AN: Hey, wenn ihr meine Frage nicht ernst nehmt und ihr mir nicht eure Meinung zu Harrys Hochzeit sagt, lasse ich Chantal sterben und dann wird sich Harry vor Verzweiflung umbringen, also überlegt euch, was ihr tut!

@Fidi: Hermine kannte Chris Namen aus Harrys erster Erzählung und sie wusste, dass Chris und Harry Freunde waren. Allein der Gedanke daran, einen Freund töten zu müssen, war Grund genug, Hermine die Tränen in die Augen zu treiben. Mir persönlich würde jedenfalls das Herz brechen, wenn ich so etwas tun müsste. Das gilt natürlich auch für Ginny.

@alle: Das war nun wirklich das letzte Kapitel für Ostern ;-)

Bin doch nicht ganz so gemein und lass euch mit so einem fiesen Cliffie hängen und das zu Ostern. Aber bitte verzeiht, wenn sich kleine Fehler eingeschlichen haben, ich habe es eben erst geschrieben und nur einmal Korrektur gelesen. Wenn ihr was findet, sagt mir bitte Bescheid, dann änder ich das. So und jetzt viel Spaß beim Lesen!!!

Kapitel 22: Kampf um Atlantis

Er blendete alles aus, bis auf den Boten.

Er hob seine rechte Hand und sammelte seine Magie. Diesen Zauber würde er lautlos ausführen.

‚Stupor!' dachte er und der rote Strahl löste sich aus seiner Hand. Im selben Augenblick brach der Tumult los.

Seine Freunde und Mentoren reagierten, wie geplant, auf die Hundertstelsekunde präzise. Der rote Strahl seines Stupors traf den Boten und betäubte ihn auf der Stelle. Ariane schaltete ihren Gegner aus, in dem sie ihn vereiste, auch Marten gelang sein Part. Bryan fällte seinen Gegner mit einem Steinbrocken, der den überraschten Anhänger des Triumvirats am Schädel traf. Nur Jacob verfehlte sein Ziel und der feindliche Magier drehte sich überrascht um und baute im selben Moment einen starken Eisschild vor sich auf. Doch alle hatten vorbildlich reagiert. Der Lufthammer, der Jacobs Verfehlen decken sollte, brachte die Eiswand zum Splittern, doch noch hielt sie.

Der Wächter kam jedoch trotzdem nicht dazu, einen Alarm auszulösen, denn in diesem Moment trafen ihn ein Eisschock von Ariane, ein Felsbrocken von Bryan und ein Stupor von Harry. Ein weiterer Lufthammer von Jana traf den schon gefrosteten betäubten und bewusstlosen in seinem Fall und ließ ihn mit einem lauten Krachen durch seine eigene Eiswand segeln. Ein kurzer Blick zeigte Harry, dass auch die Feuerelementare einsatzbereit waren, sie hatten Flammenkugeln über ihren Händen schweben, bereit, beim kleinsten Anzeichen tödlich zuzuschlagen.

Harry überschaute die Lage. Der erste Teil des Angriffs hatte Erfolg wie geplant. Er nickte den anderen zu und sie zogen die Bewusstlosen ins Haus. Alle wurden zur Sicherheit von Harry noch mal mit einem Stupor betäubt, sie würden erst in Stunden wieder aufwachen.

Zunächst befragten sie ihren Spion: "Wo soll das Treffen stattfinden und worum soll es gehen?"

"Es ist ein großes Treffen, alle werden teilnehmen, bis auf den Feuermagier des Triumvirats. Es soll heut nacht die Übernahme des Rats erfolgen und er soll sie vorbereiten. Wie weiß ich jedoch nicht."

Harry überlegte kurz, "Er wird ein Mitglied des Rats sein und ein Treffen einberufen. Dort werden sie dann von den anderen überrumpelt werden."

Marten sah ihn entsetzt an, doch ausgerechnet Chris nickte anerkennend, "Du beweist wirklich taktischen Verstand, mein Freund. Das wäre der einfachste Weg, einen erfolgreichen Umsturz anzuzetteln und wenn sie den Rat ausschalten, wird es kaum jemand wagen, sich ihnen offen in den Weg zu stellen."

Harry lachte und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.

"Es gibt nur einen Weg das herauszufinden, Chris. Es gibt nur ein Problem, wenn ich den Boten erwecke, kann er auch seine Kräfte nutzen und es wird nicht viel nützen, im Schlaf in seinen Geist einzudringen." sagte er nachdenklich.

"Das hätte uns eigentlich vorher einfallen müssen." sagte Chris und lachte, dann fügte er hinzu: "Details! Wir wissen immerhin schon, wo das Treffen stattfindet, damit ist unser Primärziel erreicht."

Plötzlich verfolgte Harry seine Schlussfolgerung weiter und wandte sich in dunkler Vorahnung an Marten, "Meister, diese fünf hier sind praktisch schon des Verrats und eines Umsturzversuches schuldig. Was wird mit ihnen geschehen?"

Marten sah ihn ernst und bedauernd an: "Ich wollte dir das eigentlich vorenthalten. Bewundernswerter Weise liegt dir sehr viel an jedem einzelnen Menschenleben, selbst denen deiner Feinde. Doch wir haben keine Wahl, Endryl. Sie haben sich einmal hinreißen lassen, ihre Macht zu missbrauchen und wir können sie nicht abhalten, ihre Mächte zu nutzen. Daher gibt es nur eine effektive Strafe. Um unser aller Sicherheit zu gewährleisten, müssen sie sterben."

Harry schluckte und nickte. Es war leider logisch und außerdem nicht seine Angelegenheit. Er mischte sich schon genug hier ein.

"Gut, wenn er sowieso sterben muss, kann ich auch etwas ausprobieren."

Er hob seine Hände über den Bewusstlosen und fing an, eine komplizierte Beschwörung in der Sprache der Elfen zu murmeln. Nach einer Weile verband sich der Körper des Boten mit einem goldenen Band mit Harrys Händen.

Bryan rief einen humanoiden Erdgeist, der fast so aussah, wie er selbst. Wie seine Freunde wussten, machte er das öfter und führte viele Gespräche mit seinem Geist. Kein anderer Elementar verstand sich so gut mit seinen Wächtern und griff so oft auf sie zurück, wie die Erdelementare.

"Bryan, du hast mich gerufen?" fragte ihn sein Wächtergeist.

"Ja, Wächter. Du weißt viel über die Welt da draußen und bist auch schon den Elfen begegnet. Was macht Endryl dort?"

Der Geist sah Harry eine Weile zu, dann sagte er beeindruckt,

"Er führt ein Ritual aus, das selbst für die Elfen uraltes und mächtiges Wissen ist. Er versucht, ihm seine Magie zu entziehen. Was kann er getan haben, um das zu verdienen?"

"Er hat seine Macht missbraucht, um den Atlantern zu schaden. Wir müssen ihn befragen."

"Die Bewusstlosigkeit rührt auch von Magie, nicht wahr?"

Bryan nickte. Die Schüler und Lehrer verfolgten den Austausch gebannt.

"Diese Magie habe ich noch nie gesehen, Bryan. Merkwürdig. Er hat mit dem Ritual nur einen Teilerfolg. Der Feuerelementar dort verfügt nun über keine Magie mehr, doch sie ist nicht permanent weg, wie es sonst bei diesem Ritual der Fall sein sollte. Die Elementarmagie ist zu anders für das Ritual. Sagt ihm das, sonst erlebt ihr irgendwann eine unerfreuliche Überraschung." warnte der Geist.

"Brauchst du mich noch?" fragte er Bryan dann.

Bryan schüttelte den Kopf und bedankte sich.

"Es ist schade, ich hatte für einen Moment gehofft, Endryl hätte uns eine weniger tödliche Strafe gezeigt." seufzte Marten etwas niedergeschlagen.

Harry nickte ihm zu, er hatte den letzten Teil der Unterhaltung mitbekommen.

Er sammelte sich kurz, dann erweckte er den Boten.

"Was... Wo bin ich hier?" stammelte dieser überrascht.

"Du bist für schuldig befunden, einen Umsturzversuch unterstützt zu haben und den Verrat an Atlantis geplant und vorbereitet zu haben. Du kennst deine Strafe."

erklärte Marten sachlich.

Der Bote hob die Hand und erstarrte, als er realisierte, dass der geplante Zauber nicht funktionierte.

Er fing an zu zittern: "Was... was habt ihr mir angetan?"

Harry sah ihn ernst und autoritär an, er strahlte fast eine greifbare Aura von Macht aus, als er antwortete: "Ich habe dir deine Magie genommen! Und jetzt werde ich herausfinden, was du weißt."

Der Bote sah ihn blass an, dann fing er an zu zetern: "Du! Du bist doch diese neue Schüler von dem alle reden... Endryl irgendwas. Bleib mir vom Leib du Dämon!"

Harry ließ sich nicht beeindrucken, nur seine leuchtenden grünen Augen funkelten bedrohlich, was allen einen Schauer über den Rücken jagte. Wieder legte er seine Hände an den Kopf des Boten und murmelte: ‚Leglimens'

Zunächst schien sich der Bote zu widersetzen, doch dann entspannten sich beide.

Nach zehn Minuten löste sich Harry von seinem Opfer und betäubte es wieder.

Schwitzend berichtete er: "Sie erwarten sie in spätestens fünf Minuten am Berghang nördlich der Stadt. Es ist auf einer Wiese, etwa zweihundert Meter vom Eichenwald entfernt. Dorthin könnten wir teleportieren und dann in unseren Animagusformen spähen. Am besten ist wahrscheinlich, wir rücken auf breiter Front vor und schlagen hart zu."

Marten nickte, dann legte er ihm seine Hand auf die Schulter und sah sowohl ihn als auch die anderen ernst an, bevor er sagte: "Ich weiß, ihr verabscheut es und du besonders Endryl, doch ihr müsst euch über eins im Klaren sein. Wir können diesen Angriff nur erfolgreich durchführen, wenn wir ohne zu Zögern töten. Sie sind uns überlegen und sie werden nicht eine Sekunde zögern, uns umzubringen. Seid euch dessen bewusst. Wir haben überhaupt nur eine Chance, wenn wir mit allem zuschlagen was wir haben. Wir können keine Wächter einsetzen, da sie uns zahlenmäßig so überlegen sind, sie sind fast doppelt so viele. Aus den selben Gründen dürfte ein Nahkampf aussichtslos sein. Wir müssen hart und schnell mit direkten Angriffen zuschlagen, damit keiner entkommt. Ziel Nummer eins ist das Triumvirat. Vielleicht ergibt sich der Rest, wenn ihre Anführer ausgeschalten sind."

Harry schüttelte den Kopf: "Wenn sie die Todesstrafe erwartet, wird sich keiner ergeben. Das ist ein Nachteil dieser drastischen, wenn auch notwendigen Form der Strafe. Sonst stimme ich dir vollkommen zu. Aber wenn wir hart genug zuschlagen, können wir davon ausgehen, dass sie kein Portal erzeugen. Dank dem Boten hier, wissen wir auch, wer die einzelnen Mitglieder sind. Es spielt also nicht wirklich die Rolle, ob einer entkommt. Nur das Triumvirat kennen wir immer noch nicht, daher stimme ich zu, das ist Ziel Nummer eins und so sehr mir das auch widerstrebt, wir müssen wirklich tödlich zuschlagen." seufzte Harry niedergeschlagen.

Sie machten sich bereit. Jeder sammelte für sich einige starke und flächig wirkende Angriffszauber. Wasser und Luft würden die rechte Seite übernehmen, Feuer und Erde die linke, damit sich die Attacken nicht gegenseitig auslöschen würden. Wäre nicht sehr wirkungsvoll, wenn sich ein Eisstrahl und ein Feuerball sich überlappen. Das Opfer würde kaum mehr als eine Dusche abbekommen.

Gemeinsam teleportierten sie unbemerkt in den Wald. Harry verwandelte sich in seinen Adler und flog über das Lager der Aufständler.

Eine Minute später kehrte er zurück.

"Die Verhältnisse sind gut. Die Aufrührer tragen alle Leder bis auf zwei, diese tragen dunkelrote Roben mit Kapuzen, das müssen die Anführer sein. Sie befinden sich in der Mitte, während der Rest einen losen Haufen bildet. Wir schleichen uns aus dem Wald, bis wir ein gutes Schussfeld haben, seid lautlos! Chris, Juliane und ich werden sich auf das Zentrum des Pulks konzentrieren. Wir werden eine riesige Feuersäule entstehen lassen, die die Anführer vernichten wird. Ihr anderen betrachtet das als Signal und greift den Rest an, wie besprochen!" sie nickten ihm zu.

Die, die es konnten, verwandelten sich, also alle, bis auf Ariane und Bryan. Die beiden würden so hinterher schleichen. Harry in seiner Pantherform, flankiert von einem Fuchs und einem Luchs, drang am weitesten vor.

Im Schutze der Dunkelheit verwandelten sie sich zurück. Harry drehte sich um und erkannte, dass die anderen bereit waren. Er nickte seinen Begleitern zu, sie hatten ihr Ziel deutlich vor Augen. Sie mussten sich stark konzentrieren. Sie durften ihre Macht nicht langsam aufbauen, sondern mussten sie schlagartig freisetzen. Dazu war nur Feuer geeignet. Sie sammelten ihre Energie.

Harry suchte sein Zentrum und schöpfte nach all seiner Kraft. Er spürte, wie die Macht des Feuers drohte, ihn zu übermannen. Wut, Hass und Rachedurst drohten, seine Sinne zu umnebeln, das Blut selbst in seinen Adern schien in Flammen zu stehen, doch von seinem Herz wirkte die Wärme seiner Liebe zu Chantal als beruhigender und doch die Macht des Feuers verstärkender Faktor.

Harry würde den Linken Anführer nehmen, Juliane und Chris den rechten.

Harry stand zwischen den beiden und hatte je eine Hand von ihnen. Nun drückte er sie fest und ließ sie los. Das war ihr Zeichen.

Im selben Augenblick schossen zwei gewaltige Flammensäulen in den Himmel, wo eben noch zwei Mitglieder des Triumvirats standen und debattierten. Die linke war um die Hälfte größer als die rechte und im Gegensatz zur rechten war es eine weiße Flammensäule, die so eine starke Hitze ausstrahlte, das Harry und seine Begleiter es spürten, obwohl sie noch mindestens fünfzig Meter entfernt waren. Zwei, die nahe an den Anführern gestanden hatten, gingen ebenfalls sofort in Flammen auf, allein durch die Hitze, welche die beiden Säulen ausstrahlten. Seite an Seite standen Chris, Harry und Juliane, als sie mit ihren ausgestreckten Händen und funkelnden Augen die Säulen der Vernichtung kontrollierten. Ihre Ausstrahlung kündete vom Nahen der Abrechnung, sie wirkten wie die Vorreiter der Apokalypse. Vier weitere Aufständler wurden durch den Sog, den die Säulen erzeugten, in deren Mitte gezogen und verbrannten schreiend, bevor sie reagieren konnten. Doch nun fassten sich die Aufständler.

Wassermagier errichteten Eiswände vor den Flammen und zogen sich zurück.

Feuermagier schossen Flammenbälle wild umher, doch sie verpufften ohne Treffer. Nur einer war scheinbar etwas intelligenter, er schoss eine Flammenkugel in die Höhe, die nur langsam zu Boden sank und das offenbarte die Position der Angreifer.

Harry entließ die Feuersäule einfach seiner Kontrolle, so würde sie weiter wüten und für Ablenkung sorgen, bis es jemand schaffte, sie zu löschen.

Der Feuermagier mit der Leuchtkugel war sein nächstes Ziel. Er schoss einen mächtigen Eisstrahl auf den Magier. Dieser konterte mit einem Flammenstrahl, der den Eisstrahl verdampfte und seine Wirkung vernichtete. Doch Harry hatte das bedacht und schickte einen Lufthammer hinterher, der seinesgleichen suchte. Die komprimierte Luft raste auf den Magier zu, ohne dass er ihn sah. Als der Lufthammer auf den Dampf traf, schob er ihn wie eine Welle vor sich her. Der ultraheiße komprimierte Dampf kochte den Magier, bevor der Aufschlag des mächtigen Lufthammers die Lungen und das Herz des Flammenmeisters zerdrückte und er Blut spuckend und sterbend zu Boden sank.

Die anderen Aufständler hatten derweil ihr Feuer auf die Angreifer konzentriert.

Mit Entsetzen sah er, wie ein Feuerball Ariane traf und sie einige Meter nach hinten schleuderte, wo sie rauchend und bewegungslos liegen blieb. Für Harry schien die Zeit stehen zu bleiben. Er sah, wie Charles auf sie zueilte und während des Laufes den Flammenmagier, der das verursacht hatte, mit einer Feuerexplosion in Stücke fetzte. Bryan hob seine Hände und zwischen den Angreifern und Ariane entstand plötzlich eine Wand aus purem Obsidian. Kein Angriff der feindlichen Magier würde diese starke Wand durchbrechen, wusste Harry. Er selbst wurde von kochender Wut und Schmerz über Arianes Schicksal erfüllt. Gleichzeitig erschienen die Bilder vom Sterben Cedrics und Sirius' Fall durch den Steinbogen vor seinen Augen und sein Zorn steigerte sich ins unermessliche. Das Grün seiner Augen wurde durch lodernde weiße Flammen ersetzt, als er aufstand und sich langsam, aber stetig auf die Angreifer zu bewegte. Seine Begleiter zogen sich schnell zurück, sie konnten die Hitze nicht aushalten, die Endryl plötzlich ausstrahlte, obwohl sie selbst Flammenmagier waren.

Harry wirkte in seiner dunklen Lederkleidung, mit seinen lodernden Augen und in der vor Hitze flimmernden Luft die ihn umgab, wie ein Dämon aus der finstersten Hölle.

Das Feuer der Aufrührer konzentrierte sich nun auf ihn, er schien in seiner aufrechten Position und immer näher kommend, ein leichtes Ziel für Feuerbälle und Eisangriffe zu sein, doch die Magier trauten ihren Augen nicht.

Das Eis verdampfte bevor es Harry nur berührte. Der feine Dampf, der um ihn herum waberte und in der Hitze die er ausstrahlte schnell nach oben stieg, machte das Bild noch unwirklicher. Seine Begleiter hatten ihre Angriffe inzwischen eingestellt, sie waren zu perplex über das Schauspiel und die Macht, die Harry ausstrahlte.

Die Feuerbälle die auf Harry geschleudert wurden, fing dieser einfach mit ausgestreckter Hand auf und sammelte sie in seiner Hand. Aus einer orange leuchtenden Kugel wurde plötzlich eine grell weiß leuchtende Kugel, die Harry hoch in den Himmel warf. Dort verwandelte sie sich in einen weißen Feuerdrachen, der Flammen spuckend auf die Magier niederging. Nur noch fünf Magier blieben nach dieser Attacke am Leben und der Drache verschwand in einem Lichtblitz.

Dort wo seine Flammen den Boden berührt hatten, war der Stein und Sand geschmolzen und hatte eine glasige Oberfläche hinterlassen, die alle Atlanter auf ewig an diesen Kampf erinnern würden.

Unter den fünf Magiern schien noch ein Luftmagier zu sein, denn zwei starke Lufthämmer flogen auf Harry zu, doch sie prallten einfach von ihm ab. Harry hatte die fünf inzwischen erreicht und in seinen Händen erschienen zwei schlanke Flammenschwerter, die im Gegensatz zu sonst, ebenfalls in weißen Flammen brannten.

Schnell beschworen die fünf Magier ebenfalls ihre Waffen und griffen Harry an, doch es war zwecklos. Sein Zorn, seine Wut und seine Verzweiflung hatten seine Macht so weit gesteigert, dass seine beiden Schwerter selbst durch die anderen Elementarwaffen schnitten, wie ein heißes Messer durch Butter und den Trägern dieser Waffen erging es nicht anders. Es war kein Kampf, es war ein Gemetzel und der letzte Magier fiel genau dreißig Sekunden nach dem Angriff auf Ariane.

Eine gewaltige Stichflamme schoss von Harry nach oben, als er sich von der Beherrschung durch das Feuer löste.

Er teleportierte zurück zu Ariane. Auch die anderen erschienen eine Sekunde später an ihrer Seite. Ihr Körper war völlig entstellt, doch noch atmete sie.

Charles, der in ihr seine Freundin und Liebe gefunden hatte, hielt schluchzend ihren Kopf auf seinem Schoß und flüsterte ihr Worte der Liebe zu. Harrys Herz verkrampfte sich bei diesem Anblick und bei dem Gedanken eine gute Freundin zu verlieren.

Sie schaute Harry aus ihren milchig trüben Augen an und flüsterte leise: "Haben wir gewonnen?"

Harry nickte und schluckte den Kloß herunter, der sich in seinem Hals gebildet hatte.

"Wir haben sie geschlagen. Bleibt nur noch der letzte im Rat, doch um den kümmern wir uns auch gleich."

"Dann bin ich zufrieden." sagte sie leise. Sie strich Charles sanft über seine tränenüberströmte Wange und sagte: "Ich war immer der Bücherwurm und zurückgezogen. Ich habe immer davon geträumt als Heldin in den Armen meines geliebten Prinzen zu sterben und dieser Wunsch wird sich nun erfüllen. Ich liebe dich, Charles und ich werde vom Himmel über dich wachen."

"Ich liebe dich auch, Ariane. Du bist die größte Heldin, die es gibt. Und auch ich liebe dich aus tiefstem Herzen." flüsterte er.

Harry griff nach all seiner Macht und versuchte, sie zu heilen, doch es war aussichtslos. Ihr Leben entwich bereits ihrem zarten Körper. Ihre Verbrennungen waren zu stark, selbst die Lungen waren verbrannt und der Aufschlag des Feuerballs hatte alle ihre inneren Organe verletzt. Er konnte nichts mehr für sie tun.

Mit einem letzten liebevollen Blick auf Charles, verschied sie von dieser Welt. Charles stieß einen Schrei der Verzweiflung aus und Harry war danach, das gleiche zu tun. Doch er fasste sich wieder.

Mit ernstem Blick stand er auf und legte seine Hand auf Charles Schulter.

"Es tut mir aufrichtig leid, was ihr geschehen ist. Ich weiß, dass es kaum ein Trost für dich ist, doch ich möchte dir etwas sagen. Ihr alle seid sehr gute Freunde für mich geworden. So wie du heut deine Geliebte verloren hast, haben wir alle heut eine gute Freundin verloren und wir alle trauern um sie."

Charles sah ihn traurig an, "Danke Endryl. Das hätte ihr sicher viel bedeutet, denn sie hat, wie wir alle, zu dir aufgesehen. Sie war, wie wir alle geehrt und froh uns deine Freunde nennen zu dürfen, denn du hast in deiner kurzen Zeit hier und auch heute Größe gezeigt, wie noch nie ein Atlanter sie gesehen hat."

"Danke, doch ich versuche nur zu tun, was richtig ist. Und wir müssen noch eine letzte Aufgabe erfüllen heute. Möchtest du bei ihr bleiben, bis wir zurückkehren, um sie zu holen?"

Charles schüttelte den Kopf und sagte entschlossen, "Sie hätte nicht gewollt, dass ich jetzt den Kampf aufgebe. Da wir nicht wissen, wer der Verräter ist, könnten wir auf Schwierigkeiten stoßen. Ich komme mit. Wir werden bald zurück sein und dann werden wir sie ehren, wie es ihr gebührt."

Sie alle standen auf, wie einer und machten sich für den Sprung ins Ratsgebäude bereit. Sie alle teleportierten auf Harrys Zeichen. Er hatte wieder die Führung des Widerstands übernommen.

Sie erschienen in der Ratshalle und platzten in eine heftige Diskussion.

"Wir müssen etwas gegen das Triumvirat unternehmen..." waren die letzten Worte die sie hörten, bevor die Stille des Entsetzens weiteres Reden verhinderte.

"Das ist bereits geschehen!" sagte Harry laut und entschlossen, dass keiner an seiner Macht und Autorität zweifelte.

"Es, es wurde zerschlagen?" stammelten sie durcheinander.

"Wir haben alle Aufrührer bis auf einen ihrer gerechten Strafe zugeführt." sagte Harry kalt.

"Und der eine? Wo ist er?" fragte der Rat, der den Kampf gegen das Triumvirat gefordert hatte.

Harry bohrte seinen Blick in die Augen dieses Rats und antwortete mit schneidender Stimme: "Hier. Der Verräter ist ein Mitglied des Rates."

"Aber das ist unmöglich." rief ein anderer.

"Ihr könnt nicht herausfinden wer es ist." sagte der nächste bedächtig.

Harry lächelte gefährlich, "Oh, aber genau da irrt ihr euch alle, Ratsmitglieder."

Er nickte seinen Begleitern zu und sofort hatten sie alle Sphären ihrer Elemente auf ihren Händen zu schweben, bereit, jeglichen Widerstand sofort zu unterdrücken.

Ein Aufschrei des Protests und der Überraschung hallte durch die Halle, doch Harry brachte alle mit einer Handbewegung zum Schweigen.

"Es wird euch nichts geschehen. Wir werden herausfinden, wer der Verräter ist. Einer nach dem anderen von euch wird sich vor mir auf diesen Stuhl hier setzen und ich werde seinen Geist und seine Gedanken untersuchen." Er beschwor mit einem Wink seiner Hand einen Stuhl vor sich.

"So etwas ist unmöglich!" schrieen die Mitglieder.

Marten erhob seine Hand und sagte autoritär: "Ich bürge für ihn. Es ist möglich. Endryl hat so den Ort des Treffens des Triumvirats herausgefunden. Er hat die Macht dazu. Beugt euch meinen Worten und seinem Urteil, oder wir werden euch alle vernichten, wenn es der einzige Weg ist, diese Bedrohung auszuschalten. Ihr alle wisst, dass solch ein Vorgehen angemessen ist, um einen möglichen Missbrauch der Elementarkräfte zu verhindern."

Die Ratsmitglieder schluckten. Die Eindringlinge schienen überzeugt und entschlossen, sie duldeten keinen Widerspruch.

Der Rat, der eine Verfolgung des Triumvirats gefordert hatte trat vor: "Ich begrüße es, dass endlich was gegen diese Verräter unternommen wird. Testet mich zuerst!" forderte er und schritt sicher auf den Stuhl zu und setzte sich nieder. Harry sondierte sorgfältig den Geist des Rates und entließ ihn wieder.

Dieser stammelte beeindruckt: "Er hat wirklich die Macht in den Geist der Menschen zu sehen. Ich sage euch beugt euch seinem Urteil, so werden wir den Verräter entlarven!" forderte er nun mit fester Stimme und stellte sich hinter die Mitglieder des Widerstands.

Chris und Charles waren neben Harry getreten.

Das nächste Mitglied des Rates trat vor und Harry konzentrierte sich.

Wieder sondierte er den Geist des Rats und stellte keinen Verrat fest.

Doch plötzlich erschien in der Hand des nächsten Ratsmitglieds das an der Reihe gewesen wäre ein Flammendolch und er warf ihn auf Harry. Dieser hätte nie etwas dagegen tun können, er war zu tief in Trance. Doch er spürte die Veränderung in der Magie um ihn herum und löste sich sofort aus dem Geist des Rates. Er sah gerade noch, wie Charles sich vor ihn warf und der Dolch sich in seinen Rücken bohrte. Harry fing ihn mit seinem linken Arm auf und streckte seine rechte in Richtung des Verräters. Seine Augen leuchteten drohend. Er griff diesmal unbewusst nach der Macht von Luft und Wasser gleichzeitig und ein gewaltiger Blitzschlag schoss aus seiner Hand und verbrannte den Rat zu Asche. Starker Ozongeruch füllte die Halle.

Dann wandte er sich Charles zu. Diese lächelte ihn an und sagte: "Jetzt haben wir gewonnen. Und ich kann wieder bei Ariane sein. Leb wohl, Endryl de Caladhan."

Damit brachen seine Augen und Harry schloss sie mit seiner rechten Hand und ließ seine Leiche zu Boden gleiten. Geschockt sahen die Ratsmitglieder ihn an und er forderte mit kalter Stimme: "Der nächste! Ich werde euch alle untersuchen, damit ich sicher sein kann, dass sein Opfer und das Arianes nicht umsonst waren."

Er fand keinen mehr, der an Verrat dachte.

Die Lehrer kehrten zurück und bargen den Leichnam von Ariane.

Um ihren Tod und ihren Einsatz zu ehren wurde eine Trauerfeier abgehalten, die die wahrer Helden würdig war. Der Tag, an dem sie für Atlantis ihr Leben ließen wurde zum Feiertag in Atlantis und stand fortan für Mut und Ehre der Menschen.

Harry, Chris und Bryan waren drei der vier Elementare, die ein Portal ins nichts öffneten, Marten übernahm den Part des Wassers. Zwei verzierte Särge aus Obsidian gezeichnet mit den Symbolen für Feuer und Wasser für ihr jeweiliges Element schwebten durch das Portal, das ins Nichts führte. Die Särge vergingen in einer Explosion des Lichts, als das Portal sich hinter ihnen schloss.

Die nächsten Wochen wurden von der Trauer der Novizen und Meister überschattet, bevor sich das Leben in der Drachenschule halbwegs normalisierte, doch allen fehlte während dem Rest der Ausbildung die Ruhe und das Streben von Ariane und die Aufgewecktheit und der Sinn nach Schabernack, die Charles immer unter den Schülern verbreitete. Viele Stunden verbrachten die Lehrer und Schüler, vor allem Harry, damit, zu verarbeiten, dass sie gezwungen waren, kaltblütig zu töten und trotz des Wissens, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hatte, machte sich Harry schwerste Vorwürfe. Vor allem durch Martens Geduld und seine enge Freundschaft zu den anderen Novizen gelang es, ihm diese Schuldgefühle endlich auszureden. Er ging gestärkt und als echter Krieger aus dieser Erfahrung hervor.