Disclaimer: Bis auf Roy Eowulf und Caillean Foddan gehört alles der großen
JKRowling. Ich verdiene an dieser Fic kein Geld, sondern habe einfach nur
meinen Spaß.
ACHTUNG: Spoiler für alle fünf Bände!!!
Zusammenfassung: Hermine kommt als Lehrerin nach Hogwarts zurück. Wird eine SS/HG-
Romance. Wer das nicht mag, liest am besten gar nicht erst weiter.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
A/N: Es geht schon weiter... Diesmal habe ich mir mehr Zeit gelassen :-)
Vielen Dank an meine Reviewer DarkHarryFan, Isaldaria und Megchen! Es ist echt super, so so schnell ein Feedback zu bekommen *strahl*
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Die Tür sprang auf und Snape stürmte ins Zimmer.
"Sie falsches kleines Stück Aas, Sie verfluchte Xanthippe! Was bilden Sie sich ein, hinter meinem Rücken Dumbledore zu beschwatzen, dass er Ihnen seine halbe DADA-Stelle gibt?"
Snape war außer sich vor Wut. Sein Gesicht sah noch bleicher aus als sonst, die Haare standen ihm wirr vom Kopf ab und seine Hände zitterten. Mit einem Knall fiel die Türe hinter ihm ins Schloss.
"Glauben Sie vielleicht, Miss Neunmalschlau, sie könnten es besser als der Direktor oder ich? Sie -"
"Professor Snape, . Severus!" Hermine hatte Mühe, sich zu beherrschen. Sie lief um ihren Schreibtisch herum und baute sich vor ihm auf. "Wenn Sie denken, ich würde mich darum bemühen, mit Ihnen, ausgerechnet mit IHNEN zusammen arbeiten zu müssen, täuschen Sie sich gewaltig! Nichts läge mir ferner! Ich verabscheue Sie, seit ich sie kenne, Sie sind nichts als ein mieser kleiner Lehrer mit einem unterentwickelten Selbstbewusstsein, dem nichts besseres einfällt, als seinen Frust an den Schülern auszulassen. Sie sind armselig, und wenn Pro - ich meine Albus mich nicht darum gebeten hätte, fiele es mir im Traum nicht ein, irgendetwas zu tun, was Ihre Gegenwart erfordert. Um genau zu sein, sehe ich auch nicht ein, warum ich mir meine Wochenenden mit Ihrer Gegenwart verderben soll. Wenn Sie jetzt bitte wieder gehen wollen, Sie wider mich an!" Das alles sprudelte in einem solchen Tempo aus Hermine heraus, das Snape nicht wusste, wie ihm geschah. Ehe er sich's versah, stand er wieder draußen auf dem Gang und Hermine schlug ihm die Türe vor der Nase zu. Er rüttelte am Türknauf, da schallte ihm von innen ein "Clauso Porta!" entgegen - Hermine hatte die Türe magisch verriegelt. Zornig kickte er mit dem Fuß dagegen und sprang sofort heulend zurück - er hatte sich den Zeh gestoßen. Fluchend und schimpfend machte er sich auf den Weg. Er würde zum Direktor gehen, jetzt sofort, gleich noch einmal. Dumbledore musste seine Entscheidung rückgängig machen, jawohl! Mit dieser Zimtzicke würde er nie, nie, nie zusammenarbeiten. Dieses verfluchte Besserwisserin, diese -
"Geht mir aus dem Weg!", fauchte er eine Gruppe Hufflepuffs an. "Und fünfzig Punkte Abzug für Hufflepuff!"
Keuchend gelangte er zu Dumbledores Büro. Ohne sich groß mit Anklopfen aufzuhalten, riss er die Tür auf.
"Ah, hallo Severus", begrüßte ihn Dumbledore. "Ich habe mit Ihnen gerechnet. Dass Sie so rasch zurück sein würden, hatte ich allerdings nicht erwartet. Nehmen Sie doch bitte Platz."
"Nein, ich werde mich nicht hinsetzten. Nicht, ehe Sie diese blödsinnige Anordnung rückgängig gemacht haben. Ich werde mit dieser." er unterdrückte ein grobes Schimpfwort, ".dieser Person nicht arbeiten, ich weigere mich!"
"Dann bleiben Sie eben stehen", erwiderte Dumbledore fest. Dann ging er zum Kamin, warf etwas Flohpulver in die Flammen, steckte seinen Kopf hinein und sagte in das Feuer, "Hermine, wenn Sie bitte kurz zu mir kommen würden!" Eine Minute später trat Hermine durch den Kamin in Dumbledores Büro.
"Nehmen Sie jetzt Platz", gebot Dumbledore. "Alle beide!"
Hermine warf Snape einen unergründlichen Blick zu und ließ sich dann auf einem der beiden Besucherstühle nieder, die aus dem Nichts aufgetaucht waren. Severus Snape sah aus, als habe er in eine Zitrone gebissen. Doch er setzte sich auf den zweiten Stuhl. Auf die vorderste Kante, bereit, jeden Moment wieder aufzuspringen.
Albus Dumbledore nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und musterte die beiden Kontrahenten nachdenklich. Dann hob er an zu sprechen.
"Hermine, Severus. Glaubt nicht, dass mir eure Streitereien erst durch eure Erzählungen bekannt geworden sind. Es haben sich bereits andere Kollegen beschwert, und gestern waren die Schulsprecher da und haben sich über dich, Severus beklagt, weil du Hufflepuff und Gryffindor bereits vierhundert Punkte abgezogen hast. Dabei hat das Schuljahr erst vor einer Woche begonnen! Ich muss doch sehr bitten!" Hermine warf einen triumphierenden Blick zu Snape.
Dumbledore fuhr fort:
"Ich kann und will von Hogwarts Lehrern nicht verlangen, dass sie alle die besten Freunde sind. Es gibt Sympathien und es gibt Antipathien." Seine Stimme wurde schärfer. "Was ich aber verlange, ist, dass sie miteinander auskommen! Euer beider Verhalten seit Hermines Ankunft war unglaublich. Eine Schande für das Kollegium. Ihr sollt, jeder auf seine Weise, ein Vorbild für die Schülerinnen und Schüler dieser Schule darstellen. Ihr ward ein schlechtes Vorbild. Ein derart unmögliches Verhalten in aller Öffentlichkeit kann und werde ich nicht dulden."
Seine Stimme wurde leiser.
"Da es euch an Übung im zivilen Umgang miteinander zu mangeln scheint, werde ich meine Entscheidung rückgängig machen. Hermine, du wirst nicht die Klassen eins, drei und fünf unterrichten."
Erleichterung breitete sich auf Snapes und Hermines Gesichtern aus.
"Stattdessen werdet ihr den gesamten Unterricht für Verteidigung gegen die Dunklen Künste gemeinsam übernehmen. Für die Zeiten, in denen ihr doppelt besetzt seid, werdet ihr einen Zeitumkehrer benutzen. Hermine, ich weiß, dass du im Gebrauch mit dem Stundenglas bereits geübt bist; du wirst Severus einweisen."
Entsetzt starrte Hermine zu Dumbledore und dann zu Snape. Der konnte es ebenfalls nicht fassen.
"Direktor -", wollte Snape Dumbledore unterbrechen, doch der sprach ungerührt weiter.
"Es handelt sich um eine Methode, die auf dem Kontinent bereits mit Erfolg und zur großen Zufriedenheit der teilnehmenden Lehrer ausprobiert worden ist. Ich empfehle euch, den Kollegen in Durmstrang und Beauxbatons Eulen zu schicken, wenn ihr an deren Erfahrungen interessiert seid. Da hier von einem Versuch die Rede ist, begrenze ich eure gemeinsame Tätigkeit auf bis zum Ende des Trimesters."
Hermine war sprachlos. Doch Snape sprang auf und verkündete erregt, "Das können Sie nicht mit mir machen, Direktor. Ich weigere mich. Ich bin einverstanden gewesen, die zusätzliche Arbeit des Lehrers für Verteidigung gegen die Dunklen Künste auf mich zu nehmen, aber ich sehe nicht ein, meine Kompetenzen mit einem anderen Lehrer zu teilen, schon gar nicht mit einer Lehrerin, die gerade erst angefangen hat und dementsprechend grün hinter den Ohren ist!"
"Erlaube mal!" Hermine sprang jetzt ebenfalls von ihrem Stuhl auf. Doch Dumbledore schien unbeeindruckt.
"Meine Entscheidung steht fest. Ich erwarte, dass ihr eure Arbeit dokumentiert und mir in den Weihnachtsferien einen Bericht abliefert."
Snapes totenblasses Gesicht war mit kleinen roten Flecken übersäht. Seine Lippen gänzlich verschwunden. Mit den Händen umklammerte er seinen Umhang. Er brachte eine kurze Verbeugung zustande und verließ Dumbledores Büro. Hermine wusste noch immer nicht, was sie eigentlich dazu sagen sollte. Schließlich fragte sie, ob sie sich ebenfalls entfernen dürfe.
"Ja, natürlich, meine Liebe. Geh nur."
Besorgt starrte Dumbledore auf die zufallende Tür. Er spielte auf hohes Risiko, dessen war er sich bewusst. Aber der mögliche Gewinn war das Wagnis wert. Die beiden waren sich so ähnlich. auf eine äußerst merkwürdige Art und Weise, zugegeben. Sollten sie sich aber tatsächlich zusammenraufen, wäre es ein unvorstellbarer Gewinn für Hogwarts. Nun ja, man würde sehen.
***
Draußen auf dem Gang hockte Hermine sich auf ein Mauersims. Sie war, zum ersten Mal seit langem, wirklich ratlos. Wie sollte sie fast drei Monate lang mit Snape Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichten? Sie fand ihn nicht umsonst so ekelhaft; er hatte Harry, Ron und sie schließlich lange genug gequält. Er war fies, unfair, arrogant, wusch sich offenbar nie die Haare und außerdem hasste er sie.
Was hatte Dumbledore sich dabei nur gedacht?
//Und warum hast du dich nicht gewehrt, du dumme Kuh?? Du hättest mit Kündigung drohen sollen!//
Ihre vier Buchstaben wurden kalt, deshalb stand sie auf und strich langsam den Gang hinunter. Die Kündigungsfrist betrug drei Monate, in denen sie noch hier arbeiten müsste - da das "Projekt" auf dieses Trimester begrenzt war, würde ihr das nicht viel nützen.
Sie würde sich also mit der Situation abfinden müssen. Hermine seufzte. //Nach dem Abendbrot spreche ich mit Snape//, dachte sie. Und jetzt mache ich einen Spaziergang. Das wird hoffentlich helfen.
***
Mit einem etwas klareren Kopf und jede Menge Hunger kehrte Hermine zwei Stunden später zurück. Sie begab sich schnurstracks in ihr Büro, von wo aus sie Snape eine Notiz schickte, dass sie ihn nach dem Essen dringend sprechen müsse. Dann ging sie in die Große Halle und stärkte sich für ein weiteres Treffen mit dem Meister der Zaubertränke.
Um nicht über Snape nachdenken zu müssen, konzentrierte sie sich ganz auf die Diskussion mit Roy Eowulf, ob Käse mit Marmelade aufs Brot eine zulässige Kombination sei oder nicht.
"Aber das ist eklig!", wiederholte Hermine nun schon zum dritten Mal.
"Aber nein!", widersprach Roy ernsthaft. "Es ist eine hervorragende Kombination aus Eiweiß, Zucker und Kohlehydraten, und es schmeckt wirklich gut! Sieh nur", unterbrach er sich, "Da kommt Severus - was dem wohl für eine Laus über die Leber gelaufen ist?" Und ehe Hermine ihn daran hindern konnte, hatte Roy Snape herüber gewunken.
"Guten Abend Severus! Was ist denn mit Ihnen los? Sie sehen ja aus wie drei Wochen Regenwetter, und dass im Hochsommer."
Snape warf ihm nur einen verächtlichen Blick zu, doch Roy ließ sich nicht beirren.
"Hey Severus, wir brauchen mal Ihre qualifizierte Meinung in einer hochwissenschaftlichen Frage."
Widerwillig kam Snape näher. "Was ist?", knurrte er unfreundlich.
"Hermine hier und ich sind uns nicht einig, ob Käse mit Marmelade nun gut schmeckt, oder nicht -"
"Und wegen einer so albernen Angelegenheit halten Sie mich vom Essen ab?" fauchte Snape. "Mal abgesehen davon, dass Käse mit Marmelade ekelhaft ist", und damit verschwand er endgültig ans andere Ende der Tafel.
Roy schaute etwas beleidigt drein, war aber fern davon, sich durch Snapes schlechte Laune seiner Fröhlichkeit berauben zu lassen. Munter schwatzte er weiter. Hermine bemerkte zum ersten Mal, dass er bei all seiner Freundlichkeit, seiner Klugheit und seinem guten Aussehen auch zu den Männern gehörte, die ihren Mund nicht halten können. Jetzt gerade plapperte er von einem Typen namens Flan, der irgendwelche Inschriften germanischer Zauberer entziffert hatte, denen zufolge man schon vor viertausend Jahren um die besonderen Eigenschaften irgendeines Käses gewusst habe.
Hermine war heilfroh, als Roys Redefluss von einer Eule unterbrochen wurde, die ihr eine kleine Rolle Pergament brachte. Nervös riss Hermine den Brief vom Bein der Eule ab und öffnete ihn. Es war Snapes Antwort, sie erkannte seine Schrift von unzähligen fiesen Kommentaren besonders an Nevilles Arbeiten.
Im Klassenzimmer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, pünktlich um 19 Uhr.
"Von wem ist es denn?" hörte sie Roy neugierig fragen.
"Nichts wichtiges", antwortete sie und steckte den Pergamentfetzen in eine Tasche ihres Umhangs.
"Ein heimlicher Verehrer?" versuchte Roy, sie aufzuziehen. Doch sie hatte keine Lust mehr. Hermine stellte ihr Geschirr zusammen und erhob sich.
"Ich habe noch etwas zu erledigen. Du entschuldigst mich doch sicher?" Ohne seine Antwort abzuwarten, verließ sie die Große Halle und begab sich auf schnellstem Wege zu besagtem Klassenraum.
Sie wollte gerade um die Ecke in den Gang, in dem das Klassenzimmer lag, rauschen, da wäre sie beinahe mit einer fledermausartigen Gestalt zusammengestoßen: Snape hatte, aus der anderen Richtung kommend, gerade in denselben Gang einbiegen wollen.
"Können sie nicht aufpassen!" entfuhr es beiden gleichzeitig. Hermine sah wütend aus, Snape noch eine Spur verdrießlicher als sonst, als sie - mit einem gebührenden Abstand voneinander - weitergingen. Snape ging etwas rascher als Hermine, öffnete die Tür, dachte aber nicht daran, nun Hermine den Vortritt zu lassen, sonder im Gegenteil; Hermine musste aufpassen, die Türe nicht ins Gesicht geschlagen zu bekommen. Als sie die Türe hinter sich geschlossen hatte und sich dem Raum zuwandte, musste sie obendrein feststellen, dass Snape bereits Lehrerstuhl in Beschlag genommen hatte. Ohne mit der Wimper zu zucken, zückte Hermine ihren Zauberstab und sprach "constituo". Daraufhin erschien ein gemütlicher, rot gepolsterter Sessel, auf dem sie sich niederließ.
"Kommen wir zur Sache", sagte Snape unbeeindruckt. "Sie wollten mich dringend sprechen. Schießen Sie los, und Gnade Ihnen Gott, wenn es nicht wirklich wichtig ist."
"Ich nehme an, Sie können sich bereits denken, worum es geht." begann Hermine kühl. "Wir werden in den nächsten Wochen wohl oder übel zusammenarbeiten müssen. Es wäre auch nicht gut, wenn die Schüler den Eindruck bekämen, zwischen uns gebe es Differenzen."
"Ach? Wäre es?" zischte Snape und lehnte sich mit zu Schlitzen verengten Augen und über der Brust gekreuzten Armen zurück.
"Jawohl. Und Sie wissen das so gut wie ich. Sie können sich Ihre Zicken also sparen. Dumbledore hat mir vorhin einen Zeitumkehrer zukommen lassen. Für welche Stunden werden Sie ihn benötigen?"
"Nur für die erste Doppelstunde montags, die ersten beiden Nachmittagsstunden am Mittwoch und die fünfte Stunde am Donnerstag", kam es unwillig von Snapes Stuhl.
"Gut. Ich brauche ihn dienstags in der dritten/vierten Stunde und am Freitagnachmittag. Nächster Punkt: Was haben Sie an Stoff für Ihre Klassen geplant? Ich schlage vor, dass wir so verfahren, dass jeder wie bisher geplant seine Klassen unterrichtet und der andere jeweils nur zusieht. Damit genügen wir Dumbledores Vorschriften und ersparen uns unnötige Arbeit."
Hermine machte eine Pause und sah von ihrem Notizbuch auf.
"Grenzt das nicht an Mogelei?" fragte Snape mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Wieso?" Unschuldige Augen blickten ihn an. Er zuckte mit den Achseln. Dann verzog sich sein Gesicht zu einem maliziösen Grinsen.
"Was läuft da eigentlich zwischen Ihnen und Professor Eowulf?"
Hermine sah ihn überrascht an. "Wieso? Wie kommen Sie darauf, dass da etwas läuft?" gab sie zurück.
"So, wie er Ihnen hinterher sabbert, könnte man fast meinen, er sei zum ersten Mal in seinem Leben nicht nur in sich selbst verknallt", höhnte Snape. "Aber täuschen Sie sich nicht; Sie wären nicht die erste, die auf ihn reinfällt."
"Wie bitte?" rief Hermine verblüfft aus, um dann ärgerlich hinzuzufügen, "Was erlauben Sie sich eigentlich! Mein Privatleben geht Sie überhaupt nichts an!"
"Natürlich nicht." Sprach 's, stand auf und verließ den Klassenraum.
TBC..
ACHTUNG: Spoiler für alle fünf Bände!!!
Zusammenfassung: Hermine kommt als Lehrerin nach Hogwarts zurück. Wird eine SS/HG-
Romance. Wer das nicht mag, liest am besten gar nicht erst weiter.
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A/N: Es geht schon weiter... Diesmal habe ich mir mehr Zeit gelassen :-)
Vielen Dank an meine Reviewer DarkHarryFan, Isaldaria und Megchen! Es ist echt super, so so schnell ein Feedback zu bekommen *strahl*
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Die Tür sprang auf und Snape stürmte ins Zimmer.
"Sie falsches kleines Stück Aas, Sie verfluchte Xanthippe! Was bilden Sie sich ein, hinter meinem Rücken Dumbledore zu beschwatzen, dass er Ihnen seine halbe DADA-Stelle gibt?"
Snape war außer sich vor Wut. Sein Gesicht sah noch bleicher aus als sonst, die Haare standen ihm wirr vom Kopf ab und seine Hände zitterten. Mit einem Knall fiel die Türe hinter ihm ins Schloss.
"Glauben Sie vielleicht, Miss Neunmalschlau, sie könnten es besser als der Direktor oder ich? Sie -"
"Professor Snape, . Severus!" Hermine hatte Mühe, sich zu beherrschen. Sie lief um ihren Schreibtisch herum und baute sich vor ihm auf. "Wenn Sie denken, ich würde mich darum bemühen, mit Ihnen, ausgerechnet mit IHNEN zusammen arbeiten zu müssen, täuschen Sie sich gewaltig! Nichts läge mir ferner! Ich verabscheue Sie, seit ich sie kenne, Sie sind nichts als ein mieser kleiner Lehrer mit einem unterentwickelten Selbstbewusstsein, dem nichts besseres einfällt, als seinen Frust an den Schülern auszulassen. Sie sind armselig, und wenn Pro - ich meine Albus mich nicht darum gebeten hätte, fiele es mir im Traum nicht ein, irgendetwas zu tun, was Ihre Gegenwart erfordert. Um genau zu sein, sehe ich auch nicht ein, warum ich mir meine Wochenenden mit Ihrer Gegenwart verderben soll. Wenn Sie jetzt bitte wieder gehen wollen, Sie wider mich an!" Das alles sprudelte in einem solchen Tempo aus Hermine heraus, das Snape nicht wusste, wie ihm geschah. Ehe er sich's versah, stand er wieder draußen auf dem Gang und Hermine schlug ihm die Türe vor der Nase zu. Er rüttelte am Türknauf, da schallte ihm von innen ein "Clauso Porta!" entgegen - Hermine hatte die Türe magisch verriegelt. Zornig kickte er mit dem Fuß dagegen und sprang sofort heulend zurück - er hatte sich den Zeh gestoßen. Fluchend und schimpfend machte er sich auf den Weg. Er würde zum Direktor gehen, jetzt sofort, gleich noch einmal. Dumbledore musste seine Entscheidung rückgängig machen, jawohl! Mit dieser Zimtzicke würde er nie, nie, nie zusammenarbeiten. Dieses verfluchte Besserwisserin, diese -
"Geht mir aus dem Weg!", fauchte er eine Gruppe Hufflepuffs an. "Und fünfzig Punkte Abzug für Hufflepuff!"
Keuchend gelangte er zu Dumbledores Büro. Ohne sich groß mit Anklopfen aufzuhalten, riss er die Tür auf.
"Ah, hallo Severus", begrüßte ihn Dumbledore. "Ich habe mit Ihnen gerechnet. Dass Sie so rasch zurück sein würden, hatte ich allerdings nicht erwartet. Nehmen Sie doch bitte Platz."
"Nein, ich werde mich nicht hinsetzten. Nicht, ehe Sie diese blödsinnige Anordnung rückgängig gemacht haben. Ich werde mit dieser." er unterdrückte ein grobes Schimpfwort, ".dieser Person nicht arbeiten, ich weigere mich!"
"Dann bleiben Sie eben stehen", erwiderte Dumbledore fest. Dann ging er zum Kamin, warf etwas Flohpulver in die Flammen, steckte seinen Kopf hinein und sagte in das Feuer, "Hermine, wenn Sie bitte kurz zu mir kommen würden!" Eine Minute später trat Hermine durch den Kamin in Dumbledores Büro.
"Nehmen Sie jetzt Platz", gebot Dumbledore. "Alle beide!"
Hermine warf Snape einen unergründlichen Blick zu und ließ sich dann auf einem der beiden Besucherstühle nieder, die aus dem Nichts aufgetaucht waren. Severus Snape sah aus, als habe er in eine Zitrone gebissen. Doch er setzte sich auf den zweiten Stuhl. Auf die vorderste Kante, bereit, jeden Moment wieder aufzuspringen.
Albus Dumbledore nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und musterte die beiden Kontrahenten nachdenklich. Dann hob er an zu sprechen.
"Hermine, Severus. Glaubt nicht, dass mir eure Streitereien erst durch eure Erzählungen bekannt geworden sind. Es haben sich bereits andere Kollegen beschwert, und gestern waren die Schulsprecher da und haben sich über dich, Severus beklagt, weil du Hufflepuff und Gryffindor bereits vierhundert Punkte abgezogen hast. Dabei hat das Schuljahr erst vor einer Woche begonnen! Ich muss doch sehr bitten!" Hermine warf einen triumphierenden Blick zu Snape.
Dumbledore fuhr fort:
"Ich kann und will von Hogwarts Lehrern nicht verlangen, dass sie alle die besten Freunde sind. Es gibt Sympathien und es gibt Antipathien." Seine Stimme wurde schärfer. "Was ich aber verlange, ist, dass sie miteinander auskommen! Euer beider Verhalten seit Hermines Ankunft war unglaublich. Eine Schande für das Kollegium. Ihr sollt, jeder auf seine Weise, ein Vorbild für die Schülerinnen und Schüler dieser Schule darstellen. Ihr ward ein schlechtes Vorbild. Ein derart unmögliches Verhalten in aller Öffentlichkeit kann und werde ich nicht dulden."
Seine Stimme wurde leiser.
"Da es euch an Übung im zivilen Umgang miteinander zu mangeln scheint, werde ich meine Entscheidung rückgängig machen. Hermine, du wirst nicht die Klassen eins, drei und fünf unterrichten."
Erleichterung breitete sich auf Snapes und Hermines Gesichtern aus.
"Stattdessen werdet ihr den gesamten Unterricht für Verteidigung gegen die Dunklen Künste gemeinsam übernehmen. Für die Zeiten, in denen ihr doppelt besetzt seid, werdet ihr einen Zeitumkehrer benutzen. Hermine, ich weiß, dass du im Gebrauch mit dem Stundenglas bereits geübt bist; du wirst Severus einweisen."
Entsetzt starrte Hermine zu Dumbledore und dann zu Snape. Der konnte es ebenfalls nicht fassen.
"Direktor -", wollte Snape Dumbledore unterbrechen, doch der sprach ungerührt weiter.
"Es handelt sich um eine Methode, die auf dem Kontinent bereits mit Erfolg und zur großen Zufriedenheit der teilnehmenden Lehrer ausprobiert worden ist. Ich empfehle euch, den Kollegen in Durmstrang und Beauxbatons Eulen zu schicken, wenn ihr an deren Erfahrungen interessiert seid. Da hier von einem Versuch die Rede ist, begrenze ich eure gemeinsame Tätigkeit auf bis zum Ende des Trimesters."
Hermine war sprachlos. Doch Snape sprang auf und verkündete erregt, "Das können Sie nicht mit mir machen, Direktor. Ich weigere mich. Ich bin einverstanden gewesen, die zusätzliche Arbeit des Lehrers für Verteidigung gegen die Dunklen Künste auf mich zu nehmen, aber ich sehe nicht ein, meine Kompetenzen mit einem anderen Lehrer zu teilen, schon gar nicht mit einer Lehrerin, die gerade erst angefangen hat und dementsprechend grün hinter den Ohren ist!"
"Erlaube mal!" Hermine sprang jetzt ebenfalls von ihrem Stuhl auf. Doch Dumbledore schien unbeeindruckt.
"Meine Entscheidung steht fest. Ich erwarte, dass ihr eure Arbeit dokumentiert und mir in den Weihnachtsferien einen Bericht abliefert."
Snapes totenblasses Gesicht war mit kleinen roten Flecken übersäht. Seine Lippen gänzlich verschwunden. Mit den Händen umklammerte er seinen Umhang. Er brachte eine kurze Verbeugung zustande und verließ Dumbledores Büro. Hermine wusste noch immer nicht, was sie eigentlich dazu sagen sollte. Schließlich fragte sie, ob sie sich ebenfalls entfernen dürfe.
"Ja, natürlich, meine Liebe. Geh nur."
Besorgt starrte Dumbledore auf die zufallende Tür. Er spielte auf hohes Risiko, dessen war er sich bewusst. Aber der mögliche Gewinn war das Wagnis wert. Die beiden waren sich so ähnlich. auf eine äußerst merkwürdige Art und Weise, zugegeben. Sollten sie sich aber tatsächlich zusammenraufen, wäre es ein unvorstellbarer Gewinn für Hogwarts. Nun ja, man würde sehen.
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Draußen auf dem Gang hockte Hermine sich auf ein Mauersims. Sie war, zum ersten Mal seit langem, wirklich ratlos. Wie sollte sie fast drei Monate lang mit Snape Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichten? Sie fand ihn nicht umsonst so ekelhaft; er hatte Harry, Ron und sie schließlich lange genug gequält. Er war fies, unfair, arrogant, wusch sich offenbar nie die Haare und außerdem hasste er sie.
Was hatte Dumbledore sich dabei nur gedacht?
//Und warum hast du dich nicht gewehrt, du dumme Kuh?? Du hättest mit Kündigung drohen sollen!//
Ihre vier Buchstaben wurden kalt, deshalb stand sie auf und strich langsam den Gang hinunter. Die Kündigungsfrist betrug drei Monate, in denen sie noch hier arbeiten müsste - da das "Projekt" auf dieses Trimester begrenzt war, würde ihr das nicht viel nützen.
Sie würde sich also mit der Situation abfinden müssen. Hermine seufzte. //Nach dem Abendbrot spreche ich mit Snape//, dachte sie. Und jetzt mache ich einen Spaziergang. Das wird hoffentlich helfen.
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Mit einem etwas klareren Kopf und jede Menge Hunger kehrte Hermine zwei Stunden später zurück. Sie begab sich schnurstracks in ihr Büro, von wo aus sie Snape eine Notiz schickte, dass sie ihn nach dem Essen dringend sprechen müsse. Dann ging sie in die Große Halle und stärkte sich für ein weiteres Treffen mit dem Meister der Zaubertränke.
Um nicht über Snape nachdenken zu müssen, konzentrierte sie sich ganz auf die Diskussion mit Roy Eowulf, ob Käse mit Marmelade aufs Brot eine zulässige Kombination sei oder nicht.
"Aber das ist eklig!", wiederholte Hermine nun schon zum dritten Mal.
"Aber nein!", widersprach Roy ernsthaft. "Es ist eine hervorragende Kombination aus Eiweiß, Zucker und Kohlehydraten, und es schmeckt wirklich gut! Sieh nur", unterbrach er sich, "Da kommt Severus - was dem wohl für eine Laus über die Leber gelaufen ist?" Und ehe Hermine ihn daran hindern konnte, hatte Roy Snape herüber gewunken.
"Guten Abend Severus! Was ist denn mit Ihnen los? Sie sehen ja aus wie drei Wochen Regenwetter, und dass im Hochsommer."
Snape warf ihm nur einen verächtlichen Blick zu, doch Roy ließ sich nicht beirren.
"Hey Severus, wir brauchen mal Ihre qualifizierte Meinung in einer hochwissenschaftlichen Frage."
Widerwillig kam Snape näher. "Was ist?", knurrte er unfreundlich.
"Hermine hier und ich sind uns nicht einig, ob Käse mit Marmelade nun gut schmeckt, oder nicht -"
"Und wegen einer so albernen Angelegenheit halten Sie mich vom Essen ab?" fauchte Snape. "Mal abgesehen davon, dass Käse mit Marmelade ekelhaft ist", und damit verschwand er endgültig ans andere Ende der Tafel.
Roy schaute etwas beleidigt drein, war aber fern davon, sich durch Snapes schlechte Laune seiner Fröhlichkeit berauben zu lassen. Munter schwatzte er weiter. Hermine bemerkte zum ersten Mal, dass er bei all seiner Freundlichkeit, seiner Klugheit und seinem guten Aussehen auch zu den Männern gehörte, die ihren Mund nicht halten können. Jetzt gerade plapperte er von einem Typen namens Flan, der irgendwelche Inschriften germanischer Zauberer entziffert hatte, denen zufolge man schon vor viertausend Jahren um die besonderen Eigenschaften irgendeines Käses gewusst habe.
Hermine war heilfroh, als Roys Redefluss von einer Eule unterbrochen wurde, die ihr eine kleine Rolle Pergament brachte. Nervös riss Hermine den Brief vom Bein der Eule ab und öffnete ihn. Es war Snapes Antwort, sie erkannte seine Schrift von unzähligen fiesen Kommentaren besonders an Nevilles Arbeiten.
Im Klassenzimmer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, pünktlich um 19 Uhr.
"Von wem ist es denn?" hörte sie Roy neugierig fragen.
"Nichts wichtiges", antwortete sie und steckte den Pergamentfetzen in eine Tasche ihres Umhangs.
"Ein heimlicher Verehrer?" versuchte Roy, sie aufzuziehen. Doch sie hatte keine Lust mehr. Hermine stellte ihr Geschirr zusammen und erhob sich.
"Ich habe noch etwas zu erledigen. Du entschuldigst mich doch sicher?" Ohne seine Antwort abzuwarten, verließ sie die Große Halle und begab sich auf schnellstem Wege zu besagtem Klassenraum.
Sie wollte gerade um die Ecke in den Gang, in dem das Klassenzimmer lag, rauschen, da wäre sie beinahe mit einer fledermausartigen Gestalt zusammengestoßen: Snape hatte, aus der anderen Richtung kommend, gerade in denselben Gang einbiegen wollen.
"Können sie nicht aufpassen!" entfuhr es beiden gleichzeitig. Hermine sah wütend aus, Snape noch eine Spur verdrießlicher als sonst, als sie - mit einem gebührenden Abstand voneinander - weitergingen. Snape ging etwas rascher als Hermine, öffnete die Tür, dachte aber nicht daran, nun Hermine den Vortritt zu lassen, sonder im Gegenteil; Hermine musste aufpassen, die Türe nicht ins Gesicht geschlagen zu bekommen. Als sie die Türe hinter sich geschlossen hatte und sich dem Raum zuwandte, musste sie obendrein feststellen, dass Snape bereits Lehrerstuhl in Beschlag genommen hatte. Ohne mit der Wimper zu zucken, zückte Hermine ihren Zauberstab und sprach "constituo". Daraufhin erschien ein gemütlicher, rot gepolsterter Sessel, auf dem sie sich niederließ.
"Kommen wir zur Sache", sagte Snape unbeeindruckt. "Sie wollten mich dringend sprechen. Schießen Sie los, und Gnade Ihnen Gott, wenn es nicht wirklich wichtig ist."
"Ich nehme an, Sie können sich bereits denken, worum es geht." begann Hermine kühl. "Wir werden in den nächsten Wochen wohl oder übel zusammenarbeiten müssen. Es wäre auch nicht gut, wenn die Schüler den Eindruck bekämen, zwischen uns gebe es Differenzen."
"Ach? Wäre es?" zischte Snape und lehnte sich mit zu Schlitzen verengten Augen und über der Brust gekreuzten Armen zurück.
"Jawohl. Und Sie wissen das so gut wie ich. Sie können sich Ihre Zicken also sparen. Dumbledore hat mir vorhin einen Zeitumkehrer zukommen lassen. Für welche Stunden werden Sie ihn benötigen?"
"Nur für die erste Doppelstunde montags, die ersten beiden Nachmittagsstunden am Mittwoch und die fünfte Stunde am Donnerstag", kam es unwillig von Snapes Stuhl.
"Gut. Ich brauche ihn dienstags in der dritten/vierten Stunde und am Freitagnachmittag. Nächster Punkt: Was haben Sie an Stoff für Ihre Klassen geplant? Ich schlage vor, dass wir so verfahren, dass jeder wie bisher geplant seine Klassen unterrichtet und der andere jeweils nur zusieht. Damit genügen wir Dumbledores Vorschriften und ersparen uns unnötige Arbeit."
Hermine machte eine Pause und sah von ihrem Notizbuch auf.
"Grenzt das nicht an Mogelei?" fragte Snape mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Wieso?" Unschuldige Augen blickten ihn an. Er zuckte mit den Achseln. Dann verzog sich sein Gesicht zu einem maliziösen Grinsen.
"Was läuft da eigentlich zwischen Ihnen und Professor Eowulf?"
Hermine sah ihn überrascht an. "Wieso? Wie kommen Sie darauf, dass da etwas läuft?" gab sie zurück.
"So, wie er Ihnen hinterher sabbert, könnte man fast meinen, er sei zum ersten Mal in seinem Leben nicht nur in sich selbst verknallt", höhnte Snape. "Aber täuschen Sie sich nicht; Sie wären nicht die erste, die auf ihn reinfällt."
"Wie bitte?" rief Hermine verblüfft aus, um dann ärgerlich hinzuzufügen, "Was erlauben Sie sich eigentlich! Mein Privatleben geht Sie überhaupt nichts an!"
"Natürlich nicht." Sprach 's, stand auf und verließ den Klassenraum.
TBC..
