Vielen Dank wieder für dein Review!!!! Ja ich wollte auch dass Phoebe mal an ihren Taten zweifelt und etwas leidet. Aber ich denke, ich war noch ziemlich nett zu ihr, ich konnte mir nämlich Cole einfach nicht so geheim ihr gegenüber vorstellen.

Und weil ich dich ja nicht auf die Folter spannen will, kommen hier drei neue Kapitel.

38. Kapitel

Auf dem Dachboden vom Halliwell Manor hatte Leo den Schwestern unterdessen mitgeteilt, dass es eventuell eine Möglichkeit gab den Magiebann wieder zu lösen. Dazu mussten sie aber das Steinsiegel finden, das für die Blockade verantwortlich war und nebenbei benötigten sie auch noch die Macht der Drei.

"Tja damit können wir gerade nicht dienen." meinte Piper hoffnungslos und blätterte weiter in dem Buch herum. Dort hatten sie zwar ebenfalls einen Hinweis darauf gefunden, wie sie ein Siegel zerstören konnten, aber dazu fehlte ihnen neben der Macht der Drei auch noch ein intakt funktionierendes Empfängssiegel.

Unten im Wohnzimmer wartete Helen immer noch auf Peter und Cole sie schaute fast jede Minute auf die Uhr. Sie drückte sich vor der Entscheidung, ob sie den Schwestern mitteilen sollte, dass Cole zu Canterro gefahren war, oder nicht und schob sie immer weitere 5 Minuten auf.

Peter wartete zur selben Zeit in seinem Auto in der Straße vor Canterros Haus. Es war schon eine Stunde vergangen und Cole war immer noch nicht wieder erschienen. Er befürchtete das Schlimmste und verfluchte sich dafür, dass er ihn hierher gebracht hatte. Er wartete noch weitere 30 Minuten, und nochmal 30 Minuten. Als er keine Hoffnung mehr sah, dass Cole wieder aus dem Haus kommen würde, beschloss er zurück zu den Halliwells zu fahren. Als er dort ankam, ging er zu Helen ins Wohnzimmer, sie umarmte ihn erleichtert und hielt Ausschau nach Cole.

Peter schüttelte den Kopf. "Er kam nicht wieder heraus." Teilte er ihr besorgt mit.

"Wir müssen es ihnen sagen." beschloss Helen und sah unglücklich die Treppe hoch.

Piper hatte das Buch der Schatten unterdessen wütend zugeschlagen. "Hier finden wir doch sowieso nichts. Es hilft nichts, wir müssen zu Canterro fahren, und hoffen, dass uns dort eine Lösung einfällt."

Leo blickte sie besorgt an. "Was soll es bringen, wenn ihr euch auch noch in Gefahr begebt? Canterro wird ihr nichts tun, solange er Cole nicht hat."

"Aber irgendetwas müssen wir unternehmen." erklärte Paige entschlossen.

Sie horchten auf, als sich vorsichtig die Tür zum Dachboden öffnete. Helen steckte den Kopf durch die Tür und Peter stand hinter ihr. "Dürfen wir hereinkommen." fragte sie vorsichtig.

"Wartet lieber unten auf uns." Teilte Paige ihr mit und ging mit den beiden die Treppe wieder herunter. Piper und Leo folgten ihnen.

Als sie unten angekommen waren, schaute Piper sich alarmiert um. "Wo ist Cole?" fragte sie und ahnte schlimmes.

"Er wollte zu Canterro." teilte Peter ihr ruhig mit. Er hatte keine Lust, sich vor diesen Hexen zu rechtfertigen. "Ich habe ihn hingebracht, aber er ist nicht mehr aus dem Haus herausgekommen."

Piper schloss die Augen. "Oh nein, aber das war ja abzusehen."

"Wie konntest du ihn nur dorthin bringen?" fragte Paige kopfschüttelnd.

"Er wäre so oder so hingekommen, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann führt er das auch aus. Er dachte, er hätte die Möglichkeit, mit Canterro zu verhandeln, aber ich denke das hat wohl nicht so richtig funktioniert." erklärte ihr Peter aufgebracht.

"Wann hast du ihn dort hingebracht?" fragte Piper so ruhig, wie sie konnte.

"Vor über zwei Stunden." erklärte Helen vorsichtig.

Als Cole wieder zu sich kam, lag er auf einer Pritsche in einem kargen Raum. Als er aufblickte, sah er Phoebe neben sich sitzen. Sie strich ihm gedankenverloren mit der Hand durchs Haar. Er drehte seinen Kopf zur Seite, um sie ansehen zu können, aber die Bewegung hinterließ ein schmerzhaftes Stechen in seinem Nacken. Er stöhnte auf und Phoebe nahm die Hand von seinem Kopf. Sie stand auf und sah ihn besorgt an. "Ist alles in Ordnung mit dir?" fragte sie leise.

Cole versuchte sich aufzusetzen. Ihm war leicht schwindelig, aber sonst ging es ihm den Umständen entsprechend gut. "Ich denke schon." Er sah sich um. "Wo sind wir hier?"

Phoebe zuckte mit den Schultern. "Irgendwo in den unterirdischen Verliesen von Canterro, denke ich." Sie sah ihn fragend an. "Ich weiß ja, wie ich hierher gekommen bin, aber warum bist du eigentlich hier?"

"Canterro hat bei euch angerufen, nachdem der Dämon dich entführt hatte. Er wollte dass ich zu ihm nach Hause komme."

"Und das hast du getan?" Sie sah ihn überrascht und auch wieder nicht überrascht an. "Hatten meine Schwestern nichts dagegen?"

"Sie hatten auch keinen besseren Plan. Ich konnte doch nicht einfach ruhig herumsitzen und darauf warten, bis ihnen endlich ein Geistesblitz kommt, während du in den Händen von Canterro bist." versuchte er sich zu verteidigen.

"Und wie war dein brillanter Plan?"

"Ich dachte Canterro würde mit mir reden," Cole sah sie mit einem entschuldigenden Lächeln an. "Wäre doch möglich gewesen, schließlich hält er mich für einen Superdämon. Leider wartete gleich eine Dämonenmeute auf mich."

"Ach Cole," Phoebe setzte sich neben ihn auf die Pritsche und umarmte ihn. "Vielleicht hast du ja recht, in meiner Nähe ist es wirklich nicht besonders sicher für dich."

"Ich beschwere mich ja gar nicht." Er blickte sie an. "Ich weiß auch nicht, das Ganze ist für mich nicht real, wahrscheinlich haben diese Typen mir Skepsis in Bezug auf übernatürliche Dinge eingeimpft, weil ich trotz all dieser Geschehnisse nicht daran glauben kann. Ich warte immer noch darauf, dass jemand durch die Tür kommt und mir eine wissenschaftliche Erklärung gibt."

Phoebe blickte ihn eindringlich an. "Die wirst du nicht bekommen."

"Ich weiß, trotzdem denke ich immer noch, irgendwann wache ich aus diesem verrückten Traum auf und befinde mich in meiner Wohnung in Seattle."

"Willst du das denn?" fragte sie und sah ihn mit einer Spur von Angst in den Augen an.

Cole schwieg und schaute sich in der Zelle um. "Du hast dir wirklich einen blöden Zeitpunkt ausgesucht, um mich das zu fragen." Er seufzte und blickte sie wieder an "Aber ich denke nicht wirklich." meinte er und lächelte, denn zu seiner eigenen Überraschung bestand für ihn daran gar kein Zweifel.

"Oh Cole," begeistert schlang sie ihm ihre Arm um den Hals und küsste ihn. Cole sah keinen Anlass dazu, den Kuss nicht zu erwidern. Beide wussten nicht, was mit ihnen geschehen würde und daher klammerten sie sich wie Ertrinkende aneinander. Doch mittendrin brach Phoebe den Kuss ab und löste sich von ihm. Sie sah ihn irritiert an. "Was hast du da?" fragte sie und stand auf.

"Was meinst du?" Er sah sie fragend an.

Phoebe trat hinter ihn und schob seinen Kopf nach unten, um seinen Nacken betrachten zu können. "Oh Gott" entfuhr es ihr. "Hier in deinem Nacken ist das Siegel von Canterro" Sie berührte es angeekelt. "Es ist aus Metal, und richtig fest. Deine Haut drumherum ist rot und sieht verletzt aus. Ich denke sie haben es dir in die Haut operiert."

Sie starrte ihn entsetzt an und hob dann ihre Hand, um sich in den Nacken zu fassen. Als sie das metallene Teil spürte ließ sie sich schockiert auf der Pritsche nieder. "Nein" meinte sie leise. "Was haben sie nur mit uns vor." Sie blickte Cole verzweifelt an.

"Hey, keine Sorge" versuchte dieser sie zu beruhigen, "deine Schwester werden schon einen Weg finden um uns zu retten, tun sie das nicht immer?" erklärte Cole zuversichtlich und legte seinen Arm um sie.

Phoebe sah zu ihm hoch und lächelte schwach. Dann nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und erklärte ruhig. "Ich liebe dich Cole, weißt du dass? Trotz allem habe ich das immer und werde ich es immer tun." Sie küsste ihn zuerst sanft, dann intensiver und bemühte sich dabei nicht das Siegel am Hals zu berühren.

Die beiden waren so miteinander beschäftigt, dass sie nicht hörten, wie sich die Tür zu ihrer Zelle öffnete und Canterro eintrat. Er schaute sich die beiden an und meinte mit einem süffisanten Lächeln. "Ach wie rührend."

Cole bemerkte, wie sich Phoebe in seinen Armen versteifte. Er ließ sie los und sah, dass sich ihr Gesichtsausdruck wie von Zauberhand geändert hatte. Sie saß auf der Pritsche und blickte starr geradeaus. "Phoebe" flüsterte Cole, doch sie rührte sich nicht sondern schaute ihn nur benebelt an.

Canterro trat neben die Pritsche und Cole beobachtete, wie ein dünner Faden von Phoebes Nacken bis in Canterros Amulett strahlte. Er blickte sich um und sah, dass auch von ihm ein Faden bis zu Canterro reichte. Doch er spürte nichts davon.

Canterro grinste die beiden an. "So ihr Turteltauben, das alles ging ja doch leichter, als gedacht. Ich störe ja wirklich ungerne, aber ich habe gleich einen Auftrag für euch." Er ging lässig im Raum herum und schien keinerlei Angst zu haben, angegriffen zu werden.

Cole nahm an, dass das Siegel bei ihm nicht richtig funktionierte. Er verstand nicht wieso, und hatte die Befürchtung dass sich das noch ändern könnte. Aber er wollte Canterro auf keinen Fall darauf aufmerksam machen und versuchte mit einem glasigen Blick vor sich hin zu schauen.

"Wir wollen mal testen, was ihr so könnt. Als Aufpasser gebe ich euch zu Anfang meinen treuen Xerus mit an die Seite." Er klopfte dem Dämonen neben sich gönnerhaft auf die Schulter. "Ihr werdet mir euer berühmtes Buch der Schatten besorgen. Ich bezweifle zwar, dass dort etwas spektakuläres für mich drin steht, aber vielleicht ist es trotzdem ganz nützlich. Außerdem will ich kein Risiko eingehen, dass dort eventuell ein Hinweis darauf steht, wie man meine Magieblockade lösen kann. Obwohl das Buch sowieso niemandem mehr helfen kann, denn die Macht der drei besteht schließlich nur noch aus zwei," meinte er hämisch. "Aber man kann nicht vorsichtig genug sein." Er wandte sich an Xerus. "Du wirst mir berichten, wie sie sich geschlagen haben."

Der Dämon nickte und trat auf die Pritsche zu.

Phoebe erhob sich mit gesenktem Kopf und Cole tat es ihr gleich. Als er aus dem Augenwinkel heraus sah, wie Xerus Phoebe an die Hand nahm, um sie zum Halliwell Manor zu teleportieren, fasste Cole sie unauffällig auch an und hoffte der Dämon würde ihn mitteleportieren. Es wäre nicht besonders angenehm, wenn Canterro herausfinden würde, dass sich der mächtige Superdämon noch nicht einmal von der Stelle schimmern konnte.

Im Halliwell Manor hatte Leo unterdessen Helen und Peter zu einer von Helens Freundinnen nach Seattle gebracht. Nachdem Canterro wusste, wo die Schwestern wohnten, war es in ihrem Haus nicht mehr sicher für die beiden. Es wusste zwar niemand mit Bestimmtheit, ob sich Canterro noch für sie interessierte, aber Paige und Piper nahmen an, dass er Menschen, die etwas von seinen Machenschaften wussten, nicht so einfach würde davonkommen lassen, schon gar nicht, wenn es sich dabei um Leute von der Zeitung handelte.

Außerdem hatte Leo versucht eine Bleibe für Paige und Piper zu suchen, die sich aber strikt geweigert hatten, das Haus zu verlassen. Sie waren immer noch auf dem Dachboden und suchten krampfhaft nach einer Lösung. Sie hatten beschlossen, am Morgen bei Canterro vorbeizugehen, wenn ihnen bis dahin kein besserer Plan einfiel. Die drei zerbrachen sich auf dem Dachboden den Kopf, als sie plötzlich Geräusche von der Treppe vernahmen. Sie stürmten aus der Tür und sahen sich überraschenderweise einem Dämon und Phoebe und Cole gegenüber.

Erleichtert wollte Piper ihre Schwester in die Arme schließen, als diese sie in hohem Bogen die Treppe herunterwarf.

Paige sah Phoebe entsetzt an, die starr weiter geradeaus schaute. "Phoebe, was soll das?" versuchte sie sie zur Vernunft zu bringen. "Wir sind es, deine Schwestern, hey, komm wieder zu dir." Meinte sie, wagte aber nicht, ihr zu nahe zu kommen, da sie nicht riskieren wollte, auch die Treppe heruntergeworfen zu werden.

Piper hatte sich unterdessen wieder aufgerappelt und wollte schon wütend hinter Phoebe die Treppe rauflaufen, als neben ihr Xerus auftauchte und seine Hand gegen ihre Schläfe drückte. Stöhnend ging sie zu Boden.

Phoebe ging unterdessen auf den Dachboden zu und Paige wusste nicht, wie sie sie aufhalten sollte.

"Habt ihr inzwischen etwas gefunden, das die Verbindung durchtrennen kann?" fragte Cole, der hinter Phoebe stand und beobachtete, wie sie ohne zu zögern versuchte, ihren Auftrag auszuführen.

"Was?" Paige sah ihn argwöhnisch an. Sie verstand nicht, wieso er im Gegensatz zu Phoebe so normal klang.

Phoebe hatte unterdessen das Zimmer betreten, in dem Leo zurückgeblieben war. Er schaute sie überrascht an. "Phoebe?" fragte er, doch sie achtete nicht auf ihn. Ihr Blick gehörte nur dem Buch, dass auf seinem Platz vor dem Fenster lag.

Paige trat neben Leo und nahm die Athame vom Tisch. Sie hielt sie zögerlich in der Hand, bisher war sie von dieser magischen Verbindung noch nicht überzeugt.

"Schneide endlich diesen blöden Faden durch." schrie Cole sie an, der ebenfalls das Zimmer betreten hatte.

Paige sah sich um. Sie erblickte nur Phoebe, die langsam auf das Buch der Schatten zuging und sich nicht weiter um sie kümmerte. Paige konnte soviel suchen, wie sie wollte, einen magischen Verbindungsfaden sah sie nicht. "Wo denn?" fragte sie irritiert.

"Dort an ihrem Nacken," Cole fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. "Nun mach schon."

"Aber ich sehe keinen Faden." Halbherzig schnitt sie mit der Athame in der Luft herum.

Cole stöhnte genervt auf. "Bist du blind." Er trat zu ihr und wollte ihr das Messer aus der Hand nehmen, doch Paige sah ihn bedrohlich an. "Wage es nicht." zischte sie.

Er schaute wütend zurück. "Gib mir das Messer, wenn du es nicht schaffst." fuhr er sie an.

Paige wusste nicht, was sie tun sollte. Sie blickte zu Leo, der sie hilflos ansah. "Schaden kann es ja nicht." erklärte er schließlich und Paige reichte Cole zögerlich die Athame. "Wenn du ihr etwas tust, dann bringe ich dich um."

"Fällt dir nichts besseres ein?" fragte Cole, den diese Drohung nicht sonderlich beeindruckte. "Das wird doch langsam langweilig."

Hinter ihnen war unterdessen auch Xerus in den Raum gekommen, um das Geschehen zu verfolgen und Bericht erstatten zu können. Cole trat hinter ihn und entschied die Nützlichkeit des Messers erst einmal an dem Dämon zu testen. Er durchtrennte mit einem leichten Schnitt den fast unsichtbaren Faden. Er zog sich wie von einer automatischen Spulte gezogen blitzschnell in Richtung des Befehlsgebers zurück. An Levans Nacken blieb nur ein kleines Stück des Fadens zurück. Der Dämon sah seine Umgebung an, als wäre er aus einem langen Schlaf erwacht. Er blickte sich irritiert um, aber es war offensichtlich, dass er kein Interesse daran hatte, zu kämpfen. Ohne sich noch einmal zu rühren schimmerte er davon.

Nun wandte sich Cole Phoebe zu, die schon mit dem Buch in der Hand auf dem Rückweg war. Er hob das Messer und durchschnitt auch ihre Verbindung mit Canterro. Stöhnend ließ sie das Buch fallen und fiel auf den Fußboden. Paige stürmte zu ihr herüber und rief Leo zu, dass Piper unten auf dem Flur lag. Schleunigst verließ dieser das Zimmer, um zu seiner Frau zu eilen.

Cole kniete sich neben den Schwestern nieder. "Geht es dir gut?" fragte er Phoebe besorgt, die sich aufgesetzt hatte und ihren Kopf hielt.

Sie nickte und blickte sich langsam um. Als sie den Dachboden wahrnahm und Paige dazu fragte sie verwundert, "Wie sind wir hierher gekommen?"

"Canterro hat uns mit dem Auftrag hierher geschickt, dass Buch dort zu holen." Er deutete auf das Buch auf dem Boden.

Phoebe fasste sich an den Kopf. "Und wieso kann ich mich nicht mehr daran erinnern." fragte sich nachdenklich und fasste sich vorsichtig an den Nacken, als ihr wieder das Siegel einfiel. "Oh nein, es ist noch immer da." meinte sie entsetzt.

Paige sah sie fragend an. "Was ist denn los?"

"Hier schau auf meinen Nacken." Phoebe schob ihre Haare beiseite und zeigte ihr das Siegel.

Paige schaute es sich fasziniert an. "Unglaublich" meinte sie, während Piper von Leo gestützt in das Zimmer trat. "Wieso hast du mich die Treppe herunter gestoßen," fragte sie ihre Schwester immer noch empört.

"Was?" Phoebe sah sie fragend an.

"Das war diese Verbindung mit Canterro, sie konnte nichts dafür. Er hat ihr den Auftrag gegeben, das Buch zu holen." erklärte Cole erneut.

Leo blickte ihn skeptisch an. "Und wieso hat das bei dir nicht funktioniert?"

"Ich weiß nicht. Vielleicht funktioniert Magie bei mir nicht mehr." Er sah ihn mit einem zynischen Lächeln an. "Frag dazu doch lieber deine Freunde von wo auch immer, warum das so ist."

Phoebe verstand unterdessen, was Cole mit der Verbindung zu Canterro sagen wollte. "Du meinst das Symbol in meinem Nacken hat es geschafft, dass ich nur noch den Befehlen von ihm gehorchen konnte?" Sie erinnerte sich schwach daran, dass sie einer Stimme gefolgt war, die in ihrem Kopf gewesen war.

Cole nickte und Phoebe versuchte angewidert, sich das Siegel vom Hals zu reißen. Als sie es nicht schaffte, schrie sie die anderen hysterisch an. "Schneidet mir dieses Teil raus, ich will es los sein."

Cole beugte sich zu hier und hielt ihre Hand fest. "Bist du wahnsinnig, du würdest verbluten." versuchte er sie zur Vernunft zu bringen.

"Du hast doch keine Ahnung." fuhr sie ihn an. "Leo kann mich heilen."

Nun trat Leo an ihre Seite. "Beruhige dich erst mal, Phoebe. Cole hat die Verbindung getrennt, Canterro kann dich nicht mehr erreichen."

Paige sah Cole argwöhnisch an. "Wieso hast du diese Verbindung überhaupt gesehen, ich habe nichts davon entdecken können."

"Ich weiß nicht, für mich ist sie unübersehbar." Er drehte sich um, sah nach oben, und versuchte seine eigene Verbindung zu finden. Endlich konnte er einen Teil erkennen und zeigte darauf. "Hier," meinte er "da ist der Faden."

Paige, Piper und Leo sahen ihn irritiert an. Sie konnten nichts entdecken. Als Cole ihre fragenden Gesichter sah, blickte er erneut auf den Faden, der sich in der Nähe seiner Hand befand. "Wieso könnt ihr ihn nicht sehen?" Er konnte ihn deutlich erkennen, und nahm wieder das Messer in die Hand, um die Verbindung zu zerschneiden. Selbst wenn sie nutzlos gewesen war, hatte er nicht vor, sie aufrecht zu erhalten. Er wollte gerade versuchen, sie in der Luft zu trennen, als Piper neben ihn trat um ihn aufzuhalten.

"Warte," meinte sie. "Wahrscheinlich könnte eine intakte Verbindung zu Canterros Amulett für uns noch nützlich sein."

Cole sah sie ungläubig an. "Du willst dass ich die Verbindung aufrechterhalte?"

Piper zuckte mit den Achseln. "Sie funktioniert bei dir doch sowieso nicht."

"Na hoffentlich, vielleicht findet Canterro ja den Fehler, ich habe nicht die Absicht hier als willenloser Mutant rumzulaufen."

Leo schüttelte den Kopf "Nein, das wird nicht passieren, er kann mit dem Siegel nur Magie leiten."

"Genau," meinte Paige, "und da du keine magischen Fähigkeiten mehr besitzt, was soll er da groß leiten?"

"Keine Ahnung, vielleicht fällt ihm ja noch etwas ein."

"Könnt ihr nicht endlich mit euren Streitereien aufhören? Ich will dieses schreckliche Metallteil loswerden." erinnerte sie die aufgebrachte Phoebe an ihr eigentliches Problem.

Leo trat hinter sie um das Siegel genau zu betrachten. "Ich weiß nicht, mit welchen Nervenenden es verbunden ist." gab er zu bedenken, was Phoebe aber nicht zu interessieren schien, sie wollte dass das Metallteil so schnell es ging entfernt wurde. Sie beschlossen, in die Küche zu gehen, um es dort zu versuchen.

Als sie die Treppe heruntergingen fragte Cole nachdenklich. "Wollen wir nicht erstmal von hier verschwinden, Canterro wird sicher schon bemerkt haben, dass die Verbindung zu Phoebe und dem Dämon gekappt ist."

Piper sah ihn nachdenklich an. "Du hast Recht, aber vielleicht will er auch keine weiteren Dämonen verlieren, solange er nicht weiß, wie das möglich war. Außerdem kann er uns mit deiner Verbindung vielleicht verfolgen."

"Dann schneid sie doch endlich durch." erinnerte sie Cole.

Piper schüttelte den Kopf "Kannst du dich nicht noch etwas gedulden," fragte sie ihn und als sie seinen unzufriedenen Gesichtsausdruck sah, fügte sie hinzu. "Du hast dir das alles selber zuzuschreiben. Wieso musstest du auch ohne uns etwas zu sagen einfach zu Canterro losstürmen?"

"Weil ihr, außer euch auf dem Dachboden einzuschließen, nichts unternommen habt."

"Das war noch lange kein Grund einfach ohne Plan loszurennen."

"Ach nein, ihr hattet doch bis eben noch keinen Plan gefunden."

"Woher willst du das denn wissen?" fragte Paige, die gerade eine Betäubungscreme aus dem Küchenschrank geholt hatte.

"Weil ihr hier immer noch dumm rumgesessen habt."

"Im Gegensatz zu dir haben wir nachgedacht." meinte Paige schnippisch und stellte sich hinter Phoebe, um ihr die Creme auf den Nacken zu schmieren.

"Hat wohl nicht besonders viel gebracht, euer Nachdenken." erklärte Cole sarkastisch.

"Dass du einfach bei Canterro vorbeigeschaut hast war natürlich viel erfolgreicher, nach eurer 'Verhandlung' hat er dich gefangengenommen und dir dieses Ding am Nacken verpasst." erinnerte ihn Piper.

"Jedenfalls sind wir jetzt hier." stellte Cole zufrieden fest.

Phoebe hatte sich unterdessen auf einem Stuhl niedergelassen und den Kopf auf den Tisch gelegt. Leo betrachtete das Metallteil erneut. "Ich weiß wirklich nicht," meinte er seufzend, nahm dann aber ein Skalpell hervor und versuchte vorsichtig das Symbol von Phoebes Hals zu lösen. Trotz des Betäubungsmittels zuckte Phoebe zusammen und murmelte mit zusammengebissenen Zähnen "Mach ja weiter."

Leo zog das Siegel vorsichtig ab und schloss dann Phoebes Wunde mit seinen heilenden Händen.

Cole schaute dem ganzen Geschehen fasziniert zu. "Praktisch," erklärte er.

Piper nahm das Metallteil und schaute es sich an. "Sieht ganz harmlos aus." meinte sie nachdenklich.

In diesem Moment vernahmen sie Geräusche vom Dachboden. Sie liefen hinaus und erblickten drei Dämonen auf der Treppe, die sofort angriffen.

Die Schwestern verteidigten sich, während Cole sich mit der Athame daran machte, die Verbindungen der drei zu trennen. Es gelang ihm bei einem Dämon, der ihn anschließend verständnislos anblickte und verschwand.

Piper war es unterdessen gelungen den zweiten Dämon explodieren zu lassen, und Cole schnitt den Faden des dritten durch. Als dieser aus seiner Erstarrung erwachte, grinst er Cole kalt an und versuchte ihn mit einem Energiestrahl anzugreifen. Doch trotz seiner Wut über diese Undankbarkeit, war Cole schnell genug zu Seite getreten, so das der Strahl ihn nicht erreichen konnte. Die Schwestern kümmerten sich um ihn, und Cole konnte seine Schadenfreude nicht verleugnen, als der Dämon von den Schwestern vernichtet wurde.

"Ich habe ihn von Canterro befreit und er wollte mich töten." erklärte Cole zornig.

"Das ist ein Dämon, was hast du anderes erwartet." erklärte Piper sachlich und wandte sich an Leo. "Kannst du Cole dieses Ding herausholen, ohne dass die Verbindung beschädigt wird?" fragte sie ihn.

"Ich kann es versuchen." meinte er und sie gingen wieder ins Esszimmer, wo er Cole bat sich auf den Küchenstuhl zu setzen.

"Moment, das heißt, du kannst auch mich heilen, nicht nur sie?" fragte Cole zweifelnd.

"Ich kann Sterbliche heilen, wenn sie durch Magie verletzt wurden." erklärte er ihm und Cole setzte sich zögerlich auf den Stuhl. "Wenn ihr das Ding noch benutzen wollt, dann müsst ihr es aber festhalten, bei den anderen hat sich der Faden zurückgezogen, wie bei einem fest gespannten Gummi."

Piper erklärte sich dazu bereit, und Phoebe schmierte Cole die Creme auf den Nacken. Nachdem sie anfing zu wirken, machte Leo einen Schnitt. Cole zuckte zusammen vor Schmerz. Aber er hütete sich davor, einen Laut von sich zu geben. Wenn Phoebe dies ohne Jammern ertragen hatte, dann würde er nicht zurückstehen. Als Leo das Ding endlich herausgeholt hatte und seine Wunde schloss, atmete er erleichtert auf.

Piper hielt das Siegel fest in der Hand und die anderen sahen es sich interessiert an. Auch Cole warf einen kurzen Blick darauf. Die dünne Verbindungsschnur war immer noch intakt. Piper sah ihn fragend an, und Cole nickte. "Sie ist noch da." teilte er ihr mit.

Piper schaute ihre Schwester an. "Phoebe geht es dir gut genug, einen Zauberspruch zu schreiben?"

Sie nickte und setzte sich hin. Piper erklärte ihr, um was es ging und Phoebe machte sich an die Arbeit.

Cole schaute ihr interessiert zu, und wandte sich dann an Leo. "Wo sind eigentlich Peter und Helen?" fragte er ihn. Leo erklärte ihm, dass es im Haus nicht mehr sicher genug für sie gewesen war. Und Cole fragte sich zum wiederholten Male, warum sie dann immer noch hier waren.

Phoebe hatte ihren Zauberspruch unterdessen fertig und las ihn sich noch einmal durch. "Was hat Canterro eigentlich vor?" fragte Phoebe als sie neben Piper trat.

"Er will wohl langsam die ganze Stadt und anschließend das ganze Land mit seinem Bannzauber belegen, so das nur noch seine Geschöpfe die Macht haben, Magie zu benutzen. Somit könnte er langsam die Macht über die gesamte Welt erlangen." überlegte Leo.

"Und dazu hat er die Möglichkeiten?"

"Es scheint ganz so." meinte Piper. "Aber wenn dieser Spruch funktioniert, dann haben wir ihm fürs erste wenigstens einen kleinen Dämpfer verpasst."

Piper hielt das Siegel vor sich und die drei versammelten sich dahinter und lasen den Spruch.

Cole beobachtete, wie der durchsichtig weiß leuchtende Faden langsam eine bläuliche Färbung annahm. "Und jetzt habt ihr die Chance, über ihn Kontrolle auszuüben." fragte er nachdenklich.

"Nein," erwiderte Phoebe. "Wir können sein Siegel nur zerstören. Und da dies wahrscheinlich das Amulett ist, was er um den Hals trägt, wird nur seine Macht über die Dämonen zerstört, die gerade in seinem Auftrag unterwegs sind. Wie wir den kompletten Bann lösen können, wissen wir noch nicht genau." Sie blickte ihn aufmerksam an. "Passiert irgendetwas mit der Verbindung?"

Cole sah sie ungläubig an. Er konnte immer noch nicht verstehen, warum sie den Faden nicht sahen. "Ja sie wurde bläulich und es scheint, als würde der Impuls jetzt von unserem Zeichen ausgehen." Er schaute auf den Faden, der auf einmal anfing zu vibrieren. "Er fängt an sich bewegen, er dehnt sich und zieht sich wieder zusammen. Oh, und jetzt ist er zerrissen." Teilte er den übrigen mit.

"Wirklich?" Phoebe sah ihn fragend an und blickte anschließend zu ihren Schwestern. "Meint ihr es hat funktioniert?"

Keiner konnte es genau sagen.

"Wenn es funktioniert hat, dann müssen wir nur noch die Ursprungsquelle finden, die dem Hauptsiegel von Canterro seine Macht gibt. Wenn wir diese umprogrammieren, dann können wir Canterros Siegel zerstören und somit den Magiebann lösen." überlegte Phoebe.

"Wie ist er überhaupt an dieses Siegel gekommen?" fragte Cole.

"Der Handel mit der Unterwelt hat jedem von den Vieren ein Amulett beschert. Sie sollten es sicher nur dafür benutzen, um Kontakt zur Unterwelt aufzunehmen. Sicher hatte niemand geplant, das einer der Vier es für seine eigenen Zwecke umprogrammiert, um sich Magie nach seinen Vorstellungen nutzbar zu machen." erklärte ihm Piper. "Aber das Symbol, das Magie bannen kann, muss noch anders aussehen, und größer sein, denke ich. Denn die Siegel die wir bisher gesehen haben, konnten Magie nur lenken."

"Meint ihr es war das Teil, das in dem Raum mit dem Käfig war?" fragte Paige.

"Mir kam es eher so vor, als würde dieses Zeichen die Magie auch nur lenken, und nicht bannen, es sah aus wie das Amulet nur in etwas größer." überlegte Phoebe.

"Wenn wir seinen gegenpoligen Sendeplatz kennen würden, dann könnte es uns auch egal sein, wo sich das Teil bei Canterro befindet." gab Piper zu bedenken.

"Könnt ihr denn nicht Michael Deacon fragen, wo sich dieses Teil befindet?" schlug Cole vor.

"Keine schlechte Idee, einer von uns könnte ja mal bei ihm vorbeischauen, aber leider hat er dank Canterro wohl das Gedächtnis verloren." meinte Phoebe, als ihr etwas einfiel. "Aber wie wäre es mit Fleisher." Sie sah ihre Schwestern fragend an.

"Meinst du der würde uns etwas sagen?" überlegte Piper skeptisch. "Der beißt sich doch lieber die Zunge ab, als uns zu helfen."

"Tja, da hast du leider Recht." Phoebes Blick fiel auf Cole und sie begann zu lächeln. "Aber ich denke ich habe da eine Idee, ruft Darryl an, und fragt ihn, ob er ein Gespräch mit ihm arrangieren kann."