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Gerade als Gwen die Tür öffnete, klingelte das Telefon. Vor ihr stand ein großer fremder Mann mit Mütze und Smoking.

„Sind Sie Fräulein Gwendolyn?", fragte er.

„Ja, das bin ich. Und wer sind sie?"

„Ich bin Jacques, Ihr Chauffeur."

Verwundert sah Gwen ihn an. Wieso denn Chauffeur? Wo war Bill?

„Gwen! Komm doch mal bitte ans Telefon!"

Frodo hatte das Gespräch entgegen genommen und verstand die Situation besser als Gwen. Sie nahm den Hörer aus Frodos Hand und sagte: „Hallo?"

„Gwen! Bin ich froh, dass du noch da bist."

„Bill, wo bleibst du? Vor mir steht so ein Typ, der behauptet mein Chauffeur zu sein."

„Das gehört alles zu meiner Überraschung. Ich habe dir eine Limousine bestellt. Der Chauffeur, Jacques, wird dich zu unserm Treffpunkt bringen. Ich muss noch einige Vorbereitungen treffen. Ich muss dich aber um einen kleinen Gefallen bitten. Jacques wird dir die Augen verbinden – "

„Wie bitte? Wozu denn das?"Gwen war geschockt. Das waren Umstände wie in einem zweitklassigen Krimi.

„Gwen bitte! Du verdirbst meine schöne Überraschung. Du brauchst die Augenbinde nur kurz vorm Ziel anzulegen. Vertrau mir!"

„Na gut, aber nur dir zuliebe. Bis gleich."

Gwen war etwas mulmig zumute, sie war jedoch fest davon überzeugt, dass sie Bill vertrauen konnte. Sie reichte Frodo den Hörer und sagte zu Jacques:

„Gut, wir können los. Tschüss Frodo!"

„Viel Spaß, ich drück dir die Daumen!"

Als Gwen die Zimmertür hinter sich zugezogen hatte, hielt Frodo sich den Hörer ans Ohr.

„Bill? Bist du noch dran?"

„Ja, was wolltest du mir denn noch wichtiges sagen?"

„Da sind ein paar Dinge die du unbedingt wissen solltest. Gwen glaubt, dass du immer noch in Cara verliebt bist. Und sie hat die Situation in der Disco fehlinterpretiert. Sie hat nicht gesehen, dass du das Mädchen hast abblitzen lassen. Sie denkt du hättest das Mädchen angebaggert. Du musst das unbedingt mit ihr klären."

„Vielen Dank für die Tipps, Frodo. Denkst du, das Date wird Gwen gefallen?"

„Yep. Ich bin mir sicher, ihr werdet euch amüsieren. Gwen mag dich übrigens sehr."

„Woher willst du das wissen?"Bill hatte einen Freudensprung gemacht.

„Erstens, bin ich nicht blind und zweitens hat sie es mir erzählt. Lass die diese Chance nicht entgehen. Mach´s gut."

Frodo legte den Hörer nieder. Er hoffte so sehr, dass die beiden ihre wahren Gefühle für eindander erkannten. Aufgeregt versuchte er, die Zeit bis Gwen zurückkam mit Fernsehen zu verbringen.

Mittlerweile war Gwen in die Luxuslimousine eingestiegen. Das Innere war in weißem Kunstleder ausgestattet. Während sie so da saß, grübelte sie. Warum wollte Bill ein Date? Bedeutete sie ihm doch mehr? Immer wieder schossen ihr dieselben Fragen durch den Kopf.

Was fand er denn bloß an ihr? Sie war nicht extrem hübsch, ihr Bauch war zu dick, der Hintern zu rund, die Beine zu kurz und ihre Charaktereigenschaften konnten ja wohl kaum der Grund sein, dass Bill sie mochte. (A/N: aja, wir Mädels mit unsern Komplexen *g*)

Von Minute zu Minute wurde Gwen nervöser. Ein Abend allein mit Bill. Was würde wohl geschehen??

Bill hatte sich vorgenommen, Frodos Rat zu befolgen und die Missverständnisse aus der Welt zu räumen. Hoffentlich fand Gwen Gefallen an seinem Date. Sie schien ihm so nah und doch so unerreichbar fern. Er war fest davon überzeugt, dass sie Aragorn bevorzugte. Doch warum hatte sie dann zugesagt? Vielleicht empfand sie das gleiche für ihn, wie er für sie. Gleich müsste sie kommen. Hoffentlich würde er es nicht vermasseln. Dies war seine einzige Gelegenheit, Gwen seine Gefühle zu offenbaren.

Frodo lag gelangweilt auf dem Bett und sah fern. Es klopfte an der Tür und als er sie öffnete, stand Aragorn vor ihm.

„Ist Gwen da? Ich möchte sie um ein Date bitten!"

„Ups, da kommst du leider etwas zu spät."Im Grunde war Frodo schadenfroh darüber, denn schließlich hatte Aragorn eine Freundin.

„Wieso?", fragte Streicher misstrauisch.

„Na, weil Gwen gerade auf dem Weg zu einem Date mit Bill ist!"

„Wie bitte??? Ich bringen diesen kleinen Mistkerl um. Na warte, wenn ich den in die Finger bekomme!"

Rasend vor Wut schlug er die Tür hinter sich zu und verschwand.

Gwen begann ungeduldig zu werden. Einerseits hatte sie Angst vor dem Date, andererseits platzte sie fast vor Neugierde. Sie wollte jetzt endlich wissen welche Überraschung Bill für sie vorbereitet hatte. Sie spürte, dass der Wagen anhielt.

„Darf ich bitten?"Die Tür wurde geöffnet und Jacques half Gwen beim Aussteigen. Er verband ihr die Augen mit einem schwarzen Tuch. Er nahm sie am Arm und führte sie ein Stückchen waldeinwärts.

„Wir sind da!"Gwens Herzschlag erhöhte sich.

Jacques nahm ihr die Augenbinde ab, und verabschiedete sich. Gwen sah sich um, sie blinzelte und alles was sie sagen konnte war :

„WOW!"

A/N: Sorry, aber nächstes Mal kommt es endlich zum Date. Ich hoffe dass ich es so bald wie möglich updaten kann.