Disclaimer: An meiner Story gehört mir absolut nichts bis auf die Figuren, die Idee und die wenigen Handlungsorte, die meiner Feder entsprungen sind. Die Handlungen sind frei erfunden und ich verdiene (leider *g*) auch kein Geld damit.

A/N: Tut mir leid, dass so „lange"kein Kapitel mehr gekommen ist, aber ich hab's einfach net hingekriegt... *seufz*

Diesmal danke

@Eva Luna: Bergauf? Nu ja, wenn du meinst... *fg* Und ich versteh schon, dass ich was gegen das letzte Kapitel hab. Es ist zu schnulz, meiner Meinung nach. Da find ich dieses hier um Welten besser...

@ Padfoot´s Mate: hu, danke fürs Kompliment... *rotwerd* und warum mir das letzte Kapitel net gefallen hat: s.o.

@Günni&Oriona: noch mal riiiiiesigen Dank fürs betan! *umknuddel*

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Kapitel 9

Verwirrung

Plötzlich stiess sie ihn weg und wich vor ihm zurück. Sie starrte ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an. War es Angst? Entsetzen? War es Hass? Er konnte es nicht sagen... aber es quälte ihn. Warum hatte sie ihn weggestossen, erst nachdem er sie geküsst hatte? Er war ihr vorher schon viel zu nah gewesen...

„Bitte geh."

Ihre Stimme war nur ein Flüstern, doch für ihn klang es, als hätte sie ihn angeschrieen. Warum? Warum wollte sie, dass er nun ging? Und warum sahen ihn diese Augen so flehend an, dass er ihnen einfach nicht widerstehen konnte? Er verstand nicht... und doch drehte er sich langsam um, ging wie in Trance zur Tür und öffnete sie. Es fiel ihm unendlich schwer, doch er wollte nicht noch mehr falsch machen, als er es offenbar ohnehin schon getan hatte. Leise ließ er die Tür hinter sich ins Schloss fallen und wandte seine Schritte irgendwohin. Es war ihm egal, wohin, er wollte nur verstehen... doch Alexandra hatte ihm nichts gesagt, hatte ihn nur angesehen und gebeten zu gehen. Was bei Merlins Barte ging nur in ihrem Kopf vor? Warum hatte sie ihn so nahe an sich heran gelassen, nur um ihn danach wegzustossen? Was hatte er falsch gemacht?

~*~

Zitternd saß Alexandra auf ihrem Bett und sah Severus nach. Sie war froh, dass er ging... und doch nicht. Für wenige Augenblicke hatte sie sich in seinen Armen geborgen gefühlt wie lange nicht mehr. Sie war sicher gewesen... niemand hätte ihr in diesem Moment etwas antun können, selbst Malfoy nicht. Doch sie hatte Severus weggestoßen, gebeten zu gehen, weil sie seine Berührungen, die so voller Liebe waren, nicht ertragen konnte. Er zerstörte sie damit, brachte den eisernen Panzer, den sie um ihr Herz gelegt hatte, zum Schmelzen und nahm ihr ihren einzigen Schutz. Gleichzeitig schützte er sie vor sich selbst und ihrer Angst... Ihre Hand fuhr wie von selbst zu der Stelle, an der sie noch immer die Berührung seiner Finger zu spüren glaubte. So sanft, so zärtlich... in ihrem Inneren zog sich etwas schmerzhaft zusammen. Ihre Welt könnte in Ordnung sein, hätte sie ihn nicht aufgehalten. Stattdessen fühlte sie sich nun allein und verloren, wie immer. Und sie sehnte sich nach Wärme, Wärme, die sie nie bekommen würde, weil sie sie nicht annehmen konnte... nicht mehr, und wahrscheinlich nie wieder. Zu lange war sie einsam gewesen, hatte sich von der Außenwelt abgeschottet und nur scheinbar am Leben anderer teilgenommen... und Liebe, Liebe gab es in ihrem Leben nicht mehr. Und daran würde auch Severus kaum etwas ändern können. Warum sollte er auch, nun, nachdem Alexandra ihn abgewiesen hatte? Warum sollte es ihn nun noch kümmern, nachdem sie ihm mehr als deutlich gezeigt hatte, dass sie ihn nicht wollte? Aber sie brauchte ihn... alles in ihr schrie nach ihm, und wenn er da war, stieß sie ihn weg, weil es doch zuviel war, was er ihr entgegen brachte.

Stumme Tränen rannen über ihr Gesicht, als sie sich zitternd unter ihrer Bettdecke zusammenrollte, allein mit sich und ihrem Schmerz...

~*~

Severus Schritte hatten ihn in den düsteren Garten vor der Villa geführt. Noch immer dachte er über Alexandra nach, kam aber zu keinem Schluss, warum sie ihn abgewiesen hatte. Oft tauchte in seinem Kopf die Frage nach Malfoy auf, ob es etwas mit ihm zu tun hatte. War es das, was er Alexandra angetan hatte, was sie so... kalt, gefühllos, wirken ließ? Wahrscheinlich schon... seufzend liess er sich auf eine morsche Bank fallen. Er musste seine Gedanken ordnen, denn bis Voldemort das nächste Mal rief, sollte er sich wieder unter Kontrolle haben. Doch es fiel ihm so schwer, nicht über Alexandra nachzudenken. Sie ließ seine Gedanken und Gefühle verrückt spielen, ließ seine Welt in Chaos versinken, brachte ihn um den Verstand... wieder fragte er sich, was es war, das ihn so zu ihr hinzog. Er wollte sie beschützen, sehnte sich Tag und Nacht nach ihrer Stimme und seine Gedanken befassten sich immer wieder von selbst mit ihr. Als er am Tag zuvor das Veritaserum gebraut hatte, waren seine Gedanken abgeschweift und der Trank wäre beinahe explodiert. Und auch anderes war im Zusammenhang mit ihr geschehen...

Er fröstelte, als er wieder aufstand. Es war ein Teufelskreis... versuchte er sich abzulenken, gelang es ihm für wenige Sekunden, doch dann tauchten stets graue Augen vor ihm auf...

~*~

Die Tränen hatten aufgehört zu fließen, doch noch immer fror sie erbärmlich. Selbst die warme Bettdecke konnte dem nichts entgegensetzen, denn die Kälte kam von Innen. Alexandra hatte die Augen geschlossen und wünschte sich, sie möge in diesem Moment einfach einschlafen und nie wieder aufwachen, egal, wie sehr sie sich noch immer vor dem Tod fürchtete. Aber es wurde nicht dunkel... im Gegenteil, von draußen schien grelles Licht herein, als wäre die Welt vollkommen in Ordnung. Mühsam stand sie auf und trat zum Fenster. Es musste Morgen sein, denn die Sonne kroch eben erst über den Horizont. So früh erst... und doch schienen schon alle auf den Beinen zu sein. Aber welcher Tag war denn überhaupt? Sie hatte keine Ahnung. Das, was außerhalb dieses Hauses vorging, schien so weit weg zu sein... hier gab es nur sie und ihre Sorgen, und Menschen, die sich Sorgen um sie machten. Menschen, denen sie vielleicht sogar etwas bedeutete? Für Dumbledore war sie eine Spionin, kaum mehr. Pomfrey kannte sie nicht, und Severus... liebte er sie? Seufzend zog sie die Vorhänge zu und verkroch sich im lauen Dunkel wieder unter ihrer Bettdecke. Sie wollte nicht mehr nachdenken... nur schlafen, alle Sorgen vergessen...

*****

Leise Schritte weckten sie. Die Vorhänge waren noch immer zu, doch auf einem Tisch neben ihrem Bett brannte eine Kerze. Die Tür zum Zimmer war geöffnet, von draußen kamen flüsternde Stimmen. Plötzlich fiel ein Schatten über sie. Erschrocken drehte Alexandra sich um, erkannte dann jedoch Madam Pomfrey und ließ sich zurück in ihre Kissen sinken.

„Wie geht es Ihnen?"

Alexandra reagierte kaum. Wie sollte es ihr schon gehen? Sie war müde, unendlich müde, aber sonst? Sonst ging es ihr wie immer. Nichts von dem, was geschehen war, hatte das verändert... weder die Tatsache, dass sie ein Kind erwartete, noch, dass sie von Severus geküsst worden war. Ein Becher tauchte in ihrem Blickfeld auf.

„Trinken sie. Es wird Ihnen gut tun..."

Alexandra tat wie ihr geheissen, doch sie konnte keine Veränderung feststellen. Noch immer stumm starrte sie an die Decke und hoffte, die Heilerin würde bemerken, dass sie allein sein wollte.

„Wenn Sie mit jemandem reden möchten..."

Alexandra schüttelte den Kopf und ein spöttische Lächeln tauchte auf ihrem Gesicht auf. Reden? Was brachte das schon... nichts, rein gar nichts. Worte konnten nichts ändern.

~*~

Madam Pomfrey betrachtete besorgt ihre Patientin. Sie starrte teilnahmslos an die Decke. Die Heilerin versuchte es noch mal.

„Aber es kann sehr hilfreich sein, wenn man über seine Gedanken redet. Natürlich können Sie das auch mit einer anderen Person tun, aber..."

Miss Newton setzte sich auf und fixierte sie mit einem eisigen Blick aus grauen Augen, in denen jegliches Licht längst erloschen war.

„Ich glaube nicht, dass mir irgendjemand helfen kann, vor allem, weil ich keine Hilfe brauche. Wenn Sie nun vielleicht gehen würden?"

Madam Pomfrey wusste, dass die junge Frau gelogen hatte. Seufzend erhob sie sich und verließ das Zimmer. Vielleicht war der Schock ja auch zu groß gewesen... sie schüttelte sich. Sie wollte nicht an der Stelle der Todesserin sein. Das Wissen, ein Kind zu erwarten, das sie ganz offensichtlich nicht wollte, musste schrecklich sein. Sie wusste nicht, was sie getan hätte, wäre es ihr so ergangen, doch sie wäre bestimmt nicht einfach so teilnahmslos dagesessen. Sie hätte reden wollen, irgendwie Wut und Schmerz, vielleicht auch Angst ablassen, doch diese Miss Newton... sie hatte kaum reagiert, abgesehen davon, dass sie weiß wie ein Leintuch geworden war und ein brennender Hass sich in ihre Augen geschlichen hatte. Kopfschüttelnd ließ Madam Pomfrey sich auf einem Sessel im Nebenzimmer nieder. Was hatte diese junge Frau erlebt, dass sie so hassen konnte? Es war ein verzehrender Hass gewesen, den man körperlich gespürt hatte. Eine dunkle Macht, die zerstörerischer als irgendetwas sonst war...

~*~

Dumbledore fand die Heilerin im Zimmer neben dem Alexandras. Die Frau saß still da und starrte an die Wand vor sich. Ihre Stirn war in Falten gelegt. Der alte Mann wusste, woran sie dachte. Sie machte sich Gedanken über Alexandra, wie auch er so oft. Die junge Frau war ihm ein Rätsel, und hatte er im ersten Moment, da er sie gesehen hatte, geglaubt, sie wäre leicht zu durchschauen, so waren diese Gedanken lägst verflogen. Immer mehr Erschreckendes tauchte auf, ließ sie in immer einem anderen Licht erscheinen. Aber nicht nur diese grausamen Dinge waren um sie. Nein, da war Severus, und Dumbledore war sich sicher, dass die beiden Todesser eine Menge füreinander empfanden. Severus hatte es sich vielleicht eingestanden, doch Alexandra... Dumbledore war sich sicher, dass sie nicht mehr wusste, was Liebe eigentlich war. Er kannte ihre Vergangenheit nicht, wusste auch nicht, wer der Vater ihres Kindes war, doch beides konnte nicht unter einem guten Stern gestanden haben.

Ein Seufzer entkam seinen Lippen, und Madam Pomfrey, die ihn bisher offenbar noch nicht bemerkt hatte, fuhr erschrocken herum. Ihr Gesicht legte sich in noch tiefere Falten, als sie Dumbledore sah.

„Ah, Professor... diese Frau ist ein Rätsel."

‚Wie Recht Sie damit haben, Poppy... wie sehr Sie doch Recht haben...' Dumbledore ging zum Fenster. ‚Ein einziges Rätsel...'

„Nun, ich denke, so schlimm ist es nicht, Poppy. Ich denke, wenn man sie dazu aufforderte, würde sie schon reden."

„Was glauben Sie, was ich ihr angeboten habe? Alles, was sie dazu sagte, war: ‚Ich glaube nicht, dass mir irgendjemand helfen kann, vor allem, weil ich keine Hilfe brauche. Wenn Sie nun vielleicht gehen würden?' Und langsam glaube ich, dass nur sie selbst sich helfen kann."

„Das ist gut möglich. Nun, wann, denken Sie, wird sie sich erholt haben?"

„Morgen werde ich sie nach hause schicken. Vorher will ich aber noch mal versuchen, mit ihr zu reden. Sie kann doch nicht ewig schweigen..."

‚Sie wird ewig schweigen, wenn sie es will...', dachte Dumbledore, sagte jedoch etwas anderes.

„Gut. Tun Sie das...vielleicht nützt es etwas."

~*~*~*~

A/N: Jo, hier bin ich noch mal. Und zwar, weil ich Werbung machen will: lest mal die Storys meiner Beta Oriona! Besonders „Schmerz der Verleugnung" (ID=1797509) möchte ich euch ans Herz legen...

Och, und noch was: bitte Reviews nicht vergessen... es lässt sich leichter schreiben, wenn man welche bekommt! *bettel*