A/N: Danke für die netten Reviews :o)

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Als sie zwölf Stunden später endlich in Kuala Lumpur landeten, waren sie erleichtert. Sie warteten bis ihr Gepäck aus dem Flugzeug ausgeladen war und gingen dann Richtung Ausgang. Bill und Aragorn nahmen die schweren Koffer und schleppten sie mit nach draußen.

Es war furchtbar heiß, denn im Gegensatz zu Europa war es in Malaysia Sommer. Die Sonne drückte den Viern auf den Rücken und sie begannen zu schwitzen. Verzweifelt begaben sie sich auf die Suche nach einem Hotel und fanden, nicht allzu weit vom Flughafen entfernt, eine Gaststätte. Leider hatte diese nur noch ein freies Zimmer, indem allerdings vier Betten standen.

Bill zahlte an der Rezeption und nahm die Schlüssel. Gwen sah genervt auf ihre Uhr. ´Erst sieben Uhr? Das kann nicht sein!´

„Sag mal, wie spät ist es eigentlich?"

„Sieben Stunden später als auf deiner Uhr. Wir sind doch in einer anderen Zeitzone", sagte – nein, nicht Bill, sondern – Frodo.

Die andern drei sahen ihn erstaunt an. „Woher weißt du das?"

Verlegen sah Frodo zu Boden. „Naja, während ihr geschlafen habt, habe ich eine kleine Broschüre gelesen. Da stand das alles drin."

Gwen lächelte ihn an. „Sehr gut. Dann muss es wohl drei Uhr sein. Und unser nächster Flug geht dann morgen um dieselbe Zeit."

Die vier Kumpanen begaben sich auf ihr Zimmer und ließen sich auf die Betten fallen. Im Zimmer herrschte eine drückende Hitze, gegen die der Miniventilator an der Decke keine Chance hatte. Es dauerte nicht lange bis alle einschliefen.

Gegen 20.00 wachte Gwen auf. Sie wurde von Stimmen geweckt und als sie ihre Augen öffnete, sah sie, dass sich die drei Jungs schon umgezogen hatten. Sie ging schnell ins Badezimmer und machte sich frisch. Sie hatte die Badezimmertür eine Spalt breit geöffnet und konnte somit hören, was Frodo und Aragorn sagten. Bill war kurz weggegangen um Getränke zu besorgen.

„Findest du Gwen nicht auch super nett?", hörte sie Frodos Stimme sagen. „Naja... sie ist nett, aber sonst nicht so mein Fall", sagte Aragorn.

„Das hat aber vorhin ganz anders ausgesehen."

„Ich kann diesen Bill einfach nicht leiden und wollte sie vor ihm in Schutz nehmen, aber ich bin nicht an ihr interessiert", erwiderte er.

„Wirklich nicht?"Frodos Neugier kannte keine Grenzen.

„Nein. Erstens hat Gwen keinen Kleidergeschmack, zweitens hat sie keine gute Figur und drittens habe ich meine Arwen die in Bruchtal auf mich wartet."Aragorn heuchelte dieses Desinteresse nur vor, damit Frodo nichts von seinen falschen Absichten herausfand.

Gwen flossen Tränen übers Gesicht. Sie hatte akzeptiert, dass Bill sie nicht mochte. (Das dachte sie jedenfalls.) Aber dass sie auch von Aragorn zurückgewiesen wurde, das war zu viel. Er war doch ihr Held, der perfekte Mann, wie konnte er bloß so gemein sein.

Sie ging wieder ins Zimmer und ließ sich nicht anmerken, dass sie irgend etwas vom Gespräch mitbekommen hatte.

„Ich will tanzen gehen. Habt ihr Lust mitzukommen?", fragte sie als auch Bill wieder anwesend war.

Die Jungs waren hellauf begeistert von ihrer Idee. Nachdem Aragorn und Frodo frisch gestylt waren, fuhren sie mit dem Taxi ins Stadtzentrum. Dort angelangt, ging Gwen zielstrebig auf einen Tanzclub zu. Es dauerte allerdings, bis sie hinein konnten, denn es hatte sich eine riesige Menschenschlange gebildet.

Als sie dann endlich drinnen waren, wollte Gwen Dampf ablassen. Sie zerrte Bill mit sich auf die Tanzfläche um sich den Frust von der Seele zu tanzen.

Auch Aragorn und Frodo tanzten, wurden jedoch wegen ihres Tanzstils mit fragwürdigen Blicken gemustert. Es schien die beiden jedoch nicht zu stören, denn sie tanzten einfach weiter.

Nach einer Weile hatte Gwen Durst bekommen. Sie bestellte sich einen Cocktail. Während sie wartete, blickte sie zufällig zur Tanzfläche und sah, dass Bill mit einem anderen Mädchen flirtete. Sie nahm dies als Bestätigung, dass er nichts von ihr wollte. Ihr Blick suchte Aragorn und er fand ihn. Auch er war am baggern und die Tatsache, dass er wie eine Frau aussah schien die Mädchen um ihn herum nicht zu stören.

In einem Zug leerte Gwen ihren Drink. Alle ihre verdrängten Gefühle kamen wieder zum Vorschein. Die Meinungsverschiedenheiten mit Bill, Aragorns Gespräch mit Frodo und ihre verwirrenden Gefühle für die beiden versetzten ihr einen tiefen Schmerz.

Frustriert ging sie zum Zigarettenautomaten und kaufte sich eine Schachtel. Traurig zündete sie eine Kippe an. Ihr war die Lust am Tanzen vergangen. Sie trank einen Drink nach dem andern und rauchte viel. Sie wollte ihren Kummer und Schmerz einfach nur vergessen.

Bill, der bemerkt hatte, dass Gwen nicht zurückkehrte, machte sich auf die Suche nach ihr. Er fand sie an der Bar. Erschrocken stellte er fest, dass dies eine andere Gwen war als die, die er kannte und mochte.

Sie hatte eine Zigarette im Mund und einen Drink in der Hand.

Er ging zu ihr rüber und fragte: „Was hast du denn? Willst du nicht mehr tanzen? Du hast doch mit dem Rauchen aufgehört!"

Beleidigt sah sie ihm in die Augen. „Dann habe ich eben wieder angefangen. Lass mich doch in Ruhe."

Gwen wollte nur noch weg. Doch als sie zum Ausgang laufen wollte, stolperte sie. In ihrem Kopf drehte sich alles. Bill war ihr nachgelaufen und stützte sie.

„Mach keinen Unsinn. Bleib hier." Gwen schwankte. Sie hatte kein Gefühl mehr in den Beinen.

„Ich will was trinken", nuschelte sie.

„Ich denke du hast mehr als genug getrunken!"

Er taumelt mit ihr zur Tanzfläche. Bill rief Aragorn und Frodo zu sich, und gemeinsam schleppten sie Gwen zum Ausgang.

Als sie im Taxi saßen, fragte Bill: „Wieso musstest du das machen? Du betrinkst dich doch sonst nie!"

„Woher... willllllllllst du daaaaaaaaaaas wisssssssen, häh? Ist sowieso eure Schuld... nur eure...", antwortete sie benommen.

Während der Fahrt schlief Gwen ein. Beim Hotel angekommen, weckte Bill sie und half ihr beim Gehen. In ihrem Zimmer angekommen, rannte Gwen so schnell wie möglich ins Bad. Bill eilte hinterher und fand sie über der Kloschüssel hockend.

„Bill, ich muss – "begann sie, doch es war schon zu spät. Bill konnte nichts anderes mehr tun als ihr die Haare hoch zu halten. Nach einigem Würgen ging es ihr etwas besser. Bill brachte sie ins Bett und deckte sie fürsorglich zu.

„Es tut mir leid", sagte Gwen leise und musste wieder weinen.

„Schon gut. Schlaf jetzt."

Bill stellte ihre eine Flasche Wasser und Kopfschmerztabletten neben das Bett. Er war sich sicher, dass sie die morgen brauchen würde. Dann legte auch er sich hin, wünschte Aragorn und Frodo gute Nacht und schlief ein.