Disclaimer: An meiner Story gehört mir absolut nichts bis auf die Figuren
und wenigen Handlungsorte, die meiner Feder entsprungen sind. Die
Handlungen sind frei erfunden und ich verdiene (leider *g*) auch kein Geld
damit.
Kommentar: Ja, ich weiss, das ist nicht unbedingt lang, aber wenn ich jetzt weitergeschrieben hätte würde ich morgen früh noch dran sitzen... und ein riesengrosses Danke an Maxine01 (ich mag's lieber, wenn ich meine eigenen Charaktere habe und mit denen wirklich ALLES *g* anstellen kann, auch wenn das einigen Leuten nicht gefallen mag...) Talina und Eva Luna *knuddel*
Kapitel 4
Angst
Sie spürte, wie Malfoys Finger zu ihren Umhangknöpfen glitten und diese langsam öffneten. Sie wusste, er spürte ihre Angst und freute sich daran. Der Umhang fiel von ihren Schultern und seine Hände suchten einen Weg unter ihren Pullover. Noch immer stand sie stockstill da, bewegte sich nicht. Die Angst lähmte sie, hielt sie davon ab, auch nur einen einzigen klaren Gedanken fassen zu können. Flecken tanzten vor ihren Augen, und sie versuchte krampfhaft, nicht auf seine Hände zu achten. Aber es gelang ihr nicht. Und mit einer quälenden Sicherheit wusste sie, was nun kommen würde. Es war nicht das erste Mal... Malfoy hatte Gefallen an ihr gefunden, überraschte sie, wenn er Zeit und die Möglichkeit dazu hatte.
Plötzlich liess er von ihr ab. Sie wusste warum, denn auf ihrem linken Unterarm spürte sie deutlich das Brennen des dunklen Mals. Der Herr rief... und das erste Mal in ihrem Leben empfand sie so etwas wie Dankbarkeit für den dunklen Lord. Das Gefühl verflüchtigte sich jedoch sofort, als sie Malfoys Stimme hörte.
„Nun, dann eben ein anderes Mal", knurrte er und disapparierte.
Alexandra hob ihren Umhang auf und legte ihn sich wieder um die Schultern. Ein anderes Mal... ja, er würde wiederkommen... und sie war sich sicher, dass sie Malfoy dann nicht entkommen würde.
~*~
Dumbledore stand noch immer an jenem Fenster, durch das er schon beim Gespräch mit Alexandra Newton gesehen hatte. Seine Gedanken verweilten noch immer bei ihr. Wie alt mochte sie wohl sein? Vielleicht zwanzig, einundzwanzig Jahre. Sehr jung. Und doch war sie schon tiefer in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit versunken als manch anderer... und nun spionierte sie für ihn. Wieder trug er die Verantwortung für einen Todesser, wieder war es an ihm, jemanden so gut wie möglich zu schützen. Bei Alexandra würde dies wohl recht schwierig werden, denn sie wollte nicht geschützt werden. Für sie war ihre neue Aufgabe nur ein Aufschub, bis sie endgültig den Tod fand... er seufzte. Was würde nur daraus werden... von weitem sah er, wie Snape den Garten verliess. Seine Schritte hatten etwas gehetztes an sich. Voldemort hatte also wieder gerufen...
~*~
Alexandra tauchte inmitten der anderen Todesser an ihrem Platz auf. Alle knieten sie im Staub, alle sahen zu Boden. Alexandra wagte einen kurzen Blick auf Voldemort, sah aber sofort weg, als sie bemerkte, dass seine Augen auf ihr ruhten. Sie schluckte. Das verhiess nichts Gutes...
„Meine Todesser", zischte er leise, „wieder sind uns zahlreiche Aufträge vereitelt worden... das muss aufhören! Ich verlange von euch, dass ihr dem ein Ende macht! Irgendwo in unseren Reihen", seine Augen schweiften über die versammelten Todesser, „lauert ein Verräter. Findet ihn! Denjenigen, der ihn mir bringt, erwartet eine hübsche kleine Belohnung..."
Ein langes Schweigen, in dem wohl jeder Todesser jeden betrachtete und sich fragte, wer der Verräter war... Alexandra konnte nur mit grösster Mühe ein Zittern unterdrücken. Es wäre mehr als nur verräterisch gewesen. Obwohl es ja eigentlich gleich war... sie war ohnehin nichts wert. Voldemorts Stimme zog wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich.
„Neue Aufträge... Newton, du wirst zusammen mit Malfoy und Nott dafür sorgen, dass die Lovegoods verschwinden. Du weisst, was dich erwartet, wenn du versagst..." Voldemort teilte weiteren Todessern ihre Aufträge zu, doch Alexandra hörte nicht mehr hin. Mit Malfoy...
~*~
Snape sah, wie ein Ausdruck tiefster Furcht sich in Alexandras Augen schlich, als Voldemort ihr ihre Aufgabe zuteilte. Eine Furcht, wie er sie noch nie gesehen hatte... er musste ein erleichtertes Seufzen unterdrücken, als ihm nichts zugeteilt wurde. So hatte er genügend Zeit, um Dumbledore zu berichten. Voldemort hatte fertig gesprochen und jeder Todesser küsste seinen Umhangsaum und disapparierte dann.
Wieder tauchte er am Rande des alten Anwesens auf. Langsam wurde es dunkel, und die Bäume im verwahrlosten Garten wurden zu Gespenstischen Schatten, die unheilvoll im lauen Wind knarrten. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Noch nie hatte er die Unheimlichkeit der Villa so deutlich gespürt wie jetzt.
Vielleicht lag es daran, dass er vorhin diese abgrundtiefe Furcht in Alexandras Augen gesehen hatte, vielleicht aber auch einfach daran, dass langsam weisser Nebel aufstieg, jedenfalls hatte er plötzlich das unangenehme Gefühl, beobachtet zu werden. Wachsam sah er sich um, doch er entdeckte niemanden. Trotzdem liess ihn das Gefühl nicht los. Er beschleunigte seine Schritte und klopfte eilig ans grossen Eichentor. Doch niemand öffnete.
~*~
Alexandra stand neben Malfoy und Nott, das Gesicht von der Todessermaske verdeckt. Das Gesicht und die ganze Angst, die darauf lag. Ihr Leben schien nur noch aus Furcht zu bestehen. Nun, da sie für den Orden des Phönix spionierte, war diese noch gewachsen. Ständig glaubte sie, der nächste, der an ihr vorbeiginge, würde plötzlich rufen: „Tötet sie, sie ist eine Verräterin!"Sie verstand sich selbst nicht mehr. Einerseits wollte sie sterben, wollte dieser verzehrenden Angst entkommen, andererseits hatte sie Angst vor dem Tod. Angst. Es war ihr Lebensinhalt geworden... und innerlich schrie sie nach Erlösung, doch nichts davon zeigte sich auf ihrem Gesicht, das eine Maske aus weissem Stein war. Undurchlässig, sicher. Sicher... und so verletzlich. Es brauchte nur so wenig, um sie verschwinden zu lassen... Malfoys unangenehme Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
„Newton! Ich hab keine Lust, wegen dir in diesem Auftrag zu versagen, also reiss dich zusammen!"
Sie liess keine Regung erkennen sondern wandte sich Nott zu, der leise den Plan zu erklären begann. Er war mehr als nur simpel... sie würden sich ins Haus schleichen, die Lovegoods töten und dann verschwinden. Um Mitternacht sollte es beginnen. Doch es war erst kurz nach acht, und so standen ihnen fast vier Stunden Warten an dem düsteren und feuchten Ort bevor, an dem sie sich nun befanden. Sie beobachteten das Haus. Alexandras Gedanken konzentrierten sich jedoch nicht auf ihre Aufgabe. Sie schweiften ab, liessen Bilder an ihr vorüberziehen, Bilder, die sie längst vergessen haben sollte. Aber für sie gab es kein Vergessen... würde es niemals geben. Immer ältere Erinnerungen kamen in ihr hoch, und es waren die schlimmsten ihres ganzen Lebens. Die Weihnachtsferien ihres sechsten Jahres auf Durmstrang...
*Flashback*
Sie sass mit ihrer Familie vor dem Kamin ihres kleinen Ferienhäuschens. Sie waren in die Berge gefahren... ihre Mutter hatte mal wieder richtigen Schnee sehen wollen. Hatte sie gesagt. Doch Alexandra wusste, es ging um etwas anderes. Ihre Eltern flohen, flohen vor den Schwarzmagiern, die sie als Anhänger Voldemorts gewinnen wollten. Sie hatten es ihr nicht gesagt, doch sie wusste es... sie hatte die Briefe gesehen, die Gespräche mitangehört, und die Furcht in den Augen ihrer Eltern längst entdeckt... doch sie liess sich nichts anmerken. Stattdessen sass sie vor dem Kamin auf dem Boden und spielte mit ihrem älteren Bruder Schach. Draussen heulte ein kalter Wintersturm, doch drinnen war es warm. Sie fühlte sich geborgen wie lange nicht mehr, wusste, dass sie hierher gehörte. Es war ihre Familie. Doch der Frieden wurde plötzlich gestört. Jemand klopfte an die Tür. Ihr Vater stand auf, um sie zu öffnen. Durch das Pfeifen des Windes waren laute Stimmen zu hören, Stimmen, die stritten. Dann war ein Zauberspruch zu hören und ein grellgrünes Licht beschien den Flur, der durch die geöffnete Wohnzimmertür zu sehen war. Instinktiv tastete sie nach ihrem Zauberstab, fand ihn jedoch nicht. Fieberhaft liess sie ihre Blicke im Wohnzimmer herumschweifen, bis ihr einfiel, dass ihr Zauberstab auf ihrem Zimmer lag. So richtete sie ihre Augen auf die Tür und wartete zitternd auf das, was kommen sollte. Drei Zauberer in schwarzen Umhängen und mit Masken, die ihre Gesichter verdeckten, traten ein, einer liess den leblosen Körper ihres Vaters vor sich herschweben. Ihre Mutter schrie auf und zückte ebenfalls den Zauberstab, doch wurde sie gleich darauf von einem grünen Lichtblitz getroffen. Sie war tot. Fassungslos starrte Alexandra auf die Szene, die sich vor ihren Augen abspielte. Ihr Bruder sprang auf, sagte etwas, worauf eine der Gestalten lachte und seinen Zauberstab auf ihn richtete. Noch ein grüner Lichtblitz flammte auf... dann sah sie mit schreckgeweiteten Augen, dass die drei sich nun ihr zuwandten, sie ansprachen... doch sie verstand nichts, sie hörte die Worte, und verstand nichts von dem, was gesagt wurde. Ein heiseres Lachen... eine Hand, die ihren Arm packte...
*Flashback Ende*
Von weitem hörte sie eine Glocke zwölfmal schlagen. Mitternacht. Mit grösster Mühe verdrängte sie die grausamen Szenen, die sich noch immer vor ihren Augen abspielten und packte ihren Zauberstab. Sie hatte einen Auftrag zu erfüllen, wenn sie ihn auch nicht tun wollte. Sie konnte nur hoffen, dass Snape Dumbledore benachrichtigt hatte...
~*~
Snape klopfte noch einmal an. Warum öffnete niemand? Er war unmöglich, irgendjemand war immer hier. Einen Zauber konnte er nicht sprechen, denn die Tür konnte nur von innen geöffnet werden. Ungeduldig schlug er mit einer Faust gegen das alte Holz, was jedoch nur dazu führte, dass seine Hand nun schmerzte. Aber er spürte es nicht. Verdammt, er musste zu Dumbledore! Ein Anschlag war für heute Abend geplant, und wenn die Lovegoods nicht sofort gewarnt würden, wären sie so gut wie tot. Endlich sprang die Tür auf und er konnte das Gesicht von Moody erkennen. Ungeduldig drängte Snape sich an dem Auroren vorbei, war schon halb den Gang hinunter zum Kaminzimmer gegangen, als Moodys Stimme erklang.
„Er ist nicht mehr da, Snape. Brauchst also gar nicht da runter zu gehen."
„Er ist nicht mehr da?"
„Ja. Du hast ihn um zehn Minuten verpasst."
Verdammt. DAS war alles andere als gut.
~*~
A/N: Winzig kleine Frage: hat wer Lust, das hier beta zu lesen??? Wenn ja: Mail an berendis123@yahoo.de ...
Kommentar: Ja, ich weiss, das ist nicht unbedingt lang, aber wenn ich jetzt weitergeschrieben hätte würde ich morgen früh noch dran sitzen... und ein riesengrosses Danke an Maxine01 (ich mag's lieber, wenn ich meine eigenen Charaktere habe und mit denen wirklich ALLES *g* anstellen kann, auch wenn das einigen Leuten nicht gefallen mag...) Talina und Eva Luna *knuddel*
Kapitel 4
Angst
Sie spürte, wie Malfoys Finger zu ihren Umhangknöpfen glitten und diese langsam öffneten. Sie wusste, er spürte ihre Angst und freute sich daran. Der Umhang fiel von ihren Schultern und seine Hände suchten einen Weg unter ihren Pullover. Noch immer stand sie stockstill da, bewegte sich nicht. Die Angst lähmte sie, hielt sie davon ab, auch nur einen einzigen klaren Gedanken fassen zu können. Flecken tanzten vor ihren Augen, und sie versuchte krampfhaft, nicht auf seine Hände zu achten. Aber es gelang ihr nicht. Und mit einer quälenden Sicherheit wusste sie, was nun kommen würde. Es war nicht das erste Mal... Malfoy hatte Gefallen an ihr gefunden, überraschte sie, wenn er Zeit und die Möglichkeit dazu hatte.
Plötzlich liess er von ihr ab. Sie wusste warum, denn auf ihrem linken Unterarm spürte sie deutlich das Brennen des dunklen Mals. Der Herr rief... und das erste Mal in ihrem Leben empfand sie so etwas wie Dankbarkeit für den dunklen Lord. Das Gefühl verflüchtigte sich jedoch sofort, als sie Malfoys Stimme hörte.
„Nun, dann eben ein anderes Mal", knurrte er und disapparierte.
Alexandra hob ihren Umhang auf und legte ihn sich wieder um die Schultern. Ein anderes Mal... ja, er würde wiederkommen... und sie war sich sicher, dass sie Malfoy dann nicht entkommen würde.
~*~
Dumbledore stand noch immer an jenem Fenster, durch das er schon beim Gespräch mit Alexandra Newton gesehen hatte. Seine Gedanken verweilten noch immer bei ihr. Wie alt mochte sie wohl sein? Vielleicht zwanzig, einundzwanzig Jahre. Sehr jung. Und doch war sie schon tiefer in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit versunken als manch anderer... und nun spionierte sie für ihn. Wieder trug er die Verantwortung für einen Todesser, wieder war es an ihm, jemanden so gut wie möglich zu schützen. Bei Alexandra würde dies wohl recht schwierig werden, denn sie wollte nicht geschützt werden. Für sie war ihre neue Aufgabe nur ein Aufschub, bis sie endgültig den Tod fand... er seufzte. Was würde nur daraus werden... von weitem sah er, wie Snape den Garten verliess. Seine Schritte hatten etwas gehetztes an sich. Voldemort hatte also wieder gerufen...
~*~
Alexandra tauchte inmitten der anderen Todesser an ihrem Platz auf. Alle knieten sie im Staub, alle sahen zu Boden. Alexandra wagte einen kurzen Blick auf Voldemort, sah aber sofort weg, als sie bemerkte, dass seine Augen auf ihr ruhten. Sie schluckte. Das verhiess nichts Gutes...
„Meine Todesser", zischte er leise, „wieder sind uns zahlreiche Aufträge vereitelt worden... das muss aufhören! Ich verlange von euch, dass ihr dem ein Ende macht! Irgendwo in unseren Reihen", seine Augen schweiften über die versammelten Todesser, „lauert ein Verräter. Findet ihn! Denjenigen, der ihn mir bringt, erwartet eine hübsche kleine Belohnung..."
Ein langes Schweigen, in dem wohl jeder Todesser jeden betrachtete und sich fragte, wer der Verräter war... Alexandra konnte nur mit grösster Mühe ein Zittern unterdrücken. Es wäre mehr als nur verräterisch gewesen. Obwohl es ja eigentlich gleich war... sie war ohnehin nichts wert. Voldemorts Stimme zog wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich.
„Neue Aufträge... Newton, du wirst zusammen mit Malfoy und Nott dafür sorgen, dass die Lovegoods verschwinden. Du weisst, was dich erwartet, wenn du versagst..." Voldemort teilte weiteren Todessern ihre Aufträge zu, doch Alexandra hörte nicht mehr hin. Mit Malfoy...
~*~
Snape sah, wie ein Ausdruck tiefster Furcht sich in Alexandras Augen schlich, als Voldemort ihr ihre Aufgabe zuteilte. Eine Furcht, wie er sie noch nie gesehen hatte... er musste ein erleichtertes Seufzen unterdrücken, als ihm nichts zugeteilt wurde. So hatte er genügend Zeit, um Dumbledore zu berichten. Voldemort hatte fertig gesprochen und jeder Todesser küsste seinen Umhangsaum und disapparierte dann.
Wieder tauchte er am Rande des alten Anwesens auf. Langsam wurde es dunkel, und die Bäume im verwahrlosten Garten wurden zu Gespenstischen Schatten, die unheilvoll im lauen Wind knarrten. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Noch nie hatte er die Unheimlichkeit der Villa so deutlich gespürt wie jetzt.
Vielleicht lag es daran, dass er vorhin diese abgrundtiefe Furcht in Alexandras Augen gesehen hatte, vielleicht aber auch einfach daran, dass langsam weisser Nebel aufstieg, jedenfalls hatte er plötzlich das unangenehme Gefühl, beobachtet zu werden. Wachsam sah er sich um, doch er entdeckte niemanden. Trotzdem liess ihn das Gefühl nicht los. Er beschleunigte seine Schritte und klopfte eilig ans grossen Eichentor. Doch niemand öffnete.
~*~
Alexandra stand neben Malfoy und Nott, das Gesicht von der Todessermaske verdeckt. Das Gesicht und die ganze Angst, die darauf lag. Ihr Leben schien nur noch aus Furcht zu bestehen. Nun, da sie für den Orden des Phönix spionierte, war diese noch gewachsen. Ständig glaubte sie, der nächste, der an ihr vorbeiginge, würde plötzlich rufen: „Tötet sie, sie ist eine Verräterin!"Sie verstand sich selbst nicht mehr. Einerseits wollte sie sterben, wollte dieser verzehrenden Angst entkommen, andererseits hatte sie Angst vor dem Tod. Angst. Es war ihr Lebensinhalt geworden... und innerlich schrie sie nach Erlösung, doch nichts davon zeigte sich auf ihrem Gesicht, das eine Maske aus weissem Stein war. Undurchlässig, sicher. Sicher... und so verletzlich. Es brauchte nur so wenig, um sie verschwinden zu lassen... Malfoys unangenehme Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
„Newton! Ich hab keine Lust, wegen dir in diesem Auftrag zu versagen, also reiss dich zusammen!"
Sie liess keine Regung erkennen sondern wandte sich Nott zu, der leise den Plan zu erklären begann. Er war mehr als nur simpel... sie würden sich ins Haus schleichen, die Lovegoods töten und dann verschwinden. Um Mitternacht sollte es beginnen. Doch es war erst kurz nach acht, und so standen ihnen fast vier Stunden Warten an dem düsteren und feuchten Ort bevor, an dem sie sich nun befanden. Sie beobachteten das Haus. Alexandras Gedanken konzentrierten sich jedoch nicht auf ihre Aufgabe. Sie schweiften ab, liessen Bilder an ihr vorüberziehen, Bilder, die sie längst vergessen haben sollte. Aber für sie gab es kein Vergessen... würde es niemals geben. Immer ältere Erinnerungen kamen in ihr hoch, und es waren die schlimmsten ihres ganzen Lebens. Die Weihnachtsferien ihres sechsten Jahres auf Durmstrang...
*Flashback*
Sie sass mit ihrer Familie vor dem Kamin ihres kleinen Ferienhäuschens. Sie waren in die Berge gefahren... ihre Mutter hatte mal wieder richtigen Schnee sehen wollen. Hatte sie gesagt. Doch Alexandra wusste, es ging um etwas anderes. Ihre Eltern flohen, flohen vor den Schwarzmagiern, die sie als Anhänger Voldemorts gewinnen wollten. Sie hatten es ihr nicht gesagt, doch sie wusste es... sie hatte die Briefe gesehen, die Gespräche mitangehört, und die Furcht in den Augen ihrer Eltern längst entdeckt... doch sie liess sich nichts anmerken. Stattdessen sass sie vor dem Kamin auf dem Boden und spielte mit ihrem älteren Bruder Schach. Draussen heulte ein kalter Wintersturm, doch drinnen war es warm. Sie fühlte sich geborgen wie lange nicht mehr, wusste, dass sie hierher gehörte. Es war ihre Familie. Doch der Frieden wurde plötzlich gestört. Jemand klopfte an die Tür. Ihr Vater stand auf, um sie zu öffnen. Durch das Pfeifen des Windes waren laute Stimmen zu hören, Stimmen, die stritten. Dann war ein Zauberspruch zu hören und ein grellgrünes Licht beschien den Flur, der durch die geöffnete Wohnzimmertür zu sehen war. Instinktiv tastete sie nach ihrem Zauberstab, fand ihn jedoch nicht. Fieberhaft liess sie ihre Blicke im Wohnzimmer herumschweifen, bis ihr einfiel, dass ihr Zauberstab auf ihrem Zimmer lag. So richtete sie ihre Augen auf die Tür und wartete zitternd auf das, was kommen sollte. Drei Zauberer in schwarzen Umhängen und mit Masken, die ihre Gesichter verdeckten, traten ein, einer liess den leblosen Körper ihres Vaters vor sich herschweben. Ihre Mutter schrie auf und zückte ebenfalls den Zauberstab, doch wurde sie gleich darauf von einem grünen Lichtblitz getroffen. Sie war tot. Fassungslos starrte Alexandra auf die Szene, die sich vor ihren Augen abspielte. Ihr Bruder sprang auf, sagte etwas, worauf eine der Gestalten lachte und seinen Zauberstab auf ihn richtete. Noch ein grüner Lichtblitz flammte auf... dann sah sie mit schreckgeweiteten Augen, dass die drei sich nun ihr zuwandten, sie ansprachen... doch sie verstand nichts, sie hörte die Worte, und verstand nichts von dem, was gesagt wurde. Ein heiseres Lachen... eine Hand, die ihren Arm packte...
*Flashback Ende*
Von weitem hörte sie eine Glocke zwölfmal schlagen. Mitternacht. Mit grösster Mühe verdrängte sie die grausamen Szenen, die sich noch immer vor ihren Augen abspielten und packte ihren Zauberstab. Sie hatte einen Auftrag zu erfüllen, wenn sie ihn auch nicht tun wollte. Sie konnte nur hoffen, dass Snape Dumbledore benachrichtigt hatte...
~*~
Snape klopfte noch einmal an. Warum öffnete niemand? Er war unmöglich, irgendjemand war immer hier. Einen Zauber konnte er nicht sprechen, denn die Tür konnte nur von innen geöffnet werden. Ungeduldig schlug er mit einer Faust gegen das alte Holz, was jedoch nur dazu führte, dass seine Hand nun schmerzte. Aber er spürte es nicht. Verdammt, er musste zu Dumbledore! Ein Anschlag war für heute Abend geplant, und wenn die Lovegoods nicht sofort gewarnt würden, wären sie so gut wie tot. Endlich sprang die Tür auf und er konnte das Gesicht von Moody erkennen. Ungeduldig drängte Snape sich an dem Auroren vorbei, war schon halb den Gang hinunter zum Kaminzimmer gegangen, als Moodys Stimme erklang.
„Er ist nicht mehr da, Snape. Brauchst also gar nicht da runter zu gehen."
„Er ist nicht mehr da?"
„Ja. Du hast ihn um zehn Minuten verpasst."
Verdammt. DAS war alles andere als gut.
~*~
A/N: Winzig kleine Frage: hat wer Lust, das hier beta zu lesen??? Wenn ja: Mail an berendis123@yahoo.de ...
