Kapitel IV: Unter der Robe
Nachdem er sich seines Bademantels entledigt und ihn Hagrid, der sie über den See gebracht hatte, mitgegeben hatte, schämte er sich so sehr, dass er Lupin vorfahren hatte lassen. Er wollte so nicht gesehen werden. Von niemandem. Er wollte vergessen warum er hier war, mit wem, und in welchen Klamotten er dabei auch noch stecken musste. Er bekam auch wirklich bald andere Gedanken in den Kopf, aber sehr viel angenehmer waren sie nicht. Es waren Erinnerungen ans letzte Mal, und sie waren alle erschreckend eintönig.
‚Hier bin ich ins Gebüsch gefahren...', dachte er. ‚Da sind mir die Stechmücken in den Mund geflogen... Hier bin ich in den Fluss gefallen... Hier ist Minerva verloren gegangen... Hier habe ich mir das erste Mal gewünscht, ich wäre tot...'
Nicht gerade sehr angenehme Gedanken. Verbissen trat er in die Pedale, um mit Lupin mitzuhalten, und er sah mit starrem Blick auf dessen Beine, die unermüdlich auf und ab strampelten, bis Snape sich fast hypnotisiert fühlte. Lupin war eine Sportskanone, und obwohl Snape Sport in Ordnung fand – zum Zusehen – fragte er sich, wie jemand sich freiwillig einer derartigen Tortur aussetzen konnte. Lupin musste nicht ganz bei Trost sein, aber dem schien das Ganze Spaß zu machen. Offensichtlich lebten sie nicht in derselben Welt.
Snape musste zugeben, dass er Minerva vermisste. Obwohl sie ihm das letzte Mal unentwegt auf die Nerven gegangen war, hatte er mit ihr wenigstens streiten können, um seinem Ärger Luft zu machen, oder er hatte sich über Lupin beschweren können wenn der gerade wieder unerreichbar weit vorausgefahren war. Sonst hätte Snape sich natürlich bei ihm persönlich beschwert. Da kannte er kein Pardon.
Jetzt brach ihm bereits wieder der Schweiß aus, und er sah in den Himmel. Es war nicht so heiß wie beim letzten Mal; der Himmel war bewölkt, und am Horizont brauten sich dunkle Wolken zusammen. Das konnte nichts Gutes verheißen, aber bei Regen würden sie wenigstens eine Pause machen. Hoffentlich... Lupin fuhr langsamer, so dass sie bald auf gleicher Höhe waren, und er grinste Snape aufmunternd an. Für dieses Grinsen hätte Snape ihn umbringen können. „Sieh mich nicht an", sagte Snape und wandte den Blick ab. „Nie in meinem Leben habe ich mich in meiner eigenen Haut so unwohl gefühlt. Was wohl daran liegt, dass sie niemals so unerträglich gekleidet war."Er warf Lupin einen finsteren Seitenblick zu.
„Aber nicht doch", sagte Lupin. „Ich wusste ja gar nicht, dass du so eitel bist!"Sein Grinsen wurde ein wenig breiter.
„Mach dich nicht lustig über mich!", fuhr Snape ihn an. „Du solltest dich schon dafür entschuldigen, dass du überhaupt da bist."
„Ich finde, das steht dir!"Lupin fing den finstersten aller Blicke auf, aber er hob beteuernd die Augenbrauen. „Nein, wirklich! Wenn du sonst immer nur in deinen weiten Roben herumschlurfst, sieht man gar nicht, wie..."
„Ich schlurfe nicht!!!", empörte sich Snape. „Ich gleite!!"
„Gut, also wenn du immer so weitgekleidet herumgleitest, dann sieht man gar nicht, wie... wie, äh..."
Selbst ohne den Kopf zu drehen, konnte Snape sehen, wie Lupin rot wurde wie eine Ampel. Er zog die Brauen zusammen und trat fester in die Pedale. „Wie unsportlich ich bin, sag es nur!", knurrte er. „Oder sag es besser nicht. Es ist schlimm genug dass ich mir diese Quälerei aufhalsen muss, deinen Spott brauche ich nicht auch noch dazu!"
Er fuhr schneller, aber Lupin wich nicht von seiner Seite. Nun ja, Snape hätte sich auch ziemlich etwas vorgemacht, wenn er ernsthaft geglaubt hätte, er könnte Lupin davonfahren. Der sah ihn immer noch ernsthaft an. „Nein, das meinte ich nicht! Ich meinte nur... ach, nichts", murmelte er, trat in die Pedale und fuhr davon.
„Das hab ich mir gedacht", brummte Snape und richtete seinen Blick wieder auf die Straße.
Nachdem er sich seines Bademantels entledigt und ihn Hagrid, der sie über den See gebracht hatte, mitgegeben hatte, schämte er sich so sehr, dass er Lupin vorfahren hatte lassen. Er wollte so nicht gesehen werden. Von niemandem. Er wollte vergessen warum er hier war, mit wem, und in welchen Klamotten er dabei auch noch stecken musste. Er bekam auch wirklich bald andere Gedanken in den Kopf, aber sehr viel angenehmer waren sie nicht. Es waren Erinnerungen ans letzte Mal, und sie waren alle erschreckend eintönig.
‚Hier bin ich ins Gebüsch gefahren...', dachte er. ‚Da sind mir die Stechmücken in den Mund geflogen... Hier bin ich in den Fluss gefallen... Hier ist Minerva verloren gegangen... Hier habe ich mir das erste Mal gewünscht, ich wäre tot...'
Nicht gerade sehr angenehme Gedanken. Verbissen trat er in die Pedale, um mit Lupin mitzuhalten, und er sah mit starrem Blick auf dessen Beine, die unermüdlich auf und ab strampelten, bis Snape sich fast hypnotisiert fühlte. Lupin war eine Sportskanone, und obwohl Snape Sport in Ordnung fand – zum Zusehen – fragte er sich, wie jemand sich freiwillig einer derartigen Tortur aussetzen konnte. Lupin musste nicht ganz bei Trost sein, aber dem schien das Ganze Spaß zu machen. Offensichtlich lebten sie nicht in derselben Welt.
Snape musste zugeben, dass er Minerva vermisste. Obwohl sie ihm das letzte Mal unentwegt auf die Nerven gegangen war, hatte er mit ihr wenigstens streiten können, um seinem Ärger Luft zu machen, oder er hatte sich über Lupin beschweren können wenn der gerade wieder unerreichbar weit vorausgefahren war. Sonst hätte Snape sich natürlich bei ihm persönlich beschwert. Da kannte er kein Pardon.
Jetzt brach ihm bereits wieder der Schweiß aus, und er sah in den Himmel. Es war nicht so heiß wie beim letzten Mal; der Himmel war bewölkt, und am Horizont brauten sich dunkle Wolken zusammen. Das konnte nichts Gutes verheißen, aber bei Regen würden sie wenigstens eine Pause machen. Hoffentlich... Lupin fuhr langsamer, so dass sie bald auf gleicher Höhe waren, und er grinste Snape aufmunternd an. Für dieses Grinsen hätte Snape ihn umbringen können. „Sieh mich nicht an", sagte Snape und wandte den Blick ab. „Nie in meinem Leben habe ich mich in meiner eigenen Haut so unwohl gefühlt. Was wohl daran liegt, dass sie niemals so unerträglich gekleidet war."Er warf Lupin einen finsteren Seitenblick zu.
„Aber nicht doch", sagte Lupin. „Ich wusste ja gar nicht, dass du so eitel bist!"Sein Grinsen wurde ein wenig breiter.
„Mach dich nicht lustig über mich!", fuhr Snape ihn an. „Du solltest dich schon dafür entschuldigen, dass du überhaupt da bist."
„Ich finde, das steht dir!"Lupin fing den finstersten aller Blicke auf, aber er hob beteuernd die Augenbrauen. „Nein, wirklich! Wenn du sonst immer nur in deinen weiten Roben herumschlurfst, sieht man gar nicht, wie..."
„Ich schlurfe nicht!!!", empörte sich Snape. „Ich gleite!!"
„Gut, also wenn du immer so weitgekleidet herumgleitest, dann sieht man gar nicht, wie... wie, äh..."
Selbst ohne den Kopf zu drehen, konnte Snape sehen, wie Lupin rot wurde wie eine Ampel. Er zog die Brauen zusammen und trat fester in die Pedale. „Wie unsportlich ich bin, sag es nur!", knurrte er. „Oder sag es besser nicht. Es ist schlimm genug dass ich mir diese Quälerei aufhalsen muss, deinen Spott brauche ich nicht auch noch dazu!"
Er fuhr schneller, aber Lupin wich nicht von seiner Seite. Nun ja, Snape hätte sich auch ziemlich etwas vorgemacht, wenn er ernsthaft geglaubt hätte, er könnte Lupin davonfahren. Der sah ihn immer noch ernsthaft an. „Nein, das meinte ich nicht! Ich meinte nur... ach, nichts", murmelte er, trat in die Pedale und fuhr davon.
„Das hab ich mir gedacht", brummte Snape und richtete seinen Blick wieder auf die Straße.
