Der 27. Dezember war ein ganz besonderer Tag für Harry und Chantal. In den letzten Tagen hatten sie alle Vorbereitungen für die Hochzeit getroffen und die Einladungen für ihre Freunde rausgeschickt. Die Weasleys und die Grangers waren kurzfristig zur Weihnachtsfeier nach Hogwarts gekommen und gleich geblieben.
Die letzte Nacht hatte Harry mit Ron im Gryffindor-Schlafsaal verbracht, während seine Frau in seiner Wohnung geblieben ist. Schließlich sollte der Bräutigam die Braut in der letzten Nacht nicht sehen und es würde Unglück bringen, die Braut vor der Zeremonie im Brautkleid zu sehen. So hatte Chantal heut morgen genug Zeit, sich fertig zu machen und das erste was Hermine und Ginny taten, war natürlich in Harrys Wohnung zu strömen, um ihr zu helfen und sich selbst schick zu machen. Harry hatte Dobby Bescheid gegeben, dass er den Mädchen Frühstück in seine Wohnung bringen würde.
Er stand wie gewohnt zeitig auf und kümmerte sich um die Pferde, seinen schwarzen Hengst Schatten, die weiße Stute von Chantal Sturmwolke und Hermines neues Pferd Athene. Der Ausritt würde heut morgen flach fallen, so fütterte er die Pferde nur und striegelte sie etwas. Währenddessen leistete ihm wie so oft Hagrid Gesellschaft.
„Na, Harry. Bist du aufgeregt?"
„Ein bisschen schon, aber nicht, weil ich Chantal heirate, sondern wegen der vielen Gäste."
„Hmm... typisch." sagte Hagrid grinsend, „Andererseits seit ihr beiden ja schon verheiratet mit einem Ritual, das wesentlich mehr bedeutet und bindender ist, als die herkömmliche Hochzeit."
„Jep. Das macht es einfacher. Aber, glaube mir, Hagrid, ich habe nicht die geringsten Zweifel."
„Ich weiß."
„Was ist mit Madam Maxime? Versteht ihr euch gut?"
„Oh ja. Wir sind in engem Kontakt geblieben, nach dem Fiasko mit den Riesen. Ich wünschte nur, sie wäre hier." seufzte Hagrid.
„Und warum ist das so?"
„Uhm... na ja... ähm...."
„Also du magst sie?" fragte Harry freundlich lächelnd.
Hagrid nickte eifrig.
„Hast du es ihr schon gesagt?"
Hagrid schüttelte den Kopf.
„Warum nicht?"
„Es ist nicht so einfach..."
„Ah, der große Hagrid, der sich ohne Angst nachts in den unheimlichsten Wald Britanniens traut hat Angst. Was passiert dir, wenn sie nein sagt? Meinst du, ihr seid dann weniger gute Freunde?"
„Ähm.... nein."
„Würde es dir schlechter gehen als jetzt mit dieser Ungewissheit, ich meine, du wüsstest wenigstens wo du stehst."
„Hmm..."
„Und wenn sie ja sagt?"
„Wäre ich der glücklichste Mann auf der Welt."
Harry lachte, „Nach mir."
Hagrid stimmte ein.
Harry schaute nachdenklich in die Ferne, dann wanderten seine Mundwinkel leicht nach oben.
„Vielleicht solltest du sie fragen."
„Was meinst du?" fragte Hagrid.
„So ein Fest ist doch die ideale Umgebung, besonders eine Hochzeit." sagte Harry salomonisch.
Hagrid sah ihn mit geweiteten Augen an.
„Nein... sag nicht du hast..."
Harry deutete mit dem Kopf in Richtung Himmel.
Dort konnte man nun einen kleinen schwarzen Punkt erkennen, der schnell immer näher kam und eine beachtliche Größe erreichte.
Schließlich konnte man die riesige fliegende Kutsche erkennen.
Schließlich landete sie fast direkt vor Hagrids Hütte.
Harry ging zu der Kutsche und öffnete galant die Tür.
„Willkommen Madam Maxime. Sie kommen gerade rechtzeitig, das Frühstück wird jeden Moment serviert. Der Direktor wird dann auch zu ihrer Verfügung stehen. Ich denke, in der Zwischenzeit wird sich Hagrid gern um sie kümmern und egal, was er sagt, er konnte es kaum erwarten sie wiederzusehen." begrüßte Harry sie freundlich und zwinkerte ihr zu.
„Danke `arry, für deine Einladung. Ich fühle mich gee`rt. Wenn du nichts dagegen `ast, ge' e ich zu `agrid."
„Selbstverständlich, Madam Maxime. Ich hoffe, sie leisten uns beim Frühstück Gesellschaft. Danach werden die Gäste eintreffen, die noch nicht da sind und gegen elf beginnt die Zeremonie."
„Natürlich, `arry."
Harry geleitete Madam Maxime zu Hagrid und sagte: „Kümmere dich gut um meinen Gast Hagrid." und grinste frech.
Hagrid wurde etwas rot, doch schließlich riss er sich zusammen und begrüßte seine Freundin.
Harry ging zurück ins Schloss. Als er sich noch mal umdrehte, stellte er amüsiert fest, dass sich die beiden umarmten und einen sanften Kuss austauschten.
Beim Frühstückstisch traf er Ron und die Creevys sowie die restlichen Weasleys. Die Lehrer saßen, wie in den letzten Tagen am Gryffindor-Tisch.
„Albus, Madam Maxime ist soeben eingetroffen. Sie begrüßt gerade Hagrid, dann wird sie zu uns kommen."
„Perfekt." erwiderte Dumbledore und seine Augen funkelten genauso tückisch, wie Harrys. Ron grinste frech, Harry hatte ihn natürlich darüber informiert.
Das Frühstück war eine lustige Angelegenheit, die meisten machten ihre Witze, dass Harry jetzt an die Kette gelegt würde, doch alle, die die beiden kannten, wussten, dass das nicht der Fall war. Sie waren einfach füreinander geschaffen.
Harry und Ron verabschiedeten sich frühzeitig, um sich fertig zu machen, denn ab zehn wurden die nächsten Gäste erwartet.
Halb zehn waren er und Ron wieder in der großen Halle, wo sie schon von den Lehrern und den Weasleys erwartet wurden.
Als Harry die Halle betrat, verstummte jegliche Unterhaltung und alle starrten ihn an.
Er trug einen maßgeschneiderten Anzug aus feinstem schwarzen Tuch, das im Licht der Morgensonne silber zu schimmern schien.
Darüber trug er eine offene dunkelgrüne Robe, die seine grünen Augen zur Geltung brachte, die von einer feinen silbernen Kette an der Hüfte zusammen gehalten wurde. In den feinen Stoff waren Silberfäden gewirkt worden, so dass auch die Robe im Sonnenlicht schimmerte. Seine langen wilden Haare waren fast gezähmt und hingen offen und etwas wellig über seine Schulter.
Seine durchtrainierte Figur und sein sicheres und aufrechtes Auftreten, ließen ihn wie einen Aristokraten erscheinen und einen geborenen Anführer. Dazu strahlte er eine Aura der Macht und Autorität aus, die man sonst nur bei Dumbledore sah und sie übertraf sie noch.
Mit sicherem Schritt und seinen typischen bei den Elfen antrainierten geschmeidigen Bewegungen einer tödlichen Raubkatze trat er zu seinen Freunden.
Tonks, die neben Remus stand und ebenfalls über Weihnachten geblieben war, stieß einen langen Playboypfiff aus und sagte: „Wow."
Die anderen nickten, selbst McGonagall.
Kurz darauf kamen die ersten Gäste und Harry begrüßte sie alle freundlich. Seine Freunde aus der Schule umarmte er herzlich und er bekam mehr, als nur ein Kompliment für sein Aussehen und natürlich dankten ihm alle für die Befreiung von Voldemort.
Die Halle war festlich geschmückt und die Gäste hatten bereits an den Tischen Platz genommen. Ron stand mit Harry und Dumbledore noch in der Mitte der großen Halle. Remus war zu Harrys Wohnung gegangen, um die Braut und die Trauzeugin zu holen. Ginny war bereits zu ihrer Familie zurückgekehrt und flüsterte die ganze Zeit mit Molly, vermutlich über Chantals Kleid.
Es blieben noch fünfzehn Minuten, bis die Zeremonie beginnen würde.
Plötzlich spürte Harry, wie sich ihm die Nackenhaare aufstellte. Eine überaus mächtige Magie begann sich, im Zentrum der großen Halle zu sammeln.
Er drehte sich schwungvoll um und erzeugte mit der linken Hand einen silbernen Schild, der sowohl sich, Dumbledore und Ron schützte, als auch die Gäste.
In der rechten formte sich ein mächtiger Flammenball, der in gleißendem Weiß leuchtete. Seine grünen Augen wirkten kalt, berechnend und stahlhart.
Die Gäste waren ob der plötzlichen Reaktion überrascht, beeindruckt und verwirrt, doch ihre Augen wandten sich zum Zentrum der Halle, als sich ein grauer Spalt bildete und langsam begann, sich zu weiten. Nichts als grau waberte in dem Spalt.
Ron und Dumbledore zückten ihre Zauberstäbe.
Zwei wunderschöne Elfen, ein Mann und eine Frau traten aus dem Spalt.
Harrys Augen leuchteten auf und sofort verschwanden der Schild und auch der Flammenball und er drückte die Zauberstäbe von Ron und Dumbledore nach unten.
Ein kleines Elfenmädchen trat schüchtern hinter der Elfenfrau aus dem Spalt, gefolgt von Merlin und einem weiteren Mann, gekleidet in eine schwarze Robe.
Dann fiel der Spalt zusammen.
Harry trat vor die Frau und verneigte sich vor der Frau: „Königin Elaine de Caladhan. Es ist mir eine Ehre, sie hier begrüßen zu dürfen und eine äußerst positive Überraschung." fügte er mit einem Seitenblick auf Merlin hinzu.
Die Gäste folgten der Geste verwundert. Da die Konversation in der Elfensprache durchgeführt wurde, verstanden sie kein Wort.
„Entschuldigen sie mich einen Moment, ich würde gern dafür sorgen, dass uns alle verstehen, bevor sie mir ihre Begleiter vorstellen." sagte Harry höflich und die Königin nickte ihm freundlich zu.
Er drehte sich um und murmelte einen langen Zauberspruch.
Dann drehte er sich wieder zurück.
„Darf ich sie und ihre Begleiter erneut begrüßen, Königin Elaine de Caladhan von den Eledhain, da uns nun alle verstehen, wie ihr auch meine anderen Gäste verstehen werdet?"
„Vielen Dank, Endryl de Caladhan. Rechts neben mir steht Prinz Calin, Thronerbe von Elvandar und mein Verlobter." Calin trat vor und gab Harry die Hand.
„Willkommen in Hogwarts, Prinz Calin."
„Das kleine Mädchen neben mir ist unsere Tochter, Sydhe. Komm schon, begrüße Endryl, wie es sich gehört." sagte sie lächelnd. Ihre Tochter versuchte sich, hinter ihr zu verstecken.
Harry kniete sich nieder und nun traute sie sich vor und gab ihm schüchtern die Hand. Harry begrüßte auch sie mit einem Lächeln.
„Emrys kennst du ja bereits und der Mann neben ihm ist einer der mächtigsten Zauberer Midkemias, dort wo wir nun sind und hat uns geholfen, den Spalt in eure Welt zu öffnen. Milamber."
Ein weise wirkender Mann mittleren Alters begrüßte Harry und er spürte, dass er von einer Aura der Macht umgeben wurde, ähnlich, wenn nicht sogar noch mehr als Merlin. Harry musterte ihn intensiv und seine Aura. Dann lächelte er.
„Willkommen Milamber, der du auf vielen Pfaden der Magie wandelst."
Ein leichtes Lächeln umspielte Milambers Lippen und er antwortete: „Es ist mir eine Ehre dich kennen zu lernen, Prinz Endryl. Merlin hat mir schon viel von dir erzählt und ich muss neidvoll anerkennen, dass er nicht im geringsten übertrieben hat, was deine vielfältigen Talente und deine Macht angeht."
Harry nahm das Kompliment mit einem Lächeln an.
„Nochmals Willkommen. Zunächst möchte ich euch bitten, mich Harry zu nennen, denn hier kennt man mich unter dem Namen Harry James Potter. Wie euch Merlin sicher berichtet hat, feiern wir heute hier offiziell die Hochzeit von Chantal und meiner Wenigkeit. Da sie jeden Moment hier erscheinen wird, schlage ich vor, ich mache euch später mit den anderen Gästen bekannt. Fürs Erste stelle ich euch nur meinen Mentor, Freund und Schuldirektor Albus Dumbledore vor, der die Zeremonie leiten wird. Er ist einer der mächtigsten Zauberer dieser Welt. Und neben mir steht mein bester Freund und Trauzeuge Ron Weasley. Die Trauzeugin für Chantal wird meine beste Freundin Hermine Granger sein und zum Altar geführt wird sie vom besten Freund meines Vaters und einem guten Freund von mir, Remus Lupin. Es sei denn, sie wünschen diese Rolle zu übernehmen." sagte er zu Elaine und ihrem Verlobten.
„Das ist sehr freundlich Endryl... Harry. Doch ich möchte mich nicht in diese Zeremonie einmischen. Ich würde es begrüßen, wenn wir neben ihr vor dem Altar stehen dürften."
„Es wäre mir eine Ehre. Ihre Anwesenheit ist unser beider bestes Geschenk, Mylady."
Sie sah ihn böse an, dann sagte sie: „Harry, wenn diese Zeremonie vorbei ist, möchte ich, dass du uns mit unseren Namen ansprichst, sonst werde ich dich den ganzen Abend nur mit Prinz Endryl de Caladhan anreden."
„Selbstverständlich Mylady. Wie könnte ich meiner Königin und Schweigermutter widersprechen." erwiderte er mit funkelnden Augen, einem leichten Grinsen und einer tiefen Verbeugung.
Die Neuankömmlinge begrüßten Dumbledore und Ron freundlich, dann nahmen sie alle ihre Plätze ein.
Harry stand rechts neben dem Altar und etwas dahinter Ron und neben ihm hatte sich Merlin platziert. Ron bemühte sich ernsthaft, ihn nicht anzustarren oder vor Ehrfurcht im Boden zu versinken und Merlin quittierte das mit einem freundlichen Zwinkern.
Elaine, ihr Verlobter und ihre Tochter standen links neben dem Altar und Milamber etwas im Hintergrund.
Dumbledore schwang seinen Zauberstab und die Musik für den Einmarsch der Braut begann.
Die riesige Doppeltür zur Großen Halle öffnete sich und Remus trat ein, Chantal an seiner rechten Seite mit untergehaktem Arm. Die Zeit schien sowohl für Harry als auch für Chantal stehen zu bleiben.
Harry versank in der Schönheit seiner Liebsten. Sie hatte ein elegantes Kleid aus einem hellen silber glänzendem Stoff an über das von oben bis unten ein gewundenes Muster aus tiefem Grün zog, dass ihre Verbundenheit zur Natur zeigte und überdies hervorragend zu Harrys Robe passte. Ihre Haare waren wunderschön in leichten Wellen und locken angeordnet. Dazu trug sie ein einfaches Geschmeide aus Mithril, dass sie ebenso wie ihr Kleid aus ihrem Verließ hatte. Ihre Mutter hatte ihr diese Sachen als Hochzeitsgeschenk überlassen. Sie war einfach umwerfend schön.
Ihre Augen waren auf Harry fixiert und auch sie musterte ihn und bewunderte seine Schönheit. Sie bemerkte, dass er sie ebenso bewundernd anstarrte, wie sie ihn und ihr wurde heiß und kalt. Doch dann sah er ihr tief in die Augen und drehte seinen Kopf demonstrativ nach links, wo sie stehen würde. Sie folgte seinem Blick und ihre Herz setzte für einen Moment aus.
Die Zeremonie war ihr plötzlich egal, sie riss sich von einem überraschten Remus los und rannte die ganze Halle entlang auf ihre Mum zu und fiel ihr schluchzend um den Hals. „Mum!" schluchzte sie glücklich. Elaine strich ihr sanft und beruhigend über den Rücken.
Remus und Hermine sahen ihr überrascht und verwirrt hinterher.
Harry zwinkerte ihnen zu und winkte sie heran.
Sie warteten, bis sich Chantal etwas beruhigt hatte. Auch Elaine standen die Tränen in den Augen und einigen der vielen Gäste auch.
Albus räusperte sich und sagte: „Vielleicht stellen sie ihrer Tochter kurz ihre Begleitung vor, bevor wir mit der Zeremonie fortfahren, Königin Elaine."
Sie nickte und nahm Chantals Hand.
„Chantal, das hier ist mein Verlobter Prinz Calin. Er ist der Thronerbe von Elvandar, eines dortigen Elfenreiches, wo wir sehr freundlich aufgenommen wurden. Mit ihm habe ich eine Tochter. Darf ich dir deine Schwester Sydhe vorstellen."
Chantal hatte schon wieder neue Tränen in ihren strahlenden Augen und sie umarmte Calin herzlich, dann kniete sie sich zu Sydhe runter.
Diese kam wieder erst schüchtern auf sie zu, doch Chantal zog sie an sich heran und umarmte sie herzlich, „Ich habe eine Schwester." murmelte sie glücklich.
Nun fing auch die kleine an, fröhlich zu strahlen und sie erwiderte Chantals Umarmung.
Als sie sich wieder aufgerichtet hatte, behielt sie die Hand ihrer Schwester in ihrer Hand.
„Ich freue mich für euch, Mum." sagte sie ehrlich.
„Danke, mein Kind. Du hast keine Ahnung, was mir das bedeutet. ... Emrys kennst du ja bereits und hinter uns steht Milamber, ein enger Freund Macros und mindestens genauso mächtig wie er. Ihm und Emrys ist es zu verdanken, dass wir heute hier sein können."
Sie umarmte auch ihn ganz unzeremoniell, dankbar dafür, dass ihre Mum an ihrem größten Tag dabei sein kann.
Dann nahm sie Harrys Hand und wandte sich ihrer Mum zu.
„Mum, Merlin... Emrys hat dir sicher gesagt, dass wir jetzt offiziell heiraten und möglicherweise, dass wir schon durch das Ritual des goldenen Bundes verheiratet sind."
Elaine nickte gerührt.
„Aber wir haben noch eine schöne Neuigkeit für euch."
Elaine sah ihre Tochter und Harry fragend an.
„Wir erwarten ein Baby. Es kommt im September."
Elaine schloss Harry und Chantal in eine innige Umarmung und dicke Freudentränen liefen über ihre Wangen.
Nach einigen Minuten räusperte sich Dumbledore und sagte: „Wir sollten zunächst die Zeremonie durchführen."
„Selbstverständlich." sagte Elaine und löste sich von den beiden.
Harry und Chantal traten wieder vor den Altar und warteten Hand in Hand.
Dumbledore schaute sich in der Halle um und räusperte sich. Dann begann er laut zu sprechen.
„Wir sind heut zusammengekommen, um die Verbindung zweier wunderbarer und sich liebender Menschen zu besiegeln. Dass diese beiden so viel für uns getan haben, brauche ich sicher nicht zu erwähnen, die Ereignisse der letzten Woche sind zumindest den damals Anwesenden sicher noch gut im Gedächtnis. Umso mehr freut es mich, dass wir dieses Übel überwunden haben und nun so ein glückliches und wunderbares Ereignis feiern können. Im Strudel des Krieges und der Vorbereitungen auf den Kampf haben sich diese beiden treuen Seelen gefunden und ihre Liebe füreinander entdeckt. Beide sind sie stark, bereit für das Gute zu kämpfen und mächtige Krieger und Zauberer, die uns jeden Tag aufs Neue mit ihren Talenten und Fähigkeiten überraschen. Schwere Lasten ruhten auf ihren Schultern und ein nicht gerade angenehmes Schicksal wurde insbesondere Harry zu teil. Die Leere, die der Verlust seiner Familie und Eltern hinterlassen hat, bist du bereit aufzufüllen, Chantal, genauso wie Harry deine Familie sein wird, die du für euer Glück aufgegeben hast. Schon dass allein beweist eure innige Liebe zueinander. Und trotzdem ihr so stark seid, empfindet ihr auch sehr tiefe Gefühle füreinander und eure Freunde und seid immer bereit, den Schwachen zu helfen, ohne nur einen Augenblick zu zögern. Mit dieser Zeremonie beginnt ein neuer Lebensabschnitt für euch und neue Herausforderungen liegen vor euch. Der Bund den ihr eingehen wollt, soll für das ganze Leben gelten, es heißt Liebe und Glück zu teilen, aber auch Schmerz und Trauer. Es wird nicht immer gute Zeiten geben, sondern auch schlechte und hier ist es nur die Stärke eurer Liebe füreinander, die euch über die schlimmeren Zeiten eures Lebens hinweghelfen wird.
Harry bist du bereit, Chantal als deine wahre und einzige Frau anzuerkennen, sie zu ehren und zu lieben, in guten wie in schlechten Tagen, für sie da zu sein und für sie und eure Familie zu sorgen, bis ans Ende eures Lebens?"
„Ja, das bin ich."
„Chantal, bist du bereit, Harry als deinen wahren und einzigen Ehemann anzuerkennen, ihn zu lieben und zu ehren und ihm beizustehen in guten, wie in schlechten Zeiten?"
„Ja, das bin ich." erwiderte sie und sie hatte bereits wieder feuchte Augen, die dennoch voller Liebe strahlten.
„Dann tauscht die Ringe."
Ron zog ein kleines Kästchen aus seiner Festrobe und öffnete es. Dann hielt er es Harry hin. Es enthielt zwei wunderschöne Ringe, der größere war ein einfaches Band aus Gold mit einem silbernen Muster in der Mitte. Der kleinere waren bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Lilien mit Stielen aus Gold und Blüten aus Silber, die ineinanderverwoben waren und so den Ring bildeten.
Harry nahm den Ring heraus und steckte ihn sanft auf Chantals Finger. Er passte sich automatisch ihrem Finger an und sie betrachtete den wunderschönen Ring mit großen Augen. Sie wusste, das war der Ring seiner Mutter und dass er den Ring seines Vaters tragen würde. Das war es, was er aus dem Familienverließ geholt hatte. Er hatte sie gefragt, ob sie einverstanden war und sie hatte ihm gern zugestimmt. Sie wusste, dass ihm das viel bedeutete und sie fühlte sich geehrt, dass er sie für würdig hielt, den Trauring seiner geliebten Mum zu tragen. Und nicht zuletzt hatte sie noch nie einen schöneren Ring gesehen. Dann begann Harry sein Gelübde mit seiner sanften und doch ernsten Stimme:
„Chantal. Ich bin durch die Zeit gereist und habe Jahrtausende überwunden, um mich auf einen Kampf gegen das Böse vorzubereiten. Einen Kampf, den ich nur führen wollte, um meine Freunde in Sicherheit zu wissen, doch einen weiteren Sinn sah ich in meinem Leben nicht. In einer Zeit, die über tausend Jahre zurückliegt, traf ich dich und ich wusste vom ersten Augenblick an, dass du etwas ganz besonderes bist. Für einige Zeit warst du die einzige, mit der ich reden konnte und ich wusste, dass du mich verstehst und ich öffnete mich dir, wie ich mich noch nie geöffnet habe. Du sahst mich nicht als einen Helden, einen mächtigen Zauberer oder eine Berühmtheit. Du sahst mich als das was ich bin und wer ich bin, einfach Harry. Aus diesem anfänglichen und instinktiven Vertrauen, das zwischen uns herrschte wurde Freundschaft und aus Freundschaft wurde Liebe. Trotzdem wir wussten, dass für uns nur dieses Jahr der Ausbildung blieb, gaben wir unserer Liebe nach und es war das beste, das mir je passiert ist.
Chantal, du hast meinem Leben einen Sinn gegeben. Du hast mir die Bedeutung von Gefühlen und Zärtlichkeit gezeigt und du hast mein Herz für dich entflammt. Als ich von dir ging und aus deiner Zeit verschwand, wusste ich, dass es kaum einen Weg zu dir zurück geben würde und doch wusste ich auch, dass ich nie eine andere Frau lieben würde für den Rest meines Lebens. Es ist das größte Glück für mich, dass du einen Weg zu mir in meine Zeit gefunden hast. Ich schwöre hier und jetzt mit denen als Zeugen, die mir am meisten bedeuten, die meine Freunde und meine Familie sind, dich zu lieben für immer und bis in alle Ewigkeit."
Dicke Tränen rannen über Chantals Wangen und sie hörten, wie einige der Gäste in ihre Taschentücher schnieften. Harry nahm ein weißes Taschentuch aus seiner Robe und wischte ihr sanft die Tränen von den Wangen.
Es dauerte eine Weile bis sie sich wieder gefasst hatte. Dann nahm sie den Ring aus dem Kästchen und steckte ihn Harry an den Finger.
Mit zunächst zitternder Stimmer, die doch immer fester und sicherer wurde, begann sie ihr Gelübde:
„Harry, du kamst zu uns Elfen als jemand der Hilfe suchte für die schwere Aufgabe, die trotz deiner jungen Jahre vor dir lag. Niemand von uns hat das realisiert. Wir Elfen wurden in dem Glauben erzogen, dass Menschen schwach, machtlos, arrogant und selbstsüchtig sind und nur durch ihre schiere Masse Macht erlangen. Ich habe gelernt, dass du keineswegs so bist, sondern selbst unter uns Elfen durch deine guten Taten hervortratest. Ich wurde von meinem eigenen Volk ausgegrenzt, weil ich etwas anders war, als sie und sie ließen mich nur in Ruhe, weil ich die Tochter der Königin war und brachten mir keinen Respekt entgegen, zumindest nicht für meine Fähigkeiten oder mich als Person, doch das war harmlos gegenüber dem, wie sie dich behandelt haben. Sie haben dich verhöhnt, gehänselt und ausgeschlossen. Statt Hilfe zu bekommen hast du dir selbst geholfen.
Ich teilte diese Vorurteile gegen dich nicht, doch selbst ich musste erst meine Lehren überwinden, dass ich auf dich zukommen konnte. Ohne zu zögern, hast du mir bei meiner Ausbildung geholfen, obwohl es eigentlich umgekehrt sein sollte. Obwohl dich alle Elfen ausgeschlossen haben, bist du mir ohne Vorurteile und Hass entgegengetreten und hast mich in deine Geheimnisse eingeweiht. Du hast mich nicht als Elfe, Königstochter oder Unheilbringer gesehen, sondern als Partnerin und Freundin. Und du hast mir sogar soweit vertraut, dass du mir deine Vergangenheit und deine Gefühle berichtet hast, was du, wie ich erst hier erfahren habe, nicht mal gegenüber deinen besten Freunden getan hast. Zuerst habe ich dich respektiert für deine Stärke, deine Entschlossenheit, deinen Mut und deine Selbstlosigkeit, doch daraus wurde schnell Freundschaft und Bewunderung und kurz darauf tiefe innige Liebe. Ich hätte alles dafür getan, dich begleiten zu können, doch es wurde mir versagt. Die Liebe, die du mir in unserer Zeit der Ausbildung geschenkt hast, war das wertvollste und bedeutendste, was mir je geschehen ist. Ich war so glücklich, als Merlin uns einen Weg für eine gemeinsame Zukunft präsentierte und ich bin die glücklichste Frau auf der Welt, dass wir wieder zusammengefunden haben. Nun machst du mich zu deiner Frau und es gibt nur noch eins, was mich glücklicher machen kann und das ist, dass unser gemeinsames Kind in mir heranwächst. Was auch immer geschehen mag, Harry James Potter, Prinz Endryl de Caladhan, ich werde dich immer lieben, bis ans Ende aller Tage."
Bei aller Selbstbeherrschung war es nun an Harry, seinen Tränen freien Lauf zu lassen. Und auch Chantal liefen wieder Tränen über die Wangen.
Hand in Hand drehten sie sich zu Dumbledore um und auch ihm liefen ein paar Tränen über die Wangen und verschwanden in seinem tiefen weißen Bart.
Er räusperte sich, dann sagte er: „Ich habe eure Gelübde vernommen und kann bezeugen, dass ihr ungebunden und aus freiem Willen in diese Partnerschaft einwilligt. Vor euren Trauzeugen und allen Gästen als Zeugen erkläre ich euch hier mit zu Mann und Frau. Harry James Potter und Chantal Potter, möge eure Liebe ewig andauern und voller Glück erfüllt sein."
Bevor er etwas in dieser Richtung sagen konnte, küssten sich die beiden herzlich und als sie sich lösten, strahlten sie pure und reine Liebe aus.
Sie unterzeichneten die Eheurkunde, genau wie ihre Trauzeugen und Dumbledore als Leiter der Zeremonie. Hermine hatte, wie alle anderen Gäste auch, Tränen in den Augen und schluchzte heftig.
Die Gäste standen auf und klatschten begeistert, während die Weasley-Zwillinge laut Jubelschreie ausstießen.
Hermine umarmte Harry und Chantal, als sie sich von ihrer Mutter gelöst hatte und Ron folgte ihrem Beispiel.
Sie beide hatten Harry noch nie so glücklich gesehen, wie in diesem Augenblick und freuten sich für ihn und seine Frau.
Auch ihre kleine Schwester umarmte Chantal glücklich. Ihre Mum hatte ihr erklärt, was heute passieren würde und obwohl sie das Konzept der Liebe noch nicht verstand, sah sie doch, wie glücklich es ihre Schwester machte. Außerdem war sie froh, nun endlich ihre Schwester kennen zu lernen und ihren Freund, von denen ihr ihre Mum schon so viel berichtet hatte. Mit dieser Umarmung löste sich auch ihre Anspannung und nun eilte sie auf Harry zu, der wie sie wusste, nun zu ihrer Familie gehörte und fast so etwas wie ein Bruder für sie war.
Harry kniete sich nieder und umarmte sie herzlich, dann hob er sie einfach auf seinem starken Arm hoch. Dafür strahlten ihn Elaine, Chantal und natürlich Calin glücklich an. Und so nahm er die Gratulationen seiner Freunde nun mit Sydhe auf dem Arm an.
Nach der Zeremonie gab es ein reichliches Festmahl. Die Sitzplätze wurden schnell etwas umarrangiert, dass Elaine und ihre Begleitung neben Chantal sitzen konnten. Während des Essens unterhielten sie sich und frischten ihre Erinnerungen auf, sowie erfuhren die jeweils jüngsten Entwicklungen der anderen. Besonders Merlin und Milamber waren von dem Bericht über den Kampf zwischen Voldemort und Harry beeindruckt.
„Habe ich das richtig verstanden, dass du diese Schule allein gebaut hast?" fragte Milamber neugierig.
„Nein, wir waren sechs. Außer Merlin und mir noch die vier eigentlichen Gründer dieser Schule. Sie hatten die Idee, das Konzept und haben das Gebäude entworfen. Das einzige, wo ich den größten Anteil hatte, war der Bau des Schlosses, aber nur weil ich es dank meiner Macht über das Element Erde praktisch aus dem Boden stampfen konnte. Bei der Systematisierung des Unterrichts und der Zaubersprüche hatte ich den gleichen Anteil, wie die anderen auch. Nur Merlin hat sich vornehm rausgehalten." fügte er zwinkernd hinzu.
„So wie ich es verstanden habe, ist die Magie der Zauberer ähnlich unserer Magie des erhabenen Pfades. Könntest du mir vielleicht einige eurer Notizen zur Verfügung stellen, Harry? Du musst wissen, in Midkemia habe ich ebenfalls eine Schule für Zauberei aufgebaut, Stardock."
„Natürlich, es wäre mir eine Ehre, Milamber. Möchtet ihr vielleicht das Schloss sehen?"
„Au ja." rief Sydhe begeistert.
Milamber, Calin und Elaine nickten.
Harry entschuldigte sich und Chantal bei seinen anderen Gästen und sagte ihnen, dass sie nun bis vier Uhr Zeit hätten, sich auszuruhen oder in den Quartieren frisch zu machen.
Harry und Chantal führten sie durch das Schloss und Harry erklärte die Portraits, Statuen, Rüstungen und stellte ihnen nebenbei noch die Hausgeister vor. Milamber erklärte er einige der Zauber, die Hogwarts am Leben erhielten und für den Schutz der Schule sorgten. Er zeigte ihnen die Klassenräume, die Unterkünfte und ihre Wohnung. Dort duplizierte er sämtliche Aufzeichnungen von ihm, den Gründern und Merlin und schenkte ihm seine Exemplare seiner eigenen Bücher. Er schrumpfte es so, dass es Codewort-Aktiviert wieder auf die ursprüngliche Größe zurückwachsen würde, für den Fall, dass die Magien doch nicht so ähnlich waren.
Milambers Augen strahlten dankbar.
„Harry, wir haben noch ein Hochzeitsgeschenk für euch, doch ich bin mir nicht ganz sicher, ob du es anwenden kannst. Deiner Aura nach zu urteilen, bist du nicht stark genug für diesen Zauber."
Chantal sah Harry an, dann lächelte sie, „Milamber, du siehst seine wahre Aura nicht. Er hat sie gedämpft."
Milamber musterte ihn überrascht, „Erweist du mir die Ehre?" fragte er Harry.
Chantal, Merlin und Dumbledore wandten sich ab, wie Milamber verwundert feststellte. Harry hatte aus seinem Fehler gelernt und transformierte seine Aura langsam auf die tatsächliche Erscheinung. Zum Schluss wandte auch Milamber seine Augen ab.
„Das ist unglaublich. Nicht mal der alte Macros hat so eine starke Aura. Du müsstest es schaffen." sagte er nun zuversichtlich und reichte Harry eine große Schriftrolle.
Harry musterte sie mit all seinen Sinnen.
„Schutzzauber?" fragte er.
Milamber nickte anerkennend, „Das Wissen darf nicht in fremde Hände fallen, Harry. Nur du und Chantal, und deine Nachkommen, können diese Schriftrolle gefahrlos öffnen."
Harry entrollte sie und überflog sie. Sie war in der Sprache der Elfen geschrieben und mit jedem Satz weiteten sich seine Augen.
„Die Spalttheorie und die nötigen Zauber. Danke, Milamber. Das ist großartig. Ich bin sicher, Chantal ist genauso erfreut wie ich, dass sie ihre Familie nun besuchen kann."
„Kein Problem. Im Augenblick scheinst nur du mächtig genug zu sein, diesen Zauber auszuführen. Die Raum- und Zeitkoordinaten für Midkemia, speziell Elvandar und Stardock und die Erde stehen in der Rolle, aber beachte auch die Warnung am Ende. Es lauern große Gefahren im Raum zwischen den Welten. Dieses Wissen bedeutet eine große Verantwortung."
„Ich werde sie beachten, Milamber."
Chantal umarmte Milamber dankbar und ihre Mutter, glücklich, dass nun die Möglichkeit eines Wiedersehens bestand.
Schließlich führten Harry und Chantal sie auf das Außengelände, zeigten ihnen den See und das Quidditchfeld. Dort nutzten Ron, Ginny, Dean, Seamus und Neville die freie Zeit und flogen auf den Besen.
„Wow, das möchte ich auch mal machen." seufzte Sydhe.
„Du möchtest fliegen?" fragte Harry und seine Augen funkelten.
Sie nickte eifrig.
„Liebling, entschuldigst du uns kurz?"
Chantal nickte lächelnd.
„Aber du hast doch gar keinen Besen." sagte Sydhe.
Er flüsterte ihr ins Ohr, „Verrat es niemandem, aber ich brauch keinen Besen."
Er fasste sie sicher um die Hüfte, dann konzentrierte er sich auf die Macht über Luft und hob mit der kleinen sanft vom Boden ab. Mit zunehmender Geschwindigkeit flog er zu seinen Freunden auf den Besen, die ihn verblüfft anstarrten, nur Ron jubelte ihm zu.
„Meinst du, wir sollten ihn zu einem Rennen herausfordern?" fragte er Sydhe.
„Au ja."
„Hey Ron! Eine Runde um das Feld, um die Wette."
Ron zeigte ihm den Daumen nach oben und grinste. Dann zählte er im Countdown: „3....2....1...LOS!"
Pfeilschnell schossen die drei durch die Luft. Ron hatte zunächst einen Vorsprung, doch Harry erreichte schnell eine höhere Geschwindigkeit, als Ron mit seinem Besen möglich war und gewann schließlich die Runde. Dann flog er einen Looping und sank langsam wieder auf den Boden zurück.
Harry bemerkte Elaines und Calins besorgten Blick und zwinkerte ihnen zu, als sie landeten.
„Macht euch keine Sorgen. Ihr konnte nichts passieren. Seht her!"
Er nahm sie mit seinen Armen hoch über den Kopf. „Lust auf noch ein klein wenig fliegen?"
Sie nickte eifrig und strahlte.
Dann warf Harry sie einfach hoch. Als sie den Höhepunkt ihrer Flugbahn erreicht hatte, griff er sanft mit Luft nach ihr und trug sie höher. Er ließ sie ein paar Runden fliegen, bevor er sie sanft wieder absetzte. Sie rannte auf ihn zu und umarmte ihn glücklich.
„Angeber!" flüsterte Chantal ihm zu.
Milamber fragte ihn beeindruckt: „Kein Zauberspruch. ... Luft?"
Harry nickte.
„Könntest du uns einen der Elementarwächter zeigen? Ich mag viele Wege der Magie kennen, aber die Elementarmagie gehört nicht dazu."
Harry zuckte mit den Schultern und nickte.
Er streckte seine Hand aus und es erschien ein weißer Feuerball, der starke Hitze ausstrahlte. Dann warf er ihn einige Meter entfernt auf den Boden, wo aus dem Ball eine Feuersäule wuchs und über das Gras tanzte, erstaunlicher weise ohne es zu verbrennen und schließlich wandelte sich die Feuersäule in einen riesigen und beeindruckenden Feuerdrachen, der ebenfalls einige Runden flog, ein paar Flammen spie und schließlich in einer riesigen Dampfwolke in den See eintauchte und sich auflöste.
„Beeindruckend, und du kannst dich auch in Tiere verwandeln?"
„Hmm." sagte Harry und rollte leicht mit den Augen.
Chantal lachte, „Na los, zeig es ihm. Wer weiß, wann und ob ihr euch wieder seht."
„Welches?" fragte er.
„Wie wärs mit allen, die du beherrscht?" fragte Dumbledore amüsiert.
„Also gut. Milamber, du musst wissen, dass jede Magieform ihre eigenen Wege für die Animagustransformation hat. Daher beherrsche ich für jedes Element eins, plus eins für alle Elemente zusammen. Ich zeige euch zunächst die Elementar-transformationen, bis auf die letzte. Diese ist so kräftezehrend, dass ich mir am Schluss überlege, ob ich es versuche, ok?"
Sie nickten alle erwartungsvoll.
„Liebling, es wäre besser, wir gehen an den See."
Sie spazierten zusammen zurück zum See und da sich inzwischen Harrys Demonstrationen herumgesprochen hatte, waren alle Gäste draußen und leisteten ihnen Gesellschaft.
Harry verwandelte sich in den Adler, drehte ein paar Runden, dann in den Panther, dann nach einem riesigen Satz in die Luft in den Phönix. Er flog durch die Luft und trällerte seinen Song, der alle Herzen mit Freude füllte. Dann stürzte er sich auf den See zu, wo er sich kurz über dem Wasser in einen Delphin verwandelte und in das Wasser eintauchte. Er schwamm ein paar Runden und kam an das Ufer zurück.
Er verwandelte sich wieder in den Menschen zurück und alle klatschten begeistert.
Er bat um Ruhe, „Das waren die Elemente. Sowohl die Elfenmagie, als auch die der Menschen bieten die Möglichkeit, eine Tierform anzunehmen und dank Chantals Geschenk zu Weihnachten, habe ich diese beiden Formen gefunden."
Er verwandelte sich in eine beeindruckende Sphinx und direkt aus der Sphinx in den mächtigen Greifen.
Er trabte locker zu Sydhe, die ihn vorsichtig streichelte. Das entlockte ein zufriedenes Knurren aus seinem Rachen und er stupste sie an.
„Ich glaube, er will, dass du aufsteigst, Schwesterchen. Halt dich an seiner Mähne fest."
Die kleine strahlte bis über beide Ohren, als sie aufstieg und sich Harry sanft mit ihr in die Lüfte erhob. In der Luft ließ er sein mächtiges donnerndes Gebrüll hören, bevor er sanft wieder vor den fassungslosen Gästen landete.
McGonagall stammelte: „Er... er hat sie erst vor zwei Tagen erfahren. Unglaublich."
Harry zwinkerte ihr zu. Dann ging er kurz in sich.
„Ich möchte die letzte Form versuchen." sagte er ernst.
Chantal legte ihm besorgt eine Hand auf den Arm und fragte in seinem Geist
*Bist du sicher*
*Ja, ich werde mich vorher etwas aufladen und danach ebenfalls, dann ist es kein Problem. Doch das war es dann mit den Demonstrationen*
Er lächelte ihr zu und sie nickte.
Ron stöhnte: „Sie tun es schon wieder!"
„Was?" fragte Elaine verwundert.
„Sie unterhalten sich telepatisch." erklärte Hermine lächelnd.
„Sie verbindet ein enges Band, nicht wahr." stellte Elaine fest.
„Ja, enger, als es sich irgend jemand von uns vorstellen kann. Und ich freue mich so für die beiden. Ich wette, sie hat ihm ins Gewissen geredet, denn letztes Mal hätte ihn die Anstrengung fast umgebracht. Allerdings hatte er vorher fast allein eine ganze Armee vernichtet."
„Sollten wir ihn davon abbringen?" fragte Calin besorgt.
„Das können sie vergessen. Wenn sich Harry was in den Kopf setzt, bringt ihn niemand von etwas ab, außer vielleicht Chantal oder Hermine und ich zusammen." sagte Ron, ohne sich darum zu kümmern, dass er in seinem lockeren Ton gerade mit einem Prinzen gesprochen hatte.
Das rief fröhliches Gelächter hervor.
„Bin gleich wieder da." sagte Harry und verschwand in einer Stichflamme.
„Was macht er?" fragte Elaine.
„Er entzieht den Bäumen etwas Energie und fügt sie seiner hinzu. Ohne diese Fähigkeit, wäre er schon zwei mal gestorben." sagte Chantal.
Kurz darauf kehrte er zurück, diesmal bildete sich plötzlich vor ihnen Nebel, der sich immer dichter zusammenzog, zu Wasser wurde und schließlich seine Form annahm.
Er strahlte förmlich vor Energie.
„Colin? Bereit?" fragte Charlie erwartungsvoll.
Colin nickte, er hatte die ganze Zeit Fotos geschossen.
Harry teleportierte ein Stück auf die Wiese, wo er mehr Platz hatte.
Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich auf die vier Elemente. Wieder wurde er eins mit jedem einzelnen Element und allen Elementen. Da er diesmal seine Form kannte, war es einfacher, sich zu verwandeln.
Wieder begann er in einem leuchtenden Schein zu glühen und zu schweben, bevor die Verwandlung begann.
Schließlich stand ein riesiger goldener Drache vor ihnen und stieß ein Ohren betäubendes Brüllen aus, bevor er sich in einem Sturmwind von seinen mächtigen Flügeln in die Lüfte erhob, wo er je einmal Feuer, Eis und Blitze spuckte, bevor er sanft wieder landete und sich zurückverwandelte.
Er wirkte etwas erschöpft, als er in den Wald teleportierte, doch als er wiederkam, war er so frisch wie immer.
Alle klatschten begeistert, ob der grandiosen Leistung. Nur Elaine und Calin tauschten einen besorgten Blick aus, als sie den Drachen gesehen hatten.
Die Elfen begutachteten noch die prächtigen Pferde und Sydhe freundete sich mit Brutus an, bevor sie zurück ins Schloss gingen.
Dort aßen sie zu Abend und dann tanzten sie und feierten bis spät in die Nacht.
Alle Jugendlichen gröhlten und klatschten begeistert, als Hagrid schüchtern mit Maxime die Tanzfläche betrat und noch einmal, als er sich mit einem Kuss bei ihr für den Tanz bedankte.
Kurz vor Mitternacht verabschiedeten sich die Besucher aus Midkemia und kehrten durch einen Spalt zurück in ihre Heimat. Harry verfolgte diesmal gebannt, das Muster dieser fremden und komplexen Magie und sog es in sich auf.
Lediglich Dumbledore, Merlin, und Remus begleiteten sie mit Harry und Chantal nach draußen.
Nachdem sie weg waren, verabschiedete sich auch Merlin, er verblasste einfach und verschwand in der Nacht.
Chantal legte sanft ihren Kopf an Harrys Schulter und seufzte.
„Ich bin so glücklich, dass sie hier bei uns war an diesem besonderen Tag."
„Ich auch Liebling." sagte er sanft und legte seinen Arm um ihre Hüfte.
„Ich wünschte mir nur, auch deine Eltern hätten dabei sein können."
Harry seufzte, dann sagte er sanft, „Liebling, ich habe eines in der Vergangenheit gelernt. Meine Eltern und Sirius, sie sind immer bei mir tief in meinem Herzen."
Remus legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.
„Wie wahr..." ertönte plötzlich Merlins Stimme und als sie langsam im Wind verhallte hörte man ihn wispern: „Dein Wunsch sei dir gewährt, Chantal Potter."
Drei weiße Schemen erschienen plötzlich vor ihnen und Harry schluckte schwer. Die Geister von seinen Eltern und von Sirius erschienen vor ihnen.
„Wir haben nur ein paar Minuten, in der Welt der Lebenden Harry. Wir sind so stolz auf dich und so glücklich für euch vier." sagte Lily und hauchte ihnen einen Kuss auf die Wangen.
„Ja, wir beide haben uns immer vorgestellt, was aus unserem Sohn werden würde, wie er in der Schule wäre, ob er Quidditch spielen würde und wie seine Freundin aussehen würde. Du hast all unsere Erwartungen und unsere Hoffnungen übertroffen. Wir sind so stolz auf dich." sagte nun James.
„Ja, ich auch." fügte Sirius grinsend hinzu, „war übrigens eine coole Idee, Old Voldie mit einem so simplen Spruch in die Hölle zu schicken. Ein wahrer Marauder... MYST."
Dann wandte sich Lily an Chantal: „Wir freuen uns, dich in unserer Familie begrüßen zu können, Chantal. Wir sind auch stolz, auf das, was du geleistet hast und sind so glücklich, dass unser Sohn eine so liebensvolle und nette Freundin und Frau gefunden hat. Pass gut auf unseren Harry auf, ja."
Sie nickte sprachlos.
„Moony alter Freund. Es tut uns leid, dass wir dich so früh verlassen haben. Wir danken dir, dass du so gut auf unseren Jungen aufgepasst hast. Und dir auch Albus."
Beide nickten berührt.
„Unsere Zeit ist abgelaufen. Es war schön, euch so glücklich zu sehen und irgendwann sehen wir uns wieder." sagte Lily mit Tränen in den Augen.
„Ja, lebt wohl und werdet glücklich und kümmere dich gut um Tonks, Moony. Sie akzeptiert, was du bist, also gib auch du ihr eine Chance." sagte James.
„Denkt immer daran, der Tod ist nichts weiter, als das nächste große Abenteuer. Sorry für das Zitat, Albus, aber es passte grad so gut." sagte Sirius und grinste.
„Wir sind immer bei euch." hörten sie noch, als die drei Schemen verblassten.
Harry küsste Chantal leidenschaftlich, dann wandten sie sich um und folgten ihren Freunden in die Halle und in den neuen Abschnitt ihres Lebens.
AN: Hagrid habe ich bei den Geschenken vergessen, doch nun hat er ja Maxime ;-)
@Kissymouse: Ich kann mir nur einen Beruf für Hermine vorstellen... und in Hogwarts ist genug Platz für drei Pferde ;-)
@Lime: Ich hatte es anfangs nicht geplant, aber nun ist Pug doch aufgetaucht ;-) ich hoffe es stört dich nicht
