Titel: Geliebt zu werden...
Teil: 4/4
Autor: Neko (Ne-chan)
E-mail: sarahlenakoenig@hotmail.com
FanFiction: Weiß Kreuz
Raiting: PG-14
Warnung: darkfic, OOC, lime, lemon (es könnten später noch Warnungen hinzukommen)
Kommentar: Ja, äh... . Ehrlich gesagt, ein Satz aus einer anderen Geschichte hat mich hier drauf gebracht. Da war die Rede von Yohjis und Brads Vergangenheit und das sie sich wahrscheinlich nie begegnet wären. Dazu meinte Brad dann, dass sie sich auf jeden Fall begegnet und sogar ein Liebespaar geworden wären. Bei diesem Satz hat es bei mir Klick gemacht. Wie hätten sie sich kennen gelernt? Wie wären ihre Reaktionen aufeinander gewesen? Wie hätte ihr gemeinsames Leben ausgesehen, denn das würde durch Brads Visionen klar beeinflusst sein. Und weil mir das ganze einfach keine Ruhe gelassen hat, dürft ihr hier den Beiden bei ihrer "Was wäre wenn - Story" folgen! (ich bin ja auch großzügig!) Ich habe ein paar Dinge verändern müssen, wie zum Beispiel Yohjis Nationalität. Ich hoffe, es ist nicht so schlimm. Sagt mir einfach, ob's gefällt!
Pairing: Yohji x Crawford
Disclaimer: Die Jungs gehören nicht mir und ich verdiene auch kein Geld damit.
...macht uns mutig
Yohji seufzte leise im Schlaf und seine Finger verwebten sich mit der silbernen Kette, die er um den Hals trug. Das kleine Kreuz legte sich auf seinen Handrücken und glänzte in der untergehenden Sonne, die ihr Licht durch das Fenster warf. Brad betrachtete dieses Bild des Friedens schon eine ganze Weile, doch immer wieder schlich sich das Bild seiner Vision in seine Gedanken. Nicht mehr lange und Yohji würde nie wieder so friedlich in seinen Armen liegen. Er würde nie wieder gedankenverloren am Fenster sitzen und Gedichte schreiben oder ihn bitten, bei ihm zu bleiben, wenn es ihm schlecht ging. Yohji wäre einfach verschwunden, nicht mehr in dieser Welt. Für immer verschwunden. Nur mühsam konnte er seine Tränen zurückhalten. Er würde ihn nie wieder im Schlaf beobachten können. Zärtlich streichelte Brad Yohjis Haar und schluckte. Und wieder etwas, was ich dann nicht mehr tun kann.
Nur mühsam konnte Yohji sich aufraffen und seine Sachen packen. Er wollte es so früh wie möglich hinter sich bringen und den Rest seiner Zeit mit Brad verbringen. Noch einmal in seinen Armen liegen, seine weiche Stimme in seine Erinnerungen verankern. Wie hatte er jemals glauben können, dass seine Stimme oder seine Augen kalt waren? Noch nie hatte er wärmeres gesehen oder auf sich spüren können. Alles war so weich und warm, wenn sie zusammen waren. „Yohji, was möchtest du heute machen?", erklang Bradleys Stimme hinter ihm. Er war bedrückt, das spürte Yohji, aber es wunderte ihn nicht. Auch seine Laune war von Trauer gekennzeichnet. „Ich weiß nicht. Was würdest du gerne machen?" Brad schwieg eine Weile, dann flüsterte er: „Lass uns spazieren gehen."
Yohjis Finger hatten sich mit Brads verwebt und sein Kopf ruhte auf der Schulter des Größeren. Sie schwiegen, aber diesmal war es nicht unangenehm, wie beim ersten Mal, als sie spazieren gegangen waren. Ihre Füße trugen sie automatisch zu der kleinen Lichtung, wo sie ihre erste Nacht verbracht hatten. Brad blieb stehen und versanken für kurze Zeit in Erinnerungen. „Warum?" Yohjis Stimme war sanft und ruhig. Er wollte es einfach wissen, aber ihm keine Vorwürfe machen. Schließlich hätten sie wahrscheinlich nie zueinander gefunden, wenn nicht zuerst dieser Zwischenfall passiert wäre. „Weil die Zukunft es mir so gezeigt hatte." Der blonde junge Mann dachte eine Zeit lang darüber nach, dann meinte er: „Es hätte anders laufen können. Die Zukunft lässt sich verändern." Blaue Augen richteten sich auf Yohji. „Aber ich wäre ohne Führung gewesen, hätte nicht gewusst, was passiert wäre. Ich wäre hilflos gewesen." Jadegrüne Augen hielten Brads Blick ohne Mühe stand. „Oder du hättest dein Leben zum ersten Mal wirklich unter Kontrolle gehabt." Brad wandte sich ab. Yohji hatte keine Ahnung! Es war leicht darüber zu reden, aber einfach loszulassen! Das kann ich nicht. Ich kann es nicht. Obwohl ich dich dadurch retten könnte, aber ich kann es nicht. Yohjis Arme schlangen sich von hinten um seine Taille und er spürte dessen Kopf zwischen seinen Schulterblättern liegen. „Es ist nicht gut alles zu wissen, nicht wahr?", hauchte sein Liebster. Brad schüttelte den Kopf. Viel zu oft hatte er es als Fluch angesehen. Nur wegen dieser Gabe war er hier in diesem Gefängnis. Nur wegen ihr.
Yohji kam um ihn herum und zog ihn in seine Arme. Zarte Finger strichen durch sein rabenschwarzes Haar. Yohji versuchte ihn zu trösten! Noch nie hatte ihn jemand in den Arm genommen, um ihn zu trösten oder weil er ihn gern hatte. Verzweifelt umschlang er die schlanke Gestalt Yohjis und schluchzte auf.
Beruhigend streichelte Yohji über Brads Rücken, hielt ihn so fest im Arm, wie er konnte. Doch bald ließ Bradley los und hockte sich an einem Baum gelehnt hin. Er versuchte seine Tränen wegzuwischen, aber immer wieder flossen neue über seine Wangen. Yohji kniete sich vor ihn auf den kalten Waldboden und ergriff bestimmt Brads Hände. Verwirrt blickte der schwarzhaarige Amerikaner auf und ein weicher Kuss wurde ihm auf die Lippen gehaucht. Dann lächelte sein Engel. „Ich möchte eine Träne sein, denn dann werde ich in deinen Augen geboren, auf deinen Wangen leben und auf deinen Lippen sterben." Sanft wischte Yohji die Tränen von Brads Wangen, dann küsste er ihn noch einmal. Vollkommen verblüfft reagierte Brad erst gar nicht, doch dann zog er ihn näher.
Brad und Yohji wussten nicht, wie lange sie schon an den anderen gekuschelt auf der kalten Erde saßen und um ehrlich zu sein, es interessierte sie auch gar nicht. Nur noch die Nähe des anderen war wichtig, nur die Stimme des anderen durfte diese angenehme Stille durchbrechen. Sie unterhielten sich über alles mögliche. Doch bald wurde Brads Herz schwer. Yohji hatte so viele Träume und Wünsche. Wenn er doch nur gewusst hätte, dass sein Leben heute noch enden sollte. Dann sag es ihm doch! Verhindere es! Aber Bradley schwieg.
Am späten Nachmittag machten sie sich wieder auf den Rückweg. Yohji musste sich noch umziehen. Schließlich konnten sich überall Reporter aufhalten, deshalb musste er immer adrett wirken. Mit einem hauchfeinen Lächeln erschien der junge Mann in einem cremefarbenen Anzug wieder im Wohnzimmer des kleinen Apartments, das ihm in den letzten Tagen ein zu Hause war. Seine Koffer waren schon zum Wagen gebracht worden und bald musste auch er zu seinen Eltern. Doch verabschieden wollte er sich schon hier. Bradley hatte einfach die Schuluniform angezogen, die Yohji gestern noch an hatte. Seine traurigen Augen blieben an dem Anzug hängen. In einer Stunde würde er mit Blut besudelt sein und der Glanz dieser jadegrünen Augen würde ihn nie mehr erreichen. Geschmeidig erhob er sich von der Couch und zog seinen Engel ein letztes Mal in seine Arme, raubte diesen Lippen noch einen letzten Kuss, vergrub seine Finger ein letztes Mal in dem weichen Haar. Verzeih mir., flehte er im Stillen, dann klopfte es an der Tür. Es wurde Zeit.
„Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Aufenthalt, junger Herr?" Yohji nickte leicht und zwang sich zu einem Lächeln. „Danke, es war sehr angenehm." Der Mann vor ihm wandte sich seinen Eltern zu und Yohji atmete auf. Sofort ruhte sein Blick wieder auf Bradley, der etwas abseits stand und die Szene beobachtete. „Es wird Zeit, Yotan. Lass uns gehen." Sein Vater führte ihn zum Auto, wo er noch einmal stehen blieb und sich umdrehte.
Bradleys Herz verkrampfte sich, als er Yohjis Bewegung sah. In ein paar Minuten würde er tot sein! Tot! Wie ein Schlag wurde ihm das Ausmaß seiner Vision erst jetzt wirklich bewusst. Yohji wäre tot! Nur, weil er Angst hatte, würde Yohji sterben! /Ich hätte keine Kontrolle mehr./ hörte er sich selbst sagen, doch dann hörte er noch etwas anderes. /Oder du hättest dein Leben zum ersten Mal unter Kontrolle./ Entschlossen ballte er die Hände zu Fäusten und rannte los. Noch konnte er Yohji retten.
Ein Knall zerfetzte die friedliche Stimmung und ließ Yohjis Körper wie festfrieren. Sein Verstand sagte ihm, dass er in Deckung gehen musste, aber nichts geschah. Aus den Augenwinkeln sah er, wie seine Eltern von ihren Leibwächtern zu Boden gerissen wurden und seine Gedanken erlahmten. Er konnte sich nicht rühren, fühlte sich seltsam schwer. Dann traf ihn etwas mit unglaublicher Wucht und riss ihn zu Boden.
Bradley keuchte und vergrub sein Gesicht in dem blonden Haar unter sich. Doch nach ein paar Minuten erschall ein zweiter Schuss. Ein Schuss, der diesmal den Attentäter außer Gefecht setzte, wie er wusste. Vorsichtig hob er seinen Kopf und blickte direkt in jadegrüne Augen, die ihn geschockt anstarrten. Yohji war blass. „Geht... geht es dir gut?", fragte Brad unsicher. Yohji nickte, aber seine Augen sagten ihm, dass er wahrscheinlich nicht einmal die Frage verstanden hatte. Langsam halft Brad Yohji auf und stützte ihn. Er bemerkte das Ehepaar Kudou erst, als es vor ihm stand. „Junger Mann, wir danken Ihnen aus tiefsten Herzen, dass sie unseren Sohn gerettet haben. Wie können wir Ihnen nur danken?" Bradleys Blick wurde hart. „Wieso haben Ihre Leibwächter sich nicht um Yohji gekümmert?" Makoto Kudou wechselte einen kurzen Blick mit seiner Frau, dann erwiderte er: „Yohji hat keinen eigenen Leibwächter. Wir kamen nie darauf, dass es jemand auf unseren Sohn abgesehen haben könnte." Unglauben wuchs in Brad. Wie konnten diese Leute nur so unvorsichtig sein? Waren sie denn wirklich so dumm? Den düsteren Blick Brads bemerkend warf Sheila Kudou jedoch schnell ein: „Wir wissen jetzt, dass das ein Fehler war. Aber Ihnen scheint viel an dem Leben unseres Sohnes zu liegen. Ich habe deshalb eine Vorschlag für Sie. Wir wären bereit, Sie als seinen persönlichen Leibwächter einzustellen. Was halten Sie davon? Nehmen Sie an?" Bradley Crawford warf schnell einen Blick auf Yohji, dann nickte er eilig. Yohji hatte sich noch immer nicht von seinem Schock erholt und starrte blind vor sich hin. Aber er lebt noch! „Ich nehme an. Jedoch weiß ich nicht, was mein Lehrer dazu sagen wird." Makoto Kudou lachte auf. „Lass das mal unsere sein, Junge. Pack lieber schnell deine Sachen. Wir müssen uns etwas beeilen, um unseren Flug noch zu erwischen." Wieder nickte Brad, dann ergriff er Yohjis Hand und zog ihn hinter sich her. Er würde ihn ganz sicher nicht alleine da draußen lassen. Schnell führten ihn seine Schritte in das Gebäude, doch in der Vorhalle blieb er stehen. Eine Tasche stand vor seinen Füßen, an der ein Zettel geheftet war.
^Für Verräter haben wir hier keinen Platz^
Bradley schluckte, wurde dann jedoch von Yohji abgelenkt. Der Jüngere schluchzte. „Ich hätte... ich wäre fast..." Panik stand in den jadegrünen Augen geschrieben. „Aber du bist nicht." Sanft zog er Yohji in seine Arme und lächelte ihn an. „Und du wirst auch nicht. Ich passe auf dich auf, hörst du? Und weißt du auch, warum? Weil ich dich über alles liebe." Yohjis Augen waren tränenverhangen. „Versprochen?" Brad hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Versprochen." Dann nahm er seine Tasche und ließ den Zettel auf den Boden gleiten. Es war nicht schlimm, dass sie ihn hier nicht mehr wollten. Dafür hatte er diesen Engel an seiner Seite. Und zwar für immer.
Ende
Mein kleiner Extra-Kommentar:
Und wieder ist eine Geschichte zu Ende gegangen. *ein wenig wehmütig ist* Ich bin recht zufrieden mit der Story. Schließlich wurde sie fast so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. *g* Übrigens: Die Überschriften der einzelnen Kapitel ergeben zusammengesetzt einen Spruch, den ich auf einer Postkarte gelesen habe und der mir einfach gefallen hat.
^Geliebt zu werden macht uns stark. Zu lieben macht uns mutig.^
Auch Yohjis Spruch:
^Ich möchte eine Träne sein, denn dann werde ich in deinen Augen geboren, auf deinen Wangen leben und auf deinen Lippen sterben.^
ist ein Spruch von einer Postkarte. Es war einfach so schön!
Bitte schreibt mir Kommis!!!
Eure Ne-chan
