Ich bin wirklich froh zu lesen, dass auch jemand meine Geschichte in deutsch liest. Danke für dein Review!

10. Kapitel

"Wie herrlich," meinte Paige als sie am Montagmorgen mit ihren Schwestern am Frühstückstisch sah "ein dämonenfreies Wochenende."

"Ja, aber was machen wir nur mit diesem Quasta?" gab Piper zu bedenken.

"Wir werden wohl oder übel warten müssen, bis er das nächste Mal zuschlägt und hoffen, dass wir dann schneller sind." meinte Phoebe.

"Ich frage mich, was der Dämon von der ganzen Sache eigentlich hat." überlegte Paige.

Phoebe konnte nur zustimmend nicken. "Das ergibt wirklich keinen Sinn, er hätte Debra leicht töten können."

Piper sah sie an und meinte "vielleicht hast du ihn ja noch rechtzeitig stören können."

"Also das denke ich nicht, er hatte genug Zeit um sie zu töten, aber mir schien es als habe er daran kein Interesse gehabt."

"Wie es ihr wohl geht? Einen Teil seiner Vergangenheit zu verlieren muss schon schlimm genug sein." überlegte Paige.

"Apropos Vergangenheit, hat sich eigentlich Cole nochmal bei dir gemeldet?" wechselte Piper das Thema.

"Cole?" Phoebe verschluckte sich fast an ihrem Frühstück und musste husten. "Wie kommst du denn darauf?"

Piper und Paige sahen sie skeptisch an. "Also ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich so verändert hat und die Sache einfach ruhen läßt." Meinte Piper.

"Welche Sache?" Phoebe sah sie entsetzt an, woher wusste sie, dass sie sich am Freitag getroffen hatten, hatte sie sich irgendwie verraten? Grübelte sie, als Piper fortfuhr. "Er will doch bestimmt wissen, was mit der Frau, passiert ist und wieso du dich zu diesem Midland Haus verirrt hast."

"Ach so das," sagte Phoebe beruhigt. "Er hat mich angerufen und wir haben es schon geklärt."

"Ach, und wie?" mischte sich Paige ein.

"Ich habe es ihm erklärt." Die beiden schauten sie ungeduldig an. "Ich habe ihm gesagt, dass ich ein Medium bin und die Frau retten musste." sie sah ihre Schwestern zufrieden an.

"Was" tönte es von den beiden "bist du wahnsinnig?"

"Wieso? Ihr könnt euch beruhigen, er hat mir kein Wort geglaubt. Er hält mich, glaube ich, für leicht verwirrt." Erklärte sie ihnen lachend.

"Wie kannst du dir da so sicher sein?"

"Ich hab´s ihm angesehen, er dachte ich bin irre."

"Ich dachte er hätte dich angerufen."

Phoebe stöhnte, "nehmt doch nicht alles so wörtlich, dann eben angehört." Die beiden Schwestern waren von dieser Erklärung nicht gerade überzeugt.

"Er glaubt nicht an Übernatürliches" versuchte Phoebe es weiter.

"Ach tatsächlich!" meinte Paige sarkastisch.

Um sie zu beruhigen, erzählte Phoebe ihnen Coles Erlebnis mit der Psychiaterin. "Seht ihr, er glaubt noch nicht einmal an die Wiedergeburt, ihr könnt unbesorgt sein."

"Phoebe sei bloß vorsichtig, bei Cole weiß man nie. Er ist zwar kein Dämon mehr, aber dafür Reporter." gab Piper zu bedenken und ihr Blick sagte, dass das bei ihm schon schlimm genug war.

"Da gibt es kein Problem, ich werde ihn schließlich nicht wiedersehen" versuchte sie Piper zu beruhigen. Selber war sie davon leider nicht so überzeugt, zum Glück hatte er sich dieses Wochenende nicht gemeldet, aber er hatte sicher ihre Sachen mitgenommen und würde sie ihr wiedergeben wollen. Und dann dachte sie mit Schrecken daran, dass sie ihm erzählt hatte, er sei Cole. Das würde er sicher noch viel weniger auf sich beruhen lassen. Ihre Schwestern wollte sie damit nicht belasten, die machten sich auch so schon genug Sorgen um sie, redete sie sich ein. Plötzlich musste sie niesen.

"Gesundheit!" meinte Paige.

"Danke!"

"Du hast dich bei deinem Abenteuer am Freitag wohl erkältet." überlegte Piper.

"Ja es scheint so, das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen." Meinte Phoebe missmutig und nahm sich ein Taschentuch.

"Wie wäre es mit einer heißen Zitrone?" meinte Piper hilfsbereit "Die kann Wunder wirken."

"Eine gute Idee" Phoebe war froh, dass durch ihre Erkältung das Thema gewechselt worden war.

"Gehst du heute trotzdem zur Arbeit?" wollte Paige wissen.

"Sicher, so schlimm ist es nun auch wieder nicht." meinte Phoebe, da hatte sie ganz andere Probleme.

Kevin hatte versucht sich das Wochenende nicht durch Gedanken an Phoebe und Cole verderben zu lassen. Er war sich nicht sicher ob er dieser Cole war, obwohl es ihm irgendwie logisch erschien, oder nicht? Da gab es immer noch ein zeitliches Problem, schließlich hatte er nicht an zwei Orten gleichzeitig sein können. Kevin beschloss sich nicht weiter darüber den Kopf zu zerbrechen, wenn er Phoebe auch direkt fragen konnte. Er hatte ihr Kleid in die Reinigung gebracht und wollte es ihr zusammen mit ihren Autoschlüsseln am Montag zurück bringen, denn er hatte sich dagegen entschieden, sie ihr Zuhause vorbeizubringen.

Nachdem er in sein Büro gekommen war, nahm er den ersten freien Moment war und griff nach dem Telefon. Phoebe war sicher schon in ihrem Büro, hoffte er und wählte ihre Nummer. Er hatte recht gehabt, sie war schon bei der Arbeit und nahm den Hörer ab.

"Hallo Phoebe, hier ist" er stockte kurz, wählte dann aber doch "Kevin."

"Oh Hi," meinte sie, sie hatte es doch geahnt, aber wenigstens rief er nur an. "Was willst du?"

Na das hörte sich aber gar nicht begeistert an, aber er ließ sich nicht so leicht abschrecken. "Wie geht´s dir, viel zu tun?"

Was sollte das denn? fragte sich Phoebe, aber wie schön, da hatte er ihr gleich eine passende Ausrede geliefert. "Ja ich habe momentan wirklich viel zu tun!" und du störst gerade dachte sie sich und hoffte das hätte sie ihm mit ihrem forschen Ton auch vermittelt. Aber dem schien nicht so.

"Also naja ich dachte, wie könnten uns heute irgendwann treffen."

"Tut mir Leid, aber ich habe wirklich keine Zeit."

"Dann vielleicht im Laufe der Woche?" warum hörte er sich nur so flehentlich an, fragte er sich verärgert.

"Ich denke das ist keine gute Idee." versuchte sie ihn abzuwimmeln.

"Aber wir müssen reden!" Stellte er fest. Was dachte sie sich denn nur?

"Ich wüsste nicht worüber." sagte sie bestimmt.

Das meinte sie doch sicher nicht ernst, oder? Vielleicht hatte sie heute ja nur einen schlechten Tag, versuchte er sich zu beruhigen. "Ich muss dir auch noch deine Sachen vorbeibringen, die du in der Hütte vergessen hast." stellte er fest.

"Ach ja, also weißt du, die kannst du mir ja zuschicken."

"Schicken?"

"Ja, ... ich zahle auch die Gebühr."

"Die Gebühr?" Er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. "Nun, das ist wirklich eine große Erleichterung für mich." Er schüttelte den Kopf, das wurde ja immer bizarrer

Es entstand eine kurze Pause, und die nutzte Phoebe dem leicht verwirrten Kevin mitzuteilen, "Also, ich muss dann auch weiterarbeiten." Ohne ein weiteres Wort legte sie auf.

"Phoebe" meinte er überrascht, hörte aber nur noch das Telefonrauschen. Woa, so eine Abfuhr erlebt man nicht alle Tage, dachte er überrascht. Welche Laus war ihr denn bloß über die Leber gelaufen? Er konnte es sich nicht erklären, und so leicht würde er auch nicht aufgeben. Er wollte schon erneut ihre Nummer wählen, als er es sich anders überlegte. Es wäre besser, wenn er einfach bei ihr vorbeischauen würde. Dann würde er schon sehen, was sie hatte. Wenn sie ihn für ihren Ex-Ehemann hielt und der sie verletzt hatte, schön, dann würden sie das schon klären können. Aber er brauchte Antworten, dass musste sie doch einfach verstehen. Er hatte ein Recht zu erfahren, wer er war und was sie wusste, das war doch eindeutig, dachte er grimmig.

Er holte Phoebes Zeitschrift hervor und suchte nach der Adresse, als er sie gefunden hatte, fiel ihm etwas ein. Er schaute in seinen Terminkalender. Ja, da stand es, Morgen früh hatte er einen Termin für eine Reportage, er wollte einen Mediziner über ein Forschungsprojekt interviewen. Und zufällig lag das Krankenhaus ganz in der Nähe von Phoebes Arbeitsstelle. Er lächelte, so schnell würde sie ihn nicht loswerden. Er würde im Anschluss an sein Interview bei ihr vorbeischauen, die Sachen schicken, dass hatte sie doch sicher nicht ernst gemeint, wahrscheinlich hatte er einfach nur den falschen Zeitpunkt gewählt.

Als Phoebe im Laufe des Tages nichts mehr von ihm hörte, atmete sie erleichtert auf. Vielleicht hatte ihn ihre schroffe Art ja tatsächlich abgeschreckt, sie konnte sich dies zwar kaum vorstellen, aber wer weiß, vielleicht war er durch seinen Gedächtnisverlust ja auch einsichtiger geworden. Sie seufzte, dass glaubst du doch selber nicht, dachte sie, er war schließlich Journalist geworden, also war er sicher leider noch genauso hartnäckig wie früher. Aber sie würde das schon in den Griff bekommen.