Disclaimer: Bis auf Roy Eowulf und Caillean Foddan gehört alles der großen JKRowling. Ich verdiene an dieser Fic kein Geld, sondern habe einfach nur meinen Spaß.

ACHTUNG: Spoiler für alle fünf Bände!!!

Zusammenfassung: Hermine kommt als Lehrerin nach Hogwarts zurück. Wird eine SS/HG-

Romance. Wer das nicht mag, liest am besten gar nicht erst weiter. Den anderen wünsche ich viel Vergnügen *g*

A/N: Vielen Dank für eure lieben Reviews!!!

@pascale_sweet: Mmmh, ich arbeite dran, dass sie irgendwann zusammenkommen. Dauert aber noch ein bisschen, weil ich's nicht zuuu sehr OOC haben will

@caracinous: Warum nicht pink?

@Megchen: Ja, was hinter Roy steckt... schaun mer mal, gelle? *g*

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"Was haben Sie denn an meiner Stunde zu kritisieren?" Hermine verschränkte die Arme vor der Brust und machte ein herausforderndes Gesicht.

"Wann habe ich je Ihren Unterricht kritisiert?" Snapes Stimme war auf einmal seidenweich. "Ich habe mir lediglich gestattet, Sie zu zitieren und damit Ihre Unterrichtsweise auf den Punkt zu bringen."

Hermine verdrehte die Augen //Slytherins!// Der Gedanke stand ihr so deutlich auf die Stirn geschrieben, dass Snape Mühe hatte, ein Grinsen zu unterdrücken. Hermine dagegen schüttelte ihren Kopf, wie um den Ärger zu vertreiben und forderte den Zeitumkehrer zurück. Sie würde ihn als nächstes brauchen.

"Aber doch erst am Dienstag, oder?" erkundigte sich Snape, noch immer mit dieser Stimme wie falsche Seide. Er machte keine Anstalten, ihr den geforderten Gegenstand auszuhändigen.

"Ja, natürlich. Aber Sie brauchen ihn nicht mehr, also geben Sie ihn mir jetzt!" Hermine wurde langsam ungeduldig. "Müssen Sie nicht auch langsam zu Ihrer nächsten Stunde? Also?"

Snape zuckte mit den Achseln. "Meine Stunden lassen Sie mal schön meine Sache sein, meine Liebe. Im Übrigen sagen Sie gefälligst schön 'bitte', wenn Sie etwas von mir wollen."

"Ich will nichts von Ihnen", gab Hermine kalt zurück, seinen Ausdruck absichtlich missverstehend. "Auch, wenn Sie es vielleicht gerne hätten!"

Snape starrte sie unbewegt an.

"Meine Güte, dann geben Sie mir das Teil eben BITTE zurück", schnaubte Hermine und hielt Snape fordernd die Hand hin. Dieser nestelte am Kragen seines Umhangs und zog schließlich mit provozierender Langsamkeit den Zeitumkehrer hervor. Hermine nahm die Herausforderung an; sie widerstand der Versuchung, ihm die Kette aus der Hand zu reißen. Snape ließ das goldene Band in ihre ausgestreckte Hand gleiten, als letztes legte er das kleine Stundenglas hinein und schloss Hermines Hand mit seinen Fingern.

"Zufrieden?" Falsche Seide!

Hermine riss ihre Hand aus Snapes Griff. So sachlich wie möglich bemerkte sie, " Die nächste Stunde Verteidigung liegt im letzten Block vor der Mittagspause. Erste Klasse. Seine Sie pünktlich." //Das kann ja heiter werden!//

Mit einem Ruck drehte sie sich um und verließ den Raum. Im Hinausgehen wischte sie sich die Hand an ihrem Umhang ab. Kindisch, aber sie wollte das Gefühl seiner Hand auf ihrer Haut loswerden. Draußen vor der Tür wurde sie schneller. Nur weg! Was für ein seltsamer Mann.

***

Die Doppelstunde mit den Erstklässlern (gefährliche magische Pflanzen) verlief zu Hermines großer Erleichterung etwas angenehmer, da Snape die ganze Zeit still auf seinem Stuhl saß, Löcher in die Luft starrte und mit dem Klingeln verschwunden war. Kommentarlos.

Zum Mittagessen gab es Reiscurry, den Nachmittag verbrachte Hermine mit Unterrichtsvorbereitungen für die nächsten Tage. Am folgenden Tag würde sie nur Arithmantik unterrichten - Snape war dran mit Verteidigung in der vierten und siebten Klasse.

Beim Abendessen traf Hermine zum ersten Mal seit Sonntagabend auf Roy. Sie unterhielten sich hauptsächlich über einen lokalen Künstler (Jack Vettriano), dessen Bilder ihnen beiden gut gefielen. Den vergangenen Abend berührten sie, wie auf eine Verabredung hin, nicht.

***

Am Dienstag gönnte Hermine sich den Luxus des Ausschlafens. Immerhin bis neun lag sie in den Federn. Pünktlich zur Arithmantikstunde um zehn Uhr stand sie allerdings im Klassenraum und begrüßte die Siebtklässler. Als es zum Ende der Stunde klingelte, beantwortete Hermine noch die letzten Fragen ihrer Schüler, ehe sie sich in einer Nische nahe dem Verteidigungs- Klassenraum versteckte und den Zeitumkehrer zweimal drehte. Sofort empfand sie das altbekannte Gefühl des Rückwärtsfliegens. Farbströme rauschten an ihr vorbei, dann wurde die Welt wieder normal. Hermine lugte aus ihrer Ecke hervor; da niemand in der Nähe zu sein schien, lief sie zum Klassenzimmer. Der Raum war noch leer. Sie nahm sich einen Stuhl und wartete.

Nach einer Weile tröpfelten die ersten Viertklässler herein. Severus Snape stand mit dem Klingeln in der Tür, von wo aus er sich schnurstracks zum Pult begab und mit dem Appell begann. Dann schlug er das Klassenbuch zu und betrachtete die Klasse einen Moment schweigend. Als er zu sprechen anhub, war seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

Snapes Stimme erinnerte Hermine unwillkürlich an ihre allererste Zaubertränke-Stunde. Wie sie dort gesessen hatte, begierig, ihm und der Welt ihre Intelligenz und Ausdauer zu beweisen. Seine Begrüßung hatte sich ihr unauslöschlich eingeprägt: "Ich kann euch lehren, wie man Ruhm in Flaschen füllt, Ehre braut, sogar den Tod einfängt - wenn ihr nicht so ein Haufen Dummköpfe seid, wie ich sie normalerweise unterrichten muss."

Nein, sie war kein Dummkopf gewesen, beileibe nicht. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Snapes Stimme rief sie einen Moment wieder zum Unterricht zurück, als er den Inhalt der nächsten Stunden verkündete.

".und das Abblocken von Flüchen üben. Ich habe Sie dafür in Paare eingeteilt." Und er verlas ein zweites Mal die Namen der Schüler. An deren Mienen konnte Hermine ablesen, dass Snape in den letzten fünf Jahren keine freundlichere Einstellung seinen Schülern gegenüber gewonnen hatte: Jedem Namenspaar folgte ein Aufstöhnen.

"Wir beginnen mit "Expelliarmus". Was bewirkt dieser Fluch? Boot!"

Hermine fragte sich, ob der aufgerufene Junge mit Terry Bot aus ihrer alten Klasse verwandt war. Wahrscheinlich. Außerdem wunderte sie sich einen Moment, dass ein so einfacher Fluch erst in der vierten Klasse drankam. Dann erinnerte sie sich, dass sie den Fluch damals beim ersten und einzigen Treffen des Duellierclubs - tatsächlich: Sie hatte den Fluch von Snape gelernt!

Der nämliche würdigte sie jedoch zur Zeit keines Blickes, geschweige denn, dass er der Klasse ihre Anwesenheit erklärte. Hermine hatte also Muße, ihren eigenen Gedanken nachzuhängen.

//Fünfzehn Punkte Abzug für eine unvollständige Hausaufgabe? Er ist noch genauso fies zu seinen Schülern wie früher zu uns. Meine Güte, war das nötig, den kleinen Scott so fertig zu machen? Der heult ja fast!//

//Die da sieht ein bisschen aus wie Lavender früher. Ey, der hält den Zauberstab falsch, so wird das nie etwas - hab ich's doch gewusst! Gut, dass Sna - äh Severus das nicht gesehen hat! Meine Güte, ob ich mich je dran gewöhne, diesen Typ mit Vornamen anreden zu müssen? Wenigstens muss er mich immer noch siezen! Obwohl - wenn, müsste ER MIR das Du anbieten - aber das wird so schnell nicht passieren.//

//Ob Sn-Severus wohl auch Freunde hat? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Auf jeden Fall ist er Single, DER kriegt bestimmt keine ab. Er sieht ja nicht schlecht aus - HERMINE! Pfui Teufel!//

Hermine schüttelte sich, musste aber gleichzeitig leicht grinsen. Was sie wieder für Gedanken hatte. Wie gut, das Snape zu beschäftigt für Okklumentik war. Und selbst wenn, würde er ihre genauen Gedanken nicht so leicht "lesen" können. Also gut. Er sah wirklich gut aus. Wenn er nicht gerade jemanden fertig machte, versteht sich. In seinen fiesen Augenblicken dagegen sah er auch fies aus.

//Wie kommt es eigentlich, dass wir Frauen ausgerechnet die Bösen of so toll finden? Ich meine, wer von uns will sich denn wirklich von so einem Arschloch wie Snape herumschubsen lassen! Und trotzdem fallen wir reihenweise auf diese Typen rein - okay, auf Snape ist wohl noch keine reingefallen, obgleich ich das nicht genau weiß - aber trotzdem.//

Hermine folgte Snape mit den Augen bei seiner Wanderung durch den Klassenraum, wo die Viertklässler inzwischen "Expelliarmus" trainierten.

//Mmmmh.//

//Vielleicht liegt es daran, dass die Frauen immer hoffen, "ihr" Ekelpaket zähmen zu können . so besonders zu sein, dass so ein Arschloch sich ihretwegen ändert oder sie zumindest allen anderen vorzieht.//

//Wer weiß. ob es wohl Schülerinnen gibt, die für Snape schwärmen?// Hermine blickte sich in der Klasse um, konnte allerdings keine akut liebeskranken Blicke in Richtung des Tränkemeisters entdecken. Kunststück! Die Schüler waren viel zu beschäftigt. Hermines Augen wanderten wieder zu Snape selbst.

//MMmmmmhh//

So ließ Hermine ihre Gedanken noch ein Weilchen herumwandern, bis es die Stunde irgendwann zu ende war.

Im Gegensatz zu Snape, der im letzten Vormittagsblock die Dritte in Zaubertränke hatte, konnte Hermine die Zeit vor dem Mittagessen mit einem Roman vertrödeln. Ein bisschen Trivialliteratur zwischendurch konnte ja nicht schaden. Zum Mittagessen zauberte Hermine sich eine Suppe, um nicht in die Große Halle latschen zu müssen.

Am Nachmittag saß sie wieder auf ihrem Stuhl im Verteidigungs-Zimmer und beobachtete, wie Snape mit der Siebten Patronii übte. Sein eigener Patronus war ein großer Panther, der, zu Demonstrationszwecken heraufbeschworen, geschmeidig das Zimmer durchquerte und sich direkt vor Hermine in Luft auflöste.

//Wir haben uns heute noch gar nicht gestritten//, stellte die Hexe mit dem blonden Kraushaar plötzlich fest. Ob das ein gutes Zeichen war?

War es nicht.

***

Snape hatte gerade die Stunde beendet, da fiel aus dem Nichts ein Brief auf das Pult. Snape öffnete ihn, las, runzelte die Stirn. Etwas blasser sah er auf einmal auch aus. Schweigend warf er den Brief zu Hermine.

"Hermine, Severus,

Bitte kommt im Anschluss an diese Stunde in mein Büro.

Albus"

"Na dann", meinte Hermine, "gehen wir."

Schweigend liefen sie durch die Gänge, bis sie endlich vor dem Wasserspeier hielten, der Dumbledores Büro bewachte.

"Caprisonne"

Die Treppe begann sich zu drehen und nahm die beiden Delinquenten mit. Auf ihren Gesichtern lag beinahe so etwas wie Schuldbewusstsein, als sie Dumbledore gegenübertraten. Zu ihrer Überraschung begrüßte dieser sie jedoch mit einem freundlichen Lächeln.

"Ah, Hermine, Severus, wie schön. Wie kommt ihr mit den neuen Umständen zurecht?"

Snape schwieg beharrlich. Schließlich kam von Hermine eine zögerliche Antwort.

"Ach, es geht so. bisschen gewöhnungsbedürftig."

Dumbledore nickte. "Und du, Severus?"

So direkt angesprochen, musste er reagieren. "Direktor, ich habe Ihnen meine Ansicht zu diesem Thema bereits mitgeteilt."

"Ja. Trotzdem, fürchte ich, wirst du dich mit der Situation arrangieren müssen, Severus. Ich habe euch gerufen, um euch vorzuwarnen, dass irgendwann in den nächsten Wochen eine Abordnung aus Leuten vom Ministerium sowie Durmstrang und Beauxbatons eintreffen wird. Ich habe meinen Kollegen mitgeteilt, dass wir diese Lehrmethode hier in Hogwarts ausprobieren und sie haben großes Interesse."

"Aber Sir", verwunderte sich Hermione, "Sie sagten doch, die Methode sei auf dem Kontinent bereits erfolgreich getestet worden?"

"Allerdings", erklärte Dumbledore. "Aber nur in Muggelschulen. Jedenfalls sollten Sie die verbleibende Zeit nutzen, um sich aufeinander einzustimmen. Und nicht", sein Lächeln wurde unergründlich, "sich durchmogeln, indem sie im Unterricht des andern nur herumsitzen. Das wäre allerdings Zeitverschwendung, Severus, da gebe ich dir vollkommen Recht."

Hermine wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Woher wusste Dumbledore das jetzt schon wieder?

Snape fasste sich schneller. "Dann bitte ich Sie, uns jetzt zu entschuldigen, Direktor. Es sei denn, Sie möchten noch etwas?"

"Nein, ihr könnt gehen."

***

In gebührendem Abstand vom Büro des Direktors blieb Hermine plötzlich stehen. Wie als wäre sie völlig erschöpft, lehnte sie sich mit einem Seufzer gegen die Wand.

"Was ist los?" erkundigte sich Snape mürrisch.

"Ich habe mich lediglich gefragt, wie wir jemals zusammenarbeiten sollen."

Severus Snape zuckte mit den Achseln. Hermine fuhr fort:

"Ich meine, wir kriegen uns jedes Mal in die Haare. Denken Sie nur an gestern! Worüber haben wir uns da eigentlich gestritten? Ich weiß es nicht mehr. Sie?"

"Heute haben wir uns noch nicht gestritten", stellte Snape sachlich fest.

"Ja, aber das liegt gewiss nicht an Ihnen!" fauchte Hermine. "Ihre Art, mit Schülern umzuspringen ist so was von widerlich, ich wäre zwischendurch am liebsten aufgesprungen und hätte Ihnen den Mund zugehalten! Unfair sind Sie außerdem -"

"Es reicht!" knurrte Snape. "Was fällt Ihnen ein, meine Unterrichtsmethoden zu kritisieren?"

"Sehen Sie, und schon streiten wir uns wieder", konstatierte Hermine zynisch.

"Sie haben angefangen!"

"Sie haben die Ursache gegeben!"

"Meine Unterrichtsmethoden gehen Sie nichts an!"

"Leider doch", widersprach Hermine. "Wenn wir gemeinsam unterrichten müssen, kann ich ein derartiges Verhalten nicht dulden. Aber das führt jetzt zu nichts. Wir sollten uns erst einmal wieder abregen."

Plötzlich schien Snape einzulenken.

"Kommen Sie nach dem Abendessen in meine Wohnung, dort können wir alles Weitere besprechen", schlug er vor.

Hermine nickte, dann trennten sie sich.

To be continued.

A/N: Ich hoffe, das war jetzt nicht zuuu langweilig? Aber das nächste Kapitel ist schon so gut wie fertig und wird auf jeden Fall besser (meine Meinung)...

Ach ja: Jack Vettriano ist ein schottischer Maler, dessen Bilder ich super gerne mag. Und Patronii ist die Mehrzahl von Patronus (soweit ich weiß... ich habe kein Latein :-)