A/N: Sorry fürs warten, aber ich hoffe es hat sich gelohnt *g*

---------------------------------------------------------------------------- --------------

Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte Gwen etwas so wunderschönes gesehen. Sie stand mitten im Wald. Vor ihr führte ein schmaler Pfad zu einer Lichtung. Dort stand ein gedeckter Tisch mit Kerzenleuchtern.

Der Pfad vor ihr war prachtvoll geschmückt. An beiden Seiten lagen Sonnenblumenblüten verstreut und alle zwei Meter befand sich auf beiden Seiten des Weges eine Fackel um ihn zu erhellen.

Langsam ging Gwen über den Pfad auf den Tisch zu. Um sie herum war nur die Stille des Waldes. Der Mond schien auf die Lichtung hinunter. Die Kerzen, die Fackeln und das Mondlicht gaben dem ganzen eine romantische Atmosphäre.

Am Ende des Pfades wartete Bill. Gwens Herz klopfte immer schneller, immer lauter, je näher sie Bill kam. Er sah unverschämt gut aus. Er trug einen schwarzen Smoking und lächelte sie unetwegt an.

Als Gwen endlich bei ihm ankam, lächelte sie verlegen.

„Hi."

„Hallo. Du siehst bezaubernd aus!"Bill war faszinierd, er konnte den Blick nicht von Gwen abwenden. Das schwarze Kleid das sie trug betonte ihre Figur und machte sie erwachsener.

„Danke. Noch nie hat jemand etwas so schönes für mich gemacht!", sagte sie und deutete auf den Pfad.

„Dann ist mir meine Überraschung also gelungen."

Galant bot Bill Gwen seinen Arm an und führte sie zum Tisch.

„Darf ich bitten?"Ganz ´gentlemenlike´ rückte er ihr den Stuhl zurecht.

Gwen grinste ihn an. Mann, war das schön hier. Bill setzte sich ihr gegenüber und sah sie glücklich an. Nach einem peinlichen Moment des stillen Anstarrens, senkten beide ihren Blick. Um die Situation zu entspannen fragte Bill: „Willst du ein Glas Sekt?"

„Danke, aber ich glaube ich habe noch genug vom letzten Mal." „´Tschulding. Ich habe gar nicht mehr daran gedacht."

Bill hätte sich ohrfeigen können, das war gerade ziemlich daneben gewesen. Etwas verlegen schaute er Gwen an.

„Gleich gibt's Essen. Hast du Hunger?"

„Au ja. Was gibt's denn?"Gwen war unsagbar neugierig und wollte unbedingt wissen, was Bill für sie vorbereitet hatte.

Doch er lächelte nur verschmitzt und meinte : „Ah! Das ist eine Überraschung!" Er ging zu einer Kühlbox und nahm eine große Schüssel mit Salat heraus.

„Es ist leider das einzige, was ich hierher transportieren konnte. Aber ich habe es selbst zubereitet!"

Bill wollte die Schüssel zum Tisch bringen, übersah jedoch einen Stein und stolperte. Die Schüssel fiel zu Boden und der Salat lag überall verstreut.

„Oh nein!"Bill war außer sich. Warum heute, warum jetzt?

Gwen konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Als sie Bills Gesichtsausdruck sah, beherrschte sie sich ernst zu bleiben.

„Ist doch nicht so schlimm, ich hab eh schon im Hotel gegessen", schwindelte sie um Bill aufzumuntern.

„Aber, wir haben ja immer noch das Dessert!"

„Lass mich es lieber holen", grinste Gwen „sonst liegt es nachher auch noch am Boden."

Sie nahm eine Schüssel mit Mousse au Chocolat und stellte sie auf den Tisch. Sie probierte einen Löffel von der Schokoladencreme und sagte: „Auch selbst gemacht? Sie schmeckt herrlich."

Schließlich gelang es auch Bill sein Malheur von vorhin mit Humor zu betrachten. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten gelang es den beiden, ein Gespräch aufzubauen.

„Was hast du denn so für Hobbies, außer Kochen?"

Bill dachte kurz nach. „Also ich mag Fußball, Computer, Filme angucken und seit kurzem bin ich Mitglied im Fitnessstudio. Was machst du denn so in deiner Freizeit?"

„Naja. Ich mag Musik, ich lese gerne und manchmal genieße ich es, an ruhigen Plätzen zu träumen oder nachzudenken."

„Ui, wie geheimnisvoll."

Gwen lachte. „Ja, man könnte meinen dass ich etwas verberge. Ist aber nicht so."

Die beiden waren so sehr in ihr Gespräch vertieft, dass sie die Regenwolken die sich über ihren Köpfen zusammenbrauten nicht bemerkten. Gwen hatte Bill gerade von ihren Zukunftsplänen erzählt. Sie wollte Paläontologin werden.

„Paläo - bitte was?"Bill sah Gwen verdutzt an. Was wollte sie werden?

„Das ist die Wissenschaft der Entwicklung der Lebewesen. Mit Evolutionstheorien und so weiter. Langweilig oder?"

Bill schüttelte den Kopf. Bei jedem andern Mädel hätte er das Thema öde gefunden aber an Gwen faszinierte ihn einfach alles. Er erzählte ihr daraufhin auch von seinem Medezinstudium.

„Wow, wollte Cara das nicht auch machen?". Gwen wurde auf einmal bewusst, dass sie soeben ein absolutes Tabuthema angesprochen hatte. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund.

„Sorry, ich wollte nicht... es tut mir leid!"Verlegen starrte sie zu Boden. Sie hatte es geschafft, sie hatte die gute Stimmung vermiest.

Bill nahm ihre Hand, doch sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. Mit der andern Hand hob er sanft ihr Kinn.

„Hey, das Thema Cara ist schon lange erledigt."

Gwen sah ihn erstaunt an. „Aber sagtest du nicht, du wärest noch nicht über sie hinweg?"

„Da war ich mir noch nicht über meine eigenen Gefühle für jemand andern im Klaren."

Gwen wusste nicht wieso, aber in dem Moment schoss ihr das Blut in den Kopf und sie spürte dass sich Wärme auf ihren Wangen ausbreitete.

„Du siehst süss aus, wenn du errötest", schmunzelte Bill.

„Ich bin nicht rot", protestierte Gwen und ihre Wange glühten noch stärker.

Bill hatte keine Zeit etwas zu erwidern, denn in dem Moment konnten sie den Regen nicht mehr ignorieren. In Sturzbächen floss er aus dem Himmel und durchnässte die beiden in nullkommanichts.

Bill nahm Gwen bei der Hand und suchte einen Unterschlupf. Nass bis auf die Haut fanden sie eine überdeckte Bank, wo sie sich niederließen.

Schweigend saßen sie einige Zeit neben einander. Plötzlich fielen Bill wieder Frodos Worte ein. Die Sache mit Cara war ja inzwischen geklärt, die andere stand aber immer noch zwischen ihm und Gwen.

„Ich muss dir noch etwas erklären. In Kuala Lumpur, im Club. Ich habe nicht geflirtet, ich habe das Mädchen abblitzen lassen."

Gwen nickte stumm und sah ihm in die Augen. Nach einer Weile versuchte sie das Schweigen zu brechen.

„Wer hätte gedacht, dass wir beiden je ein Date hätten? Und dass alles schief geht?"

Die beiden lachten, dabei trafen sich ihre Augen und sie hielten inne. Behutsam strich Bill Gwen eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Gwen, ich muss dir etwas gestehen."

„Du brauchst es nicht zu sagen."Gwen hatte endlich begriffen was mit ihr los war und brauchte keine Bestätigung von Bill.

„Was? Aber Gwen ich – "

Weiter kam er nicht, denn Gwen hatt ihre Arme fest um seinen Hals geschlungen und küsste ihn. All ihre verdrängten Gefühle für Bill hatten sie dazu getrieben.

Bill hatte sich ein wenig überrumpelt gefühlt, aber er erwiderte ihren Kuss sanft. Die beiden hätten diesen Kuss am liebsten für die Ewigkeit festgehalten.

Doch auf einmal machte Gwen sich verlegen von Bill los. „Tut mir leid, ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle!"

Bill nahm sie in den Arm und flüsterte ihr sanft ins Ohr. „Es brauch dir nicht leid zu tun. Gwen, ich liebe dich!"

Überglücklich sah Gwen Bill tief in die Augen. „Du bist eiskalt. Komm lass uns zurückfahren."Bill zog sie mit sich zum Auto.

Während der Rückfahrt in der Limousine, genossen die beiden ihre Nähe. Arm in Arm saßen sie aneinander gekuschelt auf dem Rücksitz.

Beim Hotel angekommen, verabschiedeten sie sich von Jacques und gingen Hand in Hand die Treppen zum Eingang hinauf.

„Ich bringe dich noch zu deinem Zimmer."

„Oh. Ein Gentlemen", kicherte Gwen.

Als sie vor Gwens Zimmer standen, sagte Bill: „Gute Nacht und träum was schönes".

„Du auch!"Gwen zog ihn noch einmal näher an sich und gab ihm einen langen leidenschaftlichen Kuss.

Wären die zwei nicht so sehr beschäftigt gewesen, hätten sie bemerkt, dass Aragorn sie beobachtete. Er hätte Bill am liebsten sonstwohin getreten. Wütend und enttäuscht ging er auf sein Zimmer.

„Nacht", flüsterte Gwen, löste sich von Bill und ging in ihr Zimmer.

Dort saß Frodo schläfrig auf seinem Bett. Als er Gwen sah, war er schlagartig hellwach.

„Und? Wie ist es gelaufen?"

Gwen grinste übers ganze Gesicht und sagte:

„Wir haben uns geküsst!"