~°~°~°~Briefe aus Askaban~°~°~°~

3.

Disclaimer: Mir gehört nur die Handlung, die Figuren usw. J.K.Rowling.

:Vergangenheit:

(3 Jahre zuvor)

Aufgeregt stürmte Hermine durch die Flure von Hogwarts, auf der Suche nach ihren besten Freunden. Sie fand sie auf dem Weg zur Großen Halle.

„Geschafft", jubelte Hermine den beiden Jungen schon von Weitem entgegen. „Ich hab gerade meine letzte Prüfung geschrieben!" Freudestrahlend schloss sie Ron und Harry in ihre Arme. „Und, wie ist's gelaufen?", erkundigte sich Ersterer. „Na ja, die letzte Aufgabe war etwas knifflig, aber ich glaub, das es trotzdem gut geworden ist." „Na, wie wir dich kennen, dürfte es sogar mehr als gut geworden sein, Hermine", grinste Harry und zog sie und Ron mit sich in die Halle, wo gleich das Mittagessen serviert werden würde. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht bewegte sich Hermine auf die Eingangstür zu und achtete in ihrer Freude kaum auf die Leute, die von vorne entgegenkamen.

Dann kam es, wie es kommen musste.

... WUMM... Und schon lag sie auf dem Boden. „Autsch, das tat weh!" Mit verzogener Mine starrte sie zu der Person hinauf, in die sie hineingelaufen war. Graue Augen blickten besorgt zu ihr herunter. „Hast du dir wehgetan, Herm... Granger?", fragte Draco Malfoy, der Slytherin schlechthin, größter Erzrivale von Harry Potter, und hielt ihr freundlich seine ausgestreckte Hand entgegen. „Malfoy?" fragte Hermine überrascht über die angebotene Hilfe und wollte gerade seine Hand nehmen..., als sie von Ron und Harry an den Schultern gepackt und wieder auf ihre Füße befördert wurde.

„Pfoten weg, Malfoy!" zischte ihm Harry verächtlich entgegen. „Und pass das nächste Mal gefälligst auf, wo dich deine schleimigen Füße hintragen!" setzte Ron noch hinterher. Damit rauschte er an dem erstaunten blonden Jungen vorbei, mit Harry und Hermine im Schlepptau. Hermine blickte noch einmal über ihre Schulter zurück. Malfoy stand immer noch an derselben Stelle, mit einem deprimierten Ausdruck auf dem hübschen Gesicht. Seltsam, wieso hatte er nicht einen seiner üblichen gehässigen Kommentare abgegeben? Schulterzuckend drehte sich Hermine wieder um und folgte Ron und Harry in die Halle.

:(1 Minute vorher):

Draco lief völlig in Gedanken versunken aus der Großen Halle. Er dachte wieder an die Nachricht, die er soeben von seinem Vater erhalten hatte.

'Mein Sohn!

Es besteht Grund zur Freude. Unser Lord hat entschieden, dass du uns in der Nacht deines Abschlusses beitrittst. Komm zum verbotenen Wald, gleich hinter dem See. Wir erwarten dich dort um Punkt 12 Uhr. Vernichte diese Nachricht, damit sie nicht von den falschen Leuten gesehen wird.

Deine Mutter und Ich sind  sehr stolz auf dich, Draco.

Dein Vater'

In dem Moment stieß er mit jemanden zusammen.

Er blickte herunter und sah, dass es niemand anderes als Hermine Granger war. Das Mädchen, von dem er nun schon seit Anfang dieses Schuljahres träumte. Natürlich wusste niemand davon. Was wäre es für ein Skandal, ein Slytherin mit einer Gryffindor. Noch schlimmer; ein Rein- und ein Schlammblut. Nicht auszudenken!

Noch in den Sommerferien hätte Draco jeden ausgelacht und dann verhext, der ihm gesagt hätte, das er ernsthaftes Interesse an Hermine haben würde. Doch nun....

Er hatte sich sehr verändert. Seit Cedric Diggory in seinem 4. Schuljahr getötet wurde, hatte er überlegt, ob er wirklich einem Mann dienen konnte, der grundlos Menschen tötete. Denn Diggory war okay gewesen. Er hatte nicht über die Slytherins gelästert, wie ein Haufen anderer Leute. Nein, er war eigentlich immer nur freundlich zu jedermann gewesen.

Natürlich hatte er seinem Vater nichts von seinen Zweifeln erzählt. Er hätte ihn sonst vermutlich sofort verflucht; sein Vater kannte eine Menge illegaler Sprüche und zögerte auch nicht, sie einzusetzen, und sei es auf seinen eigenen Sohn.

„Autsch, das tat weh!" Bei diesem Satz kehrte Draco in die Wirklichkeit zurück. „Hast du dir wehgetan, Herm... Granger?" fragte er besorgt und streckte ihr seine Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen. Im letzten Moment kam er wieder so weit zu Bewusstsein, dass er nicht ihren Vornamen benutzte. Sie starrte mit großen Augen zu ihm hinauf. In dem Moment, wo sie gerade ihre Hand ausstreckte, um seine zu ergreifen, wurde sie gepackt und hochgehoben. Natürlich von ihren besten Freunden, Pottilein und Wiesel, die eigentlich immer an ihrer Seite waren. Bis dahin hatte er gar nicht gemerkt, dass noch jemand hinter Hermine stand.

„Pfoten weg, Malfoy!", spie ihm Harry entgegen und sah ihn mit glitzernden Augen an. „Und pass das nächste Mal gefälligst auf, wo dich deine schleimigen Füße hintragen!" Natürlich, das Wiesel musste ja auch noch seinen Kommentar abgeben. Draco starrte sie schweigend an und dann gingen sie an ihm vorbei.

Dass das Mädchen aus seinen Träumen sich noch einmal nach ihm umdrehte bemerkte er nicht. 

:(am nächsten Tag):

Harry saß gerade am Esstisch der Gryffindors, als die allmorgendliche Eulenpost ankam. Hermine bekam wie immer den Tagespropheten geliefert. Sie entrollte die Zeitung und betrachtete aufmerksam die Titelseite. Harry sah erstaunt, wie sie ganz blass wurde. „Was ist denn?", fragte er besorgt und nahm ihr die Zeitung aus den leicht zitternden Fingern. Sofort sprang ihm die Schlagzeile auf der Titelseite ins Auge:

Häftlinge aus Askaban entkommen

Bereits zum zweiten Mal in drei Wochen gelang es zwei Gefangenen aus dem Hochsicherheitstrakt in Askaban zu fliehen. Die Auroren, die seit dem Überlaufen der Dementoren zu Dem- der- nicht- genannt- werden- darf die Gefangenen bewachen, scheinen machtlos zu sein. Unter anderem handelt es sich bei den Geflohenen  um das Ehepaar Lestrange, die seit dem Triumph Harry Potters über Du- weißt -schon- wen inhaftiert waren. Die Flucht gelang ihnen vermutlich mit Hilfe einiger Todesser, wobei drei der Magier getötet wurden.   (weiter auf Seite 2)

„Verdammt, das muss endlich gestoppt werden! Wie viele müssen denn noch wegen Voldemort sterben, bevor das Ministerium was unternimmt?" fluchte Harry vor sich hin.

Ron und Hermine schauten ihn bedrückt an. Da ertönte hinter ihnen eine tiefe, kratzige Stimme.

„Da hast du verdammt Recht, Potter", knurrte Professor Moody und sah ihn düster an. Sein magisches Auge rotierte dabei wild in der Augenhöhle, was alle anderen Gryffindors am Tisch zusammenzucken ließ. Er war nun seit dem sechsten Schuljahr als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste eingesetzt und der Erste, der dieses Amt für länger als ein Jahr bekleidete.

Jetzt beugte er sich gerade zu Harry hinunter. „Komm mal mit in mein Büro. Wir haben was zu besprechen", sagte er und drehte sich auf seinem Holzbein um. Verdutzt blickte Harry zu Hermine und Ron, dann stand er eilig auf und folgte Moody aus der Halle.

Nervös huschte er hinter ihm her durch die langen Gänge, bis sie vor der Tür zu seinem Büro standen. Moody zog seinen Zauberstab hervor und murmelte: „Alohomora". Dann öffnete er die Tür und ließ Harry den Vortritt. „Man kann nie vorsichtig genug sein, Potter. Merk dir das lieber."

Harry ging zu einem der Stühle vor dem Schreibtisch und musterte das Zimmer. An den Wänden hingen kaum Bilder. Dafür waren Streitäxte, verschiedene Schwerter und andere mittelalterlichen Kampfgeräte zu sehen. Sie hingen in Glaskästen an den Wänden. Als Moody seinen Blick auffing, grinste er ihm zu. „Absolut bruchsicheres Glas. Das kriegt man nur mit dem richtigen Schlüssel auf." Harry riss seinen Blick von den glänzenden Schwertern los und wandte sich seinem Lehrer zu.

 „Worüber wollen sie mit mir sprechen, Professor?", fragte Harry unsicher.

 „Nun, ich hab schon seit Längerem deine Wut auf Voldemort und seine Anhänger bemerkt. Liege ich da richtig?" Schweigend nickte Harry. Worauf lief das hinaus? Moody fuhr fort. "Und ich habe deine Fähigkeiten im Unterricht erkannt. Du würdest einen guten Auroren abgeben, Potter."

Ein überraschtes Lächeln huschte über Harrys Gesicht. Darum ging es also. „Hast du denn schon Pläne für die Zukunft, Junge?" fragte Moody und sah ihm forschend ins Gesicht; mit beiden Augen. „Nicht direkt, Sir", sprach Harry langsam. „Ich hab daran gedacht, vielleicht im Ministerium.." „Ach, vergiss das Ministerium!", unterbrach Moody ärgerlich. „Das sind nur ein Haufen nutzloser Zauberer. Was tun die denn schon großartig, um Voldemort zu stoppen? Gar nichts, dafür sind nur die Auroren zuständig. Allerdings gibt es nicht mehr allzu viele von uns. Jemanden wie dich könnten wir da gut gebrauchen. Jemanden, der weiß, mit wem er es zu tun hat. Jemand, der in noch so furchteinflößenden Situationen die Nerven behält. Also", stoppte er kurz seinen Redeschwall und blickte Harry fragend an. „Was hältst du davon, zum Auror ausgebildet zu werden?"

Harry war zunächst sprachlos; einer der berühmtesten Auroren,

Alastor „Mad-Eye" Moody persönlich, fand, das er das Zeug zum Auror hätte. Dann gab er sich einen Ruck. „Das wäre großartig, Professor."

Als er wieder in die Halle kam, strahlte er übers ganze Gesicht. Seine beiden Freunde schauten ihn misstrauisch an. „Was hat er mit dir angestellt, Harry? Du siehst aus, als hättest du gerade den Schnatz bei der Quidditch- Weltmeisterschaft gefangen", stellte Ron fest. Seit kurzem drehte sich bei ihm absolut alles nur noch um Quidditch; kein Wunder, denn er hatte sich im Ministerium in der Abteilung für magische Spiele und Sportarten um einen Job beworben. Harry lächelte ihn versonnen an. „Ich werde Auror."