Kapitel 35 - Epilog

Harry James Potter, unter den Elfen bekannt als Prinz Endryl de Caladhan, saß wie immer sehr zeitig am Morgen am Frühstückstisch und trank eine Tasse Kaffee. Er genoss die Ruhe und die Stille, die ihn morgens in seinem Haus umfing. Seine Gedanken wanderten einige Jahre zurück in seine Vergangenheit.

Er hatte Voldemort in einer riesigen Schlacht besiegt und nur Tage später seine Frau Chantal geheiratet, das war am 27. Dezember 1996 geschehen. Voldemort hatte er am 20. Dezember besiegt.

Er hatte sich damals während der gesamten Ferien in Hogwarts aufgehalten mit Chantal und seinen besten Freunden. Dadurch wurde er von der Presse und von der Öffentlichkeit verschont, die spontan den gesamten 21. Dezember feierte. Doch nach den Ferien brach die Hölle los für die beiden. Erst wurden sie von allen Schülern gefeiert und bekamen Berge von Post und Gratulationen aus dem ganzen Land. Seine Freunde bekamen natürlich auch eine gehörige Portion des Ruhmes.

In einer beeindruckenden Zeremonie wurden ihm und Chantal der Orden des Merlins erster Klasse verliehen. Außerdem wurde vom Ministerium offiziell der Titel Lord anerkannt, der ihn in der fernen Vergangenheit von der Königin der Elfen verliehen worden war. Da es auf der Erde kein Volk der Elfen mehr gab, konnten sie die beiden nicht offiziell als Prinz und Prinzessin anerkennen. Seine Freunde, die bei der Schlacht dabei waren, Ron, Ginny und Hermine bekamen den Orden des Merlins zweiter Klasse. Als krönender Abschluss wurde der 20. Dezember für die Zauberer zum Feiertag erklärt.

Als sich der ganze Troubel gelegt hatte, bauten er und Chantal das Haus seiner Eltern in Godrics Hollow wieder auf. Das einzige, was nach dem Angriff durch Voldemort 1981 übrig geblieben war, waren die Grundmauern und die deuteten auf ein beachtliches Haus hin, ein Manor. Sie behielten den Grundriss bei und entwarfen daraus einen Plan für ihr neues Heim. Dank Harrys Fähigkeiten war das Haus nach zwei Monaten komplett fertig und halbwegs eingerichtet. Er hatte sich danach oft mit Dumbledore und Chantal beraten und schließlich das Haus und das angrenzende Land mit allerlei Schutzzaubern umgeben. Durch seine neu erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten war es zuletzt besser geschützt als Hogwarts.

Das Haus hatte im Mittelteil drei und in den Seitenflügeln zwei Stockwerke. Dazu kamen geräumige Keller und ein großer Dachboden. Der Eingang war durch eine Treppe aus schwarzem Obsidian zu erreichen und die Treppe wurde durch Säulen aus weißem Marmor flankiert.

Rings um das Haus war ein weiträumiges Gelände, das mehrere Hektar umfasste. Direkt um das Haus waren eine große Wiese, ein schöner Garten, den Chantal angelegt hatte, ein kleiner See und ein Quidditchfeld. Ringsherum war das Grundstück von tiefen grünem Wald umgeben, den sie jeden Tag mit ihren treuen Pferden erkundeten. Im Frühling nach der Hochzeit hatten sich Sturmwolke und Schatten gepaart und warfen im Sommer zwei schöne Fohlen, eines weiß und das andere schwarz. Im Nachhinein betrachtet, war das ein Zeichen, genau wie die Bemerkung des Geistes seiner Mum, als sie sagte: „Ich wünsche euch vieren viel Glück."

Dann hatte er sich auf seine UTZ-Prüfungen vorbereitet. Hermine war zunächst neidisch, dass er die einmalige Chance erhielt, seine Abschlussprüfungen ein Jahr vorzuziehen. Doch als sie seine Bücher und Texte überflog, schluckte sie heftig und sagte nur noch leise: „Viel Glück! Du wirst es brauchen!"

Das hatte lautes Gelächter von Ron, Ginny und Chantal ausgelöst. Ginny und Luna hatten in diesem Jahr ihre ZAG-Prüfungen und beide schätzten seine Hilfe. Er wusste über die meisten Sachen mehr, als viele der Lehrer und konnte ihnen stets gute Ratschläge und Tipps geben.

Er belegte die Fächer Verteidigung, Muggelstudien, Geschichte, Zaubertränke, Zaubersprüche, Transfiguration und Kräuterkunde. Er schloss alle Fächer mit einem Hervorragend ab und in Transfiguration bekam er eine extra Note für seine Animagustransformationen.

Letztendlich folgte der Sommer, den sie komplett in Potter Manor verbrachten, wie das Haus offiziell genannt wurde.

Ihre Freunde verbrachten die zweite Hälfte des Sommers mit ihnen.

Chantal ließ es im Sommer etwas ruhiger angehen, denn ihr umfangreicher Bauch hinderte sie doch an ihren Ausritten und Trainingseinheiten.

Während dem letzten Drittel der Schwangerschaft wich Brutus nicht mehr von ihrer Seite, er musste sich für die Sicherheit des ‚Rudel-Nachwuchses' besonders verantwortlich fühlen.

Harry lächelte bei der Erinnerung daran.

Für ihn und seine Freunde begann am 1. September wieder die Schule, nur dass Harry nicht mehr lernte, sondern lehrte, als voll anerkannter Professor. Er unterrichtete die ersten bis vierten Klassen in Verteidigung gegen die dunklen Künste und um den Vollmond übernahm er die restlichen Jahrgänge in Vertretung für Remus. In zwei Jahren würde er auch diese Klassen Vollzeit übernehmen, dann wollte sich Remus zurückziehen. Nebenbei führte er weiterhin die DA-Kurse für Magie- und Schwertkampf mit Hermines Hilfe weiter. Aber abgesehen von seinen Unterrichtsstunden hielt er sich bei seiner Frau auf und abends besuchten ihn oft seine Freunde. Sie hatten von Dumbledore eine Ausnahmegenehmigung erhalten. Außerdem war Harry jederzeit über das Floh-Netz erreichbar und mit seinen Teleportationsfähigkeiten war er innerhalb eines Lidschlags in Hogwarts, trotz aller Antiapparationsfelder.

Mit einem Grinsen erinnerte er sich an den Tag der Geburt. Er war mitten in der Vertretung für Remus und das in seinem eigenen Jahrgang.

Anfangs hatte er Bedenken, die Schüler seines Alters zu unterrichten und befürchtete, dass sie ihn nicht für voll nehmen würden. Doch seine Fähigkeiten und nicht letztendlich sein Sieg über den dunklen Lord hatten ihm so viel Respekt eingebracht, dass sie ihn fast verehrten. Sie hingen an jedem Wort seiner Lippen und er hatte ein Talent dafür, den Unterricht interessant und lehrreich zu gestalten, wie Remus einmal neidvoll bemerkt hatte.

Er hatte gerade die Frage gestellt, wie man Transfigurationszauber in einem Duell verwenden konnte. Natürlich hatte sich niemand außer Hermine gemeldet und er lächelte ihr freundlich zu, als er sie dran nahm.

Plötzlich spürte er eine heftige Aufregung und einsetzende Schmerzen über seine telepatische Verbindung mit Chantal.

„... Hermine, entschuldige, wenn ich dich unterbreche. Wir setzen das das nächste mal fort. Würdest du bitte für den Rest der Stunde den Unterricht übernehmen? Geht noch mal die letzten zehn Flüche durch, die wir behandelt haben. Remus wird nächste Woche einen Test schreiben, ... aber das habt ihr nicht von mir, klar? Und Hermine..."

„Ähh.... ja."

„Sei nicht so hart zu ihnen." sagte er grinsend, was ihm einen Klaps einbrachte.

„Und was willst du machen?"

„Ich schnapp mir Poppy. Es ist so weit. Ach, Ron, würdest du bitte dem Direktor Bescheid geben, dass ich diese hoffnungslose Klasse in die Hände einer äußerst kompetenten Lehrerin übergeben habe?"

Ron nickte, grinste ihm zu und sprang auf.

„Viel Spaß noch! Ich melde mich, wenn es vorbei ist." Sagte er und verschwand zur Begeisterung der Schüler in einer riesigen Stichflamme.

„Ähm... nun... also die letzten Flüche..." begann Hermine...

Die Geburt verlief ohne Komplikationen, bis auf eine Kleinigkeit. Sie hatten sich geweigert, festzustellen, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist und wollten sich überraschen lassen.

Die Überraschung gelang, es war ein Junge mit dem unordentlichen rabenschwarzen Haar seines Vaters und den blauen Augen seiner Mutter.

Nur wurde der gefolgt von einem Mädchen mit ebenfalls schwarzem Haar, dass etwas glatter lag, eher wie das von Chantal. Dafür hatte es die grünen Augen von Harry. Beide hatten fast menschliche Ohren, die in einer ganz leichten Spitze endeten. Die elfische Abstammung war an ihnen kaum zu erkennen, außer vielleicht an der natürlichen Schönheit der Kinder, die sie schon als Baby versprachen.

Poppy gratulierte ihnen beiden und sie waren überglücklich.

Harry hatte das Mädchen im Arm und Chantal den Jungen, den sie gerade stillte.

„Wie wollen wir sie nennen?" fragte Harry sanft.

Chantal strahlte ihn an und pure Liebe sprach aus ihren Augen.

„Wie wäre es mit Lily – Elaine und James – Endryl?" fragte sie.

Das glückliche Strahlen seiner Augen würde Chantal in ihrem ganzen Leben nicht vergessen. Sie wusste, dass sie seine Frau war und diese beiden Kinder mit ihm hatte, war das schönste Geschenk für ihn und durch die Wahl dieser Namen machte sie es perfekt. Sie beide teilten ihr gemeinsames Glück über ihre einzigartige Verbindung.

Doch dann passierte etwas, das Harry die Stirn runzeln ließ.

James war fertig und satt und Chantal platzierte ihn in ihrem Arm während sie die andere Brust für Lily frei machte.

Lily streckte die Arme in Chantals Richtung aus und fing an zu babbeln und mit einem Plopp! Verschwand sie aus seinem Arm und landete in Chantals Arm.

Harry und Chantal sahen sich überrascht an und murmelten: „Merlin steh uns bei!"

Poppy grinste mütterlich und meinte: „Das verspricht interessant zu werden. Ich wünsch euch viel Spaß mit den beiden. Harry, du weißt, ich bin nur einen Kamin entfernt, wenn etwas ist, nicht dass du selbst nicht genug Heilkräfte hättest. Die Babys sind absolut gesund und auch Chantal ist in perfekter Kondition. Ehrlich, ich habe noch nie eine so reibungslose Geburt erlebt. Obwohl, nachdem was ich gerade gesehen habe, hätte es mich nicht gewundert, wenn sie herausappariert wären."

Harry grinste und fing an zu lachen, als Chantal sagte: „Man kann hier nicht apparieren. Das war eine Elfenteleportation."

„Du bist zuviel mit Hermine zusammen, Schatz." sagte Harry lächelnd.

Dann fragte er: „Bist du fit?"

„Ja, warum?"

„Wenn ich jetzt Poppy zurück bringe, werde ich unseren Freunden Bescheid geben und niemand wird sie davon abhalten können, mitzukommen."

„Ich freu mich schon, Schatz. Ich hoffe nur, unsere Kinder stiften nicht zuviel Chaos mit ihren magischen Talenten. Typisch der Vater." fügte sie grinsend hinzu.

Er küsste sie zärtlich und mit feuchten Augen sagte er: „Wir sind Eltern, Liebling. Du hast mich zum glücklichsten Mann der Welt gemacht. Ich liebe dich."

Dann küsste er die beiden Kids auf die Stirn und sagte: „Und euch natürlich auch."

„DOBBY!" rief er laut.

Dobby erschien und die Babys schrieen vor Freude und betrachteten ihn mit weiten Augen. Dobby sprang vor Freude in die Luft und bekam feuchte Augen.

„Lord Potter und Lady Potter sind Eltern. Dobby so glücklich."

Harry lächelte ihm freundlich zu. Dobby und Winky waren in ihre Dienste getreten, als sie das Manor wieder aufgebaut hatten.

„Dobby, ich denke, unsere Freunde kommen gleich vorbei. Kannst du etwas zum Abendessen vorbereiten und ein paar Butterbier bereitstellen. Wir essen im Wohnzimmer."

„Wer kommt? Missy Hermine, die beiden Wheezys?"

„Nev und Luna sicher auch."

„Missy Loony. Missy Loony ist sehr nett zu uns Elfen. Dobby und Winky machen alles bereit, Lord Potter."

„Danke Dobby."

Anschließend nahm er Poppy bei der Hand und teleportierte mit ihr zurück in die Krankenstation.

Es war später Nachmittag und er teleportierte direkt in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Dort wurde er von seinen Freunden schon sehnsüchtig erwartet und mit Fragen bestürmt.

Er hob die Hände bis Ruhe eintrat.

„Es sind Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen. Sie heißen James-Endryl und Lily-Elaine. Und alle sind gesund."

Seine Freunde umarmten ihn nacheinander und gratulierten ihm.

„Wann können wir euch besuchen?" fragte Ginny aufgeregt.

„Wann wollt ihr denn?"

„Na sofort, am liebsten. Doch Chantal braucht sicher Ruhe." sagte Hermine euphorisch.

„Nicht wirklich. Die Geburt verlief absolut reibungslos." sagte er strahlend, doch dann wurde er nachdenklich und fing an zu grinsen.

„Was?" fragte Ron.

„Die beiden waren noch keine Stunde auf der Welt, da ist Lily aus meinen Armen in Chantals teleportiert, weil sie Hunger hatte. Vielleicht solltet ihr euch das noch mal überlegen." sagte er fröhlich.

Seine Freunde starrten ihn fassungslos an. Schließlich wurde Ron todernst und wandte sich an Hermine.

„Wir kommen gern, doch Hermine, vielleicht solltest du dir das noch mal überlegen, mit dem Lehrerjob in Hogwarts. Die beiden könnten schlimmer sein, als die Marauder, die Zwillinge und wir zusammen und wenn du McGonagalls Posten übernimmst, wenn sie Direktorin wird, bist du Hauslehrer und dreimal darfst du raten wo die beiden Zwillinge hinkommen werden."

Alle starrten ihn verblüfft an, das war überraschend viel Einsicht für Ron und vor allen Dingen wirkte er todernst. Bis auf einmal alle losprusteten.

Es wurde ein schöner Abend für die Freunde. Alle bestaunten die beiden Kids und jeder nahm sie mal auf den Arm.

Harry schrieb natürlich Molly, Remus und dem Direktor eine Nachricht und Molly ließ es sich nicht nehmen, sie sofort zu besuchen. Remus würde erst in einigen Tagen vorbeischauen, weil grad Vollmond war.

Es passierten auch nicht viel Unfälle, wenn man davon absieht, dass die Babys sich öfter mal unverhofft in den Armen eines anderen Freundes wiederfanden oder die Babys von einem zum anderen schwebten und sich knuddeln ließen.

Schließlich brachten sie die Babys ins Bett. Sie hatten nur eine Wiege gekauft, doch Harry duplizierte sie einfach. Die Mühe hätte er sich sparen können. Als Chantal Lily ins Bett gelegt hatte und Harry den kleinen James und ihn grad zudecken wollte, verschwand er einfach und tauchte in Lilys Wiege wieder auf.

Harry und Chantal sahen sich an und lächelten glücklich.

Harry verbreiterte die Wiege etwas, dann ließen sie die beiden schlafen.

Plötzlich wurde Harry durch einen sanften Kuss aus seinen morgendlichen Gedanken gerissen.

„Na, wo warst du gerade, Liebling?" fragte ihn seine Frau.

„In der Vergangenheit, vor elf Jahren. Ich habe mir die Geburt der Zwillinge noch mal Revue passieren lassen." erwiderte er glücklich.

„Hmm.... das waren schöne Tage und nun sind sie praktisch aus dem Haus. Die Zeit ist schnell vergangen."

„Ja. Aber wir lassen unsere Kids nicht aus den Augen. Wir bringen sie zum Hogwarts-Express und dann beziehen wir unsere Wohnung im Schloss."

„Können wir sie nicht bei uns wohnen lassen?" seufzte Chantal.

„Nein. Sie werden in die Häuser sortiert und dort werden sie bei ihren Freunden schlafen. Gut, dass es Junge und Mädchen geworden sind. Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird sich Lily der Jungs erwehren müssen. Sie hat wirklich deine Schönheit geerbt."

Chantal küsste ihn für das Kompliment. Es war die Wahrheit. Die beiden mögen zwar nicht die spitzen Ohren der Elfen haben, doch sie besaßen viele andere Eigenschaften, wie die Schönheit und Anmut, die geschmeidigen Bewegungen, die Harry und Chantal mit ihnen trainiert hatten und von Harry hatten sie die Magische Power und ein beinahe natürliches Verständnis der Magie. Von beiden hatten sie den Lerneifer und sie waren immer zum Scherzen aufgelegt. Die beiden hatten bereits mehrmals die Weasley-Zwillinge aufs Kreuz gelegt und das versprach schwere Zeiten für Hogwarts. Aufgrund der massiv aufgetretenen spontanen Magieentfaltungen der beiden, hatten sie entschlossen, ihre Kids bereits zu unterrichten. Sie lehrten sie die Grundzüge der Elfenmagie und der stablosen Magie, das Reiten auf ihren beiden Pferden und die Grundlagen des Waffentrainings wie es bei den Elfen üblich war. Außerdem wurden sie von Grund auf in der Sprache der Elfen und der Menschen aufgezogen.

Plötzlich ertönten zwei Plopps und ihre Kiddies standen grinsend vor ihnen. Harry schenkte ihnen seinen ‚Bösen Blick'

„Was hatte ich euch gesagt? Wenn ihr in Hogwarts seid, werdet ihr nicht teleportieren, klar?"

„Aber Daddy!" schmollte Lily mit ihren tiefen grünen Augen uns setzte ihren besten Hundeblick auf.

„Ja, all die schönen Sachen, die wir im Schloss machen könnten..." strahlte James.

„Nichts, aber. Es wäre unfair den anderen Schülern gegenüber. Betrachtet es doch als Herausforderung, wenn ihr eure ‚Schönen Sachen' mit den Mitteln der anderen erreicht. Das setzt nämlich voraus, dass ihr lernt mit euren neuen Zauberstäben umzugehen und auch im Unterricht aufpasst." sagte Harry ernst.

„Und denkt daran, wir wissen, dass wir euch nicht von euren Streichen abhalten können, aber wenn ihr euch erwischen lasst und wir Post von Tante Hermine bekommen, gibt es Ärger. Und was passiert, wenn euch Dad erwischt, das wisst ihr auch, oder?"

Sie nickten etwas bedrückt, schließlich meldete sich James, „Das ist unfair! Daddy hat das Schloss gebaut, er kennt es viel besser als wir und er darf teleportieren. Außerdem hat er noch die Karte."

„Woher wisst ihr davon?" fragte Harry verblüfft.

„Onkel Fred und Onkel George haben es uns erzählt. Sie haben uns auch erzählt, dass sie von den Maraudern ist, den größten Streichespezialisten, die Hogwarts je gesehen hat." sagte er mit leuchtenden Augen.

„Nur schade, dass niemand weiß, wer Krone, Tatze, Moony und Wurmschwanz waren." seufzte Lily.

„Nun ja, die Zwillinge haben ihnen schon ordentlich Konkurrenz gemacht." sagte Harry grinsend.

„Ja und ich habe gehört, dass sich die Lehrer über ein Gryffindor-Trio beschwert haben, insbesondere über Myst." fügte Chantal hinzu.

„Ja, Myst ist legendär. Die Zwillinge schwören, er würde zu den Maraudern gehören." sagte James mit leuchtenden Augen.

„In gewissem Sinne tut er das ja auch." sagte eine neue Stimme vom Eingang her.

„Onkel Lupin!" riefen beide Kinder und umarmten ihn.

„Hi Lily, Jimmy. Na, bereit für euren ersten Schultag?"

Sie nickten eifrig.

„Onkel Lupin? Kennst du Myst? Und die Marauder?"

„Wage es dich nicht!" drohte Harry.

Chantal hingegen zwinkerte Lupin zu.

„Sag es ihnen ruhig, Moony." sagte sie grinsend.

„Ja, bitte sag es uns... MOONY? Du?" fragte James.

Remus fuhr ihm durch sein wirres schwarzes Haar.

„Ja, ich bin Moony. Der Name kommt, weil ich mich zum Vollmond immer in einen Werwolf verwandle. Tatze wurde so genannt, weil er sich in einen großen schwarzen Hund verwandeln konnte. Kennt ihr jemanden, der das konnte?"

„Hmm...", überlegte Lily angestrengt, „Onkel Sirius konnte das doch, nicht wahr?"

„Genau, Sirius war Tatze. Und Krone, was könnte das für ein Tier sein?"

„Ein Löwe?" fragte James.

„Nein."

„Etwas mit einem Geweih?" fragte Lily.

„Genau, Krone war ein Hirsch."

„Ein Hirschanimagus... Großvater!" rief Lily.

„Genau. Harrys Dad war Krone. Der vierte war Peter Pettigrew. Er hat eure Großeltern verraten und so wurden sie umgebracht. Daher gehört er nicht mehr zu den Maraudern."

„Und was ist mit Myst?" fragte James.

„Myst wurde ursprünglich nicht nach einem Tier benannt, sondern weil er für seine damaligen Freunde stets ein Rätsel war. Doch der Name passt auch, wie sich herausgestellt hat, zu einer seiner Formen." erklärte Remus beiläufig.

Harry stützte schwer seine Hände auf den Kopf.

„Welches Tier würde zu Myst passen?" rätselte Lily. Sie war zweifelsohne die intelligentere von den beiden, doch James war auf seine Art cleverer, weniger Bücherwissen, mehr Improvisation und logisches Denken. Deswegen flog sein Kopf zu Harry herum.

„Er hat gesagt, eine der Formen und es gibt nur einen Mult-Animagus. Myst ist unser Dad." Stellte er sachlich fest, dann fing er an zu strahlen.

„DADDY? Du bist MYST?" rief Lily aufgeregt.

Doch dann sahen sich beide an und sagten gleichzeitig: „Oh, Oh!"

„Was?" fragte Remus interessiert.

„Nicht nur, dass Tante Hermine in der Schule ist, wo sie so streng auf die Regeln achtet, auch unsere Mum ist dort. Unser Dad ist Lehrer, genau wie unser Patenonkel. Wenn Dad Myst ist, bilden Tante Hermine und Onkel Ron den Rest des Trios, das heißt auch Tante Hermine ist eine nicht zu unterschätzende Größe. Und nun stellen wir auch noch fest, dass nicht nur unser Dad mit seinen vielen Fähigkeiten über uns wacht, sondern auch noch zwei Marauder. Harte Konkurrenz."

sagte Lily.

„...und eine große Herausforderung." fügte James hinzu.

„JA!" riefen beide und gaben sich eine High Five.

Chantal, Harry und Remus sahen sich besorgt an.

„Armes Hogwarts!" sagten die drei wie aus einem Mund und fingen an zu lachen.

Harry schaute auf seine Uhr, dann sagte er: „Es ist Zeit. Koffer fertig?"

Die beiden nickten.

„Zauberstäbe?"

Wie der Blitz zogen sie sie.

„Schön. Denkt daran, in den Klassen nur Zauberstabmagie, ok? Eure anderen Fähigkeiten trainieren wir nach dem Unterricht."

„Was ist mit Windmähne und Thunder?" fragte James.

„All unsere Pferde sind in Hogwarts. Ich habe sie vorhin rüber gebracht. Wenn ihr zeitig genug aufsteht, könnt ihr jeden Tag reiten, aber nur auf dem Schulgelände. Der Wald ist tabu!" sagte Harry und seinem Ton konnten sie entnehmen, dass er es diesmal wirklich ernst meinte.

„Und Schwertkampf?"

„Wir werden sehen. Ich leite einen Kurs für Schwertkampf, aber der ist erst ab dem vierten Schuljahr offen. Wir werden erst mal sehen, wie viel Freizeit ihr habt. Ich würde ungern für euch eine Ausnahme machen. Ihr werdet sowieso eine Sonderstellung haben."

„Ja, als Lehrerkind und Sohn von Lord Potter, Bezwinger des dunklen Lords und größter lebender Zauberer, nicht zu vergessen, Träger des Orden des Merlin erster Klasse."

„REMUS!"

„Außerdem sind eure Fähigkeiten auch nicht ohne und wenn ihr nur halb nach eurem Dad kommt, macht ihr euch noch in der ersten Woche einen eigenen Namen."

„REMUS!"

Remus grinste und hob abwehrend die Hände. „Tatsachen!" murmelte er.

„Wir müssen los." sagte Harry und nahm seine beiden Kinder an der Hand, nachdem er die Koffer geschrumpft hatte. Chantal nahm Remus und die fünf teleportierten zum Bahnhof.

Die Kiddies luden ihre Koffer in den Wagen und verabschiedeten sich von ihren Eltern. Doch im Gegensatz zu den anderen Kindern, die ihre Eltern umarmten und sich lange verabschiedeten, bekamen Remus, Chantal und Harry nur ein: „Bis später!" zu hören.

Und schon trollten sie sich und verschwanden im Pulk der Erstklässler wo sie sich schnell Freunde machten.

Harry, Remus und Chantal sahen sehnsüchtig dem Zug hinterher, dann teleportierten sie nach Hogwarts. Sie machten einen kurzen Stopp in Potter Manor und Grimmauld Place, wo sie ihre Sachen abholten.

Harry hatte inzwischen den vollen Verteidigungsunterricht übernommen. Remus half mit den Kursen für Verteidigung, da Harry nicht mehr so viel Zeit hatte und er unterrichtete den neuen Kurs für Muggelkinder, der sie auf die Welt der Zauberer vorbereiten würde.

Chantal half Hagrid und Professor Sprout und gehörte inzwischen ebenfalls zum Personal Hogwarts'. Hermine unterrichtete Transfiguration und Muggelstudien und war Hauslehrerin Gryffindors. Professor McGonagall war Direktorin. Ron war irgendwo als Keeper mit den Cannons unterwegs, doch er besuchte seine Frau Hermine und seine Zwillinge so oft er konnte. Sie würden in drei Jahren nach Hogwarts kommen, wie noch einige andere Weasley-Kinder. Ginny war mit einem ehemaligen Ravenclaw verheiratet und erwartete ebenfalls ein Kind. Neville studierte Kräuter und Pflanzen am Amazonas und würde vermutlich Sprout in einigen Jahren ablösen. Er war inzwischen mit Luna verlobt, die den Quibbler leitete.

Harry saß neben Snape, mit dem er sich inzwischen viel besser verstand und auf seiner anderen Seite saß Chantal und hielt unter dem Tisch seine Hand.

Hermine führte gerade die Erstklässler in die große Halle und stellte den Hocker mit dem Sprechenden Hut vor sich ab.

Dieser sang wie üblich, sein Lied über die vier Häuser und dann begann das Sorting.

Schließlich las Hermine lächelnd und mit einem Seitenblick auf Harry und Chantal den Namen vor:

„Potter, James-Endryl"

James setzte sich auf den Hocker und Hermine hielt den Hut über seinen Kopf.

Der Hut riss überrascht seinen Mund auf und stöhnte für alle hörbar:

„Oh! Oh! Armes Hogwarts!... Oops, Sorry! ... GRYFFINDOR!"

Die Gryffindors jubelten und James rannte zum Tisch, nachdem er Lily den Daumen nach oben gezeigt hatte.

McGonagall schlug die Hände vor die Augen und murmelte: „Die Erben der Marauder, oh je. Severus, willst du nicht meinen Job?"

„Nie im Leben! Nicht solange die beiden hier sind, Minerva." sagte er und setzte sein typisches fieses Snape-Grinsen auf.

Hermine verkniff sich angestrengt das Lachen, dann las sie vor:

„Potter, Lily-Elaine"

Wieder setzte sie den Hut auf den Kopf der kleinen Lily.

„Das kann ja heiter werden." stöhnte der Hut und diesmal lachte Hermine offen.

„GRYFFINDOR!"

Strahlend sprang Lily auf und setzte sich neben ihren Bruder.

„Dann kann das Abenteuer ja beginnen." seufzte Harry, doch dann sah er seine Frau an und wieder strahlten seine Augen voller Liebe und Zuneigung. Glücklich sahen sie den Zeiten entgegen, die da noch für sie und ihre Kinder kommen mögen.

AN: Also erst mal vielen Dank für alle eure Reviews. Ich kann es nie erwarten sie zu lesen (vermutlich wie ihr immer neugierig auf das nächste Kapitel wartet)

Ich hoffe ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben.

Ich habe den Hinweis bekommen, dass R. Feist keine Fanfictions über seine Charaktere mag. Das torpediert effektiv jegliche Idee, die ich für eine eventuelle Fortsetzung hatte und für die ich mit dem Auftauchen von Macros und Milamber alias Pug schon den Grundstein gelegt hatte. Doch auch so wollte und werde ich in nächster Zeit keine Fortsetzung schreiben (in nächster Zeit heißt aber nicht ‚nie'). Sorry, aber im Augenblick habe ich andere Pläne. Irgendwann will ich den ‚Kristall der Macht' weiterführen und habe schon ein paar Ideen für eine neue Story sowie noch etwas angefangenes Material.

Demnächst werde ich vermutlich beginnen, die nächste Geschichte ins Netz zu stellen. Sie steht im Großen und Ganzen schon, bedarf nur noch etwas Feinschliff. Im Augenblick läuft sie unter dem Titel ‚Seraphim' aber der ist noch nicht endgültig. Dort wird Harry ‚etwas' frustriert sein, gegen die Erwachsenen und einige Traditionen rebellieren und er wird... hmm... brutal und rücksichtslos. Nebenbei entdeckt er das andere Geschlecht, deshalb wird diese Story ‚R'-Rated. Ursprünglich sollte es eine Dark!Harry-Fic werden... hat nicht geklappt. *grins* (Ich kann Harry nicht böse machen... ich habs versucht... *fluch*)

Wenn ihr nachschlagt, was ein Seraphim ist, bekommt ihr vielleicht noch eine Idee zu dem Inhalt der Story. Also bis demnächst mit der neuen Geschichte.

@Lime: Danke für den Tip. Erspart sicher ne Menge Ärger, obwohl es eine gute Idee für eine Story gewesen wäre.

@Michael: Was dir da im Kopf herumspukt, wird im wesentlichen in R. Feist's Midkemia-Saga erzählt. Wenn du Lust hast, lies es mal. Ist ne gute Geschichte über mehrere Bücher.

@Belgaran: Pug und Milamber sind ein und dieselbe Person. Nur Milamber klingt besser und passte besser zur Story.

@Kissymouse: Keine Ahnung, wie lange Elfen leben. Ein paar hundert Jahre? Mit Sicherheit werden sie die Kinder ihrer Freunde aufwachsen sehen. Keine Ahnung, wie lange Harrys Kinder leben. Colin verkauft keine Bilder an die Presse, die Harry nicht vorher erlaubt. Und ja, es hat ihm ein Vermögen gebracht. Und ja, es war ein schönes Bild vor dem Altar...

@Max88: Frage beantwortet?   ;-)

@Brisana-Brownie: Ja, das letzte Kapitel... Danke für all deine Reviews. Ich hab nur noch eine Frage... Wann kommt dein nächstes Kap?