Hat gedauert, aber ich hab mir endlich mal wieder Zeit für die Übersetzung genommen. Von den Reviews her ist es noch etwas mager, was ist denn das für ne

Motivation hier? ;) Vielleicht klappts ja mit etwas Nachschub, also viel Spaß!

Achja: Nicht, dass jemand denkt am Ende wird Slash angedeutet - Davon ist diese Fic befreit. Ich denke mal, jeder würde solche Gefühle haben nach all sowas...

Aber lest selbst, um zu verstehn =)

Kapitel 6

Es war sehr kalt. Harry spürte, wie er zitterte. Seine Knöchel waren nach wie vor zusammengebunden, und seine Hände waren ihm immer noch an den Rücken

gebunden. Aber er wusste instinktiv, dass er nicht mehr in diesem Lagerhaus war. Er lag mit dem Gesicht nach unten auf einem kalten Steinboden.

Sein erster Gedanke war, dass es ein neuer Albtraum war. Er versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen, doch der Raum war einfach nur leer. Selbst wenn

er seine Brille gehabt hätte, wäre nichts zu erkennen gewesen. Die einzige Lichtquelle war ein schmaler Lichtstreifen, der unter einer Tür durchkam.

Jeder Zentimeter von seinem Körper tat weh. Es benötigte seine ganze Kraft, um sich aufzusetzen, und er musste sich zum Halt an eine Steinwand hinter ihm

lehnen. Der kalte Boden und die Steinwand erinnerten ihn an die Kerker in Hogwarts. Aber er konnte auf keinen Fall in Hogwarts sein.

Mit seinen letzten Kraftreserven stand er auf, mit der Wand als Stütze, und hüpfte ein paar Meter durch den Raum, auf die Tür am anderen Ende zu. Unter

größter Mühe wand er sich mit demn Rücken zu Tür und ließ seine Finger über das Holz gleiten. Er wollte gerade aufgeben, als er fand, wonach er suchte:

Die Türklinke. Er suchte sich einen guten Halt und drückte sie so gut es ging nach unten.

Abgeschlossen. Er wusste nicht, wieso er sich Hoffnungen gemacht hat - Natürlich wurde sie zur Sicherheit abgeschlossen. Er lehnte sich wieder an die Tür

und ließ sich zu Boden sinken. Er legte sein Ohr an die Tür und lauschte angestrengt. Auf der anderen Seite war nichts zu hören. Er legte sich wieder auf

den Boden und versuchte, etwas durch den Türschlitz zu erkennen. Aber ohne Brille sah er nichts weiter als ein orangenes Glimmern. Er zog sich wieder in

eine sitzende Position, lehnte sich an die Tür und zog die Knie an die Brust. Er fühlte sich erschöpft. Er legte seinen Kopf auf die Knie, und schloss

die Augen. Er hatte Kopfschmerzen und seine Narbe ziepte unangenehm. Wo auch immer er war, bald würde ihn jemand finden. Ron hatte sicher schon Dumbledore

und den Rest des Ordens benachrichtigt. Sie würden jede Minute da sein um ihn zu retten.

Harry's Bewusstsein schwankte. Er wusste nicht, wie spät es war, und hörte immer noch nichts hinter der Tür. 'Irgendjemand wird bald hier sein,' dachte er

immer wieder und wieder.

Schwäche und Hunger machten ihn immer fertiger. Es verging immer mehr Zeit. Er verbrachte Stunden damit, unruhig zu schlafen, und wachte wieder auf,

um stundenlang die Wand anzustarren. Warum kam niemand? Wäre Sirius noch da, hätte er Harry schon längst befreit. Sirius hätte sich sofort drum gekümmert.

Er hätte alles getan, um ihn zu finden.

Er senkte den Kopf. Vielleicht würde ihn niemand finden. Er fragte sich, wie lange er noch durchhalten würde, eingeschlossen in dem dunklen, kalten

Raum, ohne Essen und Trinken. Er würde bald nicht mehr "Der Junge, der lebt" sein. Er war wütend auf sich selbst. Es war seine Dummheit, dass er hier

gelandet war. Wenigstens hatte er keinen von seinen Freunden hier mitreingezogen.

"Es ist vorbei, Harry."

Eine kalte Stimme drang in seinen Kopf ein.

'Warum nicht,' dachte Harry. Dann wäre er wieder bei seinen Eltern. Und falls Sirius wirklich tot ist... Würde er ihn auch wiedersehen.

Diese Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf, und er verlor wieder das Bewusstsein...

"Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran... jenen geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat

stirbt... und der Dunkle Lord wird Ihn als sich Ebenbürtigen kennzeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt... und der Eine

muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt..."

Sybill Trelawney's Gesicht schwamm vor ihm in der Dunkelheit rum.

"Schön, er kann mich töten," murmelte Harry, "Weil ich nicht mehr gegen ihn kämpfen werde."

"Warum nicht?"

Trelawney's Gesicht verschwand. Harry öffnete die Augen und sah sich im Raum um. Sirius trat aus dem Schatten in einer Ecke. Harry konnte ihn klar

erkennen. Er sah müde aus, sein Umhang war zerissen und dreckig, und sein langes, schwarzes Haar war verfilzt und glanzlos.

"Sirius?"

"Du hast meine Frage nicht beantwortet," sagte Sirius und setzte sich Harry gegenüber. "Warum willst du nicht mehr gegen ihn kämpfen?"

"Es gibt keinen Sinn mehr darin," sagte Harry niedergeschlagen. "Immer wenn ich es tue, wird jemand anders getötet. Er soll mich einfach umbringen. Vielleicht

lässt er meine Freunde dann in Ruhe."

"Harry, ich dachte, du wärst klüger."

"Ich bin nicht klug," murmelte Harry, "Ich war nie klug."

"Jetzt komm aber, Harry," antwortet Sirius ruhig. "Es war nicht deine Schuld, dass deine Eltern starben, du warst nur ein Baby. Das mit Cedric Diggory war

nicht deine Schuld..."

"Ich wollte, dass er mit mir den Trimagischen Pokal nimmt," unterbrach Harry.

"Aber deshalb ist sein Tod nicht deine Schuld!" Srirus blickte auf Harry hinab und sah ihm in die Augen. "Ich weiß, was dich wirklich auffrisst. Du denkst,

mein Tod wäre deine Schuld."

"Du bist nicht tot!" Sagte Harry. "Du bist doch hier... du lebst..."

"Gib nicht auf, Harry. Was immer auch passiert, gib nicht auf. Alle Leute da draußen zählen auf dich."

Harry wandte sich von seinm Paten ab und starrte auf den grauen Boden vor sich.

"Versprich es, Harry. Versprich, nicht aufzugeben!"

"Aber..."

Harry sah wieder zu ihm, doch Sirius war verschwunden. Der kalte Raum war wieder leer.

"Sirius? SIRIUS! KOMM ZURÜCK, SIRIUS!" Rief Harry durch den Raum.

Harry blickte sich suchend in der Dunkelheit um. Dann zog er wieder die Knie an und senkte den Kopf. Er war sich so sicher, dass Sirius bei ihm war.

Sein Magen rebellierte und sein Kopf schmerzte immer schlimmer. Er kniff die Augen zusammen, in der Hoffnung, damit den Schmerz zu lindern. Er öffnete sie

wieder und sah einen Strahl goldenen Lichts in der Dunkelheit. Er ob den Kopf und versuchte etwas zu erkennen. Irgendetwas war dort.

"Zeit, nach Hause zu gehen, Harry!"

Harry überkam ein Gefühl, als wäre er in eine heiße Wanne gestiegen.

"Sirius?" Krächzte Harry. Seine Kehle war trocken.

"Pst!" Es war Dumbledore. "Entspann dich, Harry. Ich werde dich hier rausholen."

Dumbledore kniete sich vor Harry und richtete seinen Zauberstab auf seine Knöchel. Die Fesseln lösten sich. Er nahm ihn bei der Schulter, zog ihn hoch und befreite

auch seine Hände. Harry fühlte sich erleichtert, seine Hände wieder benutzen zu können. Er öffnete den Mund, um nochwas zu sagen, aber er brachte nur ein

heiseres Kächzen zustande.

"Du musst jetzt nicht sprechen, dazu hast du später genug Zeit," sagte Dumbledore ruhig.

Er zog Harry in eine väterliche Umarmung. Zuerst war Harry geschockt. Dumbledore war immer für ihn da, aber er war ihm gegenüber nie so fürsorglich wie jetzt.

Er fühlte sich nun wohler, und es kam ihm vor, als sollte die Umarmung nie enden.

"Zeit zu gehen," wiederholte Dumbledore und zog eine leere Schokofroschpackung aus der Tasche. Er ließ Harry los, tippte mit dem Zauberstab gegen die

Schachtel und murmelte: "Portus!"

Er hielt Harry die Schachtel hin.

"Bei Drei," Sagte Dumbledore. "Eins... Zwei... Drei!"