Kapitel III – Rettung
Gretor hatte seine Mission erfüllt und machte sich auf den Rückweg um zur rechten Zeit am Treffpunkt zu sein. Nach einem ruhigem Flug kam er endlich am Ziel an. Er war allein, nicht ungewöhnlich, da das Treffen erst in zwei Stunden stattfinden sollte. Er erhob sich also wieder in die Luft und flog in die Richtung, aus der er die beiden erwartete. Nach 10 Minuten Flug wurde er stutzig. Er hätte sie schon längst einholen müssen. Er erhöhte die Fluggeschwindigkeit und kam schließlich nach Gorasul. Er wartete die Dämmerung ab und überraschte den König bei seinem nächtlichem Spaziergang. „Wohin ist Herr Cilméron gegangen König? Ich kenne dich nicht, doch wisse, dass ich Cilméron einst meine Treue schwor und jede Schandtat vergelten werde."Der König erschrak. Gretor der auch bei Tageslicht schon imposante Ausmaße hatte, erschien in der Dämmerung noch gewaltiger und unheimlicher. Nach einigen Minuten, fasste sich der König und erwiderte misstrauisch: „Ich kenne euch ebenso wenig Drache. Und ich bin Cilméron auch einiges schuldig. Doch genau aus diesem Grund werde ich nichts verraten. Ihr mögt mich verschlingen und verzaubern Drache. Doch ich werde schweigen soweit es in meiner Macht steht."Bei dem herabfälligem Tonfall, den der König anschlug als er „Drache"sagte, zuckte Gretor merklich zusammen. Längst hatte er vergessen was er eigentlich war. „Ich verstehe euch König."er versuchte freundlicher zu klingen. Er wusste von Cilméron einiges von den bevorstehenden Gorasul Verdiensten und lenkte eine andere Richtung des Gespräches ein. „Ihr seit natürlich an Schweigepflichten gebunden. Doch flehe ich euch an, mir zumindest zu sagen wo ihr Cilméron als letztes gesehen habt."Der König überlegte und entschloss sich diese belanglose Information preiszugeben.
Gretor brauchte nicht lange um herauszufinden was geschehen war. Der Ursprungsort der Räuberbande war ihm noch unbekannt, doch er wusste bereits dass es sich um 10 recht schwere Burschen gehandelt hatte, welche über Cilméron und Siegurd hergefallen waren, als diese den Geheimgang verliessen. Er verfolgte die Spur mit ungeheurem Tempo. „Weit können sie nicht sein. Oh ja.. ich schnappe euch"dachte er sich und erhöhte seine Geschwindigkeit.
Ein unangenehmes Geräusch weckte Siegurd aus der Bewusstlosigkeit. Er versuchte sich zu strecken, aber seine Hände waren gefesselt. Erschroken fuhr er hoch und blickte sich um. Er befand sich in einem hübschen Zimmer und lag auf einem sauberen Bett. Erstaunt erhob er sich vom Bett. Seine Hände waren mit eisernen Handschellen gefesselt, doch ansonsten war er bewegungsfrei. Er brauchte nicht lange um herauszufinden, dass ihm dieser Aspekt nicht weiter half. Er befand sich in einem Turmzimmer einer großen Festung, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Wie war er hier hergekommen und wo war Cilméron? Plötzlich hörte er Schritte. Jemand wollte zur Tür herein. Er hörte das einführen des Schlüssels und das anschließende drehen des selbigen. Er stellte sich neben die Tür und bereitete sich auf die Flucht vor. Als die Tür knarrend aufschwang, spannte er alle Muskeln zusammen und entspannte diese gleich wieder als er sah, wer ihn da besuchte. Es war eine Frau. Aber nicht irgendeine Frau. Ihr Anmut und ihre Schönheit wurden nur durch ihre Jugend getrübt. Sie bemerkte Siegurds Nähe gerade als er sie musterte. Sie verzog den Mund und sagte verächtlich: „Es ist euch nicht gestattet worden mich anzusehen."„Ich wusste nicht dass es verboten ist euch anzusehen."er verbeugte sich leicht und lächelte sie an. Sie schien das gar nicht komisch zu finden und fuhr ihn an: „Folgt mir und unterlasst die Scherze. Der Burgherr will euch sehen"
Siegurd folgte ihr und betrat die kalte Turmtreppe nach unten. Die junge Frau drehte sich immer wieder um und betrachtete ihn misstrauisch. Nachdem die beiden unten angekommen waren, wandte sich die junge Frau um und erklärte ihm, hier zu warten. Er nickte und beobachtete wie sie sich langsam entfernte. Nachdem sie um die Ecke gebogen war sah er sich um und bemerkte dass die Wände Bilder von Kämpfen zeigten, von denen er zu wissen glaubte, dass es sich um Sagen und Erzählungen handelte. Dennoch waren die Bilder so realistisch dargestellt, als ob es sich um Momentaufnahmen aus einem tatsächlich stattgefundenem Krieg handelte. Man sah Elfen und Menschen gemeinsam mit anderen Kreaturen, die er nicht kannte gegen dunkle Gestalten kämpfen, welche von Orks umringt waren. Auf einigen Bildern sah man Drachen, die Gretor sehr ähnlich sahen. Er versank in den Bildern und stellte sich vor, selbst dabei gewesen zu sein. Cilméron blickte auf, als er bemerkte dass die Türe sich öffnen würde. Er kannte dieses Gemäuer und doch war es unmöglich dass er hier war. Es war eine Festung aus seinen Träumen. Die Türe schwang auf und eine hübsche junge Frau erschien in der neu entstandenen Öffnung. „I Cilméron Aran Meldon. Hilya nin!"(Cilméron, folge mir) Sie sprach Quenya. Ungewöhnlich für eine Menschenfrau, zumal sie noch sehr jung war und dennoch akzentfrei sprach. „Herinya, tanka."erwiderte er. Sie lächelte, drehte sich aber sofort um und schritt voran. Nach einiger Zeit des stillen hintereinanderschreiten kamen sie zu einer Wegzweigung. Dort stand Siegurd und starrte gebannt auf die Bilder die an den Wänden hingen. „Siegurd!" Siegurd drehte sich zu ihnen und starrte fassungslos auf die junge Frau und Cilméron. „Du.. du lebst?"fragte er schließlich. „Natürlich alter Freund." Cilméron lächelte. Ihre Freude wurde von der jungen Frau unterbrochen indem sie ihnen befahl ihr weiter zu folgen.
Quilderas saß in seinem Thron und wartete gespannt auf die Ankunft der Besucher. Die lange Zeit der Zurückgezogenheit hatte sie gestärkt nun war es an der Zeit sich zu offenbahren. Endlich öffnete sich die Tür und Elayne und die Fremden tratten ein. Quilderas erhob sich aus seinem Thron und schritt die paar Stufen vom Thronplatz herunter. „Willkommen in der Festung Onóna. Ihr werdet mit dem Namen nichts anfangen können doch seit gewiss dass dies ein sicherer Ort ist und euch nichts geschehen wird."Cilméron und Siegurd sahen zuerst ihn und dann sich gegenseitig an. Es war ein Elf, der sie beide begrüsst hatte. Quilderas erkannte ihre Bedenken und fügte schnell hinzu „Entschuldigt meine Unhöflichkeit, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Quilderas und das,"er zeigte auf die junge Frau, „ist Elayne. Ich bin Burgherr von Onóna und wir haben viel zu bereden."Cilméron fasste sich wieder und antwortete endlich „Wenn wir keine Gefangenen sind, dann habt ihr sicherlich nichts dagegen uns von unseren Handschellen zu befreien"er deutete auf die Schellen, welche ihnen umgelegt wurden. „Natürlich!"erwiderte Quilderas schnell. Er zog einen Schlüssel aus einer Tasche und öffnete ihre Fesseln. Cilméron atmete erleichtert aus. „Vielen Dank. Jetzt können wir reden."
Gretor beobachtete die Festung nun schon seit drei Stunden. Er hatte die Spuren bis hierher verfolgt. Er hatte die Festung zuvor nie gesehen, die hatte möglicherweise mit einem Elfenzauber zu tun, dachte er sich. Nur Elfen und Magier vermochten ganze Festungen verschwinden zu lassen. Gretor hatte bereits herausgefunden, dass Elfen und Menschen die Festung betratten und verliessen. Zu Jagdzwecken hauptsächlich. Gretor überlegte was zu tun war. Er hatte sich entschlossen und schlich sich an eine Menschenfrau an, die anscheinend gerade auf dem Weg zurück in die Festung war. „Ich wünsche einen wunderschönen Tag, gute Frau"begann Gretor. Die Frau zuckte zusammen und drehte sich zu ihm um. Sie versuchte zu schreien doch ihr Hals schien zugeschnürt zu sein. „Ich werde dich weder töten, noch verletzen. Du hast bestimmt viele Geschichten über Drachen gehört und kannst davon ausgehen dass die Wahrheit zehnmal so Schlimm ist. Du hast bestimmt auch von Drachenzauber gehört. Solch Bann liegt jetzt auf dir. Du wirst in die Festung gehen und zwei Personen suchen. Ihre Namen lauten Cilméron und Siegurd. Sofern es möglich ist, wirst du den beiden folgende Nachricht zukommen lassen: Gretor ist hier und erwartet Befreiungsvorschläge."Die Frau nickte. Sie war in Trance versunken. Nicht ungewöhnlich im Bann eines Drachen. Gretor hatte Klug gehandelt eine Menschenfrau auszuwählen. Eine Elfe hätte ihm möglicherweise widerstehen können. Er kroch zurück zu seinem Beobachtungsplatz und beobachtete wie die junge Frau in die Festung zurückkehrte.
Quilderas hatte Cilméron und Siegurd in den Speisesaal geführt und auftischen lassen. Beide waren hungrig und Siegurd begann sofort zu essen. Quilderas lächelte. „Es tut mir Leid dass ich bisher noch nichts angeboten hatte."Cilméron unterbrach ihn „Ihr habt noch nicht erklärt warum ihr uns entführt habt"Der Elf verzieh die Unterbrechung und setzte zu einer Erklärung an. Er wurde jedoch von einer jungen Menschenfrau unterbrochen, welche den Raum betratt und sich neben Cilméron setzte. Nachdem sie sich gesetzt hatte fuhr er fort: „Ich habe euch entführen lassen um euch einen Vorschlag zu unterbreiten,"er wandte sich an Cilméron. „ich weiss dass ihr begonnen habt Armeen aufzubauen und zu scharren. Ihr wisst noch nicht mit wem ihr es zu tun habt, doch eure Träume haben euch einiges verraten." Cilméron blickte ihn entgeistert an. Er hatte niemandem von seinen Träumen erzählt. „Wundert euch nicht. Ich kenne unseren Feind, obwohl ich ihm noch nicht selbst gegenüber gestanden bin. Es ist ein Gesichtsloses Böses und ihr werdet mir zustimmen dass die Orks nur eine kleine Vorhut stellen. Der Bürgerkrieg zwischen Menschen und Elfen muss beendet werden. Ihr MÜSST Königin Vanyarië davon überzeugen den Waffenstillstand auszurufen. Eurerseits sorgt ihr, wie mir berichtet wurde ohnehin schon für einen solchen Zustand bei den Menschenfestungen."„Ihr seit gut informiert, doch müsst ihr wissen dass ich mit Königin Vanyarië kein gutes Verhältnis pflege."Quilderas lachte. „Das ist milde Ausgedrückt. Sie hat, soweit ich weiss ein paar Dutzend Mörder auf euch gehetzt. Ich verlange auch nicht dass ihr persönlich mit ihr über einen Waffenstillstand verhandelt. Schickt eine Person, welche als Abgesandte der Menschen fungiert. Diese Person soll den Waffenstillstand aushandeln, ohne euren Namen zu erwähnen. Ich fürchte zwar dass Vanyarië bereits weiss, dass die Menschen unter eurer Führung stehen, doch wird sie sich von einem Abgesandten, welcher euren Namen nicht erwähnt, dazu verleiten lassen, den Stillstand einzuleiten."„Ein kluger Plan,"mischte sich Siegurd ein, welcher das angebotene Essen bereits dezimiert hatte, „die Frage ist nur, welcher Mensch dumm genug ist, zu den Elfen zu gehen. Es sind zwar ehrenhafte Krieger, welche die Parlamentärsflagge respektieren doch glaube ich kaum dass sich jemand findet ihnen dieses Angebot zu überbringen."Quilderas nickte „Ihr habt natürlich Recht. Ich habe aber schon jemanden gefunden, welcher diese Aufgabe erfüllen wird."er zeigte auf Elayne. „Sie wird das Friedensangebot überbringen. Sie ist bestens in den Elfensprachen bewandert und wird auch sonst kaum Verdacht erregen."Cilméron wurde nervös, die Frau, welche zuvor Quilderas mit ihrem Erscheinen unterbrochen hatte, hatte ihm unbemerkt ein paar Sätze ins Ohr geflüstert. Er wandte sich nun der Frau zu und ließ Siegurd und Quilderas über das weiter Vorgehen reden. Quilderas wandte sich also Siegurd zu und erklärte ihm den weiteren Plan. „Was wisst ihr über Gretor?"fragte Cilméron die junge Frau, leise genug dass es nicht einmal die geschulten Elfenohren Quilderas´ vernehmen konnten. „Er liegt vor der Festung und plant eure Befreiung, doch weiss er nicht wie er es angehen könnte."Cilméron nickte, er wollte mit er Anwesenheit eines Drachen niemanden verschrecken und sagte der Frau also, was sie Gretor sagen sollte. Sie nickte, erhob sich und ging.
Gretor verlor langsam die Geduld. Seit 2 Stunden war die Frau nun schon in der Festung und noch immer kein Anzeichen dafür, dass sie ihren Auftrag erfüllt hatte. Das Tor der Festung schwang auf und die Frau erschien. Er kroch zum Platz an dem er sie das erste Mal getroffen hatte. Die Elfen, welche nach der Frau die Festung verliessen bemerkte er nicht. Die Frau war bereits dort als er den Platz erreichte, sie wollte ihm gerade Cilmérons Nachricht erzählen als Gretor schwarz vor Augen wurde. Die Elfen hatten ihn mit irgendwelchen Giftpfeilen betäubt.
Gretor hatte seine Mission erfüllt und machte sich auf den Rückweg um zur rechten Zeit am Treffpunkt zu sein. Nach einem ruhigem Flug kam er endlich am Ziel an. Er war allein, nicht ungewöhnlich, da das Treffen erst in zwei Stunden stattfinden sollte. Er erhob sich also wieder in die Luft und flog in die Richtung, aus der er die beiden erwartete. Nach 10 Minuten Flug wurde er stutzig. Er hätte sie schon längst einholen müssen. Er erhöhte die Fluggeschwindigkeit und kam schließlich nach Gorasul. Er wartete die Dämmerung ab und überraschte den König bei seinem nächtlichem Spaziergang. „Wohin ist Herr Cilméron gegangen König? Ich kenne dich nicht, doch wisse, dass ich Cilméron einst meine Treue schwor und jede Schandtat vergelten werde."Der König erschrak. Gretor der auch bei Tageslicht schon imposante Ausmaße hatte, erschien in der Dämmerung noch gewaltiger und unheimlicher. Nach einigen Minuten, fasste sich der König und erwiderte misstrauisch: „Ich kenne euch ebenso wenig Drache. Und ich bin Cilméron auch einiges schuldig. Doch genau aus diesem Grund werde ich nichts verraten. Ihr mögt mich verschlingen und verzaubern Drache. Doch ich werde schweigen soweit es in meiner Macht steht."Bei dem herabfälligem Tonfall, den der König anschlug als er „Drache"sagte, zuckte Gretor merklich zusammen. Längst hatte er vergessen was er eigentlich war. „Ich verstehe euch König."er versuchte freundlicher zu klingen. Er wusste von Cilméron einiges von den bevorstehenden Gorasul Verdiensten und lenkte eine andere Richtung des Gespräches ein. „Ihr seit natürlich an Schweigepflichten gebunden. Doch flehe ich euch an, mir zumindest zu sagen wo ihr Cilméron als letztes gesehen habt."Der König überlegte und entschloss sich diese belanglose Information preiszugeben.
Gretor brauchte nicht lange um herauszufinden was geschehen war. Der Ursprungsort der Räuberbande war ihm noch unbekannt, doch er wusste bereits dass es sich um 10 recht schwere Burschen gehandelt hatte, welche über Cilméron und Siegurd hergefallen waren, als diese den Geheimgang verliessen. Er verfolgte die Spur mit ungeheurem Tempo. „Weit können sie nicht sein. Oh ja.. ich schnappe euch"dachte er sich und erhöhte seine Geschwindigkeit.
Ein unangenehmes Geräusch weckte Siegurd aus der Bewusstlosigkeit. Er versuchte sich zu strecken, aber seine Hände waren gefesselt. Erschroken fuhr er hoch und blickte sich um. Er befand sich in einem hübschen Zimmer und lag auf einem sauberen Bett. Erstaunt erhob er sich vom Bett. Seine Hände waren mit eisernen Handschellen gefesselt, doch ansonsten war er bewegungsfrei. Er brauchte nicht lange um herauszufinden, dass ihm dieser Aspekt nicht weiter half. Er befand sich in einem Turmzimmer einer großen Festung, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Wie war er hier hergekommen und wo war Cilméron? Plötzlich hörte er Schritte. Jemand wollte zur Tür herein. Er hörte das einführen des Schlüssels und das anschließende drehen des selbigen. Er stellte sich neben die Tür und bereitete sich auf die Flucht vor. Als die Tür knarrend aufschwang, spannte er alle Muskeln zusammen und entspannte diese gleich wieder als er sah, wer ihn da besuchte. Es war eine Frau. Aber nicht irgendeine Frau. Ihr Anmut und ihre Schönheit wurden nur durch ihre Jugend getrübt. Sie bemerkte Siegurds Nähe gerade als er sie musterte. Sie verzog den Mund und sagte verächtlich: „Es ist euch nicht gestattet worden mich anzusehen."„Ich wusste nicht dass es verboten ist euch anzusehen."er verbeugte sich leicht und lächelte sie an. Sie schien das gar nicht komisch zu finden und fuhr ihn an: „Folgt mir und unterlasst die Scherze. Der Burgherr will euch sehen"
Siegurd folgte ihr und betrat die kalte Turmtreppe nach unten. Die junge Frau drehte sich immer wieder um und betrachtete ihn misstrauisch. Nachdem die beiden unten angekommen waren, wandte sich die junge Frau um und erklärte ihm, hier zu warten. Er nickte und beobachtete wie sie sich langsam entfernte. Nachdem sie um die Ecke gebogen war sah er sich um und bemerkte dass die Wände Bilder von Kämpfen zeigten, von denen er zu wissen glaubte, dass es sich um Sagen und Erzählungen handelte. Dennoch waren die Bilder so realistisch dargestellt, als ob es sich um Momentaufnahmen aus einem tatsächlich stattgefundenem Krieg handelte. Man sah Elfen und Menschen gemeinsam mit anderen Kreaturen, die er nicht kannte gegen dunkle Gestalten kämpfen, welche von Orks umringt waren. Auf einigen Bildern sah man Drachen, die Gretor sehr ähnlich sahen. Er versank in den Bildern und stellte sich vor, selbst dabei gewesen zu sein. Cilméron blickte auf, als er bemerkte dass die Türe sich öffnen würde. Er kannte dieses Gemäuer und doch war es unmöglich dass er hier war. Es war eine Festung aus seinen Träumen. Die Türe schwang auf und eine hübsche junge Frau erschien in der neu entstandenen Öffnung. „I Cilméron Aran Meldon. Hilya nin!"(Cilméron, folge mir) Sie sprach Quenya. Ungewöhnlich für eine Menschenfrau, zumal sie noch sehr jung war und dennoch akzentfrei sprach. „Herinya, tanka."erwiderte er. Sie lächelte, drehte sich aber sofort um und schritt voran. Nach einiger Zeit des stillen hintereinanderschreiten kamen sie zu einer Wegzweigung. Dort stand Siegurd und starrte gebannt auf die Bilder die an den Wänden hingen. „Siegurd!" Siegurd drehte sich zu ihnen und starrte fassungslos auf die junge Frau und Cilméron. „Du.. du lebst?"fragte er schließlich. „Natürlich alter Freund." Cilméron lächelte. Ihre Freude wurde von der jungen Frau unterbrochen indem sie ihnen befahl ihr weiter zu folgen.
Quilderas saß in seinem Thron und wartete gespannt auf die Ankunft der Besucher. Die lange Zeit der Zurückgezogenheit hatte sie gestärkt nun war es an der Zeit sich zu offenbahren. Endlich öffnete sich die Tür und Elayne und die Fremden tratten ein. Quilderas erhob sich aus seinem Thron und schritt die paar Stufen vom Thronplatz herunter. „Willkommen in der Festung Onóna. Ihr werdet mit dem Namen nichts anfangen können doch seit gewiss dass dies ein sicherer Ort ist und euch nichts geschehen wird."Cilméron und Siegurd sahen zuerst ihn und dann sich gegenseitig an. Es war ein Elf, der sie beide begrüsst hatte. Quilderas erkannte ihre Bedenken und fügte schnell hinzu „Entschuldigt meine Unhöflichkeit, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Quilderas und das,"er zeigte auf die junge Frau, „ist Elayne. Ich bin Burgherr von Onóna und wir haben viel zu bereden."Cilméron fasste sich wieder und antwortete endlich „Wenn wir keine Gefangenen sind, dann habt ihr sicherlich nichts dagegen uns von unseren Handschellen zu befreien"er deutete auf die Schellen, welche ihnen umgelegt wurden. „Natürlich!"erwiderte Quilderas schnell. Er zog einen Schlüssel aus einer Tasche und öffnete ihre Fesseln. Cilméron atmete erleichtert aus. „Vielen Dank. Jetzt können wir reden."
Gretor beobachtete die Festung nun schon seit drei Stunden. Er hatte die Spuren bis hierher verfolgt. Er hatte die Festung zuvor nie gesehen, die hatte möglicherweise mit einem Elfenzauber zu tun, dachte er sich. Nur Elfen und Magier vermochten ganze Festungen verschwinden zu lassen. Gretor hatte bereits herausgefunden, dass Elfen und Menschen die Festung betratten und verliessen. Zu Jagdzwecken hauptsächlich. Gretor überlegte was zu tun war. Er hatte sich entschlossen und schlich sich an eine Menschenfrau an, die anscheinend gerade auf dem Weg zurück in die Festung war. „Ich wünsche einen wunderschönen Tag, gute Frau"begann Gretor. Die Frau zuckte zusammen und drehte sich zu ihm um. Sie versuchte zu schreien doch ihr Hals schien zugeschnürt zu sein. „Ich werde dich weder töten, noch verletzen. Du hast bestimmt viele Geschichten über Drachen gehört und kannst davon ausgehen dass die Wahrheit zehnmal so Schlimm ist. Du hast bestimmt auch von Drachenzauber gehört. Solch Bann liegt jetzt auf dir. Du wirst in die Festung gehen und zwei Personen suchen. Ihre Namen lauten Cilméron und Siegurd. Sofern es möglich ist, wirst du den beiden folgende Nachricht zukommen lassen: Gretor ist hier und erwartet Befreiungsvorschläge."Die Frau nickte. Sie war in Trance versunken. Nicht ungewöhnlich im Bann eines Drachen. Gretor hatte Klug gehandelt eine Menschenfrau auszuwählen. Eine Elfe hätte ihm möglicherweise widerstehen können. Er kroch zurück zu seinem Beobachtungsplatz und beobachtete wie die junge Frau in die Festung zurückkehrte.
Quilderas hatte Cilméron und Siegurd in den Speisesaal geführt und auftischen lassen. Beide waren hungrig und Siegurd begann sofort zu essen. Quilderas lächelte. „Es tut mir Leid dass ich bisher noch nichts angeboten hatte."Cilméron unterbrach ihn „Ihr habt noch nicht erklärt warum ihr uns entführt habt"Der Elf verzieh die Unterbrechung und setzte zu einer Erklärung an. Er wurde jedoch von einer jungen Menschenfrau unterbrochen, welche den Raum betratt und sich neben Cilméron setzte. Nachdem sie sich gesetzt hatte fuhr er fort: „Ich habe euch entführen lassen um euch einen Vorschlag zu unterbreiten,"er wandte sich an Cilméron. „ich weiss dass ihr begonnen habt Armeen aufzubauen und zu scharren. Ihr wisst noch nicht mit wem ihr es zu tun habt, doch eure Träume haben euch einiges verraten." Cilméron blickte ihn entgeistert an. Er hatte niemandem von seinen Träumen erzählt. „Wundert euch nicht. Ich kenne unseren Feind, obwohl ich ihm noch nicht selbst gegenüber gestanden bin. Es ist ein Gesichtsloses Böses und ihr werdet mir zustimmen dass die Orks nur eine kleine Vorhut stellen. Der Bürgerkrieg zwischen Menschen und Elfen muss beendet werden. Ihr MÜSST Königin Vanyarië davon überzeugen den Waffenstillstand auszurufen. Eurerseits sorgt ihr, wie mir berichtet wurde ohnehin schon für einen solchen Zustand bei den Menschenfestungen."„Ihr seit gut informiert, doch müsst ihr wissen dass ich mit Königin Vanyarië kein gutes Verhältnis pflege."Quilderas lachte. „Das ist milde Ausgedrückt. Sie hat, soweit ich weiss ein paar Dutzend Mörder auf euch gehetzt. Ich verlange auch nicht dass ihr persönlich mit ihr über einen Waffenstillstand verhandelt. Schickt eine Person, welche als Abgesandte der Menschen fungiert. Diese Person soll den Waffenstillstand aushandeln, ohne euren Namen zu erwähnen. Ich fürchte zwar dass Vanyarië bereits weiss, dass die Menschen unter eurer Führung stehen, doch wird sie sich von einem Abgesandten, welcher euren Namen nicht erwähnt, dazu verleiten lassen, den Stillstand einzuleiten."„Ein kluger Plan,"mischte sich Siegurd ein, welcher das angebotene Essen bereits dezimiert hatte, „die Frage ist nur, welcher Mensch dumm genug ist, zu den Elfen zu gehen. Es sind zwar ehrenhafte Krieger, welche die Parlamentärsflagge respektieren doch glaube ich kaum dass sich jemand findet ihnen dieses Angebot zu überbringen."Quilderas nickte „Ihr habt natürlich Recht. Ich habe aber schon jemanden gefunden, welcher diese Aufgabe erfüllen wird."er zeigte auf Elayne. „Sie wird das Friedensangebot überbringen. Sie ist bestens in den Elfensprachen bewandert und wird auch sonst kaum Verdacht erregen."Cilméron wurde nervös, die Frau, welche zuvor Quilderas mit ihrem Erscheinen unterbrochen hatte, hatte ihm unbemerkt ein paar Sätze ins Ohr geflüstert. Er wandte sich nun der Frau zu und ließ Siegurd und Quilderas über das weiter Vorgehen reden. Quilderas wandte sich also Siegurd zu und erklärte ihm den weiteren Plan. „Was wisst ihr über Gretor?"fragte Cilméron die junge Frau, leise genug dass es nicht einmal die geschulten Elfenohren Quilderas´ vernehmen konnten. „Er liegt vor der Festung und plant eure Befreiung, doch weiss er nicht wie er es angehen könnte."Cilméron nickte, er wollte mit er Anwesenheit eines Drachen niemanden verschrecken und sagte der Frau also, was sie Gretor sagen sollte. Sie nickte, erhob sich und ging.
Gretor verlor langsam die Geduld. Seit 2 Stunden war die Frau nun schon in der Festung und noch immer kein Anzeichen dafür, dass sie ihren Auftrag erfüllt hatte. Das Tor der Festung schwang auf und die Frau erschien. Er kroch zum Platz an dem er sie das erste Mal getroffen hatte. Die Elfen, welche nach der Frau die Festung verliessen bemerkte er nicht. Die Frau war bereits dort als er den Platz erreichte, sie wollte ihm gerade Cilmérons Nachricht erzählen als Gretor schwarz vor Augen wurde. Die Elfen hatten ihn mit irgendwelchen Giftpfeilen betäubt.
