Kapitel 13 – Fortgeschrittene Ausbildung

Als die Animagus-Transformation kein Problem mehr für ihn war, legte er sein Augenmerk auf die Elementarmagie und studierte in seiner Freizeit andere Magieformen. Hauptsächlich um sich von seinen Gedanken an Chantal abzulenken verbrachte er nahezu seine gesamte Freizeit mit Arbeit und Studien. Außerdem würde ihm das beim Kampf gegen Voldemort helfen. An den Wochenenden, wo er viel Zeit hatte, versuchte er, seine Magie mit der Elfenmagie oder der Elementarmagie zu kombinieren. Damit erzielte er erstaunliche Resultate.

Elfenmagie war im vergleich zu seiner Magie sehr langsam, komplex aber wirkungsvoll. Elementarmagie war genauso schnell einsetzbar, verlangte aber mehr Kraft und Energie von ihm. Er konnte einen normalen Schildzauber mit Elementarmagie verstärken oder sogar aggressiv machen, in dem er ihn mit Feuer oder Blitzen kombinierte. Jeder, ihn berührte, würde Schaden von dem Element nehmen. Er konnte sie mit Elfenmagie modifizieren, dass sie die Magie der Umgebung benutzten und der Schild blieb auch ohne ihn bestehen und ein ‚Finite Incatatem' war wirkungslos. Das dauerte jedoch etwas und würde in einem Duell zu lange dauern und außerdem schaffte er es nur für relativ kleine Schilde.

Wenn er in Gesellschaft war, studierte er ausschließlich die Elementarmagie. Er stellte einen Tag z. B. überrascht fest, dass er seine Macht über Luft dazu nutzen konnte, sich unsichtbar zu machen. Das musste er natürlich sofort Jana beibringen.

Den Rest der Freizeit, wenn er mal nicht studierte oder die anderen ihn aus der Bibliothek zerrten, verbrachte er mit seinen Freunden und sie nutzen ihre Mächte über die Elemente, um sich gegenseitig Streiche zu spielen. Jana und er schlichen sich unsichtbar an die anderen heran und erschreckten sie, oder er ließ mit Ariane Eisflächen im Flur entstehen, wo die anderen strauchelten und ausrutschten. Sie hatten viel Spaß miteinander.

Außerdem tobten sie oft in ihren Animagusformen durch die Landschaft und übten auch so ihre Fähigkeiten. Harry war seinen Freunden, trotzdem er alle vier Elemente studierte, weit voraus und wusste und konnte stets mehr als sie. Sie fühlten sich dadurch nicht eifersüchtig, sondern motiviert und baten ihn immer, sein neues Wissen mit ihnen zu teilen.

So war die Klasse insgesamt mehr als nur fortgeschritten, wie die Lehrer bewundernd bemerkten. Deswegen beschlossen sie, mit den Schülern nach sechs Monaten zu den fortgeschrittenen Techniken überzugehen. Sie sollten endlich lernen, wie man Waffen beschwört, Elementar-Wächter herbeiruft und auch wie man mit seinem Element reisen kann.

Das erschaffen der Waffen war ganz einfach, fand Harry. Sie mussten einen Ball ihres Elements herbeirufen und dann mit dem Kommando ‚Armifer' die Waffe erscheinen lassen.

Die Waffe formte sich abhängig von der Macht, den Stärken und Talenten des Elementars und auch des Elements und war damit sozusagen maßgeschneidert für den Elementar.

Harry schaffte es natürlich als erster. Seine Luft-Waffe(n) waren zwei Kurzschwerter, seine Erdwaffe überraschenderweise ein Langbogen, der Obsidian-Pfeile verschoss, die nahezu durch alles durch gingen. Weil es eine absolut aus Elementarmagie bestehende Waffe war, brauchte er keine Pfeile. Jedes mal, wenn er den Bogen auszog, erschien ein neuer Pfeil, absolut perfekt eingelegt. Seine Feuer-Waffe ein brennendes Langschwert und seine Wasser-Waffe ein Stab mit einer Klinge an jedem Ende. Ein Treffer würde das Opfer vereisen lassen, genau wie das Flammenschwert dem Opfer Verbrennungen zufügen würde. Außerdem gingen alle Klingenwaffen durch jedes Material außer Obsidian oder anderen Element-Waffen.

Seine Luft-Schwerter waren absolut leicht und er konnte damit noch schneller und fließender kämpfen, als ohnehin schon.

Sie lernten, während des Kampfes die Eigenschaften ihrer Elemente zu nutzen. Luft half Harry, große akrobatische Sprünge auszuführen, verstärkte seine Geschwindigkeit und seine Reflexe. Wasser stärkte die Flüssigkeit und Gewandtheit seiner Bewegungen, Erde die Stärke, die Ausdauer und seine körperliche Widerstandskraft und Feuer die Vehemenz und Durchschlagskraft seiner Angriffe, ebenfalls die Geschwindigkeit und die Kraft. Doch bei Feuer musste er sich immer stark konzentrieren, dass die Wut ihn nicht übermannte. Immer, wenn er nach der Macht von Feuer griff, drohte sein Hass auf Voldemort, seine Wut und sein Durst nach Rache ihn zu überwältigen. Was dann geschehen würde, konnte er sich gut vorstellen. Das Feuer würde seiner Kontrolle entgleiten und er würde in ihm aufgehen. Er würde zu einem Werkzeug sinnloser und absoluter Zerstörung werden, das mit normalen Mitteln nicht mehr aufzuhalten wäre und zu guter Letzt würde ihn das Feuer selbst verzehren, sobald es eine Stärke erreicht hatte, die seine Macht überstieg. Deswegen durfte er sich auch bei den Gedanken an Chantal nur auf seine Liebe konzentrieren und musste gleichzeitig seinen Frust darüber, dass er sie nicht wiedersehen würde verdrängen oder in Hoffnung umwandeln. Feuer war zweifelsohne mächtig aber auch extrem brisant.

Das Reisen mit den Elementen konnte auf unterschiedliche Weise erfolgen. Wenn mehrere unterschiedliche Elementare zusammen arbeiteten, konnten sie ein Portal öffnen, durch das größere Gruppen reisen konnten.

Einzeln konnten sie durch ihr Element reisen und mitnehmen, was sie berührten.

Harry begann mit Feuer. Zum Training wurden auf dem Hof zwei Steinkreise errichtet. Einer war Start, der andere Ziel.

Alle Schüler wurden hier zusammen gelehrt.

„Ihr müsst euch das Ziel bildlich vorstellen. Dann greift nach eurem Element. Wenn ihr es spürt, werdet eins mit ihm. Wenn ihr eins mit ihm seid, sagt oder denkt nur: ‚Portatio!' Damit löst ihr den Transport aus. Endryl, ich würde vorschlagen, du beginnst."

Harry stellte sich in den ersten Kreis und konzentrierte sich. Er hatte das Bild des Ziels vor Augen. Er griff nach Feuer, ließ die Hitze durch sich strömen und wurde eins mit dem Feuer. In diesem Moment dachte er ‚Portatio!' und spürte, wie er in Flammen aufging. Dann öffnete er die Augen und stand perfekt in der Mitte des Zielkreises.

Danach kam Chris. Harry beobachtete, wie er sich konzentrierte. Dann sagte Chris laut: „Portatio!". Er ging komplett in einer Stichflamme auf und erschien im selben Moment in einer Stichflamme im zweiten Steinkreis. Das erinnerte ihn daran, wie auch Phönixe auf diese Weise ‚Apparieren' können.

Er gab Chris eine High Five für seinen Erfolg.

Jana reiste in einem Luftwirbel, was ebenfalls beeindruckend aussah.

Dann kam Bryan. Er versank einfach in der Erde und erschien am Zielort wieder aus der Erde."

Auch das Reisen von Ariane war spektakulär. Sie zerfiel einfach zu Wasser, während am Zielort die Luftfeuchtigkeit sich plötzlich zu einem Nebelzusammenzog, aus dem eine schwebende Menge Wasser entstand und aus dieser sich die Form von ihr materialisierte. Mit Wasser zu reisen war damit etwa eine halbe Sekunde langsamer, als Feuer, aber gleich schnell wie Erde und Luft. Im Gegensatz zu den anderen drei Arten vollzog sich das Reisen mit Wasser zumindest am Zielort in absoluter Lautlosigkeit.

Die Lehrer waren beeindruckt, dass sie alle es auf Anhieb schafften.

Danach versuchte Harry noch das Reisen mit den anderen drei Elementen und es klappte perfekt. Nur das Reisen durch die Erde erschien ihm irgendwie unheimlich.

Zuletzt brachten die Lehrer den Novizen noch bei, wie sie ein Portal beschwören. Bis sie das schafften benötigten sie eine Woche. Doch letztendlich hatten sie es.

Dann blieben noch die Elementarwächter. Alle Schüler hatten sich wochenlang gut vorbereitet, angetrieben durch Ariane und Harry.

Wieder wurden alle gleichzeitig gelehrt.

„Ich weiß, dass ihr bereits alles gelesen habt, doch hier noch mal die Kurzfassung:

Lasst einen Ball eures Elements über eurer Hand entstehen, konzentriert euch auf den Punkt, wo der Wächter entstehen soll und sagt: ‚Excubitor' Dann sollte ein Elementar-Wächter erscheinen. Seine Form und seine Fähigkeiten hängen von der Macht des Magiers ab."

Bryan begann und er erzeugte einen Steingolem. Der wirkte behäbig, aber er war stark und zäh, wie sich zeigte, als Chris und Charles Feuerbälle auf ihn abfeuerten.

Jana erzeugte einen Adler, der gefährlich scharfe Krallen hatte und ziemlich groß und übernatürlich schnell war.

Chris erzeugte einen Imp aus Feuer, der versuchte, mit kleinen Feuerbällen die Kleidung der Lehrer in Brand zu setzen, was Gelächter auslöste. Charles erzeugte einen Flammengolem und Ariane einen Wassergolem.

Dann war Harry dran. Zunächst erzeugte er einen Erd-Wächter. Auch seiner war ein Golem, nur war seiner aus Obsidian und noch einen Meter größer als der von Bryan.

Sein Wassergeist war eine Sirene, sie glich einer Meerjungfrau, nur dass sie Beine hatte, dennoch schwebte sie über den Boden. Sie sah unnatürlich schön aus und als sie den Mund aufmachte hörte man eine wunderschöne Stimme.

Die Novizen sahen sich fragend an: „Wie kann sie mir im Kampf helfen?"

Marten erzeugte einen Felsblock in zehn Meter Entfernung.

Harry richtete sich an die Sirene und sagte: „Kannst du den zerstören?"

Die Sirene drehte sich zu dem Felsblock und schrie. Der Ton war so entsetzlich, dass sich alle die Ohren zu hielten und der Fels explodierte durch die Schallwellen in tausend Stücke.

„Wow. Nun der Luft-Wächter." sagte Harry nachdem die Sirene verschwunden war.

Aus dem Luftball entstand ... nichts.

„Was?" rief Harry. Plötzlich sah er ein Flimmern und es erschien der Umriss eines Kriegers, doch er war unsichtbar solange er still stand und schwebte über dem Boden. Nur während der Bewegung war er in einem leichten Flimmern wahrzunehmen. Wieder beschwor Marten einen Felsblock. Erst schwebte der Krieger durch den Block hindurch , dann drehte er sich um, holte mit seinem riesigen Zweihänder aus und spaltete den Steinblock mit einem Hieb.

Dann verschwand er.

„Wahnsinn." meinte Harry. Dann sammelte er seine letzten Kraftreserven und beschwor den Feuer-Wächter. Das beschwören der Elementarwächter, überhaupt das Arbeiten mit der Elementarmagie, war wesentlich kräftezehrender, als jede andere Form von Magie, die er bisher kennen gelernt hatte, selbst stablose Magie.

Es erschien ein riesiger aus weißen Flammen bestehender Drache, der durch die Luft schoss und weiße Feuerbälle spuckte bevor er verschwand.

„Endryl, schon lange hat niemand mehr einen Feuerdrachen gerufen. Du bist wahrhaft mächtig. Ihr alle müsst wissen, dass ihr auch geringere Wächter rufen könnt. Endryl probier es mal."

Harry wiederholte den Spruch mit Feuer und stellte sich einen kleinen Wächter vor.

Es erschien eine kleine tanzende Flamme auf dem Boden, die fröhlich tschiepend über den Boden huschte. Alle lachten fröhlich, als sie verschwand.

So gingen auch die letzten Monate seines Jahres vorbei wie nichts und wieder musste er sich auf den Abschied vorbereiten. Diesmal hatte er niemandem seine Geschichte erzählt.

Sie mussten eine Abschlussprüfungen vor dem Priester-Rat durchführen und zeigen, dass sie ihre Elemente beherrschten. Der Rat war von den Fähigkeiten aller Novizen positiv überrascht, obwohl sich in ganz Atlantis bereits herumgesprochen hatte, dass dies ein außergewöhnlicher Jahrgang war.

Als Harry mit seiner Prüfung fertig war, starrten die Meister des Rates sprachlos auf den achtzehnjährigen Jungen, der alle vier Elemente in absoluter Perfektion beherrschte und das nach nur einem Jahr Ausbildung. Der Vorsitzende des Rates lobte in der abschließenden Rede alle und hob besonders Harrys Leistungen hervor. Er meinte, dass er jeden Meister des Rates mit seiner Leistung in den Schatten gestellt hat.

Danach gab es ein großes Fest für die ganze Stadt.

Natürlich hatte auch Merlin an der Abschlusszeremonie teilgenommen und war ebenfalls von Harrys Fähigkeiten überrascht.

Nach dem Fest verabschiedete Harry sich von seinen Freunden und ging mit Merlin durch das bunte Portal, dass er mit seinem Zauberstab erzeugt hatte.

@Talchy: Nein, ich kenne niemanden der Chantal heißt. Ich habe ernste Probleme meinen selbst erschaffenen Charakteren vernünftige Namen zu geben. Wenn ich einen Namen brauche, bekomme ich fast immer ein absolutes Blackout. Nur der Name Chantal ist mir sofort eingefallen. Ich weiß nicht woher, aber ich bin mir sicher, ich habe ihn in irgendeiner Geschichte, einem Film oder gar einem Spiel mal gehört.

Wie heißen Elfen normalerweise? Da musste schon ein ungewöhnlicher und gut klingender Name her... also Chantal. Das gleiche gilt natürlich auch für Atlanter, aber da ging mir wieder die Kreativität aus ;-) Außerdem haben die eh nur einen Gastauftritt, bis auf einen vielleicht... mal sehen.

@kissymouse: Damit ist eine Frage beantwortet und die andere auch. Merlin spielt seine Rolle im nächsten und übernächsten Kapitel, denke ich.