenen Bett.

„ Ich weiß nicht ob ich noch bleiben...". Sie schüttelte energisch den braunen Lockenkopf. „ Nicht für lang nur ein Weilchen. Tun wir so als wäre nichts weiter geschehen, schließlich ist es das letzte Mal das ich ein vertrautes Gesicht sehen werde. Ich weiß das sie auf der Flucht sind und ich weiß auch das ihre Häscher nah sind.".

Mit einem leisen ergebenen Seufzen zog er den Stuhl nah zu ihrem Bett bevor er sich setzte. Eigentlich war es doch egal wo sie ihn erwischen würden. Tatsache war das sie es würden. Egal wie lang und wie weit er lief. Er hatte nicht flüchten wollen, er hatte sich stellen wollen, doch der kleine, feige Schweinehund in ihm, hatte ihn getrieben. Nacht für Nacht, Tag für Tag, doch langsam war er müde. Er würde nur ein Weilchen ruhen auch wenn es in der Gesellschaft einer ehemaligen sehr ärgerlichen Schülerin war.

Sie betrachtete ihn lächelnd. Er sah abgekämpft aus, aber immer noch der alte, verhasste Hauslehrer Slytherins. Leicht schüttelte sie den Kopf. Es war nicht richtig, ehemalige Hauslehrer Slytherins. Nichts war mehr so wie sie es kannte und nichts würde mehr so sein. „ Erklären sie mir eines Miss Granger", seine dunklen Augen trafen auf die zierliche Figur. Neugierde brannte in ihm. „ Woher haben sie ihre Informationen? Wie können sie so genau Bescheid wissen?".

Bitterkeit begann ihre zarten Mundwinkel zu verziehen und ihre Augen wanderten nervös zu einem Punkt hinter ihm. „ Er erzählt mir davon.". „ Er Miss Granger?". Seine schmalen Brauen hoben sich in dem blassen Gesicht.

Ihre Lippen begannen leicht zu beben und ihr Atem war in dem sterilen Raum deutlich zu hören. „ Draco...".

Severus Kopf schnellte zu dem Punkt auf den die junge Hexe so ängstlich starrte. Enttäuschung breitete sich in ihm aus. Hatte er wirklich diesen winzigen Funken Hoffnung gehabt sie wieder bei Sinnen zu sehen? Kalt und ernst sah er sie wieder an. „ Miss Granger...ich denke sie haben ihnen gesagt...". „ Ja! Das haben sie! Sie sagen er wäre Einbildung. Sie sagen so viel und ich weiß das er tot ist.". Ihr Blick wanderte zu ihren bandagierten Händen. „ Ich habe ihn mit eigenen Händen getötet. Doch sie wissen nicht das er jede Sekunde, egal ob ich wache oder schlafe, bei mir ist. Er quält mich, verletzt mich...und ich kann nichts dagegen tun!".

Auch wenn man ihm nachsagte sein Herz wäre kalt, so fühlte er jetzt Mitleid mit ihr. Nicht der Krieg hatte sie zum Opfer gemacht, es waren die perversen Spielchen eines verwöhnten Bengels gewesen der sie selbst jetzt nicht los ließ. Vielleicht würde der Tod eine Erlösung für sie sein. Und doch weigerte sich etwas in ihm diese junge Frau tot zu sehen. Wollte er denn wirklich das sein letzter Bezug auf eine alte Welt, auf eine glücklichere Zeit, verloren ging? Er hatte sie nie gemocht oder? Aber wäre sie jetzt nicht eine angenehmere Gesellschaft als die Einsamkeit?

Wieder nahm er die junge Frau in Augenschein. Und wieder hingen ihre Augen gebannt auf dem Punkt hinter ihm. Ihre Lippen formten tonlose Worte. Beinahe flehend rang sie ihre Hände in ihrem Schoß. Auch wenn er nichts sah, sie sah es. Auch wenn sie verrückt war, spürte er zum ersten Mal in seinem Leben etwas Wichtiges nicht loslassen zu wollen. Langsam, aber bestimmt erhob er sich von dem Stuhl. Überrascht schnellte ihr Kopf wieder zu ihm. Traurigkeit war in ihren Zügen zu lesen. „ Sie wollen schon gehen Professor?". Zaghaft streckte sie ihm ihre kleine Hand entgegen. „ Dann heißt es Lebwohl?"

Einen Moment schien er mit sich selbst zu ringen bevor er ihre Hand ergriff. Er hatte nichts zu verlieren. Sie beide hatten es nicht. Überrascht keuchte sie auf, als er sie mit einem Ruck auf die Füße beförderte. „ Ich schlage vor das wir ihnen wenigstens einen Mantel besorgen Miss Granger.".

Verwirrung machte sich in ihr breit. „ Was meinen sie Professor?". Ein dünnes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. „ Sie denken doch nicht ernsthaft das ich sie hier ihrem Schicksal überlassen werde. Immerhin sind sie meine Schülerin.". Behutsam schlängelte er einen Arm um ihre dünne Taille und führte sie zur Tür.

Es würde keinen Ärger geben wenn er sie mit sich nahm. Eigentlich würde es niemanden wirklich interessieren. Bald würden sie andere Sorgen haben. Und wenn diese Sorgen hier auftauchten wollte er schon einen guten Vorsprung haben. Vielleicht würden sie nicht weit kommen. Sicherlich würden sie, sie bald einholen. Doch vorerst wäre alles gut. Sie würden nicht allein sein, wenn es soweit war. Er hasste nichts mehr, als den Gedanken einsam zu sterben. Und er würde wissen das sie bei ihm war. Das beruhigte ungemein.

Wer konnte wissen was geschehen würde? Vielleicht kamen sie davon? Und dann hatte er eine kluge, hübsche Hexe an seiner Seite. Verrückt, doch sie würden sich gegenseitig stützen können.

ENDE