8. Kapitel
Als sie vor dem Haus ankamen, stellte Kevin seinen Wagen ab. Er stieg aus und wollte die Frau aus dem Auto holen. Phoebe stieg ebenfalls aus und meinte "Warte, du musst sie nicht hineintragen, ich kann meinen Schwager holen."
Kevin schaute sie böse an und erklärte ihr in einem Ton, der keine Widerrede duldete. "Ich trage sie hinein, okay." Er hob sie hoch und ging auf den Eingang zu.
Was würden die anderen nur denken, wenn sie hier mit Cole ankommt dachte sich Phoebe unbehaglich, als sie ihm hinterher eilte. Aber sie hatte keine andere Möglichkeit gehabt, dass mussten sie einsehen. An der Tür hatte sie ihn wieder eingeholt und schob sich an ihm vorbei, um sie zu öffnen. Augenblicklich kamen ihr Paige, Piper und Leo entgegen.
Als Paige die eigenartige Nachricht von Phoebe erhalten hatte, war sie sofort nach Hause gekommen und hatte Piper alles erzählt. Piper war beunruhigt gewesen, dass sie nichts von Phoebe gehört hatte, und sie hatten schließlich Leo gerufen. Sie konnten sich keinen Reim darauf machen, dass sich Phoebe nicht noch einmal gemeldet hatte und bisher noch nicht nach Hause gekommen war. Also hatten sie beunruhigt gewartet. Und nun ging die Tür auf und Phoebe kam herein unversehrt aber mit Cole im Schlepptau, der eine verletzte Frau trug. Die drei schauten sie ungläubig an.
"Wohin mit ihr?" fragte Kevin die drei, die dort wie erstarrt standen und ihn misstrauisch betrachteten.
"Ähm auf die Couch ins Wohnzimmer," meinte Phoebe und zeigte ihm den Weg. Als sie sich umdrehte sagte sie lautlos zu den anderen "Keine Sorge, alles ist in Ordnung, ich erzählte es euch später."
Kevin legte die Frau auf das Sofa und blickte zurück zu den anderen.
"Ja, also mein Schwager Leo, der Arzt," fügte Phoebe laut hinzu und schob Leo ins Wohnzimmer."Wird sich jetzt um sie kümmern." Leo betrat das Wohnzimmer und ging auf die Frau zu.
"Können sie ihr helfen?" fragte ihn Kevin, während er immer noch die verletzte Frau betrachtete.
"Also das kann er sicher" meinte Phoebe schnell und zog Kevin mit sich aus dem Zimmer. "Aber dafür ist er lieber alleine, dann kann er sich besser konzentrieren."
"Hat er überhaupt seinen Arztkoffer dabei," fragte Kevin als er aus dem Wohnzimmer heraus war, er versuchte sich umzuschauen, aber Phoebe zog ihn weiter auf die Tür zu. "Ich habe gar keinen gesehen."
"Ach der stand noch im Wohnzimmer, keine Sorge". Phoebe wusste, dass die anderen darauf brannten von ihr zu erfahren, was passiert war. Sie musste Cole so schnell wie möglich loswerden. "Also danke für alles," sagte sie zu ihm und setzte ihr freundlichstes Lächeln auf. "Es war wirklich nett, dass du mir geholfen hast, aber jetzt kommen wir alleine zurecht."
"Was?" Kevin glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, sie wollte ihn einfach so abschieben. "Also ich muss doch noch wissen, was mit der Frau wird, ich habe schließlich dabei geholfen, sie zu retten." Er zeigte entrüstet mit der Hand in Richtung des Wohnzimmers, irgendwas stimmte doch hier absolut nicht.
"Aber mein Mann bracht vielleicht etwas länger, wir wissen ja noch gar nicht was sie hat und wir wollen sie auch nicht aufhalten." meinte Piper freundlich aber bestimmt.
Kevin schaute die Schwestern irritiert an.
"Ja also dann," Phoebe öffnete die Tür.
Widerwillig ging Kevin hinaus "Aber ihr werdet mir doch Bescheid sagen, was aus der Frau geworden ist," meinte er unzufrieden.
"Sicher kein Problem" antwortete Phoebe zuvorkommend.
Kevin drehte sich um, als er sich an etwas erinnerte. "Du hast meine Nummer sicher noch gar nicht." Er griff in seine Tasche und holte seine neue Visitenkarte hervor. Bevor er sie Phoebe gab, hob er sie hoch und hielt sie in Richtung von Paige "sie sind endlich fertig" meinte er grinsend.
Phoebe nahm sie entgegen. "Danke!" meinte sie, "ich werde mich melden." Sie wollte gerade die Tür schließen, als Kevin noch etwas einfiel. "Was wird denn aus deinem Auto, soll ich dich nicht noch schnell hinfahren, dass ist kein großer Umweg für mich."
"Nein Danke, dass ist kein Problem, Paige wird mich fahren, nicht wahr Paige" sie drehte sich um.
"Ja wir regeln das schon" meinte diese.
"Na dann".
"Ja und nochmals danke." Phoebe schloss endgültig die Tür. Sie stöhnte erleichtert auf und drehte sich um. Paige und Piper schauten sie missbilligend an.
"Guckt nicht so, ich hatte keine andere Wahl, ich musste seine Hilfe annehmen."
Die beiden schienen nicht sehr überzeugt zu sein.
In diesem Moment kam Leo aus dem Wohnzimmer.
"Wie geht es ihr." fragte Phoebe, dankbar für die Ablenkung.
"Gut, ich konnte ihre Wunden heilen, aber was es mit der Flüssigkeit auf sich hatte?" er zuckte mit den Schultern.
"War es eine Art Gift?" fragte Piper.
"Nein, es besteht keine Gefahr für sie, die Substanz hat sich wieder aufgelöst, ich denke nur in einer höheren Dosis ist sie gefährlich, was sie sonst noch bewirkt, falls überhaupt, weiß ich nicht."
Die Schwestern dachten darüber nach, was dies bedeuten konnte. Als niemand etwas einfiel, wandte sie Piper wieder an Phoebe. "So, Phoebe, jetzt erzähl uns endlich von Anfang an, was passiert ist. Vielleicht wissen wir dann mehr."
"Na gut." Nachdem Phoebe den anderen von ihrer Vision und den Umständen erzählt hatte, warum sie Coles Hilfe annehmen musste, gingen die drei auf den Dachboden. Leo blieb bei der verletzten Frau, die bisher noch nicht erwacht war.
"Also ich finde es doch ganz schön gefährlich, dass du Cole um Hilfe gebeten hast." meinte Paige als sie oben angekommen waren.
"Was hätte ich denn tun sollen, dort war überall Polizei und ich musste doch in das Haus kommen. Außerdem habe ich ihn nicht um Hilfe gebeten, er hat mir von dem Hintereingang erzählt."
"Du hättest auch Leo oder mich rufen können." schlug Piper vor.
"Bei der vielen Polizei dort überall schien mir das keine gute Idee zu sein." Verteidigte sich Phoebe.
"Wie wäre es mit dem Auto?" meinte Paige.
"Wie ich schon sagte, ich hielt das für zu gefährlich, da gingen ständig Leute vorbei, die hätten etwas davon mitkriegen können." bekräftigte Phoebe.
Paige zuckte mit den Schultern, sie war da anderer Meinung.
"Woher wusste Cole eigentlich von dem Weg." wunderte sich Piper.
Phoebe dachte nach "ich weiß nicht, ich glaube das hat er mir nicht erzählt, merkwürdig."
"Die ganze Angelegenheit ist merkwürdig Phoebe" gab Piper zu bedenken. "Überleg doch mal, woher wusste die Polizei denn Bescheid."
"Vielleicht wurden sie von irgendjemand beobachtet."
"Ein Dämon und sein Opfer? Oh ja, die sind bestimmt die Straße entlanggegangen und sind dann in das Gebäude getreten, sehr wahrscheinlich." meinte Paige.
"Woher soll ich das denn wissen, auf jeden Fall war dort Polizei und Cole kannte den Weg." Sie schaute ihre Schwestern an. "Nein, trotz allem denke ich nicht, das er etwas damit zu tun hat. Er hatte von all dem wirklich gar keine Ahnung."
"Naja er hat uns schon öfter hinters Licht geführt."gab Paige zu bedenken.
"Also ich glaube das nicht." meinte Phoebe, obwohl sich sich auf einmal gar nicht mehr ganz so sicher war. "Lasst uns erst einmal ins Buch gucken."
"Wie sah der Dämon noch mal aus?"
Phoebe überlegte."Recht menschlich, aber er hatte grün leuchtende Augen, spitze Zähne und ebenso spitze lange Fingernägel, aus denen eine grüne Flüssigkeit tropfte."
Piper durchblätterte das Buch, während Phoebe noch etwas einfiel. "Ich denke es ist der selbe Dämon der vor einer Woche schon einmal bei diesem Mann auf dem Marktplatz zugeschlagen hat."
"Wie kommst du denn darauf?"
"Cole hat mir erzählt, dass sein Kollege grüne Flecken auf dem Boden gesehen hat, die aber auf den Fotos nicht zu erkennen waren. Und er hat in seinem Bericht geschrieben, dass das Opfer eigenartige Verletzungen hatte, die sich die Polizei nicht erklären konnte."
"Woher weißt du, was er geschrieben hat."
"Er hat mir seinen Artikel aus dem Daylight Express zum Lesen gegeben." Sie schaute ihre Schwestern an, was dachten die sich denn eigentlich?
"Ach, den hat er dir wohl gegeben, als du ihn mal wieder zufällig getroffen hast?" hakte Paige nach.
"Also ihr übertreibt wirklich, das war an dem Tag, als ich ihn das erste und einzige Mal beim Daylight Express getroffen habe."
"Wenn du das sagst." meinte Paige.
Piper sah währenddessen wieder in das Buch, das war Phoebes Sache, dachte sie sich, sie würde schon die richtige Entscheidung treffen. Da entdeckte sie endlich einen Dämon auf den Phoebes Beschreibung passen konnte. "Phoebe schau mal, war es dieser hier."
Phoebe schaute ihr über die Schulter, "ja genau, der war es. Quasta." las sie vor "Was steht denn da sonst noch über ihn?"
Aus dem Buch erfuhren sie, dass der Dämon die Erinnerung beeinflussen konnte, und dass sie den Dämon vernichten konnten, indem sie etwas der grünen Substanz mit anderen Zutaten vermischten. Leider musste Phoebe ihnen mitteilen, dass die grüne Flüssigkeit, die Coles Kollege gesehen hatte am nächsten Tag verschwunden war. Wohl oder übel mussten sie also heute noch einmal zu dem Haus zurück und probieren, noch etwas von der Substanz zu erwischen.
Währenddessen war Kevin schon wieder auf dem Weg zu seiner Zeitung. Er war immer noch wütend, dass er sich so einfach hatte abfertigen lassen. Sie hatte ihn ja quasi aus dem Haus geworfen, und das nachdem er ihr geholfen hatte diese Frau zu retten. Er konnte das alles nicht recht begreifen. Wieso hatte er sich das gefallen lassen? Ohne ihn hätte sie überhaupt keine Chance gehabt und dann hatte er sich wie ein lästiges Möbelstück vor die Tür stellen lassen.
Er hatte ein Recht darauf zu erfahren, was das alles sollte, wieso hatte sie die Frau eigenmächtig retten müssen, ohne die Hilfe der Polizei in Anspruch zu nehmen. Und wohin war der Entführer verschwunden, er hätte wetten können, das er ihn noch kurz gesehen hatte, bevor er den Raum betreten hatte, aber wohin sollte er dann verschwunden sein? Aber selbst wenn er schon früher geflohen war, dann hätte er ihm doch entgegen kommen müssen. Ihm rauchte der Kopf, das alles war wirklich nicht normal abgelaufen, ob das irgendwie mit der Korruptionsgeschichte zu tun hatte? Wollte sie ihren Freund beschützen? Aber nein, wie ein Entführer sah der nun wirklich nicht aus. Aber wer weiß, vielleicht ein Handlanger von ihm, aber was sollte er mit so einer Aktion bezwecken. Er konnte es sich nicht denken. Da fiel ihm plötzlich wieder Helen ein, er hatte ihr ja versprochen, ein Foto von dem Haus zu machen, mit all der Polizei war ihm dies unmöglich gewesen. Er hatte nicht die geringste Lust noch einmal zu dem Haus zu fahren, ebenso wenig wollte er aber Helen oder Peter von der ganzen Aktion berichten. Die würden sich gleich sonst was dabei denken. Eigentlich hatte er mit ihnen bisher über fast alles reden können, aber dieses Mal hatte er keine Lust dazu. Er seufzte und drehte wieder um, hoffentlich ist die Polizei schon weg dachte er sich als er den Weg zum Gebäude von Midlands New Hope antrat.
Paige teleportierte die 3 in den oberen Stock des Hauses, sie wollten erst einmal nachschauen, ob sich die Polizei schon verzogen hatte. Als sie durch das Fenster blickten, befanden sich keine Schaulustigen und keine Polizei mehr in der Nähe. Sie hörten kein Geräusch und darum machten sie sich auf den Weg, die verfallene Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Als sie an der Eingangstür vorbeikamen, sahen sie, dass diese aufgebrochen und notdürftig wieder verschlossen worden war. Sie folgten dem Korridor, bis sie zu dem Raum kamen, in dem der Dämon die Frau gefangen gehalten hatte. Die Polizei musste das Gebäude gründlich durchsucht haben, alle Türen standen offen und auf dem Boden sah man zahlreiche Fußabdrucke. Als sie den Raum erreichten, sah man das die Polizei auch dort gewesen sein musste.
Anscheinend hatten sie nichts von Interesse gefunden, den selbst das verrostete Messer lag noch an der Stelle in die Phoebe es geworfen hatte. Durch die Verletzungen, die der Dämon der Frau zugefügt hatte, war zu wenig Blut geflossen war, um auf dem Boden zu tropfen. Daher war die Polizei sicher davon ausgegangen, dass in diesem Haus kein Verbrechen verübt worden war, denn auch die grünliche Flüssigkeit war schon wieder verschwunden.
"So ein Ärger" meinte Paige, "wie lange bleibt denn diese blöde Flüssigkeit, bevor sie verschwindet?"
"Tja da müssen wir wohl leider bis zum nächsten Mal warten, bis der Dämon zuschlägt. Hoffentlich können wir dann den Unschuldigen retten und etwas von der Substanz an uns nehmen." hoffte Piper.
"Hier gibt es dann wohl nichts mehr zu sehen. Ich denke ich orbe uns wieder nach Hause."
"Orb euch beide nach Hause Paige, ich habe draußen noch meinen Wagen stehen. Ich fahre dann mit dem Auto nach Hause."
"Okay Phoebe, aber kommst du denn durch die Eingangstür?"
"Ja sie ist nur notdürftig verschlossen, von innen wird das kein Problem sein."
"Gut, wir treffen uns dann Zuhause." Paige und Piper verschwanden und Phoebe machte sich auf den Weg zum Ausgang. Von innen ließ sich die Tür wirklich leicht öffnen, Phoebe musste sich nur ein bisschen dagegen werfen und schon war sie offen. Als sie vor die Tür trat stand sie direkt Cole gegenüber. Wieso musste ihr das nur dauernd passieren, fragte sie sich genervt.
Kevin war gerade wieder bei dem Gebäude angekommen und hatte erleichtert festgestellt, dass die ganzen Leute verschwunden waren. Kritisch hatte er die aufgebrochene Tür betrachtet und beschlossen, dass man die Spuren davon mit etwas Glück auf dem Foto nicht würde erkennen können. Das einzige Problem waren die farbigen Absperrbänder davor. Er hatte sich gerade an die Arbeit gemacht, die Bänder zu entfernen, als er plötzlich Geräusche aus Richtung der Tür vernommen hatte. Er war näher herangetreten, als die Tür sich öffnete und Phoebe heraustrat. Er schaute sie entgeistert an "Was machst du denn wieder hier" fragte er sie überrascht.
Phoebe hatte sich schnell wieder gefangen. "Das gleiche könnte ich dich auch fragen" was hatte er hier nur wieder zu suchen, fragte sie sich.
Er war sich nicht schlüssig, ob er auf ihre Frage eingehen sollte, antwortete dann aber trotzdem "Ich sollte für Helen dieses Haus fotografieren, aber bei dem Menschenauflauf vorhin war das ja nicht möglich."
"Seit wann bist du auch noch Fotograf?" fragte Phoebe wenig überzeugt.
"Es soll kein professionelles Foto sein, nur eines für ihre Unterlagen." versuchte Kevin ihr zu erklären.
"Und warum interessiert sie dieses Haus?" erkundigte sich Phoebe.
Obwohl er sich fragte, warum er sich die Mühe machte, ihr alles zu erklären, wo sie ihm doch noch keine seiner Fragen richtig beantwortet hatte, erzählte er ihr von der Betrugsgeschichte, die Helen entdeckt hatte. "Und für dieses Gebäude zahlt die Stadt Gelder?" Phoebe konnte es nicht glauben.
"Ja, von außen sieht es schließlich recht respektabel aus, so dass keiner Verdacht geschöpft hat, aber von innen, naja du hast es ja selber gesehen."
"Und daher kanntest du auch den Weg in das Gebäude?"
"Hm ja, Helen hat ihn irgendwie gewusst, frag mich nicht woher sie ihn kannte." Er lächelte Phoebe entschuldigend an.
Die Sache wäre also geklärt, dachte sie sich und es hatte nichts mit Entführung und Dämonen zu tun. Irgendwie erleichterte sie das.
"Hör mal," meinte er plötzlich "also es könnte sein, also dein Freund, also Helen meint.." er brach ab, sollte er es hier tatsächlich sagen?
"Was?" sie lächelte ihn an "was willst du mir sagen?"
"Also du musst mir versprechen, dass du nichts davon erzählst, Helen bringt mich um, wenn ich ihre Geschichte verderbe." er sah sie auffordernd an.
"Gut, ich verspreche es." sie sah ihn gespannt an.
"Aber auch deinem Freund nicht!" fügte Kevin noch rasch hinzu.
Warum sollte sie Philip nichts erzählen, fragte sie sich, sagte dann aber "Versprochen!"
"Also," begann Kevin "Helen ist der Meinung das dein Freund in der Sache mit drin steckt."
"Philip?" Phoebe konnte es nicht glauben, sowas traute sie ihm einfach nicht zu. "Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Hat sie denn Beweise?"
"Naja Helen kam sein Name bekannt vor, sie meinte sie habe auch seine Unterschrift unter einigen Verträgen gesehen. Und sie ist der Meinung, dass er ihr wie so ein Typ vorkommt, der für seine Karriere alles machen würde."
"Sie denkt, sie glaubt, Beweise sind das ja wohl keine." Das hörte sich doch alles sehr vage an. Gut sie glaubte ihm die Geschichte mit Midlands New Hope, aber dass Philip darin verwickelt war konnte sie nicht so recht vorstellen. Obwohl, diese Helen hatte schon Recht, seine Karriere war Philip sehr wichtig, fast zu wichtig, für Phoebes Geschmack, aber dass er gleich bei Betrügereien mitmachen würde, nein, dafür war er einfach zu gesetzestreu.
"Ich wollte dich bloß warnen, so wie ich Helen kenne hat sie bald Beweise und dann könnte er vielleicht Probleme bekommen. Und da du schon mit deinem letzten ähem Mann Probleme hattest, wollte ich nicht, dass dir das noch einmal passiert."
"Ich passe schon auf mich auf." erklärte sie zickig.
"Okay, ich will nur nicht dass dir noch jemand wehtut." sagte er, und verstand selber nicht, warum sich bei ihr sein Beschützerinstinkt meldete.
"Danke, dass du mich gewarnt hast." sie sah ihn an und er merkte, dass sie das sogar ernst meinte.
"Keine Ursache" Kevin begann wieder damit die Bänder abzureißen. "Aber bitte erinnere dich an dein Versprechen, kein Wort an deinen Freund." Er schaute Phoebe an und erklärte es noch einmal. "Wenn er unschuldig ist, dann hat er nichts zu befürchten und wenn er mit drinsteckt, dann ist er sowieso der Falsche für dich."
"Du hältst wohl nicht viel von Ehrlichkeit in einer Beziehung." meinte sie kalt. Und fügte hinzu, bevor er etwas erwidern konnte. "Aber keine Sorge, ich habe es dir versprochen, und daran halte ich mich auch."
Sie schaute ihm eine Weile zu und fragte dann "Was machst du da überhaupt?"
"Hm ach, wegen dem Foto, ich will nicht das auf dem Foto diese Bänder zu sehen sind." Er hielt ihr eins entgegen. "Sie sind doch einfach zu auffällig. Und ich habe keine Lust Fragen hierzu zu beantworten."
Phoebe sah sich bemüßigt ihm zu helfen. Mit ihrer Hilfe entfernten sie die letzten Bänder und traten ein paar Schritte zurück. Kevin machte ein paar Fotos und sie begaben sich in Richtung ihrer Wagen.
"Wie geht es eigentlich der Frau?" fragte Kevin. "Konnte dein Schwager sie heilen?"
"Ja das konnte er zum Glück, sie wird wieder gesund."
"Was hatte sie denn?"
"Das konnte Leo leider auch noch nicht sagen," meinte Phoebe und fügte schnell hinzu "dazu sind noch einige Tests im Labor notwendig."
"Ja ich versteh schon, es waren aber schon sehr merkwürdige Verletzungen, die der Täter ihr zugefügt hat. Und ich verstehe auch gar nicht, was er damit bezwecken wollte." sagte Kevin ratlos.
Zu Phoebes Erleichterung waren sie bei ihren Wagen angekommen.
"Tja man weiß nie, was in solchen Verrückten vorgeht. Danke noch einmal für deine Hilfe." sie sah ihn noch einmal an und stieg ein. "Und Danke für deine Warnung, ich werde mich vorsehen." Sie schloss die Tür und fuhr los.
Er sah ihr hinterher. Er hatte ihr von der Betrugsgeschichte erzählt und sie gewarnt. Er hoffte sie würde sich vorsehen und es niemandem erzählen. Aber er vertraute ihr instinktiv, sie hatte es ihm versprochen, also würde sie es auch nicht tun. Erst jetzt bemerkte er das wieder nur er ihre Fragen beantwortete hatte, und sie seinen geschickt ausgewichen war. Darin war sie wirklich gut, dachte er anerkennend. Aber irgendwann würde er auch aus ihr alles herausbekommen. Das schwor er sich.
Als Piper und Paige wieder Zuhause angekommen waren, fanden sie Leo im Wohnzimmer vor. Die Frau war immer noch nicht erwacht. Sie erzählten ihm, dass sie keine grüne Substanz mehr gefunden hatten, als sie die Frau plötzlich bewegte. Sie stöhnte und richtete sich auf. Überrascht und erschreckt schaute sie die drei an. "Wer sind sie?" fragte sie vorsichtig.
"Regen sie sich nicht auf" versuchte sie Piper zu beruhigen und ging zu ihr hinüber. "Sie hatten einen Unfall, aber es wird alles wieder gut."
"Einen Unfall?" die Frau versuchte sich zu erinnern und fasste sich an den Kopf. "Ich kann mich an gar nichts erinnern, ich war gerade noch in meinem Zimmer und habe die Weihnachtsgeschenke eingepackt, als.."
"Was?" Piper schaute die Frau irritiert an. "Sie haben die Weihnachtsgeschenke eingepackt, aber wir haben Mai."
Die Frau schaute sie entgeistert an. "Nein es ist doch Dezember, oder etwa nicht?" sie schaute sich unruhig um.
"Sie sind noch ein bisschen durcheinander" versuchte Leo sie zu beruhigen. "Ruhen sie sich erst einmal etwas aus."
Die Frau legte sich wieder hin und schloss die Augen. "Vielleicht haben sie Recht."
Die drei verließen das Wohnzimmer. "Stand im Buch der Schatten nicht, das der Dämon die Erinnerung beeinflussen kann" fiel es Paige wieder ein. "Ich schaue am besten noch einmal genau im Buch nach." meinte sie und verschwand nach oben.
"Wo ist eigentlich Phoebe?" fragte Leo und blickte sich um.
"Sie wollte mit ihrem Wagen zurückfahren, ich hoffe nur sie hat die Eingangstür wirklich so einfach aufbekommen, wie sie glaubt." Leo sah seine Frau fragend an. "Die Tür war von außen provisorisch abgesperrt, aber Phoebe war davon überzeugt, dass sie sie leicht öffnen kann. Ich frage mich nur wo sie solange bleibt."
Doch Phoebe war unterdessen schon Zuhause angekommen. Sie stieg aus ihrem Auto und ging auf die Haustür zu. Sie hatte beschlossen, den anderen nichts davon zu erzählen, dass sie Cole noch einmal getroffen hatte. Sie würden nur falsche Rückschlüsse ziehen, redete sie sich ein. In ein paar Tagen würde sie ihnen erzählen, dass sie ihn angerufen hätte und dass er ihr dabei von der Betrugsgeschichte erzählt hatte. Sie war froh, dass sich seine Anwesenheit bei dem Gebäude so leicht aufgeklärt hatte. Was sie von dieser Betrugsgeschichte halten sollte wusste sie immer noch nicht genau, sie würde gerne Philip darüber ausfragen, aber sie hatte Cole versprochen es nicht zu tun. Und auch wenn sie nicht glaubte, dass Philip etwas damit zu tun hatte, so würde er vielleicht irgendetwas ausplaudern und das wollte sie nicht riskieren.
Zufrieden mit ihrem Entschluss ging sie hinein. Sie fand Leo und Piper im Flur vor, die immer wieder ein Blick auf die schlafende Frau warfen. Sie erzählten ihr, dass die Frau kurz aufgewacht war, doch als Piper ihr mehr erzählen wollte, kam Paige die Treppe hinunter "Diese Flüssigkeit beeinflusst die Erinnerung." fing Paige an zu erklären.
"Das wissen wir schon" meinte Piper ungeduldig. Paige merkt die Ungeduld der anderen, fing aber noch einmal mit ihren Erklärungen an. "Dieser Dämon hat, wie ihr ja schon wisst, die Fähigkeit Erinnerungen auszulöschen. Er spritzt dafür etwas von seiner grünen Substanz in die Opfer. Je mehr er ihnen injiziert, desto mehr zeitliche Erinnerungen verlieren die Opfer."
"Also bei einer geringen Menge vielleicht ein Monat, bei einer größeren Menge ein Jahr und so weiter." schlussfolgerte Leo.
"Und wenn er ihnen zu viel injiziert, wirkt diese Dosis tödlich. So war es wohl bei dem Mann letzte Woche." überlegte Phoebe.
"Das ist möglich, also hat unsere Unschuldige die Erinnerung an die letzten 5 Monate verloren?" fragte Piper nach.
"Es sieht ganz danach aus." meinte Leo.
"Wie erklären wir ihr dass bloß." überlegte Phoebe.
"Wie wär´s mit Gedächtnisverlust aufgrund des Unfalls." meinte Paige "Das kommt in letzter Zeit anscheinend häufiger vor."
"Naja, im Gegensatz zu Cole fehlen ihr nur ein paar Monate, und sie weiß wenigstens ihren Namen." gab Phoebe zu bedenken.
"Ja und ich denke es werden auch keine Nachwirkungen auftreten." fügte Leo hinzu.
Als die Frau wieder erwachte, teilten die vier ihr mit, dass tatsächlich schon Mai wäre. Sie aber durch den Unfall wohl eine Art zeitweilige Amnesie hatte. Da sie sich an ihren Namen und auch sonst an alles erinnern konnte, war sie nicht allzu verstört. Sie erzählte ihnen, dass sie Debra White hieß und für die Stadt arbeitete, was Phoebe aufhorchen ließ. Da sie erst Anfang des Jahres bei einer neuen Abteilung anfangen sollte, hatte sie Angst, da sie sich nun weder an ihre neuen Kollegen noch an ihre Arbeit dort würde erinnern können. Die Schwestern probierten sie zu beruhigen. Sie meinten mit der gewohnten Umgebung würde die Erinnerung schon wieder kommen. Sie wussten dass dies nicht stimmte, aber Debra glaubte ihnen. Sie wollte dann noch wissen, wo sie sie gefunden hatten und Phoebe erzählte ihr, dass sie sie beim Nachhauseweg am Straßenrand gefunden hätte. "Das war wohl wieder ein ganz mieser Fall von Fahrerflucht," fügte sie hinzu. "Sie sollten die Polizei davon in Kenntnis setzen, solche Leute darf man nicht entkommen lassen."
Debra stimmte zu und Phoebe brachte sie mit dem Auto zum Polizeirevier und sie trafen dort zum Glück auf Darryl.
Als sie vor dem Haus ankamen, stellte Kevin seinen Wagen ab. Er stieg aus und wollte die Frau aus dem Auto holen. Phoebe stieg ebenfalls aus und meinte "Warte, du musst sie nicht hineintragen, ich kann meinen Schwager holen."
Kevin schaute sie böse an und erklärte ihr in einem Ton, der keine Widerrede duldete. "Ich trage sie hinein, okay." Er hob sie hoch und ging auf den Eingang zu.
Was würden die anderen nur denken, wenn sie hier mit Cole ankommt dachte sich Phoebe unbehaglich, als sie ihm hinterher eilte. Aber sie hatte keine andere Möglichkeit gehabt, dass mussten sie einsehen. An der Tür hatte sie ihn wieder eingeholt und schob sich an ihm vorbei, um sie zu öffnen. Augenblicklich kamen ihr Paige, Piper und Leo entgegen.
Als Paige die eigenartige Nachricht von Phoebe erhalten hatte, war sie sofort nach Hause gekommen und hatte Piper alles erzählt. Piper war beunruhigt gewesen, dass sie nichts von Phoebe gehört hatte, und sie hatten schließlich Leo gerufen. Sie konnten sich keinen Reim darauf machen, dass sich Phoebe nicht noch einmal gemeldet hatte und bisher noch nicht nach Hause gekommen war. Also hatten sie beunruhigt gewartet. Und nun ging die Tür auf und Phoebe kam herein unversehrt aber mit Cole im Schlepptau, der eine verletzte Frau trug. Die drei schauten sie ungläubig an.
"Wohin mit ihr?" fragte Kevin die drei, die dort wie erstarrt standen und ihn misstrauisch betrachteten.
"Ähm auf die Couch ins Wohnzimmer," meinte Phoebe und zeigte ihm den Weg. Als sie sich umdrehte sagte sie lautlos zu den anderen "Keine Sorge, alles ist in Ordnung, ich erzählte es euch später."
Kevin legte die Frau auf das Sofa und blickte zurück zu den anderen.
"Ja, also mein Schwager Leo, der Arzt," fügte Phoebe laut hinzu und schob Leo ins Wohnzimmer."Wird sich jetzt um sie kümmern." Leo betrat das Wohnzimmer und ging auf die Frau zu.
"Können sie ihr helfen?" fragte ihn Kevin, während er immer noch die verletzte Frau betrachtete.
"Also das kann er sicher" meinte Phoebe schnell und zog Kevin mit sich aus dem Zimmer. "Aber dafür ist er lieber alleine, dann kann er sich besser konzentrieren."
"Hat er überhaupt seinen Arztkoffer dabei," fragte Kevin als er aus dem Wohnzimmer heraus war, er versuchte sich umzuschauen, aber Phoebe zog ihn weiter auf die Tür zu. "Ich habe gar keinen gesehen."
"Ach der stand noch im Wohnzimmer, keine Sorge". Phoebe wusste, dass die anderen darauf brannten von ihr zu erfahren, was passiert war. Sie musste Cole so schnell wie möglich loswerden. "Also danke für alles," sagte sie zu ihm und setzte ihr freundlichstes Lächeln auf. "Es war wirklich nett, dass du mir geholfen hast, aber jetzt kommen wir alleine zurecht."
"Was?" Kevin glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, sie wollte ihn einfach so abschieben. "Also ich muss doch noch wissen, was mit der Frau wird, ich habe schließlich dabei geholfen, sie zu retten." Er zeigte entrüstet mit der Hand in Richtung des Wohnzimmers, irgendwas stimmte doch hier absolut nicht.
"Aber mein Mann bracht vielleicht etwas länger, wir wissen ja noch gar nicht was sie hat und wir wollen sie auch nicht aufhalten." meinte Piper freundlich aber bestimmt.
Kevin schaute die Schwestern irritiert an.
"Ja also dann," Phoebe öffnete die Tür.
Widerwillig ging Kevin hinaus "Aber ihr werdet mir doch Bescheid sagen, was aus der Frau geworden ist," meinte er unzufrieden.
"Sicher kein Problem" antwortete Phoebe zuvorkommend.
Kevin drehte sich um, als er sich an etwas erinnerte. "Du hast meine Nummer sicher noch gar nicht." Er griff in seine Tasche und holte seine neue Visitenkarte hervor. Bevor er sie Phoebe gab, hob er sie hoch und hielt sie in Richtung von Paige "sie sind endlich fertig" meinte er grinsend.
Phoebe nahm sie entgegen. "Danke!" meinte sie, "ich werde mich melden." Sie wollte gerade die Tür schließen, als Kevin noch etwas einfiel. "Was wird denn aus deinem Auto, soll ich dich nicht noch schnell hinfahren, dass ist kein großer Umweg für mich."
"Nein Danke, dass ist kein Problem, Paige wird mich fahren, nicht wahr Paige" sie drehte sich um.
"Ja wir regeln das schon" meinte diese.
"Na dann".
"Ja und nochmals danke." Phoebe schloss endgültig die Tür. Sie stöhnte erleichtert auf und drehte sich um. Paige und Piper schauten sie missbilligend an.
"Guckt nicht so, ich hatte keine andere Wahl, ich musste seine Hilfe annehmen."
Die beiden schienen nicht sehr überzeugt zu sein.
In diesem Moment kam Leo aus dem Wohnzimmer.
"Wie geht es ihr." fragte Phoebe, dankbar für die Ablenkung.
"Gut, ich konnte ihre Wunden heilen, aber was es mit der Flüssigkeit auf sich hatte?" er zuckte mit den Schultern.
"War es eine Art Gift?" fragte Piper.
"Nein, es besteht keine Gefahr für sie, die Substanz hat sich wieder aufgelöst, ich denke nur in einer höheren Dosis ist sie gefährlich, was sie sonst noch bewirkt, falls überhaupt, weiß ich nicht."
Die Schwestern dachten darüber nach, was dies bedeuten konnte. Als niemand etwas einfiel, wandte sie Piper wieder an Phoebe. "So, Phoebe, jetzt erzähl uns endlich von Anfang an, was passiert ist. Vielleicht wissen wir dann mehr."
"Na gut." Nachdem Phoebe den anderen von ihrer Vision und den Umständen erzählt hatte, warum sie Coles Hilfe annehmen musste, gingen die drei auf den Dachboden. Leo blieb bei der verletzten Frau, die bisher noch nicht erwacht war.
"Also ich finde es doch ganz schön gefährlich, dass du Cole um Hilfe gebeten hast." meinte Paige als sie oben angekommen waren.
"Was hätte ich denn tun sollen, dort war überall Polizei und ich musste doch in das Haus kommen. Außerdem habe ich ihn nicht um Hilfe gebeten, er hat mir von dem Hintereingang erzählt."
"Du hättest auch Leo oder mich rufen können." schlug Piper vor.
"Bei der vielen Polizei dort überall schien mir das keine gute Idee zu sein." Verteidigte sich Phoebe.
"Wie wäre es mit dem Auto?" meinte Paige.
"Wie ich schon sagte, ich hielt das für zu gefährlich, da gingen ständig Leute vorbei, die hätten etwas davon mitkriegen können." bekräftigte Phoebe.
Paige zuckte mit den Schultern, sie war da anderer Meinung.
"Woher wusste Cole eigentlich von dem Weg." wunderte sich Piper.
Phoebe dachte nach "ich weiß nicht, ich glaube das hat er mir nicht erzählt, merkwürdig."
"Die ganze Angelegenheit ist merkwürdig Phoebe" gab Piper zu bedenken. "Überleg doch mal, woher wusste die Polizei denn Bescheid."
"Vielleicht wurden sie von irgendjemand beobachtet."
"Ein Dämon und sein Opfer? Oh ja, die sind bestimmt die Straße entlanggegangen und sind dann in das Gebäude getreten, sehr wahrscheinlich." meinte Paige.
"Woher soll ich das denn wissen, auf jeden Fall war dort Polizei und Cole kannte den Weg." Sie schaute ihre Schwestern an. "Nein, trotz allem denke ich nicht, das er etwas damit zu tun hat. Er hatte von all dem wirklich gar keine Ahnung."
"Naja er hat uns schon öfter hinters Licht geführt."gab Paige zu bedenken.
"Also ich glaube das nicht." meinte Phoebe, obwohl sich sich auf einmal gar nicht mehr ganz so sicher war. "Lasst uns erst einmal ins Buch gucken."
"Wie sah der Dämon noch mal aus?"
Phoebe überlegte."Recht menschlich, aber er hatte grün leuchtende Augen, spitze Zähne und ebenso spitze lange Fingernägel, aus denen eine grüne Flüssigkeit tropfte."
Piper durchblätterte das Buch, während Phoebe noch etwas einfiel. "Ich denke es ist der selbe Dämon der vor einer Woche schon einmal bei diesem Mann auf dem Marktplatz zugeschlagen hat."
"Wie kommst du denn darauf?"
"Cole hat mir erzählt, dass sein Kollege grüne Flecken auf dem Boden gesehen hat, die aber auf den Fotos nicht zu erkennen waren. Und er hat in seinem Bericht geschrieben, dass das Opfer eigenartige Verletzungen hatte, die sich die Polizei nicht erklären konnte."
"Woher weißt du, was er geschrieben hat."
"Er hat mir seinen Artikel aus dem Daylight Express zum Lesen gegeben." Sie schaute ihre Schwestern an, was dachten die sich denn eigentlich?
"Ach, den hat er dir wohl gegeben, als du ihn mal wieder zufällig getroffen hast?" hakte Paige nach.
"Also ihr übertreibt wirklich, das war an dem Tag, als ich ihn das erste und einzige Mal beim Daylight Express getroffen habe."
"Wenn du das sagst." meinte Paige.
Piper sah währenddessen wieder in das Buch, das war Phoebes Sache, dachte sie sich, sie würde schon die richtige Entscheidung treffen. Da entdeckte sie endlich einen Dämon auf den Phoebes Beschreibung passen konnte. "Phoebe schau mal, war es dieser hier."
Phoebe schaute ihr über die Schulter, "ja genau, der war es. Quasta." las sie vor "Was steht denn da sonst noch über ihn?"
Aus dem Buch erfuhren sie, dass der Dämon die Erinnerung beeinflussen konnte, und dass sie den Dämon vernichten konnten, indem sie etwas der grünen Substanz mit anderen Zutaten vermischten. Leider musste Phoebe ihnen mitteilen, dass die grüne Flüssigkeit, die Coles Kollege gesehen hatte am nächsten Tag verschwunden war. Wohl oder übel mussten sie also heute noch einmal zu dem Haus zurück und probieren, noch etwas von der Substanz zu erwischen.
Währenddessen war Kevin schon wieder auf dem Weg zu seiner Zeitung. Er war immer noch wütend, dass er sich so einfach hatte abfertigen lassen. Sie hatte ihn ja quasi aus dem Haus geworfen, und das nachdem er ihr geholfen hatte diese Frau zu retten. Er konnte das alles nicht recht begreifen. Wieso hatte er sich das gefallen lassen? Ohne ihn hätte sie überhaupt keine Chance gehabt und dann hatte er sich wie ein lästiges Möbelstück vor die Tür stellen lassen.
Er hatte ein Recht darauf zu erfahren, was das alles sollte, wieso hatte sie die Frau eigenmächtig retten müssen, ohne die Hilfe der Polizei in Anspruch zu nehmen. Und wohin war der Entführer verschwunden, er hätte wetten können, das er ihn noch kurz gesehen hatte, bevor er den Raum betreten hatte, aber wohin sollte er dann verschwunden sein? Aber selbst wenn er schon früher geflohen war, dann hätte er ihm doch entgegen kommen müssen. Ihm rauchte der Kopf, das alles war wirklich nicht normal abgelaufen, ob das irgendwie mit der Korruptionsgeschichte zu tun hatte? Wollte sie ihren Freund beschützen? Aber nein, wie ein Entführer sah der nun wirklich nicht aus. Aber wer weiß, vielleicht ein Handlanger von ihm, aber was sollte er mit so einer Aktion bezwecken. Er konnte es sich nicht denken. Da fiel ihm plötzlich wieder Helen ein, er hatte ihr ja versprochen, ein Foto von dem Haus zu machen, mit all der Polizei war ihm dies unmöglich gewesen. Er hatte nicht die geringste Lust noch einmal zu dem Haus zu fahren, ebenso wenig wollte er aber Helen oder Peter von der ganzen Aktion berichten. Die würden sich gleich sonst was dabei denken. Eigentlich hatte er mit ihnen bisher über fast alles reden können, aber dieses Mal hatte er keine Lust dazu. Er seufzte und drehte wieder um, hoffentlich ist die Polizei schon weg dachte er sich als er den Weg zum Gebäude von Midlands New Hope antrat.
Paige teleportierte die 3 in den oberen Stock des Hauses, sie wollten erst einmal nachschauen, ob sich die Polizei schon verzogen hatte. Als sie durch das Fenster blickten, befanden sich keine Schaulustigen und keine Polizei mehr in der Nähe. Sie hörten kein Geräusch und darum machten sie sich auf den Weg, die verfallene Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Als sie an der Eingangstür vorbeikamen, sahen sie, dass diese aufgebrochen und notdürftig wieder verschlossen worden war. Sie folgten dem Korridor, bis sie zu dem Raum kamen, in dem der Dämon die Frau gefangen gehalten hatte. Die Polizei musste das Gebäude gründlich durchsucht haben, alle Türen standen offen und auf dem Boden sah man zahlreiche Fußabdrucke. Als sie den Raum erreichten, sah man das die Polizei auch dort gewesen sein musste.
Anscheinend hatten sie nichts von Interesse gefunden, den selbst das verrostete Messer lag noch an der Stelle in die Phoebe es geworfen hatte. Durch die Verletzungen, die der Dämon der Frau zugefügt hatte, war zu wenig Blut geflossen war, um auf dem Boden zu tropfen. Daher war die Polizei sicher davon ausgegangen, dass in diesem Haus kein Verbrechen verübt worden war, denn auch die grünliche Flüssigkeit war schon wieder verschwunden.
"So ein Ärger" meinte Paige, "wie lange bleibt denn diese blöde Flüssigkeit, bevor sie verschwindet?"
"Tja da müssen wir wohl leider bis zum nächsten Mal warten, bis der Dämon zuschlägt. Hoffentlich können wir dann den Unschuldigen retten und etwas von der Substanz an uns nehmen." hoffte Piper.
"Hier gibt es dann wohl nichts mehr zu sehen. Ich denke ich orbe uns wieder nach Hause."
"Orb euch beide nach Hause Paige, ich habe draußen noch meinen Wagen stehen. Ich fahre dann mit dem Auto nach Hause."
"Okay Phoebe, aber kommst du denn durch die Eingangstür?"
"Ja sie ist nur notdürftig verschlossen, von innen wird das kein Problem sein."
"Gut, wir treffen uns dann Zuhause." Paige und Piper verschwanden und Phoebe machte sich auf den Weg zum Ausgang. Von innen ließ sich die Tür wirklich leicht öffnen, Phoebe musste sich nur ein bisschen dagegen werfen und schon war sie offen. Als sie vor die Tür trat stand sie direkt Cole gegenüber. Wieso musste ihr das nur dauernd passieren, fragte sie sich genervt.
Kevin war gerade wieder bei dem Gebäude angekommen und hatte erleichtert festgestellt, dass die ganzen Leute verschwunden waren. Kritisch hatte er die aufgebrochene Tür betrachtet und beschlossen, dass man die Spuren davon mit etwas Glück auf dem Foto nicht würde erkennen können. Das einzige Problem waren die farbigen Absperrbänder davor. Er hatte sich gerade an die Arbeit gemacht, die Bänder zu entfernen, als er plötzlich Geräusche aus Richtung der Tür vernommen hatte. Er war näher herangetreten, als die Tür sich öffnete und Phoebe heraustrat. Er schaute sie entgeistert an "Was machst du denn wieder hier" fragte er sie überrascht.
Phoebe hatte sich schnell wieder gefangen. "Das gleiche könnte ich dich auch fragen" was hatte er hier nur wieder zu suchen, fragte sie sich.
Er war sich nicht schlüssig, ob er auf ihre Frage eingehen sollte, antwortete dann aber trotzdem "Ich sollte für Helen dieses Haus fotografieren, aber bei dem Menschenauflauf vorhin war das ja nicht möglich."
"Seit wann bist du auch noch Fotograf?" fragte Phoebe wenig überzeugt.
"Es soll kein professionelles Foto sein, nur eines für ihre Unterlagen." versuchte Kevin ihr zu erklären.
"Und warum interessiert sie dieses Haus?" erkundigte sich Phoebe.
Obwohl er sich fragte, warum er sich die Mühe machte, ihr alles zu erklären, wo sie ihm doch noch keine seiner Fragen richtig beantwortet hatte, erzählte er ihr von der Betrugsgeschichte, die Helen entdeckt hatte. "Und für dieses Gebäude zahlt die Stadt Gelder?" Phoebe konnte es nicht glauben.
"Ja, von außen sieht es schließlich recht respektabel aus, so dass keiner Verdacht geschöpft hat, aber von innen, naja du hast es ja selber gesehen."
"Und daher kanntest du auch den Weg in das Gebäude?"
"Hm ja, Helen hat ihn irgendwie gewusst, frag mich nicht woher sie ihn kannte." Er lächelte Phoebe entschuldigend an.
Die Sache wäre also geklärt, dachte sie sich und es hatte nichts mit Entführung und Dämonen zu tun. Irgendwie erleichterte sie das.
"Hör mal," meinte er plötzlich "also es könnte sein, also dein Freund, also Helen meint.." er brach ab, sollte er es hier tatsächlich sagen?
"Was?" sie lächelte ihn an "was willst du mir sagen?"
"Also du musst mir versprechen, dass du nichts davon erzählst, Helen bringt mich um, wenn ich ihre Geschichte verderbe." er sah sie auffordernd an.
"Gut, ich verspreche es." sie sah ihn gespannt an.
"Aber auch deinem Freund nicht!" fügte Kevin noch rasch hinzu.
Warum sollte sie Philip nichts erzählen, fragte sie sich, sagte dann aber "Versprochen!"
"Also," begann Kevin "Helen ist der Meinung das dein Freund in der Sache mit drin steckt."
"Philip?" Phoebe konnte es nicht glauben, sowas traute sie ihm einfach nicht zu. "Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Hat sie denn Beweise?"
"Naja Helen kam sein Name bekannt vor, sie meinte sie habe auch seine Unterschrift unter einigen Verträgen gesehen. Und sie ist der Meinung, dass er ihr wie so ein Typ vorkommt, der für seine Karriere alles machen würde."
"Sie denkt, sie glaubt, Beweise sind das ja wohl keine." Das hörte sich doch alles sehr vage an. Gut sie glaubte ihm die Geschichte mit Midlands New Hope, aber dass Philip darin verwickelt war konnte sie nicht so recht vorstellen. Obwohl, diese Helen hatte schon Recht, seine Karriere war Philip sehr wichtig, fast zu wichtig, für Phoebes Geschmack, aber dass er gleich bei Betrügereien mitmachen würde, nein, dafür war er einfach zu gesetzestreu.
"Ich wollte dich bloß warnen, so wie ich Helen kenne hat sie bald Beweise und dann könnte er vielleicht Probleme bekommen. Und da du schon mit deinem letzten ähem Mann Probleme hattest, wollte ich nicht, dass dir das noch einmal passiert."
"Ich passe schon auf mich auf." erklärte sie zickig.
"Okay, ich will nur nicht dass dir noch jemand wehtut." sagte er, und verstand selber nicht, warum sich bei ihr sein Beschützerinstinkt meldete.
"Danke, dass du mich gewarnt hast." sie sah ihn an und er merkte, dass sie das sogar ernst meinte.
"Keine Ursache" Kevin begann wieder damit die Bänder abzureißen. "Aber bitte erinnere dich an dein Versprechen, kein Wort an deinen Freund." Er schaute Phoebe an und erklärte es noch einmal. "Wenn er unschuldig ist, dann hat er nichts zu befürchten und wenn er mit drinsteckt, dann ist er sowieso der Falsche für dich."
"Du hältst wohl nicht viel von Ehrlichkeit in einer Beziehung." meinte sie kalt. Und fügte hinzu, bevor er etwas erwidern konnte. "Aber keine Sorge, ich habe es dir versprochen, und daran halte ich mich auch."
Sie schaute ihm eine Weile zu und fragte dann "Was machst du da überhaupt?"
"Hm ach, wegen dem Foto, ich will nicht das auf dem Foto diese Bänder zu sehen sind." Er hielt ihr eins entgegen. "Sie sind doch einfach zu auffällig. Und ich habe keine Lust Fragen hierzu zu beantworten."
Phoebe sah sich bemüßigt ihm zu helfen. Mit ihrer Hilfe entfernten sie die letzten Bänder und traten ein paar Schritte zurück. Kevin machte ein paar Fotos und sie begaben sich in Richtung ihrer Wagen.
"Wie geht es eigentlich der Frau?" fragte Kevin. "Konnte dein Schwager sie heilen?"
"Ja das konnte er zum Glück, sie wird wieder gesund."
"Was hatte sie denn?"
"Das konnte Leo leider auch noch nicht sagen," meinte Phoebe und fügte schnell hinzu "dazu sind noch einige Tests im Labor notwendig."
"Ja ich versteh schon, es waren aber schon sehr merkwürdige Verletzungen, die der Täter ihr zugefügt hat. Und ich verstehe auch gar nicht, was er damit bezwecken wollte." sagte Kevin ratlos.
Zu Phoebes Erleichterung waren sie bei ihren Wagen angekommen.
"Tja man weiß nie, was in solchen Verrückten vorgeht. Danke noch einmal für deine Hilfe." sie sah ihn noch einmal an und stieg ein. "Und Danke für deine Warnung, ich werde mich vorsehen." Sie schloss die Tür und fuhr los.
Er sah ihr hinterher. Er hatte ihr von der Betrugsgeschichte erzählt und sie gewarnt. Er hoffte sie würde sich vorsehen und es niemandem erzählen. Aber er vertraute ihr instinktiv, sie hatte es ihm versprochen, also würde sie es auch nicht tun. Erst jetzt bemerkte er das wieder nur er ihre Fragen beantwortete hatte, und sie seinen geschickt ausgewichen war. Darin war sie wirklich gut, dachte er anerkennend. Aber irgendwann würde er auch aus ihr alles herausbekommen. Das schwor er sich.
Als Piper und Paige wieder Zuhause angekommen waren, fanden sie Leo im Wohnzimmer vor. Die Frau war immer noch nicht erwacht. Sie erzählten ihm, dass sie keine grüne Substanz mehr gefunden hatten, als sie die Frau plötzlich bewegte. Sie stöhnte und richtete sich auf. Überrascht und erschreckt schaute sie die drei an. "Wer sind sie?" fragte sie vorsichtig.
"Regen sie sich nicht auf" versuchte sie Piper zu beruhigen und ging zu ihr hinüber. "Sie hatten einen Unfall, aber es wird alles wieder gut."
"Einen Unfall?" die Frau versuchte sich zu erinnern und fasste sich an den Kopf. "Ich kann mich an gar nichts erinnern, ich war gerade noch in meinem Zimmer und habe die Weihnachtsgeschenke eingepackt, als.."
"Was?" Piper schaute die Frau irritiert an. "Sie haben die Weihnachtsgeschenke eingepackt, aber wir haben Mai."
Die Frau schaute sie entgeistert an. "Nein es ist doch Dezember, oder etwa nicht?" sie schaute sich unruhig um.
"Sie sind noch ein bisschen durcheinander" versuchte Leo sie zu beruhigen. "Ruhen sie sich erst einmal etwas aus."
Die Frau legte sich wieder hin und schloss die Augen. "Vielleicht haben sie Recht."
Die drei verließen das Wohnzimmer. "Stand im Buch der Schatten nicht, das der Dämon die Erinnerung beeinflussen kann" fiel es Paige wieder ein. "Ich schaue am besten noch einmal genau im Buch nach." meinte sie und verschwand nach oben.
"Wo ist eigentlich Phoebe?" fragte Leo und blickte sich um.
"Sie wollte mit ihrem Wagen zurückfahren, ich hoffe nur sie hat die Eingangstür wirklich so einfach aufbekommen, wie sie glaubt." Leo sah seine Frau fragend an. "Die Tür war von außen provisorisch abgesperrt, aber Phoebe war davon überzeugt, dass sie sie leicht öffnen kann. Ich frage mich nur wo sie solange bleibt."
Doch Phoebe war unterdessen schon Zuhause angekommen. Sie stieg aus ihrem Auto und ging auf die Haustür zu. Sie hatte beschlossen, den anderen nichts davon zu erzählen, dass sie Cole noch einmal getroffen hatte. Sie würden nur falsche Rückschlüsse ziehen, redete sie sich ein. In ein paar Tagen würde sie ihnen erzählen, dass sie ihn angerufen hätte und dass er ihr dabei von der Betrugsgeschichte erzählt hatte. Sie war froh, dass sich seine Anwesenheit bei dem Gebäude so leicht aufgeklärt hatte. Was sie von dieser Betrugsgeschichte halten sollte wusste sie immer noch nicht genau, sie würde gerne Philip darüber ausfragen, aber sie hatte Cole versprochen es nicht zu tun. Und auch wenn sie nicht glaubte, dass Philip etwas damit zu tun hatte, so würde er vielleicht irgendetwas ausplaudern und das wollte sie nicht riskieren.
Zufrieden mit ihrem Entschluss ging sie hinein. Sie fand Leo und Piper im Flur vor, die immer wieder ein Blick auf die schlafende Frau warfen. Sie erzählten ihr, dass die Frau kurz aufgewacht war, doch als Piper ihr mehr erzählen wollte, kam Paige die Treppe hinunter "Diese Flüssigkeit beeinflusst die Erinnerung." fing Paige an zu erklären.
"Das wissen wir schon" meinte Piper ungeduldig. Paige merkt die Ungeduld der anderen, fing aber noch einmal mit ihren Erklärungen an. "Dieser Dämon hat, wie ihr ja schon wisst, die Fähigkeit Erinnerungen auszulöschen. Er spritzt dafür etwas von seiner grünen Substanz in die Opfer. Je mehr er ihnen injiziert, desto mehr zeitliche Erinnerungen verlieren die Opfer."
"Also bei einer geringen Menge vielleicht ein Monat, bei einer größeren Menge ein Jahr und so weiter." schlussfolgerte Leo.
"Und wenn er ihnen zu viel injiziert, wirkt diese Dosis tödlich. So war es wohl bei dem Mann letzte Woche." überlegte Phoebe.
"Das ist möglich, also hat unsere Unschuldige die Erinnerung an die letzten 5 Monate verloren?" fragte Piper nach.
"Es sieht ganz danach aus." meinte Leo.
"Wie erklären wir ihr dass bloß." überlegte Phoebe.
"Wie wär´s mit Gedächtnisverlust aufgrund des Unfalls." meinte Paige "Das kommt in letzter Zeit anscheinend häufiger vor."
"Naja, im Gegensatz zu Cole fehlen ihr nur ein paar Monate, und sie weiß wenigstens ihren Namen." gab Phoebe zu bedenken.
"Ja und ich denke es werden auch keine Nachwirkungen auftreten." fügte Leo hinzu.
Als die Frau wieder erwachte, teilten die vier ihr mit, dass tatsächlich schon Mai wäre. Sie aber durch den Unfall wohl eine Art zeitweilige Amnesie hatte. Da sie sich an ihren Namen und auch sonst an alles erinnern konnte, war sie nicht allzu verstört. Sie erzählte ihnen, dass sie Debra White hieß und für die Stadt arbeitete, was Phoebe aufhorchen ließ. Da sie erst Anfang des Jahres bei einer neuen Abteilung anfangen sollte, hatte sie Angst, da sie sich nun weder an ihre neuen Kollegen noch an ihre Arbeit dort würde erinnern können. Die Schwestern probierten sie zu beruhigen. Sie meinten mit der gewohnten Umgebung würde die Erinnerung schon wieder kommen. Sie wussten dass dies nicht stimmte, aber Debra glaubte ihnen. Sie wollte dann noch wissen, wo sie sie gefunden hatten und Phoebe erzählte ihr, dass sie sie beim Nachhauseweg am Straßenrand gefunden hätte. "Das war wohl wieder ein ganz mieser Fall von Fahrerflucht," fügte sie hinzu. "Sie sollten die Polizei davon in Kenntnis setzen, solche Leute darf man nicht entkommen lassen."
Debra stimmte zu und Phoebe brachte sie mit dem Auto zum Polizeirevier und sie trafen dort zum Glück auf Darryl.
