An: So, nur weil Ostern vor der Tür steht, lade ich meine beiden letzten Kapitel für euch hoch. Ich kann euch nicht versprechen, dass ich über Ostern zum Schreiben komme, schließlich lebe ich nicht allein :-)

Kapitel 18 - Ausritt

„So Leute, der Unterricht ist zu Ende." rief Hagrid und die Schüler trotteten in das Schloss zurück. Harry und seine Freunde blieben zurück.

„Ron, wann haben wir das erste Training?"

„Sagen wir in einer Stunde? Die Try-Outs machen wir am Samstag."

„Gut. Liebling, wollen wir noch einen kleinen Ritt in den Wald machen? Die Pferde brauchen Bewegung." wandte er sich an Chantal.

„Gern, du hast recht."

„Das könnt ihr nicht. Das ist gefährlich." sagte Hermine besorgt.

„Hermine, Elfen sind Waldbewohner, wir sind sicher. Wir nehmen auch unsere Ausrüstung mit."

„Aber..."

„Lass sie. Sie wissen, was sie tun." sagte Ron und sie gab schließlich nach.

Harry und Chantal teleportierten in ihre Wohnung und kehrten eine Minute später zu Ron und Hermine zurück.

Die beiden betrachteten Harry und Chantal ehrfürchtig. Beide hatten die Lederkluft der Paladine an, Schwert, Pfeile und Bogen geschultert, die Westen und Gürtel mit Dolchen bestückt. Chantal hatte ihr langes schwarzes Haar zu einem Zopf zurück gebunden und beide trugen ihre dunkelgrünen Umhänge. Beide wirkten mit ihrem Aussehen, den Waffen und den geschmeidigen sicheren Bewegungen wie geborene Krieger, ganz zu schweigen von ihren magischen Fähigkeiten.

Hagrid kam zu ihnen, „Wow. Ich bin beeindruckt. Wollte schon immer mal Paladine sehen. Wo wollt ihr hin?"

„Wir wollen die Pferde ein wenig ausreiten, in den Wald."

„Ach so. Grüßt die Zentauren, wenn ihr sie seht. Vielleicht könnt ihr ihnen etwas Verstand einreden, Firenze ist einsam hier."

„Gute Idee, Hagrid."

„Du... du lässt sie einfach in den Wald reiten... und ermutigst sie noch, mit den Zentauren zu sprechen?" stammelte Hermine.

„Hermine, sie sind Elfen. Sie wissen was sie tun. Viel Spass und passt auf euch auf."

„Wir sind in einer Stunde zurück, Hagrid." versprach Chantal.

Harry pfiff zweimal und ihre Pferde sprangen mit einem gewaltigen Satz über die Umzäunung. Harry und Chantal schwangen sich auf die vorbeilaufenden Pferde und ritten in den Wald davon.

„Wow." sagte Ron beeindruckt.

Hermine sah ihnen nur mit weiten Augen hinterher und schüttelte den Kopf.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast Chantal beschrieben, als wir uns unterhalten haben, wie Harrys potentielle Freundin sein müsste. Sie ist genauso verrückt, wie er."

Dann wandte sich Hermine an Hagrid: „Du wolltest schon immer mal Paladine sehen? Wusstest du von den Hochelfen?" fragte Hermine neugierig.

„Natürlich, Hermine. Die Eledhain sind ebenso wenig Legende wie Zwerge oder Riesen. Die Elfen gehören zu den alten Völkern, welche die Erde lange vor den Menschen bevölkert haben. Doch wie die anderen Völker wurden sie schließlich von den Menschen verdrängt. Ich habe von den legendären Paladinen der Eledhain in den Geschichten meiner Großmutter gehört. Sowohl ihre Fähigkeiten mit Bogen und Schwert, als auch ihre magischen Talente sind selbst unter den alten Völkern legendär. Niemals hätte ich gedacht, dass sie ihre Künste einen Menschen lehren, geschweige denn, dass ein Mensch sie beherrschen könnte." erklärte Hagrid gutmütig und begeistert.

„Nach Harrys Aussagen, hat Merlin dafür gesorgt, dass sie ihn ausgebildet haben." sagte Hermine nachdenklich.

„Ja, Hagrid und er beherrscht sie nicht nur, er war der beste seines Jahrgangs, wenn man Chantal glauben darf." erzählte Ron begeistert.

„Das ist nichts neues für uns oder?" fragte Hagrid lachend.

„Das nicht, aber dass er Hermine jetzt auch in der Theorie aussticht, das schon." sagte Ron grinsend.

Hermine gab ihm missmutig einen Hieb auf den Arm, „Hey, als mein Freund ist es deine Aufgabe mich zu unterstützen und nicht mir in den Rücken zu fallen. Und wenn du zehn mal Recht hast."

Ron lächelte versöhnlich: „Kopf hoch, er hat jetzt vier Jahre Wissensvorsprung. Es ist nicht so, als würdest du gegen einen gleichwertigen Gegner antreten, oder?"

Sie lächelte ihm dankbar zu und fragte kopfschüttelnd: „Seit wann bist du so tiefsinnig?"


„Komm wir gehen ins Schloss. Du musst sicher noch etwas lernen und ich muss mir etwas fürs Training überlegen." forderte Ron sie auf.

Sie sah ihn überrascht an, „Ron, du machst mir Angst. Wo ist der Ron, der sich beschwert, sobald das Wort lernen fällt?"

„Den hast du mit einem einzigen Kuss ausgelöscht." lachte er.

„Gehen wir in einer Stunde wieder raus und warten auf sie? Ich mache mir jetzt schon Sorgen.

„Klar. Aber ich habe wirklich das Gefühl, die beiden wissen, was sie tun."

„Schau, da ist Brutus!" rief Hermine.

Brutus trottete aus dem Wald zu dem Pferch, schnupperte kurz und fegte dann der Spur der Pferde hinterher.

„Siehst du, nun haben sie auch noch Brutus, der auf sie aufpassen kann."

Harry und Chantal trabten derweil nebeneinander durch den Wald und folgten einem Pfad. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten und ab und an sahen sie ein scheues Tier, das sie bewunderten.

Sie ritten über eine kleine Lichtung und plötzlich bedeutete Harry mit einem Handzeichen, dass sie stehen bleiben sollten.

„Was ist?... Ah, ich höre sie. Fünf?" flüsterte Chantal leise in der Sprache der Elfen.

Harry hörte intensiv und nickte, bevor er sagte: „Wir kommen in friedlicher Absicht. Zeigt euch, Zentauren!"

Tatsächlich ritten fünf mit Armbrüsten bewaffneten Zentauren aus dem Wald.

„Hallo Bane!" sagte Harry freundlich.

„Wir haben lange niemanden von eurer Art in diesem Wald gesehen. Was führt euch hierher, Prinzessin und Lord?"

„Wir sind hier, um unseren Pferden ein wenig Auslauf zu verschaffen, Bane. Sie sehnten sich nach Bewegung." antwortete Harry höflich und respektvoll.

„Ihr habt euch sehr geändert Harry Potter. Wie nennt man euch bei den Eledhain?"

"Man nennt mich Endryl de Caladhan."

„Ihr seid Lord und Prinzregent. Das konnten nicht einmal wir in den Sternen lesen." sagte Bane mit einem bedeutungsvollen Blick auf Harrys Tattoo.

„Tja, ich bin immer für eine Überraschung gut. Hegt ihr immer noch einen Groll gegen uns?" fragte Harry etwas offener.

„Es steht uns nicht zu, die Eledhain zu verurteilen, Lord Endryl." antwortete Bane mit eine leichten Verbeugung.

„So, so. Was ist mit Firenze? Betrachtet ihr ihn immer noch als Verräter?"

„Er hat sich mit den Menschen verbündet und lehrt sie unsere Geheimnisse." fauchte Bane.

„Er hat nichts unrechtes getan, Bane." sagte Harry mit schneidender Stimme, „Er verrät niemandem, was er in den Sternen liest. Er unterrichtet nur, wie es geschehen sollte und beurteilt, ob es richtig ist, was die Menschenkinder sehen. Er hat nie euer geheimes Wissen verraten. Wenn es mein Wunsch als Lord der Eledhain und Inhaber und Regent dieses Landes wäre, dass ihr ihm vergebt und ihn wieder in euren Reihen willkommen heißt, würdet ihr dem entsprechen?"

„Wenn es euer Wunsch wäre, würden wir Zentauren dem selbstverständlich entsprechen."

„Es ist mein Wunsch Bane und der Wunsch der Prinzessin."

„So ist es." bestätigte sie mit fester Stimme.

„Also gut. Lord Endryl, ich erkenne die Weisheit in euren Worten und selbstverständlich werde ich eurem Wunsch entsprechen. Ihr könnt auch Hagrid ausrichten, dass wir ihn wieder in unserem Wald willkommen heißen."

„Vielen Dank, Bane."

„Vorsicht! Ein Wolf!" rief Bane und richtete die Armbrust auf ihn.

„Stopp!" rief Harry autoritär, „Das ist Brutus, mein Vertrauter. Er wird euch nichts tun, Bane. Heißt auch ihn zukünftig in diesem Wald willkommen!"

„Verzeiht, Lord Endryl."

„Kein Problem. Es ist ja kein Schaden entstanden. Es war schön, mit euch zu reden Bane. Wir werden uns sicher öfter begegnen, nun da die Wälder auch mein zu Hause sind. Lebt wohl und bis bald."

Die Zentauren verneigten sich vor den beiden. Sie drehten sich um und ritten in Richtung Schloss zurück.

„Du hast wirklich ein gutes Herz, Harry. Immer strebst du nach Freundschaft und Frieden mit jedem Wesen."

„Ach was. Ich tue nur, was richtig ist." winkte er ab.

„So kann man es auch sehen. Warum hast du sie nicht gefragt, ob sie für uns nach den Todessern Ausschau halten?" fragte sie.

„Zunächst mal mischen sie sich niemals in die Angelegenheiten der Menschen ein. Ich hätte ihnen wirklich Unbehagen bereitet, wenn sie meinen Wunsch ablehnen müssten. Außerdem, sollten die Todesser in ihr Reich eindringen, werden sich die Zentauren schon um sie kümmern. Mehr können wir leider nicht erwarten."

„Du bist weise geworden, Harry." sagte Chantal anerkennend.

„Ich hatte einige Zeit zum Nachdenken und ich habe einige Erfahrungen mit anderen Völkern gesammelt." gab er ernst zurück.

Sie ritten schweigend zurück zum Schloss und stiegen bei Hagrids Hütte von ihren Pferden.

Sie wurden schon von Hagrid, Hermine und Ron erwartet.

Sie rieben ihre Pferde mit Stroh ab und brachten sie in den Pferch zurück.

„Und, gab es Probleme?" fragte Hagrid fröhlich.

„Nicht die geringsten, aber wir haben Bane getroffen." berichtete Harry.

Hermine fuhr dazwischen, „Er widerspricht sich im selben Satz. ‚Wir hatten keine Probleme' und ‚Wir sind dem fiesesten der Zentauren über den Weg gelaufen'. Wieso ist das kein Problem, Harry?"

„Weil es keins ist. Wir haben uns ganz gesittet unterhalten. Er lässt dir schöne Grüße ausrichten Hagrid. Er heißt dich wieder im Wald willkommen und wir haben ihm klar gemacht, dass Firenze nichts falsches getan hat. Auch er ist wieder bei den Zentauren willkommen. Richte ihm das bitte aus, wenn du ihn siehst, ja?"

„Ich wusste, ich kann auf euch zählen, Harry. Danke, danke euch beiden."

Harry winkte ab.

„Wie ihr vorhin auf die Pferde gesprungen seid, das war echt cool."

sagte Ron aufgeregt, „Und eure Waffen... krass. Ihr könnt wirklich damit umgehen?" fragte er.

Harry zuckte mit den Schultern und meinte bescheiden, „Ein wenig, ja."

Chantal schüttelte lächelnd den Kopf und meinte: „Zeig es ihnen!"

Harry seufzte und fragte „Also schön. Was denn?"

„Bogen!" rief Hermine begeistert, während Ron „Schwertkampf!" rief.

Harry lächelte und schüttelte den Kopf. Mit einem Wink beschwor er eine Zielscheibe.

„Ist... ist das nicht ein bisschen weit?" fragte Hermine zweifelnd.

Chantal sah die Scheibe abschätzend an und meinte fragend: „Neunzig Meter?"

Harry überlegte kurz und sagte: „Fünfundneunzig."

„Besserwisser!" sagte Chantal grinsend.

„Nein, ich weiß es einfach. Ich habe sie ja auch beschworen." sagte Harry und grinste zurück.

Wie auf ein Kommando zogen beide in einer fließenden schnellen Bewegung ihre Bögen von der Schulter und legten einen Pfeil ein. Ron und Hermine konnten der Bewegung nicht folgen, so schnell war sie.

Schon flogen die ersten Pfeile. Noch bevor der erste ankam, folgte schon der zweite.

So schossen sie in Sekunden jeder zehn Pfeile auf die Scheibe... und alle landeten im Zentrum.

Ron und Hermine sahen die beiden an und schluckten.

„Wow. So etwas habe ich noch nie gesehen." stammelte Hermine.

Harry schulterte seinen Bogen, und mit einem Wink seiner Hand verschwand die Scheibe und die Pfeile flogen zu ihnen zurück, teilten sich in zwei ordentliche Haufen und landeten sanft auf dem Boden. Harry hob sie auf, reichte einen Packen Chantal und verstaute den seinen.

Wieder schluckte Hermine sichtlich und schüttelte den Kopf.

„Lust auf etwas Sparring?" fragte Harry und zog sein Schwert.

Chantal nickte und zog das ihre. Sie ging in Kampfstellung.

Harry deutete eine Verbeugung an und ging ebenfalls in Kampfstellung.

„Aber... die Schwerter sind scharf." keuchte Hermine.

„Das haben Schwerter so an sich." sagte Harry trocken.

Dann griff Chantal an und es entbrannte ein heftiger Kampf.

Attacke, Parade, Finte, Attacke, Konter, so schnell, dass niemand mehr den Schwertern folgen konnte. Diesmal verfielen beide in den Klingentanz und der Kampf wurde noch heftiger. Hermine, Ron und Hagrid sahen nur noch Schemen von den Klingen und Funken, die aus den Klingen traten, wenn sie sich berührten. Kurz darauf standen sie eng aneinander, die Schwerter zwischen sich gekreuzt und atmeten heftig.

„Du bist besser geworden." sagte Harry anerkennend.

„Du auch." staunte Chantal, „Ich dachte, das wäre nicht möglich."

„Ich habe mich zurückgehalten." flüsterte Harry und zwinkerte ihr zu.

„Angeber." flüsterte sie zurück.

„Ich hätte meine Macht über Luft einsetzen können, um meine Fähigkeiten und meine Geschwindigkeit zu verbessern." erwiderte Harry todernst.

„Ich glaub dir kein Wort. Beweise es!" sagte Chantal herausfordernd.

Mit einer schnellen Attacke von ihr begann der Kampf erneut, doch Harry hatte seine Drohung wahr gemacht und war nun wesentlich schneller und wendiger als sie und eine halbe Minute später hatte er sie entwaffnet.

Er reichte ihr lächelnd das Schwert zurück.

„Das war unfair." schmollte sie enttäuscht.

„Und deswegen hab ich es nicht gemacht, bis du es verlangt hast." sagte Harry lachend.

Dann fuhr er fort, „unter fairen Bedingungen, wäre sicher ein unentschieden herausgekommen. Du beherrscht den Klingentanz mindestens so gut, wie ich. Eher noch besser. Ich bin wirklich beeindruckt."

Sie strahlte ihn an und fiel ihm um den Hals, „Danke. Aber du bist auch besser geworden, auch ohne deine Fähigkeiten."

„Ja, ich habe einige Erfahrungen gesammelt." sagte Harry düster und seine Augen blickten kurz abwesend und voller Verzweiflung. Chantal sah ihn nachdenklich an, doch er fing sich sofort wieder. Sie ließ es auf sich beruhen. Er würde ihr davon berichten, dessen war sie sich sicher.

Sie steckten ihre Schwerter weg und fragten ihre Freunde: „Hat es euch gefallen?"

Sie bekamen keine Antwort. Harry ging zu ihnen und wedelte vor ihren Augen herum, das brachte sie in die Realität zurück.

„Alles klar bei euch?" fragte er wieder fröhlich.

„Wahnsinn." keuchte Ron.

„Einfach großartig." stammelte Hermine.

„Jetzt lasst uns ins Schloss zurück gehen. Wir haben gerade noch Zeit zum umziehen, bevor wir zum Quidditch-Feld müssen." sagte Harry und Chantal hakte sich bei ihm ein.

Zwanzig Minuten später waren sie beim Quidditch-Feld.

Die alte Mannschaft, das heißt, Ron, Ginny, Harry und einige die sich auf die Try-Outs vorbereiten wollten, strömten auf das Feld. Harry hatte seinen altbewährten Feuerblitz geschultert.

„So, jetzt zeig mal, wie man fliegt!" forderte Chantal ihn auf und gab ihm einen kleinen Kuss als Motivation.

Harry ließ den Schnatz frei und erhob sich elegant in die Luft.

Er flog sich etwas warm, drehte ein paar Runden um das Feld und flog ein paar einfachere Manöver.

Chantal und Hermine beobachteten ihre Partner und kommentierten deren Leistungen.

„Harry fliegt gut, nicht wahr?" fragte Chantal.

Hermine lächelte, „Das ist noch untertrieben. Wenn man den Aussagen der ganzen Quidditch-Fanatiker glauben darf, gab es in den letzten Jahren oder sogar Jahrzehnten keinen so guten Sucher wie ihn. Schau ihn dir an, er hat durch seine Zeitreise seit fünf Jahren nicht mehr auf einem Besen gesessen und man merkt ihm nichts an. Hat er dir erzählt, das er bereits im ersten Schuljahr in die Hausmannschaft gekommen ist?"

Chantal schüttelte den Kopf.

„Ja, sie haben eine Ausnahme für ihn gemacht, normalerweise ist der Eintritt in die Mannschaft erst ab dem zweiten Jahr gestattet. Dadurch wurde er der jüngste Sucher des Jahrhunderts."

„Wow."

„Genau. Jedenfalls ist er ein Naturtalent. Ginny und Ron fliegen ebenfalls sehr gut, aber ihm kann niemand das Wasser reichen." seufzte Hermine.

Harry hatte den Schnatz entdeckt und folgte ihm auf einer halsbrecherischen Route über das Feld. Alle anderen schauten ihm gebannt hinterher, auch die anderen Spieler. Wie ein Blitz fegte er über den Platz. Er stieg hoch, drehte eine Rolle und verfiel in einen rasanten Sturzflug, den Schnatz einen knappen Meter vor ihm.

Tiefer und tiefer stürzte er sich und er kam dem Schnatz immer näher, Stück für Stück. Kurz über dem Boden streckte er die Hand aus, fing den Schnatz und zog seinen Besen mit aller Macht nach oben. Er erreichte eine waagerechte Flugbahn so knapp über dem Boden, dass er eine Staubwolke hinter sich her zog.

Die Zuschauer und die Spieler klatschten begeistert. Harry flog nun langsamer zu seiner liebsten und sprang gekonnt vom Besen.

Sie fiel ihm um den Hals, dann schalt sie ihn, „Bist du verrückt? Ich hab fast einen Herzinfarkt bekommen. Ich dachte wirklich du schlägst auf den Boden."

Er grinste und winkte ab, „Da war noch genug Luft. Frag Hermine, selbst sie weiß, dass ich nicht in Gefahr war und sie hasst das Fliegen."

Chantal drehte sich zu Hermine um.

Die rollte mit den Augen und seufzte, „Er hat recht, so ungern ich das zugebe. Diesen Stunt macht er andauernd. Sei beruhigt, ich bekomme auch jedes Mal Angstzustände. Doch er weiß, was er tut."

Chantal war dadurch nicht ein bisschen ruhiger, doch sie ließ es dabei bewenden.

„Auch mal?" fragte er sie und hielt ihr den Besen hin.

Sie nickte und Harry zeigte ihr, wie man richtig auf dem Besen saß und ihn steuerte.

„Aber bitte pass auf, Schatz. Das ist ein Rennbesen und er reagiert sehr leicht und ist im Flug etwas instabil. Flieg bitte nicht so hoch am Anfang."

Sie nickte ihm bestätigend zu und stieß sich sachte vom Boden ab. Sie flog ein Stück geradeaus, dann legte sie sich in eine schwache Kurve. Schließlich flog sie etwas schneller, dann etwas langsamer. Dann stieg sie etwas und sank wieder. Sie hatte den Besen gut unter Kontrolle.

Letztendlich nickte Harry ihr zu und sie gab dem Besen die Sporen. Als sie plötzlich schnell davon schoss, konnte man einen Ausruf der Begeisterung von ihr hören. Auch sie flog bereits etwas gewagtere Manöver, eine Rolle, eine Spirale und letztendlich flog sie einen großen Looping, bevor sie strahlend vor Begeisterung wieder auf dem Boden landete.

„Das war Klasse!" rief sie.

„Jep, du fliegst echt gut für einen Anfänger. Gratuliere!" erwiderte Harry begeistert.

Hermine schüttelte nur den Kopf und murmelte: „Genauso verrückt wie er."

Dann beobachteten sie noch das Training für eine Weile, bevor sie sich zurückzogen in das Schloss.