Anm: Vielen herzlichen Dank für die Reviews!!!
@Kiddo: Klar kann Lonnie tanzen, aber das was die dort gemacht haben nicht. War doch so ein Formationstanz. Ich glaube bei einem Teil hier in der Geschichte wirst du dich an etwas aus „Andy's Geheimnis erinnern".
@Moonshine: Endlich habe ich einen Grund dir zu danken. ^_^ Dann leg ich mal los; warum Lucas sich ins Büro schleichen muss, kann ich auf Wunsch ja mal schreiben. Für diese Geschichte hier spielte es keine so große Rolle. Äh, könnte es sein, dass wir alle manchmal die selben Ideen haben? Ich finde bei Kiddo auch ständig was und jetzt hast du Orli bei mir gefunden. Naja, so früh ist Lucas ja nun doch nicht geweckt worden, wenn man bedenkt seit wann der da schon geratzt hat. Kam wohl etwas blöd rüber, doch Lucas hat sich schon auf seiner Party amüsiert. Doch denk jetzt mal dran, wie es dir geht, wenn du seit dem frühen Abend dort rumhängst, schon vor fünf Uhr morgens aufstehen musstest und es weit nach Mitternacht ist?!? Jetzt muss ich auch noch meine Geheimnisse preis geben. ^^ Nein, es ist nicht so, dass ich jede freie Minute schreibe. Dann würdet ihr hier ja nur so voll gebombt. Ich glaube recht schnell tippen zu können und auch sonst gibt es zwar schon Zeiten zu denen ich ja eigentlich nichts schreiben dürft, aber es dennoch mache. ( während der Arbeit zum Beispiel. Diese Geschichte ist innerhalb von einer Woche entstanden, aber da hatte ich gerade mein kreatives hoch und habe die anderen alle liegen lassen. Ausgenommen der POTC fanfic, die ich zusammen mit einer Freundin schreibe. Das war mal eine gute Woche. Ach ja... Zug fahren eignet sich auch hervorragend.
@Samusa: Darf ich vorstellen? Die Sekretärin. ^____^ Hoffe sie passt dir.
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
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Mit dem Laptop auf den Beinen saß Lucas im Garten des väterlichen Hauses auf einer Liege, geschützt durch einen weißen Schirm vor der heißen Mittagssonne.
Maude ging es bereits wieder recht gut. Sie tobte zwar noch nicht ausgelassen durch den Garten, aber sie lag nicht mehr nur völlig regungslos im Gras. Dr. Wolenczak gab sich nicht mit der Ausrede von Orlando zufrieden, er habe am Abend so lange auf Lucas aufpassen müssen und könne nicht früh aufstehen, um ins Institut zu gehen. Lawrence hatte ihn unsanft aus dem Bett gerissen. Das Computergenie bekam dies alles nur mit, weil er noch wach gewesen war. Er musste unbedingt seine Colasucht in den Griff bekommen. Kaum stand etwas vor ihm, hörte er nicht eher mit dem Trinken auf bis auch wirklich alles leer war. So musste er wohl oder übel nach der Feier, im Gegensatz zu seinem Cousin, sich eine Beschäftigung suchen. Da ihm aber die Idee für ihr geplantes Projekt gekommen war, war dies natürlich kein Problem gewesen.
Valerie war diesen Morgen ganz unüblich nicht bei ihm am Fenster aufgetaucht. Das war ihm sogar recht. Für Joggen hatte er keinen Nerv gehabt. Zu sehr beschäftigte ihn seine Idee. Er durchforstete das gesamte Internet und als sein Cousin unsanft im Nebenzimmer aus den Träumen gerissen wurde, hatte er grob alles zusammen was er brauchte. Nun musste es nur schnell gehen. Lucas hatte sich schon ganz genau raus gesucht, was er als Standort haben wollte und der Verkauf war in vollem Gange.
Als Dr. Wolenczak und Orlando außer Haus waren, legte er sich für ein paar Stunden ins Bett, nur um wenig später von Maude, die an seiner Tür kratzte und bellte, wieder geweckt zu werden. Nur kurz ging er mit dem Hund raus. Ihm war es wichtig schnellstmöglich Unterlagen zusammen zu stellen, die er am Nachmittag mit seinem Cousin besprechen wollte. Auf diesem Wege konnte er auch gleich seinen Orca wieder besuchen gehen. Im Moment war er gegen das Verbot seines Vaters in dessen Netzwerk. Das Ocean Institute besaß eine ausführliche Datei, was die Pflegebedürftigkeit der einzelnen Tiere und zahlreiche Statistiken, was die Anfälligkeit von Krankheiten betraf, sowie den prozentualen Anteil an Futter, welches jedes Tier pro Tag benötigte. Daten, die für seine Idee berücksichtigt werden mussten. Der fixe Kommentar über den Nobelpreis von Orlando hatte sich bei ihm festgesetzt und immer mehr Form angenommen. Er würde damit der jüngste Nobelpreisträger werden, wenn ihr Vorhaben wirklich gelang. Es gab da nur noch ein Problem....
Maude sprang auf. Anscheinend hatte sie etwas gehört. Lucas sah von dem Laptop auf. Bei ihnen klingelte jemand an der Haustür. Komisch, normalerweise wussten die Leute doch, dass sie ihn im Garten finden konnten. Er klappte den Laptop zusammen und ging um das Haus herum. Vielleicht war es auch nur jemand, der ihm etwas verkaufen wollte oder ihn von seinem Glauben überzeugen. Weder noch. Vor der Haustür stand Lonnie.
„Was kann ich für dich tun?"fragte er als er um die Garage herum trat.
„Oh, da bist du."Sie trat von der Vorderveranda herunter und kam über den Rasen auf ihn zu.
„Ja, wenn es ein aufdringlicher Vertreter gewesen wäre und er mich bemerkt hätte, wäre der nicht eher gegangen bis ich ihn lautstark davon gejagt hätte."
„Das kann ich mir bei dir nicht vorstellen."
„Stimmt, das hätte ich auch nicht gemacht. Ich wäre wohl über den Garten abgehauen."
„Das könnte ich mir eher vorstellen."lachte sie.
„Ich mag es einfach nicht zugequatscht zu werden. Bei Bridger ist das viel einfacher. Auf die Insel traut sich kein Vertreter."
„Wenn man erst in ein Boot steigen muss um dort raus zu kommen ohne zu wissen, ob jemand da ist."
„Nein."antwortete Lucas trocken. „Wir haben einen eins A Wachhund."
Lonnie schien diesen Hinweis nicht verstanden zu haben und sah ihn ganz verwundert an. „Der Captain hat einen Hund?"
„Hast du das nicht gewusst?"machte sich das Computergenie einen Spaß aus der Situation. Er ging mit ihr um das Haus herum in den Garten. „Setz' dich wohin du willst!"Er selbst ließ sich wieder auf seiner Liege nieder, den Laptop legte er in den Schatten.
Ein runder Tisch stand neben der Liege und um diesen noch zwei Gartenstühle. Auf einen von ihnen setzte sie sich. „Jetzt erzähl' mal, seit wann hat der Captain einen Hund. Der muss ihn doch immer weggeben, wenn wir mit dem Boot unterwegs sind."griff Henderson das Thema wieder auf.
„Muss er nicht, sein Hund ist immer mit dabei."Erneut sah sie ihn ratlos an.
„Du hast es wirklich nicht verstanden."Sie schüttelte den Kopf. Gerade in dem Moment sprangen zwei Delphine am Steg des kleinen Kanals hinter dem Haus der Wolenczaks in die Höhe. Die hatten endlich bemerkt, dass der Teenager wieder zu Hause war. Er machte eine Handbewegung, dass Lonnie ihm folgen sollte. „Komm, ich möchte dir jemanden vorstellen!"Er führte sie den Holzsteg bis zum Ende entlang. Die zwei Delphine schwammen im Kreis davor her. Einer stieg aus dem Wasser auf und verkündete durch lautstarkes Schnattern seine Freude.
„Das sind Skippy und Jake. Die gehörten zum Bestand im Institut meines Vaters, ließen sich aber nur schwer halten. Sobald die Forschungen beendet waren, wurden sie frei gelassen, doch die hier kommen seither immer wieder zu mir zurück. Das sind meine eigenen Wachhunde. Wo Flipper aber gerade ist weiß ich nicht. Normalerweise ist Jake derjenige, der ganz unvermittelt auftaucht oder sich tagelang nicht blicken lässt."
Sie ging in die Hocke und hielt eine Hand leicht über den Steg. Der Delphin, den Lucas als Skippy vorgestellt hatte, kam sofort und berührte ihre Fingerspitzen mit der Schnauze. „Solche Delphine habe ich noch nie gesehen."Die Delphine hatten eine fast schwarze Färbung, nur der Bauch war weiß. An ihrer Flanke war auf beiden Seiten ein gelber Fleck, der die weiße von der schwarzen Partie abtrennte.
„Daran ist die Serie Flipper schuld. Alle Welt glaubt es gibt nur Delphine, die wie Flipper aussehen. Das hier sind gewöhnliche Delphine. Sie von gemeinen Delphinen zu unterscheiden ist ziemlich schwierig. Ich könnte es nicht. Orlando hat das allerdings voll drauf. Hast du das mit dem Wachhund nun begriffen?"
„Von Bridger?"
Er nickte.
„Nein, ich weiß nicht, was meinst du."
„Ich hatte Darwin damit gemeint. Der ist schon am frühen morgen auf und versucht nicht nur Bridger aus dem Bett zu bekommen, sondern so ziemlich die gesamte Nachbarschaft, am besten den gesamten Küstenstreifen."
Sie schlug ihn sanft auf den Oberarm. „Was treibst du dann für Spiele? Kannst du das nicht gleich sagen? Ich überlege die ganze Zeit von was für einem Hund du redest, weil der angeblich auch auf der seaQuest sein soll."
Er grinste nur und setzte sich im Schneidersitz hin. Jake kam sofort zu ihm geschwommen und versuchte seine Schnauze auf sein Knie zu legen. Die Höhe verhinderte jedoch, dass der Delphin diese Position länger halten konnte. Statt dessen wollte er dann auch von Lonnie gestreichelt werden.
„Pass lieber auf. Wenn er dich nicht von oben bis unten nass macht, beißt er."
Erschrocken zog sie die Hand weg. „Wirklich? Beißen Delphine auch?"
„Normalerweise nicht und er ja eigentlich auch nicht, aber er schnappt zu. Nie so, dass es weh tut, da passt er schon auf, aber es ist trotzdem lästig. Du hast Orlando doch deine Nummer gegeben. Sollte dich das Zeug interessieren, dann kannst du dich mit ihm unterhalten. Der freut sich immer, wenn man sich für seine Arbeit interessiert. Was hat dich überhaupt hierher geführt? Ich dachte du würdest vielleicht was mit deinen neuen Freunden unternehmen. Gestern abend schienst du recht schnell jemanden gefunden zu haben."
„Ja, ich habe zwei ganz Nette kennengelernt. Aber ich hatte einigen von der Crew versprochen ihnen Karten zu schreiben. Dummerweise hab' ich vergessen mein Adressbuch mitzunehmen. Darum wollte ich fragen, ob du nicht von dem ein oder anderen was hast."
„Ich hab' sogar alle."
„Wirklich?"
„Dafür muss ich mich aber in die Personaldatenbank der UEO hacken." Verkündete er mit einem Grinsen.
„Das ist doch nicht dein ernst."
„Liegt ganz an dir. Ich habe von einigen auch ganz legal die Adressen irgendwo notiert. Sollte dir das nicht reichen, bleibt nur noch der Hack!"
„Mir würde die legale Weise reichen."
„Gut, ich geh mal schnell nachsehen, wo ich mein Notizbuch habe."Lucas stand auf und lief eilig ins Haus. Auf dem Weg nahm er den Laptop von der Liege mit. Ihn hier draußen liegen zu lassen in der Mittagshitze wäre nicht so ideal.
Wenig später kehrte er mit einem kleinen blauen Notizbuch zurück. „Wen brauchst du?"
Sie zog einen Zettel aus der Hosentasche. „Die wollen alle eine."
„Wieso steht Tony da mit drauf."
„Weil er ebenfalls eine wollte."
„Warum wurde ich nicht gefragt?"Er hielt sein Notizbuch außerhalb ihrer Reichweite.
„Ich habe einigen meiner Freundinnen beim Essen von erzählt und er saß mit Dagwood und Brody am Nebentisch, deswegen stehen die da mit drauf."
„Warte einen Moment!"Er wetzte nochmals schnell ins Haus zurück, um einen Stift zu holen und entriss Lonnie den Zettel mit den Namen. Ganz unten schrieb er seine Adresse von Beaches darunter.
„Wehe ich bekomme keine!"
Sie seufzte auf. „Versprochen. Ich schicke dir eine von der Solarfarm."
„Wen brauchst du jetzt?"Er blätterte bereits in seinem Notizbuch.
Sobald sie die Adressen hatte, musste Lucas sie leider wegschicken, da es Zeit wurde ins Institut aufzubrechen. Vorher wollte er noch die Sachen, die er in der Nacht und vor Hendersons Auftauchen gesammelt hatte, ausdrucken und in einer Mappe zusammenstellen. Außerdem wartete da noch ein Vortrag, der geschrieben werden wollte.
„Wolenczak Industries was kann ich... oh!"Die Sekretärin seines Vaters verdrehte genervt die Augen als sie den Teenager erkannte.
„Ich freue mich auch sie zu sehen, ganz ehrlich. Können sie mich mit meinem Vater verbinden?"
„Das geht nicht, er hat gerade eine wichtige Besprechung."antwortete sie schnippisch.
„Ist doch nur kurz."
„Tut mir leid, ich kann nichts für dich machen."
„Dann sagen sie mir wie sein Terminplan heute Nachmittag aussieht."
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich das weitergeben kann."
„Miss Hudson, ich bin der Sohn ihres Bosses und wenn sie weiterhin einen festen Arbeitsplatz haben wollen, sollten sie mir sagen, ob er heute Nachmittag irgendwelche Termine hat!"
„Diese Drohungen bringen nichts. Auf Wiedersehen."Sie legte tatsächlich auf. Er konnte es nicht glauben. Wieso wollte sie ihm nicht sagen, was für Termine sein Vater hatte. Unbeeindruckt von ihrer Aktion wählte er erneut die Nummer vom Büro Dr. Wolenczaks.
Miss Hudson nahm den Anruf entgegen. „Wole.... Was willst du denn schon wieder? Ich sage dir nicht wie seine Termine aussehen. Ich werde ihm sagen, dass du angerufen hast und nun lass mich meine Arbeit machen! Geh an den Strand spielen wie alle anderen Jungen in deinem Alter!"
Lucas wollte gerade etwas erwidern als sie erneut auflegt. „Na warte!"Mit fliegenden Fingern hackte sich das blonde Computergenie in das System der Firma ein und kam ganz schnell am Zielcomputer heraus. Miss Hudson würde den Rest des Tages nicht mehr arbeiten können, dafür sorgte er schon. Breit grinsend schloss er die Programmierung ab. Die blaue Mappe mit den Ausdrucken nahm er unter den Arm und holte seinen Helm aus dem Zimmer. Am gestrigen Tag hatte er es nicht mehr geschafft, doch jetzt freute er sich auf sein Motorrad. Das gute Stück hatte er noch nie gefahren und es wurde wirklich Zeit für die Jungfernfahrt. Durch die Küche verschwand er in der Garage. Da stand sie, die Prachtmaschine mit dem blauen Streifen am Tank. Mit einem Kribbeln im Bauch ließ er das Garagentor hochfahren und schob seine Maschine in die Sonne. Draußen funkelten die Strahlen in dem sauberen Lack. Die Mappe verstaute er in dem Fach unter dem Sitz. Nachdem das Garagentor wieder geschlossen war schwang er sich auf die Maschine. So verharrte er noch eine Weile ehe er den Helm überzog und langsam den Schlüssel einsteckte. Die ersten Geräusche waren wie Musik in seinen Ohren. Unter sich spürte er wie sie arbeitete, die Maschine, sein eigenes Motorrad.
Er schaltete in den ersten Gang und gab Gas. Elegant fuhr er aus der Ausfahrt in Richtung ozeanographisches Institut, mit Umwegen versteht sich natürlich.
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„Wo ist Valerie? Ich dachte die soll hier jetzt die Stellung halten."Ohne anzuklopfen war er in das Büro hinein gestürmt. Das Institut war ziemlich voll. Heute war einer der seltenen Tage an denen Publikumsverkehr herrschte. Zudem hatte er das Gespräch mit Valeries Bruder vergessen, ansonsten hätte er gewusst, die Freundin bei seinem Vater finden zu können.
„Hat sich der Chef selber gekrallt."
Lucas zog die Augenbrauen hoch. „Bei ihm?"noch immer erinnerte er sich nicht.
„Nachdem was ich weiß, ja. Sieh dir das hier an! Ich versinke in Arbeit und er klaut mir meine neue Bürokraft."Auf dem Schreibtisch Orlandos war ein Heidenchaos ausgebrochen. Der blonde Teenager schob mit dem Ellbogen den ganzen Papierkram zur Seite. „Das interessiert jetzt nicht. Hier, das ist was ich mir für unsere Flussdelphine überlegt habe."
Erwartungsvoll nahm Orlando die blaue Mappe entgegen. Während er sie las ging Lucas zu der Glasscheibe. Sein Orcafreund Minto kam sofort angeschwommen und drehte sich im Kreis.
„Das ist brilliant!"begeistert sprang der dunkelhaarige Mann auf. „Das ist so gut, das es funktionieren könnte."
„Ist ja auch von mir."meinte Lucas lächelnd.
Auf der Unterlippe herum kauend musterte Orlando seinen Cousin. „Einziges Problem bleibt nach wie vor die Finanzierung. Die Beträge hier sind nicht gerade wenig."
„Ich glaube die werden sogar noch sehr viel mehr sein, wenn das erst mal im Gang ist. Außerdem müssen die Standorte schnellstmöglich gekauft werden. Die Gefahr, dass uns da jemand was wegschnappt ist einfach zu groß. Wir müssen sie noch besichtigen, damit wir sicher sein können, dass sie sich eignen."
„Von den Bildern, die hier drinnen sind, ist das doch der Fall."zeigte der Lockenkopf auf eine der Seiten mit Farbbildern.
„Weißt du was alles im Internet ist? Auf Bilder kannst du dich nicht verlassen. Das eine ist schon seit zwei Jahren zum Verkauf. Mittlerweile sollte das anders aussehen. Außerdem weiß ich noch immer nicht, wie man das Ganze finanzieren kann."
„Kein Problem. Mit der Mappe wird dein Vater sofort zusagen."
Ungläubig sah das Computergenie seinen Cousin an. „Bist du irre! Der macht das nie. Das sind Milliarden um die es da geht."
„Genau darum wirst du ihm das beibringen! Mich haut der bloß achtkantig raus. Aber du bist sein Sohn!"
„Der ihn nur bei seiner Arbeit stört wie sein Neffe."
Orlando sah kurz auf seine Armbanduhr. „Nein, nein! Du gehst jetzt auf der Stelle zu ihm und legst ihm das vor. Es ist schließlich alles von dir soweit vorbereitet worden. Du sorgst dafür, dass es realisiert werden kann und ich sorge für die Überwachung! Los, verlier' ja keine Zeit! Raus mit dir!"Orlando schob ihn unsanft aus seinem Büro und knallte ihm die Tür zu. Etwas verdutzt stand das Computergenie da. Schwer aufseufzend wandte er sich zum gehen. Da kam ihm jemand entgegen und er wusste warum er so plötzlich raus geworfen worden war.
„Schon fertig mit Postkarten schreiben?"fragte er Henderson. Sie war in ein luftiges Trägerkleid gekleidet. Die großen gelben Blumen auf braunen Hintergrund schienen nach einem Tag am Strand zu schreien.
„Nein, ich habe noch nicht einmal angefangen. Dein Cousin rief mich an und fragte, ob ich nicht Lust hätte mir mal das Aquarium hier anzusehen."
Lucas sah zu der Bürotür hinter sich. „Das hier ist kein Aquarium, sondern eine meeresbiologische Forschungseinrichtung."
„Wie auch immer. Bei der Aussicht auf kostenfreie und persönliche Führung sage ich nicht nein. Ich musste nur am Eingang meinen Namen sagen und schon ließ man mich mit einer Wegbeschreibung ein."
Typisch Orlando. Immer wenn Lucas mit seinen Freunden kostenfrei hier drinnen prahlen wollte gab es Ärger mit Lawrence, doch sein Cousin ließ sich diesen Luxus nicht nehmen. Das hier sei doch kein Spielplatz. Wenn sie Fische sehen wollten, sollten seine Freunde zahlen, wie alle anderen auch. Er verbannte diese Gedanken aus seinem Kopf. „Dann wünsche ich viel Spaß. Er ist dort drinnen."
„Kommst du nicht mit?"
„Ich kann nicht, bin mit einem Spezialauftrag versehen worden. Außerdem würde ich wohl nicht mehr aus dem Institut raus kommen, wenn ich einmal damit anfange mir die Aquarien anzusehen. Bye."Lucas ging an ihr vorbei und verließ das Institut.
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Miss Hudsons Augen weiteten sich, als sie sah wer da durch die Glastür trat.
„Wer mich nicht durch stellt, sollte immer mit der persönlichen Erscheinung von mir rechnen. Ist er drinnen?"fragte Lucas nicht besonders freundlich.
Die Sekretärin fing sich recht schnell. Gefasst antwortete sie ihm: „Nein, ist er nicht. Wenn ich dich jetzt bitten dürfte wieder zu gehen."
„Nein."sagte er locker und trat zu dem anderen Schreibtisch, wo Valerie hinter einem großen Berg Akten zu verschwinden schien. „Wie läuft's?" fragte er sie und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Die blaue Mappe legte er an den Rand des Tisches. Bevor seine Freundin und Nachbarin antworten konnte, stand Lawrences Sekretärin wieder neben ihm und zog an seinem Arm.
„Ich muss dich wirklich bitten zu gehen. Wir haben eine Menge zu tun und Miss Melnitz hat absolut keine Zeit, während der Arbeitszeit mit dir zu plaudern."
Er drehte sich angriffslustig zu der Frau mit den roten Haare, die in einem strengen Knoten gebändigt waren, herum. Sie war die typische Form von Sekretärin. Ihre Brille war genauso arrogant wie ihr Kostüm. Der Rock war garantiert normgerecht erst fünf Zentimeter unter dem Knie zu Ende. „Sie können gar nicht so viel zu tun haben. Ihr Computer funktioniert nicht."Er zeigte auf den Mann, der schon recht geschafft aussah und versuchte den Computer wieder in Gang zu bekommen.
Ihr Gesichtsausdruck verzog sich. „Woher..."dann dämmerte es ihr. Das hatte er in der Vergangenheit bereits mehrmals getan. „Du warst das!"Ihre Augen verzogen sich zu Schlitzen. Der knallrot lackierte Finger tippte unaufhörlich auf seine Brust.
„Genau! Sie scheinen vergessen zu haben, dass sie mich nicht einfach so abwimmeln dürfen. Jetzt muss der arme Mann dort schwitzen, damit sie wieder beschäftigt sind und arme neue Kolleginnen nicht mehr so überfordern können."
Valerie zupfte an seinem Hemd. „Hör auf!"Sie hatte Angst später diejenige zu sein, die den Zorn der Miss Hudson abbekam.
„Ich hör nicht auf. Soweit kommt's noch! Die Frau ärgert mich."Jetzt zeigte auch er mit dem Finger auf seinen Feind. „Alles was ich wissen wollte ist, ob mein Vater heute irgendwelche Termine hat, nachdem sie mich nicht durch stellen wollte. Da wusste ich noch nicht, dass du hier bist, ansonsten wärst du meine erste Wahl gewesen. Von dir bekomme ich sicherlich schneller Auskunft."
„Das hätte dir nichts gebracht. Sie hat noch keine Zugriffsberechtigung auf den Terminplaner des Dr. Außerdem wäre es viel zu früh' sie bereits Anrufe entgegen nehmen zu lassen."
Das Computergenie dreht sich zu dem dunkelhaarigen Mädchen an dem Schreibtisch herum. „Die haben dir keine Kennung zugeteilt?"
Valerie schüttelte den Kopf und musste im nächsten Moment zur Seite rutschen, weil der blonde Teenager zu ihr kam und sich an der Tastatur zu schaffen machte.
„Geh sofort von dem Computer weg!"Miss Hudsons Stimme wurde zunehmend hysterischer.
„Wieso sollte ich? Valerie wird hier jetzt eine Weile bleiben und ich sehe nicht ein, warum sie bloß ihre unliebsame Arbeit für Dumme machen soll."
„Ich werde den Sicherheitsdienst rufen und dich raus werfen lassen!"
„Jaja."Er achtete schon gar nicht mehr auf die Frau. Zu sehr war er beschäftigt, eine Kennung für Valerie anzulegen. Eigentlich sollte das über die Administrationsabteilung laufen, doch darüber ging er großzügig hinweg. Eine einfache E-Mail an die entsprechenden Leute würde genügen.
Wütend und mit hochrotem Kopf stolzierte Miss Hudson zu ihrem Arbeitsplatz. Sie griff zum Hörer, da kam Dr. Wolenczak von der Besprechung zurück. Der war nicht wenig überrascht als er am Computer seiner Sekretärin einen Fachmann herum werkeln sah und am anderen seinen Sohn. „Lucas?"
„Hi, Dad."Er sah noch nicht einmal auf.
„Dr. Wolenczak, Gott sei Dank, dass sie wieder da sind. Ihr Sohn hat mir meinen Computer mit einem Virus infiziert. Mr. Roberts hier, ist schon seit zwei Stunden damit beschäftigt ihn wieder zum laufen zu bekommen."
„Petze."nuschelte der Teenager vor sich hin. Valerie musste sich ein Kichern verkneifen.
Schwer seufzend legte der Wissenschaftler seine Unterlagen auf einen der Tische. „Lucas, würdest du bitte Miss Hudsons Computer wieder in Betrieb setzen!"Er fügte mit fester Stimme noch hinzu. „Sofort!"
Mürrisch erhob sich der Teenager. „Das da ist deine Kennung und das, das Passwort."zeigte er Valerie auf dem Bildschirm. Dann ging er zu dem anderen Tisch und jagte Mr. Roberts von dem Stuhl. „Hat sie dir gesagt, dass sie mich durch den Sicherheitsdienst raus werfen wollte? Ist das die übliche Behandlung von Kunden?"
„Du bist kein Kunde!"zischte Miss Hudson.
„Ist ja gut, ganz ruhig!"ging Lawrence schnell dazwischen. Seine Sekretärin war bereits einmal kurz davor gewesen seinem Sohn die Augen auszukratzen. „Sie können wieder an ihren Arbeitsplatz zurück kehren, Mr. Roberts. Ich bin sicher wir bekommen das jetzt auch alleine hin, vielen Dank."Der Computertechniker nickte seinem Arbeitgeber zu und verschwand mit seiner Tasche. „Wie ist das mit der Kennung von Valerie?"fragte der Wissenschaftler weiter. Die Frage war an seinen Sohn gewandt, doch seine Sekretärin meinte er redete mit ihr. Sofort sprudelte es empört aus ihr heraus.
„Er meinte, er müsse hier Vorschriften machen, ab wann jemand Zugriff zu den Daten zu erlangen hat und auch was für Arbeiten derjenige ausführen darf. Er setzte sich einfach so über ihre Anweisungen hinweg und hat Miss Melnitz ein Kennwort eingerichtet. Er ließ sich überhaupt nicht von mir abbringen. Dabei war es doch ihre Anweisung gewesen, mit der Einarbeitung dieses Mädchens zu warten."
„Beruhigen sie sich, ich bin mir sicher, wir können das recht schnell und sachlich klären. Warum gehen sie nicht kurz an die frische Luft? Eine Pause wird ihnen gut tun."schlug Dr. Wolenczak vor. „Ich weiß wie nervenaufreibend mein Sohn für sie ist."
„Gut, ich denke auch, dass es das Beste ist."Sie holte ihre Handtasche und ging raus. Ihre Hände zitterten heftig, als sie einige Telefonnotizen Lawrence vorher noch in die Hand drückte.
„Zufrieden? Du schaffst es noch sie in eine Nervenklinik zu bringen."sagte Lawrence als er die Anrufnotizen durchging.
„Dann soll sie einmal freundlich zu mir sein und mich nicht gleich abwimmeln."Er brauchte keine zwei Minuten, um den Virus wieder von dem Computer zu entfernen.
Dr. Wolenczak ging zu Valerie und sah bei ihr auf den Bildschirm. „Na, jetzt kannst du die Kennung auch behalten."lächelte er ihr zu. „Kannst dich bei deinem Wohltäter bedanken!"
Lucas stand auf. Bloß nicht zu lange auf dem verseuchten Platz bleiben. „Warum hast du sie nicht gleich registriert?"
„Weil es einfach besser war sie nicht sofort mit zu vielen Sachen zu konfrontieren und kannst du mir mal sagen, warum du dich erneut einfach in meine Firma einhackst? Wir haben darüber bereits mehrmals gesprochen. Nur weil du mein Sohn bist, hat das noch lange nicht zu bedeuten, dass du aus diesem Grund glimpflich davon kommst!"
„Alles was ich wollte war wissen, ob du eine freie Minute ohne Termine hast. Dann hat die mich angeblafft und aufgelegt. Das selbe Spiel hat sich dann nochmal wiederholt. Ich lasse mir das doch nicht gefallen und mich aus der Leitung schmeißen. Was denkt die Alte sich? Deshalb habe ich Val die Kennung verschafft. Beim nächsten Mal rufe ich gleich meine Verbündeten an und umgehe den roten Drachen."
„Das beste wäre, du würdest deinen Urlaub brav mit deinen Freunden verbringen oder deinem Cousin ein wenig im Institut aushelfen und nicht meine Mitarbeiter in den Wahnsinn treiben! Von deinen illegalen Aktionen hier auf den Computern mal abgesehen. Ich sehe das überhaupt nicht gerne. Nur zu genau kann ich mich noch an das letzte Mal erinnern, als die Polizei bei uns vorgefahren ist, weil du bei deiner Aktion entdeckt worden bist."
„Da war ich elf."widersprach Lucas.
„Egal wie alt du damals warst. Es ist gefährlich und ich habe keine Lust mich immer hinstellen zu müssen und deinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ist das klar?"
„Ja."kam die mürrische Antwort.
„Gut, dann geh jetzt nach Hause. Mein Vortrag ist soweit ich weiß noch immer nicht geschrieben."
„Doch."Der Teenager suchte die blaue Mappe, doch die war nicht mehr auf dem Tisch. „Wo ist denn.....?"
„Soll das heißen, du hast damit schon angefangen?"
„Was?"
„Mit dem Vortrag. Du sagtest gerade, der sei schon geschrieben."half Lawrence seinem Sohn auf die Sprünge.
„Achso, ja, da habe ich schon etwas gemacht. Äh, Val, wo ist die Mappe hin, die ich hierher gelegt habe?"
Dr. Wolenczak wollte zufrieden über seinen sich in Arbeit befindenden Vortrag in sein Büro zurück ziehen, als er unter seinen Unterlagen etwas entdeckte, das nicht dahin gehörte. „Diese hier?"Er hielt sie dem Teenager hin.
„Genau!"Lucas kam sofort mit einem Satz an seine Seite. „Darüber müssen wir sprechen."
„Heute abend, Lucas. Ich habe jetzt keine Zeit."
„Du wirst aber Zeit haben müssen."
„Tut mir Leid, es geht nicht."
Das Computergenie überlegte eine Weile, während sein Vater in seinem Büro verschwand. Er drehte sich langsam herum. „Der hat mich abgewimmelt, richtig?"
Valerie nickte lächelnd. „Ja, hat er."
„Na der traut sich was."lächelte der blonde Teenager zurück und war keinen Augenblick später im Büro. „Ich muss mit dir reden, das hat keine Zeit mehr bis heute Abend."
„Wird es aber müssen, ich stehe unter einem enormen Druck und habe noch ziemlich viel zu tun."
Lucas war hinter ihn getreten und legte die blaue Mappe direkt vor seinen Vater hin. „Du hast doch damals gehofft mit dem Power Plant Projekt den Nobelpreis für besondere Verdienste zu bekommen. Der Traum ist zwar geplatzt, aber jetzt stell' dir mal vor, es gäbe eine andere Möglichkeit an diesen Preis zu kommen und alles was du dafür tun müsstest ist ein Projekt zu finanzieren. Die Ausführung und Realisierung liegt in den Händen von anderen. Lass es dir auf der Zunge zergehen und versuch' dir klar zu machen, wie du deine Dankesrede beim überreichen des Preises formulieren wirst."Während der Teenager sprach, blätterte er langsam die Seiten der Mappe durch. Ganz oben war der Bericht über die bald ausgestorbenen Flussdelphine, danach folgte seine Arbeit bis er zu dem ankam, was ziemlich teuer war.
Dr. Wolenczak sah sich die Unterlagen in Ruhe an. Er blätterte zum Anfang zurück und überflog den Bericht, nur um anschließend zu der letzten Seite zurück zu kehren. „Sehe ich das hier richtig? Du willst ein Habitat schaffen und die Tiere aus ihrer natürlichen Umgebung umsiedeln."
„Genau."Lucas zog sich einen Stuhl heran. „Diese Inseln liegen alle auf einem ungefähren Breitengrad zu ihren natürlichen Verbreitungsgebieten. Die Umweltbedingungen sind fast die selben wie in ihren jeweiligen Heimaten. Sinnvoll wäre es sicherlich noch einige Flüsse künstlich anzulegen, aber ich denke das sollte kein Problem sein. Ich habe mich auch schon erkundigt, welche Baufirmen entsprechende Bebauungen vornehmen könnten. Alles was wir brauchen sind diese Inseln."
„Und Genehmigungen der jeweiligen Regierungen die Delphine einzufangen und umzuquartieren? Die werden dafür ausführliche Gründe haben wollen und entsprechend bezahlt werden."
„Dann leg' ein paar Tausender drauf und die geben dir die Genehmigung ohne weiter aufzumucken. Was geht die das an, was wir mit den Delphinen machen. Die scheren sich doch einen Dreck drum. Sie lassen sie elendlich verkommen. Indien, Brasilien und China sind alles arme Länder, denen liegt nicht so viel am Tierschutz. Ich sehe da keine großen Probleme. Außerdem wäre es vielleicht besser, wenn wir das nicht so ganz an die große Glocke hängen. Ich habe mir auch überlegt einen Teil durch Spenden zu finanzieren oder Patenschaften. Ich könnte eine entsprechende Website zur Rettung der Flussdelphine erstellen, das ist alles kein Problem. Sehr viel um sie kümmern müssen wir uns ja nicht. Es sind wilde Tiere und können sich, wenn es mal soweit ist, selbst versorgen. Würde schon reichen, wenn ab und an einer vorbei sieht und die Bestände aufnimmt. Nach Krankheiten sieht und sie dann so gut wie möglich allein lässt."Nach einer kurzen Pause in der Dr. Wolenczak keine Miene von seinem zweifelnden Gesicht abwich drängte Lucas weiter. „Das kann funktionieren. Orlando ist begeistert von der Sache und würde persönlich die Überwachung übernehmen. Denk' doch nur mal darüber nach. Er könnte dann nicht mehr auf dumme Gedanken im Institut kommen, weil er mit den Flussdelphinen beschäftigt ist."
Lawrence seufzte auf. „Stell' mir eine genaue Kostenkalkulation auf. Valerie soll die Eigentümer dieser Inseln kontaktieren und nachfragen, ob diese noch immer zum Verkauf anstehen. Wenn ja, werden einige von meinen Leuten sich das mal ansehen, ob es soweit auch geeignet ist."
Der Teenager fiel seinem Vater freudig um den Hals. „Danke Dad!"und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange.
„Freu' dich nicht zu früh. Gekauft wird erst, wenn wir die Genehmigung zum Einfangen der Tiere erhalten. Ohne hat das Ganze gar keinen Sinn."
„Das versteht sich von selbst."
„Wieviel hattet ihr geplant auszusiedeln?"
Nun war Lucas überfragt. „Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ach, wir nehmen was wir umsiedeln dürfen. Da sollten dann genug dabei sein."
„Zufrieden? Kann ich nun weiterarbeiten?"
„Voll und ganz."Er strahlte über das ganze Gesicht. „Soll ich dir die Unterlagen da lassen? Habe das alles auf dem Laptop gespeichert."
„Ja, lass' es hier. Bereite jedoch alles soweit vor, dass ich mit meiner Projektabteilung sprechen kann. Versuch auch ein paar konkrete Zahlen zu ermitteln. Ich muss das irgendwie finanzieren und berücksichtigen, da kann ich nicht ins Blaue hinein."
„Kein Problem, mache ich sofort und deinen Vortrag habe ich auch schon so gut wie fertig. Sobald du heute Abend nach Hause kommst, liegt er auf dem Tisch."
„Ist gut."
„Bis später."Supergut gelaunt verließ Lucas das Büro und begegnete sofort Miss Hudsons abweisendem Blick. Anscheinend war sie von ihrem relativ kurzen Spaziergang zurück. Sein Lächeln verschwand abrupt. Er behandelte sie wie Luft, als er zu Valerie ging. „Du hast Arbeit. Meinst du, du kriegst das hin?"
„Kommt drauf an, was es ist."
„Ich schicke dir nachher eine Mail. Das merkst du dann sofort, denn das System ist so programmiert, dass du durch ein Aufblinken in der Leiste da unten darüber benachrichtigt wirst. Ich erkläre dir das da dann alles ganz genau."
„Gut, dann hoffen wir das Beste."
„Japp, hoffen wir. Ich bin jetzt wieder im Institut und setze Orli auf ein paar Nachforschungen an. Das Date während der Arbeitszeit ist nun vorbei. Bis später dann."
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AnmII: Bei den hier beschriebenen Delphinen kann ich mit fast 90 % Sicherheit sagen, dass ihr sie nicht in Australien finden werdet. Am liebsten hätte ich Lucas ja meine Lieblingsart vor die Tür gesetzt, aber leider ging das dann doch zu weit. Bei denen konnte ich mir sicher sein, dass sie wenigstens nicht ganz so sehr in ihrem natürlichen Lebensraum versetzt wurden.
@Kiddo: Klar kann Lonnie tanzen, aber das was die dort gemacht haben nicht. War doch so ein Formationstanz. Ich glaube bei einem Teil hier in der Geschichte wirst du dich an etwas aus „Andy's Geheimnis erinnern".
@Moonshine: Endlich habe ich einen Grund dir zu danken. ^_^ Dann leg ich mal los; warum Lucas sich ins Büro schleichen muss, kann ich auf Wunsch ja mal schreiben. Für diese Geschichte hier spielte es keine so große Rolle. Äh, könnte es sein, dass wir alle manchmal die selben Ideen haben? Ich finde bei Kiddo auch ständig was und jetzt hast du Orli bei mir gefunden. Naja, so früh ist Lucas ja nun doch nicht geweckt worden, wenn man bedenkt seit wann der da schon geratzt hat. Kam wohl etwas blöd rüber, doch Lucas hat sich schon auf seiner Party amüsiert. Doch denk jetzt mal dran, wie es dir geht, wenn du seit dem frühen Abend dort rumhängst, schon vor fünf Uhr morgens aufstehen musstest und es weit nach Mitternacht ist?!? Jetzt muss ich auch noch meine Geheimnisse preis geben. ^^ Nein, es ist nicht so, dass ich jede freie Minute schreibe. Dann würdet ihr hier ja nur so voll gebombt. Ich glaube recht schnell tippen zu können und auch sonst gibt es zwar schon Zeiten zu denen ich ja eigentlich nichts schreiben dürft, aber es dennoch mache. ( während der Arbeit zum Beispiel. Diese Geschichte ist innerhalb von einer Woche entstanden, aber da hatte ich gerade mein kreatives hoch und habe die anderen alle liegen lassen. Ausgenommen der POTC fanfic, die ich zusammen mit einer Freundin schreibe. Das war mal eine gute Woche. Ach ja... Zug fahren eignet sich auch hervorragend.
@Samusa: Darf ich vorstellen? Die Sekretärin. ^____^ Hoffe sie passt dir.
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
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Mit dem Laptop auf den Beinen saß Lucas im Garten des väterlichen Hauses auf einer Liege, geschützt durch einen weißen Schirm vor der heißen Mittagssonne.
Maude ging es bereits wieder recht gut. Sie tobte zwar noch nicht ausgelassen durch den Garten, aber sie lag nicht mehr nur völlig regungslos im Gras. Dr. Wolenczak gab sich nicht mit der Ausrede von Orlando zufrieden, er habe am Abend so lange auf Lucas aufpassen müssen und könne nicht früh aufstehen, um ins Institut zu gehen. Lawrence hatte ihn unsanft aus dem Bett gerissen. Das Computergenie bekam dies alles nur mit, weil er noch wach gewesen war. Er musste unbedingt seine Colasucht in den Griff bekommen. Kaum stand etwas vor ihm, hörte er nicht eher mit dem Trinken auf bis auch wirklich alles leer war. So musste er wohl oder übel nach der Feier, im Gegensatz zu seinem Cousin, sich eine Beschäftigung suchen. Da ihm aber die Idee für ihr geplantes Projekt gekommen war, war dies natürlich kein Problem gewesen.
Valerie war diesen Morgen ganz unüblich nicht bei ihm am Fenster aufgetaucht. Das war ihm sogar recht. Für Joggen hatte er keinen Nerv gehabt. Zu sehr beschäftigte ihn seine Idee. Er durchforstete das gesamte Internet und als sein Cousin unsanft im Nebenzimmer aus den Träumen gerissen wurde, hatte er grob alles zusammen was er brauchte. Nun musste es nur schnell gehen. Lucas hatte sich schon ganz genau raus gesucht, was er als Standort haben wollte und der Verkauf war in vollem Gange.
Als Dr. Wolenczak und Orlando außer Haus waren, legte er sich für ein paar Stunden ins Bett, nur um wenig später von Maude, die an seiner Tür kratzte und bellte, wieder geweckt zu werden. Nur kurz ging er mit dem Hund raus. Ihm war es wichtig schnellstmöglich Unterlagen zusammen zu stellen, die er am Nachmittag mit seinem Cousin besprechen wollte. Auf diesem Wege konnte er auch gleich seinen Orca wieder besuchen gehen. Im Moment war er gegen das Verbot seines Vaters in dessen Netzwerk. Das Ocean Institute besaß eine ausführliche Datei, was die Pflegebedürftigkeit der einzelnen Tiere und zahlreiche Statistiken, was die Anfälligkeit von Krankheiten betraf, sowie den prozentualen Anteil an Futter, welches jedes Tier pro Tag benötigte. Daten, die für seine Idee berücksichtigt werden mussten. Der fixe Kommentar über den Nobelpreis von Orlando hatte sich bei ihm festgesetzt und immer mehr Form angenommen. Er würde damit der jüngste Nobelpreisträger werden, wenn ihr Vorhaben wirklich gelang. Es gab da nur noch ein Problem....
Maude sprang auf. Anscheinend hatte sie etwas gehört. Lucas sah von dem Laptop auf. Bei ihnen klingelte jemand an der Haustür. Komisch, normalerweise wussten die Leute doch, dass sie ihn im Garten finden konnten. Er klappte den Laptop zusammen und ging um das Haus herum. Vielleicht war es auch nur jemand, der ihm etwas verkaufen wollte oder ihn von seinem Glauben überzeugen. Weder noch. Vor der Haustür stand Lonnie.
„Was kann ich für dich tun?"fragte er als er um die Garage herum trat.
„Oh, da bist du."Sie trat von der Vorderveranda herunter und kam über den Rasen auf ihn zu.
„Ja, wenn es ein aufdringlicher Vertreter gewesen wäre und er mich bemerkt hätte, wäre der nicht eher gegangen bis ich ihn lautstark davon gejagt hätte."
„Das kann ich mir bei dir nicht vorstellen."
„Stimmt, das hätte ich auch nicht gemacht. Ich wäre wohl über den Garten abgehauen."
„Das könnte ich mir eher vorstellen."lachte sie.
„Ich mag es einfach nicht zugequatscht zu werden. Bei Bridger ist das viel einfacher. Auf die Insel traut sich kein Vertreter."
„Wenn man erst in ein Boot steigen muss um dort raus zu kommen ohne zu wissen, ob jemand da ist."
„Nein."antwortete Lucas trocken. „Wir haben einen eins A Wachhund."
Lonnie schien diesen Hinweis nicht verstanden zu haben und sah ihn ganz verwundert an. „Der Captain hat einen Hund?"
„Hast du das nicht gewusst?"machte sich das Computergenie einen Spaß aus der Situation. Er ging mit ihr um das Haus herum in den Garten. „Setz' dich wohin du willst!"Er selbst ließ sich wieder auf seiner Liege nieder, den Laptop legte er in den Schatten.
Ein runder Tisch stand neben der Liege und um diesen noch zwei Gartenstühle. Auf einen von ihnen setzte sie sich. „Jetzt erzähl' mal, seit wann hat der Captain einen Hund. Der muss ihn doch immer weggeben, wenn wir mit dem Boot unterwegs sind."griff Henderson das Thema wieder auf.
„Muss er nicht, sein Hund ist immer mit dabei."Erneut sah sie ihn ratlos an.
„Du hast es wirklich nicht verstanden."Sie schüttelte den Kopf. Gerade in dem Moment sprangen zwei Delphine am Steg des kleinen Kanals hinter dem Haus der Wolenczaks in die Höhe. Die hatten endlich bemerkt, dass der Teenager wieder zu Hause war. Er machte eine Handbewegung, dass Lonnie ihm folgen sollte. „Komm, ich möchte dir jemanden vorstellen!"Er führte sie den Holzsteg bis zum Ende entlang. Die zwei Delphine schwammen im Kreis davor her. Einer stieg aus dem Wasser auf und verkündete durch lautstarkes Schnattern seine Freude.
„Das sind Skippy und Jake. Die gehörten zum Bestand im Institut meines Vaters, ließen sich aber nur schwer halten. Sobald die Forschungen beendet waren, wurden sie frei gelassen, doch die hier kommen seither immer wieder zu mir zurück. Das sind meine eigenen Wachhunde. Wo Flipper aber gerade ist weiß ich nicht. Normalerweise ist Jake derjenige, der ganz unvermittelt auftaucht oder sich tagelang nicht blicken lässt."
Sie ging in die Hocke und hielt eine Hand leicht über den Steg. Der Delphin, den Lucas als Skippy vorgestellt hatte, kam sofort und berührte ihre Fingerspitzen mit der Schnauze. „Solche Delphine habe ich noch nie gesehen."Die Delphine hatten eine fast schwarze Färbung, nur der Bauch war weiß. An ihrer Flanke war auf beiden Seiten ein gelber Fleck, der die weiße von der schwarzen Partie abtrennte.
„Daran ist die Serie Flipper schuld. Alle Welt glaubt es gibt nur Delphine, die wie Flipper aussehen. Das hier sind gewöhnliche Delphine. Sie von gemeinen Delphinen zu unterscheiden ist ziemlich schwierig. Ich könnte es nicht. Orlando hat das allerdings voll drauf. Hast du das mit dem Wachhund nun begriffen?"
„Von Bridger?"
Er nickte.
„Nein, ich weiß nicht, was meinst du."
„Ich hatte Darwin damit gemeint. Der ist schon am frühen morgen auf und versucht nicht nur Bridger aus dem Bett zu bekommen, sondern so ziemlich die gesamte Nachbarschaft, am besten den gesamten Küstenstreifen."
Sie schlug ihn sanft auf den Oberarm. „Was treibst du dann für Spiele? Kannst du das nicht gleich sagen? Ich überlege die ganze Zeit von was für einem Hund du redest, weil der angeblich auch auf der seaQuest sein soll."
Er grinste nur und setzte sich im Schneidersitz hin. Jake kam sofort zu ihm geschwommen und versuchte seine Schnauze auf sein Knie zu legen. Die Höhe verhinderte jedoch, dass der Delphin diese Position länger halten konnte. Statt dessen wollte er dann auch von Lonnie gestreichelt werden.
„Pass lieber auf. Wenn er dich nicht von oben bis unten nass macht, beißt er."
Erschrocken zog sie die Hand weg. „Wirklich? Beißen Delphine auch?"
„Normalerweise nicht und er ja eigentlich auch nicht, aber er schnappt zu. Nie so, dass es weh tut, da passt er schon auf, aber es ist trotzdem lästig. Du hast Orlando doch deine Nummer gegeben. Sollte dich das Zeug interessieren, dann kannst du dich mit ihm unterhalten. Der freut sich immer, wenn man sich für seine Arbeit interessiert. Was hat dich überhaupt hierher geführt? Ich dachte du würdest vielleicht was mit deinen neuen Freunden unternehmen. Gestern abend schienst du recht schnell jemanden gefunden zu haben."
„Ja, ich habe zwei ganz Nette kennengelernt. Aber ich hatte einigen von der Crew versprochen ihnen Karten zu schreiben. Dummerweise hab' ich vergessen mein Adressbuch mitzunehmen. Darum wollte ich fragen, ob du nicht von dem ein oder anderen was hast."
„Ich hab' sogar alle."
„Wirklich?"
„Dafür muss ich mich aber in die Personaldatenbank der UEO hacken." Verkündete er mit einem Grinsen.
„Das ist doch nicht dein ernst."
„Liegt ganz an dir. Ich habe von einigen auch ganz legal die Adressen irgendwo notiert. Sollte dir das nicht reichen, bleibt nur noch der Hack!"
„Mir würde die legale Weise reichen."
„Gut, ich geh mal schnell nachsehen, wo ich mein Notizbuch habe."Lucas stand auf und lief eilig ins Haus. Auf dem Weg nahm er den Laptop von der Liege mit. Ihn hier draußen liegen zu lassen in der Mittagshitze wäre nicht so ideal.
Wenig später kehrte er mit einem kleinen blauen Notizbuch zurück. „Wen brauchst du?"
Sie zog einen Zettel aus der Hosentasche. „Die wollen alle eine."
„Wieso steht Tony da mit drauf."
„Weil er ebenfalls eine wollte."
„Warum wurde ich nicht gefragt?"Er hielt sein Notizbuch außerhalb ihrer Reichweite.
„Ich habe einigen meiner Freundinnen beim Essen von erzählt und er saß mit Dagwood und Brody am Nebentisch, deswegen stehen die da mit drauf."
„Warte einen Moment!"Er wetzte nochmals schnell ins Haus zurück, um einen Stift zu holen und entriss Lonnie den Zettel mit den Namen. Ganz unten schrieb er seine Adresse von Beaches darunter.
„Wehe ich bekomme keine!"
Sie seufzte auf. „Versprochen. Ich schicke dir eine von der Solarfarm."
„Wen brauchst du jetzt?"Er blätterte bereits in seinem Notizbuch.
Sobald sie die Adressen hatte, musste Lucas sie leider wegschicken, da es Zeit wurde ins Institut aufzubrechen. Vorher wollte er noch die Sachen, die er in der Nacht und vor Hendersons Auftauchen gesammelt hatte, ausdrucken und in einer Mappe zusammenstellen. Außerdem wartete da noch ein Vortrag, der geschrieben werden wollte.
„Wolenczak Industries was kann ich... oh!"Die Sekretärin seines Vaters verdrehte genervt die Augen als sie den Teenager erkannte.
„Ich freue mich auch sie zu sehen, ganz ehrlich. Können sie mich mit meinem Vater verbinden?"
„Das geht nicht, er hat gerade eine wichtige Besprechung."antwortete sie schnippisch.
„Ist doch nur kurz."
„Tut mir leid, ich kann nichts für dich machen."
„Dann sagen sie mir wie sein Terminplan heute Nachmittag aussieht."
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich das weitergeben kann."
„Miss Hudson, ich bin der Sohn ihres Bosses und wenn sie weiterhin einen festen Arbeitsplatz haben wollen, sollten sie mir sagen, ob er heute Nachmittag irgendwelche Termine hat!"
„Diese Drohungen bringen nichts. Auf Wiedersehen."Sie legte tatsächlich auf. Er konnte es nicht glauben. Wieso wollte sie ihm nicht sagen, was für Termine sein Vater hatte. Unbeeindruckt von ihrer Aktion wählte er erneut die Nummer vom Büro Dr. Wolenczaks.
Miss Hudson nahm den Anruf entgegen. „Wole.... Was willst du denn schon wieder? Ich sage dir nicht wie seine Termine aussehen. Ich werde ihm sagen, dass du angerufen hast und nun lass mich meine Arbeit machen! Geh an den Strand spielen wie alle anderen Jungen in deinem Alter!"
Lucas wollte gerade etwas erwidern als sie erneut auflegt. „Na warte!"Mit fliegenden Fingern hackte sich das blonde Computergenie in das System der Firma ein und kam ganz schnell am Zielcomputer heraus. Miss Hudson würde den Rest des Tages nicht mehr arbeiten können, dafür sorgte er schon. Breit grinsend schloss er die Programmierung ab. Die blaue Mappe mit den Ausdrucken nahm er unter den Arm und holte seinen Helm aus dem Zimmer. Am gestrigen Tag hatte er es nicht mehr geschafft, doch jetzt freute er sich auf sein Motorrad. Das gute Stück hatte er noch nie gefahren und es wurde wirklich Zeit für die Jungfernfahrt. Durch die Küche verschwand er in der Garage. Da stand sie, die Prachtmaschine mit dem blauen Streifen am Tank. Mit einem Kribbeln im Bauch ließ er das Garagentor hochfahren und schob seine Maschine in die Sonne. Draußen funkelten die Strahlen in dem sauberen Lack. Die Mappe verstaute er in dem Fach unter dem Sitz. Nachdem das Garagentor wieder geschlossen war schwang er sich auf die Maschine. So verharrte er noch eine Weile ehe er den Helm überzog und langsam den Schlüssel einsteckte. Die ersten Geräusche waren wie Musik in seinen Ohren. Unter sich spürte er wie sie arbeitete, die Maschine, sein eigenes Motorrad.
Er schaltete in den ersten Gang und gab Gas. Elegant fuhr er aus der Ausfahrt in Richtung ozeanographisches Institut, mit Umwegen versteht sich natürlich.
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„Wo ist Valerie? Ich dachte die soll hier jetzt die Stellung halten."Ohne anzuklopfen war er in das Büro hinein gestürmt. Das Institut war ziemlich voll. Heute war einer der seltenen Tage an denen Publikumsverkehr herrschte. Zudem hatte er das Gespräch mit Valeries Bruder vergessen, ansonsten hätte er gewusst, die Freundin bei seinem Vater finden zu können.
„Hat sich der Chef selber gekrallt."
Lucas zog die Augenbrauen hoch. „Bei ihm?"noch immer erinnerte er sich nicht.
„Nachdem was ich weiß, ja. Sieh dir das hier an! Ich versinke in Arbeit und er klaut mir meine neue Bürokraft."Auf dem Schreibtisch Orlandos war ein Heidenchaos ausgebrochen. Der blonde Teenager schob mit dem Ellbogen den ganzen Papierkram zur Seite. „Das interessiert jetzt nicht. Hier, das ist was ich mir für unsere Flussdelphine überlegt habe."
Erwartungsvoll nahm Orlando die blaue Mappe entgegen. Während er sie las ging Lucas zu der Glasscheibe. Sein Orcafreund Minto kam sofort angeschwommen und drehte sich im Kreis.
„Das ist brilliant!"begeistert sprang der dunkelhaarige Mann auf. „Das ist so gut, das es funktionieren könnte."
„Ist ja auch von mir."meinte Lucas lächelnd.
Auf der Unterlippe herum kauend musterte Orlando seinen Cousin. „Einziges Problem bleibt nach wie vor die Finanzierung. Die Beträge hier sind nicht gerade wenig."
„Ich glaube die werden sogar noch sehr viel mehr sein, wenn das erst mal im Gang ist. Außerdem müssen die Standorte schnellstmöglich gekauft werden. Die Gefahr, dass uns da jemand was wegschnappt ist einfach zu groß. Wir müssen sie noch besichtigen, damit wir sicher sein können, dass sie sich eignen."
„Von den Bildern, die hier drinnen sind, ist das doch der Fall."zeigte der Lockenkopf auf eine der Seiten mit Farbbildern.
„Weißt du was alles im Internet ist? Auf Bilder kannst du dich nicht verlassen. Das eine ist schon seit zwei Jahren zum Verkauf. Mittlerweile sollte das anders aussehen. Außerdem weiß ich noch immer nicht, wie man das Ganze finanzieren kann."
„Kein Problem. Mit der Mappe wird dein Vater sofort zusagen."
Ungläubig sah das Computergenie seinen Cousin an. „Bist du irre! Der macht das nie. Das sind Milliarden um die es da geht."
„Genau darum wirst du ihm das beibringen! Mich haut der bloß achtkantig raus. Aber du bist sein Sohn!"
„Der ihn nur bei seiner Arbeit stört wie sein Neffe."
Orlando sah kurz auf seine Armbanduhr. „Nein, nein! Du gehst jetzt auf der Stelle zu ihm und legst ihm das vor. Es ist schließlich alles von dir soweit vorbereitet worden. Du sorgst dafür, dass es realisiert werden kann und ich sorge für die Überwachung! Los, verlier' ja keine Zeit! Raus mit dir!"Orlando schob ihn unsanft aus seinem Büro und knallte ihm die Tür zu. Etwas verdutzt stand das Computergenie da. Schwer aufseufzend wandte er sich zum gehen. Da kam ihm jemand entgegen und er wusste warum er so plötzlich raus geworfen worden war.
„Schon fertig mit Postkarten schreiben?"fragte er Henderson. Sie war in ein luftiges Trägerkleid gekleidet. Die großen gelben Blumen auf braunen Hintergrund schienen nach einem Tag am Strand zu schreien.
„Nein, ich habe noch nicht einmal angefangen. Dein Cousin rief mich an und fragte, ob ich nicht Lust hätte mir mal das Aquarium hier anzusehen."
Lucas sah zu der Bürotür hinter sich. „Das hier ist kein Aquarium, sondern eine meeresbiologische Forschungseinrichtung."
„Wie auch immer. Bei der Aussicht auf kostenfreie und persönliche Führung sage ich nicht nein. Ich musste nur am Eingang meinen Namen sagen und schon ließ man mich mit einer Wegbeschreibung ein."
Typisch Orlando. Immer wenn Lucas mit seinen Freunden kostenfrei hier drinnen prahlen wollte gab es Ärger mit Lawrence, doch sein Cousin ließ sich diesen Luxus nicht nehmen. Das hier sei doch kein Spielplatz. Wenn sie Fische sehen wollten, sollten seine Freunde zahlen, wie alle anderen auch. Er verbannte diese Gedanken aus seinem Kopf. „Dann wünsche ich viel Spaß. Er ist dort drinnen."
„Kommst du nicht mit?"
„Ich kann nicht, bin mit einem Spezialauftrag versehen worden. Außerdem würde ich wohl nicht mehr aus dem Institut raus kommen, wenn ich einmal damit anfange mir die Aquarien anzusehen. Bye."Lucas ging an ihr vorbei und verließ das Institut.
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Miss Hudsons Augen weiteten sich, als sie sah wer da durch die Glastür trat.
„Wer mich nicht durch stellt, sollte immer mit der persönlichen Erscheinung von mir rechnen. Ist er drinnen?"fragte Lucas nicht besonders freundlich.
Die Sekretärin fing sich recht schnell. Gefasst antwortete sie ihm: „Nein, ist er nicht. Wenn ich dich jetzt bitten dürfte wieder zu gehen."
„Nein."sagte er locker und trat zu dem anderen Schreibtisch, wo Valerie hinter einem großen Berg Akten zu verschwinden schien. „Wie läuft's?" fragte er sie und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Die blaue Mappe legte er an den Rand des Tisches. Bevor seine Freundin und Nachbarin antworten konnte, stand Lawrences Sekretärin wieder neben ihm und zog an seinem Arm.
„Ich muss dich wirklich bitten zu gehen. Wir haben eine Menge zu tun und Miss Melnitz hat absolut keine Zeit, während der Arbeitszeit mit dir zu plaudern."
Er drehte sich angriffslustig zu der Frau mit den roten Haare, die in einem strengen Knoten gebändigt waren, herum. Sie war die typische Form von Sekretärin. Ihre Brille war genauso arrogant wie ihr Kostüm. Der Rock war garantiert normgerecht erst fünf Zentimeter unter dem Knie zu Ende. „Sie können gar nicht so viel zu tun haben. Ihr Computer funktioniert nicht."Er zeigte auf den Mann, der schon recht geschafft aussah und versuchte den Computer wieder in Gang zu bekommen.
Ihr Gesichtsausdruck verzog sich. „Woher..."dann dämmerte es ihr. Das hatte er in der Vergangenheit bereits mehrmals getan. „Du warst das!"Ihre Augen verzogen sich zu Schlitzen. Der knallrot lackierte Finger tippte unaufhörlich auf seine Brust.
„Genau! Sie scheinen vergessen zu haben, dass sie mich nicht einfach so abwimmeln dürfen. Jetzt muss der arme Mann dort schwitzen, damit sie wieder beschäftigt sind und arme neue Kolleginnen nicht mehr so überfordern können."
Valerie zupfte an seinem Hemd. „Hör auf!"Sie hatte Angst später diejenige zu sein, die den Zorn der Miss Hudson abbekam.
„Ich hör nicht auf. Soweit kommt's noch! Die Frau ärgert mich."Jetzt zeigte auch er mit dem Finger auf seinen Feind. „Alles was ich wissen wollte ist, ob mein Vater heute irgendwelche Termine hat, nachdem sie mich nicht durch stellen wollte. Da wusste ich noch nicht, dass du hier bist, ansonsten wärst du meine erste Wahl gewesen. Von dir bekomme ich sicherlich schneller Auskunft."
„Das hätte dir nichts gebracht. Sie hat noch keine Zugriffsberechtigung auf den Terminplaner des Dr. Außerdem wäre es viel zu früh' sie bereits Anrufe entgegen nehmen zu lassen."
Das Computergenie dreht sich zu dem dunkelhaarigen Mädchen an dem Schreibtisch herum. „Die haben dir keine Kennung zugeteilt?"
Valerie schüttelte den Kopf und musste im nächsten Moment zur Seite rutschen, weil der blonde Teenager zu ihr kam und sich an der Tastatur zu schaffen machte.
„Geh sofort von dem Computer weg!"Miss Hudsons Stimme wurde zunehmend hysterischer.
„Wieso sollte ich? Valerie wird hier jetzt eine Weile bleiben und ich sehe nicht ein, warum sie bloß ihre unliebsame Arbeit für Dumme machen soll."
„Ich werde den Sicherheitsdienst rufen und dich raus werfen lassen!"
„Jaja."Er achtete schon gar nicht mehr auf die Frau. Zu sehr war er beschäftigt, eine Kennung für Valerie anzulegen. Eigentlich sollte das über die Administrationsabteilung laufen, doch darüber ging er großzügig hinweg. Eine einfache E-Mail an die entsprechenden Leute würde genügen.
Wütend und mit hochrotem Kopf stolzierte Miss Hudson zu ihrem Arbeitsplatz. Sie griff zum Hörer, da kam Dr. Wolenczak von der Besprechung zurück. Der war nicht wenig überrascht als er am Computer seiner Sekretärin einen Fachmann herum werkeln sah und am anderen seinen Sohn. „Lucas?"
„Hi, Dad."Er sah noch nicht einmal auf.
„Dr. Wolenczak, Gott sei Dank, dass sie wieder da sind. Ihr Sohn hat mir meinen Computer mit einem Virus infiziert. Mr. Roberts hier, ist schon seit zwei Stunden damit beschäftigt ihn wieder zum laufen zu bekommen."
„Petze."nuschelte der Teenager vor sich hin. Valerie musste sich ein Kichern verkneifen.
Schwer seufzend legte der Wissenschaftler seine Unterlagen auf einen der Tische. „Lucas, würdest du bitte Miss Hudsons Computer wieder in Betrieb setzen!"Er fügte mit fester Stimme noch hinzu. „Sofort!"
Mürrisch erhob sich der Teenager. „Das da ist deine Kennung und das, das Passwort."zeigte er Valerie auf dem Bildschirm. Dann ging er zu dem anderen Tisch und jagte Mr. Roberts von dem Stuhl. „Hat sie dir gesagt, dass sie mich durch den Sicherheitsdienst raus werfen wollte? Ist das die übliche Behandlung von Kunden?"
„Du bist kein Kunde!"zischte Miss Hudson.
„Ist ja gut, ganz ruhig!"ging Lawrence schnell dazwischen. Seine Sekretärin war bereits einmal kurz davor gewesen seinem Sohn die Augen auszukratzen. „Sie können wieder an ihren Arbeitsplatz zurück kehren, Mr. Roberts. Ich bin sicher wir bekommen das jetzt auch alleine hin, vielen Dank."Der Computertechniker nickte seinem Arbeitgeber zu und verschwand mit seiner Tasche. „Wie ist das mit der Kennung von Valerie?"fragte der Wissenschaftler weiter. Die Frage war an seinen Sohn gewandt, doch seine Sekretärin meinte er redete mit ihr. Sofort sprudelte es empört aus ihr heraus.
„Er meinte, er müsse hier Vorschriften machen, ab wann jemand Zugriff zu den Daten zu erlangen hat und auch was für Arbeiten derjenige ausführen darf. Er setzte sich einfach so über ihre Anweisungen hinweg und hat Miss Melnitz ein Kennwort eingerichtet. Er ließ sich überhaupt nicht von mir abbringen. Dabei war es doch ihre Anweisung gewesen, mit der Einarbeitung dieses Mädchens zu warten."
„Beruhigen sie sich, ich bin mir sicher, wir können das recht schnell und sachlich klären. Warum gehen sie nicht kurz an die frische Luft? Eine Pause wird ihnen gut tun."schlug Dr. Wolenczak vor. „Ich weiß wie nervenaufreibend mein Sohn für sie ist."
„Gut, ich denke auch, dass es das Beste ist."Sie holte ihre Handtasche und ging raus. Ihre Hände zitterten heftig, als sie einige Telefonnotizen Lawrence vorher noch in die Hand drückte.
„Zufrieden? Du schaffst es noch sie in eine Nervenklinik zu bringen."sagte Lawrence als er die Anrufnotizen durchging.
„Dann soll sie einmal freundlich zu mir sein und mich nicht gleich abwimmeln."Er brauchte keine zwei Minuten, um den Virus wieder von dem Computer zu entfernen.
Dr. Wolenczak ging zu Valerie und sah bei ihr auf den Bildschirm. „Na, jetzt kannst du die Kennung auch behalten."lächelte er ihr zu. „Kannst dich bei deinem Wohltäter bedanken!"
Lucas stand auf. Bloß nicht zu lange auf dem verseuchten Platz bleiben. „Warum hast du sie nicht gleich registriert?"
„Weil es einfach besser war sie nicht sofort mit zu vielen Sachen zu konfrontieren und kannst du mir mal sagen, warum du dich erneut einfach in meine Firma einhackst? Wir haben darüber bereits mehrmals gesprochen. Nur weil du mein Sohn bist, hat das noch lange nicht zu bedeuten, dass du aus diesem Grund glimpflich davon kommst!"
„Alles was ich wollte war wissen, ob du eine freie Minute ohne Termine hast. Dann hat die mich angeblafft und aufgelegt. Das selbe Spiel hat sich dann nochmal wiederholt. Ich lasse mir das doch nicht gefallen und mich aus der Leitung schmeißen. Was denkt die Alte sich? Deshalb habe ich Val die Kennung verschafft. Beim nächsten Mal rufe ich gleich meine Verbündeten an und umgehe den roten Drachen."
„Das beste wäre, du würdest deinen Urlaub brav mit deinen Freunden verbringen oder deinem Cousin ein wenig im Institut aushelfen und nicht meine Mitarbeiter in den Wahnsinn treiben! Von deinen illegalen Aktionen hier auf den Computern mal abgesehen. Ich sehe das überhaupt nicht gerne. Nur zu genau kann ich mich noch an das letzte Mal erinnern, als die Polizei bei uns vorgefahren ist, weil du bei deiner Aktion entdeckt worden bist."
„Da war ich elf."widersprach Lucas.
„Egal wie alt du damals warst. Es ist gefährlich und ich habe keine Lust mich immer hinstellen zu müssen und deinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ist das klar?"
„Ja."kam die mürrische Antwort.
„Gut, dann geh jetzt nach Hause. Mein Vortrag ist soweit ich weiß noch immer nicht geschrieben."
„Doch."Der Teenager suchte die blaue Mappe, doch die war nicht mehr auf dem Tisch. „Wo ist denn.....?"
„Soll das heißen, du hast damit schon angefangen?"
„Was?"
„Mit dem Vortrag. Du sagtest gerade, der sei schon geschrieben."half Lawrence seinem Sohn auf die Sprünge.
„Achso, ja, da habe ich schon etwas gemacht. Äh, Val, wo ist die Mappe hin, die ich hierher gelegt habe?"
Dr. Wolenczak wollte zufrieden über seinen sich in Arbeit befindenden Vortrag in sein Büro zurück ziehen, als er unter seinen Unterlagen etwas entdeckte, das nicht dahin gehörte. „Diese hier?"Er hielt sie dem Teenager hin.
„Genau!"Lucas kam sofort mit einem Satz an seine Seite. „Darüber müssen wir sprechen."
„Heute abend, Lucas. Ich habe jetzt keine Zeit."
„Du wirst aber Zeit haben müssen."
„Tut mir Leid, es geht nicht."
Das Computergenie überlegte eine Weile, während sein Vater in seinem Büro verschwand. Er drehte sich langsam herum. „Der hat mich abgewimmelt, richtig?"
Valerie nickte lächelnd. „Ja, hat er."
„Na der traut sich was."lächelte der blonde Teenager zurück und war keinen Augenblick später im Büro. „Ich muss mit dir reden, das hat keine Zeit mehr bis heute Abend."
„Wird es aber müssen, ich stehe unter einem enormen Druck und habe noch ziemlich viel zu tun."
Lucas war hinter ihn getreten und legte die blaue Mappe direkt vor seinen Vater hin. „Du hast doch damals gehofft mit dem Power Plant Projekt den Nobelpreis für besondere Verdienste zu bekommen. Der Traum ist zwar geplatzt, aber jetzt stell' dir mal vor, es gäbe eine andere Möglichkeit an diesen Preis zu kommen und alles was du dafür tun müsstest ist ein Projekt zu finanzieren. Die Ausführung und Realisierung liegt in den Händen von anderen. Lass es dir auf der Zunge zergehen und versuch' dir klar zu machen, wie du deine Dankesrede beim überreichen des Preises formulieren wirst."Während der Teenager sprach, blätterte er langsam die Seiten der Mappe durch. Ganz oben war der Bericht über die bald ausgestorbenen Flussdelphine, danach folgte seine Arbeit bis er zu dem ankam, was ziemlich teuer war.
Dr. Wolenczak sah sich die Unterlagen in Ruhe an. Er blätterte zum Anfang zurück und überflog den Bericht, nur um anschließend zu der letzten Seite zurück zu kehren. „Sehe ich das hier richtig? Du willst ein Habitat schaffen und die Tiere aus ihrer natürlichen Umgebung umsiedeln."
„Genau."Lucas zog sich einen Stuhl heran. „Diese Inseln liegen alle auf einem ungefähren Breitengrad zu ihren natürlichen Verbreitungsgebieten. Die Umweltbedingungen sind fast die selben wie in ihren jeweiligen Heimaten. Sinnvoll wäre es sicherlich noch einige Flüsse künstlich anzulegen, aber ich denke das sollte kein Problem sein. Ich habe mich auch schon erkundigt, welche Baufirmen entsprechende Bebauungen vornehmen könnten. Alles was wir brauchen sind diese Inseln."
„Und Genehmigungen der jeweiligen Regierungen die Delphine einzufangen und umzuquartieren? Die werden dafür ausführliche Gründe haben wollen und entsprechend bezahlt werden."
„Dann leg' ein paar Tausender drauf und die geben dir die Genehmigung ohne weiter aufzumucken. Was geht die das an, was wir mit den Delphinen machen. Die scheren sich doch einen Dreck drum. Sie lassen sie elendlich verkommen. Indien, Brasilien und China sind alles arme Länder, denen liegt nicht so viel am Tierschutz. Ich sehe da keine großen Probleme. Außerdem wäre es vielleicht besser, wenn wir das nicht so ganz an die große Glocke hängen. Ich habe mir auch überlegt einen Teil durch Spenden zu finanzieren oder Patenschaften. Ich könnte eine entsprechende Website zur Rettung der Flussdelphine erstellen, das ist alles kein Problem. Sehr viel um sie kümmern müssen wir uns ja nicht. Es sind wilde Tiere und können sich, wenn es mal soweit ist, selbst versorgen. Würde schon reichen, wenn ab und an einer vorbei sieht und die Bestände aufnimmt. Nach Krankheiten sieht und sie dann so gut wie möglich allein lässt."Nach einer kurzen Pause in der Dr. Wolenczak keine Miene von seinem zweifelnden Gesicht abwich drängte Lucas weiter. „Das kann funktionieren. Orlando ist begeistert von der Sache und würde persönlich die Überwachung übernehmen. Denk' doch nur mal darüber nach. Er könnte dann nicht mehr auf dumme Gedanken im Institut kommen, weil er mit den Flussdelphinen beschäftigt ist."
Lawrence seufzte auf. „Stell' mir eine genaue Kostenkalkulation auf. Valerie soll die Eigentümer dieser Inseln kontaktieren und nachfragen, ob diese noch immer zum Verkauf anstehen. Wenn ja, werden einige von meinen Leuten sich das mal ansehen, ob es soweit auch geeignet ist."
Der Teenager fiel seinem Vater freudig um den Hals. „Danke Dad!"und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange.
„Freu' dich nicht zu früh. Gekauft wird erst, wenn wir die Genehmigung zum Einfangen der Tiere erhalten. Ohne hat das Ganze gar keinen Sinn."
„Das versteht sich von selbst."
„Wieviel hattet ihr geplant auszusiedeln?"
Nun war Lucas überfragt. „Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ach, wir nehmen was wir umsiedeln dürfen. Da sollten dann genug dabei sein."
„Zufrieden? Kann ich nun weiterarbeiten?"
„Voll und ganz."Er strahlte über das ganze Gesicht. „Soll ich dir die Unterlagen da lassen? Habe das alles auf dem Laptop gespeichert."
„Ja, lass' es hier. Bereite jedoch alles soweit vor, dass ich mit meiner Projektabteilung sprechen kann. Versuch auch ein paar konkrete Zahlen zu ermitteln. Ich muss das irgendwie finanzieren und berücksichtigen, da kann ich nicht ins Blaue hinein."
„Kein Problem, mache ich sofort und deinen Vortrag habe ich auch schon so gut wie fertig. Sobald du heute Abend nach Hause kommst, liegt er auf dem Tisch."
„Ist gut."
„Bis später."Supergut gelaunt verließ Lucas das Büro und begegnete sofort Miss Hudsons abweisendem Blick. Anscheinend war sie von ihrem relativ kurzen Spaziergang zurück. Sein Lächeln verschwand abrupt. Er behandelte sie wie Luft, als er zu Valerie ging. „Du hast Arbeit. Meinst du, du kriegst das hin?"
„Kommt drauf an, was es ist."
„Ich schicke dir nachher eine Mail. Das merkst du dann sofort, denn das System ist so programmiert, dass du durch ein Aufblinken in der Leiste da unten darüber benachrichtigt wirst. Ich erkläre dir das da dann alles ganz genau."
„Gut, dann hoffen wir das Beste."
„Japp, hoffen wir. Ich bin jetzt wieder im Institut und setze Orli auf ein paar Nachforschungen an. Das Date während der Arbeitszeit ist nun vorbei. Bis später dann."
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AnmII: Bei den hier beschriebenen Delphinen kann ich mit fast 90 % Sicherheit sagen, dass ihr sie nicht in Australien finden werdet. Am liebsten hätte ich Lucas ja meine Lieblingsart vor die Tür gesetzt, aber leider ging das dann doch zu weit. Bei denen konnte ich mir sicher sein, dass sie wenigstens nicht ganz so sehr in ihrem natürlichen Lebensraum versetzt wurden.
