@Brisana: Wenn du diesen kleinen Hänger im letzten Kap als gemeinen Cliffhanger betrachtest, solltest du dieses Kapitel erst lesen, wenn auch das nächste gepostet ist *gemein grins*

Aber da ich nicht weiß, wann das geschehen wird, da ich über Ostern eigentlich gar nichts posten wollte...

@Fidi: Kein 'Ehrfürchtig' in diesem Kapitel

AN: Bitte schreibt mir doch mal, ob Harry und Chantal in dieser Geschichte noch heiraten sollen oder nicht und wenn ja, ob es eine große Hochzeit oder eine kleine werden soll! Danke!

Kapitel 21 - Das Triumvirat

Stolz grinsten sich die Schüler der ‚Drachenschule' an, als ihnen die Lehrer mitteilten, dass sie der bisher beste Jahrgang dieser Schule waren. Noch nie hatte eine Klasse so viel in so kurzer Zeit gemeistert. Das war vor allem Harry und Ariane zu verdanken. Beide verbrachten nahezu ihre gesamte Freizeit mit Studien, Harry weil er es musste und Ariane, weil sie wie seine Freundin Hermine, viel Spaß am lernen hatte. Die anderen Schüler wurden einfach von den Fortschritten der beiden angestachelt und lernten freiwillig mit.

So beherrschte die Klasse nach acht Monaten Schule bereits das Reisen mit Hilfe der Elemente, das Beschwören von Elementarwächtern und den Kampf mit den Elementarwaffen. Auch die Animagus-Transformationen waren bei den meisten schon sehr weit fortgeschritten oder, wie in Harrys Fall, bereits abgeschlossen.

Harry genoss das friedliche Leben mit seinen neuen Freunden, das schöne Wetter, was das ganze Jahr in Atlantis herrschte und die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Atlanter. Dort wo er herkam, gab es viel Hass, Misstrauen, Intrigen und einen machthungrigen dunklen Lord, der ihn vernichten wollte.

Dort war er berühmt für etwas, auf das er keinen Einfluss hatte, jedenfalls sah er es so. Und er hasste es.

Hier wurde er von jedem auf der Straße gegrüßt, jedoch nicht, weil sie ihn kannten, sondern einfach, weil sie freundlich waren.

Doch auch hier hatte er es bereits geschafft, eine Berühmtheit zu werden, jedoch nicht für das einfache Volk, wohl aber für die ‚Priester', die Elementarmagier von Atlantis. Erstens, er beherrschte alle vier Elemente, wo jeder andere, wenn überhaupt, ein Element beherrschte und im günstigsten Falle noch marginale Fähigkeiten für ein zweites Element zeigte.

Und zweitens war er, trotzdem er vier Elemente lernte, in jedem einzelnen bereits weiter fortgeschritten, als die anderen Schüler, die eins lernten. Drittens beherrschte er bereits die komplette Transformation in all seine vier Formen, viertens hatte er bereits einem kleinen Jungen das Leben gerettet, als er sich in einen Delphin verwandelte und ihn vor dem Angriff eines Riesenhais rettete, fünftens hatte er dabei in seiner Tierform gezaubert, was noch keinem anderen vorher gelungen war, sechstens dabei ohne das nötige Wissen fast eine Elementarwaffe beschworen, was sie erst viel später gelernt hatten und letztendlich war sein Potential für jedes der einzelnen Elemente weit über Durchschnitt und überschritt jede Skala, die die Atlanter bis dahin aufgestellt hatten.

Dennoch behandelten sie ihn, wie einen Gleichgestellten und nicht wie einen Übermenschen.

Nach dem Lob der Lehrer saßen sie wie immer schwatzend am Mittagstisch und unterhielten sich über ihre Leistungen im Unterricht. Ariane, die Wasser-Elementarin berichtete gerade stolz, wie sie es geschafft hatte, eine starke Eiswand zu errichten, während sie gegen Endryl, so hieß Harry in Atlantis, mit ihrem Eis-Rapier kämpfte und dadurch eine Möglichkeit gewann, die Flucht zu ergreifen. Niemand machte ihr einen Vorwurf deswegen, denn keiner der Schüler träumte auch nur davon, Endryl im Kampf mit dem Schwert zu besiegen, nicht einmal Chris und Charles die beiden aufgeweckten Feuerelementare, die nichts so leicht abschreckte. Sein Training mit den Elfen hatte ihn einfach zu überlegen gemacht, er besiegte sogar seine Lehrer öfter als sie ihn und sie lernten bereitwillig von seinen Künsten. Statt dessen bewunderten die Schüler Arianes Fähigkeit, während eines Schwertkampfes, der absolute Konzentration erforderte, noch einen so potenten Zauber, wie einen Schildwall auszuführen und auch Harry lobte sie dafür anerkennend.

Plötzlich schlug die Tür zur Halle auf und ein abgehetzter Atlanter stürmte durch die Tür.

"Meister Marten! Meister Marten! Schnell, ihr müsst mir folgen. Das Haus von Priester Rohan steht in Flammen! Sie lassen sich nicht löschen." stammelte er.

Marten stand so abrupt vom Tisch auf, dass sein Stuhl laut umkippte.

"Zeigt mir den Weg, Bürger" forderte er ihn auf.

Auch die Schüler sprangen auf und folgten Marten, dem Meister des Wassers.

Minuten später erreichten sie das Haus. Grelle Flammen schlugen lodernd aus den Fensteröffnungen und aus dem Dach. Um das Haus stand eine Reihe von Leuten, die versuchten mit schnell herangebrachten Eimern voller Wasser das Haus zu löschen.

"Tretet Beiseite!" forderte Marten sie mit lauter Stimme auf.

Die Menge teilte sich bereitwillig und machte ihnen Platz.

Marten hob die Hände, murmelte einige Worte und über dem Haus erschien eine große Wassermasse, die sich zischend über das Feuer ergoss und eine Dampfwolke erzeugte. Doch die Flammen wurden nicht gelöscht. Ungläubig starrte Marten auf das Feuer und schüttelte den Kopf, "Das muss ein mächtiger Feuer-Priester gewesen sein."

"Meister Marten, darf ich?" fragte Harry mutig.

Er nickte Harry zu, "Versuch dein Glück, Endryl!"

Harry hob ebenfalls seine Hände und schloss die Augen. Wasser half nicht, also musste er es anders versuchen.

Auch er murmelte einige Worte und plötzlich erstarrte jegliche Luftbewegung im, um und über dem Haus. Die Flammen wurden kleiner und erloschen schließlich.

Marten sah ihn anerkennend an und fragte: "Wie hast du das vollbracht?"

Harrys Wangen färbten sich rot, "Auch ein magisches Feuer benötigt Sauerstoff zum brennen. Ich habe sämtliche Luft aus dem Haus verdrängt und ein Vakuum geschaffen. So konnte das Feuer nicht mehr weiter brennen."

"Gut gedacht, Novize!" sagte er ernst.

Die Bürger klatschten begeistert und Harry wurde noch mehr rot.

Sie wollten alle die Trümmer untersuchen, doch Marten hielt sie ab, "Es könnte unerfreuliche Anblicke darin geben, es ist möglich, das zum Zeitpunkt des Feuers noch jemand drin war." Das schreckte die Novizen ab, doch Harry ließ sich nicht beirren und erwiderte: "Ich komme mit, ich hab schon schlimmeres gesehen."

Sein Blick war sehr entschlossen und sein Ton verriet Marten, dass es Harry ernst mit dieser Aussage war und er winkte ihm, mitzukommen.

Sie teilten sich und gingen vorsichtig durch die Trümmer des Hauses.

Da es aus solidem Stein war, die Erdelementare halfen gewöhnlich beim Bau der Häuser mit ihren Fähigkeiten, war die Gefahr eines Einsturzes ziemlich gering.

"Hier herüber!" rief Harry laut.

Der Meister eilte zu ihm.

Harry zeigte mit seiner Hand auf drei verkohlte Leichen. Es war noch zu erkennen, dass es sich um einen Mann, eine Frau und ein kleines Mädchen gehandelt hatte, die von dem Feuer getötet wurden. Ein stechender Geruch ging von den Leichen aus und beide hielten sich die Hände vor Mund und Nase.

"Priester Rohen, seine Frau und seine Tochter." seufzte Meister Marten.

"Wer würde so etwas hier tun?"

Marten sah ihn ernst an, dann sah er betreten zu Boden, "Es gibt seit einiger Zeit Gerüchte über eine Gruppe von Priestern, die sich zusammengeschlossen haben, um die Macht in Atlantis zu übernehmen und die normalen Bürger zu versklaven."

"Das kommt mir sehr bekannt vor. Lassen sie mich raten, der Priesterrat spielt die Gefahr herunter und hat nichts gegen die Leute unternommen und Meister Rohan war einer derjenigen, die die Angelegenheit ernsthaft untersucht haben." erwiderte Harry sarkastisch.

Marten sah ihn entsetzt an und sein Blick weitete sich, als er den verzweifelten Ausdruck in Harrys Augen bemerkte.

"Endryl, woher weißt du.... du hast etwas ähnliches schon mal erlebt, nicht wahr? Was ist geschehen?"

Harry schüttelte den Kopf und antwortete leise: "Es sind Menschen gestorben, Menschen, die mir sehr nahe gestanden haben und mir viel bedeutet haben, wie z. B. meine Eltern. So viel Leid hätte verhindert werden können, wenn die Regierung sofort reagiert hätte."

Marten ging zu seinem besten Novizen herüber und klopfte ihm beruhigend auf die Schulter, "Keine Sorge. Wir werden sie stellen. Das war die erste und letzte öffentliche Tat."

Harry schüttelte den Kopf und prophezeite düster: "Dass sie diese Tat in der Öffentlichkeit begangen haben, zeigt nur, dass sie mächtig genug sind, dass sie sich vor einer Reaktion des Rats nicht mehr fürchten. Es hat erst begonnen, Meister Marten."

Sein Meister schluckte schwer, er erkannte die Weisheit in Harrys Worten.

"Wenn du recht hast, Endryl, dann müssen wir schnell handeln."

"Ich wünschte, es wäre nicht so Meister. Lassen sie mich Ihnen helfen. Je mehr zusammen arbeiten, desto besser."

"Ich denke darüber nach, Endryl, doch du scheinst deine Erfahrungen gesammelt zu haben. Ich glaube, ich werde das dem Rat und den Lehrern unterbreiten."

Gemeinsam und mit sehr ernsten Mienen schritten sie aus dem ausgebrannten Haus.

Die anderen Novizen sahen an ihren Gesichtern, was sie in der Ruine gefunden hatten.

Bryan sah Meister Marten ernst an und fragte ihn: "Priester Rohan ist tot, nicht wahr?"

Marten nickte.

"War es das Triumvirat?" fragte Bryan unverblümt. Ariane hielt sich vor Schreck die Hand vor den Mund, doch die anderen sahen fragend zwischen Bryan und Marten hin und her. Auch Marten schien überrascht, doch dann nickte er bedächtig.

"Es ist wahrscheinlich, auch wenn ich nicht weiß, woher du dieses Wissen hast."

Bryan antwortete kryptisch, "Die Geister der Erde sehen alles, Meister Marten und ich höre ihnen gern zu."

"Dein Wächter?" fragte Harry und Bryan nickte.

"Was ist das Triumvirat?" fragte Jana.

"Nicht hier!" antwortete Marten besorgt.

Nachdenklich gingen sie zurück in die Schule. Dort versammelten sie sich mit den Lehrern in einem leeren Klassenraum.

"Ich halte es für unklug, die Schüler einzuweihen, Marten." sagte Alya missmutig.

"Wenn Endryl mich nicht gewarnt hätte, würden wir noch immer glauben, die Welt wäre in Ordnung und das wäre nur ein Einzelfall, Alya. Die Schüler sind davon genau so betroffen wie wir und sie haben ein Recht darauf, es zu erfahren. Außerdem scheint Endryl Erfahrungen mit solchen Situationen zu haben und er und auch die anderen Schüler könnten uns helfen."

"Sie sind noch Schüler, fast noch Kinder!" fuhr Juliane dazwischen.

"Aber sie sind sehr fortgeschritten für ihr Alter!" warf Jacob bedächtig ein und Marten nickte zustimmend.

Harry ergriff mit fester und autoritärer Stimme des Wort, was die anderen naturgemäß überraschte: "Sie haben alle recht, doch ich finde, da es uns betrifft, sollten sie uns selbst entscheiden lassen, ob wir involviert werden wollen oder nicht."

Nach dieser Aussage herrschte sekundenlanges Schweigen. Sie waren weniger überrascht über das, was Harry gesagt hatte, sondern vielmehr wie er es gesagt hatte. Er hatte sowohl Erfahrung und Weisheit, als auch unwiderstehliche Macht und Autorität während seinen Worten ausgestrahlt, die alle in ihren Bann zog.

Schließlich nickte Marten und meinte: "Endryl hat wieder einmal recht. Lasst sie selbst entscheiden, ob sie uns helfen wollen, oder nicht. Doch wie ihr nun wisst geht das Triumvirat über Leichen. Wer möchte dabei bleiben?" fragte er.

Alle hoben die Hand.

"Also gut, dann erkläre ich euch zunächst einmal, was das Triumvirat ist und was seine Ziele sind. Wenn ihr danach gehen wollt, lassen wir euch gehen. Wir weisen euch jedoch darauf hin, dass alles was hier gesagt wird, strengster Geheimhaltung unterliegt."

"Wenn ich noch einen Vorschlag machen dürfte?" fragte Harry und Marten nickte ihm zu.

"Denjenigen, die diesen Zirkel verlassen wollen, nachdem ihr uns über das Triumvirat informiert habt, könnten wir das Gedächtnis modifizieren, dass sie sich an nichts erinnern. Wissen, das sie nicht haben, kann sie nicht in Gefahr bringen."

Sie sahen ihn überrascht an, "Wir sind nicht in der Lage, Menschen das Gedächtnis zu verändern." stammelte Alya.

Harry sah sie ernst an und erwiderte mit fester Stimme: "Ich schon."

Alya schluckte, sie wollte es nicht glauben, doch sein Ton und seine Mimik ließen keinen Zweifel an seiner Aussage aufkommen.

Harry fügte hinzu: "In eurer Bibliothek befinden sich genug Bücher über Obliviation, für diejenigen, die Zweifel an meinen Worten oder der Methode haben, es ist nur keine Elementarmagie. Doch das ist für mich kein Problem."

"Also gut, wenn jemand den Zirkel verlassen möchte, ziehen wir diese Möglichkeit in Betracht, Endryl. Vielen Dank für den Hinweis."

"Das Triumvirat besteht, wie der Name schon sagt, aus drei Meistern der Elemente. Wir kennen ihre Namen noch nicht, doch wir wissen, dass sie Feuer, Luft und Wasser beherrschen. Diese drei haben es sich zum Ziel gesetzt, die Macht in Atlantis zu übernehmen und die gemeinen Bürger zu unterdrücken." erklärte Marten.

"Lassen sie mich raten, sie halten die normalen Bürger für minderwertig und sich selbst als geborene Herrscherrasse. Die Magier, also die Priester, sollen die Bürger beherrschen und das natürlich unter der Vorherrschaft des Triumvirats. Wer sich von den Magiern in den Weg stellt, ist ein Verräter an der Sache und wird ausgeschaltet, sofern sie ihn nicht durch Erpressung oder Bestechung umdrehen können. Alle Bürger, die sich nicht unterwerfen werden ebenfalls hingerichtet, wenn es geht öffentlich und zur Abschreckung. Bisher haben sie sich darauf beschränkt, unwilligen Bürgern nötige Hilfe zu unterlassen, um sie einzuschüchtern und einige der einflussreicheren Priester auf ihre Seite zu bringen. Sie haben noch keinen der Erdmagier auf ihre Seite gebracht, weil sie von Natur aus etwas träger sind, ihre Entscheidungen gründlicher überdenken und eher alle Möglichkeiten abwägen. Sie sind deswegen bereits zu dem Schluss gekommen, das solch ein Unterfangen sinnlos ist, da die Magier auf die Hilfe, wie z. B. Nahrungsmittel der Bürger angewiesen sind und sie haben außerdem erkannt, dass die meisten Magier sowieso aus den Reihen der Bürger kommen und dass es keine Garantie dafür gibt, dass zwei Magier wieder einen Magier zeugen, was auf Dauer sowieso zu Inzucht führen würde, weil es einfach zuwenig Priester gibt. Ist das in etwa richtig?" fragte Harry.

Die Lehrer sahen ihn entsetzt an, die Schüler sehr nachdenklich. Was musste dieser Junge in seinen wenigen Jahren schon alles erlebt haben, um solche Einsicht in diese Situation besitzen zu können? Die Schüler warfen sich einen bedeutenden Blick zu. Wieder ein Fakt in dem Rätsel um Endryl. Sie würden es später auswerten.

Marten fasste sich als erster, er schüttelte den Kopf und fragte: "Woher weißt du das alles? Es ist genau wie du sagst. Ich muss gestehen, langsam bekomme ich etwas Angst vor dir."

"Das Schema ist immer das selbe, glaubt mir und alle machen den selben Fehler, nämlich ihre Abhängigkeit von den normalen Bürgern zu unterschätzen. Sie könnten natürlich die Bürger soweit unterdrücken, dass sie bekommen was sie wollen, doch sie werden nie alle Magier auf ihre Seite bekommen, was aber nötig wäre und spätestens die von den Bürgern geborenen Magier würden sich wehren."

"Wow." flüsterte Ariane beeindruckt.

"Wie viele Anhänger haben sie bis jetzt und habt ihr einen Spion in ihren Reihen?" fragte Harry.

"Ähm... sie haben bisher nur zehn bis zwanzig Anhänger, doch wenn man bedenkt, dass es sich hauptsächlich um Meister handelt, meist um Feuermeister, ist das eine beeindruckende Macht. Und ja, wir haben einen Spion bei ihnen und dennoch, wir wissen nicht, wer das Triumvirat bildet. Sie sind immer sorgfältig durch Kapuzen geschützt."

"Wisst ihr, ob sie ein stationäres Hauptquartier haben?" fragte Harry.

"Nein, wissen wir nicht. Die Treffen, an denen unser Spion teilgenommen hat, fanden immer woanders statt, meist im Freien."

"Können wir im voraus erfahren, wo diese Treffen stattfinden werden?"

"Bisher wurde die Nachricht immer von einem der treuen Anhänger der Drei überbracht und unser Spion wurde immer stark überwacht, so dass ein Folgen nicht möglich war."

"Das ist nicht sehr viel. Wie viele sind auf unserer Seite, ich meine bereit zu kämpfen?"

"Wir vier Lehrer und ein paar, die nicht für den Kampf in Frage kommen."

"Das heißt vier vollwertige Meister, fünf Novizen, wenn auch recht gute und mich." seufzte Harry.

"Ach, du bist kein Novize?" fragte Chris grinsend.

"Ich? Ich bin schon ein Novize, wenn ich dich auch locker in die Tasche stecke, aber ich bin noch mehr als das." sagte Harry ernst, dann fragte er: "Zunächst mal muss ich wissen, ob jemand den Zirkel verlassen möchte?"

Niemand meldete sich.

"Gut, mit euer aller Einverständnis werde ich jetzt prüfen, ob einer von euch ein Spion ist, oder die Absicht hat, uns zu verraten."

Sie nickten alle, doch sie wirkten unsicher.

Er ging in eine entfernte Ecke des Raumes und bat einen Lehrer nach dem anderen zu sich und danach die Schüler.

Er hatte einen Stuhl vor sich beschworen, auf den sich alle setzen mussten. Er legte jedem sie Hände an die Schläfe und stellte sich hinter sie. Dann murmelte er ‚Leglimens' und sondierte den Geist der Mitglieder des Widerstands.

Jeder einzelne von ihnen bekam deutlich mit, was Harry mit ihnen machte und blickte ihn nach der Untersuchung staunend an. Als letzter kam Chris an die Reihe und wie die anderen bestand er den Test.

Doch als er vom Stuhl aufstand, drehte er sich um und sah Harry ernst in die Augen.

"Du bist weit mehr, als es den Anschein hat, Endryl de Caladhan. Du wirst staunen, aber ich weiß sicher, dass das, was du gerade gemacht hast, keine Elfenmagie war. Aber da du uns sowieso nicht sagen wirst, was genau du gerade gemacht hast, frage ich dich auch nicht. Nur eines will ich dir sagen, du hast, trotz des Mysteriums das du bist, mein vollstes Vertrauen. Ich werde deiner Führung folgen, Endryl, denn nur mit deiner Hilfe und deiner Erfahrung werden wir diese Bedrohung schnell aus dem Weg räumen können."

So wurde Harry trotz seiner Jugend unfreiwillig zum Führer des Widerstands. Niemand machte ihn offiziell dazu, doch jedem Vorschlag seinerseits wurde gefolgt und vor jeder wichtigen Aktion wurde Harrys Rat eingeholt.

In den nächsten Wochen geschah nichts außergewöhnliches. Der Zirkel versuchte mehr über die Anhänger des Triumvirats herauszufinden, doch sie kannten sich untereinander nicht. Es gab auch keine offenen Vorfälle mehr. Sie untersuchten natürlich alle Spuren in der Ruine des Hauses Rohan, doch sie fanden keine Spur.

Die Schüler und Lehrer setzten ihr Training weiter und intensiver fort. Sie legten mehr Wert auf Kampftraining und machten große Fortschritte. Nachts beobachteten die Lehrer abwechselnd ihren Spion. Auch Harry war mindestens jede zweite Nacht dabei und auch er konnte erkennen, dass das Triumvirat sehr vorsichtig vorging. Wäre Voldemort so geduldig gewesen, hätte er die Zauberer in Britannien schon in der Tasche, dachte Harry.

Bei der nächsten Versammlung machte er seiner Frustration Luft.

"So kann es nicht weitergehen. Der Rat rührt sich immer noch nicht und es würde mich nicht wundern, wenn auch da das Triumvirat seine Finger im Spiel hätte, wenn nicht sogar das ein oder andere Mitglied des Rates im Triumvirat ist. Nein, das ist keine ungerechtfertigte Anschuldigung, sondern nur eine Möglichkeit." griff Harry jeglichen Einwänden vor, "Beim nächsten Treffen mit dem Spion sollten wir zuschlagen und alle Wachen ausschalten. Wir habe ein paar Minuten, um herauszufinden, wo das Treffen ist und dann schlagen wir zu. Bisher haben sie keinen Fehler gemacht und wir können nicht ewig warten."

Per Handzeichen stimmten alle Mitglieder des Zirkels zu.

"Wie sollen wir vorgehen?" fragte Ariane.

"Die Wachen stehen immer an den selben Ecken. Es sind immer vier plus den Boten. Die Lehrer werden sich so verstecken, dass jeder eine Wache ausschalten kann, doch es muss schnell gehen. Wir müssen das Timing so genau abstimmen, dass alle gleichzeitig ausgeschaltet werden, damit keiner Alarm geben kann oder flieht.

Ariane wird Alya unterstützen, Bryan wird Juliane unterstützen. Ich werde mich um den Boten kümmern. Ich kann ihn effektiv betäuben, das wird mit einem roten Strahl geschehen. Sobald ihr den seht, tretet ihr in Aktion. Es kommt auf den Sekundenbruchteil an, ist das klar?"

Sie nickten.

"Gut, die beiden Wasserelementare werden ihre Opfer vereisen. Traut ihr euch das zu?" Ariane und Marten nickten.

"Die beiden Erdelementare werden die anderen beiden mit Felsbrocken beschießen, dass sie betäubt werden, Alya, du kannst zusätzlich versuchen einen Lufthammer einzusetzen, meinst du das klappt?"

Sie bestätigte das.

"Also gut, dann geht Bryan mit Alya und Ariane mit Juliane. Sorry Juliane, aber ich sehe keine Möglichkeit, wie ein Feuerelementar jemanden betäuben kann und ich will Opfer vermeiden."

"Klar, Endryl. Kein Problem."

"Gut, aber ihr Feuerelementare seid die Rückendeckung. Wenn eine der fünf Attacken ihr Ziel verfehlt, greift ihr ein und zwar hart und gnadenlos, ist das klar? Wir können uns keinen Alarm leisten, denn das würde zumindest den Tod unseres Mannes bedeuten."

Die drei Feuerelementare nickten bestätigend.

"Gut, Jana, beherrscht du den Lufthammer?"

"Einigermaßen. Als Zusatzattacke zu Erde müsste es gehen."

"Sehr gut. Dann deckst du Jacob. Nach unseren Erfahrungen ist das nächste Treffen übermorgen. Wir werden den morgigen Tag und den übermorgigen Vormittag zum üben dieser Attacke nutzen und uns Nachmittag zur Ruhe legen. Wenn wir den Boten haben, ‚Verhöre' ich ihn und je nachdem, was er weiß dringen wir entweder zum Ort des Treffens vor oder und zum HQ, falls nicht alle beim Treffen dort sind. Vielleicht können wir uns in unseren Animagusformen anschleichen und wieder auf ein gemeinsames Signal zuschlagen. Einen offenen Kampf müssen wir so gut es geht vermeiden, schließlich wollen wir ja nicht, dass Atlantis untergeht, nicht wahr?"

Keiner hatte irgendwelche Einwände oder Ergänzungen zu Harrys Plan.

Wie geplant, übten sie die Attacke. Sie beschworen fünf humanoide Elementarwächter, die sie als Dummys nutzten.

Harry führte ihnen an Chris den Stuporzauber vor, der den Boten betäuben und gleichzeitig als Signal dienen würde.

Bereits am Abend des ersten Tages klappte die Attacke auf die Hundertstel Sekunde. Sowohl er Einsatz der Erdelementare, als auch der Einsatz der Lufthämmer wurden erfolgreich geprobt. Sie simulierten auch mehrmals ein komplettes Debakel und die Deckung durch die Feuerelementare. Harry war zufrieden. Sie nutzten den nächsten Vormittag dazu, mögliche Szenarien für den zweiten Teil des Angriffs durchzusprechen und zu trainieren.

Am Nachmittag begaben sie sich zur Ruhe. Harry tat kein Auge zu. Wieder und wieder ließ er den Plan vor seinem Auge ablaufen und suchte mögliche Fehler, doch er fand keine. Viel zu schnell rückte der Abend und damit der Kampf näher.

Sie machten sich bereit. Sie hüllten sich in dunkle Lederkleidung und Umhänge.

Sie bezogen um das Haus des Spions Stellung und warteten. Diejenigen, die von Luftelementaren begleitet waren, wurden unsichtbar. Harry stand bei Ariane, Chris und Juliane und machte sie mit sich unsichtbar, so war nur eine Gruppe sichtbar und sie war in den Schatten verborgen.

Sie warteten gute zwanzig Minuten, dann schlenderten nacheinander wie zufällig, die Beobachter an ihre berechneten Positionen. So weit klappte der Plan schon mal.

Es waren wieder nur vier und sie besetzten die üblichen Positionen, jeweils nicht mehr als drei Meter von ihren Angreifern entfernt und sie hatten nichts bemerkt.

Eine halbe Stunde später erschien der Bote direkt vor dem Haus. Er war fünfzehn Meter von Harry entfernt. Der Spion öffnete die Tür und unterhielt sich mit dem Boten. Er hatte die Aufgabe, den Boten diesmal hinzuhalten und abzulenken.

Harry sammelte seine Konzentration. Er blendete alles aus, bis auf den Boten.

Er hob seine rechte Hand und sammelte seine Magie. Diesen Zauber würde er lautlos ausführen.

‚Stupor!' dachte er und der rote Strahl löste sich aus seiner Hand. Im selben Augenblick brach der Tumult los.

AN: Wie schon angedroht, mein erster fieser Cliffie. Oh wie ich sie hasse, wenn ich Geschichten lese, doch ich gebe zu, als Autor sind sie echt lustig *sich fies grinsend die Hände reibend und schon über den nächsten Cliffie nachdenkend*

Ach ja, Frohe Ostern an alle und einen fleißigen Osterhasen!!!