Kapitel I – Ein Kampfgefährte?

Gretor spähte nach allen Seiten, nirgendwo war Cilméron zu finden. Sie hatten sich immerhin verabredet. Seit Cilméron damals mit ihm gesprochen hat, sind die beiden unzertrennliche Freunde und treffen sich auch immer wieder. Doch Cilméron war nicht da. Das war ungewöhnlich, da er sonst bereits Stunden vorher auf Gretor wartete. Plötzlich hörte Gretor Kampfgeräsche. Er erhob sich in die Lüfte und flog in die Richtung aus der die Geräusche stammten. Es war ein hügeliges Land, überzogen mit vielen grossen Wäldern, ein idealer Aufenthaltsort für Elfen und andere Waldliebende Kreaturen. Womöglicher der einzige den es noch gab. Durch die Ausbreitung der Menschen wurden die anderen Völker kleiner. Zum Glück hatte die Massenflucht der Elfen ein Ende gefunden. Es gab immer noch genügende von ihnen die ihre Wälder liebten und schützten, doch von ihrer einstigen Macht und Größe hatten sie viel verloren. Gretor überflog einen kleinen Hügel und tatsächlich hatten ihn seine Sinne nicht getäuscht. Ein Schwertgefecht. Ein kleiner Stämmiger Mann kämpfte da gegen Cilméron. Doch Cilméron schien die Überhand zu gewinnen und tatsächlich, ein gezielter Stoß und der Angreifer war besiegt. Gretor verringerte die Höhe, da erblickte ihn Cilméron auch schon. „Du bist hart geworden Cilméron. Früher hast du mit deinen Gegnern noch gesprochen."er schmunzelte und erinnerte sich an ihr erstes Treffen. Damals hatte der junge Cilméron noch nicht diese Statur und Gretor hatte ihn ausgelacht. Doch dieser bewies Mut. 3 Stunden lang diskutierten sie. Der Drache, selbst von großer Magie umgeben und uralter Bosheit, verfiel Cilméron´s Zauber und wurde zu einem seiner besten Freunde. „Du hast Recht. das war Vanyarië ´s Werk, Gretor"erwiderte Cilméron, immer noch grimmig und entsetzt blickend ob der eigenen Brutalität. „Sie lässt dich immer noch nicht in Ruhe. ja. die Frauen. Auch ich hatte viele Probleme mit ihnen. Du wirst es nicht glauben aber."„Bitte,"unterbrach Cilméron ihn, "dafür hab ich im Moment wirklich keine Zeit."der Drache sah ihn etwas beleidigt an. „ Schon gut. ich habe es nur gut gemeint."Die beiden schritten eine ganze Zeit lang still dahin. Beide in Gedanken versunken. Der Krieg hatte bereits begonnen. Überall wurden „Freiwillige" ausgesucht um gegen die Orcs zu kämpfen. Man dachte, sie wären alle besiegt. Doch da irrte man sich.

Nach längerem Marsch hatte man schließlich den vertrauten Platz erreicht. Ein wunderschöner Wasserfall, dessen Fallhöhe etwa 20 Meter betrug. Sie ließen sich nieder und fingen wieder an zu sprechen. Banalitäten. Plötzlich knarrte es in den Büschen. Gretor verschwand blitzschnell hinter dem Hügel. Er durfte nicht gesehen werden. Drachenleder war begehrt und gerade zu schlechten Zeiten griffen immer mehr arme Leute zu verzweifelnden Mitteln. Er tat das nicht zu seinem Schutz sondern weil er keine unschuldigen Leute verletzen wollte. Der Busch teilte sich und ein regelrechter Hühne erschien. Er trat auf Cilméron zu und kniete vor ihm nieder. „Mein König. Wo immer ihr auch schreitet, wer euch auch immer schaden will, mein Schwert, mein leben und meine Treue gehören euch."es war nichts neues, dass Cilméron als König angesehen wurde. Die Menschen betrachteten ihn als Ehemann Vanyarië s und schlossen daraufhin auf seinen Adel. „Ich bin kein König, Mann. Steh auf."erwiderte Cilméron. „Mir ist wohl bewusst, dass ihr kein rechtmäßiger König seid. Doch ob ihr wollt oder nicht, ich werde euch begleiten und zur Seite stehen."Gretor, welcher dies alles gehört hatte, erschien wieder. Der Mann schrak ein wenig zurück, doch fasste er sich schnell wieder, hatte er doch alle Geschichten gehört über das ungleiche Paar. Er hoffte dass sein erster Schreck nicht zu sehr auffallen würde. „Soll ich ihn töten?"fragte Gretor, und der Mann griff schon nach seinem Schwert. „Es ist ein Scherz"sagte Cilméron, „er hat seit über 10 Jahren niemanden mehr getötet"er lächelte, das erste Mal seit Gretor ihn heute begleitete. Er hatte den Mord soweit überwunden. Das war gut. „Wie heißt du Mann?"fragte Cilméron jetzt den Hühnen. „Siegurd, Herr"„Schön Siegurd, das erste was du lernen solltest ist, mich Cilméron zu nennen."er klopfte Siegurd auf die Schulter. Er war zwar einen ganzen Kopf kleiner als Siegurd aber dieser hatte einen heiden Respekt vor ihm. So machten sie sich also zu dritt auf den weiteren Weg.