Titel: Geliebt zu werden...

Teil: 3/?

Autor: Neko (Ne-chan)

E-mail: sarahlenakoenig@hotmail.com

FanFiction: Weiß Kreuz

Raiting: PG-14

Warnung: darkfic, OOC, lime, lemon (es könnten später noch Warnungen hinzukommen)

Kommentar: Ja, äh... . Ehrlich gesagt, ein Satz aus einer anderen Geschichte hat mich hier drauf gebracht. Da war die Rede von Yohjis und Brads Vergangenheit und das sie sich wahrscheinlich nie begegnet wären. Dazu meinte Brad dann, dass sie sich auf jeden Fall begegnet und sogar ein Liebespaar geworden wären. Bei diesem Satz hat es bei mir Klick gemacht. Wie hätten sie sich kennen gelernt? Wie wären ihre Reaktionen aufeinander gewesen? Wie hätte ihr gemeinsames Leben ausgesehen, denn das würde durch Brads Visionen klar beeinflusst sein. Und weil mir das ganze einfach keine Ruhe gelassen hat, dürft ihr hier den Beiden bei ihrer "Was wäre wenn - Story" folgen! (ich bin ja auch großzügig!) Ich habe ein paar Dinge verändern müssen, wie zum Beispiel Yohjis Nationalität. Ich hoffe, es ist nicht so schlimm. Sagt mir einfach, ob's gefällt!

Pairing: Yohji x Crawford

Disclaimer: Die Jungs gehören nicht mir und ich verdiene auch kein Geld damit.

Zu lieben...

Brad schreckte aus seinem Schlaf, als er die Tür knarren hörte und blickte verschlafen in Richtung seines Mitbewohners, der wütend den Raum betrat. "Was hast du denn?", murmelte er müde und kuschelte sich instinktiv an die Wärmequelle in seinem Bett. Als seine Finger durch weiches Haar strichen, das ganz sicher nicht seines war, stockte er. Sein Blick fiel auf den immer noch schlafenden Yohji, der es sich an seiner Schulter bequem gemacht hatte. Ein schneller Blick auf seinen Zimmergenossen sagte ihm, dass er den hübschen Jungen noch nicht gesehen hatte und rutschte ein wenig näher an seinen blonden Engel, damit der Andere wenigstens das Gesicht nicht erkennen konnte. Hikaru hasste Normale, so wie jeder hier an der Schule! Wenn er Yohji hier erwischen sollte oder besser gesagt, wenn er raus fand, dass er keiner von ihnen war, würde Yohji wahrscheinlich nicht mehr lebend aus diesem Zimmer herauskommen. Hikaru war jetzt schon aus irgendeinem Grund fürchterlich sauer. "Dieser verdammte Bastard! Wie kann er es wagen? Schmeißt der mich einfach raus!" Aha, da lag das Problem. Scheinbar war der braunhaarige Baka von seinem kleinen Bettabenteuer rausgeschmissen worden. Heimlich grinste er in sich hinein. Eigentlich hatte Hikaru es schon lange verdient, schließlich sah man ihn täglich mit jemand anderen in einem Zimmer verschwinden. "Was ist daran so lustig?!" Ups, er schien doch ein wenig zu freudig über diese Nachricht gewesen zu sein. Fauchend näherte sich der andere Junge, nur um kurz darauf etwas zurückzufahren. Ein schelmisches Lächeln legte sich auf die jungen Züge. "Sieh mal einer an! Wen hast du denn da geangelt? Lass mal sehen!" Schnell zog Brad Yohji etwas näher an sich. "Vergiss es. Such dir `nen anderen." Hikaru kniff die Augen zusammen. "Wer ist das überhaupt? Muss ja was besonderes sein, wenn du dich so einsetzt, ihn als Betthasen zu behalten." Bradley spürte Wut in sich hochsteigen. "Pass lieber auf, was du sagst." Nun war Hikaru erst recht neugierig, wer sich an Brads Seite befand und kam wieder etwas näher, blieb aber stehen, als er Crawford kalten Blick bemerkte. "Schon gut, schon gut. Ich geb euch 15 Minuten, dann seid ihr hier verschwunden. Ich will pennen, bevor ich mich von den "Lehrern" quälen lassen muss." Damit verschwand er wieder.

Aufatmend sah er auf Yohji, dann lächelte er. Der Kleine hatte einen gesunden Schlaf, konnte man nicht anders sagen. Er hatte sich durch nichts stören lassen. Sanft flüsterte er ihm ins Ohr. "Hey, aufwachen. Oder willst du den ganzen Tag verschlafen?" Yohji zog die Stirn kraus, als ob er darüber nachdachte, dann hörte man ihn murmeln: "Nur noch 5 Minuten." Brad lachte leise. "So viel Zeit haben wir leider nicht." Endlich öffnete Yohji seine Augen und sah ihn verwirrt an. "Wieso nicht?" Brad strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. "Weil mein Mitbewohner wohl keine erholsame Nacht hatte und gerne schlafen würde. Leider sind die Leute hier nicht so gut auf... nun ja... auf Leute wie dich zu sprechen. Deshalb sollten wir uns lieber beeilen." "Oh." Mehr sagte er nicht dazu. Langsam setzte er sich auf und sah sich um. "Äh, wo sind meine Sachen?" Brad ließ ebenfalls seinen Blick schweifen, dann lächelte er, als er verstreut ein paar Kleidungsstücke erblickte. "Ich glaube, es ist besser, wenn ich dir ein paar Sachen leihe. Wir suchen uns hier nur ein Wolf. Außerdem kommst du dann auch viel leichter hier raus." Ergeben nickte Yohji sah dann zu, wie sich Brad aus dem Bett schwang und zum Schrank ging. Elegant stieg er in ein paar Jeans und einen grau-blauen Pullover, der perfekt zu seiner Augenfarbe passte. Yohji hatte sich derweil noch mal genauer umgesehen und nun doch seine Hose gefunden. Schnell zog er sie sich an, dann setzte er sich wieder wartend auf das Bett. Kurz darauf kam Brad mit einem weißen Hemd und einem roten Sakko zu ihm. "Die Schuluniform dieses Hauses." Dann schwang er das Hemd um Yohjis Schultern und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. "Wahrscheinlich etwas zu groß, aber was soll`s." Schnell machte er sich an den Knöpfen zu schaffen und bald saß Yohji in einem doch recht großem Hemd vor ihm. Richtig süß! Brad lachte leise, dann gab er ihm das Sakko. Ja, nicht schlecht. So würde es gehen. Das einzige, was störte, waren Yohjis längeren Haare. Lange Haare durften nicht offen getragen werden. Nachdenklich strich er ihm das Haar aus dem Gesicht und fasste es hinten zu einem Zopf zusammen. Die jadegrünen Augen verfolgten jede seiner Bewegungen und als Brad ein Band von Hikaru holte und Yohjis Haare zusammenband, hatten sie einen unglaublich verwirrten Ausdruck. „Lange Haare müssen zusammengebunden werden. So sind die Regeln." Fertig angezogen sah Yohji zwar immer noch etwas zerzaust aus, aber nach draußen würden sie es so schaffen. Ohne ein Wort zog er den Jungen auf den Flur und beschleunigte seine Schritte, so dass Yotan kaum mitkam. Draußen blieb Brad stehen. Duschen wäre jetzt nicht schlecht und Frühstück könnte auch nicht schaden. Aber woher? Yohji schien seine Gedanken erraten zu haben und zog ihn zu dem kleinen Gästehaus, wo er untergebracht war. Bradley konnte den hasserfüllten Blick des Wachmannes regelrecht spüren, obwohl er Yohji auf gewöhnte freundliche Art begrüßte. Der Junge beachtete ihn gar nicht, sondern zottelte Brad weiter, bis sie endlich vor der Zimmertür des blonden Japaners standen. Erst da fiel ihm etwas auf. „Ich hab den Schlüssel vergessen! Warte hier einen Moment, ich geh noch mal zum Pförtner." Und schon war er weg. Der schwarzhaarige Hellseher lächelte. Ob der Wächter wusste, dass er bei dem Jungen nur der Pförtner war? Aber da kam der kleine Wirbelwind namens Yohji wieder angetrabt und winkte begeistert mit dem Zimmerschlüssel.

Mit einem leisen Klicken schloss Yohji hinter sich die Tür und beobachtete den jungen Amerikaner, wie er sich auf die Couch niederließ, genau auf die Stelle, wo er das Medaillon gefunden hatte. Zögernd folgte er ihm. Er war unsicher, wie er mit der ganzen Situation umgehen sollte. Schließlich war alles neu für ihn. Als sich jedoch sein Magen meldete, beschloss er, doch erst mal die Küche zu plündern und ein Frühstück zusammenzustellen. Sich den intensiven Blicken seines Gastes durchaus bewusst, kam er mit einer kleinen Auswahl auf einem Tablett wieder zurück und stellte es auf den Couchtisch. Trotz Hunger bekam er vor Nervosität nur ein paar Bissen herunter, dann rebellierte sein Körper gegen jeden weiteren Versuch etwas Nahrung zu sich zu nehmen. „Ist alles in Ordnung?" Brads kalte Stimme schnitt regelrecht in diese unangenehme Stille und etwas benommen richtete Yohji seinen Blick auf seinen Gegenüber. Ihm war übel. Und überrascht stellte er fest, dass dies nicht an Nervosität oder Unsicherheit lag, sondern daran, dass er sich wirklich krank fühlte. Zittrig fuhr er mit der Hand über die Stirn, dann erhob er sich ruckartig, nur um sich fast wieder hinzusetzten, weil ihm so schwindlig geworden war. Doch starke Arme verhinderten es. Müde und erschöpft lehnte er sich vertrauensvoll an Bradley, der ihn vorsichtig hochhob und in das Schlafzimmer trug, ihn dort ins Bett legte und zudeckte. „Ich sollte wohl doch lieber gehen." Panik stieg in dem jungen Japaner auf. Mit schrecken erinnerte er sich, wie er immer allein gelassen worden war, wenn er krank wurde. Nie war einer geblieben, egal, ob er gebettelt, gefleht oder geweint hatte. Eilig hielt er Brads Hand fest und setzte sich auf. „Bleib bitte! Ich will nicht allein sein! Bitte bleib hier!" Überrascht über diesen Gefühlsausbruch ließ sich Brad wieder auf das Bett sinken und zog Yohji schweigend in seine Arme. Was war nur mit ihm los? Wieso sollte er nicht weggehen? Mit einem Schauder dachte Brad daran, dass er sogar der Grund sein könnte, warum es Yohji so plötzlich nicht mehr gut ging. Yohji reagierte nun mal sehr empfindlich auf Psi-Talente. Doch Yohji klammerte sich unglaublich fest an ihn und mit einem Seufzen sank Brad neben dem Jungen in das Kissen. „Ist ja gut. Ich bleibe ja, aber nur, wenn du dich jetzt etwas ausruhst. In Ordnung?" Yotan nickte eilig, dann flüsterte er noch ein heiseres „Hai", bevor er eng an Brad geschmiegt einschlief.

Warm. Es war so angenehm warm. Yohji schmiegte sich noch enger an die Wärmequelle und atmete tief ein. Vanille? Er atmete noch einmal tief ein. Ja, ein schwacher Hauch von Vanille! Neugierig öffnete er die Augen und fand sich in Bradleys Armen wieder. Lächelnd hauchte er ihm einen Kuss auf die Wange und freute sich, als warme blaue Augen ihn anstrahlten. „Geht's dir besser?" Yohji dachte etwas nach. „Wenn ich jetzt ja sagen würde, würdest du dann aufstehen?" Verwirrt zog Brad die Augenbrauen nach oben. „Warum sollte ich nicht?" „Weil es mir dann auf jeden Fall schlecht gehen würde." Das verschlug dem sonst so schlagfertigen Amerikaner die Sprache und als er es doch wagte, wieder seine Stimme zu erheben, wirkte sie so ungläubig, wie noch nie zuvor. „Soll das heißen, du willst, dass ich bei dir bleibe?" Ein stummes Nicken gab ihm antwort. „Aber wieso? Schon jetzt tuschelt man über uns. Oder glaubst du, dieser Wachmann da draußen ist so dumm? Oder mein Zimmergenosse? Was glaubst du denn, was die, die mich kennen, über uns reden? Ich bin nicht wie du! Ich werde nie wie du sein! Sie werden ewig über uns reden!" Überrascht über sich selbst und diesen Wutausbruch, den er soeben gehabt hatte, bemerkte er zuerst die zarten Fingerspitzen nicht, die zaghaft seine Gesichtskonturen nachzeichneten. Doch dann beruhigten diese Berührungen ihn, glätteten die Wogen des Zorns und bald hatte er sich wieder vollkommen in der Gewalt. Aber Yohjis nächste Worte warfen ihn wieder aus dem Gleichgewicht. „Dann lass sie reden!" Und warme Lippen legten sich zu einem Kuss auf Brads.

„Yohji!" Der blonde Junge zuckte erschrocken zusammen, dann löste er den Kuss und erhob sich. Sehnsüchtig warf er Brad noch eine Blick zu, dann eilte er zur Tür, um seinen Eltern Einlass zu gewähren. Makoto Kudou kam hereingerauscht, gefolgt von seiner Frau, Sheila Kudou, die aber von ihrem Mann immer nur liebevoll Shei genannt wurde. Beide ließen sich ungefragt auf der Couch nieder und schienen den seltsamen Aufzug oder seine Zerzaustheit gar nicht zu bemerken. Auch als Brad im Türrahmen der Schlafzimmertür auftauchte, wechselten sie nicht einmal einen Blick. „Yohji, wir sind nur hier, um dir zu sagen, dass die Verhandlungen recht gut laufen und wir deshalb in vielleicht schon 2 Tagen hier verschwinden. Schließlich müssen wir an unseren Ruf denken und diesen Ball in Wien besuchen." Protestierend öffnete Yohji den Mund, doch er kam gar nicht zu Wort, denn seine Mutter sprach voller Begeisterung und voller Erwartungen: „Ich habe schon einen ganz wundervollen Frack für dich herausgesucht! Hach, der wird dir wunderbar stehen und die Menge wird begeistert sein. Bestimmt werden wir wieder ein paar hübsche Fotos von dir in irgendeiner Illustrierten finden!" Wieder wollte Yohji etwas einwerfen, doch Makoto zupfte seiner Frau am Ärmel und meinte: „Wir müssen wieder gehen, Shei!" Seine Frau nickte und beide verließen das kleine Appartement so schnell wieder, wie sie gekommen waren. Zurück ließen sie einen unglücklichen Sohn, der sofort in die Arme seines Liebsten sank, als die Tür geschlossen wurde.

Gedankenverloren saß Yohji auf dem Fensterbrett und lehnte seine Stirn gehen das Fenster. Vor ihm lag ein Blatt und seine Finger spielten unruhig mit einem Stift. Brad war gegangen, um mit seinem Lehrer wegen ihrer baldigen Abreise zu sprechen, hatte aber versprochen, so schnell wie möglich wiederzukommen. Yohji vermisste ihn schon jetzt. Ruhig führte er seinen Stift über das Papier und beobachtete genau, wie er in seiner schwungvollen Schrift drei Worte schrieb. Langsam sickerte ihre Bedeutung in seinen Kopf und verwundert zog Yohji die Stirn kraus. Lass. Sie. Reden. Das hatte er doch Brad gesagt. Wieso schrieb er so etwas? Doch da schrieb seine Hand einfach weiter, ohne seinen Gedanken Beachtung zu schenken.

°Jeder hat es ja gewusst,

jeder hat es ja geahnt,

dass mit dir etwas nicht stimmt.°

Unsicher starrte er auf seine Worte und schluckte. Sie erinnerten ihn an Brad. /Ich bin nicht wie du! Ich werde nie sein wie du!/ Bradleys Worte, die ihm so im Kopf wiederhallten.

°Lass sie nur reden.°

Es blieb seine einzige Antwort darauf. Was sollte er auch noch dazu sagen? Er konnte sie nicht zum Schweigen bringen. Das ging nicht.

°Wenn Du etwas anders bist,

als der ganze lahme Rest,

wird die Stadt langsam nervös - egal

Lass sie nur reden°

Ein Schauer überkam ihn. Das Geschriebene drückte sein Innerstes aus und doch wirkte es irgendwie fremd.

°Lass sie reden

und wir lieben dafür laut

denn gerade weil du anders bist

weil du ein wenig seltsam bist

lieb ich dich noch mehr

lieb ich dich doch so sehr

ich halt dich fest

mir geht es wie dir°

Eine Träne ran dem blonden Japaner über die Wange. Wieso schrieb er das? Ja, er liebte Brad, aber ob Brad ihn liebte, wusste er nicht. Nie war ein Wort darüber gefallen.

°Das Gerede von Moral

war mir immer schon egal

und ich zieh mich langsam aus - für mich

und lass sie reden°

Diese Nacht, nein falsch, die Nächte! Er durfte das erste Mal nicht unterschlagen, auch wenn es kalt und lieblos war! Aber ich hatte Wärme, Berührung, Zärtlichkeit! Oh ja, ich tat es für mich, nur für mich.

°In der Nacht kann es geschehn

dass ich in fremde Augen seh

und dann muss ich mit dir gehn - egal –

lass sie nur reden!°

Warme Augen. Sonst sind sie unglaublich kalt, aber als er bei mir war, mit mir war, da strahlten seine Augen ganz warm. Ganz warm. Auf einmal hörte er die Tür klappen und sein Liebster stand vor ihm. Fragend blickte er ihm über die Schulter, dann nahm er ihm das Blatt aus den Händen. „Was ist das? Ein Gedicht?" Bestürzt sah Yohji Brads Augen regelrecht über das Geschriebene fliegen. „Aber... Yohji ist das wahr?" Und Yohji nickte. Er wusste, es kam von ihm. Sein Unterbewusstsein schien diese Worte loswerden zu wollen und er hatte eigentlich nicht wirklich was dagegen. Aber vielleicht Bradley? Doch der Amerikaner ließ das Blatt einfach fallen und zuckte mit den Schultern. Zu mehr war er nicht fähig.

Brad konnte Yohji jetzt noch nichts sagen. Ein „Ich liebe dich" wäre ihm nur vollkommen entstellt über die Lippen gekommen, hätten seinen blonden Engel wahrscheinlich nur noch mehr verletzt. Also schwieg er und ließ diesen Text unbeachtet. Langsam näherte er sich Yohji, um ihn in den Arm zu nehmen. Er hatte keine guten Nachrichten! Sein Lehrer meinte, dass die Familie Kudou sogar Morgen schon abreisen würde! Kurz bevor er ihn berühren konnte, keuchte er erschrocken auf. Eine Vision verklärte seinen Blick.

Er sah Yohji in einem cremefarbenen Anzug vor dem Wagen seiner Eltern stehen. Sein Blick war voller Trauer und ein stummes Lebewohl lag in seinen Augen. Doch auf einmal war ein lauter Knall zu hören und ein großer Tumult brach aus. Männer stürzten sich auf Yohjis Eltern, um sie zu schützen, aber keiner dachte an den jungen Mann, der wie festgefroren vor Schock sich nicht bewegte. Und dann fiel er, sank einfach zu Boden. Nur ein Blutfleck auf dem cremefarbenen Anzug zeigte, dass Yohji getroffen worden ist. Und keiner kümmerte sich um ihn, niemand half ihm. Laut aufschreiend rannte Brad zu ihm, aber es war schon zu spät. Sein Engel hatte schon kein Leben mehr in sich.

„NEIN!!!" Panisch stürzte er sich auf Yohji, zog ihn seine Arme und schluchzte auf. Verwirrt und erschrocken über dieses Verhalten wusste Yohji erst gar nicht, wie er darauf reagieren sollte, dann aber schlang er ebenfalls seine Arme um Brad und flüsterte ihm beruhigende Worte zu. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich der schwarzhaarige Amerikaner wieder fing, doch noch viel länger blieb er in Yohjis Armen, nur um die Wärme zu spüren, die in seiner Vision aus dem schlanken Körper seines Liebsten entflohen war. „Was ist denn passiert?", hörte er dann die leise Frage dicht an seinem Ohr. Sollte er es ihm erzählen? Konnte er es überhaupt? Yohji war in seiner Vision getötet worden! Vor seinen Augen! Und er hatte nichts getan! Nein, er würde nichts tun! Ich kann meine Visionen nicht aufhalten! Was würde denn dann passieren? Ich wüsste nicht, was dann folgen würde! Mein Leben wäre ohne Kontrolle! Aber Yohji würde deswegen sterben. Hin- und hergerissen vergrub er sein Gesicht nur noch tiefer in Yotans Schulter. Er konnte es ihm nicht sagen. Doch Yohji schien deswegen nicht böse zu sein. Tröstend flüsterte er immer noch beruhigende Phrasen und wurde dann von einem Kuss gestoppt. Vielleicht ist das hier das letzte Mal! Nur einmal will ich ihn spüren! Sanft führte er den Jüngeren zu Couch, zog ihn zu sich hinunter. Weiche Lippen ließen Brad die schrecklichen Bilder vergessen und er konzentrierte sich nur noch auf eines. Hastig befreite er Yohji aus seiner Kleidung, die er ihm noch vor kurzem selbst angezogen hatte. „Du bist wunderschön!" Zum wiederholten Male betrachtete er seinen Liebsten mit lustverhangenem Blick, dann spürte er zarte Hände, die ihn ebenfalls aus seinen Klamotten befreiten. Der blau-graue Pullover glitt unbeachtet von der Couch. Im hinteren Teil seines Bewusstseins hörte er eine Stimme flüstern, dass dies sein erstes eigenes Kleidungsstück war, das er je besessen hatte. Genauso, wie die Jeans, die er trug. Doch die Stimme verstummte vollständig, als er die hauchzarten Küsse auf seinem Oberkörper wahrnahm und gab sich ganz diesen Gefühlen hin. Noch nie wurde er so sanft verführt und er stöhnte unterdrückt auf. Hände, die ihn streichelten, die geschickte Zunge, die ihn ungeahnt verwöhnte. Yohjis Haar kitzelte etwas auf seiner Haut. Ungehalten zog er den Blondschopf zu sich nach oben und küsste ihn leidenschaftlich. Dabei spreizte er seine Beine unbewusst und verhalf Yohjis Hand besseren Einlass. Brad bäumte sich auf, als er den ersten Finger in sich spürte und stöhnte laut in den Kuss. Beim Dritten krallte er sich bestimmt schmerzhaft in Yohjis Haare und ein leiser Schrei entfuhr ihm. Noch nie hatte er es so intensiv empfunden! Nie war so viel Leidenschaft in diesem Spiel gewesen! Bald füllte ihn Yohji vollständig aus und ein weltentrücktes „mein Engel" entrann seiner Kehle. Seine Hände waren weiter gewandert zu Yohjis Rücken. Bestimmt würden blutige Striemen zurückbleiben, aber er konnte nichts dagegen tun. Schnell erreichten beide den Höhepunkt und sanken geschafft auf dem Sofa zusammen. Noch nie war Brad so zufrieden gewesen. Erschöpft hörte er die schnellen Atem von seinem Engel, dann murrte Yotan noch einen kleinen Kommentar über die Striemen auf seinem Rücken. Brad hörte nur noch die Worte: „Wer hätte gedacht, dass du solche Krallen hast, Tiger." Dann sank er in einen tiefen Schlaf.

tbc

Mein kleiner Extra-Kommentar:

Hi Leute!

Der vorletzte Teil ist jetzt on!!! Ja, der nächste wird der letzte Teil sein. Vielleicht mach ich noch ne kleine Sitestory, aber ich bin noch unentschlossen. Also versprech ich lieber nichts. Yohjis Text ist von Rosenstolz. „Lass sie reden" hat mich erst auf diese Story gebracht und sollte deshalb auch erwähnt werden. ^_^ Bitte lasst mir Kommis zukommen!!! Ich freu mich total darüber! Natürlich ist auch gut begründete Kritik erwünscht!

Macht es besser!

Eure Ne-chan