Autoren: JennyArwen, Dani und Evi
Disclaimer: Die Figuren haben wir von Tolkien geliehen, wobei der Geist von Boromir im Herr der Ringe nicht vorkommt. Und wenn man seinen Charakter betrachtet – wer könnte Tolkien das übel nehmen?
Weihnachten in der Chaos-WG
1. Kapitel: Die Vorweihnachtsbesprechung
Alles begann damit, dass drei Tage vor Weihnachten am Notizbrett im Gang ein Zettel auftauchte: Morgen, 15 Uhr: Weihnachtsbesprechung! Bitte alle kommen!
Hinterher wollte niemand diesen Zettel geschrieben haben. Die meisten verdächtigten Boromir, der ja dafür bekannt war, dass er Spaß daran hatte, andere zu ärgern. Aber ihr Verdacht wurde dadurch entkräftet, dass Boromir als Geist keinen Stift halten konnte. Aragorn war allerdings nach wie vor von Boromirs Schuld überzeugt, und da Arwen ihn nicht noch mehr verärgern wollte, gab sie ihm recht. Die anderen interessierten sich nicht für das, was Aragorn redete.
Nun, um 15 Uhr fanden sich also Aragorn, Arwen, Gimli, Gandalf, Gollum, Boromir und die vier Hobbits im Wohnzimmer ein. Legolas fehlte und so warteten sie mehr un- als geduldig. Aragorn meckerte die ganze Zeit, auf Legolas wäre ja kein Verlass, und dass er wohl noch nie irgendwohin pünktlich gekommen wäre. Dann schimpfte er wieder auf seinen Sauberkeitswahn und hatte sich innerhalb ein paar Minuten in Wut geredet.
Arwen versuchte sanft, ihn zu beruhigen, weil sie noch mit Legolas shoppen gehen wollte und wenn Aragorn wütend auf Legolas war, könnte das zu einer Beziehungskrise führen.
Gimli saß jammernd in einem Stuhl zusammengekauert, er wollte endlich zu seiner Mithrilmine zurück und weiterbuddeln. Legolas hatte seine Drohung übrigens wahr gemacht und ihm ein paar Bartsträhnen pink gefärbt, aber nicht einmal das hatte Gimli vom Graben abgehalten.
Gandalf murrte vor sich hin, dass er als großer Zauberer in diesem Zimmer hocken und auf so einen blöden ungebildeten Elben warten musste.
Die Hobbits enthielten sich jeglichen Kommentars, sie hatten sich Essenskörbe zurecht gemacht und waren nun am mampfen, was sie am sprechen hinderte.
Gollum saß in einer Gimli recht ähnlichen Haltung und nuschelte nur immer wieder: „Mein Schatzzz..."
Boromir hatte sich etwa einen Meter unter der Decke schwebend auf den Rücken gelegt und schien in eine Art Halbschlaf versunken, worüber die meisten recht froh waren – ihnen gingen Boromirs ständige Kommentare ganz schön auf den Nerv.
Nach einer halben Stunde traf Legolas schließlich ein und zeigte sich überrascht, dass er schon erwartet wurde. „Papi hat immer gesagt: Merk dir, mein Sohn, pünktlich sein ist unhöflich. Man muss dem anderen Zeit geben, sich zu sammeln, zu schminken und zu überlegen, was er einem denn sagen will. Und wer weiß, hat er gesagt, vielleicht kann er sogar die Zeit nutzen, sich zu waschen. Und wenn Papi das sagt, dann stimmt das auch!"
Während Aragorn Legolas nur einen wutfunkelnden Blick zuschoss, murmelte Gimli jämmerlich: „Meine Mine..." und Gollum in ähnlich jammerndem Ton: „Mein Schatzzz..."
Jetzt konnte die Weihnachtsbesprechung beginnen. Und sie begann. Gandalf ergriff als erster das Wort: „Ich möchte vor allem mal wissen, wer diesen Zettel geschrieben hat, ohne mich um Erlaubnis zu fragen. Ich hätte ja heute eine Audienz abhalten können, da hätte ich nun wirklich keine Zeit gehabt..."
„Jetzt mach mal halblang," unterbrach Legolas. „Ich nehme um diese Zeit für gewöhnlich ein Bad, das musste ich auch verschieben und das ist um einiges wichtiger als deine dämlichen Audienzen!"
„Ich muss doch bitten!" fauchte Gandalf und richtete sich würdevoll in seinem Stuhl auf, aber diesmal unterbrach ihn Aragorn. „Könnten wir jetzt bitte zum Thema kommen? Was machen wir übermorgen?"
Gimli jammerte: „Meine Mine..." und Gollum fügte „Mein Schatzzzz..." hinzu. Woraufhin Arwen sie giftig anfauchte: „Oh doch, und wie ihr kommen werdet! Weihnachten ist das Fest der Liebe, und wenn ihr nicht rechtzeitig auftaucht knall ich euch ein paar!!"
Gimli und Gollum zogen schleunigst die Köpfe ein und wagten nicht, zu widersprechen.
Aragorn lehnte sich leicht zurück. „Das Fest der Liebe? Meinst du nicht, wir beide könnten allein feiern?"
Arwen überlegte kurz, das konnte eine gute Möglichkeit darstellen, Aragorn wieder zu besserer Laune zu bringen... „Am Abend dann, Schatz, ja? Da haben wir dann so richtig Zeit."
Gollum hob empört den Kopf. „Schatzzz?" zischte er.
Arwen verdrehte nur die Augen und sagte nichts.
„Um wieder zum Thema zurück zu kommen," sagte nun Gimli, „könnten wir nicht in meinem Zimmer feiern? Ich würde euch allen das Schürfen beibringen und..."
„Was? Ich soll meine Hände mit der Erde in Berührung bringen? Und am Ende wird das anstrengend. Niemals!" unterbrach Legolas scharf, während Aragorn Gimli überrascht ansah. „Wieso schürfen? Meine Schlammlöcher entstehen auch ohne dass ich etwas dazu tue."
„Wie wär's, wenn wir einfach etwas essen?" schlug Merry vor, der gerade geschluckt hatte.
„Oh fa, daf färe gampf toll!" brachte Pippin schmatzend hervor. Frodo stieß ihm den Ellbogen zwischen die Rippen. „Waf?" fragte Pippin verwirrt. Frodo schluckte mühsam, verschluckte sich dabei und erklärte dann hustend und keuchend: „Man spricht nicht mit vollem Mund!" „Ach fo... Fulijung..."
Gimli schnaufte. „Wenn ich nicht schürfen darf, dürft ihr auch nicht essen. Ätsch!"
Die Hobbits hoben gleichzeitig die Köpfe und starrten Gimli entsetzt und empört gleichzeitig an. Pippin schluckte und murmelte mit schwacher Stimme: „Dann... ist übermorgen... Diät-Tag?"
Leider war Boromir über ihnen gerade wieder erwacht und kicherte: „Genau, klasse, dann machen wir eine Vorher-Nachher-Serie: Erst ein Bild, wie ihr jetzt ausseht, und in zwei Wochen dann ein Bild von euren Skeletten!"
Die Hobbits starrten nun abwechselnd Boromir und Gimli entsetzt und schockiert an. Das ganze endete, als Gollum zischte: „Fisssssch... Nix Diät, Fisssch, Schatzzz..."
Gandalf lehnte sich würdevoll zurück und sagte: „Ich werde ebenfalls speisen, egal, was ihr sagt!"
Boromir grinste. „Sollen wir's dir auf's Zimmer bringen? Falls du übermorgen rote Flecken hast?"
Gandalf lief dunkelrot an und wurde noch röter, als Legolas sagte: „Apropos rote Flecken, ich hab da eine vorzügliche Antifaltencreme entwickelt, wenn du dich als Testperson zur Verfügung stellen würdest, ich zahle genug..."
„Das geht nicht!" unterbrach Aragorn. „Wir haben kein Telefonbuch!"
„Wieso Telefonbuch?"
„Ja, weißt du die Notarztnummer auswendig?"
Jetzt wurde Legolas so rot wie eine Christbaumkugel. „Was soll das bitte heißen? Ich weiß, was ich tue!"
„Ach ne... Wieso haste dann nach Moria deine Antipickelcreme mit dem Sekundenkleber verwechselt?"
Legolas wurde noch röter. „Das – Das war ein unglücklicher Zufall. Und das Etikett sah auch so ähnlich aus..."
Aragorn grinste gehässig. „Ja, das eine war zwar tiefrot und das andere tiefblau, aber reden wir nicht davon."
Der Farbton von Legolas Gesicht war nun so dunkelrot, dass er einem schwarz schon sehr ähnlich sah.
Boromir kicherte wieder. „Danach hast du dich doch genauso schwarz geärgert, wie du jetzt aussiehst, oder?"
Jetzt schien Legolas Gesicht wirklich schwarz. Da er glaubte, diese Schande nicht länger ertragen zu können, sprang er auf und stürzte mit einem jämmerlichen Aufschluchzen in sein Zimmer und ins Bad, um sich mit seinem Make-up zu trösten. Wenigstens das war nett zu ihm.
Boromir allerdings entschwebte sofort mit irrem Kichern in Richtung von Legolas Zimmer. Aragorn sah ihm nach und meinte: „Wenn er nicht schon tot wäre, würde ich sagen, er hat Todessehnsüchte."
Gleich danach hörte man ein Kreischen und Krachen. Es war eindeutig, dass Legolas dazu übergegangen war, sämtliche Parfümfläschchen auf Boromir zu schmeißen. Dieser tauchte ein paar Momente später wieder auf. „Puh, das war knapp," meinte er. „in seinem Zimmer wird sich jetzt ein... eher eigenartiger Duft entwickeln..."
„Stört dich das? Du bist doch ein Geist." stellte Gimli fest.
Boromir hielt verdutzt inne, dann breitete sich wieder ein irres Grinsen auf seinem Gesicht aus und mit einem Kichern machte er kehrt und entschwebte wieder. Es brauchte allerdings nur ein paar Minuten, bis er wieder da war. „Bäh, jetzt is Legolas übergeschnappt und putzt bloß noch wie ein Wahnsinniger. Und mich ignoriert er, obwohl ich gedroht hab, noch ein Parfümfläschchen umzuschmeißen... Na ja, nicht dass ich's könnte, aber..."
Ein paar Momente herrschte Schweigen. Dann meldete sich wieder Boromir. „Mir ist langweilig." Als keiner reagierte, wiederholte er etwas lauter: „Mir ist langweilig!" Als wieder keine Reaktion kam, schwebte er vor Aragorn und fauchte ihn an: „Mir ist langweilig, verdammt! Tu was!"
Aragorn versuchte, ihn zu ignorieren, aber als Boromir Anstalten machte, durch ihn hindurch zu schweben, hatte er genug. Mit überaus eleganter Bewegung zog er sein Schwert und begann, Boromir zu zerhäckseln. Er versuchte es zumindest. Das einzige, das er dabei wirklich zerhäckselte, war der Wohnzimmertisch.
Arwen seufzte, vergrub das Gesicht in den Händen und schickte ein verzweifeltes Gebet an die Valar. War sie denn die einzige in diesem Haus, die noch bei Verstand war? Na ja... war das jemals anders gewesen?
Aragorn war mittlerweile mit seinem Werk zufrieden. Mit einer Verbeugung wandte er sich an die anderen und wartete auf Applaus. Der kam aber nicht. Gandalf brummelte wieder vor sich hin, Gimli und Gollum starrten mit sehnsüchtigen Minen zur Tür, die Hobbits aßen und Arwen war in ihr Gebet versunken. Boromir schwebte währenddessen ein Stück hinter Aragorn und machte ein sehr belustigtes Gesicht.
„He, falls ihr es nicht bemerkt habt, das ist moderne Kunst!" schimpfte Aragorn, während er auf den Scheiterhaufen zeigte, der einmal ein Tisch gewesen war.
Arwen gelang es mühsam den Kopf zu heben und ein Lächeln aufzusetzen. „Ja doch, Schatz," sagte sie, was ihr wieder einen bösen Blick von Gollum einbrachte. „Könntest du dich jetzt setzen, damit wir mit der Beratung fortfahren können?"
„Beratung?" Alle anderen hoben erstaunt die Köpfe und betrachteten sie fassungslos. Selbst die Hobbits hörten auf zu kauen. „Was für eine Beratung?"
Arwen suchte verzweifelt nach Worten, doch dabei fiel ihr Blick durch die geöffnete Küchentür, und das, was sie sah, ließ sie ganz schnell wieder ruhig werden. „Die Beratung, wer mit Spülen dran ist... Ich mach es nicht."
Sofort begannen alle, sich sehr interessiert irgendetwas anderem zuzuwenden.
Gandalf untersuchte mit Kennermine seinen Stab, als wolle er irgendwo eine Macke finden.
Gimli betrachtete fasziniert den Dreckrand unter seinen Fingernägeln, als ob er Mithrilspuren darin entdeckt hätte.
Gollum starrte mit abwesendem Blick an die Decke und sang leise: „Schatziklein, Schatziklein, komm doch wieder hier herein..." vor sich hin.
Aragorn musterte die zerhackten Bretter auf dem Boden und murmelte: „Das gäbe doch sicher ein hübsches Lagerfeuer... Muss ich mal ausprobieren... Noch ein bisschen schmutziger und es wäre echt gemütlich hier drin..."
Legolas, der sich wieder eingekriegt hatte und gerade dabei gewesen war, das Zimmer zu betreten, tat so, als hätte er etwas überaus wichtiges vergessen und kehrte eilig wieder um.
Merry und Pippin unterhielten sich angeregt über Kochrezepte.
Sam hatte eine Bratpfanne entdeckt und untersuchte sie gewissenhaft. „Nicht die beste Qualität," murmelte er. „Bisschen dünn beschichtet... Ein paar Kratzer schon..."
Frodo betrachtete währenddessen forschend sein belegtes Brot, als wolle er die einzelnen Inhaltsstoffe herausfinden. „Ich bräuchte ein Mikroskop..." murmelte er, erhob sich und versuchte, möglichst unauffällig aus dem Wohnzimmer zu schlendern, aber Arwens Blick sorgte dafür, dass er sich schleunigst wieder setzte.
Boromir saß inzwischen gemütlich in den Geschirrbergen und meinte: „Ich würd's ja machen, aber..." Wenn er nicht schon tot gewesen wäre, hätte Arwen's Blick dafür gesorgt. Als Boromir diesen Blick auffing, hielt er es dennoch für das beste, schleunigst durch die Wand zu entschweben.
Nun fand Arwen, der rechte Moment, das Schweigen zu brechen, sei gekommen. „Jetzt Schluss mit lustig!" donnerte sie. „Welche Ausreden habt ihr?! Raus mit der Sprache! Gandalf?"
Gandalf plusterte sich hochmütig auf. „Ich bin viel zu edel zum Spülen. Du glaubst doch wohl nicht im Ernst..."
„Die Ausrede ist ungültig!" unterbrach Arwen. „Aragorn?"
Aragorn starrte sie entsetzt an. „Willst du mich umbringen? Ich könnte sauber werden!"
„Ungültig!" Sie wirbelte herum, verließ die Küche und schleifte einen sich verzweifelt wehrenden Legolas herein. „Warum kannst du nicht?"
Legolas wimmerte und streckte unschuldig seine Hände aus. „Ich würde ja. Aber, siehst du diese Hände?"
„Ja sicher, aber..."
„Das Spülwasser. Es ist Gift für sie. Es macht sie ganz rau und rissig..."
Einen Moment war Arwen versucht, seinem Schmelzblick nachzugeben, doch dann besann sie sich. Wenn sie das tat, stürzte Aragorn sich wahrscheinlich in Legolas Badewanne (Das war seine Art, Selbstmord zu begehen.) Das wiederum würde dazu führen, dass Legolas sich in Aragorn's Schlamm ertränkte und dann gäbe es gar keinen attraktiven Mann mehr im Haus – jedenfalls keinen lebendigen. „Ungültig!" fauchte sie also Legolas an, woraufhin dieser mühsam zum Sofa wankte und sehr elegant jedem Schmutzfleck ausweichend ohnmächtig darauf zusammenbrach.
Nun fiel Arwens Blick auf Gollum. „Was ist mit dir?"
Gollum murmelte hastig: „Ähm... Schatzzz... Ähm..."
„Ungültig! Gimli?"
Gimli gab einen jammervollen Laut von sich. „Das kannst du doch nicht... Stell dir das Risiko vor! Wenn irgendwo an meinen Händen Mithril ist... Rettungslos im Abfluss verloren..."
„Ungültig! Sam?"
„Ich – äh, ich koche dann!"
Arwen überlegte einen Moment. „Gut, genehmigt. Frodo?"
„Ich – ich helfe Sam!"
„Ungültig! Der schafft das allein. Merry?"
„Ich – ich geh für Sam einkaufen!"
„Ungültig! Ist alles schon im Haus. Pippin?"
„Ich – ich könnte dein Zimmer putzen!"
„Ungültig! Ist schon sauber." Arwen blickte sich noch einmal um. Dann fauchte sie: „Boromir! Hierher!"
Boromir hielt es für besser, eilig herbeizuschweben. „Ja, holde Maid?"
Ein reichlich mitgenommenes Holzbrett segelte durch ihn hindurch und Arwen fauchte Aragorn an: „Das putzt du auch noch auf, klar?!" Dann wandte sie sich an Boromir. „So, warum kannst du nicht spülen?"
„Na ja, weißt du, ich würd's gerne machen, aber meine Hände, sie flutschen durch alles einfach durch..."
„Ach so. Stimmt. Hatte ich vergessen. Genehmigt." Arwen wandte sich ab, verschwand ein paar Momente in ihrem Zimmer (was die anderen außer Sam und Boromir dazu nutzten, sich in irgendwelchen Schränken oder unter Teppichen zu verkriechen) und kam dann mit einer Peitsche in der Hand zurück. Suchend blickte sie sich um, und Boromir, der sich einfach nicht beherrschen konnte, wies unauffällig auf den kleinen Tisch unter sich. Mit einigen Peitschenschlägen trieb Arwen Merry und Pippin hervor und in die Küche. Als nächstes entdeckte sie Gandalf in der alten Standuhr eingezwängt, Legolas unter dem Sofa („Das machen Ohnmächtige gewöhnlich nicht, mein Lieber." erklärte Arwen ihm freundlich, bevor sie ihm einen Peitschenschlag verpasste), Gimli fand sich unter dem Teppich (er gab vor, nur Mithril gesucht zu haben), Frodo auf einem Schrank, Gollum im Aquarium (er behauptete, dass er nur einen Fisch hatte fangen wollen, was ihm noch zusätzlich eine Ohrfeige einbrachte) und Aragorn entdeckte sie (als sie wissen wollte, warum Schlamm von der Decke tropfte) am Kronleuchter hängend.
Nachdem nun alle da waren, konnte es losgehen. Aragorn, Legolas, Gandalf und Gimli mussten spülen (obwohl sich Aragorn, Gimli und Legolas verzweifelt dagegen wehrten) und Frodo, Gollum, Merry und Pippin trockneten ab. Arwen blieb hinter ihnen stehen und passte genau auf, dass keiner entkam. Boromir und Sam hatten sich ebenfalls in der Küche niedergelassen. Sam saß gemütlich in einem Stuhl und rauchte ein Pfeifchen, während Boromir neben ihm schwebte und die anderen genussvoll beim Spülen und Abtrocknen beobachtete. Nach einer Weile murmelte er: „Was gäbe ich jetzt dafür, mich mit einem Kaffee hier niederlassen zu können, und dann ganz gemütlich die verschiedenen Spülweisen von Aragorn und Legolas zu erforschen..."
Als Antwort flogen zwei Spülbürsten durch ihn hindurch und prallten gegen die Wand. Das wiederum machte Arwen wütend und sie fauchte Aragorn und Legolas an: „Ihr putzt das nachher auf, hört ihr?!"
Aragorn und Legolas starrten sie an. Aragorn sah aus, als wolle er gleich in Tränen ausbrechen. Das allerdings erweichte nun doch Arwens Herz, und sie entschloss sich, doch nicht ganz so hart zu ihrem Geliebten zu sein. „Ach nein, du hast ja keine Spülbürste geworfen, Legolas, schäm dich!"
Daraufhin brach Legolas in Tränen aus, er schluchzte etwas von einer furchtbar unglücklichen Kindheit und dass die Ringgeister ihn dauernd ärgerten, und er das doch gar nicht verdient hatte. Arwen war unwillkürlich gerührt. Also gut, dann musste eben ein anderer zum Schuldigen werden. „Oh, entschuldige, Legolas!" sagte sie. „Ich hatte dich nicht gemeint, du warst es ja nicht. Boromir, wenn diese Spritzer in einer Stunde noch da sind, lernst du mich mal so richtig kennen! Alles klar?"
Boromir starrte sie fassungslos an. „Aber... wie soll ich das denn machen?"
„Mir egal! Lass dir was einfallen." Damit wandte Arwen sich von ihm ab. Boromir kratzte sich am Kopf und wandte sich an Sam. „Meinst du, es hilft; wenn ich dagegen puste?"
