Disclaimer: Wer ihn als erstes runtergebetet hat, bekommt ´n Keks J
A/N: *ganz vorsichtig um die Ecke schauend* - Bitte nicht böse sein! Ich hatte ja sooo viel zu tun und mir ist auch gar nichts eingefallen. Ich hoffe aber, dass es heute Abend klappt ;-)
Außerdem: Tantalus war der Typ, den sie im Hades damit gequält haben, das sein Essen und Trinken immer vor ihm zurückgewichen ist. Sisyphos war der mit dem Stein, der immer wieder runterrollte, wenn er ihn gerade auf die Bergspitze gewuchtet hatte. Danke an Simy für die Idee!
Vielen Dank an meine Reviewer weihnachtskeks3, sweetkitty04, nici1807, caracinous, Sally, Herm84, FaFa, DarkAngel und Megchen!!!
@Herm84: Du hast es erfasst!
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Ermattet breitete Hermine sich in der dunkelgrünen Bettwäsche aus. Severus lag rechts neben ihr auf der Seite, dahingegossen wie eine Katze in der Sonne. Vorsichtig streckte er seine Hand aus und berührte Hermines Hüfte. Sie lächelte erschöpft und kicherte ein wenig, als er über ihren Bauch fuhr und sie kitzelte. Sie schloss die Augen und genoss das Leben, das gerade so wundervoll pulsierend dahinströmte. Dann verschwand seine Hand plötzlich wieder und sie spürte, wie er sich neben ihr bewegte. Erwartungsvoll öffnete sie die Augen und musste feststellen, dass sie auf einmal die einzige nackte Person im Raum war:
Severus Snape hatte sich angezogen und jetzt wusste Hermine auch, wie er das mit den Knöpfen bewältigte – er zauberte. Ganz einfach, total langweilig…
So offen seinen Blicken ausgesetzt, fühlte Hermine sich dann doch nicht besonders wohl, weshalb sie nach ihren Klamotten zu kramen begann. Sie fand sie am Fußboden neben dem Bett und schlüpfte rasch hinein.
Die Stille, nur durchbrochen vom Geraschel ihrer Kleidung, war merkwürdig. Da kam Hermine eine Idee. Sie hob die Hand und schnipste, während sie sich gleichzeitig auf den Soundtrack von „The Rock" konzentrierte.
Es funktionierte – aus allen Ecken drang mit einem Mal Hummel gets the Rocks.
Severus, der am Torbogen lehnte und sie beobachtete, hob anerkennend eine Augenbraue.
„Sie scheinen sich ja recht schnell heimisch zu fühlen, Hermine."
Sie zuckte zur Antwort nur mit der Schulter und zog sich weiter an.
Endlich saß auch der Pullover dort, wo er hingehörte. Hermine richtete sich auf und blickte den Tränkemeister fragend an.
„Was nun?"
„Was Sie jetzt tun, weiß ich nicht", kam es kühl vom Vorhang. „Ich werde mich um Roy kümmern, gleich nachdem ich Sie zur Türe geleitet habe." Damit öffnete er den Vorhang und wies mit einer leichten Verbeugung in die Halle hinaus.
Hermine schritt an ihm vorbei, blieb aber in der Mitte der Halle stehen und sagte:
„Ich werde mich gemeinsam mit Ihnen um Roy kümmern. Er geht mich mindestens so viel an wie Sie."
Snape verdrehte die Augen. „Sie riskieren damit Ihre Arbeitsstelle, das ist Ihnen schon klar?
"Mir egal."
„Sagen Sie, Hermine – dieser gryffindorsche Drang, den eigenen Mut zur Schau zu stellen, wird der nicht irgendwann lästig?"
„Nein, gar nicht. Und wie ist das mit Slytherins Boshaftigkeit?"
Snapes Antwort bestand aus einem absichtlich gekünstelten Lachen.
„Was haben Sie eigentlich mit Roy vor?", fuhr Hermine im Plauderton fort. „Wollen Sie nach der „Prometheus"-Version jetzt mit den Tantalus-Qualen weitermachen? Oder doch eher Sisyphos?"
Doch Snapes Gesicht war abweisend. „Sie verkennen wie üblich vollkommen den Ernst der Lage, Hermine. Dies ist nichts, wofür Sie am Ende noch Hauspunkte bekommen und als Heldin gefeiert werden."
Hermine fühlte sich mit einem Male elend. Bedrückt ließ sie sich auf dem weißen Sofa nieder und schlang ihre Arme um sich. Sollte es so sein? Sollte ihre Zuneigung zu diesem Mann ihr nur Trauer bringen? Aber er hatte sie doch geliebt!
Hatte er?
Ein Verdacht keimte in der jungen Hexe … was, wenn er sie nur benutzt hatte? Wenn sie auf ihn hereingefallen war, wie so viele zuvor auf Roy hineingefallen waren?
//Vom Regen in die Traufe…//
Sie hörte, wie seine Füße über den Steinfußboden schlichen. Den Kopf hebend, sah sie ihn gerade noch hinter einem der Vorhänge verschwinden. Als er auch nach ein paar Minuten nicht wieder kam, erhob Hermine sich und folgte ihm.
Sie durchschritt den Gewölbebogen und fand hinter dem Vorhang eine kleine Zaubertrank-Küche. Severus rührte in einem Kessel und blickte dabei konzentriert auf seine Taschenuhr.
„Was brauen Sie da zusammen?", erkundigte Hermine sich leise. Die schwarze Gestalt am Feuer zuckte zusammen und zischte dann:
„Es ist erschreckend, dass ausgerechnet Sie das nicht erkennen, Hermine!"
Hermine gesellte sich an seine Seite und blickte in den Kessel, in dem es lustig köchelte. Der Trank war gerade gelblich, färbte sich aber langsam rot, während Snape noch etwas hineinstreute, was Hermine als Bilsenkrautsamen identifizerte.
Hermine schauderte sichtlich und fragte:
„Wen wollen Sie denn damit vergiften?"
„Na Sie natürlich", antwortete Snape ohne mit der Wimper zu zucken. Gleich darauf nahm er das Gebräu vom Feuer und füllte es in einen Becher um. Er pustete noch ein bisschen, dann hielt er ihr den Becher hin.
„Trinken Sie. Je heißer, desto besser."
Hermine starrte ihren Kollegen entsetzt an. Sie sollte was? Dieses Gebräu trinken?
„Ich bin doch nicht bescheuert", gab sie, zugegeben wenig charmant, zurück.
„Anscheinend doch. Aber bitte, wie Sie wünschen. Ich zwinge Sie nicht." Mit einem grandios beleidigten Gesichtsausdruck platzierte Snape den Becher neben dem Feuer und rauschte an Hermine vorbei, zurück in die Halle.
Hermine stand einen Moment verdattert da, dann schnappte sie sich die Tasse und nahm deren Inhalt genauer unter die Lupe. Bilsenkrautsamen waren drin, das wusste sie schon mal. Die Farbe war rot – eher ungewöhnlich für einen Trank. Was konnte es bloß sein???
Rot…
Sadebaum? Sie wusste, dass dieser Baum in Verbindung mit einigen anderen Pflanzen eine rote Färbung verursachen konnte.
Als nächstes die Geruchsprobe – sehr merkwürdig. Eindeutig Rosen, mit einem Hauch von Marzipan. Sollte das etwa ein Liebestrank sein? Hermine schüttelte innerlich den Kopf. Liebestränke waren verboten (ob Snape sich dadurch würde aufhalten lassen?) und in diesem Fall auch nicht unbedingt nötig…
Moment mal.
Liebestrank? Das nicht, aber vielleicht…
Sie stippte den kleinen Finger hinein und probierte vorsichtig. Der Trank schmeckte bitter-süßlich, eben ein wenig nach Marzipan und Bittermandel. Sie erkannte den Geschmack von einer Variante, die sie selbst manchmal zubereitete.
Sie hob den Becher entschlossen an die Lippen und trank.
Ein leichter Schauer durchrieselte sie vom Kopf bis zu den Füßen. Sie platzierte den Becher wieder auf der Arbeitsfläche und verließ dann das kleine Laboratorium Richtung Saal. Von dort aus begab sich Hermine schnurstracks zu dem Bogen, hinter dem Roy verborgen gewesen war. Sie schob den Vorhang beiseite und betrachteten die Szene, die sich ihren Augen darbot.
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To be continued…
A/N: Was hättet ihr denn gerne für Roy?
