Kapitel 14 – die letzte Etappe ?

In Merlins Hütte angekommen fragte Harry:

„Was geschieht jetzt?"

„Du hast deine Ausbildung nahezu abgeschlossen. Dennoch wirst du noch ein Jahr mit mir verbringen, vielleicht auch etwas weniger."

„Bleiben wir in dieser Zeit? Kann ich Chantal wiedersehen?"

Merlin sah ihn traurig an.

„Nein, Harry. Es tut mir leid, aber das geht nicht. Du musst noch eine Aufgabe erfüllen, bevor du zurückkehrst in deine Gegenwart. Doch wir haben nicht mehr viel Zeit, die Lage dort spitzt sich zu."

„In welche Zeit geht es dann?"

„In die nahe Zukunft, knapp zweihundert Jahre."

„Und was lerne ich da?"

„Da lernst du nicht mehr viel. Ein paar neue Zaubersprüche für die Magie mit und ohne Zauberstab. Hauptsächlich wirst du vertiefen, was du bisher schon weißt." sagte Merlin, doch seine Augen funkelten tückisch.

„Dieser Blick gefällt mir nicht."

„Es wird dir gefallen, glaube mir."

„Wenn du es sagst. Ich seh mal nach Schatten, dann gehe ich ins Bett. Ich nehme an, ich muss morgen früh aufstehen."

„In der Tat."

Am nächsten Morgen erzeugte Merlin mit seinem Stab wieder ein schillerndes Portal.

„Kommst du wieder mit?" fragte Harry.

„Nein. Ich bleibe hier, jedoch werde ich auf der anderen Seite des Portals auf dich warten, nur bin ich dann etwas älter."

„Dann heißt es Abschied nehmen?"

„Sozusagen. Wir sehen uns jedoch gleich wieder. Also, bis gleich, Harry Potter."

„Bis in zweihundert Jahren, Merlin der Weise."

Er ritt auf Schatten durch das Portal und fand sich auf einer grünen Wiese wieder. Die Gegend kam ihm bekannt vor, doch er konnte sie nicht einordnen.

Merlin stand vor ihm, er hatte sich nicht verändert. Neben ihm standen vier Zauberer, die ihm wage bekannt vorkamen, zwei Männer und zwei Frauen. Keiner schien älter als fünfundzwanzig.

„Hallo Harold. Harold, das sind Rowenna Ravenclaw, Helga Haufflepuff, Salazar Slytherin und Godric Gryffindor. Und das hier ist Lord Endryl de Caladhan, bei den Menschen bekannt unter dem Namen Harold Evans." sagte Merlin mit funkelnden Augen.

Godric kam als erster auf ihn zu und gab ihm die Hand.

„Hallo Harold, schön dich kennen zu lernen."

Auch die anderen drei der Gründer begrüßten ihn höflich. Harry starrte sie mit offenem Mund an.

Merlin lachte: „Krieg dich wieder ein Endryl. Lass sie erklären, warum du hier bist."

Godric trat hervor und führte ihn zu einem Zelt vor dem ein Feuer brannte. Harry mit Schatten im Schlepptau folgte ihm, genau wie die anderen. Sie nahmen um das Feuer herum Platz.

„Es ist so," sagte Godric, „Wir vier haben uns entschlossen, eine Schule für Hexerei und Zauberei zu gründen. Wir wollen einer breiteren Masse ermöglichen, die Zauberkunst zu erlernen. Dieses Gelände hier ist ideal. Hier haben wir vor einigen Tagen Merlin getroffen. Er hat uns allerdings mitgeteilt, dass das Land den Elfen gehörte und du der Erbe des Landes bist. Er hat jedoch gesagt, dass er dich kennt, und dass du nichts dagegen hättest, wenn wir hier die Schule bauen."

„Genaugenommen, habe ich ihnen gesagt, du würdest ihnen beim Bau der Schule und bei ihrer Gründung behilflich sein." sagte Merlin mit verschmitzt funkelnden Augen.

„Merlin! Irgendwann treibst du es zu weit." schimpfte Harry, an die Gründer gewandt fuhr er fort, „Ich finde die Idee ganz gut und unter der Bedingung, dass Merlin uns hilft, stimme ich dem zu. Wenn das Land allerdings mir gehört, wem gehört dann die Schule?"

Merlin lachte: „Ich wusste, dass er mich dazu zwingen würde."

Die vier Gründer sahen sich erleichtert an, „Wir denken, das Land und das Schloss wird dir gehören und später deinen Erben. Aber wir wollen, dass du uns auf unbegrenzte Zeit das Schloss als Schule zur Verfügung stellst und das Land ringsherum. Wir haben nicht viel Geld."

Harry winkte ab, „Folgendes: Ich verpachte euch das Land und die Schule. Meine Nachfahren dürfen hier kostenlos lernen. Ich möchte ein dauerhaftes Quartier in dem Schloss, dass für alle Zeiten bestehen bleibt und keinem außer mir oder meinen Nachfahren zugänglich ist. Was die Schule angeht, es werden keine dunklen Künste gelehrt und sie ist offen für alle Zauberer, egal ob reinblütig oder muggelgeboren."

Godric, Rowenna und Helga strahlten ihn an und nickten begeistert, nur Salazar stöhnte auf.

„Ach komm schon, Salazar. Das sind Bedingungen, auf die wir eingehen können." forderte ihn Godric auf.

„Also gut. Können wir wegen der dunklen Künste nicht verhandeln?"

„Nein!"

„Und wegen der Muggelgeborenen?"

„Nein!"

„Also gut, ich bin dabei." sagte er missmutig.

„Wie stellt ihr euch die Schule vor. Ich weiß jetzt, dass ihr ein Schloss bauen wollt, aber wie wollt ihr sie organisieren?" fragte Harry.

„Nun, wir werden die Schüler aufteilen und ein Haus für jeden Gründer einrichten, in die die Schüler sortiert werden. Damit ist die Aufsichtspflicht aufgeteilt." erklärte Rowenna.

„Also haben wir sechs Häuser." sagte Helga vergnügt und klatschte fröhlich in die Hände.

„Oh nein! Mich haltet ihr schön daraus." sagte Merlin entsetzt.

„Und mich auch. Ich weiß nicht, ob euch Merlin es erzählt hat, aber ich muss euch in spätestens einem Jahr wieder verlassen. Ich kann kein Haus übernehmen und ich möchte auch nicht überschwänglich in irgendwelchen Geschichtsbüchern auftauchen."

„Gut, bleiben vier Häuser. So hatten wir es ursprünglich geplant." sagte Godric zufrieden, „Rowenna, zeigst du ihm mal die Pläne?"

Rowenna zog ein kleines Pergament aus der Tasche und vergrößerte es. Harry betrachtete es gründlich. Es zeigte detailliert den Grundriss von Hogwarts. Sogar die geheimen Gänge waren bereits eingezeichnet.

„Das gefällt mir," sagte Harry, „Wie soll die Schule heißen?"

„Hogwarts." sagte Helga.

„Akzeptiert."

„Aber wir werden es nie schaffen, die Schule in einem Jahr fertig zu stellen." maulte Salazar.

„Oh, habt keine Sorge. Mit Endryls Hilfe schaffen wir es. Sein menschlicher Name ist wie gesagt Harold Evans. Er wurde zwar in den Clan der Elfen aufgenommen, ist aber ein Mensch. Es gibt keine Elfen mehr hier." sagte Merlin grinsend.

„Merlin, ich warne dich zum letzten mal." sagte Harry drohend.

„Ich hatte mich schon gewundert." gab Rowenna zu.

„Also gut, ihr könnt mich Endryl nennen oder Harold, ganz wie euch beliebt. Welche Klassen wollt ihr unterrichten?"

„Ich werde Verteidigung gegen die dunklen Künste und Zaubersprüche unterrichten. Salazar übernimmt Zaubertränke und Duelle, Rowenna Arithmantik, Wahrsagen und Astronomie und Helga Kräuterkunde und Magische Geschöpfe."

„Ihr habt alles geplant, nicht wahr?"

„Wir brüten schon seit einem Jahr über der Idee."

„Na dann, lasst uns anfangen. Wo soll das Schloss gebaut werden?"

„Da drüben!" sagte Godric und zeigte auf den Hügel.

„Harold, du kannst ihnen vertrauen und all deine Kräfte einsetzen. Insbesondere Erde und Elfenmagie." sagte Merlin ernst.

„Ich soll also die ganze Arbeit machen? Gut ausgedacht." sagte Harry missmutig.

Die vier Gründer sahen Merlin überrascht an, doch der zwinkerte ihnen zu.

Harry nahm Rowenna den Plan aus der Hand, ging etwas näher an den Hügel heran und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Er legte den Plan auf seinen Schoss und betrachtete detailliert die Kellerräume. Dann legte er beide Hände auf die Erde.

Sofort spürte er die Macht der Erde. Er nahm alles Leben um ihn herum wahr und fühlte, wie die Energie durch ihn floss. In Atlantis hatten sie nur kleine Bauprojekte unterstützt. Er wünschte sich, Bryan wäre hier für diesen Mammutbau.

Er konzentrierte sich auf den Plan und visualisierte jedes Detail des Kellergeschosses.

Dann befahl er dem Boden sich zu wandeln. Glücklicherweise bestand der Boden des Hügels aus hartem Fels. Das Schloss würde einen soliden Stand haben. Der Boden auf dem Hügel begann zu wallen und sich zu glätten, dann sackten große Gruben ein und nahmen scharfe geometrische Formen an. Die Wände der Gruben wandelten sich in festen Fels und dann in aufeinandergesetzten Granit.

Zwei Stunden absoluter Konzentration später war das Kellergeschoss fertig und Harry sackte erschöpft zusammen.

Helga rannte zu ihm und untersuchte ihn.

Merlin legte ihr beruhigend die Hand auf die Schultern und sagte, „Er ist nur erschöpft. Er muss nur etwas ruhen."

Die vier Gründer starrten auf das Fundament des Schlosses.

Godric schüttelte den Kopf, „Das ist absoluter Wahnsinn."

„Schon allein dafür hätten wir Wochen gebraucht."

„Ja, mich würde interessieren, wie er das gemacht hat." sagte Salazar nachdenklich.

„Keine Fragen!" erinnerte sie Merlin harsch.

Nachmittag erwachte Harry wieder und die vier gratulierten ihm zu seiner Arbeit.

Harry winkte ab, „Ich werde zusehen, dass die Schule in einem Jahr steht. Auch die Schutzzauber müssen noch geschaffen werden. Wir müssen verhindern, dass dunkle Kreaturen oder Zauberer auf das Gelände kommen und zum Schluss, wenn wir fertig sind, sollten wir verhindern, dass auf dem Gelände appariert wird."

„Ja, das sind gute Ideen, Harold." sagte Rowenna anerkennend und machte sich gleich ein paar Notizen.

Harry rief Schatten mit einem Pfiff herbei. „Hat irgendjemand Lust, auszureiten?"

Godric stimmte zu und so ritten sie durch den Wald. Harry hatte seinen Bogen griffbereit, vielleicht konnten sie etwas Wild jagen.

Bald hatte Harry mit gezielten Schüssen einige Kaninchen erlegt und sie über sein Pferd geworfen. Plötzlich hörten sie ein Krachen und ritten schnell hin.

Sie sahen, wie ein riesiges gepanzertes Monstrum ein Rudel Wölfe angriff. Fast alle waren schon tot, nur ein großer schwarzer Wolf stand noch, offensichtlich der Anführer, doch auch er blutete schon. Harry hatte Mitleid mit dem Wolf und das Monster erinnerte ihn an das Biest, was ihn angegriffen hatte.

Ohne weiter zu zögern schoss er Pfeil auf Pfeil in das Monster. Die Obsidianspitzen durchschlugen selbst die mächtige Panzerung des Monsters und bald verreckte es. In dem Moment brach auch der Wolf zusammen.

Harry ritt zu ihm herüber und stieg ab.

Er untersuchte den Wolf und ließ seine Elfenmagie wirken, um die schweren Verletzungen zu heilen.

Der Wolf stand langsam auf und blickte ihn dankbar an.

Dann trottete der Wolf zu den anderen Wölfen und stupste jeden einzelnen an. Harry folgte ihm, konnte jedoch bei allen nur den Tod feststellen. Godric beobachtete ihn fasziniert.

Der Wolf kehrte zu Harry zurück und sah ihm tief in die Augen.

Plötzlich konnte Harry Bilder sehen, vom Kampf mit dem Ungeheuer, von der Jagd der Wölfe und von der Geburt der Jungen. Der Wolf sandte ihm die Bilder stellte Harry fest.

Das letzte Bild zeigte den Wolf Seite an Seite mit Harry und Schatten.

Harry begriff, der Wolf hatte sich gerade an ihn gebunden und war nun sein Vertrauter, ähnlich, wie Schatten nur dieser Bund schien noch tiefer zu gehen.

Harry streichelte den Wolf und sagte: „Ich werde dich Brutus nennen. Komm mit, ich stelle dich meinen Freunden vor."

Er stieg wieder auf und der Wolf wich von nun an nicht mehr von seiner Seite.

„Du hast ein seltenes Talent, Freundschaften zu schließen, Harold." sagte Gryffindor und lachte.

Sir ritten zurück ins Lager.

Als sie aus dem Wald hervorkamen, zückte Salazar sein Schwert und die Frauen ihre Zauberstäbe, nur Merlin blieb ruhig sitzen.

„Vorsicht! Hinter euch! Ein Wolf!" rief Helga ängstlich.

Harry dirigierte seinen Hengst schützend vor den Wolf.

„Darf ich euch meinen neuen Vertrauten vorstellen. Das ist Brutus. Er wird euch nichts tun, wenn ihr ihm auch nichts tut. Brutus, das sind Helga, Salazar, Rowenna und Merlin."

Sie steckten ihre Waffen wieder ein und setzten sich wieder um das Feuer.

Harry warf Godric die Kaninchen zu und eines davon Brutus.

Dieser nahm es dankbar und zog sich etwas zurück. Er schien zu wissen, dass die Menschen ihm nicht gerne beim Essen zusehen würden.

Godric häutete derweil die Kaninchen und Helga bereitete sie anschließend zu.

Als sie mit dem Essen fertig waren, fragte Helga: „So Harold, nun erzähl doch mal, wie du deinen neuen Freund getroffen hast."

„Ich habe ihn im Wald gefunden und geheilt." sagte Harry bescheiden.

Der Wolf, der neben seinen Füßen lag, sah auf und schnaubte.

Godric lachte: „Harold, warum verschweigst du den besten Teil? Ihr hättet ihn sehen sollen. Es war ein riesiges Monster, welches das Rudel der Wölfe angegriffen hat. Nur Brutus war noch am Leben. Unser Harold hier hat blitzschnell einen Pfeil nach dem anderen in das Untier gejagt, bis es starb. Das war unglaublich. Wir waren mindestens neunzig Meter weg und Harold hat aus vollem Galopp geschossen. Jeder Pfeil traf. Und die Pfeile, das Vieh war gepanzert und doch gingen sie durch. Harold, woraus sind die Pfeilspitzen?"

„Obsidian."

„Wow. Sie müssen kostbar sein."

„Es war ein Geschenk der Elfenkönigin, genau wie mein Bogen und mein Schwert."

„Und diese Kette die du um den Hals trägst, was ist das und wo hast du sie her?" fragte Helga.

Merlin nickte ihm aufmunternd zu.

„Ich war vor kurzem am Meer. Dort habe ich ein Kind vor einem großen Hai gerettet. Zum Dank dafür hat mir die Mutter des Kindes aus den Zähnen diese Kette gemacht."

„Das... Das sind Zähne?" fragte Helga verblüfft und schüttelte sich.

Godric fragte, „Was ist das, ein Hai?"

Rowenna antwortete, „Das sind große Raubfische, die in den Tiefen des Meeres leben. Wenn mein Wissen mich nicht täuscht, müsste dieser da mindestens zehn Meter lang gewesen sein, wenn man die Größe der Zähne betrachtet. So ein riesiger Hai wurde schon seit Hunderten Jahren nicht mehr gesichtet."

„Wow, zehn Meter? Also nach dem, was ich bisher von dir gesehen habe, möchte ich dich nicht zum Feind haben." keuchte Godric.

Harry zuckte nur mit den Schultern.

Die nächsten Tage und Wochen vergingen wie im Flug. Harry nutzte seine Macht über Erde, um das Schloss als Rohbau im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Boden zu stampfen.

Die anderen fünf führten Detailarbeiten an dem Bau durch und schafften schon das Ringsherum. Sie legten die Wiesen an, die Gewächshäuser, die Mauern um das Schloss herum oder brachten Verzierungen an. Außerdem fügten sie Fenster und Türen ein.

Die Abende verbrachten sie damit, Unterrichtspläne auszuarbeiten und bestimmten, was gelehrt werden sollte. Außerdem studierten die fünf mit Hilfe Merlins und besserten ihr Wissen auf.

Rowenna begutachtete oft die Notizen ihrer Freunde, um zu sehen, ob sie in ihren Notizen etwas ausgelassen hatte. Als sie sich Harrys Notizen über den Unterricht zur Verteidigung gegen die dunklen Künste griff und durchsah, stockte sie und sah überrascht auf.

„Harold, das ist unglaublich!" rief sie.

Er sah sie überrascht an, „Was?"

„Deine Notizen."

„Was ist damit?" fragte er mit gehobenen Augenbrauen.

Merlin grinste in sich hinein, er wusste um Harrys Systematik beim Studieren. Er hatte die letzten drei Jahre nichts anderes gemacht, als zu lernen und vor allen Dingen intensives Selbststudium. Er hätte sonst nie lernen können, was er jetzt wusste. Merlin war ebenfalls bewusst, dass sich Harrys Auffassungsgabe während dieser Zeit enorm gesteigert hatte.

„Deine Notizen sind absolut genial. Sehr systematisch und genau auf den Punkt. Hast du schon mal überlegt, ein Buch zu schreiben?"

Harry prustete los, „Du machst Witze."

„Nein, im Ernst. Lass es dir mal durch den Kopf gehen, bitte. Deine Bücher wären wirklich eine Bereicherung für die Zaubererwelt."

Harry zuckte mit den Schultern, „Wenn du meinst, ich überleg es mir mal."

Nach drei Monaten war der Rohbau fertig und sie feierten etwas.

Dann zogen sie ins Schloss ein. Godric zog in den Turm und richtete die Unterkünfte dort ein. Harry errichtete eine großzügige Wohnung in einem Nebengang neben dem Eingang zum Gryffindor-Turm. Auch Helga, Salazar und Rowenna richteten ihre Quartiere ein. Sie schufen die große Halle und verzauberten die Decke, das war eine Gemeinschaftsarbeit von Merlin und Rowenna.

Außerdem schufen sie einen Raum nur für die Gründer. In der Mitte stand ein runder Tisch und an diesem Tisch vier Stühle. Jeder der Stühle trug das Familienwappen eines Gründers.

Merlins war ein weißer Stab gekreuzt mit einem Schwert, Harry vermutete dass es sich dabei um Excalibur handelte, Godric hatte seinen goldenen Löwen, Helga ihren Dachs, Rowenna ihren Adler und Harry einen schwarzen Löwen über dem zwei Zauberstäbe gekreuzt waren, aus denen goldene Funken schossen.

Merlin hatte diese Stühle kreiert und Harry nahm ihn beiseite und fragte: „Was ist das für ein Wappen auf meinem Stuhl, Merlin?"

„Das Wappen der Potters, Harry."

„Wird Godric es nicht irgendwann erkennen?"

„Mach dir keine Sorgen. Ich kümmere mich darum."

An die Wände kamen Gemälde von den jeweiligen Gründern. Das von Harry zeigte ihn, wie er auf Schatten ritt und Brutus an der Seite des Pferdes stand.

Ab und an winkte Harry dem Betrachter zu, Schatten warf seinen Kopf hoch oder schüttelte seine Mähne und Brutus legte sich ab und an hin, jagte um das Pferd oder fletschte seine Zähne. Es war ein beeindrückendes Bild, wie er aufrecht in der Kleidung des Paladins auf dem Pferd saß, doch Harry mochte es nicht, in den Vordergrund gestellt zu werden. Er verbat sich deshalb, dass in den Gängen irgendwelche Bilder von ihm auftauchten. Merlin stimmte ihm zu und so fügten sich die anderen.

In den folgenden Monaten vervollkommneten sie die Details des Schlosses, vor allem die Klassenräume. Sie fügten die Verzauberungen hinzu, die sich bewegenden Treppen, die Trickstufen (eine Idee von Merlin) und so weiter.

Godric und Salazar reisten dann, zehn Monate nach Beginn des Baus in die nächste Stadt, um Hauselfen zu kaufen, die das Schloss in Schuss halten sollten. Sie kauften auch Bücher und sie verbreiteten im Ministerium, beim König und in vielen Städten die Kunde, dass die Schule in zwei Monaten öffnen würde.

Helga pflanzte die ersten Pflanzen in ihren Gewächshäusern.

Außerdem stellte sie einen Arbeiter ein, der sich um die Pflege des Anwesens kümmern würde und wies ihn ein.

Harry und Rowenna schufen derweil viele Schutz- und Wachzauber im und außerhalb des Schlosses. Rowenna sprach die Zauber und Harry veränderte die Zauber mit seiner Elfenmagie so, dass sie ihre Magie aus der Umgebung bezogen und so ewig halten würden.

Zum Schluss, als sie im Schloss fertig waren und nicht mehr notwendigerweise apparieren mussten, schufen sie den Antiapparationszauber.

Dann schufen sie noch viele Beobachtungszauber, die dem Direktor mitteilen würden, was in der Schule vor sich ging. Jetzt erkannte Harry auch, warum Dumbledore immer alles zu wissen schien. Jetzt war er dagegen gewappnet und musste unwillkürlich lachen. Als er Merlin in seine Erkenntnis einweihte, lachte er mit.

Harry unterhielt sich oft mit den Hauselfen, die die gleiche Sprache benutzten, wie die Eledhain. Sie stammten von einem Volk ab, fand Harry heraus und die Elfen hier verhielten sich sehr unterwürfig ihm gegenüber.

Sie nannten ihn nur Lord de Caladhan, da konnte er machen, was er wollte und Helga und Godric zogen ihn oft damit auf.

Harry lernte in der Zeit auch einige neue Zaubersprüche von seinen Freunden und sie übten sich im Duell mit Magie und mit den Schwertern. Durch sein Training mit den Elfen und den Atlantern, war Harry mit dem Schwert jedoch so überlegen, dass Godric und Salazar nur noch gemeinsam gegen ihn antraten. Dadurch wurden die Duelle fairer. Das allerdings auch nur, weil Harry seine Elemente nicht einsetzte. Das wäre zu auffällig gewesen.

Die fünf schlossen eine sehr enge Freundschaft im Laufe dieses Jahres.

Ab und an ritten Harry, Godric und Salazar aus und durchstreiften den Wald. Doch genauso oft stromerten sie in ihren Animagusformen zwischen den Bäumen entlang. Harry als Panther, Godric als Löwe und Salazar als Python. Brutus begleitete sie immer bei ihren Ausflügen, während Merlin bei den Damen zurück blieb.

Schließlich war die Schule fertig gestellt und es gab ein riesiges Fest zur Eröffnung der Schule. Merlin hatte für ein Jahr den Posten des Direktors inne und so begrüßten die vier Gründer und Merlin die ersten Schüler von Hogwarts.

Harry hielt sich während des Fests im Hintergrund, doch seine Augen strahlten vor Stolz über das, was sie hier in einem Jahr geschaffen hatten.

Auch hier fiel es ihm schwer, sich von seinen neuen Freunden zu verabschieden, doch seine Freunde in der Gegenwart brauchten ihn.

Nach dem Fest nahm ihn Merlin beiseite.

„Du musst los, die Lage ist ernst. Wenn du ankommst, wird Hogwarts angegriffen und du bist der einzige, der den Angriff aufhalten kann. Ich kann dich leider nicht in eine Zeit davor zurückschicken, also sei gewarnt. Du wirst vor den Toren des Schlosses auftauchen. Die Todesser werden aus dem Wald kommen. Noch einen Rat, Harry. Setz deine Elementarkräfte nur im Notfall ein. Voldemort darf davon nicht zu früh erfahren. Er hat bereits die sterblichen Überreste eines Elementares gefunden und setzt ihn mit Hilfe seiner Nekromantik ein. Doch er kennt noch nicht die wirkliche Macht des Elementares. Bisher setzt er ihn nur ein, um seinen Zauberern zu ermöglichen, ein Feuerschwert zu beschwören. Du musst die Überreste des Elementares vernichten, so schnell es geht. Mehr kann und darf ich dir nicht sagen. Und jetzt geh, deine Freunde brauchen dich."

Harry umarmte den alten weisen Zauberer und dankte ihm nochmals.

Dann rief er Schatten und Brutus und machte seine Waffen bereit.

Dies war seine letzte Zeitreise und sie führte in einen tödlichen Kampf.

Aufrecht und gewappnet ritt er durch Merlins Portal.