Harrys Augen klärten sich wieder auf, als er aus der unendlichen Entfernung der Vergangenheit und seinen Erinnerungen wieder in die Realität zurückfand. Er sah sich um und erkannte, dass Ginny und Hermine Tränen in den Augen hatten, während Ron mit offenem Mund da saß und nun schluckte.
Chantal saß noch immer neben ihm und hatte sich während seiner Erzählung dicht an ihn geschmiegt. Sie sah ihm mit einem Blick voller Mitgefühl und doch voller Stolz in die Augen.
„Du bist ein wahrer Paladin, Harry." flüsterte sie.
„Ja, aber ich wünschte, es wäre ohne Tod ausgegangen." seufzte er.
„Du hattest keine Wahl, ebenso wenig bei den Todessern."
„Ich weiß. Doch das macht es nicht leichter."
„Es soll ja auch nicht leicht werden, zu töten. Du hast getan, was du tun musstest, nicht mehr und nicht weniger."
Er küsste ihr sanft auf die Stirn und langsam fingen sich Hermine und Ginny wieder.
„Gibt es noch mehr, was du uns vielleicht irgendwann erzählen möchtest?" fragte Ron überraschend sensibel.
Harry schluckte und antwortete: „Ja. Ich habe euch noch nicht den Raum der Gründer gezeigt. Wie schon angedeutet, befindet sich darin wahrscheinlich das Tagebuch von uns Gründern. Darin ist alles aufgezeichnet, was sich zugetragen hat, auch das, was ich noch nicht erzählt habe. So brauch ich euch das nicht erzählen, aber ich möchte dabei sein, wenn ihr es lest, am besten liest es einer laut vor. Auch damit sind schmerzliche Erinnerungen für mich verbunden. Ich denke, wir verschieben das auf übermorgen. Morgen wollen wir in die Winkelgasse und zu Gringotts."
Hermine und Ron sahen sich entsetzt an und Harry fragte sie: „Was ist?"
„Du... du kannst nicht in die Winkelgasse. Sie wird von Voldemort kontrolliert."
„WAS?" fuhr Harry auf.
Ron schluckte, doch er bestätigte die Aussage, die Hermine gerade gemacht hatte.
„Es ist wahr. Die Geschäfte gibt es noch, zumindest die von den reinblütigen Zauberern. Doch sie kontrollieren jeden, der rein will. Sie ist besetzt von Todessern. Wenn du zu Gringotts willst, sie haben eine Filiale in Hogsmeade eröffnet. Und Sachen könnt ihr auch da einkaufen. Hogsmeade ist neben Hogwarts der einzige Ort, der noch durch Auroren geschützt wird."
„Das kann doch alles nicht wahr sein." donnerte Harrys zornige Stimme durch die Wohnung und seine Augen glühten gefährlich.
„Die Auroren, sie waren fast machtlos gegen die Flammenschwerter. Die Winkelgasse war das erste, was sie überrannt haben. Merlin sei dank, ist das Ministerium in einem anderen Teil Londons."
„Morgen treff ich mich mit dem Orden und ich werde dafür sorgen, dass dieser Zustand nicht länger anhält." sagte Harry mit schneidender Stimme und hieb mit seiner Faust so kräftig auf den Mahagoni-Tisch, dass die Tischplatte in zwei Teile brach.
Ron, Hermine und Ginny zuckten entsetzt zusammen. Chantal legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm.
„Beruhige dich. Ich werde dir helfen. Wir schaffen es sicher, die Gasse zu säubern, doch um sie zu halten, brauchst du mehr Leute. Warten wir mal ab, was der Orden so sagt."
Er beruhigte sich und schenkte ihr ein dankbares Lächeln.
„Also schön. Morgen dann. Erst gehen wir shoppen, dann zur Versammlung und dann... gnade dir Gott Voldemort."
Sie nickte ernst.
„Gut, morgen ist ein langer Tag und ich würde vorschlagen, wir begeben uns zur Ruhe." sagte Harry und seine Freunde verabschiedeten sich immer noch unfähig, den neuen entschlossenen und gefährlichen Harry zu verarbeiten, den sie gerade erlebt haben.
Chantal begleitete Harry ins Bett und schmiegte sich unter der leichten Decke eng an ihn. Er küsste sie sanft und wünschte ihr dann eine gute Nacht.
Trotz dieser neuen Information, war er erleichtert, weil er seine Last mit den anderen geteilt hatte. Er schlief ruhig und fest, wie Chantal.
Sie erwachten beide früh am Morgen und begannen ihn mit einem leichten Training. Anschließend ritten sie wieder mit Schatten, Sturmwolke und Brutus aus.
Pünktlich zu Beginn der Frühstückszeit waren sie in der großen Halle.
Sie waren wie immer die ersten am Tisch, erst recht, da heute Samstag war.
Dumbledore kam zu ihnen und wünschte ihnen einen guten Morgen.
„Ich muss euch noch etwas sagen, bezüglich eures Einkaufsbummels." setzte er an, doch Harry unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
„Meine Freunde haben mir erzählt, dass die Winkelgasse besetzt ist. Darüber reden wir heut abend."
Dumbledore schaute ihn überrascht an, doch er nickte und zog sich an den Lehrertisch zurück.
Sie waren fast fertig mit Frühstück, als ihre Freunde an den Tisch kamen. Ron schüttelte angewidert den Kopf, „Wie kann man nur freiwillig so früh aufstehen?"
„So haben wir mehr Zeit zum Trainieren und zum Lernen."
Ron spuckte fast sein Essen aus.
„Was esst ihr da?" fragte Hermine interessiert und betrachtete das helle Brot.
Chantal lächelte und antwortete: „Das ist Lembas, Elfenbrot. Das Rezept schien verloren, doch ich habe es den Hauselfen wiedergegeben. Es gibt nichts besseres, um den Tag zu beginnen. Es enthält alle wichtigen Nährstoffe, die der Körper benötigt und ein Stück reicht für einen ganzen Tag. Man hat bis Abend keinen Hunger mehr."
„Und es schmeckt zauberhaft." fügte Harry hinzu.
„Den ganzen Tag nichts essen? Nee, danke." sagte Ron entsetzt und tat sich noch eine Portion Rührei auf den Teller. Hermine dagegen kostete ein Stück und schwärmte davon.
Dann gingen die beiden aus der Halle. Sie beschlossen, das kurze Stück bis nach Hogsmeade zu reiten.
Zuerst suchten sie die Gringotts-Filiale und fanden sie direkt neben dem Honigtopf.
Sie bekamen eine Aufstellung über ihr Vermögen in Galonen und zusätzliche Listen über ihren Besitz, der nicht Geld war. Geld konnten sie hier abheben, doch alles andere wurde in den Hochsicherheitsverliesen tief unter der Winkelgasse gelagert.
Harry überflog sein Erbe von Sirius mit feuchten Augen. Da stand, dass er nun Eigentümer des Hauses war, zu den Galonen in seinem Verließ waren darin auch noch Sirius' Motorrad, einige wertvolle Bücher, Schmuckstücke und andere Besitztümer. Dann reichte ihm Chantal ihre Liste. Sie hatte scheinbar eine komplette Bibliothek der Elfen erhalten, einige Waffen und Rüstungen und ein reichliches monetäres Vermögen. Auch sie hatte feuchte Augen und Harry umarmte sie zärtlich.
„Kommt man von hier irgendwie in das Verlies?" fragte er den nächsten Goblin.
„Nein, tut uns leid, Sir. Doch ich versichere ihnen, der dunkle Lord wird es nicht wagen, Gringotts anzurühren. Wenn er das tut, sperren wir alle Geldreserven und das kann er sich nicht leisten. Außerdem würde er uns damit zwingen, unsere Neutralität aufzugeben und er kann es nicht zulassen, dass wir uns auf die Seite des Ministeriums schlagen. Dann hätte er bereits verloren. Der Zugang kann jedoch nur über die Winkelgasse erfolgen."
„Es wird Zeit, dass dort jemand mal aufräumt." sagte Harry kalt.
„In der Tat, Mr. Potter, in der Tat. Die Besetzung wirkt sich äußerst negativ auf unser Geschäft aus. Wir wären jedem, der etwas dagegen unternimmt, sehr dankbar."
Anschließend kauften sie neue Roben für Harry und Chantal, die sich an diese Art der Kleidung erst gewöhnen musste. Sie kehrten auch im Honigtopf ein und kauften ein paar Süßigkeiten für sich und ihre Freunde. Dann blieb Harry überrascht vor einem leuchtend bunten Haus stehen, an dem drei große W's als Reklameschild befestigt waren.
„Ich glaub mich tritt ein Pferd." sagte er kopfschüttelnd und zog Chantal in den Laden.
Diese folgte ihm etwas verwirrt, doch Harry war lediglich überrascht, sein Verhalten deutete jedoch nicht auf Gefahr hin und so entspannte sie sich.
Ein rothaariger junger Mann stand am Tresen und schaute gelangweilt auf eine Liste, die auf dem Tisch lag.
Harry trat mit Chantal dicht an den Tresen heran.
Der Rotschopf fragte ohne aufzuschauen: „Sie wünschen?"
„Ey Fred! Ist das die Art, einen alten Freund und Sponsor zu begrüßen?" fragte Harry grinsend.
Fred's Kopf flog hoch, dann taumelte er überrascht einen Schritt zurück, stolperte über einen Stuhl und landete auf dem Hintern. Das veranlasste ihn zu einem „AUTSCH!"
Harry fing schallend an zu lachen und auch Chantal konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, obwohl sie nicht wirklich wusste, worum es ging.
Dann wandte Fred sein Gesicht wieder Harry zu. Er musterte ihn von oben bis unten bis sein Blick schließlich auf Harrys Narbe hängen blieb und fragte: „HARRY? Bist du das wirklich?"
„In Lebensgröße. Wo ist George?"
„Hinten." antwortete er und rappelte sich auf. Dann rief er laut nach hinten:
„GEORGE! SCHWING DEINEN FAULEN HINTERN HIERHER! BESUCH!"
Fluchend kam George angerannt, warf Chantal einen anerkennenden Blick zu und fuhr seinen Bruder an, ohne Harry näher zu betrachten, „Was ist? Die zwei kannst du doch allein bedienen?"
„George! Mach die Augen auf!"
George musterte die beiden noch mal und sagte: „Ja und? Ich gebe zu, sie sieht gut aus, aber wir kennen sie nicht."
„Mann! Das ist Harry!" stöhnte Fred.
Georges Kopf flog herum und Harry grinste ihn an.
„Wow, du hast dich verändert. Du... du lebst!" schien er erst jetzt zu realisieren.
„Jep und nun da wir beide da seid, kann ich euch ja meine Verlobte vorstellen. Chantal, das sind Fred und George Weasley, Brüder von Ron und Ginny, gute Freunde und die besten Spaßmacher, nach den Maraudern versteht sich. Jungs, das ist Prinzessin Chantal de Caladhan."
„Prinzessin? Und deine..." stammelte Fred.
„Verlobte?" beendete George den Satz.
„Ja und außerdem eine Paladin der Eledhain, eine Hochelfe und Verlobte von Harry James Potter alias Endryl de Caladhan, ebenfalls Paladin und zusätzlich Lord und Prinzregent der Eledhain." fügte Chantal grinsend hinzu und rächte sich damit an Harry, weil er all ihre Titel aufgezählt hatte. Sie war genau so wenig an Ruhm interessiert wie Harry, deswegen zog er sie ab und an damit auf, aber nur gegenüber seinen Freunden und gewöhnlich zahlte sie es ihm so heim.
„Wow." sagten Fred und George simultan und ihr Blick wanderte zu Chantals spitzen Ohren, die ihnen vorher noch nicht aufgefallen waren. Doch wiederum gleichzeitig zuckte ihr Blick zu Harry herüber: „Du bist ein Paladin? Und Prinzregent und ein Lord der Elfen? Ich glaube, du hast viel zu erzählen."
„Sorry, aber dafür habe ich keine Zeit. Ich wollte nur mal reinschauen und fragen, wie es euch geht und wie das Geschäft läuft."
„Wir haben unsere Filiale in der Winkelgasse vorübergehend geschlossen und bleiben solange hier, bis man da wieder ein Geschäft betreiben kann. Hier halten wir uns so über Wasser. Du kannst dir sicher vorstellen, dass das Leben gerade nicht sehr leicht ist und kaum einer Sinn für Scherze hat. Es lief echt gut, bis du verschwunden bist. Mit dir verschwand die Hoffnung und damit auch der Sinn nach Humor. Aber jetzt wird es sicher bald alles besser."
„Ich hoffe doch. Wir werden bald eine Pressekonferenz geben, bis dahin behaltet es für euch. Arthur sehen wir heut Abend, falls er es nicht schon weiß."
„Kein Problem. Danke für euren Besuch und es war schön, dich kennen zu lernen Prinzessin." sagte Fred keck.
Chantal lächelte freundlich und sagte: „Bitte nennt mich Chantal, sonst hetze ich euch meinen getreuesten Untertan auf den Hals."
Harrys Blick wandelte sich im Bruchteil eines Augenblicks von freundlich lächelnd zu drohend und machtvoll, dass es den Zwillingen einen Schauer über den Rücken jagte.
George schluckte und sagte: „Schon gut, Chantal. Pfeif deinen Bodyguard zurück."
Chantal lachte: „Er ist weder mein Bodyguard, noch mein Untertan. Genau genommen ist er der Herrscher weil er der Prinzregent ist, aber da wir beiden die letzten der Eledhain sind, spielt das wohl keine so große Rolle."
„Ach ja, wenn ihr unsere Geschichte hören wollt und wir keine Zeit für euch haben, haltet euch an Ginny und Ron. Ich bin mir sicher, sie stehen euren Fragen offen gegenüber." sagte Harry grinsend und damit verabschiedete er sich aus dem Laden.
„Oops, es wird spät." stellte Harry fest. Sie schwangen sich vor den überraschten Augen der Zwillinge auf ihre beeindruckenden Pferde und verschwanden in Richtung Hogwarts. Dort kümmerten sie sich schnell um die Pferde und teleportierten in ihr Quartier, wo sie schnell ihre Sachen abluden. Dann teleportierten sie in das Büro von Dumbledore.
Dort zuckten sowohl Dumbledore, als auch Snape und Remus überrascht zusammen.
„Seid doch nicht so schreckhaft!" sagte Harry grinsend.
„Was wollt ihr hier?" fragte Dumbledore.
„Wir waren gerade auf dem Weg ins HQ und wollten fragen, ob wir jemand mitnehmen sollen?" antwortete Harry ernst.
„Hmm... das Flohnetzwerk ist nicht mehr sicher. Wir wollten eigentlich einen Portschlüssel nehmen, aber wenn es auch so geht, nehmen wir gern an." antwortete Dumbledore mit erwartungsvoll funkelnden Augen.
„Ich soll mich Potter anvertrauen?" maulte Snape.
„Professor, außerhalb der Klasse besteht kein Grund, ihre Fassade aufrecht zu erhalten." sagte Harry ernst und streckte Snape seine Hand hin.
Der starrte auf die Hand, dann auf Dumbledore und anschließend in seine Augen, schließlich gab er sich einen Ruck und sagte: „Einverstanden, Mister Potter. Das heißt nicht, dass ich sie wirklich leiden kann, aber meinen Respekt haben sie sich verdient."
„Und sie sich den meinen, Professor. Ich werde mit Ihnen und Chantal teleportieren, damit sie weiß, wo es ist. Anschließend kehren wir zurück und holen euch beide. Das nächste mal brauchen wir nur einen Trip."
Harry hielt Snape fest und nahm Chantals Hand. Mit einem lauten Crack erschienen sie in der Eingangshalle des Hauses Black. Sofort fing das Gemälde von Sirius Mutter an zu zetern.
Harry rollte mit den Augen und sagte genervt: „Diese alte Schrulle hatte ich schon vergessen."
Mit seiner Elfenmagie durchbrach er den Zauber, der das Bild an der Wand hielt und levitierte es in die Mitte des Raumes. Das Gezeter wandelte sich in einen Aufschrei der Furcht, bevor das Bild in einer weißen Stichflamme zu Asche verbrannte.
Die darauffolgende Stille war fast schon unwirklich.
„Das wurde auch langsam Zeit." sagte Snape erleichtert und er nickte Harry anerkennend zu.
Harry und Chantal verschwanden und kehrten eine Sekunde später mit Dumbledore und Remus wieder. Dumbledores Augen leuchteten wie die von einem Kind, das gerade seine Weihnachtsgeschenke bekommen hatte.
„Das ist viel besser als Portschlüssel und apparieren." freute er sich und Harry lachte. Dann flüsterte er ihm zu: „Wenn sie das nächste mal mit mir reisen, anstatt mit meiner bezaubernden Verlobten, zeige ich ihnen gern die Elementar-Teleportation."
„Liebend gern, Harry." antwortete Dumbledore vergnügt.
In diesem Moment kam Molly die Treppe herunter gestolpert und blieb erstarrt stehen.
„Albus, Remus und Severus. Ihr seid früh hier. Und wer seid ihr beide? Und wo ist diese Meckerkuh?" fragte sie aufgeregt.
„Molly, du erkennst Harry nicht wieder? Ich dachte, ihr hättet ihn in eure Familie aufgenommen." fragte Dumbledore gutmütig.
„HARRY?" fragte sie, dann schoss sie auf ihn zu und umarmte ihn heftig.
„Na! Na! Ich bin sicher, er braucht noch etwas Luft zum Atmen, Molly." Sagte Dumbledore lächelnd.
Sie ließ ihn zögernd los und hatte Tränen in den Augen.
„Wir... wir dachten, du wärst tot. Nur Ron wollte nicht daran glauben, bis er... bis er nicht deine Leiche gesehen hatte." schluchzte sie, „Du hast dich verändert. Du bist gewachsen, stärker geworden und deine Brille... und wer ist die bezaubernde junge Frau an deiner Seite? Entschuldigt bitte meine Unhöflichkeit." stammelte sie.
Sie lächelte ihr jedoch freundlich zu und Harry antwortete.
„Das ist Molly Weasley, die Mutter von Ron, Ginny und den Zwillingen, sowie ein paar weiteren, die du sicher bald kennen lernen wirst. Molly, darf ich dir meine Verlobte vorstellen, Chantal de Caladhan, Prinzessin und Paladin der Eledhain, der Hochelfen."
„Prin... Prinzessin? Ver... Verlobte? Ein Elf?" stammelte Molly verblüfft, doch dann schloss Molly auch sie in eine herzliche Umarmung ein.
„Ich freu mich so für euch beide. Willkommen in unserer Familie." schluchzte sie, ihre Augen von Tränen der Rührung gefüllt.
„Danke, Mrs. Weasley." antwortete nun Chantal, diesmal waren auch ihre Augen feucht vor Rührung.
„Bitte, nenn mich Molly." sagte sie und wandte sich an Harry, „Wann wollt ihr heiraten?"
„Das wissen wir noch nicht so genau, aber bald." antwortete er.
„Du hast viel zu erzählen Harry." stellte Molly fest.
„Ja, aber da es zu lange dauern würde, dir jetzt zu erzählen, wo er war, wie er zurück kam und wie er zum Paladin, Prinzregent und Lord der Eledhain wurde, kümmern wir uns jetzt lieber um das Treffen." sagte Remus grinsend.
„Lord? Prinzregent?" fragte Molly fassungslos und diesmal war Harry es, der rot wurde. Doch er fasste sich schnell wieder.
„Am besten, du fragst Ron, Ginny oder gleich Remus. Sie kennen die Geschichte. Ich muss erst mal drei Jahre Trennung von meiner Verlobten nachholen und außerdem gibt es hier genug zu tun." verwies Harry Molly grinsend auf andere Wissende, um von sich abzulenken.
Molly spielte mit und bedachte Remus mit einem auffordernden Blick: „Das ist eine hervorragende Idee, Harry."
Nun war es an Remus zu schlucken, denn er wusste, er würde nicht entkommen, bevor Molly die ganze Geschichte wusste.
Harry und Chantal lachten über diesen Spaß, der so nach hinten losgegangen war.
„Ach ja, das Bild habe ich vorhin entsorgt. Ich hoffe, es hatte niemand etwas dagegen." sagte Harry und grinste spitzbübisch.
Alle bis auf Snape und Chantal starrten ihn an und Remus murmelte: „Endlich."
„Ja, es wurde Zeit. Ich denke, wir sollten das Haus mal ordentlich renovieren und dann würde ich gern ein Bild von Sirius dort aufhängen, als Erinnerung." sagte Harry ernst. Remus und Molly hatten Tränen in den Augen, selbst Snape nickte anerkennend.
Dumbledore meinte: „Ich schicke Dobby und Winky her, die können sich darum kümmern, jetzt, wo Kreacher sich das Leben genommen hat. Dobby hast du ja sowieso schon vereinnahmt." fügte er mit funkelnden Augen hinzu.
„Danke, Professor." sagte Harry ehrlich, doch plötzlich wurden seine Augen hart und mit schneidender Stimme sagte er: „Wir sollten langsam das Treffen beginnen, es gibt viel zu tun."
Damit führte er Chantal in den Versammlungsraum. Dort warteten sie noch eine viertel Stunde, bis alle erschienen waren.
„Also, Harry, ich werde das Treffen eröffnen. Niemand außer den Lehrern weiß, was sich in Hogwarts abgespielt hat, als du aufgetaucht bist. Sie wissen nur, was in der Zeitung steht. Ich werde dir das Wort überlassen und du kannst ihnen sagen, was du für richtig hältst. Ich möchte dich jedoch bitten, all deine Namen zu offenbaren. Ich denke, dass Voldemort diese Informationen ebenfalls bald bekommt, oder sie schon hat und deswegen halte ich es für fair, wenn auch alle Phönixagenten das wissen. So können sie sich leichter ausrechnen, was sie von dir erwarten können."
„Kein Problem. Ich werde ihnen alles sagen, nur meinen Besuch in Atlantis werde ich auslassen."
„Sehr gut, dann kann das Treffen ja beginnen. In spätestens fünf Minuten werden alle hier sein." sagte Dumbledore zufrieden.
AN: Es scheint, als wären die meisten für eine Hochzeit, wobei das Verhältnis zwischen großer und kleiner ausgewogen erscheint (nein, ich habe nicht nachgezählt und ich habe meine Entscheidung bereits getroffen). Mal sehen, was ich daraus machen werde. Zunächst setzt das voraus, dass beide Charaktere überleben und ich finde es langsam etwas eintönig, dass in meinen Geschichten immer Happy Ends sind. Die Prophezeiung sagt zwar, dass nur einer der beiden leben kann, sie sagt aber nicht, dass überhaupt einer überleben wird. Andererseits ist es ja euer ausdrücklicher Wunsch...
@Severina (und Carika): Die Idee mit Merlin ist nicht schlecht, doch äußerst unrealistisch, dann hätte er ja gleich in der Gegenwart auftauchen können und kurzen Prozess mit Voldie machen können. Aber ich behalt es im Hinterkopf.
@Severina: Wer sagt denn, dass Voldie gestürzt wird? *böse grins* Harry kann keine Hauspunkte abziehen, da er kein Lehrer ist und noch weniger von einem Lehrer, auch wenn er noch so viel weiß. Außerdem unterrichtet Snape nichts falsches, trotz seiner Attitüden ist er ein Meister seines Faches, wenn auch Harry vielleicht in einigen Gebieten etwas mehr weiß als er, in anderen aber dafür nicht.
@Sina: Danke für dein Review. Eine Dark!Harry-Fic (relativ zu sehen!) ist bereits in Arbeit, obwohl Harry nicht richtig böse wird, nur etwas angepisst, etwas cooler mit lockeren Klamotten, Tattoos, Abenteuern mit Frauen , Alkohol und so und anderen wesentlich leichter mal was auf die Mütze gibt und etwas brutaler ist (wie die ganze Geschichte). Natürlich hat er wieder besondere Fähigkeiten, wenn auch nicht so übermäßig und ausgeprägt wie hier. Er wird sich trotz seines Verhaltens nie wirklich von der guten Seite abwenden (jedenfalls bis jetzt noch nicht) und evtl. am Ende der Story wieder richtig ‚Gut' werden, falls ich ihn überleben lasse
@Fidi: Das ist ja die große Frage: Kann Voldie überhaupt sterben? *fg*
@Black-Rose-Lily: Das Wort heißt ‚Äonen' und das bedeutet soviel wie ‚Zeitalter'. Er will damit sagen, dass seine Mutter eine entfernte Nachfahrin der Atlanter ist und deren spezielle Fähigkeiten über unzählige Generationen in der Blutlinie brach gelegen haben. Ich gehe in meiner Geschichte davon aus, dass die Atlanter Zehn- bis Zwanzigtausend Jahre vor der Gegenwart lebten.
@Brisana-Brownie: Tja, genau das ist auch mein Problem, einerseits würde ich sie gern heiraten lassen, andererseits ist es unrealistisch, dass ein Schüler heiratet. Deswegen habe ich ja auch die Frage gestellt, ob sie heiraten sollen. Aber vielleicht passiert ja etwas, das die Chancen für eine Heirat begünstigen würde *fg* und nur gaaanz vieeelleicht haben sie ja nicht umsonst eine eigene Wohnung in Hogwarts
