Kapitel 20 - Erinnerungen

Es war Freitag morgen, der Tag nach dem schrecklichen Zwischenfall mit dem Elementar. Die Sonne ging gerade auf, als Chantal mit einem leichten Lächeln auf den Lippen aufwachte. Die Erinnerung an die letzte Nacht erwärmte ihr Herz, sie hatte Harry zum zweiten Mal gezeigt, wie sehr sie ihn liebte und das hatte ihn aus seiner Trauer gerissen.

Immer noch lächelnd drehte sie sich um und ihr Lächeln verschwand augenblicklich.

"Harry?" fragte sie leise, doch das Bett neben ihr war leer.

Eilig stand sie auf und zog sich an. Solange sie ein Paar waren, solange waren sie immer zusammen aufgestanden. Damals bei den Elfen noch unauffällig und getrennt schlafend, doch seitdem sie in Hogwarts zusammen waren... noch nicht mal eine Woche... standen sie immer gemeinsam mit den ersten Sonnenstrahlen auf.

Er war nicht in ihrer Wohnung. Lautlos, wie es den Elfen angeboren schien, eilte sie durch das verwaiste Schloss. Kein Schüler würde so früh aufstehen und sie liebte diese Stille. Das war etwas, was sie aus ihrem Wald vermisste. Harry wusste das, doch er gehörte hierher und konnte sich nicht einfach mit ihr in den Wald zurückziehen. Deswegen bemühte er sich, seine freie Zeit so oft wie möglich mit ihr in der Natur zu verbringen.

Ihr Weg führte sie zuerst zu den Pferden, die sie freudig begrüßten. Er war nicht ausgeritten. Auch Brutus war im Pferch. Er lag dösend am Boden, wo er sich wahrscheinlich von seiner Jagd in der Nacht erholte.

Sie beugte sich zu ihm herunter und kraulte ihm das Fell.

"Hast du Endryl gesehen, mein Freund?"

Brutus öffnete langsam die Augen und sah sie mit seinem für ein Tier sehr intelligenten Blick an. Dann schien er sich umzusehen, rappelte sich auf und streckte seinen Körper. Anschließend hielt er die Nase in die Luft und schnupperte.

Er sah sie an, dann wanderte sein Blick schräg nach oben und er winselte leicht.

Sie folgte seinem Blick und dann sah sie Harry mit ihren scharfen Elfenaugen. Er saß auf der Brüstung des Astronomieturms und seine Füße baumelten über dem Abgrund. Seinen Kopf hatte er schwer auf seine Arme gestützt und er schien in Gedanken versunken. Brutus konnte ihn unmöglich gesehen haben, denn die Augen der Wölfe waren nicht so gut. Entweder hatte er ihn gewittert oder ihn über ihr einmaliges Band gespürt.

Der Weg auf den Turm wäre zu weit, so blieb ihr die Wahl, ihn auf sie aufmerksam zu machen oder zu ihm zu teleportieren.

Da sie nicht wusste, ob sie so einfach zu ihm durchdringen würde, entschloss sie sich für letzteres. Mit einem deutlich hörbaren ‚Crack' zippte sie von der Wiese auf das Turmdach. Harry zuckte, überrascht durch das Geräusch, gehörig zusammen und schoss in Erwartung eines Angriffs herum. Er entspannte sich jedoch, als er sie sah.

Doch als sie ihn sah, verkrampfte sich ihr Herz. Dunkle Ringe lagen unter seinen Augen und sein Blick war für einen kurzen Augenblick gejagt, bevor er sich von seiner Zuneigung zu ihr erwärmte.

Sie setzte sich neben ihm, legte ihren Arm um seine Schulter und lehnte sich an ihn.

"Hast du überhaupt geschlafen, Liebling?"

"Ja, zwei oder drei Stunden, dank dir." erwiderte er mit einem verschmitzten Lächeln, doch etwas betrübter fuhr er fort, "Aber dann kamen die Albträume und mit ihnen die Erinnerungen. Ich wollte deine friedliche Ruhe nicht stören, also habe ich mich hierher zurückgezogen."

"Bist du immer hier, wenn dich etwas quält?" fragte sie neugierig aber auch besorgt.

Er nickte, "Die Ruhe und Ungestörtheit beruhigen mich und die unerreichbare Höhe wirkt irgendwie befreiend. Es scheint fast, als würden die Probleme auf dem Boden bleiben... undendlich weit weg." flüsterte er.

"Gut zu wissen, wo ich dich suchen muss, wenn ich in einem leeren und kalten Bett aufwache." sagte sie grinsend und etwas herausfordernd.

Wie schaffte sie es nur immer, ihn mit so wenigen Worten von seinen Gedanken abzulenken? fragte sich Harry.

"Es tut mir leid."

"Harry, das braucht dir nicht leid tun. Jeder benötigt dann und wann einen Platz, zu dem er sich zurückziehen kann, wenn mir Hermine und Ron jedoch gesagt haben, dass das bei dir des öfteren der Fall ist." fügte sie leise hinzu.

Er zog sie enger an sich, "Nicht mehr, seitdem wir zusammen sind. Ich habe dir gestern versprochen... keine Geheimnisse zwischen uns."

Ihr Herz machte einen Sprung, nach allem was sie von ihm gesehen hatte und was sie in den letzten Tagen von seinen Freunden hier erfahren hatte, war Harry ein sehr verschlossener Mensch, der viel über seinen Problemen brütete und andere nicht damit belasten wollte. Dass er so offen mit ihr war, bedeutete ihr mehr als tausend Worte. Sie könnte ihn jetzt auf sein Versprechen festnageln und sie wusste er würde ihr das nicht übel nehmen, doch sie wollte ihn auch nicht drängen oder gar zwingen, deswegen fragte sie vorsichtig:

"Möchtest du darüber reden?"

Harry seufzte schwer und schien nachzudenken.

"Es ist wegen Chris, aber nicht nur wegen dem, was gestern geschehen ist, sondern auch wegen dem, was ihr zusammen in Atlantis erlebt habt, nicht wahr?" fragte sie einfühlsam.

Er sah sie erstaunt an, dann lächelte er und sagte sanft, "Es überrascht mich immer wieder, wie sehr du in meine Seele blicken kannst, Chantal. Du hast recht, wie immer. Und du hast natürlich auch ein Recht es zu erfahren."

Sie hob abwehrend die Hände und sagte ernst: "Harry, ich weiß, dass es dir sehr schwer fällt, über bestimmte Dinge in deiner Vergangenheit zu reden und wenn du es nicht willst, bin ich dir absolut nicht böse. Ich würde es verstehen. Ich glaube nur, es ist besser für dich, wenn du dich mir öffnest. Ich liebe dich, ob du es mir erzählst oder nicht."

"Ich weiß." erwiderte er sanft, "Aber ich möchte, dass du alles über mich weißt, denn nur dann kannst du mich so lieben, wie ich bin. Aber ich habe es auch meinen Freunden versprochen. Was meinst du, verschieben wir es auf heut abend in einer gemütlichen Runde Butterbier?"

Sie strahlte förmlich vor Liebe zu ihm und nickte.

"Schön. Du hast recht, es wird mir schwer fallen, doch es muss sein. So, bis dahin haben wir noch einen Schultag vor uns und ich glaube, wir könnten noch einen kleinen Ausritt vertragen. Hast du Lust?"

"Gerne, Schatten und Sturmwolke werden es auch begrüßen."

Er stand auf und half ihr hoch, dann umarmte er sie fest und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Sie versank in den heißen Gefühlen, als er erst sanft, dann mit etwas Nachdruck seine Lippen auf die ihren presste und sie mit seiner Zunge zärtlich umspielte, bis sie ihm willig Einlass gewährte. Als er mit ihrer Zunge spielte, liefen heiße und kalte Schauer über ihren Rücken und sie hatte das Gefühl, als würde sie fliegen.

Nach einer Minute endete der Kuss leider und ihre Knie waren weich. Sie öffnete die Augen, während sie ein "Wow! Ich hatte das Gefühl über den Wolken zu fliegen" in die Luft hauchte und dann folgte ein etwas lauteres "WOW! Wie... wie sind wir hier runter gekommen?" fragte sie überrascht, als sie feststellte, dass sie vor dem Pferch mit ihren Pferden waren.

Er grinste und meinte nur: "Du hast es doch gerade gesagt. Wir sind zwar nicht über den Wolken geflogen, aber doch von dort oben nach hier unten."

"Aber hätte uns denn nicht jemand sehen können?"

"Nein, ich habe uns mit Hilfe von Luft unsichtbar gemacht und dann sind wir mit Hilfe von Luft sanft herabgeschwebt. Obwohl, bei diesem Kuss hätte mich fast Feuer übermannt, doch das wäre zu abrupt... zu schnell gewesen." fügte er leicht errötend hinzu.

Sie schwangen sich auf ihre Pferde und machten einen gemütlichen Ausritt im morgendlichen Sonnenschein. Wie immer beobachteten sie die Tiere des Waldes, die sich durch sie nie gestört fühlten. Es war, als wüssten die Tiere, dass die beiden ein Teil dieses Waldes waren und ihnen nichts tun würden. Eine Stunde später rieben sie ihre Pferde ab und waren bereit, diesen letzten Schultag in dieser Woche zu beginnen.

Zunächst hatten sie Kräuterkunde, ein Fach in dem sie naturgemäß brillierten. Professor Sprout war, gelinde ausgedrückt, überwältigt von ihren Fähigkeiten mit den Pflanzen. Chantal heilte vor ihren Augen eine seltene Schlingpflanze, die sie schon aufgegeben hatte, weil keine ihrer Methoden angeschlagen hatte. So holten sie in dieser Doppelstunde fünfzig Punkte für Gryffindor.

Daraufhin hatten sie Transfiguration bei Professor McGonagall. Harry und seine Freunde eilten zum Unterricht, doch ein Stück vor dem Raum ließen Harry und Chantal sich zurückfallen.

"Zeit für einen weiteren Schock!" grinste Harry

"Was hast du vor?"

"Glaubst du, du schaffst es in den letzten Metern einen Adler auf deiner Schulter zu transportieren?"

Sie grinste nun ebenfalls und nickte.

Harry sah sich kurz um, seine Freunde verschwanden gerade um die letzte Abzweigung, die zum Klassenraum führte, dann verwandelte er sich. Doch seine Adlerform war sehr groß, zu groß um auf einer Schulter Platz zu finden, erst recht auf Chantals. Sie war zwar stark für eine Frau, doch durch den grazilen Körperbau der Elfen war sie sehr schlank und wirkte fast zierlich.

Harry konzentrierte sich stark und schon schrumpfte er auf eine besser geeignete Größe. Er flatterte kurz und landete elegant auf Chantals Schulter. Ihre Lederkleidung verhinderte, dass sich die Klauen in ihre Schulter gruben und sie verletzten.

Chantal setzte einen völlig unschuldigen Blick auf und folgte ihren Freunden in den Klassenraum.

Hermine und Ron saßen bereits an einem Tisch in der ersten Reihe, sonst war noch niemand zu sehen. Eine Katze streunte durch den Raum und sprang auf einen Tisch neben ihr.

Sie kraulte ihr Fell und sagte: "Guten Morgen Professor." Die Katze schien sie überrascht anzuschauen und sprang auf den Boden, wo sie sich zurück verwandelte.

"Guten Morgen Miss de Caladhan. Wie haben sie das erkannt, sie wussten doch nichts über meine Fähigkeit, oder?"

"Professor, bitte nennen sie mich Chantal. Der Nachname wird bei uns Elfen nur benutzt bei traditionellen und höfischen Anlässen. Um ihre Frage zu beantworten, wir Elfen können echte Tiere von Verwandlungen unterscheiden. Ich kann es nicht erklären. Es kommt von unserer Verbundenheit mit der Natur."

"Sehr schön. Wo haben sie ihren Verlobten gelassen? Und was machen sie mit diesem Adler auf ihrer Schulter?"

Der Adler schaute sie aus seinen grünen Augen an, breitete die Flügel aus und flog eine Runde in dem Klassenraum. Ron und Hermine beobachteten das Schauspiel interessiert.

Der Adler flog auf McGonagall zu und sank immer tiefer. Dann, mitten aus dem Flug, verwandelte sich der Adler in Harry, der locker in den Knien abfedernd auf dem Boden landete.

McGonagall und seine Freunde starrten ihn einfach nur an.

"Guten Morgen Professor."

"Mr.... Mr. Potter... sie .... sie sind ein Animagus?"

Er schaute sich kurz um und sah, dass noch keiner weiter da war.

So demonstrierte er noch in schneller Folge seine anderen drei Formen und McGonagall sank fassungslos auf den nächsten Stuhl.

"Alles in Ordnung?" fragte er scheinbar besorgt.

"Äh... ja... natürlich. Haben sie sich bereits registrieren lassen?"

"Hmm... na ja. Ein gewisser Endryl de Caladhan ist als Panther registriert. Ich glaube nicht, dass der Rest nötig ist, da es sich nicht im eigentlichen Sinne um eine Animagus-transformation handelt."

"Es ist ... keine Animagustransformation? Was dann?"

"Das, Professor, kann ich ihnen leider nicht verraten. Wenn Voldemort besiegt ist, werde ich es ihnen erzählen. So lange bleibt es aus Sicherheitsgründen geheim."

Sie nickte verstehend.

Dann strömten die ersten Schüler in die Klasse und kurze Zeit später begann der Unterricht.

"Heute wollen wir diese Steine, die ihr vor euch seht, in ein Kaninchen verwandeln. Um den Schwierigkeitsgrad ihrer Klassenstufe anzupassen, wird sowohl die Färbung als auch das Muster der Tiere vorgegeben. Es soll weißes Fell haben, Schwarze Ohrspitzen und auch das Schwänzchen des Kaninchens soll schwarz sein. Außerdem soll es ein Weibchen werden.

Ron stöhnte unterdrückt auf, Hermine schien sich zu freuen und Harry wirkte gelangweilt.

McGonagall führte es vor. Mit einer komplizierten Zauberstabbewegung verwandelte sie ihren Stein in das beschriebene Kaninchen und zurück.

Chantal fragte ihn leise: "Hmm... ich glaube das kann ich. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich Wellen oder Linien wirken muss."

"Ich würde sagen, du verwendest das Wellen-Muster nach Sil de Coud. Es ist zwar etwas schwerer als die Linien, doch wenn du auch das Muster korrekt haben willst, ist die Wellenmethode sicherer."

"Mr. Potter! Sind sie so gut, dass sie dem Unterricht nicht mehr folgen brauchen? Wenn ja, dann reden sie bitte trotzdem nicht in meinem Unterricht." fuhr McGonagall dazwischen.

Harry sah sie böse an und McGonagall lief ein kalter Schauer über den Rücken, doch dann entspannte sich Harry sichtlich.

"Professor, ich bin mir sicher, dass Professor Dumbledore sie informiert hat, dass Chantal nicht mit unseren Methoden zaubert. Sie hat sich lediglich über die am besten anzuwendende Methode mit mir unterhalten und so weit ich weiß, ist uns beiden das gestattet. Ich bin mir überdies sicher, dass wir leise genug waren, um die anderen Schüler nicht zu stören."

McGonagall schluckte überrascht. Harrys Ton war nicht unfreundlich oder respektlos, doch er duldete auch keinen Widerspruch.

"Ist das wahr, Chantal?" vergewisserte sie sich.

Chantal nickte und führte einige Bewegungen mit ihren Händen aus, während sie Worte in der Elfensprache murmelte. Langsam verwandelte sich der Stein in ein perfektes Kaninchen mit den gewünschten Merkmalen.

"Sehr gut. Zehn Punkte für Gryffindor."

"Professor. Um ihre Frage zu beantworten, ja, ich beherrsche diese Transformation. Doch ich frage mich ernsthaft, ob sie privat auch den traditionellen Ansatz nach van Goulé verwenden?"

Sie starrte ihn überrascht an, dann schüttelte sie den Kopf.

"Dachte ich mir, ich zumindest würde den subatomaren Ansatz vorziehen, der ist wesentlich einfacher."

"Das ist richtig, doch... woher wissen sie das?" stammelte sie.

Hermine folgte dieser Show gebannt. Ihrem Blick konnte man entnehmen, dass sie überrascht war, dass es noch andere Methoden für diese Transformation gab.

Harry fuhr beiläufig mit seinem Zauberstab über den Stein und er verwandelte sich in das Kaninchen. Mit einem Schnipsen seiner Finger erschien der Stein wieder.

Fast abwesend fragte er: "Sie haben den Ansatz dem Buch: ‚Transfigurationen modern und effektiv' entnommen?"

Sie nickte und antwortete nur noch: "Ja."

"Wer hat dieses Buch geschrieben, Professor?"

Chantal wusste was jetzt kommen würde und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

McGonagall schluckte hörbar, dann antwortete sie mit erstickter Stimme: "Harold Evans." Ihre Augen weiteten sich überrascht, dann rollten sie nach oben und McGonagall wurde ohnmächtig.

Die Schüler stöhnten überrascht auf und Chantal hieb ihm auf den Arm und schimpfte: "Ich hab dich gewarnt, dass so etwas geschehen würde."

Er grinste nur, deutete mit seinem Zauberstab auf sie und murmelte: "Enervate!"

Sie erwachte, etwas verwirrt um sich schauend. Harry half ihr auf und beschwor mit einem Wink seiner Hand ein Glas Wasser.

"Alles ok?"

Sie nahm einen tiefen Schluck und schüttelte den Kopf, "Ich muss das erst mal verarbeiten, Harry. Was machst du überhaupt noch hier?"

"Meine Lehrer korrigieren." antwortete er grinsend.

"Die Schüler müssen erst den traditionellen Ansatz lernen, dann können sie sich den leichteren Methoden zuwenden. Außerdem wissen die meisten Zauberer nicht, was Atome, Protonen oder Elektronen sind. Das kann nur ein Muggel wissen." seufzte sie.

Sie bedeutete ihm, dass er sich wieder setzten könne und Harry tat wie ihm geheißen.

"Zehn Punkte für Gryffindor für Mister Potters Verwandlung, zehn weitere für die stablose Beschwörung des Wassers, wobei wir Beschwörungen überhaupt erst im nächsten Schuljahr dran nehmen, fünf Punkte Abzug für das Lustigmachen über einen Lehrer und zehn Plus-Punkte für das äußerst fortschrittliche Wissen über die verschiedenen möglichen Ansätze für diese Transfiguration."

Grinsend und lachend verließen die Gryffindors diese Stunde. Hermine überflog derweil die Liste mit Büchern, die sie von Harold Evans bestellt hatte.

Harry feixte und fragte: "Ist es dabei?"

Sie schüttelte enttäuscht den Kopf.

Er klopfte ihr tröstend auf die Schulter.

Sie antwortete: "Ich habe nur die paar Bücher bestellt, die wir in deiner Bibliothek in der Hand hatten."

"Möchtest du eine komplette Liste meiner Werke?" fragte er ernst.

Sie nickte strahlend, dann wandte er sich an Chantal, "Du auch?"

Auch sie nickte begeistert. Sie teilte die Lernbereitschaft von Hermine.

Mit einem weiteren Wink seiner Hand erschienen zwei Rollen Pergament. Ron schüttelte nur noch seinen Kopf.

Hermine entrollte die Liste und starrte Harry entsetzt an.

"Das sind ja mindestens zwanzig."

Er zuckte mit den Schultern, "Es sind fünfundzwanzig. Einige habe ich allerdings nicht allein geschrieben, sondern zusammen mit Wen oder Godric."

"Wen?" fragte Hermine.

"Rowenna."

Sie schluckte sichtlich.

"So, jetzt, da eure Freizeit wieder gefüllt ist, frag ich euch lieber gleich etwas. Wollt ihr heut abend zu uns kommen? Ich möchte euch noch etwas erzählen. Ach und bringt Gin mit." sagte er leise.

Hermine blickte zu Chantal und an ihrem ernsten Blick erkannte sie, dass es etwas wichtiges war. So stimmten sie schnell zu.

Der Nachmittag verging sehr schnell für alle und so gingen sie direkt nach dem Abendessen in Harrys und Chantals Wohnung.

Dobby erschien mit einem Tablett voller Butterbier und einer Schüssel mit leichten Snacks, die er auf dem Tisch im Wohnzimmer abstellte.

"So Harry, dann schieß mal los! Was wolltest du uns erzählen?" fragte Ginny neugierig und fröhlich.

Harry blickte seine Freunde einen Moment an und Ginnys fröhliches Lächeln erstarb, als sie den Ausdruck seiner Augen bemerkte.

"Ich habe euch versprochen, von den weniger friedlichen und glücklichen Momenten meiner abenteuerlichen Reise zu erzählen, sobald ich bereit dazu bin. Es fällt mir sicherlich immer noch schwer, do die gestrigen Ereignisse haben einen Teil der Erinnerungen wieder nach oben gespült. Chantal hat sich bereits Sorgen gemacht und ich möchte, dass sie alles über diese Geschichte weiß. Doch ich habe auch euch versprochen darüber zu berichten und das werde ich jetzt tun."

"Aber was hat das mit gestern zu tun? Ich meine, wir wissen, dass du diesen Elementar gestern ausgeschaltet hast, doch wie hängt das mit deinen Erinnerungen zusammen?" fragte Hermine ernst.

Chantal schluckte schwer und sah Harry betrübt an. Hermine wurde etwas blass.

"Ich kannte den Elementar, den Voldemort erweckt hat. Es war Chris."

"Oh nein!" rief Ginny und fing an zu schluchzen, auch Hermine rannten ein paar Tränen über die Wangen.

"Es... es tut mir leid." sagte sie leise.

Harry zwang sich zu einem Lächeln und winkte ab. "Du hast nichts falsches getan, Hermine. Jedenfalls fiel mir das nicht leicht, wie ihr euch denken könnt und ich habe mich an das erinnert, was wir zusammen durchgestanden haben."

Seine Augen blickten wieder in endlose Ferne und er begann in fesselnder Stimme über sein Abenteuer in Atlantis zu berichten: "Ich habe ein paar Details ausgelassen, die wir in Atlantis erlebt haben. Es war nicht alles so friedlich, wie ich es geschildert habe, zumindest im zweiten Halbjahr, denn zu dieser Zeit trat das Triumvirat aus dem Schatten, in dem es sich bis dahin versteckt hielt..."

@Fidi: Ja ich habe gestern fast den ganzen Tag am Rechner gesessen, doch ab jetzt wird es etwas länger bis zu den nächsten Kaps dauern

@Kissymouse: Wär nicht schlecht, wenn du mir mal sagen könntest, was du für Fehler entdeckt hast, dann könnte ich sie nämlich korrigieren