Hallo Kelara, vielen Dank für dein Review, ich finde es toll zu hören, was
du von der Geschichte hältst. Leider bin ich heute nur dazu gekommen zwei
Kapitel durchzulesen. Aber es ist ja bald Wochenende da habe ich mehr Zeit.
Ich weiß, dass Phoebe in dem Kapitel zuvor etwas übertrieben reagiert hat, aber ich konnte mir vorstellen, dass sie das tun würde. Ich konnte es in der Serie auch kaum ertragen wie sie sich verhalten hat, sie war so unfair zu Cole. Ich stimme dir völlig zu, dass sie sich vieles selbst zuzuschreiben hat. Aber ich habe mich bemüht in meiner Geschichte fair zu ihr zu sein, obwohl ich ihr Verhalten nicht wirklich nachvollziehen konnte, vieles daran fand ich unglaubwürdig, komischerweise konnte ich Cole da immer fiel besser verstehen.
Der Ältestenrat ist halt ein bisschen übervorsichtig, sie hatten für Cole ein normales Leben geplant, das war der Sinn der Sache, aber es hat sich eben anders entwickelt.
26. Kapitel
Als Cole am Abend an der Tür klingelte, hatten Phoebes Schwestern das Haus bereits verlassen. Sie ließ ihn kurz herein, holte noch ihre Tasche und machte sich dann mit ihm auf den Weg. Im Auto erzählte sie Cole, dass sie vergessen hatte, im Tibra einen Tisch vorzubestellen.
"Meinetwegen müssen wir nicht da hin." Entgegnete Cole daraufhin, aber Phoebe hatte beschlossen, dass sie es wenigstens versuchen sollten, einen Platz zu ergattern.
Als sie vor dem Lokal ankamen, hörten sie schon von weitem, dass es restlos gefüllt war. Doch Phoebe ließ sich nicht abhalten und sie traten hinein. Der Vorraum war in dunklen Tönen gehalten und an der hinteren Ecke befand sich eine Bar, an der schon zahlreiche Gäste warteten. Phoebe ging ohne zu Zögern auf den Mann zu, der am Eingang zum eigentlichen Restaurant stand. Sie teilte ihm mit, dass sie vergessen hatte, einen Tisch zu reservieren. Der Mann schaute sie mit einem überheblichen Lächeln an. "Am Freitag Abend muss man im Tibra schon einen Tisch reservieren."
Phoebe schaute an ihm vorbei in den Saal und sah noch einige leere Tische. "Aber so voll sieht es gar nicht aus." Erklärte sie ihm.
"Das täuscht," meinte der Mann und verstellte ihr die Sicht. "Also ich weiß wirklich nicht, ob ich für sie etwas tun kann." Er schaute sie missbilligend an, als würden sie nicht in so ein Lokal passen.
"Was wollen sie denn damit sagen?" fragte Cole und ging einen Schritt näher auf ihn zu.
Phoebe hielt ihn zurück "Wir können ja warten, bis sie einen Tisch frei haben." meinte sie versöhnlich.
"Darauf würde ich nicht hoffen. Aber bitte, ganz wie sie wünschen, ich merke sie vor."
"Da habe ich so meine Zweifel," meinte Cole, als er sich mit Phoebe in Richtung der Bar begab. "Von mir aus können wir gerne woanders hingehen, dieser selbstgefällige Idiot gibt uns sowieso nie einen Tisch."
Phoebe erspähte an der Bar einen Platz und ließ sich nieder. "Lass uns doch erst mal abwarten, es sah wirklich nicht besonders voll aus, die meisten Gäste befinden sich hier im Vorraum. Und wenn im Lokal die die Gäste fehlen, dann wird er uns schon reinlassen."
Cole ließ sich neben ihr nieder und sie bestellten sich etwas zu trinken.
"Hm," meinte Cole, "Was soll denn an diesem Restaurant so besonders sein?"
"Keine Ahnung, es ist in, und alle behaupten man muss mal hier gewesen sein."
Er sah sich um. "An der Einrichtung kann es jedenfalls nicht liegen." Er griff sich eine Speisekarte, die an der Bar auslagen, um sie zu inspizieren. "Und die Gerichte scheinen auch nicht besonders einfallsreich zu sein."
"Warte doch erst mal ab." erwiderte Phoebe und nahm ihm die Karte aus der Hand, um sie ihrerseits zu betrachten. Sie hatte sich vorgenommen, an diesem Abend in dieses Restaurant zu gehen und davon würde sie so leicht nichts abbringen.
Cole beobachtete eine Zeit den Türsteher und wandte sich dann lieber Phoebe zu. "Hast du etwas über das Symbol herausgefunden?"
"Was? Ach das, nein, tut mir Leid, bis jetzt nicht." antwortete sie vage, während sie in ihrem Drink herumrührte "Sag mal, was hast du eigentlich über diese Canterro Chemiefabrik herausgefunden."
Er lachte kurz auf. "Du bist wirklich gut," er schaute sie fasziniert an. "Immer wenn ich dir eine Frage stelle weichst du aus und stellst mir im Gegenzug deine."
Sie schaute hoch und meinte beleidigt. "Das stimmt gar nicht. Es würde mich nur interessieren."
"Wieso interessieren dich diese Canterros?"
"Jetzt hast du mir eine Gegenfrage gestellt, tut mir Leid, du bist zuerst dran."
"Na gut, ich weiß eigentlich nichts."
Phoebe sah ihn argwöhnisch an.
"Nein wirklich, ich habe nur eine Besichtigungstour durch die Fabrik gemacht." Cole dachte kurz nach, ob er ihr etwas von den Unterlagen erzählen sollte, aber warum eigentlich nicht, vielleicht würde sie dann ja auch gesprächiger werden, obwohl das bisher nie funktioniert hatte. "Und dann habe ich zufällig noch ein paar Unterlagen gefunden, mit denen ich aber bisher nichts anfangen kann."
"Geheime Unterlagen." Fragte sie aufgeregt.
"Ja, sowas in der Art. Bei den einen handelt es sich wahrscheinlich um Unterlagen über irgendwelche Forschungen und bei den anderen um Gelände- und Bauzeichnungen, ich habe sie mir bisher noch nicht genau angesehen."
"Wie bist du denn daran gekommen?"
Er schüttelte lächelnd den Kopf. "Alles sage ich dir nun auch nicht."
"Na gut, aber könnte ich sie mir mal ansehen?" Phoebe sah ihn bittend an. Vielleicht enthielten sie ja Informationen, die ihnen irgendwie weiterhelfen konnten.
"Die Forschungsunterlagen hat Trisha Raymond."
"Trisha Raymond?" fragte sie überrascht. Was hatte er mit dieser Trisha Raymond zu tun?
"Ja sie ist Chemikerin und sie will sie untersuchen. Die Zeichnungen sind noch in meinem Büro."
"Sind sie da sicher?"
"Klar, wer sollte sich denn dafür interessieren?" wunderte Cole sich, überrascht von ihrer Frage. "Außerdem weiß kein Mensch dass ich sie habe, außer dir." er sah sie verschwörerisch an.
"Und ich werde es sicher niemandem sagen." meinte sie und lächelte ihn an. Er hatte anscheinend wirklich keine Ahnung mit wem er es da zu tun hatte.
"Wollen wir hier wirklich warten," wechselte er das Thema.
Phoebe nickte und schaute sich um. Der Vorraum hatte sich inzwischen etwas geleert, während es im Lokal voller geworden war.
Eine Stunde später warteten sie immer noch auf einen Tisch. Cole beobachtete, wie ständig Gäste das Restaurant verließen und neue Gäste an ihren Tisch geführt wurden. Langsam reichte es ihm. "Hast du das gesehen?" Fragte er Phoebe und zeigte auf ein Paar, das der unsympathische Mann in den Saal des Restaurants führte. "Die kamen nach uns und er tat sie trotzdem vorgezogen." Regte er sich auf.
"Wahrscheinlich hatten sie eine Reservierung."
"Quatsch, sie haben seit einer halben Stunde mit uns gewartet, also entweder haben sie den Kerl bestochen, oder der Idiot hat etwas gegen uns, was ich stark annehme."
Phoebe musste ihm leider zustimmen. "Ich denke du hast recht, der schleimige Kerl gibt uns nie einen Tisch, und so toll kann es hier auch gar nicht sein, die Leute verlassen den Laden immer ziemlich schnell." Sie blickte auf die Uhr die an der Wand hing. "Wir geben ihm noch Zeit, bis wir unsere Drinks ausgetrunken haben, sonst gehen wir."
Cole schaute weiterhin aufgebracht in Richtung des Lokals und musste plötzlich grinsen. "Weißt du, manchmal wünsche ich mir ich könnte so einen Würgegriff, dann würde ich einfach die Hand heben und alle würden tun, was ich will." Er hob kurz die Hand um es zu demonstrieren. Phoebe schaute ihn beunruhigt von der Seite an, doch Cole bemerkte ihren Blick gar nicht, da er immer noch wütend zu dem Einlasser schaute "Ich würde meinen Griff anwenden und sofort würde dieser Idiot uns den besten Platz geben und müsste auch noch höflich sein." Er schaute sie mit einem zufriedenem Lächeln an und registrierte ihren besorgten Gesichtsausdruck. "Hey, was ist los?" Er schaute sie fragend an, und als sie nichts sagte, fügte er hinzu. "Das war doch nur Spaß, das kann doch sowieso niemand, außer im Film."
"Würdest du dir das wirklich wünschen?" Fragte sie vorsichtig.
"Was? Die Macht meinen Willen durchzusetzen?"
"Ja! So in der Art." Meinte sie ernst und schaute ihn forschend an.
Cole bemerkte ihren Blick und sagte vorsichtshalber "Nein, natürlich nicht." Obwohl die Vorstellung für ihn schon einen gewissen Reiz hatte. Doch er hatte keine Lust, mit Phoebe über solch unrealistische Fantasien zu streiten.
Sie schwieg einen Moment. Wahrscheinlich hatte er das ganze wirklich nicht ernst gemeint. Trotzdem musste Phoebe ihm eine Frage stellen. "Paige hat mir erzählt, dass du einen Traum von einem Monster hattest."
"Was?" er starrte sie erstaunt an. Über was für komische Themen unterhielten sich diese Schwestern denn? Hatten sie keinen interessanteren Gesprächsstoff, als dass Phoebes verrückter Ex-Ehemann Albträume von einem Monster hatte?
"Hattest du ihn öfter?" fragte Phoebe vorsichtig weiter.
"Nein. Wieso, wie kommst du nur darauf?" das Ganze irritierte ihn nun doch. "Was hat das zu bedeuten? Du kennst doch nicht etwa dieses Balthasar- Monster?" fragte Cole leicht amüsiert.
"Nein, vergiss es."
"Vergessen? Du stellst mir eine Frage nach einem für mich völlig idiotischen Traum, der für dich aber doch eine Bedeutung zu haben scheint."
"Quatsch, er hat nichts zu bedeuten, tut mir Leid, dass ich damit angefangen habe."
Cole schaute sie immer noch irritiert an. Was kümmerte es Phoebe, wenn er einen irren Albtraum von einem roten Glatzenmonster hatte, das wie ein Catcher aussah. Das Schlimme an der ganzen Sache war, dass es auch für ihn nicht so unwichtig gewesen war, wie er meinte. Er hatte gespürt, dass es nicht nur ein einfacher Albtraum war. Und Phoebe hatte dieses Gefühl noch verstärkt. Aber so ein Traum konnte einfach nichts bedeuten, beruhigte er sich und schaute weiterhin zu dem Türsteher, der wieder einmal ein anderes Paar zu einem Tisch führte.
Phoebe blickte inzwischen auch wieder zum Eingang des Restaurants und konnte Cole langsam verstehen, sie hätte auch nichts dagegen, wenn dieser snobistische Türsteher sie hofieren müsste. Sie seufzte. "Du hast Recht, er hat was gegen uns, wir können hier bis in alle Ewigkeit warten, und er gibt uns nie einen Tisch."
Cole blickte einer Vierergruppe hinterher, die gerade das Lokal verließ. "Ich denke bald hat er keine Wahl mehr, es gehen viel mehr Leute, als kommen. Wenn er nicht ein leeres Restaurant haben will, dann muss er uns wohl oder übel bald einen Tisch geben. Das Problem ist nur, ich habe gar keine Lust mehr."
"Und mir ist schon der Hunger vergangen." lachte Phoebe, als sie plötzlich ein Klingeln in ihrer Tasche hörte. Sie holte ihr Telefon heraus und hörte eine aufgeregte Piper, die sie dazu aufforderte sofort ins P3 zu kommen. Es gäbe Probleme.
Entschuldigend sah sie Cole an. "Das war Piper." Teilte sie ihm mit. "Sie hat gesagt ich müsse sofort kommen, es gäbe Probleme. Es tut mir wirklich Leid, Cole. Dieser ganze Abend ist total verkorkst, ich mache es wieder gut."
Er sah dass es ihr wirklich Leid tat und er zuckte mit den Schultern. "Ist nicht so schlimm. Aber kannst du nicht noch 5 Minuten warten, ich wette dann bietet der Kerl uns einen Tisch an und ich würde ihm so gerne sagen, nein danke, wir haben etwas besseres vor."
Sie lachte. "Also das will ich mir auch nicht entgehen lassen."
Wie Cole es vorausgesagt hatte, winkte der Mann sie ein paar Minuten später lässig zu sich herüber. Sie gingen freudestrahlend auf ihn zu und erzählten ihm hochmütig, dass sie jetzt keine Zeit mehr hätten. Ein verärgerter Einlasser blieb zurück und die beiden verließen lachend das Lokal. Draußen angekommen fragte Phoebe noch einmal. "Und du bist nicht böse?"
"Dass ich nicht in dieses dämliche Restaurant komme? Nein! Dass du gehen musst? Natürlich."
Sie hakte sich bei ihm unter. "Wir können uns ja morgen sehen. Und ich löse dein Essen in einem sympathischeren Restaurant ein." Schlug sie vor.
Phoebe ließ sich von Cole nach Hause fahren und stieg nachdem er verschwunden war in ihr Auto, um ins P3 zu fahren. Als sie dort ankam, fand sie eine völlig aufgelöste Piper vor. Sie war mit Leo in einem Raum im hinteren Teil des Clubs. Sie warteten noch einen Moment, bis Paige kam und dann begann Piper zu erzählen. Sie hatte einen Besuch von Michael Deacon gehabt, der sie aufgebracht nach seiner Frau gefragt hatte. "Er schwankte immer zwischen wir hätten sie umgebracht und wir hätten sie entführt."
"Wie ist er überhaupt auf uns gekommen." Fragte Phoebe entsetzt.
"Tja das Schlimmste kommt erst noch. Er hat eine Überwachungskamera in der Lagerhalle und damit hat er uns gefilmt. Dummerweise hat er mich gekannt, weil sie schon öfter Gäste hier waren."
"So ein Pech." meinte Phoebe "Berühmtheit hat halt auch ihre Nachteile."
"Aber was noch ärgerlicher ist, er hat Aufnahmen davon, wie Paige seiner Frau ein Messer in den Rücken gestochen hat."
"Oh nein," meinte Paige entsetzt, "das darf doch nicht wahr sein."
"Leider doch, ich habe ihn beruhigt und ihm mitgeteilt, dass wir seiner Frau nichts getan haben und sie nur in Sicherheit gebracht haben. Doch er hat nicht auf mich gehört. Er will seine Frau wiederhaben, oder er gibt die Aufzeichnungen an die Presse weiter."
"Warum nicht gleich an die Polizei?" fragte Paige höhnisch. "Dann lande ich gleich morgen im Knast."
"Er will selber nicht die Polizei einschalten, aber das mit der Presse hat er Ernst gemeint. Er gibt uns bis morgen früh Zeit, sonst handelt er."
"Ob Presse oder Polizei, merkt er nicht, dass das keinen großen Unterschied macht?" fragte Phoebe.
Piper zuckte die Achseln. "Er war ziemlich aufgebracht und als ich ihn darauf hingewiesen habe, da hat er mir gar nicht richtig zugehört. Also ich würde nicht darauf hoffen, dass er diesen Zusammenhang selbst herstellt und es daraufhin sein läßt." meinte sie düster.
"Dann lassen wir ihn doch einfach mit seiner Frau reden." Paige wandte sich an Leo. "Läßt sich das einrichten." Fragte sie ihn.
Leo dachte kurz nach "Ich werde sie fragen, vielleicht kann sie ihn ja zur Vernunft bringen." Leo verschwand und die Schwestern begaben sich in den Club, wo sie noch eine freie Ecke fanden, um sich relativ ungestört niederlassen zu können.
Eine viertel Stunde später war Leo wieder da und kam mit einem entschuldigenden Lächeln auf sie zu.
"Was ist los." fragte Piper, die das Schlimmste annahm.
"Sie will nicht mit ihm reden, sie denkt durch ihn würden die Dämonen ihre Spur wieder aufnehmen können."
"Dieses undankbare Biest, wir retten ihr das Leben, und sie will noch nicht einmal mit ihrem blöden Ehemann reden." meckerte Paige.
"Und was sollen wir ihrer Meinung nach tun?" Fragte Phoebe aufgebracht.
"Sie hat mir erzählt, dass er die Disketten mit den Überwachungsaufnahmen immer in einem Safe in seinem Firmenbüro unterbringt. Sie meint ihr könntet diese Aufnahmen aus dem Safe holen und dann wäre das Problem gelöst. Den Code kennt sie leider nicht. Aber für Paige dürfte das ja kein allzu großes Problem sein."
"Macht er denn keine Sicherheitskopien und ist das Ganze nicht sowieso auf der Festplatte gespeichert?" Fragte Piper skeptisch.
"Monica ist sicher, dass er nicht glauben wird, dass Sicherheitskopien nötig sind, er ist davon überzeugt, dass sein Safe der sicherste auf der Welt ist. Außerdem speichert er die Daten nie auf der Festplatte, oder löscht sie sofort wieder, und zwar unwiderbringlich. Er ist der Meinung, sonst hätten auch andere in der Firma Zugang dazu. Und das will er tunlichst vermeiden. Das einzige Problem, dass es geben könnte ist, wenn er die Daten bereits an eine Journalistin weitergegeben hat, die beim Daylight Express arbeitet. Das ist eine Klatschjournalistin, der Michael immer aktuelle Fotos oder Berichte sendet, damit sie Berichte über die Deacons veröffentlicht, was sie schon öfter gemacht hat. Michael hat ihre Email Adresse und es könnte sein, dass er ihr in seiner Wut die Aufnahmen schon zugeschickt hat."
"Nein, das glaube ich nicht, er hat uns schließlich Zeit bis morgen gegeben." gab Piper zu bedenken.
"Jedenfalls sollt ihr dies nachprüfen. Sein Passwort ist Sunny, so nennt er Monica gerne."
"Wie interessant." meinte Paige sarkastisch.
"Und wenn er doch noch andere Aufnahmen hat oder es schief geht?" fragte Piper skeptisch.
Leo sah die Schwestern zweifelnd an. "Das darf nicht passieren. Denn ob ich sie dazu überreden kann, sich mit ihm zu treffen, denke ich nicht. Sie hat panische Angst dass die Dämonen sie noch einmal angreifen, und ich kann sie nicht dazu zwingen."
"Na toll." Meinte Paige. "Dann hilft es nichts, verbringen wir einen netten Freitag Abend damit, einen Safe zu knacken." Die Schwestern begaben sich in einen Nebenraum und Paige orbte sie in das Büro von Michael Deacon.
Es war stockdunkel dort, da das Büro in der Mitte des Gebäudes lag und keine Fenster hatte. "Komischer Typ." meinte Paige. "Ist hier der Chef und sucht sich so ein scheußliches Büro ohne Fenster aus."
Sie schauten sich um und erblickten an der Wand das Bild, dass Leo beschrieben hatte. Piper nahm es vorsichtig ab und dahinter erschien der Tresor. Phoebe begab sich unterdessen zum Computer und schaltete ihn an. "Aber der Chefsessel ist vom Feinsten." Teilte sie Paige mit und lehnte sich bequem zurück.
Paige hatte unterdessen nach der Tresortür verlangt und hielt sie in den Händen. Piper schaute in den Tresor und holte zahlreiche CD-ROMs hervor. "Und woher wissen wir nun, wo die Aufnahmen von der Überwachungskamera sind." fragte sich Piper und sah auf die Etiketten. "Oh wie praktisch, er hat sie beschriftet. Schaut mal."
Paige sah ihr über die Schulte und las vor. "Sunnys Entführung. Wie passend."
Sie schaute erneut in den Safe "Aber ich denke wir nehmen besser das ganze Zeug mit, man kann ja nie wissen." Sie stopfte sich alle Disketten in die Tasche. Zum Schluß lag nur noch etwas Geld und einige Akten in dem Safe, die sie aber nicht weiter interessierten.
Phoebe hatte unterdessen den Computer gestartet und war im Email Programm. "Oh nein," Entfuhr es ihr "Er hat die E-mail wirklich schon geschickte. Mit Anhang." Sie probierte den Anhang zu öffnen, aber der Computer zeigte an, dass er die Datei nicht mehr finden konnte. Deacon hatte sie unwiderbringlich gelöscht.
"Was machen wir denn jetzt." Phoebe sah auf die E-Mail Adresse. "Kate Ferrucci" las sie vor. "Ich denke wir werden diese E-mail irgendwie abfangen müssen." Sie schaute auf die Uhrzeit. "Sie wird sie noch nicht erhalten haben, er hat sie erst heute Abend abgeschickt, und ich denke nicht, dass sie so lange gearbeitet hat." Sie sah ihre Schwestern an. "Ich hoffe nicht."
Ohne zu Zögern orbte Paige sie in Coles Büro im Daylight Express und sie begaben sich auf die Suche nach dem Büro von Kate Ferrucci. Phoebe ließ ihre Schwestern vorgehen, da sie noch einen kurzen Blick in die unterste Schublade von Coles Schreibtische werfen wollte. Als sie sie öffnete, erblickte sie den Umschlag, der dort immer noch verschlossen lag. Zufrieden schloß sie die Schublade und ging ihren Schwestern hinterher.
In dem Gebäude was es ruhig und nur die Notbeleuchtung war an. Die Schwestern gingen die Korridore ab und suchten an den Schildern der einzelnen Büros den Namen von Kate Ferrucci. Nachdem sie einem Wachmann ausgewichen waren, fanden sie zwei Stockwerke tiefer endlich das gesuchte Büro. Sie gingen vorsichtig hinein und stellten den Computer an. Kate Ferruccis Name und eine Nummer erschien. Doch anschließend mussten sie ein Passwort eingeben.
"Mist" meinte Paige und drückt auf Enter, doch der Computer teilte ihr mit, dass dies das falsche Passwort war. "Wie kommen wir nur an das dumme Passwort. Habt ihr eine Idee, oder gibt es für so was einen kleinen Zauber."
"Nicht das ich wüsste." erklärte Piper und sah zu Phoebe rüber. "Meinst du Cole kann uns da irgendwie helfen Phoebe."
"Du meinst er kennt ihr Passwort." Frage Phoebe wenig begeistert von der Vorstellung, dass er das Passwort von Kate Ferrucci kannte, deren Foto zusammen mit einigen Prominenten auf dem Schreibtisch stand. Sie blickte mit einem strahlend weißen Lächeln in die Kamera.
"Vielleicht gibt es ja ein generelles Passwort, oder so was. Kannst du ihn nicht mal kurz anrufen und danach fragen?"
Phoebe sah sie skeptisch an. "Das ist doch etwas auffällig" meinte sie und lächelte zufrieden. "Ich glaube ich habe eine bessere Idee. Ich gehe bei ihm vorbei und frage ganz unauffällig danach und im Anschluss rufe ich an und teile es euch mit. Dann könnt ihr noch einmal hierher kommen und es ausprobieren."
Paige zuckte mit den Schultern und stellte den Computer wieder ab. "Meinetwegen, mir fällt auch nichts besseres ein."
Ich weiß, dass Phoebe in dem Kapitel zuvor etwas übertrieben reagiert hat, aber ich konnte mir vorstellen, dass sie das tun würde. Ich konnte es in der Serie auch kaum ertragen wie sie sich verhalten hat, sie war so unfair zu Cole. Ich stimme dir völlig zu, dass sie sich vieles selbst zuzuschreiben hat. Aber ich habe mich bemüht in meiner Geschichte fair zu ihr zu sein, obwohl ich ihr Verhalten nicht wirklich nachvollziehen konnte, vieles daran fand ich unglaubwürdig, komischerweise konnte ich Cole da immer fiel besser verstehen.
Der Ältestenrat ist halt ein bisschen übervorsichtig, sie hatten für Cole ein normales Leben geplant, das war der Sinn der Sache, aber es hat sich eben anders entwickelt.
26. Kapitel
Als Cole am Abend an der Tür klingelte, hatten Phoebes Schwestern das Haus bereits verlassen. Sie ließ ihn kurz herein, holte noch ihre Tasche und machte sich dann mit ihm auf den Weg. Im Auto erzählte sie Cole, dass sie vergessen hatte, im Tibra einen Tisch vorzubestellen.
"Meinetwegen müssen wir nicht da hin." Entgegnete Cole daraufhin, aber Phoebe hatte beschlossen, dass sie es wenigstens versuchen sollten, einen Platz zu ergattern.
Als sie vor dem Lokal ankamen, hörten sie schon von weitem, dass es restlos gefüllt war. Doch Phoebe ließ sich nicht abhalten und sie traten hinein. Der Vorraum war in dunklen Tönen gehalten und an der hinteren Ecke befand sich eine Bar, an der schon zahlreiche Gäste warteten. Phoebe ging ohne zu Zögern auf den Mann zu, der am Eingang zum eigentlichen Restaurant stand. Sie teilte ihm mit, dass sie vergessen hatte, einen Tisch zu reservieren. Der Mann schaute sie mit einem überheblichen Lächeln an. "Am Freitag Abend muss man im Tibra schon einen Tisch reservieren."
Phoebe schaute an ihm vorbei in den Saal und sah noch einige leere Tische. "Aber so voll sieht es gar nicht aus." Erklärte sie ihm.
"Das täuscht," meinte der Mann und verstellte ihr die Sicht. "Also ich weiß wirklich nicht, ob ich für sie etwas tun kann." Er schaute sie missbilligend an, als würden sie nicht in so ein Lokal passen.
"Was wollen sie denn damit sagen?" fragte Cole und ging einen Schritt näher auf ihn zu.
Phoebe hielt ihn zurück "Wir können ja warten, bis sie einen Tisch frei haben." meinte sie versöhnlich.
"Darauf würde ich nicht hoffen. Aber bitte, ganz wie sie wünschen, ich merke sie vor."
"Da habe ich so meine Zweifel," meinte Cole, als er sich mit Phoebe in Richtung der Bar begab. "Von mir aus können wir gerne woanders hingehen, dieser selbstgefällige Idiot gibt uns sowieso nie einen Tisch."
Phoebe erspähte an der Bar einen Platz und ließ sich nieder. "Lass uns doch erst mal abwarten, es sah wirklich nicht besonders voll aus, die meisten Gäste befinden sich hier im Vorraum. Und wenn im Lokal die die Gäste fehlen, dann wird er uns schon reinlassen."
Cole ließ sich neben ihr nieder und sie bestellten sich etwas zu trinken.
"Hm," meinte Cole, "Was soll denn an diesem Restaurant so besonders sein?"
"Keine Ahnung, es ist in, und alle behaupten man muss mal hier gewesen sein."
Er sah sich um. "An der Einrichtung kann es jedenfalls nicht liegen." Er griff sich eine Speisekarte, die an der Bar auslagen, um sie zu inspizieren. "Und die Gerichte scheinen auch nicht besonders einfallsreich zu sein."
"Warte doch erst mal ab." erwiderte Phoebe und nahm ihm die Karte aus der Hand, um sie ihrerseits zu betrachten. Sie hatte sich vorgenommen, an diesem Abend in dieses Restaurant zu gehen und davon würde sie so leicht nichts abbringen.
Cole beobachtete eine Zeit den Türsteher und wandte sich dann lieber Phoebe zu. "Hast du etwas über das Symbol herausgefunden?"
"Was? Ach das, nein, tut mir Leid, bis jetzt nicht." antwortete sie vage, während sie in ihrem Drink herumrührte "Sag mal, was hast du eigentlich über diese Canterro Chemiefabrik herausgefunden."
Er lachte kurz auf. "Du bist wirklich gut," er schaute sie fasziniert an. "Immer wenn ich dir eine Frage stelle weichst du aus und stellst mir im Gegenzug deine."
Sie schaute hoch und meinte beleidigt. "Das stimmt gar nicht. Es würde mich nur interessieren."
"Wieso interessieren dich diese Canterros?"
"Jetzt hast du mir eine Gegenfrage gestellt, tut mir Leid, du bist zuerst dran."
"Na gut, ich weiß eigentlich nichts."
Phoebe sah ihn argwöhnisch an.
"Nein wirklich, ich habe nur eine Besichtigungstour durch die Fabrik gemacht." Cole dachte kurz nach, ob er ihr etwas von den Unterlagen erzählen sollte, aber warum eigentlich nicht, vielleicht würde sie dann ja auch gesprächiger werden, obwohl das bisher nie funktioniert hatte. "Und dann habe ich zufällig noch ein paar Unterlagen gefunden, mit denen ich aber bisher nichts anfangen kann."
"Geheime Unterlagen." Fragte sie aufgeregt.
"Ja, sowas in der Art. Bei den einen handelt es sich wahrscheinlich um Unterlagen über irgendwelche Forschungen und bei den anderen um Gelände- und Bauzeichnungen, ich habe sie mir bisher noch nicht genau angesehen."
"Wie bist du denn daran gekommen?"
Er schüttelte lächelnd den Kopf. "Alles sage ich dir nun auch nicht."
"Na gut, aber könnte ich sie mir mal ansehen?" Phoebe sah ihn bittend an. Vielleicht enthielten sie ja Informationen, die ihnen irgendwie weiterhelfen konnten.
"Die Forschungsunterlagen hat Trisha Raymond."
"Trisha Raymond?" fragte sie überrascht. Was hatte er mit dieser Trisha Raymond zu tun?
"Ja sie ist Chemikerin und sie will sie untersuchen. Die Zeichnungen sind noch in meinem Büro."
"Sind sie da sicher?"
"Klar, wer sollte sich denn dafür interessieren?" wunderte Cole sich, überrascht von ihrer Frage. "Außerdem weiß kein Mensch dass ich sie habe, außer dir." er sah sie verschwörerisch an.
"Und ich werde es sicher niemandem sagen." meinte sie und lächelte ihn an. Er hatte anscheinend wirklich keine Ahnung mit wem er es da zu tun hatte.
"Wollen wir hier wirklich warten," wechselte er das Thema.
Phoebe nickte und schaute sich um. Der Vorraum hatte sich inzwischen etwas geleert, während es im Lokal voller geworden war.
Eine Stunde später warteten sie immer noch auf einen Tisch. Cole beobachtete, wie ständig Gäste das Restaurant verließen und neue Gäste an ihren Tisch geführt wurden. Langsam reichte es ihm. "Hast du das gesehen?" Fragte er Phoebe und zeigte auf ein Paar, das der unsympathische Mann in den Saal des Restaurants führte. "Die kamen nach uns und er tat sie trotzdem vorgezogen." Regte er sich auf.
"Wahrscheinlich hatten sie eine Reservierung."
"Quatsch, sie haben seit einer halben Stunde mit uns gewartet, also entweder haben sie den Kerl bestochen, oder der Idiot hat etwas gegen uns, was ich stark annehme."
Phoebe musste ihm leider zustimmen. "Ich denke du hast recht, der schleimige Kerl gibt uns nie einen Tisch, und so toll kann es hier auch gar nicht sein, die Leute verlassen den Laden immer ziemlich schnell." Sie blickte auf die Uhr die an der Wand hing. "Wir geben ihm noch Zeit, bis wir unsere Drinks ausgetrunken haben, sonst gehen wir."
Cole schaute weiterhin aufgebracht in Richtung des Lokals und musste plötzlich grinsen. "Weißt du, manchmal wünsche ich mir ich könnte so einen Würgegriff, dann würde ich einfach die Hand heben und alle würden tun, was ich will." Er hob kurz die Hand um es zu demonstrieren. Phoebe schaute ihn beunruhigt von der Seite an, doch Cole bemerkte ihren Blick gar nicht, da er immer noch wütend zu dem Einlasser schaute "Ich würde meinen Griff anwenden und sofort würde dieser Idiot uns den besten Platz geben und müsste auch noch höflich sein." Er schaute sie mit einem zufriedenem Lächeln an und registrierte ihren besorgten Gesichtsausdruck. "Hey, was ist los?" Er schaute sie fragend an, und als sie nichts sagte, fügte er hinzu. "Das war doch nur Spaß, das kann doch sowieso niemand, außer im Film."
"Würdest du dir das wirklich wünschen?" Fragte sie vorsichtig.
"Was? Die Macht meinen Willen durchzusetzen?"
"Ja! So in der Art." Meinte sie ernst und schaute ihn forschend an.
Cole bemerkte ihren Blick und sagte vorsichtshalber "Nein, natürlich nicht." Obwohl die Vorstellung für ihn schon einen gewissen Reiz hatte. Doch er hatte keine Lust, mit Phoebe über solch unrealistische Fantasien zu streiten.
Sie schwieg einen Moment. Wahrscheinlich hatte er das ganze wirklich nicht ernst gemeint. Trotzdem musste Phoebe ihm eine Frage stellen. "Paige hat mir erzählt, dass du einen Traum von einem Monster hattest."
"Was?" er starrte sie erstaunt an. Über was für komische Themen unterhielten sich diese Schwestern denn? Hatten sie keinen interessanteren Gesprächsstoff, als dass Phoebes verrückter Ex-Ehemann Albträume von einem Monster hatte?
"Hattest du ihn öfter?" fragte Phoebe vorsichtig weiter.
"Nein. Wieso, wie kommst du nur darauf?" das Ganze irritierte ihn nun doch. "Was hat das zu bedeuten? Du kennst doch nicht etwa dieses Balthasar- Monster?" fragte Cole leicht amüsiert.
"Nein, vergiss es."
"Vergessen? Du stellst mir eine Frage nach einem für mich völlig idiotischen Traum, der für dich aber doch eine Bedeutung zu haben scheint."
"Quatsch, er hat nichts zu bedeuten, tut mir Leid, dass ich damit angefangen habe."
Cole schaute sie immer noch irritiert an. Was kümmerte es Phoebe, wenn er einen irren Albtraum von einem roten Glatzenmonster hatte, das wie ein Catcher aussah. Das Schlimme an der ganzen Sache war, dass es auch für ihn nicht so unwichtig gewesen war, wie er meinte. Er hatte gespürt, dass es nicht nur ein einfacher Albtraum war. Und Phoebe hatte dieses Gefühl noch verstärkt. Aber so ein Traum konnte einfach nichts bedeuten, beruhigte er sich und schaute weiterhin zu dem Türsteher, der wieder einmal ein anderes Paar zu einem Tisch führte.
Phoebe blickte inzwischen auch wieder zum Eingang des Restaurants und konnte Cole langsam verstehen, sie hätte auch nichts dagegen, wenn dieser snobistische Türsteher sie hofieren müsste. Sie seufzte. "Du hast Recht, er hat was gegen uns, wir können hier bis in alle Ewigkeit warten, und er gibt uns nie einen Tisch."
Cole blickte einer Vierergruppe hinterher, die gerade das Lokal verließ. "Ich denke bald hat er keine Wahl mehr, es gehen viel mehr Leute, als kommen. Wenn er nicht ein leeres Restaurant haben will, dann muss er uns wohl oder übel bald einen Tisch geben. Das Problem ist nur, ich habe gar keine Lust mehr."
"Und mir ist schon der Hunger vergangen." lachte Phoebe, als sie plötzlich ein Klingeln in ihrer Tasche hörte. Sie holte ihr Telefon heraus und hörte eine aufgeregte Piper, die sie dazu aufforderte sofort ins P3 zu kommen. Es gäbe Probleme.
Entschuldigend sah sie Cole an. "Das war Piper." Teilte sie ihm mit. "Sie hat gesagt ich müsse sofort kommen, es gäbe Probleme. Es tut mir wirklich Leid, Cole. Dieser ganze Abend ist total verkorkst, ich mache es wieder gut."
Er sah dass es ihr wirklich Leid tat und er zuckte mit den Schultern. "Ist nicht so schlimm. Aber kannst du nicht noch 5 Minuten warten, ich wette dann bietet der Kerl uns einen Tisch an und ich würde ihm so gerne sagen, nein danke, wir haben etwas besseres vor."
Sie lachte. "Also das will ich mir auch nicht entgehen lassen."
Wie Cole es vorausgesagt hatte, winkte der Mann sie ein paar Minuten später lässig zu sich herüber. Sie gingen freudestrahlend auf ihn zu und erzählten ihm hochmütig, dass sie jetzt keine Zeit mehr hätten. Ein verärgerter Einlasser blieb zurück und die beiden verließen lachend das Lokal. Draußen angekommen fragte Phoebe noch einmal. "Und du bist nicht böse?"
"Dass ich nicht in dieses dämliche Restaurant komme? Nein! Dass du gehen musst? Natürlich."
Sie hakte sich bei ihm unter. "Wir können uns ja morgen sehen. Und ich löse dein Essen in einem sympathischeren Restaurant ein." Schlug sie vor.
Phoebe ließ sich von Cole nach Hause fahren und stieg nachdem er verschwunden war in ihr Auto, um ins P3 zu fahren. Als sie dort ankam, fand sie eine völlig aufgelöste Piper vor. Sie war mit Leo in einem Raum im hinteren Teil des Clubs. Sie warteten noch einen Moment, bis Paige kam und dann begann Piper zu erzählen. Sie hatte einen Besuch von Michael Deacon gehabt, der sie aufgebracht nach seiner Frau gefragt hatte. "Er schwankte immer zwischen wir hätten sie umgebracht und wir hätten sie entführt."
"Wie ist er überhaupt auf uns gekommen." Fragte Phoebe entsetzt.
"Tja das Schlimmste kommt erst noch. Er hat eine Überwachungskamera in der Lagerhalle und damit hat er uns gefilmt. Dummerweise hat er mich gekannt, weil sie schon öfter Gäste hier waren."
"So ein Pech." meinte Phoebe "Berühmtheit hat halt auch ihre Nachteile."
"Aber was noch ärgerlicher ist, er hat Aufnahmen davon, wie Paige seiner Frau ein Messer in den Rücken gestochen hat."
"Oh nein," meinte Paige entsetzt, "das darf doch nicht wahr sein."
"Leider doch, ich habe ihn beruhigt und ihm mitgeteilt, dass wir seiner Frau nichts getan haben und sie nur in Sicherheit gebracht haben. Doch er hat nicht auf mich gehört. Er will seine Frau wiederhaben, oder er gibt die Aufzeichnungen an die Presse weiter."
"Warum nicht gleich an die Polizei?" fragte Paige höhnisch. "Dann lande ich gleich morgen im Knast."
"Er will selber nicht die Polizei einschalten, aber das mit der Presse hat er Ernst gemeint. Er gibt uns bis morgen früh Zeit, sonst handelt er."
"Ob Presse oder Polizei, merkt er nicht, dass das keinen großen Unterschied macht?" fragte Phoebe.
Piper zuckte die Achseln. "Er war ziemlich aufgebracht und als ich ihn darauf hingewiesen habe, da hat er mir gar nicht richtig zugehört. Also ich würde nicht darauf hoffen, dass er diesen Zusammenhang selbst herstellt und es daraufhin sein läßt." meinte sie düster.
"Dann lassen wir ihn doch einfach mit seiner Frau reden." Paige wandte sich an Leo. "Läßt sich das einrichten." Fragte sie ihn.
Leo dachte kurz nach "Ich werde sie fragen, vielleicht kann sie ihn ja zur Vernunft bringen." Leo verschwand und die Schwestern begaben sich in den Club, wo sie noch eine freie Ecke fanden, um sich relativ ungestört niederlassen zu können.
Eine viertel Stunde später war Leo wieder da und kam mit einem entschuldigenden Lächeln auf sie zu.
"Was ist los." fragte Piper, die das Schlimmste annahm.
"Sie will nicht mit ihm reden, sie denkt durch ihn würden die Dämonen ihre Spur wieder aufnehmen können."
"Dieses undankbare Biest, wir retten ihr das Leben, und sie will noch nicht einmal mit ihrem blöden Ehemann reden." meckerte Paige.
"Und was sollen wir ihrer Meinung nach tun?" Fragte Phoebe aufgebracht.
"Sie hat mir erzählt, dass er die Disketten mit den Überwachungsaufnahmen immer in einem Safe in seinem Firmenbüro unterbringt. Sie meint ihr könntet diese Aufnahmen aus dem Safe holen und dann wäre das Problem gelöst. Den Code kennt sie leider nicht. Aber für Paige dürfte das ja kein allzu großes Problem sein."
"Macht er denn keine Sicherheitskopien und ist das Ganze nicht sowieso auf der Festplatte gespeichert?" Fragte Piper skeptisch.
"Monica ist sicher, dass er nicht glauben wird, dass Sicherheitskopien nötig sind, er ist davon überzeugt, dass sein Safe der sicherste auf der Welt ist. Außerdem speichert er die Daten nie auf der Festplatte, oder löscht sie sofort wieder, und zwar unwiderbringlich. Er ist der Meinung, sonst hätten auch andere in der Firma Zugang dazu. Und das will er tunlichst vermeiden. Das einzige Problem, dass es geben könnte ist, wenn er die Daten bereits an eine Journalistin weitergegeben hat, die beim Daylight Express arbeitet. Das ist eine Klatschjournalistin, der Michael immer aktuelle Fotos oder Berichte sendet, damit sie Berichte über die Deacons veröffentlicht, was sie schon öfter gemacht hat. Michael hat ihre Email Adresse und es könnte sein, dass er ihr in seiner Wut die Aufnahmen schon zugeschickt hat."
"Nein, das glaube ich nicht, er hat uns schließlich Zeit bis morgen gegeben." gab Piper zu bedenken.
"Jedenfalls sollt ihr dies nachprüfen. Sein Passwort ist Sunny, so nennt er Monica gerne."
"Wie interessant." meinte Paige sarkastisch.
"Und wenn er doch noch andere Aufnahmen hat oder es schief geht?" fragte Piper skeptisch.
Leo sah die Schwestern zweifelnd an. "Das darf nicht passieren. Denn ob ich sie dazu überreden kann, sich mit ihm zu treffen, denke ich nicht. Sie hat panische Angst dass die Dämonen sie noch einmal angreifen, und ich kann sie nicht dazu zwingen."
"Na toll." Meinte Paige. "Dann hilft es nichts, verbringen wir einen netten Freitag Abend damit, einen Safe zu knacken." Die Schwestern begaben sich in einen Nebenraum und Paige orbte sie in das Büro von Michael Deacon.
Es war stockdunkel dort, da das Büro in der Mitte des Gebäudes lag und keine Fenster hatte. "Komischer Typ." meinte Paige. "Ist hier der Chef und sucht sich so ein scheußliches Büro ohne Fenster aus."
Sie schauten sich um und erblickten an der Wand das Bild, dass Leo beschrieben hatte. Piper nahm es vorsichtig ab und dahinter erschien der Tresor. Phoebe begab sich unterdessen zum Computer und schaltete ihn an. "Aber der Chefsessel ist vom Feinsten." Teilte sie Paige mit und lehnte sich bequem zurück.
Paige hatte unterdessen nach der Tresortür verlangt und hielt sie in den Händen. Piper schaute in den Tresor und holte zahlreiche CD-ROMs hervor. "Und woher wissen wir nun, wo die Aufnahmen von der Überwachungskamera sind." fragte sich Piper und sah auf die Etiketten. "Oh wie praktisch, er hat sie beschriftet. Schaut mal."
Paige sah ihr über die Schulte und las vor. "Sunnys Entführung. Wie passend."
Sie schaute erneut in den Safe "Aber ich denke wir nehmen besser das ganze Zeug mit, man kann ja nie wissen." Sie stopfte sich alle Disketten in die Tasche. Zum Schluß lag nur noch etwas Geld und einige Akten in dem Safe, die sie aber nicht weiter interessierten.
Phoebe hatte unterdessen den Computer gestartet und war im Email Programm. "Oh nein," Entfuhr es ihr "Er hat die E-mail wirklich schon geschickte. Mit Anhang." Sie probierte den Anhang zu öffnen, aber der Computer zeigte an, dass er die Datei nicht mehr finden konnte. Deacon hatte sie unwiderbringlich gelöscht.
"Was machen wir denn jetzt." Phoebe sah auf die E-Mail Adresse. "Kate Ferrucci" las sie vor. "Ich denke wir werden diese E-mail irgendwie abfangen müssen." Sie schaute auf die Uhrzeit. "Sie wird sie noch nicht erhalten haben, er hat sie erst heute Abend abgeschickt, und ich denke nicht, dass sie so lange gearbeitet hat." Sie sah ihre Schwestern an. "Ich hoffe nicht."
Ohne zu Zögern orbte Paige sie in Coles Büro im Daylight Express und sie begaben sich auf die Suche nach dem Büro von Kate Ferrucci. Phoebe ließ ihre Schwestern vorgehen, da sie noch einen kurzen Blick in die unterste Schublade von Coles Schreibtische werfen wollte. Als sie sie öffnete, erblickte sie den Umschlag, der dort immer noch verschlossen lag. Zufrieden schloß sie die Schublade und ging ihren Schwestern hinterher.
In dem Gebäude was es ruhig und nur die Notbeleuchtung war an. Die Schwestern gingen die Korridore ab und suchten an den Schildern der einzelnen Büros den Namen von Kate Ferrucci. Nachdem sie einem Wachmann ausgewichen waren, fanden sie zwei Stockwerke tiefer endlich das gesuchte Büro. Sie gingen vorsichtig hinein und stellten den Computer an. Kate Ferruccis Name und eine Nummer erschien. Doch anschließend mussten sie ein Passwort eingeben.
"Mist" meinte Paige und drückt auf Enter, doch der Computer teilte ihr mit, dass dies das falsche Passwort war. "Wie kommen wir nur an das dumme Passwort. Habt ihr eine Idee, oder gibt es für so was einen kleinen Zauber."
"Nicht das ich wüsste." erklärte Piper und sah zu Phoebe rüber. "Meinst du Cole kann uns da irgendwie helfen Phoebe."
"Du meinst er kennt ihr Passwort." Frage Phoebe wenig begeistert von der Vorstellung, dass er das Passwort von Kate Ferrucci kannte, deren Foto zusammen mit einigen Prominenten auf dem Schreibtisch stand. Sie blickte mit einem strahlend weißen Lächeln in die Kamera.
"Vielleicht gibt es ja ein generelles Passwort, oder so was. Kannst du ihn nicht mal kurz anrufen und danach fragen?"
Phoebe sah sie skeptisch an. "Das ist doch etwas auffällig" meinte sie und lächelte zufrieden. "Ich glaube ich habe eine bessere Idee. Ich gehe bei ihm vorbei und frage ganz unauffällig danach und im Anschluss rufe ich an und teile es euch mit. Dann könnt ihr noch einmal hierher kommen und es ausprobieren."
Paige zuckte mit den Schultern und stellte den Computer wieder ab. "Meinetwegen, mir fällt auch nichts besseres ein."
