Anm: Vielen lieben Dank für die Reviews!!!
@Kiddo: Nein, ich jogge nicht selber jeden Tag 20km. Ich falle schon nach den ersten zwei Metern erschöpft um. Das sind immer die anderen, die Lucas damit quälen wollen. Ah, danke, fühle mich immer total geschmeichelt, wenn jemand meint es ist die bisher beste Geschichte von der Schreibweise her. (wird ganz rot) Lag aber bestimmt daran, dass ich bei dieser besonders darauf erpicht war, sie gut zu machen, ob es mir gelungen ist, können wir erörtern, wenn sie zu ende ist. Hmm... meine Ideen scheinen ja doch ausgefallen zu sein. Wer hätte gedacht, dass Orlando Bloom etwas mit seaQuest zu tun haben könnte. ^_^
@Moonshine: So was, dir wollte ich auch was schreiben, finde aber dein Review in meinem Mailfach nicht.... vielleicht hast du aber auch noch nicht reviewt und ich Depp wollte dennoch dir eine Widmung setzen. (Hand vor Stirn klatscht)
@Samusa: Hach ja, mein Schwesterherz. Hier ist wieder etwas, um dir den Samstag zu versüßen. Ich glaube ich sollte wirklich mir mal was neues einfallen lassen, mit dem Joggen quäle ich Lucas vielleicht doch zu sehr.
VIEL SPAß BEIM WEITERLESEN!
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Frisch geduscht kam er die Treppe herunter. Mit einer großen Schüssel in der Hand stand Orlando lässig an die Anrichte in der Küche gelehnt und aß sein Müsli.
„Warum hast du nicht oben ein Zimmer?"warf ihm Lucas als erstes vor.
„Warum ist Maude nass? Ich habe sie erst vorgestern gebadet. Die war noch gar nicht fällig!"
Orlandos Hund tropfte den Küchenboden voll. „Weil der Staubwedel in den Pool gesprungen ist."
Eine Augenbraue hochziehend musterte der junge Mann das Computergenie. „Fängst du jetzt auch an sie zu beleidigen?"
Grinsend ging Lucas zum Kühlschrank und holte sich einen Orangensaft heraus. „Ich beleidige sie nicht, sondern gebe nur Tatsachen wieder."
„Dein Vater meint, sie bräuchte mal wieder einen neuen Haarschnitt, da sie total verfusselt wäre. Das hat Maude gar nicht gefallen und ist ihm zwei Tage aus dem Weg gegangen."
„Das hat nichts zu bedeuten. Mache ich schließlich auch, wenn er wieder zuviel Arbeit hat und die Gefahr besteht er könnte davon etwas auf mich abwälzen."An der Fensterscheibe klopfte es. Valerie stand draußen. „Bei ihr hilft es aber nicht. Die findet einen, egal wo man gerade ist."
„Deine Freundin?"
Lucas überdachte seine nächsten Worte genau, sein Cousin schaffte es noch und würde falsche Gerüchte in die Welt setzen. „Wir sind ziemlich gute Freunde, aber nichts derartiges. Außerdem nervt sie ganz gerne mal."
„Ah, das bringt mich zu meinen entgangenen Date von gestern Abend. Ich bin noch zwei Stunden durch die Straßen mit Maude Gassi gegangen, konnte sie aber nicht mehr finden. Wo kann ich sie finden?"
Der Teenager stellte sein Glas auf die Anrichte und ließ erst mal seine Freundin rein, bevor er auf die Frage einging.
„Hi!"begrüßte Valerie den immer noch Müsli futternden Orlando. Ihr Blick ging kritisch in den Inhalt der Schüssel. „Schmeckt das denn?"
„Aber natürlich! Soll ich dir auch eine Portion geben? Wir haben gerade einige Packungen da, da kann ich was abgeben."
„Nein danke, ich verzichte lieber."meinte Valerie nur und wandte sich lieber Maude zu. „Warum ist der Hund so naß?"
„Der Staubwedel!"verbesserte Lucas sie.
„Wie?"
„Das sagt mein Dad zu ihm. Staubwedel."
„Er ist kein Staubwedel!"protestierte Orlando statt dessen.
Das schlanke Mädchen beugte sich zu dem Hund runter. „Du armes Ding, hast ganz schön was durch zu machen hier."
„Du bist also gestern nicht mehr ins Institut zurück, sondern hast meine Mannschaftskollegin gesucht?"Irgendwoher aus dem Tiefkühlfach war eine Eiscremepackung in seine Hände gehüpft und er ließ es sich auf der Zunge zergehen.
„Was soll ich im Institut? Da war gestern tote Hose."
„Dad meint, du würdest die Arbeit vernachlässigen und lieber das ganze Teil umbauen."
Orlando hielt inne. „Das kommt wahrscheinlich sogar hin. Mit dem Papierkram habe ich es wirklich nicht so. Das strengt mich viel zu sehr an."
Valerie holte sich einen Löffel und aß mit Eis. „Was ist daran anstrengend? Ich mach' bei uns zu Hause auch immer so das eine oder andere von meiner Mutter."
Lucas packte den Deckel auf die Eisschachtel, trotz wüster Protesten von Valerie. „Ich habe eine geniale Idee, die Orlandos Legasthenie und deine Arbeitslosigkeit perfekt entlastet!"verkündete er stolz.
„Wir müssen ja nicht alles an die große Glocke hängen."Der junge Mann ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und löffelte sein Müsli in Ruhe weiter.
„Du machst den Papierkram einfach! Wenn du das gut machst, werde ich mit meinem Vater reden, der braucht sowieso gerade eine zweite Sekretärin. Vorübergehend könntest du da doch einspringen. Allerdings mit Hauptaufgabengebiet des Institutes."
Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Also ich weiß nicht. Er wird sicher sauer wenn ich irgendwas falsch mache. Ich habe ihn schon mal wütend erlebt, da ist es mir lieber wenn da nicht ich der Grund für bin."
Lucas entnahm ihr den Löffel, legte ihn in die Spüle und sah sie eindringlich an. „Wir müssen es ihm ja nicht sofort auf die Nase binden. Vorerst machst du nur den Kram vom Institut! Wir gehen jetzt gleich rüber und sehen uns das Zeug mal an. Orli und ich sind beide da und können dir jederzeit helfen."
„Aber wenn ich etwas falsch mache, wird dein Vater sauer."
„Dann wird er auf mich oder Orli sauer. Was soll's? Der beruhigt sich schon wieder. Doch der hier bringt das in hundert Jahren wohl nicht zustande."Er drehte sich zu seinem Cousin um. „Sag mal hast du irgendwo noch eine Kopie von deinen Umstrukturierungsplänen?"
„Was meinst du?"
„Die du meinem Vater vorgelegt hast und auf Grundlage der Aufsätze entstanden sind, die ich dir mal zugeschickt habe. Mein Vater verfluchte vorhin ganz schön den Kerl, der dir diesen Unsinn in den Kopf gesetzt hat. Wenn der wüsste, dass die von UEO Wissenschaftlern stammen, könnte er eins und eins zusammen zählen und ich wäre wieder ganz oben auf der Abschussliste."grinste Lucas. „Also was ist? Ich will die mir mal ansehen. Würde mich echt interessieren wie du das gemacht hast."
„Hey, es ist noch nicht mal acht Uhr. Ich werde den Teufel tun und vor neun bei der Arbeit sein. Geht raus spielen Kinder, aber macht hier nicht so einen Aufstand! Wie kann man nur am frühen Morgen so aufgekratzt sein? Frag deinen Vater nach den Plänen, der hat alles vorliegen."Kopf schüttelnd verschwand er im Arbeitszimmer von Dr. Wolenczak, wo er sich auf die weiße Ledercouch sinken ließ und den Bildmonitor an der Wand gegenüber aktivierte. Schnell fand er ein Programm mit Zeichentrickfilmen.
Kaum einen Augenblick später stand Lucas ihm im Bild. „Der hat das Ding nicht mehr."
Sofort änderte sich der Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes mit den braunen Locken. „Wieso nicht?"
„Er hat es weggeschmissen. Keine freien Kapazitäten, keine Zeit, kein Geld."
„Was?"Orlando war aufgesprungen. „Wieso weiß ich davon nichts? Ich habe Stunden in das Teil investiert und er wirft es weg? Ist der noch ganz dicht?"
„Das ist mein Vater, willkommen in meiner Welt. So geht es mir am laufenden Band."
„Der kann doch nicht einfach so die Mappe vernichten!"
Erst jetzt kam Valerie zu ihnen. Sie hatte das Eis wieder geholt und löffelte darin herum. „Gibt es keine Kopie?"
„Doch, sollte auf dem Computer sein. Aber trotzdem kann er doch nicht einfach so meine Arbeit wegschmeißen! Was denkt der sich?"
„Habe ich dir gerade gesagt. Was ist nun? Bekomme ich es zu sehen oder nicht?"Der Teenager ließ nicht locker.
Orlando zeigte auf Valerie. „Macht sie dann wirklich meinen Papierkram?"
Das Computergenie sah zur Seite. Sie hatte gerade einen großen Löffel Eiscreme wieder in den Mund geschoben und blickte unschuldig abwechselnd Orlando und Lucas mit den braunen Augen an. „Mach ich das wirklich?"fragte auch sie, nach dem Hinunterschlucken den blonden Teenager. Der kaute auf seiner Unterlippe herum.
„Wir probieren es einfach mal. Lasst uns gehen, je früher wir da sind um so schneller können wir da wieder raus. Die Uhr tickt. Dad wollte Mittags im Institut auftauchen und da sollte Valerie vielleicht weg sein und ich soweit fertig, ihn weich zu kochen mich gehen zu lassen. Hab' ja noch einen Stadtrundgang versprochen. Wieso hat mich da gestern eigentlich keiner von abgehalten? Dazu habe ich so überhaupt keine Lust."
„Ich biete mich als Ersatzführer an, wenn du möchtest?"
„Soweit kommt's noch!"Lucas entriss ihm genervt die Müslischüssel. Bevor der junge Mann aus der Küche war, hatte er sich nochmals eine Portion genommen. „Schluss mit dem Müslimatsch. Das kann doch kein normaler Mensch so in sich rein futtern wie du."
„Hey, mein Frühstück!"
„Du hast gefrühstückt! Jetzt geht es zur Arbeit."Das Computergenie sprang zum Schreibtisch seines Vaters und suchte einen kleinen Speicherstift. „Wo hast du deine Arbeit gespeichert?"
Als Lucas sich umgedreht hatte, nahm Orlando sich seine Schüssel wieder, die der blonde Junge zuvor auf den Tisch gestellt hatte und begann erneut sein Müsli zu löffeln. Auch Valerie war mit dem Eis noch lange nicht fertig. Der Teenager kam sich etwas fehl am Platz vor. „Müsste auf dem bei dir im Zimmer sein. Ich konnte das ja nicht hier machen, wo er jederzeit drauf zugreifen kann. Wollte es ihm erst zeigen wenn es fertig ist."
„Die Dinger sind alle miteinander verbunden. Er hat es auch so mitbekommen können."Dann fiel ihm noch was ein. „Wie bist du bei mir überhaupt ins System gekommen, ich habe das doch passwortgesichert."
Nun war Valerie es, die sich ganz schwer für etwas außerhalb des großen hellen Raumes interessierte. „Ihr habt also zusammen gearbeitet."Mit dem Zeigefinger auf seine Freundin zeigend, drohte Lucas: „Dich lasse ich nie wieder an meinen Computer und mein Passwort ändere ich auch ab sofort!"Ihr das Eis entreißend verschwand er in seinem Zimmer um sich die Umstrukturierungsvorschläge seines Cousins auszudrucken.
********
„Wann war Dad das letzte Mal hier?"Lucas zog einen Stapel Papier aus dem Regal. Da seinen Cousin das Durcheinander aufgeregt hatte, hatte er es einfach so in den Regalen verstaut. Sein Schreibtisch sah darum die ganze Zeit leer und aufgeräumt aus.
„'Ne Weile nicht mehr."sagte Orlando und ließ sich in den Lederstuhl sinken. Hinter ihm drehte sich im Becken einer der Killerwale. Es war Minto und er freute sich bereits seinen menschlichen Freund wieder zu sehen. Das Computergenie würde so schnell es ging zu ihm an den Beckenrand kommen, doch erst musste er hier drinnen Ordnung schaffen.
Valerie zog ebenfalls einige Akten heraus. „Die hier sind bereits Wochen alt, wenn nicht sogar Monate."
„Was ist mit der Bestellung?"Der Teenager hielt Orlando eine Bestellung von Tierfutter hin. „Wie lange liegt die schon rum? Sind die Vorräte noch nicht ausgegangen?"
„Nein, denn die habe ich nach dem Faxen nicht abgelegt. Mach' ich immer. Die Tiere sind versorgt, nur mit der Ablage habe ich es nicht so."
Der blonde Teenager seufzte auf. „Das heißt, hier liegt bereits erledigte Arbeit mit noch zu erledigender Arbeit herum?"
„Genau. Ich bin ja nicht ganz gewissenlos. Das hätte mich hier den Job bereits wieder gekostet. Nur die Ablage nervt mich einfach! Irgendwelche ellenlangen Berichte landen dort genauso wie Werbeprospekte und Untersuchungsergebnisse."
„Eine Wandelung deiner Arbeitsmoral würde dir auch gut tun, glaub' mir! Hier sieht es schlimmer aus als in meinem Kleiderschrank."
Valerie sah ihn vorwurfsvoll an. Sie wusste nach der Vorstellung am frühen morgen bereits, dass es Lucas' Kleiderschrank war, der schlimmer aussah.
„Na gut, nicht ganz, aber es kommt dem doch zumindest recht nahe!"sagte Lucas
Das junge Mädchen mit den dunkelbraunen Haaren holte einen weiteren Packen Akten heraus. „Am besten wird sein, wir sortieren diese ganzen Unterlagen erst einmal nach was abgelegt werden kann und was noch zu tun ist."
„Oder in den Müll kann."ergänzte Orlando. „Ungefähr die Hälfte sollten Prospekte sein."
„Viel Spaß euch beiden, ich gehe derweil zu Minto. Falls ihr mich sucht, einfach dort zur Scheibe gucken."Er zeigte auf das Aquarium. Sollten nicht zu viele von den Angestellten im Moment beim Becken der Schwertwale sein, würde er sich einen Schwimmanzug holen und gemeinsam mit seinem Orca einige Runden drehen. Dem Arbeitsberg im Büro des Institutsleiters nach, würden Orlando und Valerie eine Weile beschäftigt sein.
********
Seine Beine baumelten im Wasser des Beckens. Minto schwamm dicht bei ihm und sang ihm etwas vor.
„Wusste ich doch, dass ich dich hier finde."Dr. Wolenczak kam die Treppe von den Zuschauerbänken herunter. Es waren nicht viele Bänke, denn eine Show gab es im Institut nicht, da es eine reine Forschungseinrichtung war.
„Hi, Dad."sagte Lucas und wandte sich seiner Lektüre wieder zu.
„Wo ist Orlando?"
Der Teenager sah nicht auf. „Räumt das Büro auf."
„Sieht es dort drin so schlimm aus?"
„Glaub mir, das hättest du nicht sehen wollen. Es ist wirklich notwendig gewesen."Nun schlug er die Blätter zu und hielt sie seinem Vater hin. „Hast du in das Ding, bevor du es vernichtet hast, mal rein gesehen?"
„Ist das die Arbeit von Orlando?"
„Ja, das ist sie und er hat einige wirklich gute Ansätze drinnen. Von ein paar der vorgeschlagenen Veränderungen hast auch du öfters geredet."
„Ich habe einfach keine Zeit dafür."
„Die solltest du dir aber nehmen. Wenn du schon keine Zeit für mich hast, dann war immer welche für deine Projekte da und das Institut ist auch ein solches. Wenn du jetzt sogar schon anfängst dieses zu vernachlässigen, was kommt dann als nächstes? Trittst du ganz aus der Forschung zurück oder konzentrierst dich nur noch auf einen Teil deiner Interessen?"
Lawrence nahm die Papiere an sich. „Das haben wir doch schon oft genug diskutiert. Auch wenn ich keine Zeit für dich habe, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht weiß, dass es dich gibt. Ich mache mir sehr viel mehr Sorgen um dich als ich dir zeige."
„Was mal bestimmt kein Fehler wäre."
„Komm her!"Der Wissenschaftler legte einen Arm um seinen Sohn und zog ihn zu einer Umarmung zu sich. „Ich liebe dich, Lucas. Egal was du glaubst und wieviel ich zu tun habe, das solltest du wissen."
Lucas kam eine Idee. Er löste sich aus der Umarmung und sah seinem Vater forschend in die Augen. „Würdest du mir einen Gefallen tun?"
„Nur raus damit."
„Kannst du Valerie vorübergehend bei dir einstellen?"
„Unsere Valerie? Dieses nette kleine Mädchen von nebenan, die schnell dazu neigt hysterisch zu werden und einen starken Minderwertigkeitskomplex hat?"
Der Teenager nickte. „Genau die. Sie hilft Orli gerade bei der Sortierung deiner Unterlagen. Du wolltest doch sowieso jemanden suchen, der das macht, weil Orlando sich anscheinend nicht sehr viel darum schert. Ich glaube sowas wäre auch genau das richtige für sie, nur selber bekommt sie ja kaum was. Ihre Nervosität lässt alles scheitern. Dazu noch die tolle Einstellung: 'Die wollen mich sowieso nicht und ich bin zu doof.' Es muss ja nicht dauerhaft sein, nur vorübergehend, bis du dir was besseres besorgen kannst. In Sachen Ordnung ist sie mir um Welten voraus."
Das wusste der Wissenschaflter nur zu gut. Wenn er keine Putzfrau hätte würde das Haus längst in einem Heidenchaos aus Unordnung versinken. Leider war ihm Valerie schon seit frühester Kindheit an bekannt. Sie bei sich arbeiten zu lassen bedeutete unter Umständen ein hohes Risiko einzugehen. Das Mädchen war höflich und nett, leider auch ein Musterbeispiel dafür wie hoch die Wahrscheinlichkeit bei manchen liegen kann von einem Fettnäpfchen ins nächste zu treten.„Im Büro?"
Lucas nickte. Eigentlich hatte er vorgehabt seine Freundin geheim ins Institut zu schleusen, doch so war es vermutlich am besten.
„Ich werde mit ihr reden."
„Jetzt?"
„Ja, jetzt! Ich habe am frühen Nachmittag eine Besprechung, da habe ich keine Zeit mehr. Wenn ich dir diesen Gefallen tun soll, dann muss es sofort sein."
„Danke, Dad."
Lawrence erhob sich. „Bleib' nicht zu lange bei Minto, der vermisst dich nach deiner Rückkehr auf die seaQuest bloß wieder."
Wehleidig sah der Teenager zu seinem Lieblingsorca. „Du vermisst mich?"
„Er frisst die ersten Tage nach deiner Abreise immer schlecht und zeigt auch sonst kein Interesse an den Spielen oder Ablenkungen, die ihm hier geboten werden. Sein Pfleger hat große Probleme ihn dann wieder bei Laune zu bringen."
Das blonde Computergenie stand auf. „Dann lass' ich ihn jetzt alleine. Meine Aufgaben für heute habe ich doch hoffentlich zur vollsten Zufriedenheit erledigt?"
„Bloß raus aus Vaters Firma, nicht?"
„Vollkommen richtig!"Lucas sah sich nochmals um damit er auch ja nichts vergaß. „Sieh dir bitte diese Unterlagen an. Ich bin sicher da ist was drinnen was dich interessiert, auch wenn du keine Zeit oder Kapazitäten hast."
„Ich werde mal versuchen, wie ich das rein schieben kann."
„Gut, dann bin ich jetzt weg."
Fortsetzung folgt...
Anm II: Die Bezeichnung verfusselter Staubwedel stammt in Wirklichkeit von Lilain. Mir hat das aber so gut gefallen, dass ich es einfach übernommen habe. Danke dir! Tja, hier gibt es jetzt nicht viel zu zu sagen, kommt im nächsten dann.
@Kiddo: Nein, ich jogge nicht selber jeden Tag 20km. Ich falle schon nach den ersten zwei Metern erschöpft um. Das sind immer die anderen, die Lucas damit quälen wollen. Ah, danke, fühle mich immer total geschmeichelt, wenn jemand meint es ist die bisher beste Geschichte von der Schreibweise her. (wird ganz rot) Lag aber bestimmt daran, dass ich bei dieser besonders darauf erpicht war, sie gut zu machen, ob es mir gelungen ist, können wir erörtern, wenn sie zu ende ist. Hmm... meine Ideen scheinen ja doch ausgefallen zu sein. Wer hätte gedacht, dass Orlando Bloom etwas mit seaQuest zu tun haben könnte. ^_^
@Moonshine: So was, dir wollte ich auch was schreiben, finde aber dein Review in meinem Mailfach nicht.... vielleicht hast du aber auch noch nicht reviewt und ich Depp wollte dennoch dir eine Widmung setzen. (Hand vor Stirn klatscht)
@Samusa: Hach ja, mein Schwesterherz. Hier ist wieder etwas, um dir den Samstag zu versüßen. Ich glaube ich sollte wirklich mir mal was neues einfallen lassen, mit dem Joggen quäle ich Lucas vielleicht doch zu sehr.
VIEL SPAß BEIM WEITERLESEN!
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Frisch geduscht kam er die Treppe herunter. Mit einer großen Schüssel in der Hand stand Orlando lässig an die Anrichte in der Küche gelehnt und aß sein Müsli.
„Warum hast du nicht oben ein Zimmer?"warf ihm Lucas als erstes vor.
„Warum ist Maude nass? Ich habe sie erst vorgestern gebadet. Die war noch gar nicht fällig!"
Orlandos Hund tropfte den Küchenboden voll. „Weil der Staubwedel in den Pool gesprungen ist."
Eine Augenbraue hochziehend musterte der junge Mann das Computergenie. „Fängst du jetzt auch an sie zu beleidigen?"
Grinsend ging Lucas zum Kühlschrank und holte sich einen Orangensaft heraus. „Ich beleidige sie nicht, sondern gebe nur Tatsachen wieder."
„Dein Vater meint, sie bräuchte mal wieder einen neuen Haarschnitt, da sie total verfusselt wäre. Das hat Maude gar nicht gefallen und ist ihm zwei Tage aus dem Weg gegangen."
„Das hat nichts zu bedeuten. Mache ich schließlich auch, wenn er wieder zuviel Arbeit hat und die Gefahr besteht er könnte davon etwas auf mich abwälzen."An der Fensterscheibe klopfte es. Valerie stand draußen. „Bei ihr hilft es aber nicht. Die findet einen, egal wo man gerade ist."
„Deine Freundin?"
Lucas überdachte seine nächsten Worte genau, sein Cousin schaffte es noch und würde falsche Gerüchte in die Welt setzen. „Wir sind ziemlich gute Freunde, aber nichts derartiges. Außerdem nervt sie ganz gerne mal."
„Ah, das bringt mich zu meinen entgangenen Date von gestern Abend. Ich bin noch zwei Stunden durch die Straßen mit Maude Gassi gegangen, konnte sie aber nicht mehr finden. Wo kann ich sie finden?"
Der Teenager stellte sein Glas auf die Anrichte und ließ erst mal seine Freundin rein, bevor er auf die Frage einging.
„Hi!"begrüßte Valerie den immer noch Müsli futternden Orlando. Ihr Blick ging kritisch in den Inhalt der Schüssel. „Schmeckt das denn?"
„Aber natürlich! Soll ich dir auch eine Portion geben? Wir haben gerade einige Packungen da, da kann ich was abgeben."
„Nein danke, ich verzichte lieber."meinte Valerie nur und wandte sich lieber Maude zu. „Warum ist der Hund so naß?"
„Der Staubwedel!"verbesserte Lucas sie.
„Wie?"
„Das sagt mein Dad zu ihm. Staubwedel."
„Er ist kein Staubwedel!"protestierte Orlando statt dessen.
Das schlanke Mädchen beugte sich zu dem Hund runter. „Du armes Ding, hast ganz schön was durch zu machen hier."
„Du bist also gestern nicht mehr ins Institut zurück, sondern hast meine Mannschaftskollegin gesucht?"Irgendwoher aus dem Tiefkühlfach war eine Eiscremepackung in seine Hände gehüpft und er ließ es sich auf der Zunge zergehen.
„Was soll ich im Institut? Da war gestern tote Hose."
„Dad meint, du würdest die Arbeit vernachlässigen und lieber das ganze Teil umbauen."
Orlando hielt inne. „Das kommt wahrscheinlich sogar hin. Mit dem Papierkram habe ich es wirklich nicht so. Das strengt mich viel zu sehr an."
Valerie holte sich einen Löffel und aß mit Eis. „Was ist daran anstrengend? Ich mach' bei uns zu Hause auch immer so das eine oder andere von meiner Mutter."
Lucas packte den Deckel auf die Eisschachtel, trotz wüster Protesten von Valerie. „Ich habe eine geniale Idee, die Orlandos Legasthenie und deine Arbeitslosigkeit perfekt entlastet!"verkündete er stolz.
„Wir müssen ja nicht alles an die große Glocke hängen."Der junge Mann ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und löffelte sein Müsli in Ruhe weiter.
„Du machst den Papierkram einfach! Wenn du das gut machst, werde ich mit meinem Vater reden, der braucht sowieso gerade eine zweite Sekretärin. Vorübergehend könntest du da doch einspringen. Allerdings mit Hauptaufgabengebiet des Institutes."
Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Also ich weiß nicht. Er wird sicher sauer wenn ich irgendwas falsch mache. Ich habe ihn schon mal wütend erlebt, da ist es mir lieber wenn da nicht ich der Grund für bin."
Lucas entnahm ihr den Löffel, legte ihn in die Spüle und sah sie eindringlich an. „Wir müssen es ihm ja nicht sofort auf die Nase binden. Vorerst machst du nur den Kram vom Institut! Wir gehen jetzt gleich rüber und sehen uns das Zeug mal an. Orli und ich sind beide da und können dir jederzeit helfen."
„Aber wenn ich etwas falsch mache, wird dein Vater sauer."
„Dann wird er auf mich oder Orli sauer. Was soll's? Der beruhigt sich schon wieder. Doch der hier bringt das in hundert Jahren wohl nicht zustande."Er drehte sich zu seinem Cousin um. „Sag mal hast du irgendwo noch eine Kopie von deinen Umstrukturierungsplänen?"
„Was meinst du?"
„Die du meinem Vater vorgelegt hast und auf Grundlage der Aufsätze entstanden sind, die ich dir mal zugeschickt habe. Mein Vater verfluchte vorhin ganz schön den Kerl, der dir diesen Unsinn in den Kopf gesetzt hat. Wenn der wüsste, dass die von UEO Wissenschaftlern stammen, könnte er eins und eins zusammen zählen und ich wäre wieder ganz oben auf der Abschussliste."grinste Lucas. „Also was ist? Ich will die mir mal ansehen. Würde mich echt interessieren wie du das gemacht hast."
„Hey, es ist noch nicht mal acht Uhr. Ich werde den Teufel tun und vor neun bei der Arbeit sein. Geht raus spielen Kinder, aber macht hier nicht so einen Aufstand! Wie kann man nur am frühen Morgen so aufgekratzt sein? Frag deinen Vater nach den Plänen, der hat alles vorliegen."Kopf schüttelnd verschwand er im Arbeitszimmer von Dr. Wolenczak, wo er sich auf die weiße Ledercouch sinken ließ und den Bildmonitor an der Wand gegenüber aktivierte. Schnell fand er ein Programm mit Zeichentrickfilmen.
Kaum einen Augenblick später stand Lucas ihm im Bild. „Der hat das Ding nicht mehr."
Sofort änderte sich der Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes mit den braunen Locken. „Wieso nicht?"
„Er hat es weggeschmissen. Keine freien Kapazitäten, keine Zeit, kein Geld."
„Was?"Orlando war aufgesprungen. „Wieso weiß ich davon nichts? Ich habe Stunden in das Teil investiert und er wirft es weg? Ist der noch ganz dicht?"
„Das ist mein Vater, willkommen in meiner Welt. So geht es mir am laufenden Band."
„Der kann doch nicht einfach so die Mappe vernichten!"
Erst jetzt kam Valerie zu ihnen. Sie hatte das Eis wieder geholt und löffelte darin herum. „Gibt es keine Kopie?"
„Doch, sollte auf dem Computer sein. Aber trotzdem kann er doch nicht einfach so meine Arbeit wegschmeißen! Was denkt der sich?"
„Habe ich dir gerade gesagt. Was ist nun? Bekomme ich es zu sehen oder nicht?"Der Teenager ließ nicht locker.
Orlando zeigte auf Valerie. „Macht sie dann wirklich meinen Papierkram?"
Das Computergenie sah zur Seite. Sie hatte gerade einen großen Löffel Eiscreme wieder in den Mund geschoben und blickte unschuldig abwechselnd Orlando und Lucas mit den braunen Augen an. „Mach ich das wirklich?"fragte auch sie, nach dem Hinunterschlucken den blonden Teenager. Der kaute auf seiner Unterlippe herum.
„Wir probieren es einfach mal. Lasst uns gehen, je früher wir da sind um so schneller können wir da wieder raus. Die Uhr tickt. Dad wollte Mittags im Institut auftauchen und da sollte Valerie vielleicht weg sein und ich soweit fertig, ihn weich zu kochen mich gehen zu lassen. Hab' ja noch einen Stadtrundgang versprochen. Wieso hat mich da gestern eigentlich keiner von abgehalten? Dazu habe ich so überhaupt keine Lust."
„Ich biete mich als Ersatzführer an, wenn du möchtest?"
„Soweit kommt's noch!"Lucas entriss ihm genervt die Müslischüssel. Bevor der junge Mann aus der Küche war, hatte er sich nochmals eine Portion genommen. „Schluss mit dem Müslimatsch. Das kann doch kein normaler Mensch so in sich rein futtern wie du."
„Hey, mein Frühstück!"
„Du hast gefrühstückt! Jetzt geht es zur Arbeit."Das Computergenie sprang zum Schreibtisch seines Vaters und suchte einen kleinen Speicherstift. „Wo hast du deine Arbeit gespeichert?"
Als Lucas sich umgedreht hatte, nahm Orlando sich seine Schüssel wieder, die der blonde Junge zuvor auf den Tisch gestellt hatte und begann erneut sein Müsli zu löffeln. Auch Valerie war mit dem Eis noch lange nicht fertig. Der Teenager kam sich etwas fehl am Platz vor. „Müsste auf dem bei dir im Zimmer sein. Ich konnte das ja nicht hier machen, wo er jederzeit drauf zugreifen kann. Wollte es ihm erst zeigen wenn es fertig ist."
„Die Dinger sind alle miteinander verbunden. Er hat es auch so mitbekommen können."Dann fiel ihm noch was ein. „Wie bist du bei mir überhaupt ins System gekommen, ich habe das doch passwortgesichert."
Nun war Valerie es, die sich ganz schwer für etwas außerhalb des großen hellen Raumes interessierte. „Ihr habt also zusammen gearbeitet."Mit dem Zeigefinger auf seine Freundin zeigend, drohte Lucas: „Dich lasse ich nie wieder an meinen Computer und mein Passwort ändere ich auch ab sofort!"Ihr das Eis entreißend verschwand er in seinem Zimmer um sich die Umstrukturierungsvorschläge seines Cousins auszudrucken.
********
„Wann war Dad das letzte Mal hier?"Lucas zog einen Stapel Papier aus dem Regal. Da seinen Cousin das Durcheinander aufgeregt hatte, hatte er es einfach so in den Regalen verstaut. Sein Schreibtisch sah darum die ganze Zeit leer und aufgeräumt aus.
„'Ne Weile nicht mehr."sagte Orlando und ließ sich in den Lederstuhl sinken. Hinter ihm drehte sich im Becken einer der Killerwale. Es war Minto und er freute sich bereits seinen menschlichen Freund wieder zu sehen. Das Computergenie würde so schnell es ging zu ihm an den Beckenrand kommen, doch erst musste er hier drinnen Ordnung schaffen.
Valerie zog ebenfalls einige Akten heraus. „Die hier sind bereits Wochen alt, wenn nicht sogar Monate."
„Was ist mit der Bestellung?"Der Teenager hielt Orlando eine Bestellung von Tierfutter hin. „Wie lange liegt die schon rum? Sind die Vorräte noch nicht ausgegangen?"
„Nein, denn die habe ich nach dem Faxen nicht abgelegt. Mach' ich immer. Die Tiere sind versorgt, nur mit der Ablage habe ich es nicht so."
Der blonde Teenager seufzte auf. „Das heißt, hier liegt bereits erledigte Arbeit mit noch zu erledigender Arbeit herum?"
„Genau. Ich bin ja nicht ganz gewissenlos. Das hätte mich hier den Job bereits wieder gekostet. Nur die Ablage nervt mich einfach! Irgendwelche ellenlangen Berichte landen dort genauso wie Werbeprospekte und Untersuchungsergebnisse."
„Eine Wandelung deiner Arbeitsmoral würde dir auch gut tun, glaub' mir! Hier sieht es schlimmer aus als in meinem Kleiderschrank."
Valerie sah ihn vorwurfsvoll an. Sie wusste nach der Vorstellung am frühen morgen bereits, dass es Lucas' Kleiderschrank war, der schlimmer aussah.
„Na gut, nicht ganz, aber es kommt dem doch zumindest recht nahe!"sagte Lucas
Das junge Mädchen mit den dunkelbraunen Haaren holte einen weiteren Packen Akten heraus. „Am besten wird sein, wir sortieren diese ganzen Unterlagen erst einmal nach was abgelegt werden kann und was noch zu tun ist."
„Oder in den Müll kann."ergänzte Orlando. „Ungefähr die Hälfte sollten Prospekte sein."
„Viel Spaß euch beiden, ich gehe derweil zu Minto. Falls ihr mich sucht, einfach dort zur Scheibe gucken."Er zeigte auf das Aquarium. Sollten nicht zu viele von den Angestellten im Moment beim Becken der Schwertwale sein, würde er sich einen Schwimmanzug holen und gemeinsam mit seinem Orca einige Runden drehen. Dem Arbeitsberg im Büro des Institutsleiters nach, würden Orlando und Valerie eine Weile beschäftigt sein.
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Seine Beine baumelten im Wasser des Beckens. Minto schwamm dicht bei ihm und sang ihm etwas vor.
„Wusste ich doch, dass ich dich hier finde."Dr. Wolenczak kam die Treppe von den Zuschauerbänken herunter. Es waren nicht viele Bänke, denn eine Show gab es im Institut nicht, da es eine reine Forschungseinrichtung war.
„Hi, Dad."sagte Lucas und wandte sich seiner Lektüre wieder zu.
„Wo ist Orlando?"
Der Teenager sah nicht auf. „Räumt das Büro auf."
„Sieht es dort drin so schlimm aus?"
„Glaub mir, das hättest du nicht sehen wollen. Es ist wirklich notwendig gewesen."Nun schlug er die Blätter zu und hielt sie seinem Vater hin. „Hast du in das Ding, bevor du es vernichtet hast, mal rein gesehen?"
„Ist das die Arbeit von Orlando?"
„Ja, das ist sie und er hat einige wirklich gute Ansätze drinnen. Von ein paar der vorgeschlagenen Veränderungen hast auch du öfters geredet."
„Ich habe einfach keine Zeit dafür."
„Die solltest du dir aber nehmen. Wenn du schon keine Zeit für mich hast, dann war immer welche für deine Projekte da und das Institut ist auch ein solches. Wenn du jetzt sogar schon anfängst dieses zu vernachlässigen, was kommt dann als nächstes? Trittst du ganz aus der Forschung zurück oder konzentrierst dich nur noch auf einen Teil deiner Interessen?"
Lawrence nahm die Papiere an sich. „Das haben wir doch schon oft genug diskutiert. Auch wenn ich keine Zeit für dich habe, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht weiß, dass es dich gibt. Ich mache mir sehr viel mehr Sorgen um dich als ich dir zeige."
„Was mal bestimmt kein Fehler wäre."
„Komm her!"Der Wissenschaftler legte einen Arm um seinen Sohn und zog ihn zu einer Umarmung zu sich. „Ich liebe dich, Lucas. Egal was du glaubst und wieviel ich zu tun habe, das solltest du wissen."
Lucas kam eine Idee. Er löste sich aus der Umarmung und sah seinem Vater forschend in die Augen. „Würdest du mir einen Gefallen tun?"
„Nur raus damit."
„Kannst du Valerie vorübergehend bei dir einstellen?"
„Unsere Valerie? Dieses nette kleine Mädchen von nebenan, die schnell dazu neigt hysterisch zu werden und einen starken Minderwertigkeitskomplex hat?"
Der Teenager nickte. „Genau die. Sie hilft Orli gerade bei der Sortierung deiner Unterlagen. Du wolltest doch sowieso jemanden suchen, der das macht, weil Orlando sich anscheinend nicht sehr viel darum schert. Ich glaube sowas wäre auch genau das richtige für sie, nur selber bekommt sie ja kaum was. Ihre Nervosität lässt alles scheitern. Dazu noch die tolle Einstellung: 'Die wollen mich sowieso nicht und ich bin zu doof.' Es muss ja nicht dauerhaft sein, nur vorübergehend, bis du dir was besseres besorgen kannst. In Sachen Ordnung ist sie mir um Welten voraus."
Das wusste der Wissenschaflter nur zu gut. Wenn er keine Putzfrau hätte würde das Haus längst in einem Heidenchaos aus Unordnung versinken. Leider war ihm Valerie schon seit frühester Kindheit an bekannt. Sie bei sich arbeiten zu lassen bedeutete unter Umständen ein hohes Risiko einzugehen. Das Mädchen war höflich und nett, leider auch ein Musterbeispiel dafür wie hoch die Wahrscheinlichkeit bei manchen liegen kann von einem Fettnäpfchen ins nächste zu treten.„Im Büro?"
Lucas nickte. Eigentlich hatte er vorgehabt seine Freundin geheim ins Institut zu schleusen, doch so war es vermutlich am besten.
„Ich werde mit ihr reden."
„Jetzt?"
„Ja, jetzt! Ich habe am frühen Nachmittag eine Besprechung, da habe ich keine Zeit mehr. Wenn ich dir diesen Gefallen tun soll, dann muss es sofort sein."
„Danke, Dad."
Lawrence erhob sich. „Bleib' nicht zu lange bei Minto, der vermisst dich nach deiner Rückkehr auf die seaQuest bloß wieder."
Wehleidig sah der Teenager zu seinem Lieblingsorca. „Du vermisst mich?"
„Er frisst die ersten Tage nach deiner Abreise immer schlecht und zeigt auch sonst kein Interesse an den Spielen oder Ablenkungen, die ihm hier geboten werden. Sein Pfleger hat große Probleme ihn dann wieder bei Laune zu bringen."
Das blonde Computergenie stand auf. „Dann lass' ich ihn jetzt alleine. Meine Aufgaben für heute habe ich doch hoffentlich zur vollsten Zufriedenheit erledigt?"
„Bloß raus aus Vaters Firma, nicht?"
„Vollkommen richtig!"Lucas sah sich nochmals um damit er auch ja nichts vergaß. „Sieh dir bitte diese Unterlagen an. Ich bin sicher da ist was drinnen was dich interessiert, auch wenn du keine Zeit oder Kapazitäten hast."
„Ich werde mal versuchen, wie ich das rein schieben kann."
„Gut, dann bin ich jetzt weg."
Fortsetzung folgt...
Anm II: Die Bezeichnung verfusselter Staubwedel stammt in Wirklichkeit von Lilain. Mir hat das aber so gut gefallen, dass ich es einfach übernommen habe. Danke dir! Tja, hier gibt es jetzt nicht viel zu zu sagen, kommt im nächsten dann.
