Disclaimer: An meiner Story gehört mir absolut nichts bis auf die Figuren und wenigen Handlungsorte, die meiner Feder entsprungen sind. Ich verdiene (leider *g*) auch kein Geld damit.

Kommentar: Noch mal Danke an Eva Luna... schön, dass du das letzte Chap gut fandest. Ich tu's immer noch nicht, aber egal...

Kapitel 3

Dumbledore

Alexandra lag mit geschlossenen Augen wach in ihrem Bett. Es war noch ziemlich früh, trotzdem war ihre kleine Wohnung schon hell erleuchtet. Sie dachte noch immer über Severus' Worte nach.

„Es wäre zu schön, wenn es war wäre", seufzte sie.

„Wenn was wahr wäre?"

Erschrocken setzte sie sich beim Klang der Stimme auf. Ihr Gesichtsausdruck verwandelte sich jedoch in Ärger, als sie ihren morgendlichen Besucher erkannte.

„Was machst du schon wieder hier?", zischte sie leise.

„Ich soll dich zu meinem Vorgesetzten bringen", meinte Severus. „Steh auf und mach dich fertig. Er macht sich die Mühe, dich anzuhören, also lass ihn nicht warten."

Sie bedachte ich mit einem misstrauischen Blick.

„Wohin?"

„Darf ich dir nicht sagen."

„Ach, und warum nicht? Ich glaube kaum, dass du mir überhaupt von der Sache erzählt hättest, wenn du mich nicht für vertrauenswürdig befinden würdest. Warum sagst du mir also nicht, wohin du mich bringst? Ich habe ein Recht, es zu erfahren..."

Er seufzte und sah sie leicht genervt an, was sie allerdings kaum beeindruckte.

„Ich habe meine Befehle und die darf ich nicht missachten. Bist du bald fertig?"

Alexandra beschloss, die Fragerei aufzugeben und verschwand mit einigen frischen Kleidern ins kleine Bad. Nachdem sie eine äusserst kurze, aber sehr erfrischende Dusche hinter sich hatte und wieder angezogen war stand sie vor dem Spiegel und betrachtete für einen Augenblick ihr Gesicht. Ein roter Streifen zog sich über ihr linke Wange und auch sonst sah sie recht mitgenommen aus - Hinterbleibsel von Voldemorts Folter. Ein leiser Seufzer kam über ihre Lippen, dann wandte sie den Blick ab und öffnete die Tür. Snape, der sich an den Tisch gesetzt hatte, sprang auf.

„Können wir gehen?"

„So ungeduldig? Muss ja ne wahnsinnig gute Organisation sein, wenn du dich sosehr dorthin zurücksehnst...", spottete sie. Er jedoch ging nicht darauf ein, sondern zog eine Münze aus seiner Tasche.

„Portus", murmelte er und hielt dann die Münze Alexandra hin. Diese berührte sie mit einem Finger und schloss die Augen, als die Welt um sie in einem Wirbel aus Farben ertrank.

~*~

Seine Umgebung klärte sich und er konnte in einiger Entfernung das alte Landhaus erkennen, welches dem Orden des Phönix als Hauptquartier diente. Ein Blick neben sich sagte ihm, dass Alexandra bei ihrer Ankunft sehr unsanft gelandet sein musste, denn sie rappelte sich gerade auf und klopfte den Staub von ihrem Umhang.

„Und jetzt?", fragte sie mit ausdrucksloser Stimme, doch ihre Augen huschten wachsam umher. Offenbar wusste sie nicht recht, was sie von dem düsteren Haus halten sollte, denn ihre Blick wurden zusehends misstrauischer. „Komm."

Das Tor öffnete sich sofort, als er leise die Losung murmelte. Ein recht verwahrloster Garten lag dahinter, voll von abgestorbenen Bäumen. Er hätte dieses Anwesen wohl für den Sitz eines dunklen Magiers gehalten, wenn er nicht gewusst hätte, dass der Orden des Phönix von hier aus agierte. Alexandra schritt neben ihm durch den Garten, und langsam machte sich Abscheu auf ihrem Gesicht breit. Nun, er konnte sie verstehen. Schliesslich wusste sie nicht, was sie erwartete. Es hätte genauso gut die Villa eines Todessers sein können... die Haustür öffnete sich ebenfalls, kaum hatte er geklopft, und er trat ein. Alexandra zögerte, doch als er ihr zunickte, folgte sie ihm. Die Tür schlug mit einem lauten Krachen, das seine Begleiterin zusammenzucken liess, zu. Niemand war in den dunklen Gängen zu sehen. Offenbar hatte Dumbledore seine Leute vorgewarnt... zielstrebig ging er auf eine hohe Eichentür zu und klopfte an.

„Herein."

~*~

Mit gemischten Gefühlen sah Alexandra, wie Severus die Tür aufstiess. Einerseits war sie neugierig auf das, was der geheimnisvolle Unbekannte ihr wohl bieten würde, andererseits war da diese Angst. Angst davor, auch hier keinen neuen Anfang finden zu können, Angst davor, von Voldemort erwischt zu werden... bockstill stand sie noch immer auf dem Flur, bis Severus sie am Handgelenk packte und in ein mässig beleuchtetes Zimmer hineinführte. Ein Feuer loderte in einem Kamin, und an den Wänden waren einige wenige Fackeln befestigt. Vor dem Kamin stand ein Mann mit langem silbernen Haar. Er drehte ihr den Rücken zu, wandte sich jedoch um, als Severus sich räusperte. Hellblaue Augen musterten Alexandra über den Rand halbmondförmiger Brillengläser. Es war ein sehr alter Mann, obwohl Alexandra nicht hätte schätzen können, wie alt. Sein langer silberner Bart steckte im Gürtel seines dunkelroten Umhangs, und er kam ihr einen Augenblick lang lächerlich vor. Wer steckte denn schon seinen Bart in seinen Gürtel... der Gedanke verflog, als er zu sprechen begann. Seine Stimme war leise, aber klar. Sie verstand jedes Wort, beinahe so, als stünde er direkt neben ihr.

„Sie sind also Alexandra Newton. Severus hat mir erzählt, dass Sie für uns spionieren würden..."

„Vielleicht würde ich das tun, wenn ich wüsste, wer „uns"ist", entgegnete Alexandra. Ihre Stimme hatte einen schärferen Ton angenommen, als sie es beabsichtigt hatte, doch das schien den Mann nicht zu stören. Er lächelte lediglich und deutete auf einen Sessel vor dem Kamin.

„Setzen Sie sich. Ach, Severus – würdest du vielleicht etwas Kürbissaft besorgen? Reden macht durstig..."

Severus verschwand und Alexandra kam der Aufforderung nach. Der Alte liess sich ebenfalls nieder und fuhr damit fort, sie eindringlich zu mustern. Sie konnte förmlich spüren, wie seine Augen jeden Millimeter ihres Gesichts prüften, so, als suchten sie nach einem Makel. Nach einer Weile sah er nur noch in ihre Augen, was Alexandra noch unangenehmer war. Doch sie sah nicht weg. Schliesslich sprach der Alte wieder.

„Mein Name ist Albus Dumbledore", begann er, worauf Alexandra zusammenfuhr. Das war Albus Dumbledore? Der einzige Mann, von dem man sagte, dass Voldemort sich vor ihm fürchte? Ihr ungläubiger Gesichtsausdruck musste Dumbledore aufgefallen sein, denn er lächelte wieder.

„Ich sehe, Sie haben meinen Namen schon gehört. Doch hier geht es nicht um mich. Severus sagte mir, dass Sie ein neues Leben suchen."

Alexandra verzog ihre Lippen zu einem spöttischen Lächeln. Nach einem neuen Leben suchen! Wie das nur schon klang! Sie suchte nur nach dem Tod, nach der Erlösung, nach Ruhe und Frieden. Sie wollte nicht mehr leben, und das erste Mal fragte sie sich, warum sie das Angebot des Todessers überhaupt angenommen hatte. Es brachte nichts... zu viel war geschehen, was niemand mehr rückgängig machen könnte. Viel zu viel.

~*~

Dumbledore sah, wie ein spöttisches Lächeln seinen Worten folgte und er wusste, was es zu bedeuten hatte. Nein, die junge Frau vor ihm suchte kein neues Leben... sie suchte den Tod. Und zum wiederholten Male fragte er sich, warum Severus sie retten wollte. Was war es, was das Herz des Todessers erreichte, das doch sonst von nichts und niemandem gerührt wurde? Alexandra Newton war eine sehr unscheinbare Person, wenn auch unbestreitbar hübsch. Doch die schwarzen Augen hatten ihr Feuer verloren, und das dunkle Haar seinen Glanz. Es würde sehr schwer sein, sie aus der Dunkelheit zurückzuholen... doch wenn Snape es versuchen wollte...

~*~

Als Snape mit einem Tablett mit Kürbissaft das Zimmer wieder betrat, sassen Dumbledore und Alexandra sich schweigend gegenüber. Ein spöttisches Lächeln lag auf Alexandras Gesicht, verschwand jedoch sofort, als sie ihn bemerkte. Dumbledore lächelte ihm zu und wedelte kurz mit seinem Zauberstab und ein dritter Sessel und ein kleines Tischchen erschienen. Snape stellte das Tablett ab und setzte sich. Noch immer herrschte Schweigen, bis Dumbledore aufstand und zu einem Fenster trat.

„Sie würden für den Orden des Phönix spionieren... genauso, wie es Severus tut."

Alexandras Augen suchten kurz seine, fixierten dann jedoch wieder Dumbledores Rücken. Sie schwieg noch immer.

„Sie würden dabei ihr Leben riskieren, denn ständig gibt es irgendwo Löcher, die wichtige Informationen an den Feind weitergeben. Sie sind frei, dies zu wählen..."

Snape beobachtete, wie das spöttische Lächeln auf Alexandras Gesicht zurückkehrte. Er wusste, woran sie dachte... ihre Situation war bizarr. Einerseits könnte sie den Orden wählen und das Gebäude wieder heil verlassen, dafür anderswo Schaden nehmen, wenn auch vielleicht in entfernter Zukunft; andererseits könnte sie das Angebot ablehnen, würde dann jedoch den Auroren übergeben und nach Askaban gebracht. Und dort, da war er dich sicher, würde sie nicht lange weiterleben. Wie schon in der Gasse am letzten Morgen stand auf beiden Seiten der Tod, griff mit gierigen Fingern nach ihr... ihre Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.

„Was muss ich tun?"

Dumbledore drehte sich um. In seinem Gesicht lagen zugleich Erleichterung und Sorge. „Nun... erst muss ich Sie zu einem Mitglied des Ordens machen."

~*~

Als Alexandra eine Stunde später alleine die Villa verliess, spukten tausend Dinge in ihrem Kopf herum. Das Ritual, das sie zu einem Mitglied des Phönixordens gemacht hatte... Dumbledore... den Auftrag, alle Informationen, an die sie herankam, ihm zu bringen... und die Angst, die zu ihrem ständigen Begleiter geworden war. Sie fröstelte leicht, als sie den Garten hinter sich liess und in ihre Wohnung disapparierte.

Alexandra musste einen erschrockenen Aufschrei unterdrücken, als sie ihre Küche betrat. Eine schwarze Gestalt stand am Fenster, wandte sich jedoch um, als sie eintrat.

„Wo warst du?", schnarrte eine unangenehme Stimme. Malfoy. Der hatte ihr gerade noch gefehlt...

„Was geht dich das an? Und was machst du überhaupt hier? Du hast in meiner Wohnung nichts verloren!"

„Wohnung nennst du das?", spottete er leise. „Abstellraum würde es eher treffen."

„Nicht jeder hat das Geld, sich eine protzige Villa und zehn Hauselfen leisten zu können. Was willst du nun hier?"

„Nun... ich dachte, es wäre nicht schlecht, mal nachzusehen, was unsere Versagerin vom Dienst wieder so alles Dummes anstellt! Der Herr ist sehr enttäuscht von dir, das weisst du, oder?"

„Seit wann schickt er dich, um andere zu beschatten?"

„Er meinte, ich sei für diese Aufgabe besser geeignet als andere, denn von mir weiss er, dass ich solchen Abschaum wie dich niemals schützen würde..."

„Oh, welch nettes Kompliment! Ich fühle mich geehrt!"

Sie wandte sich von ihm ab und begann scheinbar seelenruhig, Tee zu machen. Innerlich aber verdrängte die Angst nun alles andere. Wenn es bereits soweit gekommen war, dass Voldemort sie beschatten liess, würde sie wohl nicht mehr lange zu leben haben. Keiner, den er so genau überprüfte, hatte das. Und ausserdem... Malfoy... ihre Angst vor ihm war beinahe grösser als die vor Voldemort. Ihre Hände zitterten, als sie den Tee in eine Tasse goss. Das Zittern wurde stärker, als Malfoy hinter sie trat und ihre Handgelenke mit festem Griff umschloss.

„Na na, wir werden doch nicht etwa Angst haben?" Sie antwortete nicht, sondern schloss nur ihre Augen.

~*~

A/N: Das Chap gefällt mir schon besser als das letzte... aber was ich eigentlich sagen wollte: ich bin immer noch reviewsüchtig... also benutzt doch den netten „submit Review"-Button *bettel* ich würd gerne wissen, was ihr von der Story hält. lg Berendis