Disclaimer: An meiner Story gehört mir absolut nichts bis auf die Figuren
und wenigen Handlungsorte, die meiner Feder entsprungen sind. Die
Handlungen sind frei erfunden und ich verdiene (leider *g*) auch kein Geld
damit.
Kommentar: Der Beta-Reader Job ist vergeben... aber trotzdem ein Danke an alle, die sich gemeldet haben. Da ich ja fürs letzte Chappi keine Reviews gekriegt hab *sniff* gibt's hier auch keine Danksagung... aber an meine Beta-Reader Günni (ähm... warum krieg ich keine Antwort von dir???) und Oriona: DANKE! *umknuddel*
Ach, und noch ne kleine Anmerkung: Oriona hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es vielleicht nicht ganz so klar ist, wann das ganze spielt. Hier jetzt offiziell: Aus der Dunkelheit spielt VOR Voldemorts Fall... also wundert euch nicht, wenn Snape ein bisschen sehr OOC ist!
Kapitel 6
Dunkelheit
Snape war auf einen Stuhl gesunken und eingeschlafen, wachte jedoch sofort auf, als die Tür zum Kaminzimmer aufging. Moody und Dumbledore standen darin. Das Gesicht des Auroren sah sehr zufrieden aus, während das des alten Mannes Besorgnis und Kummer zeigte. Langsam stand Snape auf und sah Dumbledore fragend an. Dieser runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts. Moody jedoch liess ein kaltes Lächeln sehen und sagte: „Wir haben sie alle drei. Ab sofort dürfen sie in Askaban verrotten..."
Snape sah zu Boden. Sie war also in Askaban... Er wollte nicht wissen, wie es Alexandra nun ging... Askaban war der grösste Alptraum eines jeden Zauberers, verhasst und gefürchtet. Und nun war Alexandra dort... nicht tot, wie sie es sich gewünscht hatte, lebendig und bei vollem Bewusstsein. Lange würde sie dort allerdings kaum überleben, sie, die nur noch so wenig vom Leben hielt... Ein leises Räuspern Dumbledores riss ihn aus seinen Gedanken.
„Severus, ich glaube, wir müssen reden."
Damit hatte er Moody unmissverständlich erklärt, dass dieser zu gehen hatte. Der Auror kam der stummen Aufforderung nach, auch wenn er Dumbledore und seinen Spion mit argwöhnischen Blicken bedachte. Als er schliesslich draussen war seufzte Dumbledore auf.
„So hätte es nicht kommen sollen."
„Nein..."
Schweigen. Snape studierte noch immer den Boden. Er wollte Alexandra aus Askaban herausholen... Malfoy und vielleicht sogar Nott würden sicher befreit, doch sie... sie war zu wertlos, Voldemort würde sie mit Freuden bei den Dementoren lassen... aber vielleicht gab es Hoffnung. Vielleicht wollte Voldemort selbst mit Alexandra abschliessen, vielleicht brauchte er sie für schmutzige Arbeiten... vielleicht würde er auch sie befreien. Er schüttelte den Kopf. Das waren ihm zu viele Vielleichts... definitiv viel zu viele. Er wollte sichergehen, dass sie auch wirklich wieder Sonnenlicht erblicken konnte.
~*~
Dumbledore betrachtete den Mann vor sich. Er starrte auf den Boden, als würde dort etwas besonderes sein. Er schien nachzudenken, schüttelte den Kopf als würden ihm die Gedanken nicht gefallen und er wolle sie vertreiben...
„Severus. Sie wird da rauskommen. Sie ist noch nicht am Ende."
„Ihr Leben bedeutet ihr nichts."
„Ihr nicht, aber anderen. Und Askaban ist kein Ort, an dem ein Zauberer gerne stirbt. Ich bin sicher, Alexandra will nicht dort sterben."
„Wie soll sie denn da raus kommen? Wie...?"
„So wie ich Voldemort einschätze, wird er mindestens Malfoy befreien wollen. Und Alexandra und Nott wird er auch hinausholen, denn sein Stolz verbietet es ihm, seine Anhänger in unseren Händen zu wissen. Sicher, eine Strafe wird sie erwarten, weil der Anschlag misslungen ist... aber alles ist besser als Askaban."
Snape nickte leicht, doch seine Gedanken schienen an einem ganz anderen Ort zu sein. Dumbledore musste trotz der ernsten Situation leicht schmunzeln. Alexandra schien seinem Spion nicht mehr aus dem Kopf zu gehen...
~*~
Dunkle Schatten umgaben sie, schrille Schreie betäubten ihre Ohren, Kälte liess jede Bewegung unmöglich werden. Durch einen Nebelschleier erkannte sie dicke Steinmauern, starke Gitter und davor grosse Gestalten in Kapuzenumhängen... von ihnen ging die Kälte aus, die sich in einer dicken Schicht um ihr Herz legte, alle glücklichen Erinnerungen aus ihr verbannten und nur das Schlechte zurückliessen... schreckliche Erfahrungen, voll Blut, voll Tod... Verbrechen... Angst, die sich ihrer bemächtigte, mehr denn je den Wunsch nach dem Ende in ihr aufsteigen liess, der Drang, einfach den schwarzen Wellen nachzugeben, die sie überfluteten, in kalter Dunkelheit zu ertrinken...
Ihre Seele schrie nach Erlösung, wollte, dass es aufhörte, dass die Schreie aufhörten, ihr kalte Schauer über den Rücken strömen zu lassen... sie wollte klar sehen oder aber alles in Düsternis versinken lassen, nur die grauen Nebelfetzen sollten verschwinden... eine Sehnsucht nach Wärme, Geborgenheit, starken Armen, die sie festhielten und vergessen liessen... Dinge, die nur noch als Bruchstücke in ihrer Erinnerung existierten, die mehr und mehr von grausamen Bildern verdeckt wurden... keine Wärme, keine Geborgenheit, kein Vergessen... niemals wieder...
~*~
Snape war wieder auf dem Friedhof. Voldemort hatte eine Versammlung einberufen, in der die Befreiung der gefangenen Todesser besprochen werden sollte. Dumbledore hatte Recht behalten. Der dunkle Lord sprühte vor Zorn, einerseits, weil schon wieder ein Vorhaben missglückt war, andererseits, weil einer seiner besten und treuesten Todesser zusammen mit zwei anderen in Askaban sass. Snape konnte ihn beinahe verstehen... welch Schmach musste es für Voldemort sein... gerade rief er die Namen jener aus, die Askaban stürmen sollten. Mit leisem Bedauern stellte er fest, dass er nicht dazu eingeteilt worden war. Stattdessen:
„Snape! Du wirst mir einen Trank brauen!"
Da stand er nun und braute Veritaserum. Veritaserum, das Voldemort Alexandra einflössen und ihr damit die Wahrheit entlocken würde... er würde ihr Verderben bedeuten, denn wenn Voldemort auch nur eine Vermutung eines Verrats ihrerseits hätte würde sie sofort sterben. Sie war zu wertlos und das Risiko, dass sie etwas verriet zu gross. Und für ihn gab es keinen Ausweg... er musste den Trank brauen, ohne Widerspruch, machtlos gegen die Unterdrückung seines Herrn... Frust und Ärger über seine Unfähigkeit, etwas daran zu ändern, liessen den Trank vor ihm gefährlich zischen. Er versuchte, sich zusammenzureissen, was ihm aber nur mit grosser Mühe gelang. Zu stark hielten ihn seine Gefühle von seiner Arbeit ab, liessen seine Gedanken ständig zu jener Person wandern, die ihn nicht mehr losliess, stets lauerte irgendwo in einem Winkel seines Gehirns das Bild ihres Gesichts, nur um zu den unmöglichsten Zeitpunkten vor seinen Augen aufzusteigen...
~*~
Eisige Kälte, die sie erstarren liess... undurchdringliche Dunkelheit, die ihr Angst machte... nur weit entfernt ein schwaches Flackern wie von einer Kerze, die bald ausgehen würde. Sie versuchte, nicht darauf zu achten, wollte endgültig in Dunkelheit versinken, endlich Ruhe, das Ende finden. Doch ihre Neugier siegte... sie wollte wissen, was dieses Licht in der Dunkelheit ihrer Welt zu suchen hatte. Es gehörte nicht hierher, für sie gab es kein Licht mehr...würde es nie wieder geben... ein Gesicht tauchte auf, undeutlich und verschleiert, doch es reichte, um dunkle Augen erkennen zu können... ein winziges Lächeln, eine Stimme in ihrem Kopf...
Hände schüttelten sie grob. Mühsam öffnete sie ihre Augen und fand sich in der von ihr so gehassten Welt wieder. Eine kalte, unangenehme Stimme, die ihr immer wieder grausame Erinnerungen vor Augen rief, erklang.
„Newton, verdammt! Reiss dich zusammen und komm mit!"
Ohne eine Antwort abzuwarten schleifte der Mensch, dem diese Stimme gehörte, mit sich. Sie hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, spürte sie doch noch immer die unmittelbare Gegenwart dunkler Gestalten, die ihr Alpträume schickten. Sie hörte leise, gehetzte Stimmen, konnte jedoch den Sinn dessen, was sie sagten, nicht ergreifen. Ihre Sicht war wieder trüb geworden, die ganze Welt lag hinter einem grauen Nebel versteckt, der ihr beinahe unerträgliche Kopfschmerzen bereitete. Wie in Trance stolperte sie weiter, wäre gefallen, hätte nicht die kalte Hand sie noch immer festgehalten. Wäre gestorben, hätte nicht Malfoy sie zurückgeholt...
~*~
Vorsichtig füllte er das Veritaserum in eine kleine Flasche, immer darauf bedacht, keinen Tropfen zu verschütten. Er wusste, es wäre besser gewesen, hätte er durch einen dummen Zufall den Kessel umgestossen, doch Voldemort brauchte den Trank nicht unbedingt, um seinen Opfern das zu entlocken, was er wissen wollte. Er hatte ganz andere Möglichkeiten... doch die wollte Snape Alexandra ersparen. Lieber Veritaserum trinken als vom dunklen Lord beinahe zu Tode gefoltert werden... mit derselben Vorsicht, wie er den Trank abgefüllt hatte, machte er sich auf den Weg zum Salon. Voldemort sass in dem hohen Lehnstuhl, das Gesicht im Dunkel verborgen. Vor ihm auf dem Boden kauerten drei Gestalten, und Snape erkannte ohne Mühe eine von ihnen als Alexandra. Sie sah nicht auf, als er Voldemort stumm die Flasche reichte, doch er konnte erkennen, wie ein Zittern durch ihren Körper lief. Sie hatte Angst... das konnte man deutlich erkennen. Noch immer ohne ein Wort zu sagen stellte er sich auf eine Geste Voldemorts in den Schatten neben dessen Sessel. Er wollte nicht mitansehen, geschweige denn hören, was nun kam... aber er würde nicht darum herumkommen. Seine Blicke fixierten Alexandra, versuchten, die ihren auffangen zu können, doch sie sah noch immer nicht auf...
„Ihr habt versagt!", zischte da Voldemort neben ihm und er schrak unwillkürlich etwas zusammen. Der dunkle Lord war ernsthaft wütend... er fragte sich, ob Alexandra den nächsten Morgen wohl noch erleben würde und hoffte inständig, dass es so sein würde.
~*~
Noch immer verwirrten Nebelfetzen ihre Sicht und ihre Kopfschmerzen drangen erbarmungslos auf sie ein. Neben all dem hatte sie inzwischen realisiert, dass sie vor Voldemort kniete. Sie hatte allerdings keine Ahnung, wie sie dahin gekommen war, ihre Erinnerung bestand nur aus undeutlichen Bildern, eines verwirrender als das andere. Bis zurück zu jenem Moment in beklemmender Dunkelheit... sie könnte jetzt, genau in diesem Moment tot sein, müsste nicht mehr krampfhaft ihre Sinne daran hindern, alles um sie verschwinden zu lassen, könnte endlich Ruhe haben... es könnte vorbei sein, sie hätte alles gehabt, was sie je haben wollte... Frieden... sie hörte mehr, als dass sie es sah, wie jemand an ihr vorbeiging. Mit grösster Anstrengung wagte sie, einen Blick auf die Gestalt zu werfen. Es war Snape... und mit einem Male wusste sie, wem die Augen aus ihrem Fiebertraum gehört hatten. Es waren die seinen gewesen, sein Lächeln, seine Stimme... hätte sie im Tod wirklich alles gehabt, was sie sich wünschte? Hätte sie in vernichtender Dunkelheit gefunden, wonach sie seit ihrem siebzehnten Lebensjahr suchte? Nein... Wärme, Geborgenheit, Hilfe, all dass wäre endgültig verloren gewesen, der Tod hätte ihr die letzten Hoffnungen genommen, dies jemals wieder zu finden... ein winziger Schimmer von Hoffnung stieg in ihr auf, liess sie gefasst auf das sehen was nun kommen würde... sie wusste, er, der diese Hoffnung in ihr geweckt hatte, war da, stand irgendwo in diesem Raum, sah sie in eben jenem Moment an...
Kommentar: Der Beta-Reader Job ist vergeben... aber trotzdem ein Danke an alle, die sich gemeldet haben. Da ich ja fürs letzte Chappi keine Reviews gekriegt hab *sniff* gibt's hier auch keine Danksagung... aber an meine Beta-Reader Günni (ähm... warum krieg ich keine Antwort von dir???) und Oriona: DANKE! *umknuddel*
Ach, und noch ne kleine Anmerkung: Oriona hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es vielleicht nicht ganz so klar ist, wann das ganze spielt. Hier jetzt offiziell: Aus der Dunkelheit spielt VOR Voldemorts Fall... also wundert euch nicht, wenn Snape ein bisschen sehr OOC ist!
Kapitel 6
Dunkelheit
Snape war auf einen Stuhl gesunken und eingeschlafen, wachte jedoch sofort auf, als die Tür zum Kaminzimmer aufging. Moody und Dumbledore standen darin. Das Gesicht des Auroren sah sehr zufrieden aus, während das des alten Mannes Besorgnis und Kummer zeigte. Langsam stand Snape auf und sah Dumbledore fragend an. Dieser runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts. Moody jedoch liess ein kaltes Lächeln sehen und sagte: „Wir haben sie alle drei. Ab sofort dürfen sie in Askaban verrotten..."
Snape sah zu Boden. Sie war also in Askaban... Er wollte nicht wissen, wie es Alexandra nun ging... Askaban war der grösste Alptraum eines jeden Zauberers, verhasst und gefürchtet. Und nun war Alexandra dort... nicht tot, wie sie es sich gewünscht hatte, lebendig und bei vollem Bewusstsein. Lange würde sie dort allerdings kaum überleben, sie, die nur noch so wenig vom Leben hielt... Ein leises Räuspern Dumbledores riss ihn aus seinen Gedanken.
„Severus, ich glaube, wir müssen reden."
Damit hatte er Moody unmissverständlich erklärt, dass dieser zu gehen hatte. Der Auror kam der stummen Aufforderung nach, auch wenn er Dumbledore und seinen Spion mit argwöhnischen Blicken bedachte. Als er schliesslich draussen war seufzte Dumbledore auf.
„So hätte es nicht kommen sollen."
„Nein..."
Schweigen. Snape studierte noch immer den Boden. Er wollte Alexandra aus Askaban herausholen... Malfoy und vielleicht sogar Nott würden sicher befreit, doch sie... sie war zu wertlos, Voldemort würde sie mit Freuden bei den Dementoren lassen... aber vielleicht gab es Hoffnung. Vielleicht wollte Voldemort selbst mit Alexandra abschliessen, vielleicht brauchte er sie für schmutzige Arbeiten... vielleicht würde er auch sie befreien. Er schüttelte den Kopf. Das waren ihm zu viele Vielleichts... definitiv viel zu viele. Er wollte sichergehen, dass sie auch wirklich wieder Sonnenlicht erblicken konnte.
~*~
Dumbledore betrachtete den Mann vor sich. Er starrte auf den Boden, als würde dort etwas besonderes sein. Er schien nachzudenken, schüttelte den Kopf als würden ihm die Gedanken nicht gefallen und er wolle sie vertreiben...
„Severus. Sie wird da rauskommen. Sie ist noch nicht am Ende."
„Ihr Leben bedeutet ihr nichts."
„Ihr nicht, aber anderen. Und Askaban ist kein Ort, an dem ein Zauberer gerne stirbt. Ich bin sicher, Alexandra will nicht dort sterben."
„Wie soll sie denn da raus kommen? Wie...?"
„So wie ich Voldemort einschätze, wird er mindestens Malfoy befreien wollen. Und Alexandra und Nott wird er auch hinausholen, denn sein Stolz verbietet es ihm, seine Anhänger in unseren Händen zu wissen. Sicher, eine Strafe wird sie erwarten, weil der Anschlag misslungen ist... aber alles ist besser als Askaban."
Snape nickte leicht, doch seine Gedanken schienen an einem ganz anderen Ort zu sein. Dumbledore musste trotz der ernsten Situation leicht schmunzeln. Alexandra schien seinem Spion nicht mehr aus dem Kopf zu gehen...
~*~
Dunkle Schatten umgaben sie, schrille Schreie betäubten ihre Ohren, Kälte liess jede Bewegung unmöglich werden. Durch einen Nebelschleier erkannte sie dicke Steinmauern, starke Gitter und davor grosse Gestalten in Kapuzenumhängen... von ihnen ging die Kälte aus, die sich in einer dicken Schicht um ihr Herz legte, alle glücklichen Erinnerungen aus ihr verbannten und nur das Schlechte zurückliessen... schreckliche Erfahrungen, voll Blut, voll Tod... Verbrechen... Angst, die sich ihrer bemächtigte, mehr denn je den Wunsch nach dem Ende in ihr aufsteigen liess, der Drang, einfach den schwarzen Wellen nachzugeben, die sie überfluteten, in kalter Dunkelheit zu ertrinken...
Ihre Seele schrie nach Erlösung, wollte, dass es aufhörte, dass die Schreie aufhörten, ihr kalte Schauer über den Rücken strömen zu lassen... sie wollte klar sehen oder aber alles in Düsternis versinken lassen, nur die grauen Nebelfetzen sollten verschwinden... eine Sehnsucht nach Wärme, Geborgenheit, starken Armen, die sie festhielten und vergessen liessen... Dinge, die nur noch als Bruchstücke in ihrer Erinnerung existierten, die mehr und mehr von grausamen Bildern verdeckt wurden... keine Wärme, keine Geborgenheit, kein Vergessen... niemals wieder...
~*~
Snape war wieder auf dem Friedhof. Voldemort hatte eine Versammlung einberufen, in der die Befreiung der gefangenen Todesser besprochen werden sollte. Dumbledore hatte Recht behalten. Der dunkle Lord sprühte vor Zorn, einerseits, weil schon wieder ein Vorhaben missglückt war, andererseits, weil einer seiner besten und treuesten Todesser zusammen mit zwei anderen in Askaban sass. Snape konnte ihn beinahe verstehen... welch Schmach musste es für Voldemort sein... gerade rief er die Namen jener aus, die Askaban stürmen sollten. Mit leisem Bedauern stellte er fest, dass er nicht dazu eingeteilt worden war. Stattdessen:
„Snape! Du wirst mir einen Trank brauen!"
Da stand er nun und braute Veritaserum. Veritaserum, das Voldemort Alexandra einflössen und ihr damit die Wahrheit entlocken würde... er würde ihr Verderben bedeuten, denn wenn Voldemort auch nur eine Vermutung eines Verrats ihrerseits hätte würde sie sofort sterben. Sie war zu wertlos und das Risiko, dass sie etwas verriet zu gross. Und für ihn gab es keinen Ausweg... er musste den Trank brauen, ohne Widerspruch, machtlos gegen die Unterdrückung seines Herrn... Frust und Ärger über seine Unfähigkeit, etwas daran zu ändern, liessen den Trank vor ihm gefährlich zischen. Er versuchte, sich zusammenzureissen, was ihm aber nur mit grosser Mühe gelang. Zu stark hielten ihn seine Gefühle von seiner Arbeit ab, liessen seine Gedanken ständig zu jener Person wandern, die ihn nicht mehr losliess, stets lauerte irgendwo in einem Winkel seines Gehirns das Bild ihres Gesichts, nur um zu den unmöglichsten Zeitpunkten vor seinen Augen aufzusteigen...
~*~
Eisige Kälte, die sie erstarren liess... undurchdringliche Dunkelheit, die ihr Angst machte... nur weit entfernt ein schwaches Flackern wie von einer Kerze, die bald ausgehen würde. Sie versuchte, nicht darauf zu achten, wollte endgültig in Dunkelheit versinken, endlich Ruhe, das Ende finden. Doch ihre Neugier siegte... sie wollte wissen, was dieses Licht in der Dunkelheit ihrer Welt zu suchen hatte. Es gehörte nicht hierher, für sie gab es kein Licht mehr...würde es nie wieder geben... ein Gesicht tauchte auf, undeutlich und verschleiert, doch es reichte, um dunkle Augen erkennen zu können... ein winziges Lächeln, eine Stimme in ihrem Kopf...
Hände schüttelten sie grob. Mühsam öffnete sie ihre Augen und fand sich in der von ihr so gehassten Welt wieder. Eine kalte, unangenehme Stimme, die ihr immer wieder grausame Erinnerungen vor Augen rief, erklang.
„Newton, verdammt! Reiss dich zusammen und komm mit!"
Ohne eine Antwort abzuwarten schleifte der Mensch, dem diese Stimme gehörte, mit sich. Sie hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, spürte sie doch noch immer die unmittelbare Gegenwart dunkler Gestalten, die ihr Alpträume schickten. Sie hörte leise, gehetzte Stimmen, konnte jedoch den Sinn dessen, was sie sagten, nicht ergreifen. Ihre Sicht war wieder trüb geworden, die ganze Welt lag hinter einem grauen Nebel versteckt, der ihr beinahe unerträgliche Kopfschmerzen bereitete. Wie in Trance stolperte sie weiter, wäre gefallen, hätte nicht die kalte Hand sie noch immer festgehalten. Wäre gestorben, hätte nicht Malfoy sie zurückgeholt...
~*~
Vorsichtig füllte er das Veritaserum in eine kleine Flasche, immer darauf bedacht, keinen Tropfen zu verschütten. Er wusste, es wäre besser gewesen, hätte er durch einen dummen Zufall den Kessel umgestossen, doch Voldemort brauchte den Trank nicht unbedingt, um seinen Opfern das zu entlocken, was er wissen wollte. Er hatte ganz andere Möglichkeiten... doch die wollte Snape Alexandra ersparen. Lieber Veritaserum trinken als vom dunklen Lord beinahe zu Tode gefoltert werden... mit derselben Vorsicht, wie er den Trank abgefüllt hatte, machte er sich auf den Weg zum Salon. Voldemort sass in dem hohen Lehnstuhl, das Gesicht im Dunkel verborgen. Vor ihm auf dem Boden kauerten drei Gestalten, und Snape erkannte ohne Mühe eine von ihnen als Alexandra. Sie sah nicht auf, als er Voldemort stumm die Flasche reichte, doch er konnte erkennen, wie ein Zittern durch ihren Körper lief. Sie hatte Angst... das konnte man deutlich erkennen. Noch immer ohne ein Wort zu sagen stellte er sich auf eine Geste Voldemorts in den Schatten neben dessen Sessel. Er wollte nicht mitansehen, geschweige denn hören, was nun kam... aber er würde nicht darum herumkommen. Seine Blicke fixierten Alexandra, versuchten, die ihren auffangen zu können, doch sie sah noch immer nicht auf...
„Ihr habt versagt!", zischte da Voldemort neben ihm und er schrak unwillkürlich etwas zusammen. Der dunkle Lord war ernsthaft wütend... er fragte sich, ob Alexandra den nächsten Morgen wohl noch erleben würde und hoffte inständig, dass es so sein würde.
~*~
Noch immer verwirrten Nebelfetzen ihre Sicht und ihre Kopfschmerzen drangen erbarmungslos auf sie ein. Neben all dem hatte sie inzwischen realisiert, dass sie vor Voldemort kniete. Sie hatte allerdings keine Ahnung, wie sie dahin gekommen war, ihre Erinnerung bestand nur aus undeutlichen Bildern, eines verwirrender als das andere. Bis zurück zu jenem Moment in beklemmender Dunkelheit... sie könnte jetzt, genau in diesem Moment tot sein, müsste nicht mehr krampfhaft ihre Sinne daran hindern, alles um sie verschwinden zu lassen, könnte endlich Ruhe haben... es könnte vorbei sein, sie hätte alles gehabt, was sie je haben wollte... Frieden... sie hörte mehr, als dass sie es sah, wie jemand an ihr vorbeiging. Mit grösster Anstrengung wagte sie, einen Blick auf die Gestalt zu werfen. Es war Snape... und mit einem Male wusste sie, wem die Augen aus ihrem Fiebertraum gehört hatten. Es waren die seinen gewesen, sein Lächeln, seine Stimme... hätte sie im Tod wirklich alles gehabt, was sie sich wünschte? Hätte sie in vernichtender Dunkelheit gefunden, wonach sie seit ihrem siebzehnten Lebensjahr suchte? Nein... Wärme, Geborgenheit, Hilfe, all dass wäre endgültig verloren gewesen, der Tod hätte ihr die letzten Hoffnungen genommen, dies jemals wieder zu finden... ein winziger Schimmer von Hoffnung stieg in ihr auf, liess sie gefasst auf das sehen was nun kommen würde... sie wusste, er, der diese Hoffnung in ihr geweckt hatte, war da, stand irgendwo in diesem Raum, sah sie in eben jenem Moment an...
