Hallo Kelara, vielen Dank für deine Reviews. Es freut mich wirklich zu
hören, dass dir die Geschichte gefällt.
Danke!!!
Ich habe sie schon zu Ende geschrieben, daber bisher noch nicht alle
Kapitel hier reingestellt. Vorher lese ich mir die einzelnen Kapitel immer
noch einmal durch. Aber wenn du die Geschichte gerne schnell zu Ende lesen
willst, dann kann ich mich damit beeilen.
25. Kapitel
Als Piper, Leo, Paige und Phoebe am Freitag Morgen zusammen am Frühstückstisch saßen, erzählte Phoebe ihnen von der Ausstellung am Mittwoch und ihrem Gespräch mit Aroso.
"Also hat dieser Michael Deacon tatsächlich Kontakt zu Dämonen." Stellte Piper fest. "Es wäre vielleicht sinnvoll, wenn wir mehr darüber in Erfahrung bringen könnten." Sie sah ihren Ehemann an. "Ist dir irgendetwas darüber bekannt?"
"Nein, aber ich kann mich ja mal umhören." Meinte er und wollte sich schon erheben, als Piper ihn zurück hielt. "Also so eilig ist es ja auch wieder nicht, du kannst schon noch zu Ende frühstücken."
Phoebe lächelte und erklärte weiter. "Ich habe wirklich einen Schreck bekommen, als ich diese Nachbildung eines dämonischen Energieballs gesehen habe, dass könnt ihr mir glauben." Sie trank einen Schluck Kaffee und meinte dann nachdenklich "Selbst Cole kam die Kugel irgendwie bekannt vor." Sie sah Leo durchdringend an. "Bist du dir sicher, dass er sich an nichts aus seiner Vergangenheit erinnern kann und dass dies auch nicht zurückkommt?"
"Der Ältestenrat hat mir versichert, dass er sich nicht an seine Vergangenheit erinnern kann." Erklärte Leo erneut. "Und auch seine Erinnerung können nicht zurückkommen, obwohl sie nicht absolut sicher sind, was passiert, wenn er wieder mit Dämonen in Kontakt kommt. Aber darauf habe ich dich ja schon hingewiesen."
"Du meinst also, er muss nur einen Dämon sehen und schon weiß er wieder, dass er selbst mal einer war?" wunderte sich Paige.
"Nein, so einfach ist das nicht." versuchte Leo es zu erklären. "Ich will damit nur sagen, dass sie keine Verantwortung dafür übernehmen wollen, was passiert, wenn er wieder mit der magischen Welt in Berührung kommt." Er zuckte mit den Schultern. "Im Grunde denken sie auch nicht, dass etwas passieren kann."
"Aber an Balthasar erinnert er sich doch jetzt schon." Teilte Paige der verblüfften Phoebe mit.
"Wie meinst du das?"
"Hat Piper dir nichts erzählt?" Paige schaute ihre Schwester überrascht an, doch Piper schüttelte den Kopf.
"Was denn?" fragte Phoebe irritiert.
"Also er hat uns erzählt, dass er mal einen Traum von Balthasar hatte."
"Aber er wusste nicht was er damit anfangen sollte," versuchte Piper ihre Schwester zu beruhigen, die Paige entsetzt anstarrte. "Er dachte es wäre nur ein Traum oder er hätte sich für Halloween verkleidet. Ich wollte dich nicht unnötig damit aufregen." Versuchte sie es Phoebe zu erklären.
"Aber wenn er sich daran erinnern kann, dann müssen doch noch Reste seiner Erinnerungen irgendwo in seinem Kopf gespeichert sein." Überlegte Phoebe.
"Balthasar war über 100 Jahre ein Teil von ihm, da ist es kein Wunder, dass er den nicht so einfach vergessen kann." Erklärte Paige und fügte hinzu. "Obwohl er ihn für einen Catcher oder irgendso ein Filmmonster gehalten hat."
Phoebe wusste nicht, was sie von all dem halten sollte, im Grunde wäre es kein Weltuntergang, wenn er sich wieder an sein Leben würde erinnern können, versuchte sie sich zu überzeugen. Er war jetzt schließlich ein einfacher Sterblicher und er würde damit leben können. Hoffte sie jedenfalls, aber sie musste zugeben, dass diese Vorstellung sie doch stark beunruhigte. Im Moment lief alles einfach zu gut und sie wollte, dass es so blieb.
Noch ganz in Gedanken versunken hörte sie, dass es an der Tür klingelte. Piper öffnete und es war Darryl. Piper führte ihn in das Esszimmer und bot ihm einen Platz an. Nachdem er sich gesetzt hatte, teilte er ihnen mit, dass Fleisher sicher untergebracht war und keine allzu großen Probleme machte. Er hatte wohl eingesehen, dass es zu gefährlich war, sich in diesem Moment an seine dämonischen Freunde zu wenden, bevor diese den wahren Sachverhalt kannten. Er nahm an, er hätte auch später noch Zeit, um sich von ihnen retten zu lassen.
Piper schenkte Darryl eine Tasse Kaffee ein und nachdem er etwas davon getrunken hatte, wandte er sich an Phoebe. "Du hast mich doch vor kurzem danach gefragt, wie sicher eure und Coles Polizeiakten verschlossen sind." meinte er und fügte, nachdem sie genickt hatte hinzu. "Also ich habe einen Hinweis darauf erhalten, dass sich jemand an diesen Akten zu schaffen gemacht hat."
"Wie meinst du das?" fragte Piper interessiert.
"Es steht fest, dass ein ziemlich guter Hacker sich durch die Schutzprogramme ins System geschmuggelt hat. Somit hatte er Zugang zu allen geheimen Unterlagen und es scheint so als hätten ihn besonders Coles Akten interessiert."
Phoebe sah ihn entsetzt an. "Bist du dir da ganz sicher?"
"Wir haben jedenfalls diesen Alarm bekommen. Aber keine Angst Phoebe, allzu viel steht dort nicht drin."
Phoebe saß nachdenklich auf ihrem Stuhl. In ihr drinnen brodelte es, aber sie versuchte ruhig zu bleiben.
Darryl schaute währenddessen auf seine Uhr und teilte den vieren mit, dass er wieder los müsse. Er hatte ihnen nur kurz die Neuigkeiten mitteilen wollen. Paige bedankte sich bei ihm und brachte ihn zur Tür.
Kurz darauf verabschiedete sich auch Leo von Piper und nachdem ihr Mann in blauem Leuchten verschwunden war schaute sie besorgt Phoebe an. "Darryl hat recht, in den Akten steht nichts, was Cole besonders viele Hinweise geben könnte."
Phoebe schaute wütend zu Piper hoch. "Darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass er es mir versprochen hat." Sie schüttelte enttäuscht den Kopf.
"Hast du es ihm denn wirklich geglaubt?" fragte Paige vorsichtig.
"Er hat es mir schließlich versprochen." bekräftigte Phoebe.
Paige schaute skeptisch drein. "Das heißt doch nicht viel." Phoebe sah sie böse an. "Versteh mich nicht falsch, aber selbst wenn es nicht Cole wäre, würde ich nicht davon ausgehen, dass jemand einfach aufhört nach Informationen aus seinem früheren Leben zu suchen, nur weil seine Freundin in darum bittet. Also ich würde es nicht tun."
"Es war meine Bedingung, um es noch einmal zu versuchen. Wenn er sich nicht daran halten kann, dann hätte er es mir auch nicht versprechen dürfen."
"Ach Phoebe, du hast ihm die Pistole auf die Brust gesetzt." versuchte Piper Phoebe klarzumachen.
"Wieso verteidigt ihr ihn?"
"Quatsch, das tun wir doch gar nicht." Erklärte ihr Paige. "Wir sind nur realistisch."
Phoebe stand wütend auf. "Naja wenigstens habe ich es dieses Mal früh rausbekommen, dass er sich überhaupt nicht verändert hat, ob Mensch oder Dämon, er ist immer noch der Gleiche."
"Übertreibst du da nicht ein bisschen," versuchte Piper erneut sie zu beruhigen.
"Es ist ein weiterer Vertrauensbruch, aber dieses Mal werde ich ihm den nicht so einfach durchgehen lassen, ich werde ihm schon die Meinung sagen." Sie stürmte zur Tür und war verschwunden.
"Ich wusste dass er nur Ärger bringt." Meinte Paige, als sie Phoebe hinterher blickte.
Als Cole am Morgen in sein Büro gekommen war, hatte er sich sofort an seinen Schreibtisch gesetzt und ein Blatt Papier hervorgeholt. Er hatte das Bedürfnis, das eigenartige Symbol zu zeichnen, damit er es nicht vergaß. Im Moment hatte er es noch klar vor Augen. Er begann es zu zeichnen und als er fertig war, schaute er es sich lange an. Es sagte ihm nichts, aber er würde schon herausfinden, was es damit auf sich hatte. Er faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in die Brusttasche seines Hemdes.
Danach kümmerte er sich um seine alltägliche Arbeit, als plötzlich seine Bürotür aufgerissen würde und Phoebe hereinstürmte. "Hallo," meinte er erfreut und stand auf um sie zu begrüßen. Doch ihr wütender Gesichtsausdruck hielt ihn erst einmal zurück. "Was ist denn los?"
Sie schloss die Tür und drehte sich zu ihm um. "Ich bin deinen miesen Spielchen auf die Schliche gekommen." meinte sie mit einem süffisanten Lächeln.
"Spielchen? Was meinst du."
"Tu doch nicht so blöd. Du hattest es mir versprochen, aber daran kannst du dich ja nicht halten, nicht wahr? Wie konnte ich nur so was von blöd sein, und dir noch eine Chance geben? Ich hatte es doch eigentlich schon gelernt. Du hast dich überhaupt nicht verändert, du tust mir nur wieder weh."
"Könntest du mir bitte erzählen, was ich angeblich getan habe?" Er ging näher auf sie zu, doch sie hob die Hand um ihn abzuwehren. "Bleib mir ja vom Hals."
"Phoebe ich weiß nicht wo das Problem ist."
"Das Problem ist, dass du dich nicht an Abmachungen halten kannst. Du hattest mir versprochen dich nicht mehr um dein früheres Leben zu kümmern, aber das scherte dich ja einen Dreck, du läufst trotzdem los und suchst dir den erstbesten Hacker, um an deine Polizeiakten ranzukommen." Sie funkelte ihn bösartig an.
"Ach das," meinte er erleichtert, "Das hatte ich schon lange...."
"Ich will deine dummen Entschuldigungen gar nicht hören, es ist endgültig aus." Sie drehte sich um und wollte die Tür öffnen, doch Cole fasste sie am Arm und wollte sie zurückhalten. Aus einem Instinkt heraus drehte Phoebe sich um und schleuderte ihn mit einem harten Tritt durch den Raum. Er landete hinter seinem Schreibtisch und starrte sie entgeistert an. Phoebe starrte entsetzt zurück.
"Sag mal, spinnst du? Ich hätte mir das Genick brechen können." Er versuchte seinen Kopf und die übrigen Körperteile zu bewegen. "Anscheinend nichts gebrochen" murmelte er und sah sie immer noch überrascht von ihrem harten Angriff an. Er verstand wirklich nicht, wie es ihr gelungen war, ihn so einfach durch das halbe Zimmer zu werfen. Das kratzte schon an seinem Selbstvertrauen, aber sie hatte ihm mit ihrem Angriff überrascht, redete er sich ein, nur deshalb war es ihr gelungen. Er hatte nicht damit gerechnet. "Machst du Kampftraining oder so was?" Fragte er erstaunt.
Phoebe war inzwischen zu ihm gekommen und hatte sich neben Cole gekniet. Das hatte sie nicht gewollt, aber sie war so wütend gewesen und er hatte sie mit Gewalt zurückhalten wollen, oder so war es ihr jedenfalls vorgekommen. Der Schreck, wie er dort lag, hatte ihre Wut fürs erste in Luft aufgelöst. "Der Schlag ist wohl ein bisschen zu heftig ausgefallen. War keine Absicht." Entschuldigte sie sich lahm. "Aber du wolltest mich mit Gewalt aufhalten." versuchte sie sich zu verteidigen.
"Ich wollte nur die Chance haben, dir zu erklären, was ich wirklich getan habe." protestierte er und beugte sich vor, um die unterste Schublade seines Schreibtisches zu öffnen und den noch immer geschlossenen Umschlag herauszuholen. "Hier" meinte er und reichte ihr den Umschlag.
"Was ist das?" fragte sie und nahm ihn entgegen.
"Die Unterlagen zu den Polizeiakten."
"Du hast sie also wirklich angefordert." meinte sie enttäuscht und schaute auf den Umschlag. Ganz tief in ihrem Innersten hatte sie gehofft, er wäre doch nicht schuldig, aber geglaubt hatte sie es nie. Sie wollte sich erheben, als Cole sie vorsichtig zurückhielt.
"Aber nicht wieder schlagen." meinte er mit einem leichten Lächeln und fuhr dann ernst fort. "Schau ihn dir an, ich habe ihn nicht geöffnet."
Das konnte ja jeder sagen, dachte sich Phoebe und sah sich den Umschlag an. Er war an der Verschlussseite mit einem dicken Klebeband mit der Aufschrift des Absenders und einem zusätzlichen Aufkleber des Zustellservices verschlossen. Sie musste zugeben, dass es ziemlich unmöglich war, ihn unauffällig zu öffnen. Sie sah zweifelnd zu Cole hinüber.
"Cyber verschließt seine Lieferungen immer extra sicher." Teilte Cole ihr mit. "Ich habe ihm den Auftrag gegeben, diese Akten zu besorgen, nachdem du mir in deinem Büro so nett mitgeteilt hast, dass du mir nichts über mich erzählen wirst." Er spürte ihren skeptischen Blick und fuhr fort. "Es war also lange bevor ich dir versprochen habe, mich nicht mehr darum zu kümmern. Solche Nachforschungen brauchen Zeit." versuchte er ihr zu erklären. "Als ich den Umschlag dann am Montag bekommen habe, habe ich ihn nicht geöffnet, obwohl es mir schwer gefallen ist." Er verschwieg vorsorglich, dass er ihn nur aus dem Gefühl heraus, dass Phoebe es herausfinden würde, nicht geöffnet hatte. Er pries sich dafür, dass er auf dieses Gefühl gehört hatte.
Sie schaute ihn forschend an. "Und das ist die Wahrheit?" Sie schwankte, ob sie ihm vertrauen oder doch lieber misstrauen sollte.
"Ja, ich hatte es dir doch versprochen, und ich habe mich daran gehalten. Obwohl es mir mehr als schwer fiel." Gab er zu.
Phoebe setzte sich auf den Boden und überlegte ob sie ihm glauben sollte. Sie blickte auf den Umschlag in ihrer Hand und musste zugeben, dass seine Erklärungen einleuchtend klangen. "Es tut mir Leid." brachte sie langsam hervor und schaute ihn an. "Vielleicht habe ich dich zu schnell verurteilt."
"Vielleicht?" Er sah sie überrascht an. "Du hättest mir wenigstens die Chance geben müssen, es dir zu erklären."
"Du hast ja recht." musste sie widerwillig zugeben, obwohl sie innerlich unglaublich glücklich war, dass sich die ganze Angelegenheit als Missverständnis herausgestellt hatte. Doch sie hatte immer noch leichte Zweifel.
"Was kann ich tun, damit du mir vertraust?" fragte Cole und beobachtete sie aufmerksam.
Phoebe zuckte kaum merklich mit den Achseln, dass wusste sie selber nicht. Sie schaute ihn mit einem entschuldigenden Lächeln an, als sie hörte, wie sich die Tür von Coles Büro öffnete.
"Kevin" erklang Peters überraschte Stimme. Er trat in den Raum und sah Cole und Phoebe hinter dem Schreibtisch auf dem Boden sitzen. "Was macht ihr denn da?" Fragte er erstaunt.
"Na was schon." antwortete Cole.
"Hm, sieht aber gar nicht danach aus."
"Ach nein? Nach was sieht es denn aus?"
"Keine Ahnung, ist mir im Grunde auch völlig egal, was ihr da macht," er blickte Cole immer noch leicht irritiert an. "Ich wollte euch dabei nicht stören, ich wollte dir nur mitteilen, dass Helen erst Samstag aus dem Krankenhaus entlassen wird."
"Wieso erst Samstag?." fragte Cole jetzt wieder ernst. "Ist irgendwas passiert?"
"Nein, sie wollen sie nur noch eine Nacht zur Beobachtung dabehalten, ich hole sie dann morgen früh ab. Wenn du also morgen vorbeikommen willst...." meinte Peter und es hörte sich ganz so an als ginge er nicht davon aus.
"Natürlich komme ich morgen vorbei, was ist denn das für eine Frage."
"In letzter Zeit weiß man bei dir da nicht so recht," gab Peter zu bedenken und warf dabei Phoebe, die bereits wieder stand, einen kurzen aber bedeutungsschweren Blick zu.
Cole erhob sich ebenfalls und ging auf Peter zu. "Was willst du denn damit sagen?"
"Nur das wir dich in letzter Zeit selten zu Gesicht kriegen. Besonders oft hast du Helen nun ja nicht im Krankenhaus besucht."
"Das soll das denn? Woher willst du denn wissen, wie oft ich sie besucht habe, führst du seit neuestem eine Strichliste? Und überhaupt wer macht schon gerne Besuche im Krankenhaus, das heißt doch gar nichts." versuchte er sich zu verteidigen.
"Wie auch immer, ich wollte dir nur Bescheid sagen." meinte Peter und verließ fluchtartig das Büro.
Cole schaute ihm durch die geschlossene Tür hinterher und meinte mehr zu sich selbst. "Was hat der denn nur?"
"Ich denke er hat den Eindruck ich halte dich von ihnen fern." mutmaßte Phoebe und ging auf Cole zu.
"Hm, kann ich mir gar nicht vorstellen." Peter war ihm bisher nie so vorgekommen, aber er musste schon zugeben, dass er sich in den letzten Tagen merkwürdig verhalten hatte. Doch darum konnte er sich später kümmern. Er wandte sich mit einem Lächeln wieder an Phoebe. Und wechselte das Thema. "Du glaubst mir jetzt also?"
Phoebe hob den Umschlag hoch, den sie immer noch in der Hand hielt und meinte "Er ist eindeutig verschlossen, was kann ich da noch sagen."
"Nichts!" antwortete er zufrieden und war mehr als froh, seinem Instinkt vertraut zu haben. "Wenn es dir schwer fällt, mir zu vertrauen, dann muss ich das akzeptieren, aber du musst mir in Zukunft wenigstens die Chance geben, dir die Umstände zu erklären."
Phoebe wusste, dass es ihr Problem war, dass sie ihm noch nicht wieder völlig vertrauen konnte und immer gleich das schlimmste annahm. Sie musste dies ändern, das wusste sie. "Es tut mir leid Cole, ich liebe dich, und darum werde ich versuchen dir wieder zu vertrauen." versprach sie ihm und ging zum Schreibtisch um den Umschlag wieder zurück in die Schublade zu legen.
Er sah ihr zu und meinte "Das ist nicht fair, du kannst den Umschlag behalten, so quälte er mich jeden Tag aufs neue."
Sie schüttelte den Kopf "Nein, immer wenn du ihn herausholst erscheine ich drohend vor deinem geistigen Auge." Sie lehnte sich an ihn und er umarmte sie leicht. Sie schmiegte sich glücklich an ihn und war froh, dass sich alles als Irrtum herausgestellt hatte, sie schwor sich, in Zukunft nicht wieder vorschnell zu handeln. Sie legte ihr linke Hand auf seine Brust, als sie plötzlich eine Vision bekam. Sie sah einen Mann bewusstlos auf dem Boden einer leeren Lagerhalle liegen, neben ihm stand schreiend eine Frau, die von einem Dämon attackiert wurde, der versuchte sie zu töten.
Cole bekam von Phoebes Vision nichts mit, er fuhr ihr gedankenverloren durch das Haar und schwieg. Als sie wieder in der Wirklichkeit ankam, löste sie sich von ihm und trat ein paar Schritte zurück. Sie schaute ihn entsetzt an. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? Er hatte doch sicher nichts damit zu tun, er war schließlich kein Dämon mehr, aber Leo hatte gesagt man könne nichts ausschließen, wenn er wieder mit Dämonen in Kontakt kam. Und dies hätte leicht passieren können. Daher war es für ihn auch nicht nötig gewesen, den Umschlag zu öffnen. Ihre Gedanken überschlugen sich.
Cole schaute sie überrascht an. "Was hast du? Was ist denn jetzt?" Er wollte auf sie zugehen, aber sie hob die Hand. "Nicht." murmelte sie leise, sie brauchte noch etwas Zeit zum Nachdenken. Du wolltest ihn doch nicht vorschnell verurteilen, beschwor sie sich. Das hatte sie doch gerade erst beschlossen, und sie hatte ja auch einen völlig anderen Dämon gesehen, was sollte er damit zu tun haben? Sie schaute zu ihm rüber und bemerkte seinen verletzten Gesichtsausdruck, er verstand nicht, was passiert war. Sie wollte ihren Blick wieder senken, als er auf der Tasche seines Hemdes hängen blieb. Sie drehte nachdenklich den Kopf und ging wieder zu ihm herüber. "Was hast du da in der Tasche" fragte sie aufgeregt, während sie die ganze Zeit darauf starrte.
"In meiner Tasche?" Er verstand überhaupt nichts mehr, aus dieser Frau wurde er einfach nicht schlau. Er schaute sie irritiert an.
Phoebe stand wieder vor ihm und streckte ihre Hand aus. Sie fasste in seine Hemdtasche, holte den Zettel hervor und faltete ihn auseinander. Dann starrte sie interessiert auf das aufgemalte Symbol. "Was ist das?"
Woher hatte sie gewusst, dass er diesen Zettel eingesteckt hatte? Wunderte er sich "Du kennst es? Weißt du, was es zu bedeuten hat?" fragte er seinerseits.
Sie schüttelte den Kopf, "Nein."
"Ich habe das heute aufgezeichnet, ich denke es könnte sich dabei um das Zeichen dieser Teufelsclique handeln."
"Wo hast du es gesehen?" erkundigte sie sich und starrte weiterhin fasziniert auf das Symbol.
"In der Canterro Chemiefabrik." erklärte er ihr.
Sie löste sich von dem Zettel und schaute ihn überrascht an. "Canterro Chemiefabrik? Was hattest du denn da zu suchen?"
"Recherchen." meine er trocken. "Kannst du mir mal sagen, was das alles hier soll?"
"Das weiß ich noch nicht," Sie schaute ihn bittend an. "Darf ich den Zettel mitnehmen? Wenn ich etwas darüber rausbekomme verrate ich es dir auch." Versprach sie ihm.
Da hatte er so seine Zweifel, aber was sollte es, er konnte sich ja jeder Zeit eine neue Zeichnung anfertigen. "Na gut." meinte er daraufhin und sah sie lächelnd an. "Und was bekomme ich dafür?"
Sie blickte lächelnd zurück und erklärte sich bereit, ihn am Abend zum Essen in ein Inlokal einzuladen. "Alle schwärmen davon, und ich war noch nie da. Also, abgemacht?"
"Wie könnte ich dazu schon nein sagen." Er küsste sie und sah sie forschend an. "Ich liebe dich, obwohl du schon ziemlich seltsam bist. Oder vielleicht gerade weil du so merkwürdig bist."
"Vergiss das nicht." erwiderte sie und küsste ihn zum Abschied, wobei sie ihren Mund so fest auf seinen drückte, als könnte sie alle Zweifel damit für immer aussperren.
"Hol mich um 19.00 Uhr ab." Teilte sie ihm mit und verließ zufrieden Coles Büro. Sie war froh, dass sich all ihre Zweifel in Nichts aufgelöst hatten, sie musste einfach daran glauben, dass alles gut werden würde.
Als sie draußen angekommen war, gab sie ihren Schwestern Bescheid, dass sie sich Zuhause treffen mussten.
"Geht es um Cole?" Fragte Paige, als Phoebe ins Wohnzimmer gestürmt kam, in dem sie sich schon mit Piper befand.
"Was? Nein, das hat sich aufgeklärt, ihr kennt mich ja, viel Wirbel um nichts." erklärte sie und machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Du hast dich also wieder mit ihm versöhnt?" fragte Paige überrascht.
"Ja, habe ich, aber darum geht es jetzt gar nicht, ich hatte eine Vision." Sie erzählte ihren Schwestern, was sie gesehen hatte und holte anschließend den Zettel mit der Zeichnung hervor. "Ich denke dieses Zeichen hat die Vision ausgelöst." erklärte sie und zeigte ihren das Symbol.
"Was ist das?"
"Cole nimmt an, dass es sich dabei um das geheime Zeichen dieser Clique handelt. Er hat es in der Canterro Chemiefabrik entdeckt."
"Hm, sagt mir gar nichts," meine Paige, "Aber vielleicht steht dazu ja etwas im Buch der Schatten."
"Schon möglich" erwiderte Phoebe. "Aber ich denke zuerst müssen wir diese Frau retten, die Lagerhalle war zwar leer, aber es schien Tageslicht in den Raum."
"Wir sollten sie auspendeln." Schlug Piper vor und holte die nötigen Utensilien.
Das Pendel blieb nicht überraschend an der Stelle der Deacon Waffenfabrik stehen.
"Somit steht wohl fest, dass dieses Zeichen tatsächlich etwas mit dieser Clique zu tun haben könnte." meinte Piper. "Ich denke wir sollten Leo rufen, damit der es sich mal ansieht."
Während Phoebe im Buch der Schatten nach dem Dämon Ausschau hielt, rief Piper ihren Ehemann und zeigte ihm die Zeichnung.
"Hm, dabei handelt es sich um ein dämonisches Verbrüderungssymbol, wie der Name schon sagt, symbolisiert es die Verbundenheit von einer Gruppe mit den Idealen und Zielen einer anderen. In unserem Fall also wahrscheinlich der Unterwelt mit den Menschen dieser Verbindung."
"Und was haben sie jeweils davon?" erkundigte sich Paige.
"Ich gehe davon aus, dass die Dämonen ihnen versprochen haben, alles für ihren Erfolg und die Erreichung ihre Ziele und Wünsche zu tun. Und im Gegenzug erklären die Sterblichen sich dafür bereit alles in ihrer Macht stehende zu tun, um das Böse unter den Menschen zu verbreiten."
"Klingt plausibel." Überlegte Piper und wandte sich dann Phoebe zu, die immer noch im Buch blätterte. "Hast du schon etwas gefunden?"
"Nein" meinte Phoebe, hielt aber gleich darauf im Blättern inne. "Halt, dieser hier könnte es sein."
Piper trat hinter sie und schaute ihr über die Schulter. "Kantos," las Piper. "Verwandlungsdämon, arbeitet meist als Auftragskiller."
"Und wie kann er vernichtet werden" fragte Paige.
"Mit einem Zauberspruch, und vorher kann er mit einem Stich in den Rücken kurzzeitig außer Gefecht gesetzt werden." erkannte Phoebe und meinte daraufhin "Der Zauberspruch ist sofort fertig."
"Gut," Piper wandte sich wieder an Leo. "Du kannst ja noch einmal oben nachfragen, was sie über dieses spezielle Zeichen wissen, und wir kümmern uns erst einmal um diese Frau."
Leo verschwand und nachdem Phoebe den Zauberspruch fertig hatte, machten sich die drei Schwestern auf den Weg.
Als sie in der Lagerhalle ankamen, war sie noch leer. Es handelte sich scheinbar um eine Halle, die nicht mehr gebraucht wurde. "Vielleicht ist dies ja die Halle, in der auch Janny Aroso den Dämon gesehen hat." Überlegte Phoebe, stieg die metallene Treppe am Rand der Halle hoch und schaute vorsichtig aus einem der großen Seitenfenster. Sie erblickte einige Meter entfernt einen Unterstand unter dem sich zahlreiche alte Metallteile befanden. "Sieht ganz danach aus." meinte sie und wollte schon wieder heruntergehen, als sie in einiger Entfernung einen Mann und eine Frau auf das Gebäude zukommen sah. Sie blickte sich zu ihren Schwestern um und erklärte."Ich denke wir bekommen bald Besuch"
"Was?" die beiden guckten zu ihr hoch. "Der Dämon?" fragte Paige irritiert.
"Nein, ein Mann und eine Frau kommen direkt auf diese Halle zu, können wir uns irgendwo verstecken?" fragte Phoebe, während sie die Treppe wieder heruntergekommen war.
Sie blickten sich um und sahen im hinteren Teil der Halle einige Kisten. Sie gingen darauf zu und hockten sich hinter die Kisten. "Also ich habe so meine Zweifel, dass man uns hier nicht sehen kann." meinte Piper und sah durch eine Spalte zwischen den Kisten.
"Wenn sie uns entdecken, kann ich uns immer noch wegorben." erklärte Paige zuversichtlich.
Kurze Zeit später öffnete sich die Tür am anderen Ende der Halle und das Paar trat ein.
"Warum zerrst du mich hier rein." schimpfte die Frau und versuchte sich aus der Umklammerung zu befreien.
"Nun sei doch endlich vernünftig, und hör mir zu." Der Mann ließ die Frau los und diese entfernte sich sofort von ihm. "Alles ist schief gelaufen und wir müssen uns vorsehen."
"Wir?" die Frau lachte trocken "Ich habe mich mit keinem Dämonen eingelassen. Und wegen denen lasse ich mir bestimmt nicht mein Leben versauen."
"Aber so versteh doch, sie wollen dir etwas antun, um mich zu treffen." Jammerte der Mann. "Wir müssen jetzt vorsichtig sein."
"Du hättest dich niemals darauf einlassen dürfen, und das mit Samuels hättest du auch verhindern müssen."
"Das war ein Unfall, ich wollte das nicht, das musst du mir glauben."
"Ich muss gar nichts, ich habe die Nase voll davon, wenn du das nicht regelst, dann lasse ich mich scheiden. Jetzt werde ich erst einmal zu meiner Schwester gehen, du wirst mich nicht an irgendeinen sogenannten sicheren Ort schicken, den nur du kennst. Ganz sicher nicht." fauchte sie ihn an.
"Monica bitte, glaub mir doch, ich will nicht dass dir etwas passiert. Ich werde das Ganze so schnell es geht beenden, das verspreche ich dir, ich schaffe das nur nicht sofort." Er ging auf sie zu.
"Lass mich in Ruhe."
Während die Schwestern durch die Ritzen zwischen den Kisten sahen und dem Ehedrama zuhörten, bemerkten sie, dass die Luft anfing zu flimmern und Kantos erschien. Blitzschnell erhoben sie sich und sprangen hinter den Kisten hervor. Der Dämon hatte unterdessen dem Mann mit einer kurzen Handbewegung einen Stoß versetzt, so das er bewusstlos auf dem Boden zusammengebrochen war. Die Frau schrie entsetzt auf und streckte abwehrend die Arme aus. Paige schleuderte ein Messer nach dem Dämon, verfehlte ihn aber. Doch so war er wenigstens von der Frau abgelenkt. Phoebe verpasste ihm einen Tritt und er fiel an die Wand. Wütend schleuderte er im Aufstehen einen Energiestrahl nach Piper, doch diese duckte sich und er krachte gegen die Metalltreppe. Phoebe hechtete zu dem Messer, das immer noch auf dem Boden lag und hob es auf. Kurz bevor sie es auf Kantos werfen konnte, verwandelte dieser sich in die Frau. Phoebe stutzte einen Moment, doch dann warf sie den Gegenstand, dem Kantos aber erneut auswich.
"Paige schaff die echte Frau nach hinten, damit wir sie nicht verwechseln und aus Versehen sie verletzen." schrie Piper währenddessen ihrer Schwester zu. Diese ergriff die Frau und orbte sich mit ihr in den hinteren Teil des Raumes.
Anschließen eilte sie zu ihren Schwestern zurück, die sich immer noch mit Kantos abmühten, der sich aber gekonnt wehrte. Paige rief nach dem Messer und als sie es wieder in der Hand hielt, wartete sie einen Moment ab, in dem der Dämon von ihren Schwestern so abgelenkt war, dass er sie nicht bemerkte, und stieß ihm das Messer in den Rücken.
Da Kantos nun kurzzeitig außer Gefecht gesetzt war, holte Phoebe ihren Zauberspruch hervor und die drei lasen ihn vor. Der Dämon schaute sie entsetzt an und verschwand brennend vor ihren Augen.
"Geschafft." meinte Phoebe und atmete erleichtert aus.
Die drei begaben sich zu der Frau, die immer noch verängstigt in der Ecke saß. "Geht es ihnen gut?" fragte Piper die Frau vorsichtig.
Sie nickte. "Mit mir ist alles in Ordnung." meinte sie leise, obwohl sie immer noch zitterte. Sie erhob sich und blickte zum anderen Ende des Raumes "Was ist mit Michael?" fragte sie.
"Ich denke ihm ist nichts passiert," erklärte Piper.
"Sind sie sicher, dass ihm nichts fehlt?" erkundigte sich die Frau, während sie langsam zu ihrem Mann ging und sich neben ihn auf den Boden kniete. Piper ließ sich neben ihr nieder und fühlte seinen Puls. "Er ist nur ohnmächtig, der Dämon wollte ihn nicht töten, sondern sie."
Die Frau nickte und sah die Schwestern ängstlich an. "Und was ist mit diesem Dämon?"
"Der Dämon ist tot." teilte ihr Paige mit. "Darüber müssen sie sich keine Sorgen mehr machen."
Sie lachte traurig. "Davon gibt es sicher noch mehr, nicht wahr. Michael hatte also doch Recht."
"Wir können sie beschützen," erklärte ihr Phoebe und sah anschließend ihre Schwestern an, die ihr zustimmten. "Wir können sie mit zu uns nach Hause nehmen, wenn sie wollen, dort können sie sich erst einmal ausruhen und die Dämonen werden sie nicht finden."
Die Frau nickte, wollte sich aber scheinbar nicht von ihrem Mann trennen. "Und was ist mit Michael? Werden die Dämonen ihn erneut angreifen?"
"Der Angriff galt ihnen." Erklärte ihr Piper erneut. "Ihn wollen sie lebend haben."
Die Frau seufzte, "Ich denke sie haben Recht." Sie erhob sich. "Gehen wir."
Paige lachte, "naja gehen werden wir nicht, nehmen sie meine Hand."
Als sie kurze Zeit später gemütlich im Wohnzimmer im Halliwell Manor saßen, erzählte ihnen die Frau, ihre Geschichte. Sie hieß Monica Deacon und war mit Michael Deacon verheiratet. Sie hatten sich schon auf der Highschool kennen gelernt und nach dem Studium geheiratet. In der Highschool war Michael der beliebteste Schüler gewesen und Monica war selig, dass er sie als Freundin ausgewählt hatte. Er hatte damals in den Tag hinein gelebt, hatte Parties veranstaltet, Spaß gehabt und das Leben genossen. Für die Schule hatte er sich kaum interessiert, er war reich, warum sollte er sein Leben nicht genießen. Monica hatte ihn deswegen ständig kritisiert, und war überglücklich gewesen, als sich seine Einstellung während seiner Studienzeit vollkommen geändert hatte. Er war zielbewusst geworden, hatte angefangen sich für seine Noten zu interessieren und hatte davon gesprochen den Betrieb seines Vaters noch erfolgreicher zu machen.
Sie seufzte "Ich war überglücklich, neben einem gutaussehenden überall beliebten Freund, hatte ich jetzt auch noch einen erfolgreichen, was wollte ich mehr? Alle beneideten mich." Sie sah die Schwestern nach Bestätigung suchend an. Als diese nur freundlich lächelten, fuhr sie mit ihrer Erzählung fort "Naja, einen Haken hatte die Sache schon, seine neuen Freunde gefielen mir gar nicht. Sie passten nicht zu ihm. Dieser Harold Fleisher war ein dicklicher, schleimiger Idiot und Jared Canterro war hinterlistig und kam aus schlechten Verhältnissen. Wissen sie, Michael hat seinen Vater darum gebeten, Canterro das Studium zu bezahlten, was ich überhaupt nicht verstanden habe. Jared war in der Highschool mit uns in einer Klasse, aber keiner konnte ihn ausstehen, nicht weil er arm war, sondern weil er verschlagen und gemein war. Doch Michael hat sich um ihn gekümmert, ich verstand nie warum, sonst haben ihn solche Leute niemals gekümmert." Sie zuckte mit den Schultern. "Michaels Vater hat ihm jedenfalls das Studium finanziert, er ist ein unglaublich gutmütig Mensch, fast zu gutmütig aus meiner Sicht, er hat beispielsweise sein Unternehmen viel zu lasch geführt. Naja egal, auf der Universität sind Jared und Michael dann zu engen Freunden geworden sind." Sie schüttelte den Kopf. "Ich habe ihm immer gesagt, er soll sich von ihm fern halten, aber er hat ja nicht auf mich gehört. Er meinte Jared ist für seinen Erfolg verantwortlich, also was konnte ich dann noch dagegen sagen?" Sie sah die Schwestern fragend an.
"Sie haben einen Pakt mit den Dämonen geschlossen." Erklärte Paige trocken.
Monica blickte auf. "Ja, das weiß ich heute auch. Aber damals habe ich es nicht gewusst. Ich bin überzeugt dass das Ganze von Jared ausging." Sie schaute missmutig drein. "Ich hätte Michael so nehmen sollen, wie er ist, und nicht versuchen sollen ihn zu ändern. Heute würde ich alles dafür geben, dass er wieder so wäre wie früher. Diese Dämonen machen nur Ärger und jetzt bedrohen sie uns auch noch."
"Wann haben sie das mit den Dämonen denn herausbekommen?" fragte Piper, nachdem Monica einen Moment geschwiegen hatte.
"Vor ein paar Jahren, und zu Anfang war ich schockiert, aber dann hat Michael es mir erklärt und ich habe darüber nachgedacht, und eingesehen, dass es nicht so schlimm ist. Ich meine wir waren reich und erfolgreich und als Gegenleistung musste er nur weiterhin seine Waffenfabrik erfolgreich führen und den Verkauf ankurbeln. Daran war ja nichts Schlimmes." Versuchte sie sich zu verteidigen.
"Solch ein Pakt mit der Unterwelt ist immer schlimm und falsch." Gab Piper zu bedenken.
"Ja, vielleicht. Aber zu Anfang habe ich es akzeptiert, aber dann ist für Michael alles aus dem Ruder gelaufen. Und ich wollte ihn nicht einfach so im Stich lassen. Die Dämonen vertrauten auf einmal Michael, Fleisher und den Canterros nicht mehr und Michael hatte Angst, dass Canterro und seine Frau irgendetwas unternommen hatten, um sie zu hintergehen und dass wir alle dafür büßen müssen." Sie seufzte. "Und dann hat einer von Michaels Mitarbeiter Adam Samuels auch noch das mit den Dämonen herausgefunden und wollte es Michaels Vater erzählen. Der alte Mann hätte einen Herzinfakt bekommen." meinte sie entrüstet. "Also hat Michael seine Freunde darum gebeten, es zu verhindern, ohne Samuels dabei zu töten. Aber er ist trotz Michaels Bitte gestorben. Michael denkt nun, das war Absicht, um ihm zu zeigen, wer die Kontrolle hat, und seit dem fühlt er sich verfolgt."
"Und das zu Recht, schließlich wollte der Dämon sie töten." Überlegte Phoebe. "Was will er von ihrem Mann?"
Sie schüttelte den Kopf. "Ich weiß es nicht, und ich denke Michael weiß es auch nicht. Wie schon gesagt, er denkt die Canterros stecken dahinter, aber sie haben ihn nicht eingeweiht. Und jetzt ist auch noch Fleisher verschwunden und die Dämonen denken, er hat sie verraten."
"Meinen sie, dass die Canterros wieder die Seiten gewechselt haben." Fragte Paige nachdenklich.
Monica lachte hart auf. "Nie im Leben, die wollen ihnen eher Konkurrenz machen."
"Wir müssen sie auf jeden Fall in Sicherheit bringen." Beschloss Piper und rief Leo. Er erschien sofort, was Monica schon gar nicht mehr zu wundern schien. Sie hatte an dem heutigen Tag schon genug erlebt.
Sie seuftze erneut. "Es ist wohl besser, wenn ich mich momentan von Michael trenne, das ist alles zu viel für mich."
"Wenn ihnen ihr Leben lieb ist, dann sollten sie sich im Moment besser verstecken." Entgegnete Paige. "Wir sorgen dafür, dass sie an einen sicheren Ort gebracht werden."
Nachdem Leo mit Monica verschwunden war, ließ sich Paige auf einem Sessel nieder. "Ganz schön naiv die Gute." meinte sie.
"Das kannst du laut sagen." pflichtete Phoebe ihr bei und setzte sich ebenfalls hin. "Und was machen wir nun?"
"Was können wir schon machen," meinte Piper "Abwarten. Und vielleicht sollten wir uns mal um diese Canterros kümmern."
"Gute Idee" erklärte Phoebe "Heute Abend treffe ich mich sowieso mit Cole, da kann ich ihn fragen, was er über die Chemiefabrik in Erfahrung gebracht hat."
"Warum kümmert er sich überhaupt darum." Wunderte sich Paige.
"Ich glaube, er denkt, diese Gruppe hat etwas mit den Schüssen auf Helen zu tun." Erklärte Phoebe.
"Toll, und zielstrebig läuft er dabei auf Dämonen zu." Erwiderte Piper trocken und sah auf die Uhr. "Ich mache heute jedenfalls nichts mehr in dieser Richtung. Ich muss gleich ins P3. Machen wir uns doch morgen darüber Gedanken."
"Gute Idee, ich habe heute Abend auch was besseres vor, als Dämonen zu jagen." Meinte Paige und räkelte sich auf dem Sofa.
"Du willst schon ins P3?" Fragte Phoebe und wendete sich überrascht an Piper. "Wie spät ist es denn?" Nachdem Piper ihr die Uhrzeit gesagt hatte, sprang sie überrascht auf. "Mist," teilte sie ihren Schwestern mit. "Ich wollte doch einen Tisch im Tibra reservieren."
"Tja, dafür ist es jetzt wohl zu spät, sie nehmen die Reservierungen nur bis 18.00 Uhr entgegen." Klärte Paige sie auf. "Da müsst ihr wohl woanders hin oder bis Mitternacht warten."
"Ach was soll's dann warten wir halt, wird schon nicht so lange dauern." meinte Phoebe optimistisch und ging die Treppe hoch.
25. Kapitel
Als Piper, Leo, Paige und Phoebe am Freitag Morgen zusammen am Frühstückstisch saßen, erzählte Phoebe ihnen von der Ausstellung am Mittwoch und ihrem Gespräch mit Aroso.
"Also hat dieser Michael Deacon tatsächlich Kontakt zu Dämonen." Stellte Piper fest. "Es wäre vielleicht sinnvoll, wenn wir mehr darüber in Erfahrung bringen könnten." Sie sah ihren Ehemann an. "Ist dir irgendetwas darüber bekannt?"
"Nein, aber ich kann mich ja mal umhören." Meinte er und wollte sich schon erheben, als Piper ihn zurück hielt. "Also so eilig ist es ja auch wieder nicht, du kannst schon noch zu Ende frühstücken."
Phoebe lächelte und erklärte weiter. "Ich habe wirklich einen Schreck bekommen, als ich diese Nachbildung eines dämonischen Energieballs gesehen habe, dass könnt ihr mir glauben." Sie trank einen Schluck Kaffee und meinte dann nachdenklich "Selbst Cole kam die Kugel irgendwie bekannt vor." Sie sah Leo durchdringend an. "Bist du dir sicher, dass er sich an nichts aus seiner Vergangenheit erinnern kann und dass dies auch nicht zurückkommt?"
"Der Ältestenrat hat mir versichert, dass er sich nicht an seine Vergangenheit erinnern kann." Erklärte Leo erneut. "Und auch seine Erinnerung können nicht zurückkommen, obwohl sie nicht absolut sicher sind, was passiert, wenn er wieder mit Dämonen in Kontakt kommt. Aber darauf habe ich dich ja schon hingewiesen."
"Du meinst also, er muss nur einen Dämon sehen und schon weiß er wieder, dass er selbst mal einer war?" wunderte sich Paige.
"Nein, so einfach ist das nicht." versuchte Leo es zu erklären. "Ich will damit nur sagen, dass sie keine Verantwortung dafür übernehmen wollen, was passiert, wenn er wieder mit der magischen Welt in Berührung kommt." Er zuckte mit den Schultern. "Im Grunde denken sie auch nicht, dass etwas passieren kann."
"Aber an Balthasar erinnert er sich doch jetzt schon." Teilte Paige der verblüfften Phoebe mit.
"Wie meinst du das?"
"Hat Piper dir nichts erzählt?" Paige schaute ihre Schwester überrascht an, doch Piper schüttelte den Kopf.
"Was denn?" fragte Phoebe irritiert.
"Also er hat uns erzählt, dass er mal einen Traum von Balthasar hatte."
"Aber er wusste nicht was er damit anfangen sollte," versuchte Piper ihre Schwester zu beruhigen, die Paige entsetzt anstarrte. "Er dachte es wäre nur ein Traum oder er hätte sich für Halloween verkleidet. Ich wollte dich nicht unnötig damit aufregen." Versuchte sie es Phoebe zu erklären.
"Aber wenn er sich daran erinnern kann, dann müssen doch noch Reste seiner Erinnerungen irgendwo in seinem Kopf gespeichert sein." Überlegte Phoebe.
"Balthasar war über 100 Jahre ein Teil von ihm, da ist es kein Wunder, dass er den nicht so einfach vergessen kann." Erklärte Paige und fügte hinzu. "Obwohl er ihn für einen Catcher oder irgendso ein Filmmonster gehalten hat."
Phoebe wusste nicht, was sie von all dem halten sollte, im Grunde wäre es kein Weltuntergang, wenn er sich wieder an sein Leben würde erinnern können, versuchte sie sich zu überzeugen. Er war jetzt schließlich ein einfacher Sterblicher und er würde damit leben können. Hoffte sie jedenfalls, aber sie musste zugeben, dass diese Vorstellung sie doch stark beunruhigte. Im Moment lief alles einfach zu gut und sie wollte, dass es so blieb.
Noch ganz in Gedanken versunken hörte sie, dass es an der Tür klingelte. Piper öffnete und es war Darryl. Piper führte ihn in das Esszimmer und bot ihm einen Platz an. Nachdem er sich gesetzt hatte, teilte er ihnen mit, dass Fleisher sicher untergebracht war und keine allzu großen Probleme machte. Er hatte wohl eingesehen, dass es zu gefährlich war, sich in diesem Moment an seine dämonischen Freunde zu wenden, bevor diese den wahren Sachverhalt kannten. Er nahm an, er hätte auch später noch Zeit, um sich von ihnen retten zu lassen.
Piper schenkte Darryl eine Tasse Kaffee ein und nachdem er etwas davon getrunken hatte, wandte er sich an Phoebe. "Du hast mich doch vor kurzem danach gefragt, wie sicher eure und Coles Polizeiakten verschlossen sind." meinte er und fügte, nachdem sie genickt hatte hinzu. "Also ich habe einen Hinweis darauf erhalten, dass sich jemand an diesen Akten zu schaffen gemacht hat."
"Wie meinst du das?" fragte Piper interessiert.
"Es steht fest, dass ein ziemlich guter Hacker sich durch die Schutzprogramme ins System geschmuggelt hat. Somit hatte er Zugang zu allen geheimen Unterlagen und es scheint so als hätten ihn besonders Coles Akten interessiert."
Phoebe sah ihn entsetzt an. "Bist du dir da ganz sicher?"
"Wir haben jedenfalls diesen Alarm bekommen. Aber keine Angst Phoebe, allzu viel steht dort nicht drin."
Phoebe saß nachdenklich auf ihrem Stuhl. In ihr drinnen brodelte es, aber sie versuchte ruhig zu bleiben.
Darryl schaute währenddessen auf seine Uhr und teilte den vieren mit, dass er wieder los müsse. Er hatte ihnen nur kurz die Neuigkeiten mitteilen wollen. Paige bedankte sich bei ihm und brachte ihn zur Tür.
Kurz darauf verabschiedete sich auch Leo von Piper und nachdem ihr Mann in blauem Leuchten verschwunden war schaute sie besorgt Phoebe an. "Darryl hat recht, in den Akten steht nichts, was Cole besonders viele Hinweise geben könnte."
Phoebe schaute wütend zu Piper hoch. "Darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass er es mir versprochen hat." Sie schüttelte enttäuscht den Kopf.
"Hast du es ihm denn wirklich geglaubt?" fragte Paige vorsichtig.
"Er hat es mir schließlich versprochen." bekräftigte Phoebe.
Paige schaute skeptisch drein. "Das heißt doch nicht viel." Phoebe sah sie böse an. "Versteh mich nicht falsch, aber selbst wenn es nicht Cole wäre, würde ich nicht davon ausgehen, dass jemand einfach aufhört nach Informationen aus seinem früheren Leben zu suchen, nur weil seine Freundin in darum bittet. Also ich würde es nicht tun."
"Es war meine Bedingung, um es noch einmal zu versuchen. Wenn er sich nicht daran halten kann, dann hätte er es mir auch nicht versprechen dürfen."
"Ach Phoebe, du hast ihm die Pistole auf die Brust gesetzt." versuchte Piper Phoebe klarzumachen.
"Wieso verteidigt ihr ihn?"
"Quatsch, das tun wir doch gar nicht." Erklärte ihr Paige. "Wir sind nur realistisch."
Phoebe stand wütend auf. "Naja wenigstens habe ich es dieses Mal früh rausbekommen, dass er sich überhaupt nicht verändert hat, ob Mensch oder Dämon, er ist immer noch der Gleiche."
"Übertreibst du da nicht ein bisschen," versuchte Piper erneut sie zu beruhigen.
"Es ist ein weiterer Vertrauensbruch, aber dieses Mal werde ich ihm den nicht so einfach durchgehen lassen, ich werde ihm schon die Meinung sagen." Sie stürmte zur Tür und war verschwunden.
"Ich wusste dass er nur Ärger bringt." Meinte Paige, als sie Phoebe hinterher blickte.
Als Cole am Morgen in sein Büro gekommen war, hatte er sich sofort an seinen Schreibtisch gesetzt und ein Blatt Papier hervorgeholt. Er hatte das Bedürfnis, das eigenartige Symbol zu zeichnen, damit er es nicht vergaß. Im Moment hatte er es noch klar vor Augen. Er begann es zu zeichnen und als er fertig war, schaute er es sich lange an. Es sagte ihm nichts, aber er würde schon herausfinden, was es damit auf sich hatte. Er faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in die Brusttasche seines Hemdes.
Danach kümmerte er sich um seine alltägliche Arbeit, als plötzlich seine Bürotür aufgerissen würde und Phoebe hereinstürmte. "Hallo," meinte er erfreut und stand auf um sie zu begrüßen. Doch ihr wütender Gesichtsausdruck hielt ihn erst einmal zurück. "Was ist denn los?"
Sie schloss die Tür und drehte sich zu ihm um. "Ich bin deinen miesen Spielchen auf die Schliche gekommen." meinte sie mit einem süffisanten Lächeln.
"Spielchen? Was meinst du."
"Tu doch nicht so blöd. Du hattest es mir versprochen, aber daran kannst du dich ja nicht halten, nicht wahr? Wie konnte ich nur so was von blöd sein, und dir noch eine Chance geben? Ich hatte es doch eigentlich schon gelernt. Du hast dich überhaupt nicht verändert, du tust mir nur wieder weh."
"Könntest du mir bitte erzählen, was ich angeblich getan habe?" Er ging näher auf sie zu, doch sie hob die Hand um ihn abzuwehren. "Bleib mir ja vom Hals."
"Phoebe ich weiß nicht wo das Problem ist."
"Das Problem ist, dass du dich nicht an Abmachungen halten kannst. Du hattest mir versprochen dich nicht mehr um dein früheres Leben zu kümmern, aber das scherte dich ja einen Dreck, du läufst trotzdem los und suchst dir den erstbesten Hacker, um an deine Polizeiakten ranzukommen." Sie funkelte ihn bösartig an.
"Ach das," meinte er erleichtert, "Das hatte ich schon lange...."
"Ich will deine dummen Entschuldigungen gar nicht hören, es ist endgültig aus." Sie drehte sich um und wollte die Tür öffnen, doch Cole fasste sie am Arm und wollte sie zurückhalten. Aus einem Instinkt heraus drehte Phoebe sich um und schleuderte ihn mit einem harten Tritt durch den Raum. Er landete hinter seinem Schreibtisch und starrte sie entgeistert an. Phoebe starrte entsetzt zurück.
"Sag mal, spinnst du? Ich hätte mir das Genick brechen können." Er versuchte seinen Kopf und die übrigen Körperteile zu bewegen. "Anscheinend nichts gebrochen" murmelte er und sah sie immer noch überrascht von ihrem harten Angriff an. Er verstand wirklich nicht, wie es ihr gelungen war, ihn so einfach durch das halbe Zimmer zu werfen. Das kratzte schon an seinem Selbstvertrauen, aber sie hatte ihm mit ihrem Angriff überrascht, redete er sich ein, nur deshalb war es ihr gelungen. Er hatte nicht damit gerechnet. "Machst du Kampftraining oder so was?" Fragte er erstaunt.
Phoebe war inzwischen zu ihm gekommen und hatte sich neben Cole gekniet. Das hatte sie nicht gewollt, aber sie war so wütend gewesen und er hatte sie mit Gewalt zurückhalten wollen, oder so war es ihr jedenfalls vorgekommen. Der Schreck, wie er dort lag, hatte ihre Wut fürs erste in Luft aufgelöst. "Der Schlag ist wohl ein bisschen zu heftig ausgefallen. War keine Absicht." Entschuldigte sie sich lahm. "Aber du wolltest mich mit Gewalt aufhalten." versuchte sie sich zu verteidigen.
"Ich wollte nur die Chance haben, dir zu erklären, was ich wirklich getan habe." protestierte er und beugte sich vor, um die unterste Schublade seines Schreibtisches zu öffnen und den noch immer geschlossenen Umschlag herauszuholen. "Hier" meinte er und reichte ihr den Umschlag.
"Was ist das?" fragte sie und nahm ihn entgegen.
"Die Unterlagen zu den Polizeiakten."
"Du hast sie also wirklich angefordert." meinte sie enttäuscht und schaute auf den Umschlag. Ganz tief in ihrem Innersten hatte sie gehofft, er wäre doch nicht schuldig, aber geglaubt hatte sie es nie. Sie wollte sich erheben, als Cole sie vorsichtig zurückhielt.
"Aber nicht wieder schlagen." meinte er mit einem leichten Lächeln und fuhr dann ernst fort. "Schau ihn dir an, ich habe ihn nicht geöffnet."
Das konnte ja jeder sagen, dachte sich Phoebe und sah sich den Umschlag an. Er war an der Verschlussseite mit einem dicken Klebeband mit der Aufschrift des Absenders und einem zusätzlichen Aufkleber des Zustellservices verschlossen. Sie musste zugeben, dass es ziemlich unmöglich war, ihn unauffällig zu öffnen. Sie sah zweifelnd zu Cole hinüber.
"Cyber verschließt seine Lieferungen immer extra sicher." Teilte Cole ihr mit. "Ich habe ihm den Auftrag gegeben, diese Akten zu besorgen, nachdem du mir in deinem Büro so nett mitgeteilt hast, dass du mir nichts über mich erzählen wirst." Er spürte ihren skeptischen Blick und fuhr fort. "Es war also lange bevor ich dir versprochen habe, mich nicht mehr darum zu kümmern. Solche Nachforschungen brauchen Zeit." versuchte er ihr zu erklären. "Als ich den Umschlag dann am Montag bekommen habe, habe ich ihn nicht geöffnet, obwohl es mir schwer gefallen ist." Er verschwieg vorsorglich, dass er ihn nur aus dem Gefühl heraus, dass Phoebe es herausfinden würde, nicht geöffnet hatte. Er pries sich dafür, dass er auf dieses Gefühl gehört hatte.
Sie schaute ihn forschend an. "Und das ist die Wahrheit?" Sie schwankte, ob sie ihm vertrauen oder doch lieber misstrauen sollte.
"Ja, ich hatte es dir doch versprochen, und ich habe mich daran gehalten. Obwohl es mir mehr als schwer fiel." Gab er zu.
Phoebe setzte sich auf den Boden und überlegte ob sie ihm glauben sollte. Sie blickte auf den Umschlag in ihrer Hand und musste zugeben, dass seine Erklärungen einleuchtend klangen. "Es tut mir Leid." brachte sie langsam hervor und schaute ihn an. "Vielleicht habe ich dich zu schnell verurteilt."
"Vielleicht?" Er sah sie überrascht an. "Du hättest mir wenigstens die Chance geben müssen, es dir zu erklären."
"Du hast ja recht." musste sie widerwillig zugeben, obwohl sie innerlich unglaublich glücklich war, dass sich die ganze Angelegenheit als Missverständnis herausgestellt hatte. Doch sie hatte immer noch leichte Zweifel.
"Was kann ich tun, damit du mir vertraust?" fragte Cole und beobachtete sie aufmerksam.
Phoebe zuckte kaum merklich mit den Achseln, dass wusste sie selber nicht. Sie schaute ihn mit einem entschuldigenden Lächeln an, als sie hörte, wie sich die Tür von Coles Büro öffnete.
"Kevin" erklang Peters überraschte Stimme. Er trat in den Raum und sah Cole und Phoebe hinter dem Schreibtisch auf dem Boden sitzen. "Was macht ihr denn da?" Fragte er erstaunt.
"Na was schon." antwortete Cole.
"Hm, sieht aber gar nicht danach aus."
"Ach nein? Nach was sieht es denn aus?"
"Keine Ahnung, ist mir im Grunde auch völlig egal, was ihr da macht," er blickte Cole immer noch leicht irritiert an. "Ich wollte euch dabei nicht stören, ich wollte dir nur mitteilen, dass Helen erst Samstag aus dem Krankenhaus entlassen wird."
"Wieso erst Samstag?." fragte Cole jetzt wieder ernst. "Ist irgendwas passiert?"
"Nein, sie wollen sie nur noch eine Nacht zur Beobachtung dabehalten, ich hole sie dann morgen früh ab. Wenn du also morgen vorbeikommen willst...." meinte Peter und es hörte sich ganz so an als ginge er nicht davon aus.
"Natürlich komme ich morgen vorbei, was ist denn das für eine Frage."
"In letzter Zeit weiß man bei dir da nicht so recht," gab Peter zu bedenken und warf dabei Phoebe, die bereits wieder stand, einen kurzen aber bedeutungsschweren Blick zu.
Cole erhob sich ebenfalls und ging auf Peter zu. "Was willst du denn damit sagen?"
"Nur das wir dich in letzter Zeit selten zu Gesicht kriegen. Besonders oft hast du Helen nun ja nicht im Krankenhaus besucht."
"Das soll das denn? Woher willst du denn wissen, wie oft ich sie besucht habe, führst du seit neuestem eine Strichliste? Und überhaupt wer macht schon gerne Besuche im Krankenhaus, das heißt doch gar nichts." versuchte er sich zu verteidigen.
"Wie auch immer, ich wollte dir nur Bescheid sagen." meinte Peter und verließ fluchtartig das Büro.
Cole schaute ihm durch die geschlossene Tür hinterher und meinte mehr zu sich selbst. "Was hat der denn nur?"
"Ich denke er hat den Eindruck ich halte dich von ihnen fern." mutmaßte Phoebe und ging auf Cole zu.
"Hm, kann ich mir gar nicht vorstellen." Peter war ihm bisher nie so vorgekommen, aber er musste schon zugeben, dass er sich in den letzten Tagen merkwürdig verhalten hatte. Doch darum konnte er sich später kümmern. Er wandte sich mit einem Lächeln wieder an Phoebe. Und wechselte das Thema. "Du glaubst mir jetzt also?"
Phoebe hob den Umschlag hoch, den sie immer noch in der Hand hielt und meinte "Er ist eindeutig verschlossen, was kann ich da noch sagen."
"Nichts!" antwortete er zufrieden und war mehr als froh, seinem Instinkt vertraut zu haben. "Wenn es dir schwer fällt, mir zu vertrauen, dann muss ich das akzeptieren, aber du musst mir in Zukunft wenigstens die Chance geben, dir die Umstände zu erklären."
Phoebe wusste, dass es ihr Problem war, dass sie ihm noch nicht wieder völlig vertrauen konnte und immer gleich das schlimmste annahm. Sie musste dies ändern, das wusste sie. "Es tut mir leid Cole, ich liebe dich, und darum werde ich versuchen dir wieder zu vertrauen." versprach sie ihm und ging zum Schreibtisch um den Umschlag wieder zurück in die Schublade zu legen.
Er sah ihr zu und meinte "Das ist nicht fair, du kannst den Umschlag behalten, so quälte er mich jeden Tag aufs neue."
Sie schüttelte den Kopf "Nein, immer wenn du ihn herausholst erscheine ich drohend vor deinem geistigen Auge." Sie lehnte sich an ihn und er umarmte sie leicht. Sie schmiegte sich glücklich an ihn und war froh, dass sich alles als Irrtum herausgestellt hatte, sie schwor sich, in Zukunft nicht wieder vorschnell zu handeln. Sie legte ihr linke Hand auf seine Brust, als sie plötzlich eine Vision bekam. Sie sah einen Mann bewusstlos auf dem Boden einer leeren Lagerhalle liegen, neben ihm stand schreiend eine Frau, die von einem Dämon attackiert wurde, der versuchte sie zu töten.
Cole bekam von Phoebes Vision nichts mit, er fuhr ihr gedankenverloren durch das Haar und schwieg. Als sie wieder in der Wirklichkeit ankam, löste sie sich von ihm und trat ein paar Schritte zurück. Sie schaute ihn entsetzt an. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? Er hatte doch sicher nichts damit zu tun, er war schließlich kein Dämon mehr, aber Leo hatte gesagt man könne nichts ausschließen, wenn er wieder mit Dämonen in Kontakt kam. Und dies hätte leicht passieren können. Daher war es für ihn auch nicht nötig gewesen, den Umschlag zu öffnen. Ihre Gedanken überschlugen sich.
Cole schaute sie überrascht an. "Was hast du? Was ist denn jetzt?" Er wollte auf sie zugehen, aber sie hob die Hand. "Nicht." murmelte sie leise, sie brauchte noch etwas Zeit zum Nachdenken. Du wolltest ihn doch nicht vorschnell verurteilen, beschwor sie sich. Das hatte sie doch gerade erst beschlossen, und sie hatte ja auch einen völlig anderen Dämon gesehen, was sollte er damit zu tun haben? Sie schaute zu ihm rüber und bemerkte seinen verletzten Gesichtsausdruck, er verstand nicht, was passiert war. Sie wollte ihren Blick wieder senken, als er auf der Tasche seines Hemdes hängen blieb. Sie drehte nachdenklich den Kopf und ging wieder zu ihm herüber. "Was hast du da in der Tasche" fragte sie aufgeregt, während sie die ganze Zeit darauf starrte.
"In meiner Tasche?" Er verstand überhaupt nichts mehr, aus dieser Frau wurde er einfach nicht schlau. Er schaute sie irritiert an.
Phoebe stand wieder vor ihm und streckte ihre Hand aus. Sie fasste in seine Hemdtasche, holte den Zettel hervor und faltete ihn auseinander. Dann starrte sie interessiert auf das aufgemalte Symbol. "Was ist das?"
Woher hatte sie gewusst, dass er diesen Zettel eingesteckt hatte? Wunderte er sich "Du kennst es? Weißt du, was es zu bedeuten hat?" fragte er seinerseits.
Sie schüttelte den Kopf, "Nein."
"Ich habe das heute aufgezeichnet, ich denke es könnte sich dabei um das Zeichen dieser Teufelsclique handeln."
"Wo hast du es gesehen?" erkundigte sie sich und starrte weiterhin fasziniert auf das Symbol.
"In der Canterro Chemiefabrik." erklärte er ihr.
Sie löste sich von dem Zettel und schaute ihn überrascht an. "Canterro Chemiefabrik? Was hattest du denn da zu suchen?"
"Recherchen." meine er trocken. "Kannst du mir mal sagen, was das alles hier soll?"
"Das weiß ich noch nicht," Sie schaute ihn bittend an. "Darf ich den Zettel mitnehmen? Wenn ich etwas darüber rausbekomme verrate ich es dir auch." Versprach sie ihm.
Da hatte er so seine Zweifel, aber was sollte es, er konnte sich ja jeder Zeit eine neue Zeichnung anfertigen. "Na gut." meinte er daraufhin und sah sie lächelnd an. "Und was bekomme ich dafür?"
Sie blickte lächelnd zurück und erklärte sich bereit, ihn am Abend zum Essen in ein Inlokal einzuladen. "Alle schwärmen davon, und ich war noch nie da. Also, abgemacht?"
"Wie könnte ich dazu schon nein sagen." Er küsste sie und sah sie forschend an. "Ich liebe dich, obwohl du schon ziemlich seltsam bist. Oder vielleicht gerade weil du so merkwürdig bist."
"Vergiss das nicht." erwiderte sie und küsste ihn zum Abschied, wobei sie ihren Mund so fest auf seinen drückte, als könnte sie alle Zweifel damit für immer aussperren.
"Hol mich um 19.00 Uhr ab." Teilte sie ihm mit und verließ zufrieden Coles Büro. Sie war froh, dass sich all ihre Zweifel in Nichts aufgelöst hatten, sie musste einfach daran glauben, dass alles gut werden würde.
Als sie draußen angekommen war, gab sie ihren Schwestern Bescheid, dass sie sich Zuhause treffen mussten.
"Geht es um Cole?" Fragte Paige, als Phoebe ins Wohnzimmer gestürmt kam, in dem sie sich schon mit Piper befand.
"Was? Nein, das hat sich aufgeklärt, ihr kennt mich ja, viel Wirbel um nichts." erklärte sie und machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Du hast dich also wieder mit ihm versöhnt?" fragte Paige überrascht.
"Ja, habe ich, aber darum geht es jetzt gar nicht, ich hatte eine Vision." Sie erzählte ihren Schwestern, was sie gesehen hatte und holte anschließend den Zettel mit der Zeichnung hervor. "Ich denke dieses Zeichen hat die Vision ausgelöst." erklärte sie und zeigte ihren das Symbol.
"Was ist das?"
"Cole nimmt an, dass es sich dabei um das geheime Zeichen dieser Clique handelt. Er hat es in der Canterro Chemiefabrik entdeckt."
"Hm, sagt mir gar nichts," meine Paige, "Aber vielleicht steht dazu ja etwas im Buch der Schatten."
"Schon möglich" erwiderte Phoebe. "Aber ich denke zuerst müssen wir diese Frau retten, die Lagerhalle war zwar leer, aber es schien Tageslicht in den Raum."
"Wir sollten sie auspendeln." Schlug Piper vor und holte die nötigen Utensilien.
Das Pendel blieb nicht überraschend an der Stelle der Deacon Waffenfabrik stehen.
"Somit steht wohl fest, dass dieses Zeichen tatsächlich etwas mit dieser Clique zu tun haben könnte." meinte Piper. "Ich denke wir sollten Leo rufen, damit der es sich mal ansieht."
Während Phoebe im Buch der Schatten nach dem Dämon Ausschau hielt, rief Piper ihren Ehemann und zeigte ihm die Zeichnung.
"Hm, dabei handelt es sich um ein dämonisches Verbrüderungssymbol, wie der Name schon sagt, symbolisiert es die Verbundenheit von einer Gruppe mit den Idealen und Zielen einer anderen. In unserem Fall also wahrscheinlich der Unterwelt mit den Menschen dieser Verbindung."
"Und was haben sie jeweils davon?" erkundigte sich Paige.
"Ich gehe davon aus, dass die Dämonen ihnen versprochen haben, alles für ihren Erfolg und die Erreichung ihre Ziele und Wünsche zu tun. Und im Gegenzug erklären die Sterblichen sich dafür bereit alles in ihrer Macht stehende zu tun, um das Böse unter den Menschen zu verbreiten."
"Klingt plausibel." Überlegte Piper und wandte sich dann Phoebe zu, die immer noch im Buch blätterte. "Hast du schon etwas gefunden?"
"Nein" meinte Phoebe, hielt aber gleich darauf im Blättern inne. "Halt, dieser hier könnte es sein."
Piper trat hinter sie und schaute ihr über die Schulter. "Kantos," las Piper. "Verwandlungsdämon, arbeitet meist als Auftragskiller."
"Und wie kann er vernichtet werden" fragte Paige.
"Mit einem Zauberspruch, und vorher kann er mit einem Stich in den Rücken kurzzeitig außer Gefecht gesetzt werden." erkannte Phoebe und meinte daraufhin "Der Zauberspruch ist sofort fertig."
"Gut," Piper wandte sich wieder an Leo. "Du kannst ja noch einmal oben nachfragen, was sie über dieses spezielle Zeichen wissen, und wir kümmern uns erst einmal um diese Frau."
Leo verschwand und nachdem Phoebe den Zauberspruch fertig hatte, machten sich die drei Schwestern auf den Weg.
Als sie in der Lagerhalle ankamen, war sie noch leer. Es handelte sich scheinbar um eine Halle, die nicht mehr gebraucht wurde. "Vielleicht ist dies ja die Halle, in der auch Janny Aroso den Dämon gesehen hat." Überlegte Phoebe, stieg die metallene Treppe am Rand der Halle hoch und schaute vorsichtig aus einem der großen Seitenfenster. Sie erblickte einige Meter entfernt einen Unterstand unter dem sich zahlreiche alte Metallteile befanden. "Sieht ganz danach aus." meinte sie und wollte schon wieder heruntergehen, als sie in einiger Entfernung einen Mann und eine Frau auf das Gebäude zukommen sah. Sie blickte sich zu ihren Schwestern um und erklärte."Ich denke wir bekommen bald Besuch"
"Was?" die beiden guckten zu ihr hoch. "Der Dämon?" fragte Paige irritiert.
"Nein, ein Mann und eine Frau kommen direkt auf diese Halle zu, können wir uns irgendwo verstecken?" fragte Phoebe, während sie die Treppe wieder heruntergekommen war.
Sie blickten sich um und sahen im hinteren Teil der Halle einige Kisten. Sie gingen darauf zu und hockten sich hinter die Kisten. "Also ich habe so meine Zweifel, dass man uns hier nicht sehen kann." meinte Piper und sah durch eine Spalte zwischen den Kisten.
"Wenn sie uns entdecken, kann ich uns immer noch wegorben." erklärte Paige zuversichtlich.
Kurze Zeit später öffnete sich die Tür am anderen Ende der Halle und das Paar trat ein.
"Warum zerrst du mich hier rein." schimpfte die Frau und versuchte sich aus der Umklammerung zu befreien.
"Nun sei doch endlich vernünftig, und hör mir zu." Der Mann ließ die Frau los und diese entfernte sich sofort von ihm. "Alles ist schief gelaufen und wir müssen uns vorsehen."
"Wir?" die Frau lachte trocken "Ich habe mich mit keinem Dämonen eingelassen. Und wegen denen lasse ich mir bestimmt nicht mein Leben versauen."
"Aber so versteh doch, sie wollen dir etwas antun, um mich zu treffen." Jammerte der Mann. "Wir müssen jetzt vorsichtig sein."
"Du hättest dich niemals darauf einlassen dürfen, und das mit Samuels hättest du auch verhindern müssen."
"Das war ein Unfall, ich wollte das nicht, das musst du mir glauben."
"Ich muss gar nichts, ich habe die Nase voll davon, wenn du das nicht regelst, dann lasse ich mich scheiden. Jetzt werde ich erst einmal zu meiner Schwester gehen, du wirst mich nicht an irgendeinen sogenannten sicheren Ort schicken, den nur du kennst. Ganz sicher nicht." fauchte sie ihn an.
"Monica bitte, glaub mir doch, ich will nicht dass dir etwas passiert. Ich werde das Ganze so schnell es geht beenden, das verspreche ich dir, ich schaffe das nur nicht sofort." Er ging auf sie zu.
"Lass mich in Ruhe."
Während die Schwestern durch die Ritzen zwischen den Kisten sahen und dem Ehedrama zuhörten, bemerkten sie, dass die Luft anfing zu flimmern und Kantos erschien. Blitzschnell erhoben sie sich und sprangen hinter den Kisten hervor. Der Dämon hatte unterdessen dem Mann mit einer kurzen Handbewegung einen Stoß versetzt, so das er bewusstlos auf dem Boden zusammengebrochen war. Die Frau schrie entsetzt auf und streckte abwehrend die Arme aus. Paige schleuderte ein Messer nach dem Dämon, verfehlte ihn aber. Doch so war er wenigstens von der Frau abgelenkt. Phoebe verpasste ihm einen Tritt und er fiel an die Wand. Wütend schleuderte er im Aufstehen einen Energiestrahl nach Piper, doch diese duckte sich und er krachte gegen die Metalltreppe. Phoebe hechtete zu dem Messer, das immer noch auf dem Boden lag und hob es auf. Kurz bevor sie es auf Kantos werfen konnte, verwandelte dieser sich in die Frau. Phoebe stutzte einen Moment, doch dann warf sie den Gegenstand, dem Kantos aber erneut auswich.
"Paige schaff die echte Frau nach hinten, damit wir sie nicht verwechseln und aus Versehen sie verletzen." schrie Piper währenddessen ihrer Schwester zu. Diese ergriff die Frau und orbte sich mit ihr in den hinteren Teil des Raumes.
Anschließen eilte sie zu ihren Schwestern zurück, die sich immer noch mit Kantos abmühten, der sich aber gekonnt wehrte. Paige rief nach dem Messer und als sie es wieder in der Hand hielt, wartete sie einen Moment ab, in dem der Dämon von ihren Schwestern so abgelenkt war, dass er sie nicht bemerkte, und stieß ihm das Messer in den Rücken.
Da Kantos nun kurzzeitig außer Gefecht gesetzt war, holte Phoebe ihren Zauberspruch hervor und die drei lasen ihn vor. Der Dämon schaute sie entsetzt an und verschwand brennend vor ihren Augen.
"Geschafft." meinte Phoebe und atmete erleichtert aus.
Die drei begaben sich zu der Frau, die immer noch verängstigt in der Ecke saß. "Geht es ihnen gut?" fragte Piper die Frau vorsichtig.
Sie nickte. "Mit mir ist alles in Ordnung." meinte sie leise, obwohl sie immer noch zitterte. Sie erhob sich und blickte zum anderen Ende des Raumes "Was ist mit Michael?" fragte sie.
"Ich denke ihm ist nichts passiert," erklärte Piper.
"Sind sie sicher, dass ihm nichts fehlt?" erkundigte sich die Frau, während sie langsam zu ihrem Mann ging und sich neben ihn auf den Boden kniete. Piper ließ sich neben ihr nieder und fühlte seinen Puls. "Er ist nur ohnmächtig, der Dämon wollte ihn nicht töten, sondern sie."
Die Frau nickte und sah die Schwestern ängstlich an. "Und was ist mit diesem Dämon?"
"Der Dämon ist tot." teilte ihr Paige mit. "Darüber müssen sie sich keine Sorgen mehr machen."
Sie lachte traurig. "Davon gibt es sicher noch mehr, nicht wahr. Michael hatte also doch Recht."
"Wir können sie beschützen," erklärte ihr Phoebe und sah anschließend ihre Schwestern an, die ihr zustimmten. "Wir können sie mit zu uns nach Hause nehmen, wenn sie wollen, dort können sie sich erst einmal ausruhen und die Dämonen werden sie nicht finden."
Die Frau nickte, wollte sich aber scheinbar nicht von ihrem Mann trennen. "Und was ist mit Michael? Werden die Dämonen ihn erneut angreifen?"
"Der Angriff galt ihnen." Erklärte ihr Piper erneut. "Ihn wollen sie lebend haben."
Die Frau seufzte, "Ich denke sie haben Recht." Sie erhob sich. "Gehen wir."
Paige lachte, "naja gehen werden wir nicht, nehmen sie meine Hand."
Als sie kurze Zeit später gemütlich im Wohnzimmer im Halliwell Manor saßen, erzählte ihnen die Frau, ihre Geschichte. Sie hieß Monica Deacon und war mit Michael Deacon verheiratet. Sie hatten sich schon auf der Highschool kennen gelernt und nach dem Studium geheiratet. In der Highschool war Michael der beliebteste Schüler gewesen und Monica war selig, dass er sie als Freundin ausgewählt hatte. Er hatte damals in den Tag hinein gelebt, hatte Parties veranstaltet, Spaß gehabt und das Leben genossen. Für die Schule hatte er sich kaum interessiert, er war reich, warum sollte er sein Leben nicht genießen. Monica hatte ihn deswegen ständig kritisiert, und war überglücklich gewesen, als sich seine Einstellung während seiner Studienzeit vollkommen geändert hatte. Er war zielbewusst geworden, hatte angefangen sich für seine Noten zu interessieren und hatte davon gesprochen den Betrieb seines Vaters noch erfolgreicher zu machen.
Sie seufzte "Ich war überglücklich, neben einem gutaussehenden überall beliebten Freund, hatte ich jetzt auch noch einen erfolgreichen, was wollte ich mehr? Alle beneideten mich." Sie sah die Schwestern nach Bestätigung suchend an. Als diese nur freundlich lächelten, fuhr sie mit ihrer Erzählung fort "Naja, einen Haken hatte die Sache schon, seine neuen Freunde gefielen mir gar nicht. Sie passten nicht zu ihm. Dieser Harold Fleisher war ein dicklicher, schleimiger Idiot und Jared Canterro war hinterlistig und kam aus schlechten Verhältnissen. Wissen sie, Michael hat seinen Vater darum gebeten, Canterro das Studium zu bezahlten, was ich überhaupt nicht verstanden habe. Jared war in der Highschool mit uns in einer Klasse, aber keiner konnte ihn ausstehen, nicht weil er arm war, sondern weil er verschlagen und gemein war. Doch Michael hat sich um ihn gekümmert, ich verstand nie warum, sonst haben ihn solche Leute niemals gekümmert." Sie zuckte mit den Schultern. "Michaels Vater hat ihm jedenfalls das Studium finanziert, er ist ein unglaublich gutmütig Mensch, fast zu gutmütig aus meiner Sicht, er hat beispielsweise sein Unternehmen viel zu lasch geführt. Naja egal, auf der Universität sind Jared und Michael dann zu engen Freunden geworden sind." Sie schüttelte den Kopf. "Ich habe ihm immer gesagt, er soll sich von ihm fern halten, aber er hat ja nicht auf mich gehört. Er meinte Jared ist für seinen Erfolg verantwortlich, also was konnte ich dann noch dagegen sagen?" Sie sah die Schwestern fragend an.
"Sie haben einen Pakt mit den Dämonen geschlossen." Erklärte Paige trocken.
Monica blickte auf. "Ja, das weiß ich heute auch. Aber damals habe ich es nicht gewusst. Ich bin überzeugt dass das Ganze von Jared ausging." Sie schaute missmutig drein. "Ich hätte Michael so nehmen sollen, wie er ist, und nicht versuchen sollen ihn zu ändern. Heute würde ich alles dafür geben, dass er wieder so wäre wie früher. Diese Dämonen machen nur Ärger und jetzt bedrohen sie uns auch noch."
"Wann haben sie das mit den Dämonen denn herausbekommen?" fragte Piper, nachdem Monica einen Moment geschwiegen hatte.
"Vor ein paar Jahren, und zu Anfang war ich schockiert, aber dann hat Michael es mir erklärt und ich habe darüber nachgedacht, und eingesehen, dass es nicht so schlimm ist. Ich meine wir waren reich und erfolgreich und als Gegenleistung musste er nur weiterhin seine Waffenfabrik erfolgreich führen und den Verkauf ankurbeln. Daran war ja nichts Schlimmes." Versuchte sie sich zu verteidigen.
"Solch ein Pakt mit der Unterwelt ist immer schlimm und falsch." Gab Piper zu bedenken.
"Ja, vielleicht. Aber zu Anfang habe ich es akzeptiert, aber dann ist für Michael alles aus dem Ruder gelaufen. Und ich wollte ihn nicht einfach so im Stich lassen. Die Dämonen vertrauten auf einmal Michael, Fleisher und den Canterros nicht mehr und Michael hatte Angst, dass Canterro und seine Frau irgendetwas unternommen hatten, um sie zu hintergehen und dass wir alle dafür büßen müssen." Sie seufzte. "Und dann hat einer von Michaels Mitarbeiter Adam Samuels auch noch das mit den Dämonen herausgefunden und wollte es Michaels Vater erzählen. Der alte Mann hätte einen Herzinfakt bekommen." meinte sie entrüstet. "Also hat Michael seine Freunde darum gebeten, es zu verhindern, ohne Samuels dabei zu töten. Aber er ist trotz Michaels Bitte gestorben. Michael denkt nun, das war Absicht, um ihm zu zeigen, wer die Kontrolle hat, und seit dem fühlt er sich verfolgt."
"Und das zu Recht, schließlich wollte der Dämon sie töten." Überlegte Phoebe. "Was will er von ihrem Mann?"
Sie schüttelte den Kopf. "Ich weiß es nicht, und ich denke Michael weiß es auch nicht. Wie schon gesagt, er denkt die Canterros stecken dahinter, aber sie haben ihn nicht eingeweiht. Und jetzt ist auch noch Fleisher verschwunden und die Dämonen denken, er hat sie verraten."
"Meinen sie, dass die Canterros wieder die Seiten gewechselt haben." Fragte Paige nachdenklich.
Monica lachte hart auf. "Nie im Leben, die wollen ihnen eher Konkurrenz machen."
"Wir müssen sie auf jeden Fall in Sicherheit bringen." Beschloss Piper und rief Leo. Er erschien sofort, was Monica schon gar nicht mehr zu wundern schien. Sie hatte an dem heutigen Tag schon genug erlebt.
Sie seuftze erneut. "Es ist wohl besser, wenn ich mich momentan von Michael trenne, das ist alles zu viel für mich."
"Wenn ihnen ihr Leben lieb ist, dann sollten sie sich im Moment besser verstecken." Entgegnete Paige. "Wir sorgen dafür, dass sie an einen sicheren Ort gebracht werden."
Nachdem Leo mit Monica verschwunden war, ließ sich Paige auf einem Sessel nieder. "Ganz schön naiv die Gute." meinte sie.
"Das kannst du laut sagen." pflichtete Phoebe ihr bei und setzte sich ebenfalls hin. "Und was machen wir nun?"
"Was können wir schon machen," meinte Piper "Abwarten. Und vielleicht sollten wir uns mal um diese Canterros kümmern."
"Gute Idee" erklärte Phoebe "Heute Abend treffe ich mich sowieso mit Cole, da kann ich ihn fragen, was er über die Chemiefabrik in Erfahrung gebracht hat."
"Warum kümmert er sich überhaupt darum." Wunderte sich Paige.
"Ich glaube, er denkt, diese Gruppe hat etwas mit den Schüssen auf Helen zu tun." Erklärte Phoebe.
"Toll, und zielstrebig läuft er dabei auf Dämonen zu." Erwiderte Piper trocken und sah auf die Uhr. "Ich mache heute jedenfalls nichts mehr in dieser Richtung. Ich muss gleich ins P3. Machen wir uns doch morgen darüber Gedanken."
"Gute Idee, ich habe heute Abend auch was besseres vor, als Dämonen zu jagen." Meinte Paige und räkelte sich auf dem Sofa.
"Du willst schon ins P3?" Fragte Phoebe und wendete sich überrascht an Piper. "Wie spät ist es denn?" Nachdem Piper ihr die Uhrzeit gesagt hatte, sprang sie überrascht auf. "Mist," teilte sie ihren Schwestern mit. "Ich wollte doch einen Tisch im Tibra reservieren."
"Tja, dafür ist es jetzt wohl zu spät, sie nehmen die Reservierungen nur bis 18.00 Uhr entgegen." Klärte Paige sie auf. "Da müsst ihr wohl woanders hin oder bis Mitternacht warten."
"Ach was soll's dann warten wir halt, wird schon nicht so lange dauern." meinte Phoebe optimistisch und ging die Treppe hoch.
