Anm: Vielen Dank für dein Review Kiddo! Zum Glück gibt es dich und darum
habe ich den einen Teil auch ausgebessert. Bin doch total bescheuert,
selbst nicht soweit gedacht zu haben. Vielen, vielen Dank. Jepp, save the
dolphins!!! Soll ich jetzt was über Flussdelphine schreiben? Ach, ich
mach's am Ende einfach mal. Schaden kann es ja nicht. ^^
Nein, Henderson nimmt Orlando nur mal auf ihrer Verschleißspur an Männern
mit. Keine Sorge, die werden nichts haben. Hat sich einfach nur so ergeben
und sie vergisst ihn sobald sie wieder zu Hause ist. Versprochen. Wollte
sie nur etwas mehr hier hervorheben und darum hat Orli sich da mal um sie
gekümmert. Bloß keinen Kopf machen, da kommt nichts schlimmes. Du kennst
meine Einstellung zu Liebessachen. Wenn ich so was schon nur schwer lesen
kann, was meinst du was dann erst bei mir mit dem schreiben los ist?
@meine lieben Vorleser: warum habt ihr nicht gemerkt, dass man in Australien die Outback Kiddies nicht mehr über Radio, sondern bereits über Computer unterrichtet? ( erwartet eine Antwort. Na gut, den Teil habe ich jetzt komplett geändert, war zum Glück nicht viel und auch nur ein Satz der durch drei oder vier anderer Art ausgetauscht wurde.
@Samusa: Was ist los? Was spinnt dein Pc schon wieder rum? Jag ES zur Hölle. Da kann er wieder etwas Feuer machen, das ich aus Blödheit gelöscht habe. ^_^
Das Spiel in diesem Kapitel war Samusas Idee, weil ich es doof fand, die Aktionäre einfach nur rumsitzen zu lassen. Danke! Das ganze Kapitel sollte auch nicht zu ernst genommen werden, ist was zur Auflockerung und meine verschrobene Seite ist dabei auch wieder etwas hervorgekommen. Anscheinend kann ich es nicht, einmal einfach nur ernst zu schreiben.
*********************************
Als die drei zu der gemieteten Halle kamen, war die Party bereits voll im Gange. Über der Bühne hing ein großes Plakat mit der Aufschrift „Willkommen zu Hause Lucas". Es schien als wäre die gesamte Jugend zwischen fünfzehn und dreißig anwesend. Im Moment übten sich die Mädchen in einer Art Formationstanz und hatten dafür zwei Drittel der Halle von der Bühne abwärts in Beschlag genommen.
„Das ist ja toll!"sagte Henderson mit großen Augen.
„Wenn du willst bringe ich dir ein paar Schritte bei."bot Orlando ihr an.
„Wirklich? Sieht eigentlich ganz einfach aus, was die da machen. Sollte recht schnell gehen."
Der junge Mann zeigte auf die tanzenden Mädchen. „Den Tanz meinte ich nicht, den kann ich nämlich selber nicht. Doch sobald die mal was machen, was ich kann, lade ich dich zum Tanz ein."
„Das war doch jetzt nur eine plumpe Anmache."meinte Lonnie mit einem Seitenblick auf den Cousin des Computergenies.
„Darauf kannst du Gift nehmen!"bestätigte Lucas die Annahme lachend.
„Ist gar nicht wahr."
„Doch ist es! Du brauchst das gar nicht zu leugnen. Pass lieber auf Maude auf, die wird gerade mit Bowle gefüttert. Warum hast du den Staubwedel nicht zu Hause lassen können?"
Orlando lief sofort zu dem Tisch mit den Bowlen und zog seinen Hund von den anderen Partygästen fort, die es toll fanden das Tier mit der roten Flüssigkeit füttern zu dürfen. „Nenn sie nicht immer so!"
„Ich mach das nur, weil mein Vater ihn so nennt. Irgendwie hat er da aber auch recht."grinste Lucas.
„Hey, Lucas!"Andrew quetschte sich durch eine Traube von Menschen auf sie zu. „Hatte schon gedacht du verpennst es."
„Wo denkst du hin, Andy? Ich bin doch der Ehrengast, hoffe ich."
„Klar, komm' mit! Ich möchte dich einigen Leuten vorstellen, die neu hier sind."Augenblicklich wurde das Computergenie fortgezogen.
Lonnie war nun mit Orlando allein, von Maude einmal abgesehen. „Komm, wir setzen uns dort drüben hin."Er nahm sie am Arm und zog die dunkelhaarige Frau zu einer ruhigen Ecke. Nicht weit von ihnen entfernt war eine Tafel mit einer Anzahl von Salaten. Sie nahmen sich jeweils eine kleine Portion bevor sie sich hinsetzten. Maude trottete zufrieden hinterher, nachdem auch sie was zum beißen bekommen hatte in Form einiger Würstchen.
„Ist hier immer so viel los, wenn Lucas kommt?"fragte sie nach einer Weile.
„Keine Ahnung, ich mach das auch das erste Mal mit. Ich glaube der hat einfach nur die richtigen Freunde, die hier gerade dann was organisieren, wenn es sein muss. Nur allein wegen ihm kann ich mir nicht vorstellen, dass hier alle austicken. Nachdem was ich gehört habe gibt es einige mit denen er richtige Fehden laufen hat."
„Lucas? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich kenne ihn nur als den netten Jungen, der ein wenig zu intelligent ist. Auf der seaQuest ist er bei allen beliebt."
„Ein wenig ist gut. Ich hab mir meinen guten Abschluß hart erkämpfen müssen, aber er macht da so locker mal sein Diplom."
„Irgendwie unheimlich. Er scheint keinen einzigen Fehler zu besitzen."
„Oh doch, die hat er. Ich denke mal, dafür muss man ihn nur gut genug kennen, um das zu merken."Maude schnupperte an seinem Arm entlang. Der Hund war auf den Geschmack gekommen und fand den Kartoffelsalat auf dem Teller seines Herrchens besonders anziehend. Orlando konnte gar nicht so schnell reagieren wie die Schnauze des weißen, zotteligen Hundes schon drinnen steckte.
„Brauchst du Vorkoster?"Lucas hatte sich endlich losreißen können.
„Vorstellung beendet?"
Der Teenager zog sich vom Nachbartisch einen Stuhl weg. „Nicht ganz, aber ich brauche jetzt kurz eine Auszeit."
„Und ich habe eine Idee. Pass mal kurz auf Maude auf."Orlando sprang auf und verschwand.
„Der Mann sollte sich dringend einen Hundesitter zulegen."knurrte Lucas.
„Ihr gebt doch ein recht lustiges Paar ab."sagte Lonnie.
„Das ist doch nicht dein Ernst?"kam es zweifelnd von dem Teenager. Er stand auf um sich eine Cola von dem Tisch mit den Getränken zu holen. „Mit der Bowle fang ich lieber nicht an. Von dem Zeug wird mir so schnell übel. Grün über der Toilettenschüssel möchte ich den Abend lieber nicht beenden."
„Ist da viel Alkohol drinnen?"
„Das nicht unbedingt, aber es ist ziemlich süchtig machend. So wie die Cola hier, aber die einzigen Nebenwirkungen davon sind Schlaflosigkeit. Die Bowle lässt dich bei übermäßigen Verzehr nicht nur Reihern ohne Ende, sondern macht auch noch drei Tage bettlägrig."
Die Musik war ausgegangen. „Äh, können mich alle verstehen?"Orlando stand mit einem Mikrofon auf der Bühne. Lucas warf das Gesicht in die Hände. Was würde das nur wieder werden?
„Ich hab mir gedacht, wir könnten doch einige Spiele machen und ich glaube ganz lustig wäre es wenn wir mit Reise nach Jerusalem anfangen. Mal ganz ehrlich. Nur rum sitzen und den wirklich gutaussehenden Mädchen beim Tanzen zu zusehen ist doch nicht das Wahre, Männer. Natürlich, wenn man hier ist um sich die Birne voll laufen zu lassen ist das was anderes. Diese Herrschaften können sich dort drüben auf der rechten Seite gerne niederlassen. Alle anderen Aktionsfreudigen bitte ich hier in der Mitte einen Kreis aus Stühlen aufzubauen. Unser DJ wird dann für die Musikunterbrechungen sorgen. Gibt es jemanden, der das Spiel nicht kennt?" Tatsächlich meldeten sich einige. Wahrscheinlich um Orlando zu veräppeln, doch der ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Oh, na dann habt ihr Pech gehabt. Erklären werde ich es nicht, das ist mir jetzt zuviel zum Reden. Ihr könnt euch zu den Säufern setzen oder uns anfeuern."Er schaltete das Mikro aus und gab es dem DJ wieder.
„Das kann doch jetzt wirklich nicht sein Ernst sein."stöhnte der blonde Teenager.
„Warum denn nicht? Also ich finde die Idee toll!"sagte Lonnie wahrlich begeistert. Sie war bereits aufgestanden und folgte einigen anderen Willigen in die Mitte der Halle mit ihrem Stuhl.
Die Musik war bis zum Beginn des Spieles ausgeblieben und so konnte man neben dem ausgelassenen Schnattern der Gäste nur noch das Rücken von Stühlen hören.
Maude den Kopf kraulend sah Lucas dem Treiben zu, bis Andrew in der Mitte des Stuhlkreises stand und sich die Teilnehmer ansah. „Wo ist Lucas?"rief er durch die Halle und sofort drehten sich einige herum, die wussten wo das Computergenie sich niedergelassen hatte. Andy stürzte auf ihn zu. „Du musst auch mitmachen!"
„Nein, muss ich nicht!"
„Doch! Keine Widerrede!"Andrew packte ihn am Arm und zog ihn mit sich. „So, jetzt passt es. Wir haben eine Person mehr als Stühle."Die beiden Jungen quetschten sich zwischen die anderen, die außen um den Stuhlkreis standen. „Kann los gehen, Meister!"rief Orlando und Musik ertönte. Alle liefen sie um die Stühle herum. Die Musik ging ziemlich lange, als sie dann verstummte war es für die Spieler keine Überraschung. Ein Junge, jünger als das Computergenie schied als erster aus. Er musste zusammen mit einem Stuhl die Mitte verlassen.
Die nächsten beiden Runden waren kürzer. Einmal verstummte die Musik in fast jenem Moment wo sie begann. Danach folgte wieder eine längere Phase. Die Halle wurde in Stille getaucht. Lucas war direkt neben einem Stuhl und ließ sich schnell darauf sinken, doch er plumpste auf den Boden.
„Maude!"rief Orlando vom anderen Ende des Kreises. „Du darfst doch nicht mitspielen."
Sich den Hintern reibend drehte sich der blonde Teenager herum. Der Hund seines Cousins hatte in das Stuhlbein gebissen und zog diesen in das Innerste des Kreises. Sie hätten das Tier irgendwo anbinden sollen. Seltsam kam ihm aber die Art vor, wie Maude lief. Er schien zu torkeln. Das Computergenie drehte sich zu seinem ehemaligen Platz um, wo der Hund sich zu Beginn des Spieles unter den Tisch gelegt hatte. Einer seiner Erzfeinde stand dort mit einem fetten Grinsen. Ihm schien es gefallen zu haben wie Lucas auf den Boden gefallen war. Unter dem Tisch stand eine leere Schale. Er wettete darauf, dass da bis vor wenigen Minuten noch Bowle drinnen war. Der Kerl hatte das Zeug mit Absicht Maude zum trinken gegeben, damit sie betrunken wurde. Anscheinend glaubte er, der weiße Fusselhund würde ihm gehören.
Orlando war an seine Seite gekommen und half ihm auf. „Ich geh mit ihr raus. Die hat eine ganz schöne Fahne. Tut mir leid, ich hätte besser auf sie aufpassen müssen."
Böse auf seinen Erzfeind blickend meinte Lucas: „Kein Problem, es war nicht deine Schuld. Dave hat ihn wohl für meinen Hund gehalten."
„Dave?"Sein Cousin folgte dem Blick Lucas' und sah gerade noch wie der fett grinsende blonde Teenager verschwand. Dann entdeckte auch er die Schale unter dem Tisch. „Du meinst, der hat mit Absicht Maude das Zeug gegeben?"
„Garantiert. Aber das wird er zurück bekommen. Das verspreche ich dir. Los, gehen wir etwas an die frische Luft."Hinter ihnen waren die anderen bereits wieder mit dem Spiel beschäftigt.
Es dauerte nicht lange bis in Maudes Magen die Würstchen mit der Bowle kollidierten und alles in einem Graben landete. Lucas ging nach einer Weile wieder in die Halle zurück und steuerte direkt auf Andrew zu. Gemeinsam suchten sie Dave, doch der Übeltäter war anscheinend spurlos verschwunden. Wahrscheinlich hatte er sich aus dem Staub gemacht.
Lonnie war von ihrem Vater kurz nach ein Uhr morgens abgeholt worden. Nach dem Spiel hatte sie Anschluß zu einigen anderen jungen Frauen gefunden, die in ihrem Alter waren und fast ausschließlich den Rest des Abends mit ihnen verbracht. Orlando konnte sich nicht um sie kümmern, mittlerweile verfluchte er sich selbst den Hund mitgebracht zu haben. Maude ging es nach dem Attentat ziemlich schlecht. Lange Zeit blieb sie bei ihm vor der Halle. Von Lonnie konnte er sich aber dennoch verabschieden und ihre Nummer ergattern. Ganz so schlecht war der Abend dann doch nicht gewesen.
Lucas hatte sich anschließend in eine Ecke hingelegt und dort geschlafen. Die laute Musik störte ihn nicht im geringsten. Das Computergenie driftete, an einen Vorhang auf der Bühne der Halle gelehnt, bereits einem tiefen Schlaf entgegen, als ihn jemand anstieß und somit in den Wachzustand zurück holte.
„Du, ich muss gleich gehen. Hab' morgen recht früh eine Vorlesung, die ich nicht sausen lassen kann."Der dunkelhaarige Teenager setzte sich zu ihm.
„Dann mach es gut, hoffe es hat dir gefallen und guten Nacht."Lucas lehnte seinen Kopf wieder an die Wand und schloss die Augen. Zumindest war er im Begriff dies zu tun, doch Justin stieß ihn erneut an. „Nicht schlafen, noch bin ich da! Sag mal stimmt es, du hast meiner Schwester einen Job verschafft?"
„Hat mein Vater sie tatsächlich eingestellt?"fragte der blonde Teenager verwundert wieder die Augen aufschlagend.
„Ja, hat sie sich bei dir noch nicht überschwänglich bedankt?"
„Nein. Ich hab sie zwar kurz gesehen, doch keine Zeit gehabt mich mit ihr zu unterhalten."
„Also, die kam am Nachmittag ganz aufgeregt nach Hause und plapperte wie ein Wasserfall total hysterisch. Angeblich hätte sie einen super Job bekommen und könne sofort anfangen. Einen Vertrag hätte sie auch schon unterschrieben. Mein Dad ist ausgeflippt. Der dachte sie hätte irgendein windiges Geschäft gemacht, bis sie ihm endlich sagte, dass dein Vater sie eingestellt hat. Nun hat er Angst die Freundschaft zu ihm könnte durch seine Tochter zerbrechen."Justin schien über die kleine Familiengeschichte amüsiert.
Das Computergenie schüttelte den Kopf. „Glaub ich nicht. Wir hatten heute eigentlich über den Papierkram vom Institut gesprochen, da kann sie nicht so viel falsch machen, als wenn sie den offenen Posten als seine persönliche Sekretärin übernehmen würde."
„Genau das wird sie aber. Anscheinend hat sie da heute schon Probe gearbeitet."
„Das kann nicht sein. Alles was sie gemacht hat, ist Ordnung in Orlis Chaos gebracht. Als ich mit meinem Vater geredet habe, ist kein einziger Ton gefallen, dass sie bei ihm in der Hauptfirma eingesetzt werden soll. Er weiß selber wie sie ist und da wäre das nicht sehr ratsam sie sofort dort voll zu integrieren."
„Ich weiß es nicht, den Vertrag habe ich nicht gesehen, aber nachdem was ich gehört habe, ist es so."
Andrew kletterte zu ihnen auf die Bühne. „Hier, Muntermacher zu später Stunde!"Er hielt Lucas und Justin jeweils eine Flasche mit Cola hin. Das Junggenie griff sofort danach. „Danke."
„Lass nur, ich muss gleich gehen!"
„Ist doch eine Bombenparty gewesen!"sagte Andy total begeistert.
„Wenn man von Dave mal absieht. Wer hat den überhaupt eingeladen?"Lucas' Zorn war wieder zurück gekehrt.
„Keiner. Du kennst das doch, sobald ein großes Ereignis ansteht kommen alle an. Machen wir doch auch immer so."antwortete Justin.
„Das nächste Mal stellen wir an den Eingang ein Paar Leute hin, denen vorher eine Liste in die Hand gedrückt wird mit Leuten die nicht kommen dürfen!"schlug er vor.
„Biff hat das gemacht. Wann war das, Andy?"Justin sah zu dem blonden Jungen ihm gegenüber.
„Ist doch schon Monate her! Aber stimmt, der hat das wirklich durchgezogen. Hat den Leuten nicht so gefallen und es gab dann noch eine große Prügelei vor der Halle."
„Mit Biff habe ich schon lange keinen Kontakt mehr gehabt. Dem seine Parties neigen irgendwie alle dazu mit einem Polizeiauflauf zu enden." überlegte Lucas.
„Stimmt, die haben kurzerhand die Party beendet, nachdem sie dreimal hintereinander kommen mussten. Dave ist sogar über Nacht eingebuchtet worden. Der ist bei allen drei Schlägereien dabei gewesen."grinste Justin schadenfroh. Auch er konnte den Rivalen seines Freundes nicht leiden.
„Ist Biff eigentlich in den Staaten? Ich habe den noch gar nicht gesehen."
„Ja, der ist doch von seinem Vater dazu verdonnert worden mehr im Unternehmen mit zu arbeiten, anstatt immer nur Parties zu machen."klärte Andy auf.
„Nun denn, ich muss jetzt los, sonst bin ich der Nächste, der einen Job braucht, weil er seine Prüfungen an der Uni nicht schafft. Viel Spaß noch." Schwerfällig erhob sich Justin und ließ die beiden Colatrinker allein. Wie auch immer Lucas es geschafft hatte, aber die ein Liter Flasche war leer und er öffnete gerade die, die Andrew Justin mitgebracht hatte und noch ungeöffnet neben ihm stand.
Längere Zeit sprachen sie nicht miteinander. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. „Überlegst du, wie du Dave eins auswischen kannst?"
„Nein."Der blonde Teenager schüttelte den Kopf. „Ich habe mir gerade überlegt wie ich ein Problem lösen könnte, das Orli heute entdeckt hat."
„Was kompliziertes?"
„Das kann man wohl sagen. Mir muss da unbedingt was einfallen, die Frage ist nur, wer wird das dann finanzieren und durchführen?"
„Ist es nichts, was dein Vater machen könnte?"
„Nein, wenn, dann muss das wirklich hundertprozentig erfolgversprechend sein und das ist es nicht. Solange ich keine konkreten Vorschläge habe, hat das gar keinen Sinn. Der schmeißt mich nur mit den Worten „Ich habe jetzt keine Zeit", aus seinem Büro. Keine Chance!"
Andrew klopfte ihm auf die Schulter. „Dir fällt schon was ein. Ich werfe mich wieder ins Getümmel."Er sprang von der Bühne und verschwand zwischen den Tanzenden.
Auf der Unterlippe herum kauend sah er gedankenverloren über die jungen Leute. Wie konnte er das Problem mit den Flussdelphinen lösen? Es wäre wirklich schade, wenn gerade diese Tiere aussterben würden. Bei allen Tierarten war es schade, doch durch Darwin waren Delphine für ihn etwas ganz besonderes geworden. Das konnte er nicht zulassen. Eine Idee musste her und das schnell. Die Zeit rannte den Delphinen davon.
Nur spärlich leerte sich die Halle. Viele der Gäste schienen überhaupt nicht gehen zu wollen, dabei wusste Lucas von gut über der Hälfte, dass diese am nächsten Morgen zur Schule musste oder arbeiten. Er war noch immer recht müde, doch durch seinen übermäßigen Colagenuss konnte er nicht mehr schlafen. Ihm kam erneut die Delphingeschichte in den Sinn. Wie konnte er verhindern, dass diese innerhalb der nächsten zwanzig Jahre ausgestorben sein werden? Er selbst glaubte nicht einmal, dass sie noch zwanzig Jahre hatten. Zehn wenn es gut lief. Das hieß, es musste schnell gehen. Die Kosten würden immens sein. Dann kam ihm die Idee. Aufgeregt sprang er auf und suchte überall in der Halle nach Orlando. Er hatte sich draußen auf eine Bank gesetzt und kraulte seine Hündin, die mit ihrem Kopf und den Vorderpfoten auf seinen Oberschenkeln lag.
„Hier bist du. Ich suche da drinnen alles ab und du bist hier."
„Ihr geht's immer noch nicht besser. Der Kerl soll mir bloß mal unter die Augen treten."zischte Orlando. Seine Hündin lag ganz schlaff bei ihm und blickte müde umher ohne den Kopf zu heben.
Lucas kniete sich hin. Er fuhr Maude über den wuscheligen Kopf. „Das wird schon wieder. Ich hab eine Idee für unsere Flussdelphine."
„Echt?"Nun war die schlechte Laune auf einmal wieder verzogen.
„Ja."nickte das Computergenie. „Vorher müssen wir nur noch nachsehen, ob das realisierbar ist."
„Das sollte das kleinste Problem sein. Hauptsache ist doch, wir haben schon mal eine Idee und können auf den Nobelpreis hoffen. Ach, was heißt hier hoffen, den kriegen wir doch glatt. Wer kann schon sagen eine vom Aussterben betroffene Tierart zu retten und ihren Bestand zu sichern."
Der blonde Teenager sah ihn nachdenklich an. „Du willst den Nobelpreis?"
„Klar! Für so eine Sache sollten die sich das gar nicht erst trauen mich nicht in Erwägung zu ziehen."
„Falls das funktioniert gehört das Teil mir! Ich habe die Idee, du hast mir nur die Mappe gebracht."
„Ich kann teilen, keine Sorge. Wie sieht der Plan aus?"
„Zuerst sag ich Andy Bescheid, dass ich gehe und dann werde ich mich an den Computer setzen. Ich hoffe im Internet was zu finden."
Orlando gähnte herzhaft. „Tu das, ich hau mich in die Falle!"
Lucas strich Maude nochmals über den Kopf. „Für Staubwedel solltest du dir vorher noch was einfallen lassen, falls sie nochmal den Wunsch verspürt ihren Mageninhalt auszuschütten!"
Der junge Mann drückte seine Hündin an sich. „Meine arme, Süße. Der Typ soll sich bloß in Acht nehmen, ihm droht ein Anschlag, der sich gewaschen hat."
„Du schuldest mir aber auch noch Geld."
„Wofür?"Orlando sah ihn fragend an.
„Deine Süße hat sich in das Popcorn gestürzt als ich mit Lonnie im Kino war. Die Rechnung hängt an deinem Buddha!"
„Mit meiner zukünftigen Freundin warst du im Kino?"
„Ich werde mich jetzt von Andrew verabschieden. Das hier bringt absolut nichts."brachte Lucas das Thema sofort auf eine andere Schiene. Seine Wunschfreundinnen interessierten ihn überhaupt nicht. Wenn Orlando es auf seine Kollegin abgesehen hatte, dann sollte er ihn am besten da raus halten. Außerdem wusste er, dass es wohl nicht lange anhalten würde. Spätestens wenn sie zurück in die Staaten fliegt.
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Anm: Orlandos Worte habe ich mit Absicht so gewählt, denn so gerne jeder Lucas immer perfekt macht, wollte ich mal aufzeigen, dass auch er es nicht ist. Mir ist nur noch nichts konkretes eingefallen, deswegen hat er nur den einen oder anderen Feind. Im nächsten Kapitel hat dann eine gewisse Sekretärin ihren großen Auftritt. ^__^ Wenn das folgende nicht interessiert kann gleich zum Review gehen!
Flussdelphine: Mit Sicherheit kann ich es nicht sagen, aber meines Wissens nach gibt es fünf verschiedene Flussdelphinarten. Chinesischer Flussdelphin auch Beiji genannt, Lebensraum ist der Jangtsekiang in China und der derzeitige Status ist bedroht mit der Möglichkeit des baldigen Aussterbens. Der wohl bekannte: Amazonas-Delphin. Allerdings weiß ich jetzt nicht genau wo ich das Buch habe in dem er als Butu bezeichnet wird. Lebensraum sind tropische Flüsse im Amazonas- und Orinokobecken. Status ist potentiell gefährdet. Amazonas-Sotalia, der kann auch Butu heißen.... ich weiß es jetzt nicht sicher. Sein Lebensraum ist der tropische Westatlantik, Amazonas und Orinoko. Sein Status ist unzureichend erforscht, laut dem mir vorliegenden Buch, aber nach dem was ich auf einer Seite mal gesehen habe, ist sein Bestand noch nicht so gefährdet, wie die anderen. Chinesischer Weißer Delphin, der auf meinem Bild ist rosa. ^_^ Lebensraum sind Küstengewässer, Flussmündungen und Mangroven und sein Bestand, ihr ahnt es, bedroht. In meinem Buch steht allerdings unzureichend erforscht. (wann ist das gedruckt worden? ‚sich wundernd am Kopf kratzt' hmm... 98, so lange noch nicht her.) Kamerun-Flussdelphin. Lebensraum sind Küstengewässer, Flußmündungen und Mangroven. Bestand: Das weiß ich leider nicht und muss mich auf mein Buch beziehen: unzureichend erforscht. Quelle: Wale, Delphine & Tümmler von Mark Carwardine, Erich Hoyt, R. Ewan Fordyce, Peter Gill, erschienen vom Verlag Könemann
@meine lieben Vorleser: warum habt ihr nicht gemerkt, dass man in Australien die Outback Kiddies nicht mehr über Radio, sondern bereits über Computer unterrichtet? ( erwartet eine Antwort. Na gut, den Teil habe ich jetzt komplett geändert, war zum Glück nicht viel und auch nur ein Satz der durch drei oder vier anderer Art ausgetauscht wurde.
@Samusa: Was ist los? Was spinnt dein Pc schon wieder rum? Jag ES zur Hölle. Da kann er wieder etwas Feuer machen, das ich aus Blödheit gelöscht habe. ^_^
Das Spiel in diesem Kapitel war Samusas Idee, weil ich es doof fand, die Aktionäre einfach nur rumsitzen zu lassen. Danke! Das ganze Kapitel sollte auch nicht zu ernst genommen werden, ist was zur Auflockerung und meine verschrobene Seite ist dabei auch wieder etwas hervorgekommen. Anscheinend kann ich es nicht, einmal einfach nur ernst zu schreiben.
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Als die drei zu der gemieteten Halle kamen, war die Party bereits voll im Gange. Über der Bühne hing ein großes Plakat mit der Aufschrift „Willkommen zu Hause Lucas". Es schien als wäre die gesamte Jugend zwischen fünfzehn und dreißig anwesend. Im Moment übten sich die Mädchen in einer Art Formationstanz und hatten dafür zwei Drittel der Halle von der Bühne abwärts in Beschlag genommen.
„Das ist ja toll!"sagte Henderson mit großen Augen.
„Wenn du willst bringe ich dir ein paar Schritte bei."bot Orlando ihr an.
„Wirklich? Sieht eigentlich ganz einfach aus, was die da machen. Sollte recht schnell gehen."
Der junge Mann zeigte auf die tanzenden Mädchen. „Den Tanz meinte ich nicht, den kann ich nämlich selber nicht. Doch sobald die mal was machen, was ich kann, lade ich dich zum Tanz ein."
„Das war doch jetzt nur eine plumpe Anmache."meinte Lonnie mit einem Seitenblick auf den Cousin des Computergenies.
„Darauf kannst du Gift nehmen!"bestätigte Lucas die Annahme lachend.
„Ist gar nicht wahr."
„Doch ist es! Du brauchst das gar nicht zu leugnen. Pass lieber auf Maude auf, die wird gerade mit Bowle gefüttert. Warum hast du den Staubwedel nicht zu Hause lassen können?"
Orlando lief sofort zu dem Tisch mit den Bowlen und zog seinen Hund von den anderen Partygästen fort, die es toll fanden das Tier mit der roten Flüssigkeit füttern zu dürfen. „Nenn sie nicht immer so!"
„Ich mach das nur, weil mein Vater ihn so nennt. Irgendwie hat er da aber auch recht."grinste Lucas.
„Hey, Lucas!"Andrew quetschte sich durch eine Traube von Menschen auf sie zu. „Hatte schon gedacht du verpennst es."
„Wo denkst du hin, Andy? Ich bin doch der Ehrengast, hoffe ich."
„Klar, komm' mit! Ich möchte dich einigen Leuten vorstellen, die neu hier sind."Augenblicklich wurde das Computergenie fortgezogen.
Lonnie war nun mit Orlando allein, von Maude einmal abgesehen. „Komm, wir setzen uns dort drüben hin."Er nahm sie am Arm und zog die dunkelhaarige Frau zu einer ruhigen Ecke. Nicht weit von ihnen entfernt war eine Tafel mit einer Anzahl von Salaten. Sie nahmen sich jeweils eine kleine Portion bevor sie sich hinsetzten. Maude trottete zufrieden hinterher, nachdem auch sie was zum beißen bekommen hatte in Form einiger Würstchen.
„Ist hier immer so viel los, wenn Lucas kommt?"fragte sie nach einer Weile.
„Keine Ahnung, ich mach das auch das erste Mal mit. Ich glaube der hat einfach nur die richtigen Freunde, die hier gerade dann was organisieren, wenn es sein muss. Nur allein wegen ihm kann ich mir nicht vorstellen, dass hier alle austicken. Nachdem was ich gehört habe gibt es einige mit denen er richtige Fehden laufen hat."
„Lucas? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich kenne ihn nur als den netten Jungen, der ein wenig zu intelligent ist. Auf der seaQuest ist er bei allen beliebt."
„Ein wenig ist gut. Ich hab mir meinen guten Abschluß hart erkämpfen müssen, aber er macht da so locker mal sein Diplom."
„Irgendwie unheimlich. Er scheint keinen einzigen Fehler zu besitzen."
„Oh doch, die hat er. Ich denke mal, dafür muss man ihn nur gut genug kennen, um das zu merken."Maude schnupperte an seinem Arm entlang. Der Hund war auf den Geschmack gekommen und fand den Kartoffelsalat auf dem Teller seines Herrchens besonders anziehend. Orlando konnte gar nicht so schnell reagieren wie die Schnauze des weißen, zotteligen Hundes schon drinnen steckte.
„Brauchst du Vorkoster?"Lucas hatte sich endlich losreißen können.
„Vorstellung beendet?"
Der Teenager zog sich vom Nachbartisch einen Stuhl weg. „Nicht ganz, aber ich brauche jetzt kurz eine Auszeit."
„Und ich habe eine Idee. Pass mal kurz auf Maude auf."Orlando sprang auf und verschwand.
„Der Mann sollte sich dringend einen Hundesitter zulegen."knurrte Lucas.
„Ihr gebt doch ein recht lustiges Paar ab."sagte Lonnie.
„Das ist doch nicht dein Ernst?"kam es zweifelnd von dem Teenager. Er stand auf um sich eine Cola von dem Tisch mit den Getränken zu holen. „Mit der Bowle fang ich lieber nicht an. Von dem Zeug wird mir so schnell übel. Grün über der Toilettenschüssel möchte ich den Abend lieber nicht beenden."
„Ist da viel Alkohol drinnen?"
„Das nicht unbedingt, aber es ist ziemlich süchtig machend. So wie die Cola hier, aber die einzigen Nebenwirkungen davon sind Schlaflosigkeit. Die Bowle lässt dich bei übermäßigen Verzehr nicht nur Reihern ohne Ende, sondern macht auch noch drei Tage bettlägrig."
Die Musik war ausgegangen. „Äh, können mich alle verstehen?"Orlando stand mit einem Mikrofon auf der Bühne. Lucas warf das Gesicht in die Hände. Was würde das nur wieder werden?
„Ich hab mir gedacht, wir könnten doch einige Spiele machen und ich glaube ganz lustig wäre es wenn wir mit Reise nach Jerusalem anfangen. Mal ganz ehrlich. Nur rum sitzen und den wirklich gutaussehenden Mädchen beim Tanzen zu zusehen ist doch nicht das Wahre, Männer. Natürlich, wenn man hier ist um sich die Birne voll laufen zu lassen ist das was anderes. Diese Herrschaften können sich dort drüben auf der rechten Seite gerne niederlassen. Alle anderen Aktionsfreudigen bitte ich hier in der Mitte einen Kreis aus Stühlen aufzubauen. Unser DJ wird dann für die Musikunterbrechungen sorgen. Gibt es jemanden, der das Spiel nicht kennt?" Tatsächlich meldeten sich einige. Wahrscheinlich um Orlando zu veräppeln, doch der ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Oh, na dann habt ihr Pech gehabt. Erklären werde ich es nicht, das ist mir jetzt zuviel zum Reden. Ihr könnt euch zu den Säufern setzen oder uns anfeuern."Er schaltete das Mikro aus und gab es dem DJ wieder.
„Das kann doch jetzt wirklich nicht sein Ernst sein."stöhnte der blonde Teenager.
„Warum denn nicht? Also ich finde die Idee toll!"sagte Lonnie wahrlich begeistert. Sie war bereits aufgestanden und folgte einigen anderen Willigen in die Mitte der Halle mit ihrem Stuhl.
Die Musik war bis zum Beginn des Spieles ausgeblieben und so konnte man neben dem ausgelassenen Schnattern der Gäste nur noch das Rücken von Stühlen hören.
Maude den Kopf kraulend sah Lucas dem Treiben zu, bis Andrew in der Mitte des Stuhlkreises stand und sich die Teilnehmer ansah. „Wo ist Lucas?"rief er durch die Halle und sofort drehten sich einige herum, die wussten wo das Computergenie sich niedergelassen hatte. Andy stürzte auf ihn zu. „Du musst auch mitmachen!"
„Nein, muss ich nicht!"
„Doch! Keine Widerrede!"Andrew packte ihn am Arm und zog ihn mit sich. „So, jetzt passt es. Wir haben eine Person mehr als Stühle."Die beiden Jungen quetschten sich zwischen die anderen, die außen um den Stuhlkreis standen. „Kann los gehen, Meister!"rief Orlando und Musik ertönte. Alle liefen sie um die Stühle herum. Die Musik ging ziemlich lange, als sie dann verstummte war es für die Spieler keine Überraschung. Ein Junge, jünger als das Computergenie schied als erster aus. Er musste zusammen mit einem Stuhl die Mitte verlassen.
Die nächsten beiden Runden waren kürzer. Einmal verstummte die Musik in fast jenem Moment wo sie begann. Danach folgte wieder eine längere Phase. Die Halle wurde in Stille getaucht. Lucas war direkt neben einem Stuhl und ließ sich schnell darauf sinken, doch er plumpste auf den Boden.
„Maude!"rief Orlando vom anderen Ende des Kreises. „Du darfst doch nicht mitspielen."
Sich den Hintern reibend drehte sich der blonde Teenager herum. Der Hund seines Cousins hatte in das Stuhlbein gebissen und zog diesen in das Innerste des Kreises. Sie hätten das Tier irgendwo anbinden sollen. Seltsam kam ihm aber die Art vor, wie Maude lief. Er schien zu torkeln. Das Computergenie drehte sich zu seinem ehemaligen Platz um, wo der Hund sich zu Beginn des Spieles unter den Tisch gelegt hatte. Einer seiner Erzfeinde stand dort mit einem fetten Grinsen. Ihm schien es gefallen zu haben wie Lucas auf den Boden gefallen war. Unter dem Tisch stand eine leere Schale. Er wettete darauf, dass da bis vor wenigen Minuten noch Bowle drinnen war. Der Kerl hatte das Zeug mit Absicht Maude zum trinken gegeben, damit sie betrunken wurde. Anscheinend glaubte er, der weiße Fusselhund würde ihm gehören.
Orlando war an seine Seite gekommen und half ihm auf. „Ich geh mit ihr raus. Die hat eine ganz schöne Fahne. Tut mir leid, ich hätte besser auf sie aufpassen müssen."
Böse auf seinen Erzfeind blickend meinte Lucas: „Kein Problem, es war nicht deine Schuld. Dave hat ihn wohl für meinen Hund gehalten."
„Dave?"Sein Cousin folgte dem Blick Lucas' und sah gerade noch wie der fett grinsende blonde Teenager verschwand. Dann entdeckte auch er die Schale unter dem Tisch. „Du meinst, der hat mit Absicht Maude das Zeug gegeben?"
„Garantiert. Aber das wird er zurück bekommen. Das verspreche ich dir. Los, gehen wir etwas an die frische Luft."Hinter ihnen waren die anderen bereits wieder mit dem Spiel beschäftigt.
Es dauerte nicht lange bis in Maudes Magen die Würstchen mit der Bowle kollidierten und alles in einem Graben landete. Lucas ging nach einer Weile wieder in die Halle zurück und steuerte direkt auf Andrew zu. Gemeinsam suchten sie Dave, doch der Übeltäter war anscheinend spurlos verschwunden. Wahrscheinlich hatte er sich aus dem Staub gemacht.
Lonnie war von ihrem Vater kurz nach ein Uhr morgens abgeholt worden. Nach dem Spiel hatte sie Anschluß zu einigen anderen jungen Frauen gefunden, die in ihrem Alter waren und fast ausschließlich den Rest des Abends mit ihnen verbracht. Orlando konnte sich nicht um sie kümmern, mittlerweile verfluchte er sich selbst den Hund mitgebracht zu haben. Maude ging es nach dem Attentat ziemlich schlecht. Lange Zeit blieb sie bei ihm vor der Halle. Von Lonnie konnte er sich aber dennoch verabschieden und ihre Nummer ergattern. Ganz so schlecht war der Abend dann doch nicht gewesen.
Lucas hatte sich anschließend in eine Ecke hingelegt und dort geschlafen. Die laute Musik störte ihn nicht im geringsten. Das Computergenie driftete, an einen Vorhang auf der Bühne der Halle gelehnt, bereits einem tiefen Schlaf entgegen, als ihn jemand anstieß und somit in den Wachzustand zurück holte.
„Du, ich muss gleich gehen. Hab' morgen recht früh eine Vorlesung, die ich nicht sausen lassen kann."Der dunkelhaarige Teenager setzte sich zu ihm.
„Dann mach es gut, hoffe es hat dir gefallen und guten Nacht."Lucas lehnte seinen Kopf wieder an die Wand und schloss die Augen. Zumindest war er im Begriff dies zu tun, doch Justin stieß ihn erneut an. „Nicht schlafen, noch bin ich da! Sag mal stimmt es, du hast meiner Schwester einen Job verschafft?"
„Hat mein Vater sie tatsächlich eingestellt?"fragte der blonde Teenager verwundert wieder die Augen aufschlagend.
„Ja, hat sie sich bei dir noch nicht überschwänglich bedankt?"
„Nein. Ich hab sie zwar kurz gesehen, doch keine Zeit gehabt mich mit ihr zu unterhalten."
„Also, die kam am Nachmittag ganz aufgeregt nach Hause und plapperte wie ein Wasserfall total hysterisch. Angeblich hätte sie einen super Job bekommen und könne sofort anfangen. Einen Vertrag hätte sie auch schon unterschrieben. Mein Dad ist ausgeflippt. Der dachte sie hätte irgendein windiges Geschäft gemacht, bis sie ihm endlich sagte, dass dein Vater sie eingestellt hat. Nun hat er Angst die Freundschaft zu ihm könnte durch seine Tochter zerbrechen."Justin schien über die kleine Familiengeschichte amüsiert.
Das Computergenie schüttelte den Kopf. „Glaub ich nicht. Wir hatten heute eigentlich über den Papierkram vom Institut gesprochen, da kann sie nicht so viel falsch machen, als wenn sie den offenen Posten als seine persönliche Sekretärin übernehmen würde."
„Genau das wird sie aber. Anscheinend hat sie da heute schon Probe gearbeitet."
„Das kann nicht sein. Alles was sie gemacht hat, ist Ordnung in Orlis Chaos gebracht. Als ich mit meinem Vater geredet habe, ist kein einziger Ton gefallen, dass sie bei ihm in der Hauptfirma eingesetzt werden soll. Er weiß selber wie sie ist und da wäre das nicht sehr ratsam sie sofort dort voll zu integrieren."
„Ich weiß es nicht, den Vertrag habe ich nicht gesehen, aber nachdem was ich gehört habe, ist es so."
Andrew kletterte zu ihnen auf die Bühne. „Hier, Muntermacher zu später Stunde!"Er hielt Lucas und Justin jeweils eine Flasche mit Cola hin. Das Junggenie griff sofort danach. „Danke."
„Lass nur, ich muss gleich gehen!"
„Ist doch eine Bombenparty gewesen!"sagte Andy total begeistert.
„Wenn man von Dave mal absieht. Wer hat den überhaupt eingeladen?"Lucas' Zorn war wieder zurück gekehrt.
„Keiner. Du kennst das doch, sobald ein großes Ereignis ansteht kommen alle an. Machen wir doch auch immer so."antwortete Justin.
„Das nächste Mal stellen wir an den Eingang ein Paar Leute hin, denen vorher eine Liste in die Hand gedrückt wird mit Leuten die nicht kommen dürfen!"schlug er vor.
„Biff hat das gemacht. Wann war das, Andy?"Justin sah zu dem blonden Jungen ihm gegenüber.
„Ist doch schon Monate her! Aber stimmt, der hat das wirklich durchgezogen. Hat den Leuten nicht so gefallen und es gab dann noch eine große Prügelei vor der Halle."
„Mit Biff habe ich schon lange keinen Kontakt mehr gehabt. Dem seine Parties neigen irgendwie alle dazu mit einem Polizeiauflauf zu enden." überlegte Lucas.
„Stimmt, die haben kurzerhand die Party beendet, nachdem sie dreimal hintereinander kommen mussten. Dave ist sogar über Nacht eingebuchtet worden. Der ist bei allen drei Schlägereien dabei gewesen."grinste Justin schadenfroh. Auch er konnte den Rivalen seines Freundes nicht leiden.
„Ist Biff eigentlich in den Staaten? Ich habe den noch gar nicht gesehen."
„Ja, der ist doch von seinem Vater dazu verdonnert worden mehr im Unternehmen mit zu arbeiten, anstatt immer nur Parties zu machen."klärte Andy auf.
„Nun denn, ich muss jetzt los, sonst bin ich der Nächste, der einen Job braucht, weil er seine Prüfungen an der Uni nicht schafft. Viel Spaß noch." Schwerfällig erhob sich Justin und ließ die beiden Colatrinker allein. Wie auch immer Lucas es geschafft hatte, aber die ein Liter Flasche war leer und er öffnete gerade die, die Andrew Justin mitgebracht hatte und noch ungeöffnet neben ihm stand.
Längere Zeit sprachen sie nicht miteinander. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. „Überlegst du, wie du Dave eins auswischen kannst?"
„Nein."Der blonde Teenager schüttelte den Kopf. „Ich habe mir gerade überlegt wie ich ein Problem lösen könnte, das Orli heute entdeckt hat."
„Was kompliziertes?"
„Das kann man wohl sagen. Mir muss da unbedingt was einfallen, die Frage ist nur, wer wird das dann finanzieren und durchführen?"
„Ist es nichts, was dein Vater machen könnte?"
„Nein, wenn, dann muss das wirklich hundertprozentig erfolgversprechend sein und das ist es nicht. Solange ich keine konkreten Vorschläge habe, hat das gar keinen Sinn. Der schmeißt mich nur mit den Worten „Ich habe jetzt keine Zeit", aus seinem Büro. Keine Chance!"
Andrew klopfte ihm auf die Schulter. „Dir fällt schon was ein. Ich werfe mich wieder ins Getümmel."Er sprang von der Bühne und verschwand zwischen den Tanzenden.
Auf der Unterlippe herum kauend sah er gedankenverloren über die jungen Leute. Wie konnte er das Problem mit den Flussdelphinen lösen? Es wäre wirklich schade, wenn gerade diese Tiere aussterben würden. Bei allen Tierarten war es schade, doch durch Darwin waren Delphine für ihn etwas ganz besonderes geworden. Das konnte er nicht zulassen. Eine Idee musste her und das schnell. Die Zeit rannte den Delphinen davon.
Nur spärlich leerte sich die Halle. Viele der Gäste schienen überhaupt nicht gehen zu wollen, dabei wusste Lucas von gut über der Hälfte, dass diese am nächsten Morgen zur Schule musste oder arbeiten. Er war noch immer recht müde, doch durch seinen übermäßigen Colagenuss konnte er nicht mehr schlafen. Ihm kam erneut die Delphingeschichte in den Sinn. Wie konnte er verhindern, dass diese innerhalb der nächsten zwanzig Jahre ausgestorben sein werden? Er selbst glaubte nicht einmal, dass sie noch zwanzig Jahre hatten. Zehn wenn es gut lief. Das hieß, es musste schnell gehen. Die Kosten würden immens sein. Dann kam ihm die Idee. Aufgeregt sprang er auf und suchte überall in der Halle nach Orlando. Er hatte sich draußen auf eine Bank gesetzt und kraulte seine Hündin, die mit ihrem Kopf und den Vorderpfoten auf seinen Oberschenkeln lag.
„Hier bist du. Ich suche da drinnen alles ab und du bist hier."
„Ihr geht's immer noch nicht besser. Der Kerl soll mir bloß mal unter die Augen treten."zischte Orlando. Seine Hündin lag ganz schlaff bei ihm und blickte müde umher ohne den Kopf zu heben.
Lucas kniete sich hin. Er fuhr Maude über den wuscheligen Kopf. „Das wird schon wieder. Ich hab eine Idee für unsere Flussdelphine."
„Echt?"Nun war die schlechte Laune auf einmal wieder verzogen.
„Ja."nickte das Computergenie. „Vorher müssen wir nur noch nachsehen, ob das realisierbar ist."
„Das sollte das kleinste Problem sein. Hauptsache ist doch, wir haben schon mal eine Idee und können auf den Nobelpreis hoffen. Ach, was heißt hier hoffen, den kriegen wir doch glatt. Wer kann schon sagen eine vom Aussterben betroffene Tierart zu retten und ihren Bestand zu sichern."
Der blonde Teenager sah ihn nachdenklich an. „Du willst den Nobelpreis?"
„Klar! Für so eine Sache sollten die sich das gar nicht erst trauen mich nicht in Erwägung zu ziehen."
„Falls das funktioniert gehört das Teil mir! Ich habe die Idee, du hast mir nur die Mappe gebracht."
„Ich kann teilen, keine Sorge. Wie sieht der Plan aus?"
„Zuerst sag ich Andy Bescheid, dass ich gehe und dann werde ich mich an den Computer setzen. Ich hoffe im Internet was zu finden."
Orlando gähnte herzhaft. „Tu das, ich hau mich in die Falle!"
Lucas strich Maude nochmals über den Kopf. „Für Staubwedel solltest du dir vorher noch was einfallen lassen, falls sie nochmal den Wunsch verspürt ihren Mageninhalt auszuschütten!"
Der junge Mann drückte seine Hündin an sich. „Meine arme, Süße. Der Typ soll sich bloß in Acht nehmen, ihm droht ein Anschlag, der sich gewaschen hat."
„Du schuldest mir aber auch noch Geld."
„Wofür?"Orlando sah ihn fragend an.
„Deine Süße hat sich in das Popcorn gestürzt als ich mit Lonnie im Kino war. Die Rechnung hängt an deinem Buddha!"
„Mit meiner zukünftigen Freundin warst du im Kino?"
„Ich werde mich jetzt von Andrew verabschieden. Das hier bringt absolut nichts."brachte Lucas das Thema sofort auf eine andere Schiene. Seine Wunschfreundinnen interessierten ihn überhaupt nicht. Wenn Orlando es auf seine Kollegin abgesehen hatte, dann sollte er ihn am besten da raus halten. Außerdem wusste er, dass es wohl nicht lange anhalten würde. Spätestens wenn sie zurück in die Staaten fliegt.
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Anm: Orlandos Worte habe ich mit Absicht so gewählt, denn so gerne jeder Lucas immer perfekt macht, wollte ich mal aufzeigen, dass auch er es nicht ist. Mir ist nur noch nichts konkretes eingefallen, deswegen hat er nur den einen oder anderen Feind. Im nächsten Kapitel hat dann eine gewisse Sekretärin ihren großen Auftritt. ^__^ Wenn das folgende nicht interessiert kann gleich zum Review gehen!
Flussdelphine: Mit Sicherheit kann ich es nicht sagen, aber meines Wissens nach gibt es fünf verschiedene Flussdelphinarten. Chinesischer Flussdelphin auch Beiji genannt, Lebensraum ist der Jangtsekiang in China und der derzeitige Status ist bedroht mit der Möglichkeit des baldigen Aussterbens. Der wohl bekannte: Amazonas-Delphin. Allerdings weiß ich jetzt nicht genau wo ich das Buch habe in dem er als Butu bezeichnet wird. Lebensraum sind tropische Flüsse im Amazonas- und Orinokobecken. Status ist potentiell gefährdet. Amazonas-Sotalia, der kann auch Butu heißen.... ich weiß es jetzt nicht sicher. Sein Lebensraum ist der tropische Westatlantik, Amazonas und Orinoko. Sein Status ist unzureichend erforscht, laut dem mir vorliegenden Buch, aber nach dem was ich auf einer Seite mal gesehen habe, ist sein Bestand noch nicht so gefährdet, wie die anderen. Chinesischer Weißer Delphin, der auf meinem Bild ist rosa. ^_^ Lebensraum sind Küstengewässer, Flussmündungen und Mangroven und sein Bestand, ihr ahnt es, bedroht. In meinem Buch steht allerdings unzureichend erforscht. (wann ist das gedruckt worden? ‚sich wundernd am Kopf kratzt' hmm... 98, so lange noch nicht her.) Kamerun-Flussdelphin. Lebensraum sind Küstengewässer, Flußmündungen und Mangroven. Bestand: Das weiß ich leider nicht und muss mich auf mein Buch beziehen: unzureichend erforscht. Quelle: Wale, Delphine & Tümmler von Mark Carwardine, Erich Hoyt, R. Ewan Fordyce, Peter Gill, erschienen vom Verlag Könemann
