‚Hier muss ich richtig sein, das ist der Ligusterweg 4. Er wohnt im Ligusterweg 4!' dachte ein dunkelgekleideter 16-jähriger vor der Haustür der Dursley's. Er klopfte an die Tür und ein fetter Mann machte gleich darauf auf. Grimmig dreinschauend brummte er:
„Was willst du? Wir kaufen nichts."
„Ich wollte zu Harry Potter."
~*~*~*~
Wie immer in den Sommerferien, sass er in diesem Ecken „seines" Zimmers. Wie immer war die Tür verschlossen und das Fenster vergittert. Wie immer war er fast verhungert, da die Verwandten ihm nichts zu essen gaben. Und… wie immer las er in diesem Buch, das er sich einmal in der Nokturngasse besorgt hatte und bisher immer unter dem losen Dielenbrett seines Bettes verstecken musste. Doch nun sah er auf, da er hörte wie jemand die Tür zu seinem Zimmer aufschloss und auch gleich öffnete. „Hier ist er." ertönte die widerliche Stimme seines Onkels. Vernon schlug die Tür zu und schloss sie auch gleich wieder ab, nicht aber bevor jemand anders hereinstolziert kam.
„Nettes Zimmer hast du hier, Potter."
„MALFOY?" Draco drehte sich um und sah den erstaunten Potter an.
„Hey Potter, was liest denn da?"
„oh…ähm…gar nichts." Harry versuchte gleichzeitig sein Buch hinter seinem Rücken zu verstecken wie auch ein unschuldiges Lächeln auf sein Gesicht zu bringen. Malfoy war aber schneller und riss ihm das Buch aus den Händen.Während er den Titel des Buches las, wendete er sich von Harry ab. ‚Das Buch der schwärzesten Magie' las Malfoy den Titel des Buches in Gedanken. Er wusste genau, dass es von diesem Buch nur zwei Exemplare gab und eines davon in Malfoy-Besitz war. Er wusste auch, dass der Besitz dieses Buches strengstens verboten ist. „Woher hast du dieses Buch?" Malfoy drehte sich abrupt um, leider fast zu schnell, da er das Gleichgewicht verlohr und sich gerade noch rechtzeitig auffangen konnte. Nur sah das so komisch aus, denn kein Malfoy verlohr das Gleichgewicht, die (ach so berühmte) Kählte, die Fassung geschweige denn der Malfoy-Stolz, denn das gehörte sich für einen Malfoy einfach nicht, dass alle um ihn herum zu lachen angefangen hätten, wenn jemand anderes im Zimmer gewesen wäre. Aber Potter sah ihn nur grinsend an.War das Grinsen wegen der „Vorstellung" Malfoy's entstanden oder doch wegen dem Buch? „Weshalb bist du hier, Malfoy? … Und wo ist dein Zauberstab?" fragte Potter völlig emotionslos und mit kontrollierter Stimme. „Mein Zauberstab musste ich diesem Fettstück da draussen geben, sonst hätte ich nicht herkommen können. Und jetzt sag mir woher du dieses Buch hast!" sprach Draco Malfoy still und irgendwie gefährlich. Doch Harry grinste ihn weiterhin nur amüsiert an und erwiderte: „Das war ein Fehler. Vernon wird dir ihn nicht mehr wiedergeben. Und ohne Zauberstab kommst du da nicht mehr raus!" Draco's Stimme nahm plötzlich einen drohenden Unterton an, den alle zusammenzucken liess, nicht aber Harry. „Sag mir besser woher du dieses Buch hast!" „Dachtest du wirklich ich wäre Dumbi's Liebling? … Du hast es Wirklich gedacht??? … Buh … bin ich ein guter Schauspieler!" „Was soll das heissen?" „Das soll heissen, dass ich mich schon seit längerem mit Schwarzmagie beschäftige! Und dass mein halbes Leben ein Theater war. Du kannst es aber auch Lüge nennen!" „Wie soll ich das verstehen?" „Ein Beispiel ist das Fach Zaubertränke, du weisst, dass ich dort hoffnungslos verlohren bin! Nun ja, dass wäre eine Lüge. Zaubertränke ist eines der einfachsten Fächer die ich bis jetzt hatte. Nur habe ich mich ‚dumm' gestellt. Willst du weitere Beispiele hören?" Draco, der sich inzwischen neben Harry hingesetzt hatte, musste dies erst verdauen und antwortete: „Später vielleicht…!" „Gut, dann gib mir das Buch … jetzt … sofort. Und jetzt beantworte meine Frage, warum bist du hier?"
