Disclaimer: Weiß Kreuz gehört mir leider immer noch nicht. Wäre aber schön
^-^
Über Reviews würde ich mich freuen.
2. Kapitel
In einer anderen Ecke von Tokio verließ Aya langsam das Krankenhaus und schlenderte gemächlich die Straßen entlang, während er über Weiß nachdachte. Eines stand für ihn fest: Er würde Takatori vernichten, ob die anderen ihm halfen oder nicht. „Aya!" Neben ihm hupte jemand. Aya warf einen Blick zur Seite und entdeckte ihren Lieferwagen samt einem winkenden Ken neben sich. Ken öffnete die Beifahrertür und ließ Aya einsteigen. „Hi, ich habe gerade die letzten Sachen ausgeliefert. Du hättest Oukas Gesicht sehen sollen, als ich aufgetaucht bin und nicht Omi."Er lachte. „Übrigens hat Yoji heute von einer Touristin ein paar auf die Finger bekommen, als er mit ihr flirten wollte." „Vernünftiges Mädchen." Ken grinste bei Ayas Worten. Ob Aya bei Mädchen eigentlich jemals seinen Beschützerinstinkt ablegen konnte? Plötzlich hörten sie ein lautes Wutgeschrei. „Stopp!"Sie sahen einen jungen Mann mit einem Rucksack in der Hand die Straße hinunter rennen. Ihm auf den Fersen war ein junges Mädchen.
Kat konnte es nicht glauben. Sie war kurz vorm Einschlafen gewesen, als dieser Kerl auftauchte und ihren Rucksack klaute. Falls sie ihn noch erwischte, konnte er etwas erleben! „Du Arschloch!"
Aya zuckte zusammen. Dank seines Vaters sprach er etwas Deutsch. „Warte mal!"Ken bremste ruckartig und starrte dem Mädchen nach. „Das ist doch nicht etwa... Die kenne ich doch!." Kat hatte inzwischen den Dieb eingeholt und entriss ihm mit einen gewaltigen Ruck ihren Rucksack. Er starrte sie entgeistert an, griff in seine Tasche und holte prompt ein Messer hervor. Kat zuckte zusammen. Damit hatte sie ehrlich gestanden nicht gerechnet. Sie reagierte instinktiv, bevor er ausholen konnte und trat ihm mit aller Kraft in eine sehr empfindliche Stelle. Manchmal war es von Vorteil mit zwei Brüdern aufgewachsen zu sein. Der Dieb keuchte auf und ging in die Knie. Kat nutzte die Gelegenheit, wirbelte herum und rannte so schnell sie konnte weg. Ein paar Minuten später, war sie wieder bei Sabrina, die auf ihrer Parkbank saß und sie missbilligend ansah. „Wie war das mit der niedrigen Kriminalitätsrate?" „Auf jeden Fall habe ich den Rucksack wieder." Kat holte keuchend Luft. „Aber noch mal will ich unseren Sachen nicht hinterher jagen. Meine Idee mit dem Campen war wohl doch nicht so gut."
„Entschuldigung."
Erschrocken sahen sich beide Mädchen um und erblickten Ken und Aya, die leise herangekommen waren. Ken hatte sie auf Englisch angesprochen. „Können wir euch helfen?", fuhr er fort. „Äh, nein danke."Sabrina stand von ihrer Bank auf. „Alles in Ordnung."Kat grinste verlegen.
„Warum schlaft ihr hier. Das ist viel zu gefährlich.", kam es von Aya. „Och, wir mögen die frische Luft."Kat nickte Sabrina aufmunternd zu, die prompt reagierte. „Genau. Aber danke der Nachfrage." „Zwei Mädchen, hier alleine."Ken schüttelte den Kopf. Er ging auf Kat zu, die automatisch zurückwich. Ken lächelte. „Diese Reaktion löse ich für gewöhnlich nicht aus." Er griff nach Kats Reisetasche. „Hey."Kat holte aus und wollte ihm in die Seite boxen, doch er fing den Schlag ohne Probleme ab. „Immer mit der Ruhe." Er hob ihre Tasche hoch. „Ihr könnt mit uns kommen, wir fressen euch auch nicht."„Aber..."„Kat. Lass uns so tun, als ob wir darauf eingehen und dann..."Sabrina hatte Deutsch gesprochen. „Okay.."Kat nickte.
Aya lächelte leicht. Etwas, dass bei ihm nur sehr selten vor kam. Er nahm Sabrinas Koffer, während die Mädchen den Rest ihres Gepäcks nahmen. „Ihr kommt aus Deutschland?", erkundigte er sich auf Deutsch. Worauf Sabrina vor Schreck ihre Schlafsack fielen ließ. „Du hast mich vorhin verstanden?" Aya sagte nichts. „ Wer zum Teufel seit ihr!" „Blumenhändler und wir wollen euch wirklich nur helfen. Ihr wart sogar schon in unserem Laden.", erklärte Ken. „Wie..." Kat sah ihn mit großen Augen an. „Ihr habt nach dem Weg zum Hotel gefragt, scheint aber nicht geklappt zu haben."„Unsere Reservierung ist verloren gegangen", erwiderte Kat geistesabwesend. „Wenn ihr wollt, könnt ihr bei uns übernachten. Wir haben genug Platz." Sabrina und Kat sahen sich an und antworten gleichzeitig: „Nein danke!"
Allerdings war Widerstand zwecklos. Ken hatte sich einfach ihr Gepäck geschnappt und auch Aya trug einen Teil. Ohne auf die Beiden zu warten, gingen sie zu ihrem Wagen. Notgedrungen folgten Kat und Sabrina ihnen. „Hey, wir wissen noch nicht mal, wie ihr heißt!" „Aya." „Ken." Das waren ihre einzigen Antworten. „Und wie weiter?" Doch die beiden sagten nichts mehr, sondern warfen das Gepäck auf die Ladefläche des Wagens. Ken machte eine einladende Handbewegung. „Hoffentlich bereuen wir das nicht.", flüsterte Sabrina noch Kat zu, kletterte aber dann auf die Ladefläche. Kat folgte ihr. „Jetzt fahre ich."Aya nahm Ken die Schlüssel ab. Ken zuckte nur mit den Achseln.
Aya setzte sich hinters Steuer und schon fuhren sie in einer höllischen Geschwindigkeit los. „Shit."Sabrina krallte sich an einem Haltegriff fest. „Der fährt fast so schlecht wie du Kat!"„Wie bitte?" Kat zog indigniert eine Augenbraue hoch. Zu mehr Erwiderung war sie nicht fähig, da sie zu sehr damit beschäftigt war, nicht von der Ladefläche zu fallen. „Wenn er vor einer Ampel hält springen wir ab.", brachte Sabrina schließlich hervor. „Wer so fährt, kann nur wahnsinnig sein!"
Kat hatte schon ihre Reisetasche griffbereit. „Aber mit dem Gepäck sind wir viel zu langsam."Sabrina sah sie zweifelnd an. „Wir versuchen es einfach. Sonst können wir das Gepäck immer noch zurücklassen, aber ich traue denen nicht."„Ich auch nicht. Ich meine, wer bietet schon jemanden einfach so einen Schlafplatz an." „Hm." Währenddessen beobachtete Ken die beiden durch den Seitenspiegel. „Aya, woher kannst du eigentlich Deutsch", erkundigte er sich, erhielt aber keine Antwort. Aya beobachtete ebenfalls die beiden. „Bin mal gespannt, ob sie uns wirklich vertrauen."Er sollte seine Antwort im selben Moment erhalten, denn er musste vor einer roten Ampel halten. Sofort sprangen Kat und Sabrina von dem Lieferwagen und verschwanden zwischen den anderen Wagen. „Shit."Ken riss die Tür auf und wollte die Verfolgung aufnehmen. Doch Aya hielt ihm am Arm fest und schüttelte nur den Kopf. „Schade, Yoji hätte sich bestimmt gefreut."Ken grinste verschmitzt. Dann sprang die Ampel auf grün um und sie fuhren weiter. Vielleicht würden sie die beiden ja noch einmal wieder treffen.
„Super!"Sabrina sah Kat missmutig an. „Wo zum Teufel hast du nur das mit der niedrigen Kriminalitätsrate gelesen? Bestimmt im Reiseführer, oder? Was uns heute an einem Abend passiert ist, habe ich bis jetzt noch nicht in meinen ganzen 19 Jahren erlebt!" Kat lief daraufhin leicht rot an und nuschelte: „Totale Fehleinschätzung meinerseits." Sabrina grinste. „Stimmt. Ich schätze, wir müssen uns doch so ein Kapselhotel suchen. Vielleicht bekommen wir ja noch was."Kat nickte. „Na, dann los."Und zur Abwechslung hatten sie sogar einmal Glück und fanden Unterkunft in einer heruntergekommenen Pension, die vermutlich wegen ihrer Beengtheit in jedem Reiseführer vergessen wurde.
Am nächsten Morgen machte man sich dann frischausgeruht auf den Weg, um sich Tokio anzusehen. Sabrina und Kat hatten ihr Gepäck eingeschlossen und waren nun mit den unzuverlässigen Reisführern ausgestattet auf den Spuren japanischer Geschichte und Kultur, obwohl Kat etwas zu Essen lieber gewesen wäre. „Ich habe Hunger!"
„Vielfrass! Wir sehen uns jetzt erst mal den Tokio Tower an." „Wieso, der sieht doch nur wie der Eifelturm aus und den habe ich schon gesehen. Außerdem ist das nur ein blöder Fernsehturm!" „Er ist höher als der Eifelturm! Und wenn ich mir Fußballspiele angucken muss, kannst du dir auch den Tokio Tower angucken." „Oh man!" Kat schlurfte frustriert hinter Sabrina her. „Du und dein Reiseführer."„Meiner ist jedenfalls besser als deiner, oder wie war das noch mal mit der niedrigen Kriminalitätsrate." Sabrina grinste gehässig. „Da wirst du auch ewig drauf rumreiten, oder?" „Natürlich!" Sabrinas Grinsen wurde noch breiter. „Die Straße kommt mir irgendwie bekannt vor.", bemerkte sie nach einer Weile. „Ja klar, hier ist der Blumenladen, wo wir nach dem Weg gefragt haben." „Stimmt, da vorne stehen auch schon wieder lauter Mädchen. Glaubst du, dass dieser Ken gestern die Wahrheit gesagt hat?"Kat zuckte mit den Schultern. „Denke schon. Er wusste, dass wir in dem Laden nach dem Weg gefragt haben. Aber ich schlafe doch nicht bei wildfremden Kerlen!" Sabrina nickte. „Ich auch nicht. Lass uns einen Bogen um den Laden machen, damit sie uns auf keinen Fall sehen."Kat sah zu dem Laden. "Zu spät, dein Fan kommt schon auf uns zu." „Oh nein!"Sabrina sah Yoji ebenfalls, der zielstrebig auf zu steuerte. Sie packte Kat am Arm. „Renn."Mit diesen Worten zog sie sie mit sich. „Hey..." Kat stemmte sich gegen ihren Griff. „Das ist doch albern. Es ist Tag, was soll der schon anderes machen, als dich dumm anbaggern?" Sabrina schnaufte. „Das reicht doch." Yoji hatte sie inzwischen eingeholt und sprach sie auf Englisch an: „Hallo meine Schöne."Er griff nach Sabrinas Hand, die ein angewidertes Gesicht machte und versuchte ihm ihre Hand zu entziehen. Kat verdrehte die Augen. „Tut mir leid, wir müssen leider weiter."„Ach was."Yohji blieb hartnäckig und zog Sabrina mit sich. Notgedrungen folgte Kat ihnen. „Lassen Sie mich bitte los."Sabrina war dabei ihre Fassung zu verlieren und spürte den brennenden Wunsch in sich, Yoji einen kräftigen Tritt gegen das Schienenbein zu verpassen. Inzwischen hatten sie den Landen erreicht. Und Sabrina hatte mehr als genug, von seiner Aufdringlichkeit. „Ich sage, dass nur noch einmal. Lassen sich mich bitte los."Yoji lächelte. „Auf einen Kaffee kommst du doch mit." „Pah!"Sabrina schnaufte laut und vor dem entsetzten Blick der ganzen Schulmädchen holte sie aus und trat Yoji kräftig auf den Fuß. Er zuckte zwar zusammen, ließ sie aber nicht los. „Aber hallo, meine Kleine. Den brauche ich noch." Sabrina sah rot. Sie holte aus und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige. Jetzt ließ Yoji sie los. Kat hatte das Ganze beobachtet und fing lauthals an zu lachen. „Bi, du entwickelst dich zum Schläger", prustete sie. Die Mädchen um Sabrina protestierten laut und wollten Yoji helfen. Gleichzeitig rückte ein anderer Teil von ihnen bedrohlich auf Sabrina zu. Kat sah sich genötigt einzugreifen. Sie kam langsam auf die Gruppe zugeschlendert und knackte bedrohlich mit den Fingernägeln. „Hallo meine Damen!" Sie baute sich vor Sabrina auf und sah die Mädchen scharf an. Es funktionierte. Sie wichen zurück. „Na also. Komm' wir gehen."Doch da hielt sie jemand am Arm fest. Es war niemand anderes als Ken.
Post Scriptum: An dieser Stelle sei angemerkt. Ich habe überhaupt nichts gegen Yoji! Yoji ist cool und er wird in der Geschichte noch sehr wichtig. Aber ich brauchte einen der vier, der etwas zudringlich wird und am besten konnte ich mir das einfach bei Yoji vorstellen.
2. Kapitel
In einer anderen Ecke von Tokio verließ Aya langsam das Krankenhaus und schlenderte gemächlich die Straßen entlang, während er über Weiß nachdachte. Eines stand für ihn fest: Er würde Takatori vernichten, ob die anderen ihm halfen oder nicht. „Aya!" Neben ihm hupte jemand. Aya warf einen Blick zur Seite und entdeckte ihren Lieferwagen samt einem winkenden Ken neben sich. Ken öffnete die Beifahrertür und ließ Aya einsteigen. „Hi, ich habe gerade die letzten Sachen ausgeliefert. Du hättest Oukas Gesicht sehen sollen, als ich aufgetaucht bin und nicht Omi."Er lachte. „Übrigens hat Yoji heute von einer Touristin ein paar auf die Finger bekommen, als er mit ihr flirten wollte." „Vernünftiges Mädchen." Ken grinste bei Ayas Worten. Ob Aya bei Mädchen eigentlich jemals seinen Beschützerinstinkt ablegen konnte? Plötzlich hörten sie ein lautes Wutgeschrei. „Stopp!"Sie sahen einen jungen Mann mit einem Rucksack in der Hand die Straße hinunter rennen. Ihm auf den Fersen war ein junges Mädchen.
Kat konnte es nicht glauben. Sie war kurz vorm Einschlafen gewesen, als dieser Kerl auftauchte und ihren Rucksack klaute. Falls sie ihn noch erwischte, konnte er etwas erleben! „Du Arschloch!"
Aya zuckte zusammen. Dank seines Vaters sprach er etwas Deutsch. „Warte mal!"Ken bremste ruckartig und starrte dem Mädchen nach. „Das ist doch nicht etwa... Die kenne ich doch!." Kat hatte inzwischen den Dieb eingeholt und entriss ihm mit einen gewaltigen Ruck ihren Rucksack. Er starrte sie entgeistert an, griff in seine Tasche und holte prompt ein Messer hervor. Kat zuckte zusammen. Damit hatte sie ehrlich gestanden nicht gerechnet. Sie reagierte instinktiv, bevor er ausholen konnte und trat ihm mit aller Kraft in eine sehr empfindliche Stelle. Manchmal war es von Vorteil mit zwei Brüdern aufgewachsen zu sein. Der Dieb keuchte auf und ging in die Knie. Kat nutzte die Gelegenheit, wirbelte herum und rannte so schnell sie konnte weg. Ein paar Minuten später, war sie wieder bei Sabrina, die auf ihrer Parkbank saß und sie missbilligend ansah. „Wie war das mit der niedrigen Kriminalitätsrate?" „Auf jeden Fall habe ich den Rucksack wieder." Kat holte keuchend Luft. „Aber noch mal will ich unseren Sachen nicht hinterher jagen. Meine Idee mit dem Campen war wohl doch nicht so gut."
„Entschuldigung."
Erschrocken sahen sich beide Mädchen um und erblickten Ken und Aya, die leise herangekommen waren. Ken hatte sie auf Englisch angesprochen. „Können wir euch helfen?", fuhr er fort. „Äh, nein danke."Sabrina stand von ihrer Bank auf. „Alles in Ordnung."Kat grinste verlegen.
„Warum schlaft ihr hier. Das ist viel zu gefährlich.", kam es von Aya. „Och, wir mögen die frische Luft."Kat nickte Sabrina aufmunternd zu, die prompt reagierte. „Genau. Aber danke der Nachfrage." „Zwei Mädchen, hier alleine."Ken schüttelte den Kopf. Er ging auf Kat zu, die automatisch zurückwich. Ken lächelte. „Diese Reaktion löse ich für gewöhnlich nicht aus." Er griff nach Kats Reisetasche. „Hey."Kat holte aus und wollte ihm in die Seite boxen, doch er fing den Schlag ohne Probleme ab. „Immer mit der Ruhe." Er hob ihre Tasche hoch. „Ihr könnt mit uns kommen, wir fressen euch auch nicht."„Aber..."„Kat. Lass uns so tun, als ob wir darauf eingehen und dann..."Sabrina hatte Deutsch gesprochen. „Okay.."Kat nickte.
Aya lächelte leicht. Etwas, dass bei ihm nur sehr selten vor kam. Er nahm Sabrinas Koffer, während die Mädchen den Rest ihres Gepäcks nahmen. „Ihr kommt aus Deutschland?", erkundigte er sich auf Deutsch. Worauf Sabrina vor Schreck ihre Schlafsack fielen ließ. „Du hast mich vorhin verstanden?" Aya sagte nichts. „ Wer zum Teufel seit ihr!" „Blumenhändler und wir wollen euch wirklich nur helfen. Ihr wart sogar schon in unserem Laden.", erklärte Ken. „Wie..." Kat sah ihn mit großen Augen an. „Ihr habt nach dem Weg zum Hotel gefragt, scheint aber nicht geklappt zu haben."„Unsere Reservierung ist verloren gegangen", erwiderte Kat geistesabwesend. „Wenn ihr wollt, könnt ihr bei uns übernachten. Wir haben genug Platz." Sabrina und Kat sahen sich an und antworten gleichzeitig: „Nein danke!"
Allerdings war Widerstand zwecklos. Ken hatte sich einfach ihr Gepäck geschnappt und auch Aya trug einen Teil. Ohne auf die Beiden zu warten, gingen sie zu ihrem Wagen. Notgedrungen folgten Kat und Sabrina ihnen. „Hey, wir wissen noch nicht mal, wie ihr heißt!" „Aya." „Ken." Das waren ihre einzigen Antworten. „Und wie weiter?" Doch die beiden sagten nichts mehr, sondern warfen das Gepäck auf die Ladefläche des Wagens. Ken machte eine einladende Handbewegung. „Hoffentlich bereuen wir das nicht.", flüsterte Sabrina noch Kat zu, kletterte aber dann auf die Ladefläche. Kat folgte ihr. „Jetzt fahre ich."Aya nahm Ken die Schlüssel ab. Ken zuckte nur mit den Achseln.
Aya setzte sich hinters Steuer und schon fuhren sie in einer höllischen Geschwindigkeit los. „Shit."Sabrina krallte sich an einem Haltegriff fest. „Der fährt fast so schlecht wie du Kat!"„Wie bitte?" Kat zog indigniert eine Augenbraue hoch. Zu mehr Erwiderung war sie nicht fähig, da sie zu sehr damit beschäftigt war, nicht von der Ladefläche zu fallen. „Wenn er vor einer Ampel hält springen wir ab.", brachte Sabrina schließlich hervor. „Wer so fährt, kann nur wahnsinnig sein!"
Kat hatte schon ihre Reisetasche griffbereit. „Aber mit dem Gepäck sind wir viel zu langsam."Sabrina sah sie zweifelnd an. „Wir versuchen es einfach. Sonst können wir das Gepäck immer noch zurücklassen, aber ich traue denen nicht."„Ich auch nicht. Ich meine, wer bietet schon jemanden einfach so einen Schlafplatz an." „Hm." Währenddessen beobachtete Ken die beiden durch den Seitenspiegel. „Aya, woher kannst du eigentlich Deutsch", erkundigte er sich, erhielt aber keine Antwort. Aya beobachtete ebenfalls die beiden. „Bin mal gespannt, ob sie uns wirklich vertrauen."Er sollte seine Antwort im selben Moment erhalten, denn er musste vor einer roten Ampel halten. Sofort sprangen Kat und Sabrina von dem Lieferwagen und verschwanden zwischen den anderen Wagen. „Shit."Ken riss die Tür auf und wollte die Verfolgung aufnehmen. Doch Aya hielt ihm am Arm fest und schüttelte nur den Kopf. „Schade, Yoji hätte sich bestimmt gefreut."Ken grinste verschmitzt. Dann sprang die Ampel auf grün um und sie fuhren weiter. Vielleicht würden sie die beiden ja noch einmal wieder treffen.
„Super!"Sabrina sah Kat missmutig an. „Wo zum Teufel hast du nur das mit der niedrigen Kriminalitätsrate gelesen? Bestimmt im Reiseführer, oder? Was uns heute an einem Abend passiert ist, habe ich bis jetzt noch nicht in meinen ganzen 19 Jahren erlebt!" Kat lief daraufhin leicht rot an und nuschelte: „Totale Fehleinschätzung meinerseits." Sabrina grinste. „Stimmt. Ich schätze, wir müssen uns doch so ein Kapselhotel suchen. Vielleicht bekommen wir ja noch was."Kat nickte. „Na, dann los."Und zur Abwechslung hatten sie sogar einmal Glück und fanden Unterkunft in einer heruntergekommenen Pension, die vermutlich wegen ihrer Beengtheit in jedem Reiseführer vergessen wurde.
Am nächsten Morgen machte man sich dann frischausgeruht auf den Weg, um sich Tokio anzusehen. Sabrina und Kat hatten ihr Gepäck eingeschlossen und waren nun mit den unzuverlässigen Reisführern ausgestattet auf den Spuren japanischer Geschichte und Kultur, obwohl Kat etwas zu Essen lieber gewesen wäre. „Ich habe Hunger!"
„Vielfrass! Wir sehen uns jetzt erst mal den Tokio Tower an." „Wieso, der sieht doch nur wie der Eifelturm aus und den habe ich schon gesehen. Außerdem ist das nur ein blöder Fernsehturm!" „Er ist höher als der Eifelturm! Und wenn ich mir Fußballspiele angucken muss, kannst du dir auch den Tokio Tower angucken." „Oh man!" Kat schlurfte frustriert hinter Sabrina her. „Du und dein Reiseführer."„Meiner ist jedenfalls besser als deiner, oder wie war das noch mal mit der niedrigen Kriminalitätsrate." Sabrina grinste gehässig. „Da wirst du auch ewig drauf rumreiten, oder?" „Natürlich!" Sabrinas Grinsen wurde noch breiter. „Die Straße kommt mir irgendwie bekannt vor.", bemerkte sie nach einer Weile. „Ja klar, hier ist der Blumenladen, wo wir nach dem Weg gefragt haben." „Stimmt, da vorne stehen auch schon wieder lauter Mädchen. Glaubst du, dass dieser Ken gestern die Wahrheit gesagt hat?"Kat zuckte mit den Schultern. „Denke schon. Er wusste, dass wir in dem Laden nach dem Weg gefragt haben. Aber ich schlafe doch nicht bei wildfremden Kerlen!" Sabrina nickte. „Ich auch nicht. Lass uns einen Bogen um den Laden machen, damit sie uns auf keinen Fall sehen."Kat sah zu dem Laden. "Zu spät, dein Fan kommt schon auf uns zu." „Oh nein!"Sabrina sah Yoji ebenfalls, der zielstrebig auf zu steuerte. Sie packte Kat am Arm. „Renn."Mit diesen Worten zog sie sie mit sich. „Hey..." Kat stemmte sich gegen ihren Griff. „Das ist doch albern. Es ist Tag, was soll der schon anderes machen, als dich dumm anbaggern?" Sabrina schnaufte. „Das reicht doch." Yoji hatte sie inzwischen eingeholt und sprach sie auf Englisch an: „Hallo meine Schöne."Er griff nach Sabrinas Hand, die ein angewidertes Gesicht machte und versuchte ihm ihre Hand zu entziehen. Kat verdrehte die Augen. „Tut mir leid, wir müssen leider weiter."„Ach was."Yohji blieb hartnäckig und zog Sabrina mit sich. Notgedrungen folgte Kat ihnen. „Lassen Sie mich bitte los."Sabrina war dabei ihre Fassung zu verlieren und spürte den brennenden Wunsch in sich, Yoji einen kräftigen Tritt gegen das Schienenbein zu verpassen. Inzwischen hatten sie den Landen erreicht. Und Sabrina hatte mehr als genug, von seiner Aufdringlichkeit. „Ich sage, dass nur noch einmal. Lassen sich mich bitte los."Yoji lächelte. „Auf einen Kaffee kommst du doch mit." „Pah!"Sabrina schnaufte laut und vor dem entsetzten Blick der ganzen Schulmädchen holte sie aus und trat Yoji kräftig auf den Fuß. Er zuckte zwar zusammen, ließ sie aber nicht los. „Aber hallo, meine Kleine. Den brauche ich noch." Sabrina sah rot. Sie holte aus und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige. Jetzt ließ Yoji sie los. Kat hatte das Ganze beobachtet und fing lauthals an zu lachen. „Bi, du entwickelst dich zum Schläger", prustete sie. Die Mädchen um Sabrina protestierten laut und wollten Yoji helfen. Gleichzeitig rückte ein anderer Teil von ihnen bedrohlich auf Sabrina zu. Kat sah sich genötigt einzugreifen. Sie kam langsam auf die Gruppe zugeschlendert und knackte bedrohlich mit den Fingernägeln. „Hallo meine Damen!" Sie baute sich vor Sabrina auf und sah die Mädchen scharf an. Es funktionierte. Sie wichen zurück. „Na also. Komm' wir gehen."Doch da hielt sie jemand am Arm fest. Es war niemand anderes als Ken.
Post Scriptum: An dieser Stelle sei angemerkt. Ich habe überhaupt nichts gegen Yoji! Yoji ist cool und er wird in der Geschichte noch sehr wichtig. Aber ich brauchte einen der vier, der etwas zudringlich wird und am besten konnte ich mir das einfach bei Yoji vorstellen.
