Kapitel 26 – Die Rückkehr der Normalität
Natürlich sah niemand mehr die beiden an diesem Sonntag wieder.
Doch am Montag morgen warteten Chantal und Harry im Gemeinschaftsraum auf ihre Freunde. Ihre Gesichter strahlten und aus ihren Augen sprach nichts als Liebe und Glück. Ron, Hermine und Ginny freuten sich so sehr für die beiden.
Ron fragte salopp und grinste dabei: „Na, was habt ihr gestern, an eurem Hochzeitstag so gemacht?"
Chantal antwortete: „Nicht viel. Zunächst haben wir uns beide ins Bett gepackt. Harry war todmüde und erschlagen und ich war auch völlig ausgebrannt. Wir haben geschlafen bis in den frühen Abend, dann hat uns Dobby etwas zu essen gebracht und kurz darauf sind wir wieder ins Bett gegangen."
Ron schien enttäuscht, doch dann nickte er ernst, „War ja auch ein harter Tag für euch gestern. Schließlich ist es kein Zuckerschlecken, mal eben die Winkelgasse zu befreien. Bin mal auf den Tagespropheten gespannt."
„Ja, ich auch." sagte Ginny begeistert.
„Ihr hättet euch nicht solcher Gefahr aussetzen dürfen." schalt sie Hermine, doch ihre Worte klangen nicht sehr überzeugend.
Gemeinsam gingen sie hinunter zum Frühstückstisch.
Plötzlich fuhr sich Harry mit der Hand an die Stirn. Seine Freunde und vor allen Dingen Chantal betrachteten ihn besorgt. Seine Augen wurden kurz etwas glasig, dann wurden sie wieder normal und er lächelte.
„Es war Voldemort. Er war wieder mal unterwegs und ist gerade zurück gekommen. Irgend einer von seinen Todessern hat ihm gerade die Nachricht von der Befreiung der Winkelgasse überbrach und Voldemort war außer sich. Der Todesser hat es leider nicht überlebt. Er wird wohl bald handeln müssen, denke ich."
„Ist das gut oder schlecht?" fragte Hermine.
„Gut," antwortete Ron und bedachte Harry mit einem fragendem Blick. Als Harry nickte fuhr er fort: „Vo... Vo... Voldemort verliert an Ansehen bei seinen Leuten. Der Terror, den er bisher verbreitet hat, löst sich in Luft auf und damit die Furcht. Und wenn ihn keiner mehr fürchtet, ist er nur ein Zauberer unter vielen, wenn auch ein mächtiger. Das heißt, er muss bald handeln, etwas großes vollbringen, wenn er seine Anhänger nicht verlieren will. Wenn Harry an die Presse geht, gibt es nur noch eins was er tun kann, er muss sich Harry, Chantal und Dumbledore stellen. Und da er keine Zeit mehr hat, kann er nicht weiter nach dem schwarzen Buch suchen und außerdem hat er keine Zeit, zufällig herauszufinden, wo Harry wirklich überall war. Richtig?"
Harry lächelte anerkennend und klopfte ihm auf die Schulter, „Jetzt weiß ich, warum du beim Schach immer gewinnst. Du bist der geborene Stratege. Ich hätte es nicht besser formulieren können. Je eher wir ihn dazu zwingen zu handeln, sich zu zeigen, desto größer sind unsere Chancen. Doch je länger er wartet, desto größer mag seine persönliche Macht werden, doch seine Schlagkraft sinkt, wenn seine Anhänger ihn verlassen."
Als sie fast fertig mit Essen waren, schwebten die Eulen in die große Halle und brachten die Post. Hermine bekam natürlich den Tagespropheten und wie erwartet, war die Winkelgasse der große Aufmacher:
Winkelgasse wieder frei! Hoffnung für die Zauberer!
Gestern Nacht wurde durch den Orden des Phönix sowie zwei noch unbekannte Krieger die Winkelgasse in einem überraschenden Schlag befreit. Nach unseren Informationen hatte der Orden nicht ein einziges Opfer zu beklagen, einer der beiden unbekannten Krieger, eine Frau nach unseren Informationen, wurde schwer verletzt. Doch Albus Dumbledore gab noch in den frühen Morgenstunden die Erklärung ab, dass sie über den Berg sei. Er wollte uns jedoch nicht sagen, wer die beiden sind, die so tapfer für uns Zauberer gekämpft haben. Laut Alastor Moody haben die beide allein, mehr als die Hälfte der Todesser ausgeschaltet, die die Winkelgasse bewacht haben.
Nach einhelliger Auskunft aller Befragten, ist die Winkelgasse nun wieder sicher. Der einzige Eingang führt nunmehr durch den ‚Tropfenden Kessel und der wird von Auroren kontrolliert. Der zweite Eingang durch die Nokturnengasse ist permanent versiegelt. Die ganze Gasse wurde durch ‚Du-weißt-schon-wen' in ein Anti-Apparationsfeld gehüllt. Das Feld wurde nun verstärkt und verhindert, dass irgendjemand in die Winkelgasse apparieren kann.
Freut euch und atmet auf, Leute. Die Winkelgasse ist wieder frei! Sie kann wieder gefahrlos besucht werden.
Was die beiden Krieger angeht, teilte uns Dumbledore mit, dass die Identität in einer Pressekonferenz in Hogsmeade am kommenden Wochenende enthüllt werden wird.
Unser treuer Reporter hat einige Anwohner der Winkelgasse zu dem Vorfall befragt. Zwei sagten aus, der Krieger habe starke Ähnlichkeit mit Harry Potter gehabt, der Gerüchten zufolge nach seinem Verschwinden im Sommer, unverhofft wieder in Hogwarts aufgetaucht sein soll. Wir wissen nicht, ob irgend etwas davon der Wahrheit entspricht, doch wir halten sie auf dem Laufenden.
Von uns jedenfalls unseren herzlichsten Dank an den Orden des Phönix und die beiden tapferen Krieger, die dieses Wunder ermöglicht haben.
M. Orion
Redakteur
Die Tage verflogen schnell. Dienstag hatten Harry, Chantal und Hermine ihr erstes DA-Training. Nahezu die gesamte alte DA erschien bei dem Training. Dazu kamen einige neue Viertklässler, die sich auf den Kampf vorbereiten wollten.
Remus beaufsichtigte den Kurs, jedoch hielt er sich im Hintergrund. Er musste nicht einmal eingreifen. Harry und Hermine hatten die alten DA-Mitglieder voll im Griff und auch die Neuen ordneten sich willig unter.
Chantal lernte mit Harrys Hilfe viel im Unterricht und die Lehrer schauten inzwischen immer nach Harry, wenn sie irgend etwas neues erklärten. Hier und da fügte er ein paar zusätzliche Informationen ein, doch er bezweifelte nie den Stoff der Lehrer oder behandelte sie von oben herab. Auch Snape hielt sich sehr zurück. Er behandelte Harry wie jeden anderen Schüler, wenn es ihn auch viel Überwindung kostete. Er konnte ihm sowieso keine Punkte mehr abziehen, da er keine Fehler mehr machte und seine sonstigen Gehässigkeiten ließ er stecken, damit Harry ihn nicht herunter machte. Eine Lektion reichte Snape und hatte ihm außerdem gezeigt, dass Harrys Wissen sehr umfangreich war. Da er sich nicht sicher sein konnte, in welchen Teilgebieten der Zaubertrankkunde Harry weniger gut Bescheid wusste, ließ er es nicht darauf ankommen.
Harry und Chantal fieberten dem Donnerstag entgegen. Dort würden sie zum ersten mal die freiwilligen Schüler im Schwertkampf unterrichten. Hier hatten sich nur ein paar Mitglieder der alten DA eingeschrieben, fast nur Jungs. Die einzigen Mädchen waren Hermine und Ginny. Doch in diesem Kurs hatte sich auch Malfoy und seine Schatten eingetragen. Das könnte Ärger geben, aber zur Not war ja auch Remus da.
Mit diesen drei Slytherins waren es genau fünfzehn Leute, die sich für den Schwertkampf interessierten. Zweifellos würden noch einige dazu kommen, wenn sich herumsprach, wie Chantal und Harry kämpfen konnten, denn bis jetzt hatte sie außer seinen Freunden noch niemand in Einsatz gesehen.
Sie würden mit Dumbledore die Waffenkammer Hogwarts am Donnerstag eine halbe Stunde vor dem Training besuchen. Sie waren erstaunt darüber, dass es so etwas überhaupt noch gab. Zwar war sich Harry bewusst, dass es die Kammer gab, schließlich hatte er das Schloss zum größten Teil gebaut, doch dass darin noch immer Waffen gelagert sein sollten, überraschte ihn.
So kam schließlich der Donnerstag und als der Unterricht vorbei war, gingen die beiden gefolgt von Ron, Hermine und Ginny zu Dumbledores Büro. Dieser erwartete sie schon vor dem Cargoyle.
„Folgt mir!" sagte er freundlich und führte sie in einen Gang, den wohl kaum ein Schüler je betreten hatte, denn es war der Gang zu den Quartieren der Lehrer.
Sie hielten vor einem großen Schild, der alle vier Symbole der Häuser zeigte.
Dumbledore beobachtete fassungslos, wie die versteckte Geheimtür zu den Unterkünften der Lehrer sich vor Harry öffnete, ohne dass irgend jemand das Passwort gesagt hatte. Harry zwinkerte ihm lediglich zu und Dumbledore schüttelte nur den Kopf.
Harry schritt allen voran einige Meter in den Gang und hielt vor einer massiven Metalltür. Er drückte die Klinke herunter, es ertönte ein Klicken und die Tür öffnete sich.
Dumbledore sagte: „Eigentlich sollte sie..."
"Sie war verschlossen, Professor." sagte Harry und grinste.
Er trat gefolgt von den anderen in den großen Raum. An den Wänden und in Haltern standen alle möglichen mittelalterlichen Waffen. Schwerter, Schilde, Bögen, Armbrüste und die dazugehörige Munition. Auch ein paar wenige Rüstungen und Kettenhemden waren unter dem Material und alles glänzte wie neu.
„Wow, es wird alles in Schuss gehalten." stellte Harry fest.
„Ja, auch das gehört zu den Aufgaben der Elfen."
Dumbledore nickte ihnen zu und die Schüler traten zu den Waffen. Ron nahm ein mächtiges Zweihänderschwert von der Wand und ließ es fast fallen, als er das Gewicht der Waffe spürte.
Chantal lachte herzlich und Harry sah ihn mit funkelnden Augen an und sagte: „Pack das weg Ron! Erstens bist du zu schwach, um damit zu kämpfen und zweitens brauchst du eine Hand für den Zauberstab."
Ron nickte beschämt und wurde rot, doch er hängte das Schwert zurück in die Halterung.
Harry nahm ein Langschwert aus der Halterung und schwang es gekonnt ein paar mal durch die Luft.
„Hmm... könnte ein wenig besser ausbalanciert sein, aber es ist gut genug. Wir lernen ja nur." sagte er. Dann drehte er sich zu Ron und rief: „Hey, probier das mal!"
Dann warf er es Ron zu, der es gekonnt am Griff auffing und dann senkte sich die Klinge nach unten, bis die Spitze den Boden berührte.
„Shit! Das ist ja immer noch schwer." sagte er überrascht und wieder lachte Chantal herzlich.
Sie ging zu ihm, nahm ihm das Schwert aus der Hand und führte ebenfalls ein paar Schwünge aus.
„Ja, Harry, du hast recht. Es ist etwas kopflastig, taugt mehr als Hieb- denn als Schnittwaffe. Aber zum Lernen ist es gut genug."
Ron verfolgte die eleganten Bewegungen Chantals mit großen Augen und schluckte.
Dann gab sie ihm das Schwert zurück und er nahm es diesmal fester, damit er diesmal nicht eine solche Schwäche zeigte.
Harry nahm ein paar weitere der Langschwerter und packte sie auf einen Tisch. Dann schritt er weiter die Reihen der Regale entlang und musterte die Waffen. Schließlich nahm er vier Säbel und legte sie zu den Schwertern. Zuletzt nahm er zwei Rapiere deren dünner Stahl tödlich im Schein des Tageslichts glänzte. Auch damit führte er ein paar schnelle Schwünge und diesmal auch Stichübungen aus und er nickte anerkennend.
„Die sind sehr gut." sagte er anerkennend. Die Hefte waren vermutlich auch aus Stahl, doch sie waren mit Gold verziert und sehr kunstvoll gearbeitet. Die Griffe waren mit schwarzem Leder umwickelt. Er nahm die passenden Scheiden aus dem Regal, steckte die Rapiere hinein und reichte die beiden Waffen Ginny und Hermine.
„Hier, die dürften die richtigen für euch sein. Leicht, schnell und tödlich."
Hermine nahm ihre Waffe unsicher, doch Ginny zog sofort ihr Rapier aus der Scheide und schwang es ein paar mal durch die Luft.
„Hmm... auch nicht gerade leicht, aber cool." sagte sie.
„Was erwartest du? Du schwingst gerade siebzig Zentimeter härtesten Stahls, auch wenn er dünner als ein Langschwert ist." lachte Harry.
Ginny wandte sich an Chantal: „Bei euch beiden sieht das so leicht aus."
Chantal trat zu ihr und reichte Ginny ihr Schwert.
Ginnys Augen weiteten sich verblüfft, das Schwert war viel schwerer, als das Rapier.
„Nein danke. Ich bleibe bei dem Ding hier. Was ist das eigentlich?"
„Das ist ein Rapier, Ginny. Hauptsächlich eine Stichwaffe, doch die Schneide ist ebenfalls scharf. Es taugt auch als Schnittwaffe, doch die gerade Klinge begünstigt das nicht gerade." antwortete Chantal fachmännisch, dann wandte sie sich an Ron: „Das was du hast, ist ein einfaches Langschwert. Was du vorhin hattest, ist ein Zweihänder, ein sogenanntes Bastardschwert."
„So, das reicht fürs erste." sagte Harry. Er deutete auf die Schwerter, diese formten ein Bündel und schwebten hinter ihm her, als er die Waffenkammer verließ. Seine Freunde folgten ihm.
Ginny fragte Chantal: „Wie kommt es, dass ihr beide eure Waffen so leicht handhaben könnt?"
„Nun, die Elfen lernen schon sehr früh den Umgang mit dem Schwert. Wir haben Zeit uns an das Gewicht zu gewöhnen."
„Und Harry? Er war doch nur ein Jahr bei euch."
„Er hat getrickst." sagte Chantal und grinste.
„Getrickst?"
„Ja. Er hat im Gegensatz zu allen anderen Schülern jeden Tag, das heißt eigentlich in der Nacht trainiert. Doch er hat sein Schwert etwas transfiguriert. Er hat zuerst die eigentlich schon gut Balance verbessert. Dann hat er die ganze Waffe schwerer gemacht. So wie er es gesagt hat, hat er das Gewicht nahezu verdoppelt. Er hat praktisch seine Muskeln sehr stark trainiert und beansprucht. So hat er schnell die nötige Kraft aufgebaut. Bei der Prüfung hat er das Schwert dann normalisiert. So wurden seine Bewegungen plötzlich viel schneller und eleganter, nicht dass sie vorher nicht schon schnell gewesen wären."
„Wow, das war sicher hart für ihn." sagte Ginny beeindruckt.
Für einen Moment umwölkte sich Chantals Stirn, „Das war nur ein Bruchteil von dem, was das Leben bei uns für ihn hart machte. Er musste sich alles selbst beibringen und wurde von den anderen nur verhöhnt und gehänselt. Und niemand von uns hat etwas dagegen getan, nicht mal ich."
„Ach, Chantal, vergiss das doch einfach. Du hast doch mit ihm trainiert oder? Du warst doch nett zu ihm. Schließlich habt ihr euch verliebt und ich denke, das ist Harry mehr als genug Entschädigung für die schwere Zeit, die ihm die anderen gemacht haben."
„Du verstehst das falsch, Harry hat nichts von mir gelernt, sondern er hat mir geholfen, zu lernen. Aber du hast wahrscheinlich recht. Wir haben uns verliebt und das ist alles was zählt."
„Genau und jetzt seit ihr verheiratet." sagte Ginny und grinste.
Pünktlich zum Beginn des Trainings erreichten sie den leeren Klassenraum.
In diesem Raum gab es keine Tische und Bänke, bis auf einen Tisch an der Front des Raumes, sondern es waren zehn lange blau Matten jeweils quer durch den Raum gelegt worden. Dort würden sich die Paare gegenüberstehen und trainieren.
Harry, Remus und Chantal traten bis zum Tisch vor. Harry dirigierte die Schwerter auf den Tisch.
„So, Leute. Ihr seid hier, um den Schwertkampf zu lernen?"
„Meinst du, dass du uns was beibringen kannst, Potter?" rief Draco höhnisch dazwischen.
Remus wollte was sagen, doch Harry bedeutete ihm, mit einem Blick, zu schweigen.
„Bezweifelst du es denn? Wenn ja, warum bist du dann hier?" fragte Harry Draco.
Der starrte ihn zornig an und schluckte. Dann rief er: „Beweis, dass du was drauf hast Potter!"
„Ah... wie du meinst. Möchtest du gegen mich antreten oder gegen Chantal?"
Draco sah unschlüssig zwischen den beiden hin und her. Chantal war eindeutig schwächer, als Potter, doch Potter war sein eingeschworener Gegner. Schließlich entschied er sich, „Ich kämpfe gegen dich, Potter!"
„Na, na. Das hier ist Training, Draco. Wer spricht den hier von Kampf." tadelte Harry ihn.
Er deutete mit seinem Kopf auf die Schwerter und sagte: „Such dir eins aus, Draco!"
Draco ging zu den Schwertern und nahm ein Langschwert. Er führte ein paar Schwünge aus und nickte. Es war offensichtlich, dass er bereits eine Ausbildung genossen hatte.
Harry deutete auf die Matte in der Mitte: „Hierher, Draco. Ihr anderen macht Platz!"
Dann zog er sein Schwert. Mit seiner freien Hand deutete er erst auf sein Schwert, dann auf Dracos. Über beide Klingen lief ein grünes Leuchten.
"Sie sind jetzt stumpf und so verzaubert, dass sie den Gegner nicht verletzen können. Sieg dadurch, dass der Gegner aufgibt, oder entwaffnet wird, einverstanden?"
Draco nickte und ging in Kampfstellung.
Auch Harry nahm eine lockere Kampfpose ein und tippte leicht Dracos Klinge an.
„Nun zeig mal, was du kannst, Draco!" sagte er freundlich.
Vehement stürmte Draco auf ihn ein. Harry wehrte die gegnerische Klinge leicht ab, wich zur Seite aus und Draco stürzte an ihm vorbei ins Leere.
„Ich bin hier, Draco."
Wütend fuhr Draco herum und drang wieder auf Harry ein, diesmal jedoch stürmte er nicht so stark auf ihn los.
Harry beließ es in den ersten Minuten dabei, Dracos starke Hiebe zu parieren oder sie ins Leere laufen zu lassen. Sein freundliches Lächeln verließ nicht für eine Sekunde sein Gesicht.
„Wehr dich endlich, Potter!" rief Draco.
„Wie du willst." sagte Harry und startete seinen ersten und auch seinen letzten Angriff. Denn mit dieser Attacke entwaffnete er Draco und wirbelte dessen Schwert hoch in die Luft. Er fing es gekonnt am Griff und hielt Draco seine eigene Klinge an den Hals.
„Wolltest du noch was sagen?" fragte Harry.
Draco kochte vor Wut und schüttelte den Kopf. Er drehte sich um und stürzte aus dem Raum.
Crabbe und Goyle folgten ihm
Die anderen Schüler begannen zu lachen, selbst die übrigen beiden Slytherins.
Harry sah sie böse an und sagte: „Das ist nicht zum Lachen, klar?"
Sofort hielten sie verdattert ein.
„Daran war nichts komisches. Draco versteht zumindest etwas vom Fechten und er hätte den größten Teil von euch mühelos besiegt. Er hat nur zwei Fehler gemacht, Erstens, er war arrogant und überheblich und zweitens, er hat mich unterschätzt. Also, kein Grund zu lachen."
Die Schüler schauten sich verwirrt an, doch schließlich nickten sie.
„Also schön. Zunächst mal, hat jemand Fragen?"
Einer der Viertklässler meldete sich und fragte: „Mr. Potter, sie und Miss de Caladhan führen doch den Unterricht durch. Ich denke, sie sind auf einem Level. Würden sie und vielleicht noch eine Demonstration geben, damit wir sehen, was wir lernen?"
Chantal wurde leicht rot, der Junge war nur zwei Jahre jünger als sie und siezte sie.
Harry lächelte: „Also, du hast gerade mehrere Fehler gemacht. Erstens, wenn du Chantal siezt, solltest du wissen, dass sie seit gestern meine Frau ist, wenn auch bisher nur nach einem uralten Hochzeitsritual. Damit müsstest du sie entweder mit Mrs. Potter oder mich mit Mr. de Caladhan anreden, alles andere wäre verwirrend. Und zweitens hast du mich bis letzte Woche noch geduzt. Was meinst du hat sich in dieser Zeit geändert?"
Die Schüler sahen überrascht zwischen Harry und Chantal hin und her.
„Aber... sie sind doch jetzt Lehrer." stammelte der Junge.
Die DA-Mitglieder grinsten vergnügt.
„Ich bin kein Lehrer. Ich leite diesen Kurs. Stellt es euch doch einfach als Arbeitsgemeinschaft vor. Ich würde es bevorzugen, wenn ihr mich mit Harry anredet und Chantal ist sicher auch einverstanden, wenn ihr sie mit dem Vornamen anredet, nicht wahr."
Sie nickte und erklärte: „So ist es. Ich mag es nicht, mit dem Nachnamen angeredet zu werden. Bei uns Elfen wurden die Clannamen nur zu traditionellen Zeremonien verwendet. Also sprecht mich mit Chantal an, obwohl, Mrs. Potter hat auch etwas für sich." fügte sie hinzu und lächelte Harry zu.
„Aber da wir die traditionelle Hochzeit noch nicht durchgeführt haben, bleibt es bei den Vornamen. OK?" sagte Harry.
Die Schüler nickten.
„Noch was. Wenn die Presse auch nur ein Wort davon erfährt, dass wir verheiratet sind, wird mir das Plappermaul auf der Matte gegenübertreten, klar?"
Die Schüler wurden blass und nickten diesmal sehr eifrig.
„Gut, dann sollt ihr jetzt eure Demonstration haben."
Chantal und Harry traten sich gegenüber und gingen in Kampfstellung.
Sie begannen den Kampf leicht, doch steigerten stetig das Niveau, bis sie letztendlich in den Klingentanz übergingen. Schließlich war es Chantal, die Harry entwaffnen konnte. Auch sie fing sein Schwert auf und Harry verneigte sich anerkennend.
Sie gab ihm strahlend das Schwert wieder. Dann drehten sie sich zu den Schülern um. Sie blickten in fassungslose Gesichter, nur ihre Freunde, Remus eingeschlossen, begannen zu klatschen und kurz darauf folgte der Rest.
„Wollt ihr das hier lernen?" fragte Harry grinsend und ein einstimmiges „Ja" hallte durch den Raum.
„Schön, dann sucht euch ein Schwert aus. Die schwächeren nehmen die Säbel, die stärkeren die Langschwerter."
Die Schüler nahmen sich eine Waffe.
„Gut, jeder sucht sich einen Partner, der die gleiche Waffe hat, wie er. Schön. Jetzt fangt ihr an..."
So lehrten Harry und Chantal die Schüler die ersten grundlegenden Bewegungen.
Chantal kümmerte sich hauptsächlich um die beiden Mädchen und die vier Säbelträger. Harry konzentrierte sich auf alle, die ein Langschwert hatten. Dieser Unterricht endete nach einer Stunde, weil alle zu erschöpft waren, um weiter zu machen. Das heißt, erst ließ Harry alle noch die Waffen ölen und polieren. Außerdem befestigte er an jedem Schwert ein Namensschild, dass jeder immer wieder mit der selben Waffe kämpfen würde. Die Schwerter würden in dem Raum in einem Waffenhalter bleiben, den zwei Hauselfen zum Ende der Stunde hereinbrachten. Der Raum würde verschlossen werden, er wurde anderweitig nicht genutzt.
„So Leute, ich bin sicher, ihr fühlt gerade jeden Muskel." begann Harry, „Ich möchte, dass ihr etwas für eure Fitness tut. Lauft jeden Morgen etwas und trainiert eure Armmuskeln, zum Beispiel mit Liegestützen. Wer will, kann sich gerne einige Übungen von mir geben lassen. Nächstes Mal werden wir mindestens anderthalb Stunden üben, klar?"
Die Schüler schluckten und nickten niedergeschlagen. Dann entließ Harry seine Schützlinge.
Schon nahte der nächste Tag, den die beiden allerdings nicht herbeisehnten, die Pressekonferenz. Sie hatten sie auf Samstag festgesetzt.
Sie würde Vormittag um zehn im ‚Drei Besen' stattfinden. Für diese Zeit würde Rosmerta das Lokal für normale Besucher schließen. Überall im Lokal würden sich Agenten des Phönixordens aufhalten und durch das gesamte Dorf patrouillierten Auroren.
Schließlich war es soweit. Es war Samstag und es war Punkt Zehn.
Dumbledore saß an einem breiten Tisch, an dem noch zwei Plätze frei waren. Auf der anderen Seite neben ihm saß Remus. Vor ihnen saßen in einigen Reihen die Reporter und Fotografen. Ganz vorn saß natürlich Rita Skeeter, ihre Schnell-Schreibefeder bereit.
Die Reporter waren unruhig, schließlich rief einer: „Professor Dumbledore. Sie hatten uns versprochen, die geheimnisvollen Krieger zu enthüllen, welche die Winkelgasse befreit haben und den Angriff auf Hogwarts abgewehrt haben. Außerdem wollten sie etwas zu Harry Potter sagen."
Dumbledore hob seine Hand und sagte: „Alles zu seiner Zeit. Die beiden werden jeden Moment hier sein."
„Aber dann müssten sie doch apparieren und das Gasthaus und die ganze Umgebung sind doch durch ein Anti-Apparationsfeld..."
Seine Worte erstarben auf seinen Lippen, als Harry und Chantal aus dem Nichts auftauchten und neben Dumbledore Platz nahmen.
„Sehr geehrte Gäste. Es ist mir eine Ehre, ihnen die beiden Personen vorstellen zu dürfen, denen wir unter anderem die Freiheit der Winkelgasse verdanken. Doch lassen sie mich gleich eins klar stellen, es ist ihre Pressekonferenz und sie bestimmen die Regeln. Und wenn sie sich nicht an die Regeln halten, ist es den beiden ein Leichtes, den Ort sofort wieder zu verlassen, wie sie gerade gesehen haben. So, nun begrüßen sie recht herzlich, Chantal de Caladhan, Prinzessin der Eledhain, der Hochelfen und Lord Endryl de Caladhan, auch bekannt als Harold Evans und nicht zuletzt als Harry James Potter." eröffnete Dumbledore mit funkelnden Augen die Pressekonferenz.
Die Stille war vollkommen. Alle starrten die beiden an, als wären es Aliens.
Plötzlich riefen alle auf einmal los.
Harrys Gesichtsaudruck verfinsterte sich und er hob die Hand. Das brachte die Reporter zum Schweigen.
„Ruhe!" rief er, „Erstens, wenn jemand von ihnen Fragen hat, melden sie sich, wir sind hier nicht im Kindergarten, wo alle durcheinander brüllen. Zweitens," er sah Rita mit einem stechenden Blick an, „Ihre Schnell-Schreibe Federn können sie einpacken, die funktionieren hier nicht, dafür habe ich gesorgt. Jede Zeitung, die irgendetwas veröffentlicht, was ich oder Chantal nicht wörtlich gesagt haben oder Halbwahrheiten oder Lügen ihren Artikeln hinzufügen, können sich auf eine Schadensersatzklage und auf eine diplomatische Note beim Zaubereiministerium gefasst machen, habe ich mich klar genug ausgedrückt?" sagte er in einem eisigen Ton.
Rita packte eine gewöhnliche Feder aus, als sie feststellte, dass ihre Schnell-Schreibe Feder nichts von Dumbledores Worten aufgezeichnet hatte. Sie wirkte wütend. Doch sie schluckte sichtlich ihre Wut hinunter, dann meldete sie sich und Harry rief sie auf.
„Mr. Potter, wie kommen sie dazu, solch eine Drohung auszusprechen?"
„Dass ausgerechnet sie mich das Fragen, Rita? Wer hat denn die ganzen Lügen über mich verbreitet? Doch um ihre Frage zu beantworten, falls sie Professor Dumbledore zugehört haben, werden sie folgendes festgestellt haben. Sie reden hier mit Prinzessin de Caladhan und bevor sie fragen, sie ist eine wahrhaftige Prinzessin der Elfen, die Tochter der letzten Königin, Elaine de Caladhan. Ich selbst habe von der Königin selbst den Rang eines Elfenlords zugesprochen bekommen und bin ein Paladin, ein Verteidiger des Königreiches. Zudem haben wir uns vor der Königin und mit ihrem Segen verlobt uns inzwischen ist sie gewissermaßen meine Frau, da wir am letzten Sonntag ein uraltes Heiratsritual durchgeführt haben, das seine Gültigkeit bis heute nicht verloren hat, das Ritual des goldenen Bundes. Außerdem hat mich die Königin als Prinzregenten eingesetzt. Damit vertreten wir beide, Chantal und ich, die Regierung eines selbstständigen und erhabenen Volkes und damit steht uns das Recht zu, Eingaben diplomatischer Natur beim Ministerium zu machen. Schadenersatzforderungen kann prinzipiell jeder machen, wenn sie berechtigt sind, doch die unseren werden aufgrund unseres Status selbstverständlich dementsprechend höher ausfallen." erklärte Harry gelassen.
Rita hatte geschluckt und eifrig Notizen gemacht, wie jeder andere Reporter auch.
Ein anderer Reporter meldete sich und fragte: „Wie haben sie Prinzessin de Caladhan kennen gelernt, oder sollten wir sie mit Mrs. Potter anreden? Wieso haben wir bisher keine Elfen gesehen?"
„Ah, dazu muss ich weiter ausholen, doch zunächst reden sie meine Frau weiterhin mit Prinzessin de Caladhan an, da wir unsere offizielle Hochzeit noch nicht gefeiert haben. Dazu werden wir übrigens keine weiteren Fragen beantworten, bitte sehen sie davon ab. Die Elfen, abgesehen von meiner Frau, haben bereits vor der Gründung Hogwarts diese Gefilde verlassen. Wohin sie gegangen sind, kann ich ihnen leider nicht sagen. Wie ich sie kennen gelernt habe, wollten sie wissen? Wie sie vielleicht erfahren haben, wurde ich während des Sommers von Voldemort angegriffen." Die Reporter ächzten auf und Harry schüttelte missbilligend den Kopf. Das brachte sie zur Ruhe.
„Er hat den Todesfluch auf mich gesprochen und ich gleichzeitig einen Reduktor auf ihn. Die Flüche trafen sich und es gab eine Explosion, die Voldemort verletzt hat und mich in die Vergangenheit geschleudert hat, um genau zu sein, nach etwa 800 A.D.
Dort traf ich zunächst auf Merlin, der mich etwas über ein halbes Jahr ausgebildet hat. ... Nein, lassen sie mich ausreden.
Er hat den Zeitfluss etwas manipuliert. Insgesamt war ich vier Jahre in der Zeit unterwegs, währenddessen bin ich körperlich um etwa ein Jahr gealtert und hier vergingen bis zu meiner Rückkehr vier Monate. Wenn sie wissen wollen, wie so etwas möglich ist, fragen sie Merlin. Nachdem er mich ausgebildet hat, schickte er mich zu den Eledhain, den Hochelfen. Sie schuldeten ihm viel und so brachte er sie dazu, mich in ihren geheimen Künsten der Magie und der Kampfkunst der Paladine auszubilden. Dabei habe ich Chantal kennen gelernt. Bis zu unserer Verlobung wusste ich allerdings nicht, dass sie eine Prinzessin ist. Ich habe die Abschlussprüfung als Bester, knapp vor Chantal abgeschlossen und anschließend der Königin zweimal das Leben gerettet. Aus Dankbarkeit und Anerkennung hat sie mich geadelt und mir den Rang eines Lords verliehen. Und weil sie meine Fähigkeiten anerkannt hat und weil ich um die Hand ihrer Tochter angehalten habe, hat sie mich zum Prinzregenten gemacht.
Danach hat mich Merlin um zweihundert Jahre in die Zukunft versetzt und nun raten sie, wem ich da begegnet bin?"
Die Reporter, allen voran Rita, blickten ratlos. Nur einer der Reporter meldete sich.
„Ja?" rief Harry ihn auf.
„Arnold Peeble, Lord Potter. Gehe ich richtig in der Annahme, dass sie dort auf Godric Gryffindor, Helga Hufflepuff, Rowenna Ravenclaw und Salazar Slytherin getroffen sind und bei dem Bau Hogwarts geholfen haben? Gehe ich weiterhin richtig in der Annahme, dass ihnen sowohl das Land, als auch das Schloss selbst gehören und wenn ich schon dran bin, ist es nicht so, dass sie unter dem Namen Harold Evans einige Bücher geschrieben haben, die, wenn ich es sagen darf, exzellent sind?"
„Sie sind gut informiert, Mr. Peeble. Sollten sie nach der Pressekonferenz oder später weitere Fragen haben, dürfen sie mir gern eine Eule schicken, so lange es im Rahmen bleibt. Das untersage ich im übrigen allen anderen hier, damit das klar ist.
Sie haben in allen Punkten recht. Ich habe die vier bekannten Gründer Hogwarts getroffen, sowie Merlin, der ebenfalls einen großen Anteil dazu beigetragen hat. Nur war er zweihundert Jahre älter. Zusammen habe wir das Schloss gebaut und den Unterricht geplant. Ich war außerdem maßgeblich an den meisten Schutzzaubern um Hogwarts beteiligt und ich habe die Zauber in der Winkelgasse modifiziert und verstärkt. Das Land und damit das Schloss gehören tatsächlich mir. Es ist das Land der Eledhain und es wurde mir von Königin Elaine überschrieben, sicherlich auf Anraten Merlins. Doch um eventuelle Fragen vorweg zu nehmen, das hat keinen Einfluss auf die Schule. Ich habe mit den anderen Gründern einen Vertrag geschlossen, dass die Schule, solange sie existiert, das Gebäude unentgeltlich nutzen kann. Im Gegenzug werden alle meine Nachfahren kostenlos unterrichtet und ich habe ein eigenes Quartier im Schloss. Und ja, ich habe einige Bücher geschrieben."
„Vielen Dank, Lord Potter." sagte Peeble höflich.
Nun meldete sich Rita wieder und fragte: „Ist es wahr, dass sie der mysteriöse Krieger waren, der den Angriff auf Hogwarts vereitelt hat und die Winkelgasse befreit hat? Wie haben sie das geschafft? Die Todesser hatten doch diese unschlagbaren Flamenschwerter, oder?"
„Ah, in diesem Punkt wissen sie erstaunlich viel, Rita. Ja und Ja. Doch die Winkelgasse habe ich nicht allein befreit, einen großen Anteil daran hatte auch meine liebe Frau und sie hätte dabei fast ihr Leben verloren. Es bedurfte der ganzen Magie der Menschen und der Elfen um sie zu heilen. Auch der Orden hat einen großen Teil dazu beigetragen, doch das hat die Presse ja schon berichtet. Was den Angriff auf Hogwarts angeht, den habe ich mit Hilfe meines Vertrauten Wolfs Brutus und meines Pferdes Schatten abgewehrt. Dabei kamen mir natürlich die Kenntnisse, die ich als Paladin erworben habe zu gute. Noch was?"
„Wieso waren sie mit ihrem Schwert so erfolgreich gegen die Flammenschwerter?" fragte sie nach.
„Kein Kommentar."
Die nächste Frage ging an Chantal: „Wie haben sie sich in Harry... Verzeihung, Lord Potter verliebt, wenn die Frage gestattet ist."
Sie warf Harry einen Blick voller Liebe und Zuneigung zu, diesen Augenblick hielt einer der Fotografen fest, bevor sie antwortete:
„Harry ist ein Mensch und die Elfen haben schlechte Erfahrungen mit den Menschen gemacht. Daher haben sie ihn nicht gerade sehr freundlich behandelt und er war praktisch von der ersten Sekunde an ein Außenseiter. Auch ich war unter denen meines Alters ein Außenseiter, doch ihm gegenüber war ich aufgeschlossen und hatte keine Vorurteile. So hatte ich die Chance ihn kennen zu lernen und erkannte einen Mann, wie man sich ihn nur wünschen kann. Er war immer hilfsbereit, ehrlich und entschlossen, sich seiner großen Aufgabe zu stellen und seinen Freunden und euch zu helfen. Er ließ sich durch nichts daran hindern und zunächst bewunderte ich ihn dafür. Doch je mehr ich ihn kennen lernte, desto mehr fühlte ich mich zu ihm hingezogen und ich habe mich in ihn verliebt. Wir Elfen gehen nahezu immer eine Beziehung mit unserem Seelenpartner ein, da wir lange genug leben, um nach ihm suchen zu können und wir wissen auch, wenn wir ihn gefunden haben. Harry ist mein Seelenpartner."
„Das ist rührend Prinzessin de Caladhan. Ich freue mich wirklich für sie beide, denn Harry hat schon so viel für uns getan und hatte bisher nicht wirklich ein glückliches Leben. Er hat es verdient. Doch den Geschichten zu folge leben die Elfen sehr lange und sie haben das gerade bestätigt. Harry hingegen ist nur ein Mensch mit einer vergleichsweise kurzen Lebensspanne. Wie wirkt sich das auf ihre Beziehung aus? Wird er nicht immer älter werden und ein Greis sein, während sie noch nicht mal die Blüte ihres Lebens erreicht haben."
Harry und Chantal sahen sich liebevoll an und ihre Blicke sagten eigentlich alles. Selbst wenn es so wäre, würde es keine Rolle spielen. Chantals Antwort jedoch war: „Kein Kommentar."
„Lord Potter, sie sagten, sie hätten die Magie der Elfen erlernt. Könnten sie uns nicht eine kleine Demonstration geben?"
„Die haben sie doch schon bekommen. Schließlich sind wir beide trotz des Anti-Apparations-Feldes hier herein teleportiert, oder? Doch wenn sie gleich nach dem Ende der Konferenz etwas warten, zeigen wir ihnen noch unsere Pferde und Brutus, denn ich bin mir sicher, dass sie die Tiere sehen wollen."
Der Reporter nickte und notierte sich etwas.
„Dürfen wir sie beide mit ihren treuen Tieren fotografieren?"
Harry nickte. Dann rief er einen anderen Reporter auf.
„Lord Potter, haben sie Prinzessin de Caladhan aus der Vergangenheit mitgebracht?"
„Nicht direkt. Ich habe mich nach dem Training von ihr trennen müssen. Erst als ich nach Hogwarts kam, traf ich sie wieder. Merlin in Zusammenarbeit mit Königin Elaine haben sie und ihr treues Pferd Sturmwolke in einem mächtigen Stasisfeld konserviert. So überdauerte sie die Jahrhunderte, während für sie keine Zeit verging. Merlin versteckte sie und brachte sie zuletzt in einen geheimen Raum Hogwarts, wo sie von speziellen Hauselfen beschützt wurde. Als ich von meinem Ausflug in die Geschichte wiederkam, brachten sie Chantal zu mir und ich befreite sie aus dem Feld."
„Wow, ich meine, das ist beeindruckend. Also, dass sie ihre Verlobte wiedergesehen haben, verdanken sie einzig und allein Merlin?"
„Ja, allerdings, dass ich mich von ihr trennen musste verdanke ich auch ihm."
„Sie haben sich verlobt, obwohl sie wussten, dass sie gehen müssen?"
„Darf ich fragen, wie ihr Name ist?" fragte Harry und seine Stimme drückte deutlich aus, das er nicht gerade fröhlich war.
Der Reporter schluckte: „Simon Dar, Teen Witch Weekly."
„Also, Mr. Dar. Ich warne sie und alle anderen Reporter von vorneherein mir oder Chantal unlautere Absichten zu unterstellen, ist das klar?"
Er nickte und wirkte plötzlich etwas blass.
„So, um ihre Frage zu beantworten, obwohl sie das eigentlich nichts angeht: Stellen sie sich vor, sie treffen eine Frau und wissen, die ist es, die eine, die sie wirklich und wahrhaftig lieben und das aus tiefstem Herzen. Ich rede hier von wahrer Liebe, von Seelenpartnerschaft. Könnten sie je eine andere Frau lieben? Ich nicht. Weil ich das wusste, weil ich wusste, dass ich nie eine andere Frau lieben würde außer ihr und dass es ihr genau so ging, darum habe ich mich mit ihr verlobt. Und wie sich herausgestellt hat, war es genau die richtige Entscheidung."
Der Reporter nickte.
Noch einmal meldete sich Peeble und Harry nickte ihm freundlich zu.
„Ich habe bereits einmal vom Ritual des goldenen Bundes gehört. Ich möchte nicht auf die Details eingehen, da sie etwas privat und gleichzeitig ... spektakulär sind. Doch eines würde ich gern wissen. Das Ritual geht auf die Vorfahren der Druiden zurück und trotz ihrer beeindruckenden Fähigkeiten und ihres Wissens, das sie unter anderem in ihren Büchern zeigen, benötigen sie doch einen wahren Druidenpriester und ich kenne eigentlich nur einen. Ich möchte wissen, ob er bei diesem Ritual geholfen hat."
Harry nickte beeindruckt, „In der Tat. Auch ich kenne nur einen Druidenpriester und ja, er war für das Ritual erforderlich und anwesend. Es war Merlin selbst, der sie Zeremonie vollzogen hat."
Die anderen Reporter tuschelten, als sie Merlins Namen hörten und erfuhren, dass er in dieser Epoche gewesen war. Doch da Harry sich noch mit Peeble unterhielt, konnten sie nichts fragen.
„Lebt er noch?" fragte Peeble weiter.
„Nein, nicht dass ich wüsste. Er ist, wie ich, durch die Zeit gereist, um uns zu helfen."
„Danke, Lord Potter. Ich habe keine weiteren Fragen."
Die Reporter waren sprachlos, doch auch sie wussten nicht, was sie noch fragen sollten. Fragen nach Hochzeit oder anderen privaten Plänen würde er nicht beantworten, genau so wie Fragen nach Voldemort und so dankten sie ihm, gratulierten den beiden und verließen nach und nach das Lokal.
Schließlich blieb einer zurück und Harry kannte ihn. Es war Ambrosius Plax.
Harry und Chantal gingen zu ihm.
„Harry, ich hab noch ein paar Fragen, die letztes Mal offen geblieben sind. Ich habe den Namen Endryl de Caladhan schon vor der Epoche der Gründer gelesen, lange vorher. Es ging um den Sturz des Triumvirats..."
Harry sah ihm tief in die Augen und erzeugte mit einer Handbewegung ein Feld, dass Lauscher und Beobachter nichts von dieser Unterhaltung hören würden.
„Ja, Mr. Plax. Ich war in Atlantis und ich habe den Widerstand gegen das Triumvirat geführt."
"Danke. Mehr werde ich sie nicht zu Atlantis fragen, es sei denn, sie gestatten mir, sie gelegentlich wegen einiger unklarer Fakten zu konsultieren."
„Sie sind mir willkommen, aber nur persönlich. Das Wissen ist äußerst brisant."
„Dessen bin ich mir bewusst. Noch etwas... der Aufstand der Muggel um Hogwarts..."
"Ja, auch den habe ich erlebt."
„Äh... gut. Danke."
„Mr. Plax. Sie scheinen ein sehr engagierter Wissenschaftler zu sein. Wenn das alles mit Voldemort vorbei ist, werde ich ihnen vielleicht etwas zukommen lassen, dass ihnen in dieser Epoche hilft... das Tagebuch der Gründer."
Seine Augen begannen zu leuchten. „Das... ich wäre überglücklich, Mr. Potter."
Harry und Chantal traten Hand in Hand aus dem Lokal. Vor de, Pub hatten sich bereits einige Schaulustige versammelt, denn der Fakt der Pressekonferenz war schon durchgesickert, sowie scheinbar bereits einige Fakten, die dort bekannt gegeben wurden. Alle starrten die beiden ehrfürchtig an. Die Anwesenden Ordensmitglieder nickten den beiden dankbar zu, nichts als Respekt sprach aus ihren Augen, doch sie gingen nicht weiter auf sie zu, das würde zu viele Fragen der Presse aufwerfen. Die wusste zwar inzwischen, dass es den Orden gab und dass Dumbledore etwas damit zu tun hatte, nicht jedoch, wer alles Mitglied war.
Diesmal musste Harry nicht pfeifen, denn Brutus hatte gespürt, dass sein Herr ihn brauchte und hatte die beiden Pferde mitgebracht.
Die Leute sprangen entsetzt beiseite, als erst der mächtige Wolf und anschließend die beiden wunderbaren Pferde auf das Pub zustürmten.
Vor dem Pub hielten die Pferde und grüßten ihre Besitzer, in dem sie sich auf die Hinterhufe stellten und einmal wieherten.
Harry strich Brutus dankbar über das Fell, dann schwangen sich die beiden auf ihre Pferde. Beide ließen ihre Pferde noch einmal hochsteigen, ein Bild das in den nächsten Tagen durch die Presse gehen würde und sogar das Hauptposter der nächsten Teen-Witch-Weekly werden würde, so beeindruckend sahen die beiden Krieger auf ihren großen wunderschönen Rossen aus.
Dann drehten sie sich um und entschwanden im vollen Galopp in Richtung des Schlosses. Brutus beeilte sich, mit ihnen Schritt zu halten.
Kurz darauf waren sie den Blicken der Reporter entschwunden und diese machten sich auf in ihre Redaktionen.
AN: Nur um das mal klar zu stellen, dass Chantal oder Harry sterben, könnte sich unter Umständen noch ergeben, während ich die Story schreibe, das war alles was die Bemerkung im letzten Kapitel sagen sollte. Doch ich kann euch beruhigen, der Plot sieht so etwas bisher nicht vor und da sich die Story langsam aber sicher dem Ende zu neigt, wird es wohl auch nicht passieren
@Kissymouse: Die Verbindung der Seelen wird wahrscheinlich bald eine Rolle spielen, vielleicht schon mal kurz im nächsten Kapitel
@severina: Lord Endryl wird wohl auf Möchtegern-Lord Voldie erst wieder im Finale treffen.
