„Na bitte, es geht doch. Bill hat dich also geküsst?"Frodo tanzte vor Begeisterung im Zimmer hin und her.

„Naja... also eigentlich habe ich IHN geküsst. Er wollte mir gerade seine Liebe gestehen und da habe ich gemerkt was ich für ihn empfinde und ihn einfach geküsst."

„Das finde ich ganz schön mutig", gestand Frodo, verblüfft von Gwens Sinneswandlung.

Gwen lag verträumt auf ihrem Bett und dachte an Bill. Wie würde es wohl morgen mit ihnen weitergehen? Sie wünschte sich so sehr, dass sie ein Paar würden. Naja, sie würde eine Nacht darüberschlafen und dann würde sich schon rausstellen ob sie zusammen waren. Überglücklich fiel sie in den Schlaf.

Bill begriff immer noch nicht so ganz, was gerade geschehen war. Gwen hatte ihn geküsst. Das Date war trotz einiger Schwierigkeiten doch noch ein Erfolg geworden. Und morgen würden sie ein Paar sein. Wie wohl Aragorn darauf reagieren würde? Bill musste beim Gedanken an dessen wutverzerrtes Gesicht grinsen.

Aragorn hingegen war zutiefst gekränkt. Wie konnte Gwen bloß Bill anstelle seiner nehmen? Es war allerdings noch zu klären ob die beiden auch zusammen waren und er musste es mit allen Mitteln verhindern. Er wollte Gwen für sich alleine haben, sie war sozusagen noch die Trohäe die in seiner Sammlung fehlte. Auf dem Weg zurück in sein Zimmer stieß Aragorn mit einem Mädchen zusammen.

„Aua! Pass doch auf wo du hinlatschtst!", blaffte er sie unfreundlich an.

„´Tschuldigung, aber ich suche jemanden", sagte das Mädchen.

Dieses Mädchen, es kam Aragorn irgendwie sehr bekannt vor. „Bist du nicht Cara?"

„Ja. Und du? Ach ja, du bist mit Bill gereist. Weißt du wo er ist? Wer bist du überhaupt?"

„Ich bin Aragorn, Sohn des Arathorn, aus Mittelerde", entgegnete er erhaben.

„Mittelerde? Kenn ich nicht."Cara musterte ihn argwöhnisch.

„Wie, kennst du nicht? Aber du kennst doch das Buch Herr der Ringe."

„Nö, ich lese nicht gerne. Tut mir leid."

Aragorn konnte es nicht glauben. Das stand ein Mädchen, dass ihm weismachen wollte, sie kenne ihn, Aragorn nicht. Aber er war doch berühmt. Er wischte seine Fragen beiseite und wandte sich Cara zu.

„Was machst du eigentlich hier?"

Cara erötete leicht und meinte: „Naja, am Flughafen habe ich gemerkt, dass ich noch immer etwas für Bill empfinde. Ich bin ihm nachgereist und wollte zu ihm. Weißt du wo sein Zimmer ist?"

Aragorn seufzte. „Ja, aber es hat keinen Sinn. Er und Gwen sind ein Paar..."

„Wie bitte? Seit wann steht Bill denn auf dicke Kleinkinder? Na warte, die sind nicht mehr lange zusammen. Darauf kannst du Gift nehmen. Ich habe einen Plan." Aufgeregt erzählte sie Aragorn was sie vorhatte und beide grinsten teuflisch.

Am folgenden Morgen wurde Gwen durch lautes Geschrei im Korridor geweckt. Schnell zog sie sich an und blickte neugierig zur Tür hinaus. Sie sah niemanden und beschloss, zu Bill zu gehen. Seine Zimmertür war nur angelehnt. Mit einer bösen Vorahnung betrat Gwen das Zimmer und was sie dann sah ließ sie vor Schreck erstarren.

Bill stand im halbdunklen Zimmer, nur in Unterhosen und vor ihm stand Cara. „Was zum Teuf-?"Gwen blieben die Worte weg. Was war hier los? Doch sie konnte sich ihre Geschichte zusammenreimen und drehte sich abrupt um. Tränen stiegen ihr in die Augen, das konnte doch nicht wahr sein. Warum musste ihr Glück zerstört werden? Sie wollte jetzt allein sein, noch nie hatte sie sich so hintergangen gefühlt. Enttäuscht lief sie aus dem Zimmer.

„Mist! Das ist alles deine Schuld. Verschwinde aus meinem Leben!"Bill blickte Cara hasserfüllt an, ehe er Gwen folgte. Er rief ihr nach : „Gwen, warte es ist nicht so wie du denkst. Ich kann dir alles erklären! Hör mir nur kurz zu."

„Ach ja, dann leg mal los. Ich bin gespannt was für eine Lüge du mir auftischen willst."

Cara tauchte hinter Bill auf und legte ihm einen Arm um die Taille. „Bill, die letzte Nacht mit dir war einfach wunderschön." Gwen sah die beiden mit hochgezogenen Augenbrauen an. Es tat höllisch weh, Bill mit einer anderen zu sehen, geschweige denn sich vorzustellen, dass er sie betrogen hatte. Gwen spürte ein erneutes Reizen in den Augen, sie hatte keine Kontrolle über ihre Tränen, die hemmungslos ihre Wangen runterkullerten.

Bill schob Cara unsanft weg. „Geh jetzt. Ich will dich nicht mehr sehen." Zu Gwen gewandt sagte er: „Gwen, Cara war nicht bei mir letzte Nacht. Sie ist heute Morgen-"

„Ach so, erst heute morgen!", lachte Gwen bitter.

„Nein, so meinte ich das doch nicht. Sie stand heute morgen vor meiner Tür und sagte sie müsse mit mir reden. Bitte, ich wusste doch nicht einmal dass sie hier ist! Ich habe nichts mit ihr gehabt. Ich war allein, die ganze Zeit."

„Nenn mir nur einen Grund, warum ich dir glauben sollte! Ihr wahrt beide halbnackt!"

Gwen drehte Bill den Rücken zu und ging hastig zu ihrem Zimmer. Doch Bill war schneller. Er stellte sich Gwen in den Weg und hinderte sie am Vorbeigehen.

„Lass mich durch!"Gwen sah ihn nicht einmal an. Er hatte ihre Gefühle verletzt, auf die schlimmst mögliche Weise.

„Nein! Erst hörst du mir zu. Gwen, ich liebe dich –" Wieder lachte Gwen. „Sicher, deshalb schläfst du auch nach unserm 1. Date mit deiner Ex!"

"Das ist nicht war. Du musst mir glauben!"

Vorsichtig nahm Bill ihre Hand. „Fass mich nicht an!", schrie Gwen und verpasste ihm eine Ohrfeige. Bill war so überrascht, dass er nichts erwiderte.

Gwen blickte ihm zornig in die Augen. „Sag mir nur eins. Warum bist du überhaupt mitgekommen? Um mir eins reinzuwürgen, um mir zu beweisen wie gut du bist? Vielleicht um rauszufinden wie ich küsse? Warum das Date, wenn doch nur alles gelogen war! Ich bedeute dir anscheinend so wenig, dass du dich sofort mit der nächstbesten trösten musst."

Bill verstand nicht, warum Gwen Caras Version und nicht seiner Glauben schenkte. „Weil ich dich liebe... liebst du mich denn nicht?", fügte er schüchtern hinzu. Traurig sah Gwen ihn an. „Da bin ich mir nicht mehr so sicher..."

Weinend stieß sie Bill beiseite und knallte ihre Zimmertür zu. Erschöpft sank sie an der Tür zu Boden. In ihrem Kopf drehte sich alles, ihr war schwindlig. Bitte lass mich aufwachen und in meinem Bett liegen. Doch leider war es kein Traum, sondern die grausame Realität.

Sprachlos stand Bill vor ihrer Tür. Das war doch bloß ein furchtbares Missverständnis. „Gwen... ich..."

„Geh weg! Hau ab. Ich will dich nie mehr wiedersehen."

„Aber ich..."

Eine tiefe raue Stimme ließ Bill verstummen. Er drehte sich um und sah Streicher drohend vor ihm stehen. „Du hast Gwen gehört. Geh jetzt lieber, sonst muss ich dir Beine machen."

Aragorn funkelte Bill böse an. Mit hängendem Kopf ging Bill in sein Zimmer zurück. Er war verzweifelt. Er wäre so glücklich mit Gwen geworden, warum musste Cara sein Glück zerstören.

Aragorn hingegen umarmte Cara überglücklich. Die beiden hatten ihr Ziel erreicht, Bill und Gwen würden niemals zusammenkommen. Ihr Plan hatte funktioniert, Gwen wollte nichts mehr mit Bill zu tun haben.

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A/N:... sorry für diese traurige Kapitel, aber es musste sein. Sonst verliert die Geschichte ihren Sinn und die Spannung. Falls ich anonyme Leser habe, keine Angst reviewt ich beiße nicht *g*

@Celebrhosiel: Danke danke danke für die vielen aufbauenden Reviews. Ich hoffe dieses Chapter hatte nicht allzu viele Spoiler. *knuddel*