Kapitel VII – Die Schlacht von Alderas
Es regnete und die schweren Tropfen verwandelten den erdigen Boden in schlammigen Untergrund auf dem die Pferde Knöcheltief versanken. Es verlangsamte die Armee zwar nicht, doch ermüdeten die Pferde schneller und für den Kampf mussten sie ausgeruht sein. Das war der Hauptgrund für Cilméron häufiger Pausen zu machen, als Alderas es vertragen konnte. Gretor hatte sich seit einiger Zeit nicht mehr blicken lassen und Cilméron begann sich Sorgen um seinen treuen Freund zu machen. Er hob den rechten Arm und gebat damit dem Trupp zu halten. Es dauerte eine Weile bis alle zum stehen kamen. Es waren immerhin fast 500 Berittene Männer und weitere 1300 Mann zu Fuss. Und wenn Gretor erfolg hatte, würde er weitere 500 Reiter und 1000 weitere Fusssoldaten zusammentrommeln können. Tauron, welcher die Nachhut bildete gallopierte nach vorne zu Cilméron. „Eine weiter Rast?"fragte er ihn. Cilméron nickte, „Es bleibt uns nichts anderes übrig. Die Pferde dürfen nicht schlapp machen wenn es gegen die Orks geht."Tauron nickte kurz. „Wann soll es weitergehen?"„In 10 Minuten werden wir weiterreiten." Tauron wendete sein unruhiges Pferd und ritt wieder zurück nach hinten. Nach weiteren 10 Minuten Rast, befahl Cilméron wieder aufzusteigen und weiter zu reiten.
Gretor flog so schnell er konnte Richtung Gorasul. Er hatte die Stadt schon fast erreicht als eine Sonnenspiegelung ihn ablenkte. Im letzen Moment konnte er einem Pfeil ausweichen, welcher von einem nahe gelegenem Wald auf ihn abgefeuert wurde. Er liess sich fallen und erspähte den Elfen, welcher ihn beschossen hatte. „A hauta, Tarelda! Nan nildolya. Haryan sarmë Aranen Gorasulëa Cilméronnen ar Tauronnen."(Haltet ein Hochelf! Ich bin euer Freund. Ich habe einen Brief an den Gorasulen König von Cilméron und Tauron.) Gretor reichte dem Bogenschützen die Nachricht Cilméron´s. „Yétanyë ta!"(Ich sehe es mir an) antwortete der Elfe, erstaunt dass ihn Gretor in der Hochsprache der Elfen angesprochen hatte. Er las den Brief und blickte Gretor an. „Tulin ana Alderas ve rato ve ëa carima!"(Ich komme nach Alderas so schnell es mir möglich ist) nach diesen Worten sprang er vom Baum, pfiff seinem Pferd und ritt nur wenige Sekunden später Richtung Alderas. Gretor erhob sich wieder und flog weiter nach Gorasul.
Das Stapfen der Hufe wurde lauter, da sich das Heer nun auf steinigerem Boden bewegte. Die Nachhut war noch zum größtem Teil im Schlamm aber Cilméron hatte nun schon seit einigen Minuten festen Boden unter sich. Man merkte es den Pferden an, dass es nun leichter voran ging. Das Heer war nun noch etwa eineinhalb Tagesmärsche von Alderas entfernt und sobald der Rest der Nachhut auf festem Boden ist wollte Cilméron den Befehl zur Nachtruhe geben. Es gab einen Bach hier und die Pferde konnten problemlos versorgt werden. Noch ehe er diesen Gedanken zu Ende führen konnte hörte er das Warnhorn Tauron´s. Ohne es wirklich zu wollen reagierte Cilméron aus dem Reflex und riss Sinda Fuinë, sein Pferd, herum. Er galoppierte zur Nachhut und die Hufe Fuinë´s, wie er ihn der Kürze wegen nannte, berührten wieder matschigen Untergrund. Cilméron´s Gedanken arbeiteten und er fragte sich, was Tauron wohl aufgeschreckt haben könnte. Die Orks können es nicht sein, da sie vor ihnen waren aber was sonst? Als er endlich Tauron erreichte unterhielt dieser sich gerade mit einem anderem Elfen. Ein Hochelbe, wie Cilméron sofort erkannte. Er hielt Fuinë und grüsste höflich den Neuankömmling, um den sich schon etliche Reiter gestellt hatten, da auch sie das Horn vernahmen: „Áyë, Tareldar Seron!"(Zum Grusse, hochelbischer Freund!) „Áyë, Firya Seron Meldon!"(Zum Grusse, Sterblicher Freund!) erwiederte der angesprochene Elb. „Was ist euer Begehr?"fragte Cilméron, nun in der allgemeinen Sprache, um seine Männer nicht unwissend zu lassen. „Euer Freund – Gretor – ist mir auf meinem Weg begegnet und hat mir von der bevorstehenden Gefahr berichtet. Er sagte auch, dass ihr und Tauron eine Nachricht an die Gorasul geleitet habet. Ich machte mich sofort auf den Weg um euch zu unterstützen. Auch wenn ihr mit der hohen Herrin Differenzen habt,"er lächelte, „werde ich euch gerne meinen Bogen zur Verfügung stellen."„Erstmal,"Cilméron erwiederte das Lächeln freundlich, wenn auch mit Widerwillen, „würde ich gerne euren Namen erfahren. Denn wie ich merke wisst ihr genau wer ich bin, doch euch kenne ich leider nicht."Der Elb nickte. „Mein Name ist Laiquinga."„Es würde mich freuen euren Bogen in unserer Armee zu wissen Laiquinga."Cilméron nickte ihm dankbar zu. Inzwischen waren sie weitergeritten und hatten das Lager erreicht, welches sich inzwischen bereits im Aufbau befand.
Gretor näherte sich endlich Gorasul. Er steuerte den Turm an, auf dem er dem König das letzte mal begegnet war und fand ihn leer vor. Er glitt eine Etage tiefer und fand einen grossen Balkon von dem Wärme aufstieg. Den Grund fand er schnell. Die grosse Türe welche Balkon und Raum voneinander Teilte stand weit offen und verströmmte die Wärme welche im Raum entstand. Gretor, welcher glücklicherweise durch die Türe passte entdeckte die Quelle der Wärme. Es war ein glühender Kamin am rechten hinteren Ende des Raumes. Gretor blickte sich nach einer Person um, fand jedoch nur einige geschmackvolle Möbel die teilweise mit Büchern bedeckt waren. Er beschloss also hier zu warten und versank in Gedanken. Aus diesen schrak er jedoch bald wieder, denn ein junger Mann trat ein. Er bemerte Gretor erst nicht und schritt zielgerade auf den Kamin zu, wahrscheinlich um Holz nachzulegen. Erst als er Gretor´s tanzenden Schatten bemerkte drehte er sich um und erstarrte in der Bewegung. Er wäre wohl sofort ohnmächtig umgekippt wenn Gretor ihn nicht aufgefangen hätte. „Keine Angst Junge. Ich werde dir nichts tun. Ich will dass du zu deinem König gehst, ihm folgendes gibst,"er überreichte ihm den Brief Cilméron´s und dessen Ring, „ und ihm sagst dass ich ihn dort erwarte wo wir uns zuletzt getroffen hatten."mit diesen Worten verließ er den Raum um zum Turm zu fliegen. Der junge Mann blieb noch etwa drei Minuten verdutzt stehen und entschloss sich schließlich zum König zu gehen. Er hatte noch nie einen Drachen gesehen.
Die Lagerfeuer waren bereits zum größten Teil abgebrannt und Cilméron schritt an den einzelnen Ruhestätten vorbei. Er dachte an Alderas und die bevorstehende Gefahr. Alderas wusste nichts von der nahenden Verstärkung und Cilméron fragte sich, was sie aufgrund der bevorstehenden Gefahr alles unternehmen würden. Eine Gestalt näherte sich lautlos Cilméron und er bemerkte den großgewachsenen Elfen erst als dieser bereits sein Schwert gezückt hatte und drei Meter an ihn herangekommen war. Cilméron tat es seinem Gegner gleich und zog sein Schwert. Eines musste er dem Elfen lassen: er hatte Mut Cilméron mitten im Lager herauszufordern. „Man merë elyë?"(Was wollt ihr?) fragte Cilméron nun, da er sich kampfbereit gemacht hatte. Die Antwort des Elfen war eine Attacke und Cilméron konnte den schnellen Angriff nur mit Mühe abwehren. Der Elf war nicht nur größer als Cilméron sondern auch um einiges stärker und schneller. Das einzige was Cilméron blieb war Kampferfahrung und ein mindestens ebenso gutes Schwert wie das des Elben. Er hatte es einst zur Hochzeit von Vanyarië bekommen und es melwisilmë genannt. Cilméron betrachtete sein Schwert nicht als Waffe sondern vielmehr als treuen Freund und Gefährten. Die Klingen traffen aufeinander und Cilméron drehte sich geschickt aus dieser Lage um den Elfen erneut zu attackieren. Dieser ahnte diese Taktik jedoch schon voraus und parrierte den Schlag, gefolgt von einem Stoss nach vorne welcher Cilméron am Bein traff. Cilméron spürte wie das warme Blut sein Bein hinunter tropfte. Die Wunde war nicht tief und schmerzte im Moment noch nicht. Doch Cilméron wurde durch die Wunde angesporrnt und begann seine Taktik in den Offensiv Bereich zu verlegen. Er attackierte den Elfen nun von allen Seiten und dieser wunderte sich wie ein Mensch soviel Energie aufbringen konnte. Melwisilmë traff schließlich den rechten Oberarm des Elfen und auch ihm tropfte nun Blut vom Arm. Plötzlich wurde Cilméron von hinten angegriffen. Ein weiterer Elfe, welcher sich bisher zurückgehalten hatte stürmte auf ihn zu. Im letzten Moment surrte ein Pfeil auf den angfreifenden Elfen zu und rettete Cilméron das leben. Es war Laiquinga, welcher gemeinsam mit Tauron auf dem Weg zu Cilméron´s Lager war. Der erste Elf floh als er die Neuankömmlinge sah und der zweite Elf verschand spurlos. Wahrscheinlich waren sie zu dritt gewesen. „Wer war das?"frage Laiquinga. „Wenn ich das wüsste...,"Cilméron seufzte, „..wenn ich das nur wüsste..."
Gretor wartete ungeduldig auf den König. Hatte der Mann einen zu großen Schreck gehabt und deswegen den König gar nicht informiert? Gretor schritt ungeduldig auf und ab. "Drache!" der König war unbemerkt an Gretor herangetretten. Gretor zuckte kurz zusammen und wandte sich dem König zu. Er überreichte ihm den Brief. "Diese Nachricht soll ich euch überbringen." Er wartete bis der König den Brief gelesen hatte. Dessen Gesichtsausdruck veränderte sich bei jeder Zeile die er las. Mal war es Erstaunen, dann Ärger und schließlich Freude. Der König faltete den Brief zusammen und richtete seine Worte an Gretor. "Dies sind verblüffende Neuigkeiten Drache. Fliege zurück zu deinem Herrn und berichte ihm dass die Gorasul mit mindestens 6000 Mann zu ihm stossen werden. Wir lassen weder Alderas noch Cilméron im Stich." Gretor nickte. "Vielen Dank König. Doch eines sollt ihr wissen: Ich habe einen Namen und mag es nicht 'Drache' genannt zu werden," Gretor versuchte bei diesen Worten beleidigt zu wirken, "und dann noch die Tatsache dass Cilméron nicht mein Herr ist. Er ist ein alter Freund und da auch ihr ein Freund von ihm seit, werde ich euch dies alles verzeihen." Der König lachte nun lauthals und Gretor schüttelte den Kopf. "Inzwischen lebe ich seit vierhundert und dreissig Jahren doch die Menschen werde ich nie verstehen." Er spannte seine Flügel aus, verabschiedetet sich und machte sich auf die Suche nach Cilméron's Heer.
Nachdem die Pferde festen Untergrund unter den Füssen hatte, ging die Reise schnell voran und die Pferde blieben dank einem parallell verlaufendem Fluss frisch für den Kampf. Nur noch ein halber Tagesmarsch trennte das Heer von Alderas. Laiquinga welcher bisher schweigsam neben Cilméron herritt, begann nun ein Gespräch mit diesem: "Euer Schwert ist nicht aus gewöhnlichem Stahl nicht wahr?" Cilméron nickte und zog Melwisilme aus der Scheide. "Es ist ein spezieller Zwitter, denn sowohl menschliche als auch elfische Merkmale sind in ihm zu finden. Der Kern und auch die äussersten Kanten bestehen aus Mithriel welches durch ein spezielles Verfahren während des Faltens, in den Stahl eingearbeitet ist. Dadurch ist es praktisch unzerbrechlich und sehr scharf. Der Griff selbst besteht aus Drachen-Horn und liegt durch die Lederumkleidung gut in der Hand." "Was bedeutet diese Gravur?" Laiquinga zeigte auf eine feine Gravur oberhalb des Griffes. "Nun," sagte Cilméron, welcher nun etwas ernster wurde, "da steht 'Cilméron ar Vany , '" Laiquinga zuckte merklich zusammen. Er hätte es besser wissen sollen und nicht fragen sollen. Doch nun war es ohnehin zu spät. Er wollte sich gerade irgendwie entschuldigen als Gretor auftauchte. Er stürzte sich vom Himmel direkt auf Cilméron. Etwa zwei Meter über dessen Kopf breitete er seine Flügel aus und landete sanft neben Fuine. Da das Heer nicht anhielt begann er neben Fuine herzugehen. Nachdem Cilméron ihn nicht fragen wollte wie die Lage aussah, startete Gretor das Gespräch: "Die Gorasul werden mit etwa 6000 Mann nach Alderas kommen. Nachdem ich selbst etwa eine Stunde brauchte um hier her zu gelangen, werden die Gorasul voraussichtlich in zwei Tagen die Mauern Alderas' erreichen." "Sehr gut," erwiederte nun Cilméron, "ich bitte dich nun, Alderas von unserer Ankunft zu informieren. König Farkon kennt dich doch?" "Ja," antwortete Gretor, "ich werde mich beeilen" Er erhob sich wieder und flog Richtung Alderas. Er wird vermutlich nur wenige Minuten brauchen, dachte Cilméron und damit behielt er Recht.
Gretor war kurze Zeit später tatsächlich in Alderas angekommen und steuerte zielgewiss den Teil der Stadt an in dem sich der König befinden musste. Er entdeckte ihn schließlich auch und steuerte ihn an. Der König, durch den bevorstehenden Angriff angespannt, bemerkte Gretor sehr früh und winkte den Bogenschützen zu, welche bereits die Sehne gespannt hatten um Gretor zu erlegen. Der König wusste, dass Gretor keine Sekunde in Gefahr war. Er hatte diesen Drachen schon Wurfgeschosse aus der Luft holen sehen, welche jede Burgmauer problemlos durchbrochen hätten. Dass Gretor sich hier befand konnte abgesehen davon nur eines heissen: Cilméron war gekommen. Endliche eine gute Nachricht. Kurz zuvor wurde der König noch gewarnt, dass die Orks sich jetzt weniger als einen Tagesmarsch entfernt befanden. „Ich grüsse dich Farkon, König Alderas'"rief Gretor nun dem König zu. Dieser nickte und erwiederte: „Auch du seyest gegrüsst Gretor. Welch Kunde bringst du mir aus dem Norden?"Gretor gelangte endlich an und stellte sich neben den König. Er lächelte, „Gute Kunde Farkon, sehr gute Kunde. In diesem Moment befindet sich Cilméron in Begleitung einer fast zweitausend Mann starken Armee, welche sich in weniger als 6 Stunden hier einfinden wird. Und die Gorasul haben vor nicht allzu langer Zeit eine noch grössere Armee losgeschickt welche übermorgen ebenfalls Alderas erreichen wird."Das Gesicht des Königs erhellte sich mit jedem Wort welches Gretor sprach. Seit Wochen war dies das erste Mal dass er wieder an Sieg denken konnte. Gretor beschloss nicht mehr zur Armee zur fliegen sondern blieb um sich über die Lage zu informieren und ein wenig Wasser zu drinken. Er musste jedesmal schmunzeln wenn er daran dachte dass er, ein Feuergeborendes Tier, sich so an dem kühlem Feind des Feuers erfreuen konnte.
Nachdem Gretor weg war, setzte sich das Heer wieder in Bewegung. Die Grenze nach Alderas war vollkommen verlassen. Da die Orks aus Süden kamen wurde die Grenze nach Norden nicht einmal von einer einzelnen Wache geschützt, was auch unnötig wäre, da nur Menschenfesten Richtung Norden liegen und gerade in dieser Zeit war Alderas mit keiner Menschenfestung oder Stadt verfeindet. Cilméron welcher schon oft König Farkon besucht hatte und sogar in früheren Tagen dessen Tochter von diesem angebotem bekam, wusste dass es sich nun nur noch um einige Meilen handelte bevor man die Stadtmauern Alderas' erreichte.
Gretor sah die Armee bereits um einiges bevor die Mauerwachen Cilméron ankündigten. Farkon eilte erfreut mit einigen Herolden vor die Tore und stürmte Cilméron entgegen. Die beiden umarmten und grüssten sich und die Armee ritt in die Stadt. Lange weilte die Freude nicht. Cilméron sah sich um und erkannte nicht das Alderas wieder welches er einst kannte. Die Bäume waren welk und das bereits mitten im Sommer. Die Armut blickte Cilméron aus den Gesichtern der Leute entgegen. Die Orks hatten Alderas schon früher angegriffen weil es so weit südlich liegt. Doch nun stand der Stadt die größte Schlacht bevor welche sie jemals erleben sollte. Einige Frauen kamen schließlich mit Fässern und Platten um die Armee zu stärken. Die Männer erfrischten sich an den angebotenen Gaben und einige legten sich vor dem Kampf noch einmal auf ihr Lager um ausgeruht zu sein. Gegen Ende des Tages als die Sonne die Berggipfel erreicht hatte, hörte man die Orks kommen. Farkon wieß die Männer Cilméron's ein und man bezog Stellung.
Cilméron machte sich auf dem Weg zu Farkon, doch er wurde von Tauron aufgehalten. „Wir werden gewinnen?"Cilméron nickte zuversichtlich. Als er sich wieder auf den Weg machte um Farkon aufzusuchen, sah er dass sich dieser gerade vor den formierten Männern aufgestellt hatte und zu einer Ansprache ansetzte. Also reihte sich Cilméron in die Menschenmenge ein und wartete gespannt mit den anderen, stiller werdenden auf die Worte des Königs.
„Söhne Alderas' seit geraumer Zeit sind wir Opfer brutaler Orkangriffe. Nichteinmal Frauen und Kinder werden verschont und wir sind sehr geschwächt. Unser aller Untergang schien uns bereits nah als ein alter Freund mir frohe Kunde brachte. Es war die Kunde von der Ankunft einer Armee welche uns helfen und unterstützen sollte. Ihr alle habt unsere Freunde bereits gesehen, durch deren Hilfe wir, so Gott will, den Kampf bestehen werden."Farkon blickte die Männer an. Inzwischen war alles Still und einige nickten. „Wir stehen hier am heutigem Tag und blicken in die Gesichter unserer Feinde. Doch wir sind nicht ängstlich. Unser Gesicht spiegelt nicht die Furcht wieder, welche der Feind von uns erwartet. Und darum werden wir gewinnen."Die Menge begann zu gröllen und der König hob seine Stimme an um den Lärm zu übertönen. „Der Heutige Tag wird noch lange in Geschichten und Liedern besungen werden. Nicht alle von uns werden es überleben,"das Gröllen wurde etwas leiser, „Doch wir werden es dem Feind verdammt schwer machen. Alderas wohlan, voran, zum Siege!"Mit diesem Schlachtruf endete der König und das Brüllen der Leute wurde wieder lauter. Der König hatte instinktiv die richtigen Worte gewählt und die Männer waren nun bereit für den Kampf, auch wenn er ihr Leben kosten würde.
Die Erde bebte, denn die Orks erreichten schließlich Alderas. Cilméron wartete gespannt ab. Alderas war, ähnlich wie der erste Ring um Gondor, mit dicken Mauern ausgestattet und bat Feinden nicht viele Möglichkeiten zum Eindringen. Wäre Alderas auf eine Belagerung eingestellt, was Vorräte anging, hätten die Orks mehrere Monate keine Chance gehabt und hätten ihrerseits vermutlich abziehen müssen. Doch die Nahrungsmittel in Alderas waren ohnehin schon knapp und man hatte zu Früh vom bevorstehendem Angriff erfahren um Vorräte zu horten. Deshalb beschloss König Farkon von vornherein die Orks auf offenem Feld zu begrüssen. Als die Orktruppen nun näher rückten, begannen auch die Truppen Alderas die Stadt zu verlassen und auf dem Feld Aufstellung zu beziehen. Es schien Cilméron eine Ewigkeit zu dauern bis endlich alle aus der Stadt waren. Die Orks waren inzwischen näher gekommen und man hörte bereits den typischen Klang ihrere Kampftrommeln. Alderas hatte einige Bläser und Trommler welche schließlich ihr Vorhaben aufgaben gegen die Orktrommeln anzuspielen, da es zwecklos schien. Farkon schritt nocheinmal auf und ab und redetet seinen Männern Mut zu. Dannach schritt er zu Cilméron. „Es sind mehr als ich dachte."sagte er. „Keine Sorge Farkon, Gorasul lässt uns nicht im Stich. Sie müssten Heute oder Morgen hier ankommen. Wir müssen die Orks solange in Schach halten."Der König nickte. „Vielleicht wäre es unter diesen Umständen besser gewesen hinter den Mauern zu bleiben."er grübelte eine Zeitlang, setze dann aber nach: „Andererseits wären dann die Orks dicht vorgerückt und hätten uns jeden Ausfall unmöglich gemacht."Als er so, mehr zu sich selbst, denn zu Cilméron sagend, wieder vor die Männer schritt, wirkte er etwas verwirrt. Doch Cilméron wusste dass er sobald der Kampf losgehen würde, wieder bei klarem Verstand sein würde. Anders würde er auch nicht überleben. Die Orks hatten nun angehalten und formierten sich. Farkon bereitete seine Bogenschützen vor und die Alderas Reiter wurden am linken Flügel positioniert um die Ork Artillerie seitlich anzugreiffen. Die Vorbereitungen waren getroffen und ein neuer Morgen war angebrochen. Gut dass sie nicht Nachts kämpfen mussten.
Die Bogenschützen bereiteten ihre Bogen vor und warteten gespannt auf die weiteren Befehle. Aus dieser Entfernung in welcher sich die Orks derzeit befanden, konnte Farkon nicht erwarten grossen Schaden anzurichten. Doch liess er die Bogen trotzdem spannen und abfeuern um seinen Männern Mut zu machen und den Kampf zu beginnen bevor alle zu erschöpft wären um noch zu kämpfen. Die Pfeile durchschnitten die Luft und einige Orks sackten unter ihnen zusammen. Durch diese Provokation verärgert griffen die Orks nun an und mit Gebrüll stürmten sie wild durcheinander voran. Die Alderas Reiter bekamen den Befehl einzugreiffen und ritten ebenfalls los. In der Mitte des Feldes traffen sich die beiden Armeen. Die Reiter hatten ein leichtes die Orks niederzuraffen. Doch plötzlich surrte die Luft erneut. Die Orks hatten wieder erwarten ebenfalls Bogenschützen und schossen nun auf ihre eigenen Leute. Auf beiden Seiten gab es große Verluste. Die Pfeile durchbohrten Pferde und Reiter. Farkon wandte entsetzt seinen Blick ab, jeder Versuch die Reiter zu retten war vergeblich. Eine zweite Reihe von Orks preschte vorwärts und die Armee machte sich bereit. Cilméron zog Melwisilme aus der Scheide und gesellte sich zum König in die vordersten Reihen. Tauron und die wenigen anderen Elfen welche sich der Armee angeschlossen hatten, spannten wieder und wieder ihre Bogen und töteten mit jedem Schuss einen Ork, doch es waren einfach zu viele von ihnen. Die Orks kamen näher und Cilméron spannte sämtliche Muskeln an. Nun begann der Kampf Mann gegen Mann und jede Übersicht ging verloren. Cilméron ging Seite an Seite mit Tauron voran und sein Schwert tanzte durch die Orkreihen, Leichen hinterlassend und sehr bald blutgetränkt. Tauron hatte ausser seinem Bogen noch zwei Elfendolche welche er gekonnt benützte. Cilméron stach gerade einem Ork das Schwert in den Hals, als er hinter sich einen weiteren Ork bemerkte. Er wusste dass er es nicht mehr schaffen würde sich zu wenden und dessen Schlag abzuwehren. Tauron schritt dazwischen und beseitigte den Ork. Er wandte sich Cilméron zu. „Passt besser auf Cilméron!"Cilméron antwortete nicht sondern warf sich hinter Tauron und wehrte einen Orkpfeil ab welcher Tauron bestimmt war. „Wir sind wohl quitt,"meinte er lächelnd. Tauron hob seine Augenbrauen und stürzte sich wieder auf die Orks. Cilméron suchte das Feld ab nach Farkon. Er erspähte in inmitten einer Horde Orks welche es wohl auf ihn abgesehen hatten. Cilméron rannte und erstach im Laufen noch einige Orks als er bei Farkon angekommen war, hatten die Orks ihn schon schwer verletzt und einige Pfeile steckte in seinen Körper. Cilméron hieb wütend auf die Orks ein und zersprengte sie. Er beugte sich zum niedergesunkenem König: „Farkon!"Dieser blickte mit strahlenden Augen zu Cilméron, wie sie nur ein Totgeweihter hat. „Cilméron, treuer Freund. Die Zeit ist vorbei in der wir gemeinsam gegen die Feinde kämpften."Farkon tat sich bereits schwer mit dem Sprechen, denn seine Lunge füllte sich bereits mit seinem eigenem Blut. Er nahm noch einmal all seine verbliebene Kraft, erhob sich und rannte auf die Orks zu, „ALDERAS!"mit diesen Worten lief er in seinen Tot. Man würde seiner noch lange gedenken. Cilméron spürte den Zorn, welcher in ihm erwachte. Er stürzte sich ohne zu überlegen in die Orkreihen und achtete nicht einmal auf die Pfeile welche sich durch seine leichte Rüstung bohrten. Er schlug wild auf jeden Ork ein und tötete viele von ihnen. Schließlich zogen sich die Orks zurück um sich neu zu formieren und die Kämpfer Alderas' taten es ihnen gleich. Das Schlachtfeld war voller Leichen und die meisten von ihnen waren Orks. Doch leider hatte auch Alderas sehr viele Männer verloren und einen erneuten Orkangriff dieser Stärke würden sie nicht überleben.
Gretor war nach ihrer Ankunft in Alderas erneut aufgebrochen um die Gorasulen Armee nach Alderas zu geleiten. Er hatte die bereits aufgebrochene Armee auch bald erreicht und zeigte sich früh um niemanden zu erschrecken. Der König, welcher voranritt winkte Gretor zu sich und hörte sich erfreut an, dass Cilméron Alderas erreicht hatte und Kampfvorbereitungen traff. „Nun denn Drache, wir werden spätestens Morgen das Schlachtfeld erreichen. Vermutlich werden die Kämpfe dann bereits in vollem Gange sein."Gretor nickte und stieg wieder etwas höher um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Die Armee war grösser als er gedacht hatte und bot einen impossanten Anblick. Es ging schnell voran und bald hatte man den ersten Lagerplatz erreicht, wo auch Cilméron halt machen liess. Die Armee war hungrig und man verbrachte die meiste Zeit damit, die Vorräte zu verspeisen. Dem König war dies Recht, weil es die Männer ablenkte. Er nahm ein grosses Stück Fleisch und bot es Gretor an. „Nein danke,"sagte dieser, sichtlich entsetzt dass ihm Fleisch angeboten wurde, „ich bin Vegetarier."Der König blickte ihn erstaunt an und begann dann zu lachen „Hahaha.. Vegetarier, ein Drache hahaha,"er klopfte Gretor auf dessen Schulter und ging davon. Gretor blickte ihm nach und schüttelte den Kopf. Kurze Zeit später machte sich die Armee wieder bereit um endlich gen Alderas zu ziehen.
Cilméron schnaufte und drank den letzten Schluck Wasser den er in seiner Feldflasche hatte. Er wusste nicht wo Tauron war und die Lage sah nicht gut aus. Mehr als die Hälfte seiner Leute waren tot oder zumindest schwer verletzt. Die Orks waren zwar auch nur noch etwa die Hälfte ihrere usprünglichen Grösse, doch formierten sie sich erneut und griffen wieder an. Cilméron richtete sich auf und machte sich bereit in die letzte Schlacht zu ziehen. Er nahm sein Schwert und steuerte einige der stärkeren Orks an, welche er vorher beobachten konnte als sie grosse Lücken in seine Verteidigung gerissen hatten. „Bildet Dreiergruppen und zersprengt die feindliche Armee"rief er nun den übriggebliebenen Kämpfern zu. Sie nickten und bildeten Gruppen. Cilméron wurde schneller und sah aus den Augenwinkeln dass sich zwei Leute mit ihm abgesetzt hatten und ihn deckten. Er richtete seinen Blick wieder nach vorne als er gerade noch sah dass ein Pfeil in seine Richtung abgeschossen wurde. Plötzlich wurde es sehr heiss und Cilméron hielt sich den Arm vors Gesicht. Als er wieder nach vorne blickte war der Pfeil und die Gruppe Orks verschwunden die er eben noch gesehen hatte. Dafür brannte es nun an einigen Stellen. Cilméron blickte nach oben und sah Gretor, welcher die Orks zersprengte. Er fasste sich schnell wieder, streckte das Schwert empor und rannte schreiend auf die verbliebenen Orks zu, wohlwissend dass die Gorasulen Armee vor ihnen, hinter den Orks war und diese einkesselte. Melwisilme, Cilméron's Schwert, durchtrennte die Orkkörper wie Papier und Cilméron merkte nichteinmal dass er einige Pfeile in den Armen stecken hatte. Die beiden Gorasul, die ihn deckten, waren in der Hitze des Gefächtes von ihm getrennt worden und Cilméron merkte dass er sich mitten unter den Orks befand. Sein Kampfeswahn wurde dadurch nur bestärkt und er schlug wild rund um sich. Viele seiner Schläge traffen nur das Leere, doch die Orks wichen zurück und gaben ihm Gelegenheit ein zweites Mal in ihre Richtung zu schlagen. Diesmal traff er und die Orks gingen quiekend zu Boden. Er ging über die Orkleichen und holte erneut zum Schlag aus, als er merkte dass es der Gorasulenkönig war vor dem er stand. Er hielt im Schlag inne und blickte sich um. Erst jetzt registrierte er die Jubelschreie der Armee. Die Orks waren alle vernichtet worden. Er warf das Schwert zu Boden, sank auf die Knie und trauerte um die vielen Gefallenen. Nicht wenige davon gute Freunde von ihm. Dies war die Schlacht um Alderas. Viele Lieder sollten von ihr berichten, keines davon sollte die Toten erwähnen welche dafür gefallen waren.
Es regnete und die schweren Tropfen verwandelten den erdigen Boden in schlammigen Untergrund auf dem die Pferde Knöcheltief versanken. Es verlangsamte die Armee zwar nicht, doch ermüdeten die Pferde schneller und für den Kampf mussten sie ausgeruht sein. Das war der Hauptgrund für Cilméron häufiger Pausen zu machen, als Alderas es vertragen konnte. Gretor hatte sich seit einiger Zeit nicht mehr blicken lassen und Cilméron begann sich Sorgen um seinen treuen Freund zu machen. Er hob den rechten Arm und gebat damit dem Trupp zu halten. Es dauerte eine Weile bis alle zum stehen kamen. Es waren immerhin fast 500 Berittene Männer und weitere 1300 Mann zu Fuss. Und wenn Gretor erfolg hatte, würde er weitere 500 Reiter und 1000 weitere Fusssoldaten zusammentrommeln können. Tauron, welcher die Nachhut bildete gallopierte nach vorne zu Cilméron. „Eine weiter Rast?"fragte er ihn. Cilméron nickte, „Es bleibt uns nichts anderes übrig. Die Pferde dürfen nicht schlapp machen wenn es gegen die Orks geht."Tauron nickte kurz. „Wann soll es weitergehen?"„In 10 Minuten werden wir weiterreiten." Tauron wendete sein unruhiges Pferd und ritt wieder zurück nach hinten. Nach weiteren 10 Minuten Rast, befahl Cilméron wieder aufzusteigen und weiter zu reiten.
Gretor flog so schnell er konnte Richtung Gorasul. Er hatte die Stadt schon fast erreicht als eine Sonnenspiegelung ihn ablenkte. Im letzen Moment konnte er einem Pfeil ausweichen, welcher von einem nahe gelegenem Wald auf ihn abgefeuert wurde. Er liess sich fallen und erspähte den Elfen, welcher ihn beschossen hatte. „A hauta, Tarelda! Nan nildolya. Haryan sarmë Aranen Gorasulëa Cilméronnen ar Tauronnen."(Haltet ein Hochelf! Ich bin euer Freund. Ich habe einen Brief an den Gorasulen König von Cilméron und Tauron.) Gretor reichte dem Bogenschützen die Nachricht Cilméron´s. „Yétanyë ta!"(Ich sehe es mir an) antwortete der Elfe, erstaunt dass ihn Gretor in der Hochsprache der Elfen angesprochen hatte. Er las den Brief und blickte Gretor an. „Tulin ana Alderas ve rato ve ëa carima!"(Ich komme nach Alderas so schnell es mir möglich ist) nach diesen Worten sprang er vom Baum, pfiff seinem Pferd und ritt nur wenige Sekunden später Richtung Alderas. Gretor erhob sich wieder und flog weiter nach Gorasul.
Das Stapfen der Hufe wurde lauter, da sich das Heer nun auf steinigerem Boden bewegte. Die Nachhut war noch zum größtem Teil im Schlamm aber Cilméron hatte nun schon seit einigen Minuten festen Boden unter sich. Man merkte es den Pferden an, dass es nun leichter voran ging. Das Heer war nun noch etwa eineinhalb Tagesmärsche von Alderas entfernt und sobald der Rest der Nachhut auf festem Boden ist wollte Cilméron den Befehl zur Nachtruhe geben. Es gab einen Bach hier und die Pferde konnten problemlos versorgt werden. Noch ehe er diesen Gedanken zu Ende führen konnte hörte er das Warnhorn Tauron´s. Ohne es wirklich zu wollen reagierte Cilméron aus dem Reflex und riss Sinda Fuinë, sein Pferd, herum. Er galoppierte zur Nachhut und die Hufe Fuinë´s, wie er ihn der Kürze wegen nannte, berührten wieder matschigen Untergrund. Cilméron´s Gedanken arbeiteten und er fragte sich, was Tauron wohl aufgeschreckt haben könnte. Die Orks können es nicht sein, da sie vor ihnen waren aber was sonst? Als er endlich Tauron erreichte unterhielt dieser sich gerade mit einem anderem Elfen. Ein Hochelbe, wie Cilméron sofort erkannte. Er hielt Fuinë und grüsste höflich den Neuankömmling, um den sich schon etliche Reiter gestellt hatten, da auch sie das Horn vernahmen: „Áyë, Tareldar Seron!"(Zum Grusse, hochelbischer Freund!) „Áyë, Firya Seron Meldon!"(Zum Grusse, Sterblicher Freund!) erwiederte der angesprochene Elb. „Was ist euer Begehr?"fragte Cilméron, nun in der allgemeinen Sprache, um seine Männer nicht unwissend zu lassen. „Euer Freund – Gretor – ist mir auf meinem Weg begegnet und hat mir von der bevorstehenden Gefahr berichtet. Er sagte auch, dass ihr und Tauron eine Nachricht an die Gorasul geleitet habet. Ich machte mich sofort auf den Weg um euch zu unterstützen. Auch wenn ihr mit der hohen Herrin Differenzen habt,"er lächelte, „werde ich euch gerne meinen Bogen zur Verfügung stellen."„Erstmal,"Cilméron erwiederte das Lächeln freundlich, wenn auch mit Widerwillen, „würde ich gerne euren Namen erfahren. Denn wie ich merke wisst ihr genau wer ich bin, doch euch kenne ich leider nicht."Der Elb nickte. „Mein Name ist Laiquinga."„Es würde mich freuen euren Bogen in unserer Armee zu wissen Laiquinga."Cilméron nickte ihm dankbar zu. Inzwischen waren sie weitergeritten und hatten das Lager erreicht, welches sich inzwischen bereits im Aufbau befand.
Gretor näherte sich endlich Gorasul. Er steuerte den Turm an, auf dem er dem König das letzte mal begegnet war und fand ihn leer vor. Er glitt eine Etage tiefer und fand einen grossen Balkon von dem Wärme aufstieg. Den Grund fand er schnell. Die grosse Türe welche Balkon und Raum voneinander Teilte stand weit offen und verströmmte die Wärme welche im Raum entstand. Gretor, welcher glücklicherweise durch die Türe passte entdeckte die Quelle der Wärme. Es war ein glühender Kamin am rechten hinteren Ende des Raumes. Gretor blickte sich nach einer Person um, fand jedoch nur einige geschmackvolle Möbel die teilweise mit Büchern bedeckt waren. Er beschloss also hier zu warten und versank in Gedanken. Aus diesen schrak er jedoch bald wieder, denn ein junger Mann trat ein. Er bemerte Gretor erst nicht und schritt zielgerade auf den Kamin zu, wahrscheinlich um Holz nachzulegen. Erst als er Gretor´s tanzenden Schatten bemerkte drehte er sich um und erstarrte in der Bewegung. Er wäre wohl sofort ohnmächtig umgekippt wenn Gretor ihn nicht aufgefangen hätte. „Keine Angst Junge. Ich werde dir nichts tun. Ich will dass du zu deinem König gehst, ihm folgendes gibst,"er überreichte ihm den Brief Cilméron´s und dessen Ring, „ und ihm sagst dass ich ihn dort erwarte wo wir uns zuletzt getroffen hatten."mit diesen Worten verließ er den Raum um zum Turm zu fliegen. Der junge Mann blieb noch etwa drei Minuten verdutzt stehen und entschloss sich schließlich zum König zu gehen. Er hatte noch nie einen Drachen gesehen.
Die Lagerfeuer waren bereits zum größten Teil abgebrannt und Cilméron schritt an den einzelnen Ruhestätten vorbei. Er dachte an Alderas und die bevorstehende Gefahr. Alderas wusste nichts von der nahenden Verstärkung und Cilméron fragte sich, was sie aufgrund der bevorstehenden Gefahr alles unternehmen würden. Eine Gestalt näherte sich lautlos Cilméron und er bemerkte den großgewachsenen Elfen erst als dieser bereits sein Schwert gezückt hatte und drei Meter an ihn herangekommen war. Cilméron tat es seinem Gegner gleich und zog sein Schwert. Eines musste er dem Elfen lassen: er hatte Mut Cilméron mitten im Lager herauszufordern. „Man merë elyë?"(Was wollt ihr?) fragte Cilméron nun, da er sich kampfbereit gemacht hatte. Die Antwort des Elfen war eine Attacke und Cilméron konnte den schnellen Angriff nur mit Mühe abwehren. Der Elf war nicht nur größer als Cilméron sondern auch um einiges stärker und schneller. Das einzige was Cilméron blieb war Kampferfahrung und ein mindestens ebenso gutes Schwert wie das des Elben. Er hatte es einst zur Hochzeit von Vanyarië bekommen und es melwisilmë genannt. Cilméron betrachtete sein Schwert nicht als Waffe sondern vielmehr als treuen Freund und Gefährten. Die Klingen traffen aufeinander und Cilméron drehte sich geschickt aus dieser Lage um den Elfen erneut zu attackieren. Dieser ahnte diese Taktik jedoch schon voraus und parrierte den Schlag, gefolgt von einem Stoss nach vorne welcher Cilméron am Bein traff. Cilméron spürte wie das warme Blut sein Bein hinunter tropfte. Die Wunde war nicht tief und schmerzte im Moment noch nicht. Doch Cilméron wurde durch die Wunde angesporrnt und begann seine Taktik in den Offensiv Bereich zu verlegen. Er attackierte den Elfen nun von allen Seiten und dieser wunderte sich wie ein Mensch soviel Energie aufbringen konnte. Melwisilmë traff schließlich den rechten Oberarm des Elfen und auch ihm tropfte nun Blut vom Arm. Plötzlich wurde Cilméron von hinten angegriffen. Ein weiterer Elfe, welcher sich bisher zurückgehalten hatte stürmte auf ihn zu. Im letzten Moment surrte ein Pfeil auf den angfreifenden Elfen zu und rettete Cilméron das leben. Es war Laiquinga, welcher gemeinsam mit Tauron auf dem Weg zu Cilméron´s Lager war. Der erste Elf floh als er die Neuankömmlinge sah und der zweite Elf verschand spurlos. Wahrscheinlich waren sie zu dritt gewesen. „Wer war das?"frage Laiquinga. „Wenn ich das wüsste...,"Cilméron seufzte, „..wenn ich das nur wüsste..."
Gretor wartete ungeduldig auf den König. Hatte der Mann einen zu großen Schreck gehabt und deswegen den König gar nicht informiert? Gretor schritt ungeduldig auf und ab. "Drache!" der König war unbemerkt an Gretor herangetretten. Gretor zuckte kurz zusammen und wandte sich dem König zu. Er überreichte ihm den Brief. "Diese Nachricht soll ich euch überbringen." Er wartete bis der König den Brief gelesen hatte. Dessen Gesichtsausdruck veränderte sich bei jeder Zeile die er las. Mal war es Erstaunen, dann Ärger und schließlich Freude. Der König faltete den Brief zusammen und richtete seine Worte an Gretor. "Dies sind verblüffende Neuigkeiten Drache. Fliege zurück zu deinem Herrn und berichte ihm dass die Gorasul mit mindestens 6000 Mann zu ihm stossen werden. Wir lassen weder Alderas noch Cilméron im Stich." Gretor nickte. "Vielen Dank König. Doch eines sollt ihr wissen: Ich habe einen Namen und mag es nicht 'Drache' genannt zu werden," Gretor versuchte bei diesen Worten beleidigt zu wirken, "und dann noch die Tatsache dass Cilméron nicht mein Herr ist. Er ist ein alter Freund und da auch ihr ein Freund von ihm seit, werde ich euch dies alles verzeihen." Der König lachte nun lauthals und Gretor schüttelte den Kopf. "Inzwischen lebe ich seit vierhundert und dreissig Jahren doch die Menschen werde ich nie verstehen." Er spannte seine Flügel aus, verabschiedetet sich und machte sich auf die Suche nach Cilméron's Heer.
Nachdem die Pferde festen Untergrund unter den Füssen hatte, ging die Reise schnell voran und die Pferde blieben dank einem parallell verlaufendem Fluss frisch für den Kampf. Nur noch ein halber Tagesmarsch trennte das Heer von Alderas. Laiquinga welcher bisher schweigsam neben Cilméron herritt, begann nun ein Gespräch mit diesem: "Euer Schwert ist nicht aus gewöhnlichem Stahl nicht wahr?" Cilméron nickte und zog Melwisilme aus der Scheide. "Es ist ein spezieller Zwitter, denn sowohl menschliche als auch elfische Merkmale sind in ihm zu finden. Der Kern und auch die äussersten Kanten bestehen aus Mithriel welches durch ein spezielles Verfahren während des Faltens, in den Stahl eingearbeitet ist. Dadurch ist es praktisch unzerbrechlich und sehr scharf. Der Griff selbst besteht aus Drachen-Horn und liegt durch die Lederumkleidung gut in der Hand." "Was bedeutet diese Gravur?" Laiquinga zeigte auf eine feine Gravur oberhalb des Griffes. "Nun," sagte Cilméron, welcher nun etwas ernster wurde, "da steht 'Cilméron ar Vany , '" Laiquinga zuckte merklich zusammen. Er hätte es besser wissen sollen und nicht fragen sollen. Doch nun war es ohnehin zu spät. Er wollte sich gerade irgendwie entschuldigen als Gretor auftauchte. Er stürzte sich vom Himmel direkt auf Cilméron. Etwa zwei Meter über dessen Kopf breitete er seine Flügel aus und landete sanft neben Fuine. Da das Heer nicht anhielt begann er neben Fuine herzugehen. Nachdem Cilméron ihn nicht fragen wollte wie die Lage aussah, startete Gretor das Gespräch: "Die Gorasul werden mit etwa 6000 Mann nach Alderas kommen. Nachdem ich selbst etwa eine Stunde brauchte um hier her zu gelangen, werden die Gorasul voraussichtlich in zwei Tagen die Mauern Alderas' erreichen." "Sehr gut," erwiederte nun Cilméron, "ich bitte dich nun, Alderas von unserer Ankunft zu informieren. König Farkon kennt dich doch?" "Ja," antwortete Gretor, "ich werde mich beeilen" Er erhob sich wieder und flog Richtung Alderas. Er wird vermutlich nur wenige Minuten brauchen, dachte Cilméron und damit behielt er Recht.
Gretor war kurze Zeit später tatsächlich in Alderas angekommen und steuerte zielgewiss den Teil der Stadt an in dem sich der König befinden musste. Er entdeckte ihn schließlich auch und steuerte ihn an. Der König, durch den bevorstehenden Angriff angespannt, bemerkte Gretor sehr früh und winkte den Bogenschützen zu, welche bereits die Sehne gespannt hatten um Gretor zu erlegen. Der König wusste, dass Gretor keine Sekunde in Gefahr war. Er hatte diesen Drachen schon Wurfgeschosse aus der Luft holen sehen, welche jede Burgmauer problemlos durchbrochen hätten. Dass Gretor sich hier befand konnte abgesehen davon nur eines heissen: Cilméron war gekommen. Endliche eine gute Nachricht. Kurz zuvor wurde der König noch gewarnt, dass die Orks sich jetzt weniger als einen Tagesmarsch entfernt befanden. „Ich grüsse dich Farkon, König Alderas'"rief Gretor nun dem König zu. Dieser nickte und erwiederte: „Auch du seyest gegrüsst Gretor. Welch Kunde bringst du mir aus dem Norden?"Gretor gelangte endlich an und stellte sich neben den König. Er lächelte, „Gute Kunde Farkon, sehr gute Kunde. In diesem Moment befindet sich Cilméron in Begleitung einer fast zweitausend Mann starken Armee, welche sich in weniger als 6 Stunden hier einfinden wird. Und die Gorasul haben vor nicht allzu langer Zeit eine noch grössere Armee losgeschickt welche übermorgen ebenfalls Alderas erreichen wird."Das Gesicht des Königs erhellte sich mit jedem Wort welches Gretor sprach. Seit Wochen war dies das erste Mal dass er wieder an Sieg denken konnte. Gretor beschloss nicht mehr zur Armee zur fliegen sondern blieb um sich über die Lage zu informieren und ein wenig Wasser zu drinken. Er musste jedesmal schmunzeln wenn er daran dachte dass er, ein Feuergeborendes Tier, sich so an dem kühlem Feind des Feuers erfreuen konnte.
Nachdem Gretor weg war, setzte sich das Heer wieder in Bewegung. Die Grenze nach Alderas war vollkommen verlassen. Da die Orks aus Süden kamen wurde die Grenze nach Norden nicht einmal von einer einzelnen Wache geschützt, was auch unnötig wäre, da nur Menschenfesten Richtung Norden liegen und gerade in dieser Zeit war Alderas mit keiner Menschenfestung oder Stadt verfeindet. Cilméron welcher schon oft König Farkon besucht hatte und sogar in früheren Tagen dessen Tochter von diesem angebotem bekam, wusste dass es sich nun nur noch um einige Meilen handelte bevor man die Stadtmauern Alderas' erreichte.
Gretor sah die Armee bereits um einiges bevor die Mauerwachen Cilméron ankündigten. Farkon eilte erfreut mit einigen Herolden vor die Tore und stürmte Cilméron entgegen. Die beiden umarmten und grüssten sich und die Armee ritt in die Stadt. Lange weilte die Freude nicht. Cilméron sah sich um und erkannte nicht das Alderas wieder welches er einst kannte. Die Bäume waren welk und das bereits mitten im Sommer. Die Armut blickte Cilméron aus den Gesichtern der Leute entgegen. Die Orks hatten Alderas schon früher angegriffen weil es so weit südlich liegt. Doch nun stand der Stadt die größte Schlacht bevor welche sie jemals erleben sollte. Einige Frauen kamen schließlich mit Fässern und Platten um die Armee zu stärken. Die Männer erfrischten sich an den angebotenen Gaben und einige legten sich vor dem Kampf noch einmal auf ihr Lager um ausgeruht zu sein. Gegen Ende des Tages als die Sonne die Berggipfel erreicht hatte, hörte man die Orks kommen. Farkon wieß die Männer Cilméron's ein und man bezog Stellung.
Cilméron machte sich auf dem Weg zu Farkon, doch er wurde von Tauron aufgehalten. „Wir werden gewinnen?"Cilméron nickte zuversichtlich. Als er sich wieder auf den Weg machte um Farkon aufzusuchen, sah er dass sich dieser gerade vor den formierten Männern aufgestellt hatte und zu einer Ansprache ansetzte. Also reihte sich Cilméron in die Menschenmenge ein und wartete gespannt mit den anderen, stiller werdenden auf die Worte des Königs.
„Söhne Alderas' seit geraumer Zeit sind wir Opfer brutaler Orkangriffe. Nichteinmal Frauen und Kinder werden verschont und wir sind sehr geschwächt. Unser aller Untergang schien uns bereits nah als ein alter Freund mir frohe Kunde brachte. Es war die Kunde von der Ankunft einer Armee welche uns helfen und unterstützen sollte. Ihr alle habt unsere Freunde bereits gesehen, durch deren Hilfe wir, so Gott will, den Kampf bestehen werden."Farkon blickte die Männer an. Inzwischen war alles Still und einige nickten. „Wir stehen hier am heutigem Tag und blicken in die Gesichter unserer Feinde. Doch wir sind nicht ängstlich. Unser Gesicht spiegelt nicht die Furcht wieder, welche der Feind von uns erwartet. Und darum werden wir gewinnen."Die Menge begann zu gröllen und der König hob seine Stimme an um den Lärm zu übertönen. „Der Heutige Tag wird noch lange in Geschichten und Liedern besungen werden. Nicht alle von uns werden es überleben,"das Gröllen wurde etwas leiser, „Doch wir werden es dem Feind verdammt schwer machen. Alderas wohlan, voran, zum Siege!"Mit diesem Schlachtruf endete der König und das Brüllen der Leute wurde wieder lauter. Der König hatte instinktiv die richtigen Worte gewählt und die Männer waren nun bereit für den Kampf, auch wenn er ihr Leben kosten würde.
Die Erde bebte, denn die Orks erreichten schließlich Alderas. Cilméron wartete gespannt ab. Alderas war, ähnlich wie der erste Ring um Gondor, mit dicken Mauern ausgestattet und bat Feinden nicht viele Möglichkeiten zum Eindringen. Wäre Alderas auf eine Belagerung eingestellt, was Vorräte anging, hätten die Orks mehrere Monate keine Chance gehabt und hätten ihrerseits vermutlich abziehen müssen. Doch die Nahrungsmittel in Alderas waren ohnehin schon knapp und man hatte zu Früh vom bevorstehendem Angriff erfahren um Vorräte zu horten. Deshalb beschloss König Farkon von vornherein die Orks auf offenem Feld zu begrüssen. Als die Orktruppen nun näher rückten, begannen auch die Truppen Alderas die Stadt zu verlassen und auf dem Feld Aufstellung zu beziehen. Es schien Cilméron eine Ewigkeit zu dauern bis endlich alle aus der Stadt waren. Die Orks waren inzwischen näher gekommen und man hörte bereits den typischen Klang ihrere Kampftrommeln. Alderas hatte einige Bläser und Trommler welche schließlich ihr Vorhaben aufgaben gegen die Orktrommeln anzuspielen, da es zwecklos schien. Farkon schritt nocheinmal auf und ab und redetet seinen Männern Mut zu. Dannach schritt er zu Cilméron. „Es sind mehr als ich dachte."sagte er. „Keine Sorge Farkon, Gorasul lässt uns nicht im Stich. Sie müssten Heute oder Morgen hier ankommen. Wir müssen die Orks solange in Schach halten."Der König nickte. „Vielleicht wäre es unter diesen Umständen besser gewesen hinter den Mauern zu bleiben."er grübelte eine Zeitlang, setze dann aber nach: „Andererseits wären dann die Orks dicht vorgerückt und hätten uns jeden Ausfall unmöglich gemacht."Als er so, mehr zu sich selbst, denn zu Cilméron sagend, wieder vor die Männer schritt, wirkte er etwas verwirrt. Doch Cilméron wusste dass er sobald der Kampf losgehen würde, wieder bei klarem Verstand sein würde. Anders würde er auch nicht überleben. Die Orks hatten nun angehalten und formierten sich. Farkon bereitete seine Bogenschützen vor und die Alderas Reiter wurden am linken Flügel positioniert um die Ork Artillerie seitlich anzugreiffen. Die Vorbereitungen waren getroffen und ein neuer Morgen war angebrochen. Gut dass sie nicht Nachts kämpfen mussten.
Die Bogenschützen bereiteten ihre Bogen vor und warteten gespannt auf die weiteren Befehle. Aus dieser Entfernung in welcher sich die Orks derzeit befanden, konnte Farkon nicht erwarten grossen Schaden anzurichten. Doch liess er die Bogen trotzdem spannen und abfeuern um seinen Männern Mut zu machen und den Kampf zu beginnen bevor alle zu erschöpft wären um noch zu kämpfen. Die Pfeile durchschnitten die Luft und einige Orks sackten unter ihnen zusammen. Durch diese Provokation verärgert griffen die Orks nun an und mit Gebrüll stürmten sie wild durcheinander voran. Die Alderas Reiter bekamen den Befehl einzugreiffen und ritten ebenfalls los. In der Mitte des Feldes traffen sich die beiden Armeen. Die Reiter hatten ein leichtes die Orks niederzuraffen. Doch plötzlich surrte die Luft erneut. Die Orks hatten wieder erwarten ebenfalls Bogenschützen und schossen nun auf ihre eigenen Leute. Auf beiden Seiten gab es große Verluste. Die Pfeile durchbohrten Pferde und Reiter. Farkon wandte entsetzt seinen Blick ab, jeder Versuch die Reiter zu retten war vergeblich. Eine zweite Reihe von Orks preschte vorwärts und die Armee machte sich bereit. Cilméron zog Melwisilme aus der Scheide und gesellte sich zum König in die vordersten Reihen. Tauron und die wenigen anderen Elfen welche sich der Armee angeschlossen hatten, spannten wieder und wieder ihre Bogen und töteten mit jedem Schuss einen Ork, doch es waren einfach zu viele von ihnen. Die Orks kamen näher und Cilméron spannte sämtliche Muskeln an. Nun begann der Kampf Mann gegen Mann und jede Übersicht ging verloren. Cilméron ging Seite an Seite mit Tauron voran und sein Schwert tanzte durch die Orkreihen, Leichen hinterlassend und sehr bald blutgetränkt. Tauron hatte ausser seinem Bogen noch zwei Elfendolche welche er gekonnt benützte. Cilméron stach gerade einem Ork das Schwert in den Hals, als er hinter sich einen weiteren Ork bemerkte. Er wusste dass er es nicht mehr schaffen würde sich zu wenden und dessen Schlag abzuwehren. Tauron schritt dazwischen und beseitigte den Ork. Er wandte sich Cilméron zu. „Passt besser auf Cilméron!"Cilméron antwortete nicht sondern warf sich hinter Tauron und wehrte einen Orkpfeil ab welcher Tauron bestimmt war. „Wir sind wohl quitt,"meinte er lächelnd. Tauron hob seine Augenbrauen und stürzte sich wieder auf die Orks. Cilméron suchte das Feld ab nach Farkon. Er erspähte in inmitten einer Horde Orks welche es wohl auf ihn abgesehen hatten. Cilméron rannte und erstach im Laufen noch einige Orks als er bei Farkon angekommen war, hatten die Orks ihn schon schwer verletzt und einige Pfeile steckte in seinen Körper. Cilméron hieb wütend auf die Orks ein und zersprengte sie. Er beugte sich zum niedergesunkenem König: „Farkon!"Dieser blickte mit strahlenden Augen zu Cilméron, wie sie nur ein Totgeweihter hat. „Cilméron, treuer Freund. Die Zeit ist vorbei in der wir gemeinsam gegen die Feinde kämpften."Farkon tat sich bereits schwer mit dem Sprechen, denn seine Lunge füllte sich bereits mit seinem eigenem Blut. Er nahm noch einmal all seine verbliebene Kraft, erhob sich und rannte auf die Orks zu, „ALDERAS!"mit diesen Worten lief er in seinen Tot. Man würde seiner noch lange gedenken. Cilméron spürte den Zorn, welcher in ihm erwachte. Er stürzte sich ohne zu überlegen in die Orkreihen und achtete nicht einmal auf die Pfeile welche sich durch seine leichte Rüstung bohrten. Er schlug wild auf jeden Ork ein und tötete viele von ihnen. Schließlich zogen sich die Orks zurück um sich neu zu formieren und die Kämpfer Alderas' taten es ihnen gleich. Das Schlachtfeld war voller Leichen und die meisten von ihnen waren Orks. Doch leider hatte auch Alderas sehr viele Männer verloren und einen erneuten Orkangriff dieser Stärke würden sie nicht überleben.
Gretor war nach ihrer Ankunft in Alderas erneut aufgebrochen um die Gorasulen Armee nach Alderas zu geleiten. Er hatte die bereits aufgebrochene Armee auch bald erreicht und zeigte sich früh um niemanden zu erschrecken. Der König, welcher voranritt winkte Gretor zu sich und hörte sich erfreut an, dass Cilméron Alderas erreicht hatte und Kampfvorbereitungen traff. „Nun denn Drache, wir werden spätestens Morgen das Schlachtfeld erreichen. Vermutlich werden die Kämpfe dann bereits in vollem Gange sein."Gretor nickte und stieg wieder etwas höher um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Die Armee war grösser als er gedacht hatte und bot einen impossanten Anblick. Es ging schnell voran und bald hatte man den ersten Lagerplatz erreicht, wo auch Cilméron halt machen liess. Die Armee war hungrig und man verbrachte die meiste Zeit damit, die Vorräte zu verspeisen. Dem König war dies Recht, weil es die Männer ablenkte. Er nahm ein grosses Stück Fleisch und bot es Gretor an. „Nein danke,"sagte dieser, sichtlich entsetzt dass ihm Fleisch angeboten wurde, „ich bin Vegetarier."Der König blickte ihn erstaunt an und begann dann zu lachen „Hahaha.. Vegetarier, ein Drache hahaha,"er klopfte Gretor auf dessen Schulter und ging davon. Gretor blickte ihm nach und schüttelte den Kopf. Kurze Zeit später machte sich die Armee wieder bereit um endlich gen Alderas zu ziehen.
Cilméron schnaufte und drank den letzten Schluck Wasser den er in seiner Feldflasche hatte. Er wusste nicht wo Tauron war und die Lage sah nicht gut aus. Mehr als die Hälfte seiner Leute waren tot oder zumindest schwer verletzt. Die Orks waren zwar auch nur noch etwa die Hälfte ihrere usprünglichen Grösse, doch formierten sie sich erneut und griffen wieder an. Cilméron richtete sich auf und machte sich bereit in die letzte Schlacht zu ziehen. Er nahm sein Schwert und steuerte einige der stärkeren Orks an, welche er vorher beobachten konnte als sie grosse Lücken in seine Verteidigung gerissen hatten. „Bildet Dreiergruppen und zersprengt die feindliche Armee"rief er nun den übriggebliebenen Kämpfern zu. Sie nickten und bildeten Gruppen. Cilméron wurde schneller und sah aus den Augenwinkeln dass sich zwei Leute mit ihm abgesetzt hatten und ihn deckten. Er richtete seinen Blick wieder nach vorne als er gerade noch sah dass ein Pfeil in seine Richtung abgeschossen wurde. Plötzlich wurde es sehr heiss und Cilméron hielt sich den Arm vors Gesicht. Als er wieder nach vorne blickte war der Pfeil und die Gruppe Orks verschwunden die er eben noch gesehen hatte. Dafür brannte es nun an einigen Stellen. Cilméron blickte nach oben und sah Gretor, welcher die Orks zersprengte. Er fasste sich schnell wieder, streckte das Schwert empor und rannte schreiend auf die verbliebenen Orks zu, wohlwissend dass die Gorasulen Armee vor ihnen, hinter den Orks war und diese einkesselte. Melwisilme, Cilméron's Schwert, durchtrennte die Orkkörper wie Papier und Cilméron merkte nichteinmal dass er einige Pfeile in den Armen stecken hatte. Die beiden Gorasul, die ihn deckten, waren in der Hitze des Gefächtes von ihm getrennt worden und Cilméron merkte dass er sich mitten unter den Orks befand. Sein Kampfeswahn wurde dadurch nur bestärkt und er schlug wild rund um sich. Viele seiner Schläge traffen nur das Leere, doch die Orks wichen zurück und gaben ihm Gelegenheit ein zweites Mal in ihre Richtung zu schlagen. Diesmal traff er und die Orks gingen quiekend zu Boden. Er ging über die Orkleichen und holte erneut zum Schlag aus, als er merkte dass es der Gorasulenkönig war vor dem er stand. Er hielt im Schlag inne und blickte sich um. Erst jetzt registrierte er die Jubelschreie der Armee. Die Orks waren alle vernichtet worden. Er warf das Schwert zu Boden, sank auf die Knie und trauerte um die vielen Gefallenen. Nicht wenige davon gute Freunde von ihm. Dies war die Schlacht um Alderas. Viele Lieder sollten von ihr berichten, keines davon sollte die Toten erwähnen welche dafür gefallen waren.
