A/N: Heute ein etwas längeres Chapi...

Früh am nächsten Morgen machten sich Aragorn, Frodo, Bill und Gwen auf den Weg nach Trier. Bill fuhr sie mit seinem Wagen hin, allerdings erst nach einer langen Diskussion mit Frodo und Aragorn, denen diese Kiste auf Rädern überhaupt nicht geheuer war. "Ist das Ding denn überhaupt sicher?", fragte Frodo verängstigt. "Es sieht so komisch aus. Ich habe Angst!!" "Dummkopf! Du brauchst dich doch bloß hinzusetzen. Dir kann überhaupt nichts passieren. Du auch Aragorn. Los, steigt ein!", sagte Gwen ungeduldig.

Sie wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen, denn sie hatte noch nicht darüber nachgedacht, wie sie diesen Ibanovitsch auf sein Buch anreden sollten. Gwen saß vorne neben Bill und studierte eine Stadtkarte von Trier. Sie suchte eine Straße namens ´Finsterweg´ und nach mehrmaligem Falschabbiegen, erreichten die vier das gewünschte Ziel.

Aragorn, Frodo und Gwen sahen sich in der Straße um, während Bill einen Parkplatz suchte. Um sie herum nur dichter Nebel. Als Bill zu ihnen kam sagte er: "He! Seht mal, da vorne ist ein Haus." Am Haus angekommen, betrachteten sie es genau. Es war rabenschwarz und auf der Tür stand der Name des Besitzers, Felix Ibanovitsch, in Goldbuchstaben.

Gerade als Aragorn seine Hand heben wollte, um anzuklopfen, öffnete sich diese wie von Geisterhand. Aufgeregt und leicht ängstlich betraten die Gefährten das schwarze Haus. Die Tür knallte hinter ihnen zu und alles war stockfinster. Nach einem kurzen Moment jedoch, erleuchteten Fakeln an den Wänden und hüllten alles in geheimnisvolles Schummerlicht. Gwen sah sich um. Das Haus war der reinste Voodoo-Tempel. Überall an den Wänden standen Regale mit Einmachgläsern, in denen sich alle möglichen und unmöglichen Sachen befanden. In der Mitte des Raumes stand ein langer Tisch, auf dem ein kleiner Haufen Totenschädel lag. Doch was für Gwen am schlimmsten war, waren die Unmengen von Spinnweben mit Spinnen jeder Größe, die sich durch den Raum zogen. Sie schauderte.

Hinter ihnen stieg dichter Nebel auf. Eine schwarze Gestalt war wie aus dem Nichts hinter der kleinen Gruppe erschienen. "Ich habe Euch schon erwartet. Ihr kommt wegen des Buches." Geheimnisvoll sah er Gwen an und schien keine Notiz von den andern zu nehmen. Der Mann, ganz in schwarz gekleidet und von einem dunklen Umhang umhüllt, hieß Gwen ihm zu folgen.

"Kommt bitte mit, dann können wir uns in Ruhe über das Buch unterhalten." Er berührte die steinerne Wand vor ihm mit seinem Zeigefinger und das Gestein verwandelte sich in eine Tür. Er trat in den sich dahinter befindenden Raum und Gwen tat es ihm gleich. Im selben Moment, verschloss sich die Tür hinter ihr und wurde wieder zu Stein. Sie war gefangen. ´Mist´ dachte sie.

Draußen standen Aragorn, Bill und Frodo fassungslos vor der Wand und riefen verzweifelt: "Gwen! Komm zurück!" Geimeinsam versuchten Bill und Aragorn; ja, die Angst um Gwen versöhnte die Streithähne, zumindest für eine Weile. Sie warfen sich gegen die Mauer, schlugen darauf ein, aber es hatte keinen Sinn. Sie konnten nichts tun außer zu warten.

Gwen war nun ganz auf sich allein gestellt. Ängstlich blickte sie zu dem Mann hin, der sich an einem kleinen Tisch niedergelassen hatte. "Bitte, setzt Euch, Fräulein Gwendolyn", bat er. Woher wusste denn der Typ ihren Namen?. Sie setzte sich ihm gegenüber und starrte ihn fragend an. "Und Sie sind?" "Oh, verzeiht. Wo bleiben denn meine Manieren?! Mein Name ist Ibanovitsch, Felix Ibanovitsch. Magier und Weiser." Er stand auf und verbeugte sich vor Gwen. "Ich heiße - " "Ich weiß wer Ihr seit. Ihr müsst Mittelerde retten. Deshalb braucht Ihr auch das Buch. Madame Voit-Tout hat mir Euer Kommen vorausgesagt. Ihr sucht den Dimensionsspiegel. Ich überlasse es Euch gerne - " "Danke!", rief Gwen voreilig. " - wenn, aber nur wenn Ihr fünf meiner Rätsel lösen könnt." "Na gut. Und was ist wenn ich eins falsch beantworte?" "Dann ist Mittelerde dem Untergang geweiht...", flüsterte er. "Seit Ihr bereit?" "Yep, kann losgehn!"

"Na schön. Rätsel eins:

´Am Morgen geht es auf vier Beinen Am Mittag auf zwei Beinen Und am Abend auf drei Beinen.´"

´Das fängt ja gut an´ dachte sie selbstsicher und antwortete: "Der Mensch." "Gut. Rätsel zwei:

´Schreit ohne Stimme,

Fliegt ohne Schwinge,

Beißt ohne Zahn,

Murmelt und pfeift-

Kein Mund hat's getan.´"

´Hä? Was soll das denn? Moment mal! Das habe ich doch schon mal gelesen, aber wo nur? Ja, natürlich, das ist ein Rätsel aus "Der Hobbit"!´ Sie dachte noch mal kurz nach und dann fiel ihr die Antwort schlagartig ein. "Es ist der Wind."

"Richtig. Rätsel drei:

´Etwas, das alles und jeden verschlingt:

Baum, der rauscht, Vogel, der singt,

Frißt Eisen, zermalmt den härtesten Stein,

Zerbeißt jedes Schwert, zerbricht jeden Schrein,

Schlägt Könige nieder, schleift ihren Palast,

Trägt mächtigen Fels fort als leichte Last.´"

"Es ist die Zeit."

"Du hast gut aufgepasst. Rätsel vier:

´Gib mir zu essen, und ich lebe.

Gib mir zu trinken, und ich sterbe.´"

Um dieses Rätsel zu lösen, musste sie einige Zeit nachdenken. Es war schon Jahre her, dass die das Buch gelesen hatte. Auf einmal erinnerte sie sich wieder. "Es ist Feuer."

"Gut, nun kommen wir zum allerletzten Rätsel. Es ist bisher niemandem gelungen es zu lösen. Viel Glück. Rätsel fünf:

´Wie lautet Sam Gamdschies Name auf Hobbitisch? Banazîr Baradur Bartha Bessain´"

`Oh nein.´ Gwen stiegen Tränen in die Augen. Das war unfair. Sie konnte diese Frage nicht beantworten. Sie war zwar fanatisch nach allem was mit ´Herr der Ringe´ zu tun hatte, aber sowas wusste selbst sie nicht. Sie überlegte hin und her und wusste sich nicht zu helfen. Das einzige was sie ausschließen konnte war Baradur. Die andern Namen kannte sie nicht. ´Was mach ich denn jetzt nur?´ Verzweifelt blickte sie den Magier an. Der lächelte jedoch nur finster. "Ist nicht so leicht oder? Aber beeilt euch, die Zeit drängt!"

Sie überlegte noch einige Minuten hin und her. Schließlich gab sie es auf. Sie würde wohl raten müssen. "Ich... ähm, ich glaube... ich nehme Antwort A."

Voller Erstaunen sah der Weise sieh an. "Das ist unmöglich. Woher wisst Ihr das? Jetzt muss ich mir ein neues Rätsel einfallen lassen, für den nächsten. Aber Respekt! Das hätte ich nicht mal von Euch erwartet!" "Und das Buch?" "Hier nehmt es", sagte er geistesabwesend. Wie hatte sie es rausgefunden?

"Aber, Fräulein Gwendolyn, Ihr müsst Madame Voit-Tout noch einen Besuch abstatten."

Mit diesen Worten verschwand er im dichten Nebel. Als sich dieser endlich verflog, saß eine alte Zigeunerin am Tisch. "Ah! Mademoiselle Gwendolyn! Enchanté! Isch ´abe Euch in meiner Kristallkugel gesehen und wusste, dass Ihr würdet kommen zu mir! Isch werde Euch ´elfen um Mittelerde zu retten. Asseyez-vous! Zeigt mir Eure ´and." Neugierig ließ Gwen sich nieder und reichte der Wahrsagerin ihre Hand.

"Ah! Das ist wirklich très intéressant! Isch sehe unerfüllte Wünsche in Euren ´erz. Ihr träumt von l´amour. Kein Angst, sie wird Euch finden. Mais, attention! Ändert nischt die Geschischte, Ihr dürft bloß ´elfen. Denkt immer daran, ´altet Euch an die Geschischte so wie Ihr sie kennt. Entscheidet immer mit Euren ´erz, nicht mit Kopf. Allez, bonne chance!"

Gwen hatte noch viele Fragen, doch der Raum begann sich zu drehen. Immer schneller und schneller. Auf einmal war alles dunkel. Sie ging einen schmalen Gang entlang und befand sich plötzlich wieder in der Eingangshalle.

"Gwen!", riefen ihre drei Gefährten und umarmten sie stürmisch. Dabei sahen sich Bill und Aragorn finster an, doch weder Frodo noch Gwen bekamen etwas davon mit. Gwen hielt überglücklich das Buch in den Händen und rief voller Freude : "Auf nach Hause!"

A/N...na wie fandet ihrs? Kommentare sind herzlich willkommen.