43. Kapitel
Zur Überraschung aller bewegte sich die Wand vor ihnen und eine schmale Spalte öffnete sich. Die verwunderten Hexen hätten es beinah nicht geschafft, sich in der kurzen Zeit, in der die Öffnung sich bildete, die Höhle zu betreten. Sie waren zu fasziniert von der Tatsache, dass sie die Höhle tatsächlich gefunden hatten. Als Paige als letzte die Höhle betrat, wäre sie fast von der sich wieder schließenden felsigen Öffnung zerquetscht worden, doch es gelang ihr sich auf den Boden fallen zu lassen, bevor ihr Bein oder ein anderes Körperteil leiden musste.
Auf der anderen Seite standen die verärgerten Dämonen. Ihnen war es nicht mehr gelungen, in die geheime Höhle zu gelangen. "Du Idiot" fauchte Ressaw den Dämon an, der Paige gefangen genommen hatte. "Wieso ist sie dir entwischt."
Der Dämon zuckte hilflos mit den Schultern und ahnte wohl schon, was ihn erwarten würde. Ressaw schleuderte einen Energieballl auf ihn und der Dämon verpuffte.
"Was soll ich nur Canterro sagen." fuhr er nun Partas an, der sich aber schleunigst davonmachte, bevor ihn das gleiche Schicksal treffen würde, wie seinen Vorgänger.
Nun wandte sich der zornige Ressaw an Cole, der verzweifelt in seinen Taschen nach Phoebes Zettel suchte. Er wusste doch, dass er ihn eingesteckt hatte, nur in welche Tasche? Er hatte gar nicht gewusst, dass er so viele davon hatte.
"Du bist Schuld an allem" hörte er den Dämon sagen. Cole schaute verblüfft auf und hörte für einen Moment sogar mit dem Suchen auf. "Ich?" fragte er erstaunt.
"Wenn du uns nicht abgelenkt hättest, wäre das nie passiert." zischte der Dämon wütend, als müsse er einen anderen Schuldigen für sein Versagen finden. "Aber vielleicht kann ich Canterro ja mit dir als Gefangenen besänftigen. Obwohl ..." er schaute Cole skeptisch an. "...es schien mir so, als konntest du dich nicht wehren, als ich dich zur Seite gestoßen habe, und jetzt verschwindest du auch nicht, wie es jeder normale Dämon tun würde." Er lächelte bösartig. "Was ist mit dir los? Hast du deine dämonischen Kräfte etwa auch vergessen?"
"Das hättest du wohl gerne" teilte Cole ihm mit. Er blickte sich Ressaw genau an, der langsam und genüsslich auf ihn zuging. Schließlich wusste er, was ihn die ganze Zeit gestört hatte, der Dämon hatte keine Verbindung zu Canterro, jedenfalls keinen magischen Faden, den Cole erkennen konnte. "Canterro ist ein Verräter, warum gibst du dich mit ihm ab?" Cole sah ihn fragend an und suchte verzweifelt weiter nach dem Zettel. Endlich entdeckte er etwas, das sich wie Papier anfühlte. Er holte es vorsichtig heraus.
"Der Verräter bist wohl eher du. Partas war sich sicher, dass Selgrin dich wieder auf den richtigen Weg führen würde, aber ich habe das immer bezweifelt und hatte mal wieder recht." Er war vor Cole angekommen und wollte ihn ergreifen.
Doch Cole nahm das Stück Pergament in die Hand und hoffte mit all seinen Sinnen, dass Phoebes Zauber wirken würde. Dann zerriss er denn Zettel und verschwand vor dem verblüfften Ressaw.
Kurze Zeit später befand er sich wieder in der Apartmentwohnung und ein ebenso verblüffter Leo starrte ihn an.
"Alles in Ordnung." teilte Cole ihm mit. "Sie sind in der geheimen Höhle."
"Und sie haben dich einfach alleine draußen gelassen?" fragte Leo überrascht.
"Sieht ganz danach aus." Cole betrachtete Leo und ihm fielen alle möglichen Erinnerungen zu ihm ein. Er lächelte leicht und schüttelte den Kopf. Es war so anders ihm jetzt gegenüber zu stehen, wo er sein Gedächtnis wieder hatte.
"Es wird ihnen schon nichts passieren, keine Sorge." versuchte er ihn zu beruhigen und ging anschließend in die Küche. Er atmete erleichtert aus, als Leo ihm nicht folgte und im Wohnzimmer blieb, wo er auf dem Sofa saß und aufmerksam darauf wartete, ob eine der Schwestern ihn um Hilfe rief. Cole bezweifelte, ob es ihm überhaupt möglich wäre, in die geheime Höhle zu kommen, aber er sagte nichts dazu. Er hatte im Moment kein Interesse daran, ihm mehr erklären zu müssen, als nötig war.
In der Küche lag das Buch der Schatten immer noch auf dem Küchentisch. Cole wunderte sich, das Leo es nicht mit ins Wohnzimmer genommen hatte, aber der hatte wohl andere Sorgen gehabt. Cole setzte sich an den Tisch. Da seine gesamten Erinnerungen noch immer einige Lücken aufwiesen, wusste er nicht mehr ganz sicher, was der Dämon Selgrin für magische Fähigkeiten hatte. Er erinnerte sich daran, dass er ihn gekannt hatte und daran, dass er in der Lage war, Sterbliche in den Wahnsinn zu treiben. Aber wieso war es ihm gelungen, ihm sein Gedächtnis wiederzugeben? Waren diese Erinnerungen überhaupt seine eigenen, oder waren sie manipuliert? Er konnte sich beispielsweise nicht mehr daran erinnern, was Partas ihm so schlimmes angetan hatte.
Er schaute auf das Buch und zögerte, aber warum sollte es etwas dagegen haben, wenn er es berührte, schließlich war es ihm auch möglich gewesen, es hierher zu bringen. Er berührte es vorsichtig und nichts passierte. Zufrieden fing er an darin zu blättern. Schließlich hatte er die richtige Seite gefunden, da war er Selgrin. Interessiert begann er zu lesen. Selgrin hatte die Fähigkeit, in das menschliche Gehirn einzugreifen. Er konnte bestimmte Gehirnströme lenken, was dazu führte, dass Leute von seinen Eingriffen verrückt wurden. Doch bei Cole hatte er durch seinen Eingriff wohl eher die verschütteten Erinnerungen zurückgeholt, für ihn wieder greifbar gemacht. Eine Sorge hatte er damit weniger, es handelte sich tatsächlich um seine eigenen Erinnerungen. Nun gut, er erinnerte sich wieder, damit konnte er leben, solange die Nebenwirkungen ihn nicht auch in den Wahnsinn trieben, wie Selgrins andere Opfer. Doch daran zweifelte er, schließlich hatte der Dämon ihn durch seine Erinnerungen zurück in die Unterwelt locken wollen, mit einem verrückten Dämon konnte er nicht viel anfangen, der wäre zu unberechenbar, damit hatte er leider auch so seine Erfahrung.
Ganz in Gedanken versunken hatte er nicht bemerkt, wie Leo plötzlich in der Tür stand und ihn entsetzt anstarrte. "Was tust du da?"
"Keine Sorge," erklärte ihm Cole mit ruhiger Stimme. "Ich musste nur etwas nachschlagen"
"Im Buch der Schatten?" Leo sah ihn skeptisch an und kam näher.
Cole ließ das Buch aufgeschlagen und stand auf. "Ja, ist das ein Problem für dich?" Ohne auf Leos Antwort zu warten, ging er ins Wohnzimmer und anschließend zur Tür. "Ich fahre jetzt" teilte er Leo mit, der immer noch nicht einschätzen konnte, was er von der ganzen Angelegenheit halten sollte.
"Du fährst jetzt? Willst du nicht warten, bis sie wieder hier sind?"
Cole schüttelte den Kopf. "Nein, ich denke besser nicht." Er wollte die Tür öffnen, aber Leo hielt ihn zurück.
"Was genau ist in der Unterwelt passiert?"
Cole seufzte und befreite sich von Leos Hand. "Das ist jetzt zu kompliziert." teilte er ihm kurz mit. "Lass dir das von ihnen erklären," als er darüber nachdachte musste er lächeln. "Obwohl ich nicht sagen kann, was sie dir erzählen werden." Er hatte wirklich keine Ahnung was sie sich da zusammengereimt hatten, und er wollte es auch lieber nicht wissen. Ohne sich noch einmal nach Leo umzudrehen, eilte er auf seinen Wagen zu und machte sich auf den Rückweg in die Stadt. Er vermisste es auf einmal schmerzlich, dass er sich nicht mehr von einen Ort zum anderen teleportieren konnte, sondern auf sein Auto zurückgreifen musste. Doch da zur Zeit ein Magiebann über San Francisco lag, hätte er so oder so nur die Wahl des Autos, versuchte er sich zu überzeugen.
Die Schwestern standen unterdessen in der verborgenen Höhle in der Unterwelt. Sie hatte die selbe Form wie ihre Schwesterhöhle in der Oberwelt, aber die Atmosphäre war eine ganz andere, ruhig und strahlend. Geradeaus an der Wand befand sich das Steinsymbol. Es prangte groß und majestätisch an der Wand und strahlte von innen heraus, wodurch es der ganzen Höhle eine besondere Aura verlieh, die sie in ihren Bann schlug. Sie sahen sich überwältigt um.
"Ich hätte nie gedacht, dass so etwas schönes in der Unterwelt existiert." erklärte Phoebe ehrfürchtig.
"Das ist wohl nur möglich, weil kein Dämon je hierhergelangen konnte." meinte Piper und sah sich um. "Seht ihr, an den Wänden befinden sich ähnliche Zeichnungen wie in der anderen Höhle."
Paige trat neben sie. "Ja, ob sie den Weg zu unserer Höhle in der Oberwelt zeigen?"
"Das nehme ich an." erklärte Piper und betrachtete die Zeichnungen eingehend. Plötzlich sah sie sich irritiert um. Beim näheren Hinsehen sah es so aus, als wäre die Zeichnung vor kurzem an einigen Stellen ausradiert und wieder übermalen worden. Paige, die neben ihr stand, bemerkte es ebenfalls, während Phoebe fasziniert vor dem Steinsiegel stand.
"Ob diese Zeichnung bedeutet, dass die Höhle weiß, dass die andere Steinblume nicht mehr in der Höhle, sondern irgendwo bei Canterro ist?" fragte Paige zweifelnd.
"Möglich, aber das interessiert uns im Moment nicht." beschloss Piper und die beiden traten neben Phoebe, um ebenfalls das Steinsymbol an der Wand zu betrachten, das tatsächlich die Form einer steinernen Blume hatte.
"Es ist so schön. Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl dabei, es zu zerstören." meinte Phoebe unglücklich und strich mit ihrer Hand über ein einzelnes Blütenblatt. Die Oberfläche war unglaublich glatt und es fühlte sich kühl und angenehm an.
"Aber wir wissen doch gar nicht, ob auch dieses Symbol betroffen ist. Wir wollen schließlich nur das Siegel bei Canterro zerstören." versuchte Piper sie zu trösten.
Phoebe nickte und holte entschlossen den Zettel mit dem Zauberspruch hervor, den sie schon bei Coles Verbindung benutzt hatten. Sie sahen sich an und sprachen dann ehrfürchtig den magischen Zauber aus. Gespannt warteten sie, aber nichts geschah, die Atmosphäre in der Höhle änderte sich nicht.
"Was meint ihr, hat es nicht funktioniert?" fragte Paige überrascht.
Die anderen zuckten mit den Schultern. "Keine Ahnung, dieses Steinsymbol funktioniert jedenfalls noch."
"Vielleicht sollten wir vorsichtshalber den geänderten Weg abzeichnen." meinte Paige skeptisch und ging auf das Ende der Zeichnung zu.
"Oh nein, nicht schon wieder." erklärte Phoebe widerwillig. "Aber dieses Mal ohne mich, ihr habt ja gesehen, was dabei herausgekommen ist."
"Das lag nur daran, das zwischen unseren Zeichnungen ein Stück fehlte." erklärte ihr Piper, die auch keine Lust hatte, wieder mit dem Zeichnen zu beginnen. Doch sie sah ein, das dies zur Vorsicht nötig wäre.
Paige drehte sich zu ihnen um "Keine Sorge." meinte sie. "Es ist dieses Mal nicht viel. Ich denke hierbei handelt es sich um Canterros Stadthaus." Sie wies auf einen der verwischten Punkte auf der Karte. "Dies hier müsste die Straße vor seinem Haus sein." Erklärte sie weiter. "Also braucht ihr euch nicht zu bemühen, ich schaffe das schon alleine." Sie holte einen Stift hervor und zeichnete den Weg innerhalb Canterros Haus ab.
Nach kurzer Zeit war sie fertig. Sie wandte sich zu ihren Schwestern, als sich die Atmosphäre in der Höhle plötzlich veränderte. Sie blickten zu dem Steinsiegel und stellten fest, dass die Blütenblätter nicht mehr strahlend leuchteten. Die Blume hatte einen Teil ihre Aura verloren. Nur doch die Blütenmitte strahlte etwas heller. Die Höhle verlor damit einen Teil ihrer Ausstrahlung und wirkte nur noch wie eine einfache Höhle. Zwar strahlte sie nicht die Traurigkeit aus, wie die andere Höhle, aber dennoch war der Wechsel unverkennbar.
"Es scheint, als hätte unser Zauber doch gewirkt." stellte Piper trocken fest.
"Es sieht ganz danach aus." meinte Paige, steckte sich ihre Zeichnung aber dennoch in die Tasche. "Dieses Siegel scheint noch zu funktionieren, nur das andere ist zerstört, und somit hoffentlich auch der Magiebann über San Francisco."
"Worauf warten wir dann noch?" fragte Piper und streckte Paige ihre Hand entgegen.
Phoebe sah sich unglücklich in der Höhle um. Sie hatte ein schlechtes Gefühl dabei, die einzigartige Atmosphäre zerstört zu haben, aber sie hatten es tun müssen. Sie seufzte und streckte Paige ihre Hand hin. Gemeinsam verließen sie die Höhle und orbten sich zurück zu dem Apartment, in dem Leo unruhig wartete.
"Da seid ihr ja endlich, ich habe mir Sorgen gemacht, was ist passiert?" er umarmte Piper, die ihn sofort versuchte zu beruhigen.
"Es ist alles in Ordnung." meinte sie "Wir haben die Höhle gefunden und Canterros Siegel zerstört. Hoffen wir jedenfalls."
Phoebe sah Paige und ihren Schwager an. "Einer von euch kann es ja testen."
"Kein Problem." meinte Paige freudig und verschwand. Ein paar Minuten später erschien sie wieder. "Es hat geklappt." erklärte sie mit einem Grinsen. "Ich denke es ist wieder alles beim Alten. Canterros Bann ist dahin. Und ich habe uns das hier mitgebracht." Sie schwenkte ihr Portemonaie.
"Gut, dann sollten wir bezahlen und uns auf den Weg nach Hause machen." entschied Piper und hakte sich bei ihrem Ehemann unter.
"Cole ist auch schon gefahren, er wollte nicht auf euch warten." teilte Leo ihnen mit, und aus seiner Stimme konnten sie erkennen, dass er dies nicht verstanden hatte.
"Cole?" fragte Phoebe überrascht "Er war hier?" Sie musste sich eingestehen, dass sie nach seinem Auftritt vor den Dämonen nicht mehr an ihn gedacht hatte. Die Höhle hatte sie zu sehr in ihren Bann gezogen und war eine angenehmere Beschäftigung gewesen als Cole und die Tatsache, dass er sie in die Arme der Dämonen gelotst hatte. Naja und auch vor die Höhle.
"Ja, er war irgendwie eigenartig und wollte mir nicht erzählen, was in der Unterwelt passiert ist." Leo sah die Schwestern nachdenklich an.
"Kein Wunder." meinte Paige verächtlich.
"Und er hat etwas im Buch der Schatten gesucht." Erklärte Leo weiter und kümmerte sich nicht um Paiges Einwurf.
"Was?" erklang es nun von den Schwestern. "Im Buch der Schatten?"
Phoebe stürmte in die Küche und sah zu ihrer Erleichterung das Buch auf dem Küchentisch liegen. Sie trat näher heran und bemerkte, dass eine Seite aufgeschlagen war. Sie setzte sich neugierig auf den Stuhl und begann zu lesen. "Selgrin" las sie und Piper trat hinter sie. "Das ist der Dämon, mit dem Cole geredet hat." erkannte sie sofort.
Phoebe sah Piper überrascht an und las dann weiter. "... hat die Fähigkeiten, in das menschliche Gehirn einzugreifen. Er kann Gehirnströmen so lenken, dass Menschen von seinen Eingriffen verrückt werden können." Sie sah zu den anderen auf. "Denkt ihr auch was ich denke?"
Sie nickten. "Er hat Cole sein Gedächtnis wiedergegeben." Erkannte Piper nachdenklich und erinnerte sich daran, wie er kurz nach ihrer Begegnung mit dem Dämon von seinen Erinnerungen an die Seherin geredet hatte.
"Darum konnte er sich wieder an den Weg zu der Höhle erinnern." Erkannte Phoebe erleichtert, weil sie daraus schloss, dass er sie nicht hatte in die Falle locken wollen.
"Aber warum sollte dieser Dämon ihm so einen Gefallen tun?" fragte Paige skeptisch. "Doch nur, wenn er dafür etwas bekommt und das können doch nur wir gewesen sein."
Piper nickte "Du hast recht, das wäre möglich. Schließlich hat Cole eine Weile mit ihm geredet, bevor ich zurück gekommen bin. Und der Dämon hat erwähnt, dass er ihn erwartet."
Phoebe schüttelte den Kopf. "Das glaube ich nicht, er war doch selbst überrascht davon, dass er sich wieder an etwas aus seiner Vergangenheit erinnern konnte. Und schließlich hat er uns an den richtigen Platz geführt." versuchte sie sein Verhalten zu erklären.
"Aber Phoebe, woher wussten die Dämonen sonst, wo sie uns finden können?" fragte Piper.
Phoebe zuckte mit den Schultern und sah Paige an. "Hast du gehört, worüber sie mit ihm geredet haben."
"Nein, ich musste mich darum kümmern, von diesem Dämon los zu kommen. Ich weiß nur, dass es sich irgendwie um Canterro gedreht hat."
"Siehst du," sie sah Piper zuversichtlicher an, als sie sich fühlte. "Canterro wusste sicher wo sich das Siegel in der Unterwelt befindet, aber er hat keinen Weg gefunden, um in die Höhle zu gelangen, darum hat er seine Dämonen an die Stelle geschickt, um auf uns zu warten."
Piper sah ihrer Schwester an, dass sie an diese Lösung glauben wollte, und sagte fürs erste lieber nichts mehr dazu.
Paige sah das wohl ein bisschen anders. "Also ich glaube nicht, dass es so war..." Sie fing sich einen bösen Blick von Piper ein und verstummte erst einmal.
Diese Gelegenheit nutzte Leo, um sich in das Gespräch einzumischen. "Ihr meint also Cole hat von Selgrin sein Gedächtnis zurück bekommen?" Als sie nickten, seufzte er. "Das werde ich den Ältesten mitteilen müssen, sie werden sicher nicht erfreut darüber sein. Die ganze Angelegenheit hat sich nicht so entwickelt, wie sie es beabsichtigt hatten." Er schaute nachdenklich auf den Tisch. "Wenigstens konnte er im Buch der Schatten suchen, ohne das es sich gewehrt hat."
"Genau!" erklärte Phoebe und sah ihn dankbar an. "Seht ihr, das sagt doch schon alles."
"Ich finde wir sollten uns langsam auf den Weg nach Hause machen. Über dieses Thema können wir dort immer noch philosophieren." meinte Piper. Sie nahm die Hand ihres Mannes und die beiden verschwanden, während Paige und Phoebe sich auf den Weg machten, um erst einmal die Rechnung zu bezahlen, bevor sie den beiden folgen konnten.
Zur Überraschung aller bewegte sich die Wand vor ihnen und eine schmale Spalte öffnete sich. Die verwunderten Hexen hätten es beinah nicht geschafft, sich in der kurzen Zeit, in der die Öffnung sich bildete, die Höhle zu betreten. Sie waren zu fasziniert von der Tatsache, dass sie die Höhle tatsächlich gefunden hatten. Als Paige als letzte die Höhle betrat, wäre sie fast von der sich wieder schließenden felsigen Öffnung zerquetscht worden, doch es gelang ihr sich auf den Boden fallen zu lassen, bevor ihr Bein oder ein anderes Körperteil leiden musste.
Auf der anderen Seite standen die verärgerten Dämonen. Ihnen war es nicht mehr gelungen, in die geheime Höhle zu gelangen. "Du Idiot" fauchte Ressaw den Dämon an, der Paige gefangen genommen hatte. "Wieso ist sie dir entwischt."
Der Dämon zuckte hilflos mit den Schultern und ahnte wohl schon, was ihn erwarten würde. Ressaw schleuderte einen Energieballl auf ihn und der Dämon verpuffte.
"Was soll ich nur Canterro sagen." fuhr er nun Partas an, der sich aber schleunigst davonmachte, bevor ihn das gleiche Schicksal treffen würde, wie seinen Vorgänger.
Nun wandte sich der zornige Ressaw an Cole, der verzweifelt in seinen Taschen nach Phoebes Zettel suchte. Er wusste doch, dass er ihn eingesteckt hatte, nur in welche Tasche? Er hatte gar nicht gewusst, dass er so viele davon hatte.
"Du bist Schuld an allem" hörte er den Dämon sagen. Cole schaute verblüfft auf und hörte für einen Moment sogar mit dem Suchen auf. "Ich?" fragte er erstaunt.
"Wenn du uns nicht abgelenkt hättest, wäre das nie passiert." zischte der Dämon wütend, als müsse er einen anderen Schuldigen für sein Versagen finden. "Aber vielleicht kann ich Canterro ja mit dir als Gefangenen besänftigen. Obwohl ..." er schaute Cole skeptisch an. "...es schien mir so, als konntest du dich nicht wehren, als ich dich zur Seite gestoßen habe, und jetzt verschwindest du auch nicht, wie es jeder normale Dämon tun würde." Er lächelte bösartig. "Was ist mit dir los? Hast du deine dämonischen Kräfte etwa auch vergessen?"
"Das hättest du wohl gerne" teilte Cole ihm mit. Er blickte sich Ressaw genau an, der langsam und genüsslich auf ihn zuging. Schließlich wusste er, was ihn die ganze Zeit gestört hatte, der Dämon hatte keine Verbindung zu Canterro, jedenfalls keinen magischen Faden, den Cole erkennen konnte. "Canterro ist ein Verräter, warum gibst du dich mit ihm ab?" Cole sah ihn fragend an und suchte verzweifelt weiter nach dem Zettel. Endlich entdeckte er etwas, das sich wie Papier anfühlte. Er holte es vorsichtig heraus.
"Der Verräter bist wohl eher du. Partas war sich sicher, dass Selgrin dich wieder auf den richtigen Weg führen würde, aber ich habe das immer bezweifelt und hatte mal wieder recht." Er war vor Cole angekommen und wollte ihn ergreifen.
Doch Cole nahm das Stück Pergament in die Hand und hoffte mit all seinen Sinnen, dass Phoebes Zauber wirken würde. Dann zerriss er denn Zettel und verschwand vor dem verblüfften Ressaw.
Kurze Zeit später befand er sich wieder in der Apartmentwohnung und ein ebenso verblüffter Leo starrte ihn an.
"Alles in Ordnung." teilte Cole ihm mit. "Sie sind in der geheimen Höhle."
"Und sie haben dich einfach alleine draußen gelassen?" fragte Leo überrascht.
"Sieht ganz danach aus." Cole betrachtete Leo und ihm fielen alle möglichen Erinnerungen zu ihm ein. Er lächelte leicht und schüttelte den Kopf. Es war so anders ihm jetzt gegenüber zu stehen, wo er sein Gedächtnis wieder hatte.
"Es wird ihnen schon nichts passieren, keine Sorge." versuchte er ihn zu beruhigen und ging anschließend in die Küche. Er atmete erleichtert aus, als Leo ihm nicht folgte und im Wohnzimmer blieb, wo er auf dem Sofa saß und aufmerksam darauf wartete, ob eine der Schwestern ihn um Hilfe rief. Cole bezweifelte, ob es ihm überhaupt möglich wäre, in die geheime Höhle zu kommen, aber er sagte nichts dazu. Er hatte im Moment kein Interesse daran, ihm mehr erklären zu müssen, als nötig war.
In der Küche lag das Buch der Schatten immer noch auf dem Küchentisch. Cole wunderte sich, das Leo es nicht mit ins Wohnzimmer genommen hatte, aber der hatte wohl andere Sorgen gehabt. Cole setzte sich an den Tisch. Da seine gesamten Erinnerungen noch immer einige Lücken aufwiesen, wusste er nicht mehr ganz sicher, was der Dämon Selgrin für magische Fähigkeiten hatte. Er erinnerte sich daran, dass er ihn gekannt hatte und daran, dass er in der Lage war, Sterbliche in den Wahnsinn zu treiben. Aber wieso war es ihm gelungen, ihm sein Gedächtnis wiederzugeben? Waren diese Erinnerungen überhaupt seine eigenen, oder waren sie manipuliert? Er konnte sich beispielsweise nicht mehr daran erinnern, was Partas ihm so schlimmes angetan hatte.
Er schaute auf das Buch und zögerte, aber warum sollte es etwas dagegen haben, wenn er es berührte, schließlich war es ihm auch möglich gewesen, es hierher zu bringen. Er berührte es vorsichtig und nichts passierte. Zufrieden fing er an darin zu blättern. Schließlich hatte er die richtige Seite gefunden, da war er Selgrin. Interessiert begann er zu lesen. Selgrin hatte die Fähigkeit, in das menschliche Gehirn einzugreifen. Er konnte bestimmte Gehirnströme lenken, was dazu führte, dass Leute von seinen Eingriffen verrückt wurden. Doch bei Cole hatte er durch seinen Eingriff wohl eher die verschütteten Erinnerungen zurückgeholt, für ihn wieder greifbar gemacht. Eine Sorge hatte er damit weniger, es handelte sich tatsächlich um seine eigenen Erinnerungen. Nun gut, er erinnerte sich wieder, damit konnte er leben, solange die Nebenwirkungen ihn nicht auch in den Wahnsinn trieben, wie Selgrins andere Opfer. Doch daran zweifelte er, schließlich hatte der Dämon ihn durch seine Erinnerungen zurück in die Unterwelt locken wollen, mit einem verrückten Dämon konnte er nicht viel anfangen, der wäre zu unberechenbar, damit hatte er leider auch so seine Erfahrung.
Ganz in Gedanken versunken hatte er nicht bemerkt, wie Leo plötzlich in der Tür stand und ihn entsetzt anstarrte. "Was tust du da?"
"Keine Sorge," erklärte ihm Cole mit ruhiger Stimme. "Ich musste nur etwas nachschlagen"
"Im Buch der Schatten?" Leo sah ihn skeptisch an und kam näher.
Cole ließ das Buch aufgeschlagen und stand auf. "Ja, ist das ein Problem für dich?" Ohne auf Leos Antwort zu warten, ging er ins Wohnzimmer und anschließend zur Tür. "Ich fahre jetzt" teilte er Leo mit, der immer noch nicht einschätzen konnte, was er von der ganzen Angelegenheit halten sollte.
"Du fährst jetzt? Willst du nicht warten, bis sie wieder hier sind?"
Cole schüttelte den Kopf. "Nein, ich denke besser nicht." Er wollte die Tür öffnen, aber Leo hielt ihn zurück.
"Was genau ist in der Unterwelt passiert?"
Cole seufzte und befreite sich von Leos Hand. "Das ist jetzt zu kompliziert." teilte er ihm kurz mit. "Lass dir das von ihnen erklären," als er darüber nachdachte musste er lächeln. "Obwohl ich nicht sagen kann, was sie dir erzählen werden." Er hatte wirklich keine Ahnung was sie sich da zusammengereimt hatten, und er wollte es auch lieber nicht wissen. Ohne sich noch einmal nach Leo umzudrehen, eilte er auf seinen Wagen zu und machte sich auf den Rückweg in die Stadt. Er vermisste es auf einmal schmerzlich, dass er sich nicht mehr von einen Ort zum anderen teleportieren konnte, sondern auf sein Auto zurückgreifen musste. Doch da zur Zeit ein Magiebann über San Francisco lag, hätte er so oder so nur die Wahl des Autos, versuchte er sich zu überzeugen.
Die Schwestern standen unterdessen in der verborgenen Höhle in der Unterwelt. Sie hatte die selbe Form wie ihre Schwesterhöhle in der Oberwelt, aber die Atmosphäre war eine ganz andere, ruhig und strahlend. Geradeaus an der Wand befand sich das Steinsymbol. Es prangte groß und majestätisch an der Wand und strahlte von innen heraus, wodurch es der ganzen Höhle eine besondere Aura verlieh, die sie in ihren Bann schlug. Sie sahen sich überwältigt um.
"Ich hätte nie gedacht, dass so etwas schönes in der Unterwelt existiert." erklärte Phoebe ehrfürchtig.
"Das ist wohl nur möglich, weil kein Dämon je hierhergelangen konnte." meinte Piper und sah sich um. "Seht ihr, an den Wänden befinden sich ähnliche Zeichnungen wie in der anderen Höhle."
Paige trat neben sie. "Ja, ob sie den Weg zu unserer Höhle in der Oberwelt zeigen?"
"Das nehme ich an." erklärte Piper und betrachtete die Zeichnungen eingehend. Plötzlich sah sie sich irritiert um. Beim näheren Hinsehen sah es so aus, als wäre die Zeichnung vor kurzem an einigen Stellen ausradiert und wieder übermalen worden. Paige, die neben ihr stand, bemerkte es ebenfalls, während Phoebe fasziniert vor dem Steinsiegel stand.
"Ob diese Zeichnung bedeutet, dass die Höhle weiß, dass die andere Steinblume nicht mehr in der Höhle, sondern irgendwo bei Canterro ist?" fragte Paige zweifelnd.
"Möglich, aber das interessiert uns im Moment nicht." beschloss Piper und die beiden traten neben Phoebe, um ebenfalls das Steinsymbol an der Wand zu betrachten, das tatsächlich die Form einer steinernen Blume hatte.
"Es ist so schön. Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl dabei, es zu zerstören." meinte Phoebe unglücklich und strich mit ihrer Hand über ein einzelnes Blütenblatt. Die Oberfläche war unglaublich glatt und es fühlte sich kühl und angenehm an.
"Aber wir wissen doch gar nicht, ob auch dieses Symbol betroffen ist. Wir wollen schließlich nur das Siegel bei Canterro zerstören." versuchte Piper sie zu trösten.
Phoebe nickte und holte entschlossen den Zettel mit dem Zauberspruch hervor, den sie schon bei Coles Verbindung benutzt hatten. Sie sahen sich an und sprachen dann ehrfürchtig den magischen Zauber aus. Gespannt warteten sie, aber nichts geschah, die Atmosphäre in der Höhle änderte sich nicht.
"Was meint ihr, hat es nicht funktioniert?" fragte Paige überrascht.
Die anderen zuckten mit den Schultern. "Keine Ahnung, dieses Steinsymbol funktioniert jedenfalls noch."
"Vielleicht sollten wir vorsichtshalber den geänderten Weg abzeichnen." meinte Paige skeptisch und ging auf das Ende der Zeichnung zu.
"Oh nein, nicht schon wieder." erklärte Phoebe widerwillig. "Aber dieses Mal ohne mich, ihr habt ja gesehen, was dabei herausgekommen ist."
"Das lag nur daran, das zwischen unseren Zeichnungen ein Stück fehlte." erklärte ihr Piper, die auch keine Lust hatte, wieder mit dem Zeichnen zu beginnen. Doch sie sah ein, das dies zur Vorsicht nötig wäre.
Paige drehte sich zu ihnen um "Keine Sorge." meinte sie. "Es ist dieses Mal nicht viel. Ich denke hierbei handelt es sich um Canterros Stadthaus." Sie wies auf einen der verwischten Punkte auf der Karte. "Dies hier müsste die Straße vor seinem Haus sein." Erklärte sie weiter. "Also braucht ihr euch nicht zu bemühen, ich schaffe das schon alleine." Sie holte einen Stift hervor und zeichnete den Weg innerhalb Canterros Haus ab.
Nach kurzer Zeit war sie fertig. Sie wandte sich zu ihren Schwestern, als sich die Atmosphäre in der Höhle plötzlich veränderte. Sie blickten zu dem Steinsiegel und stellten fest, dass die Blütenblätter nicht mehr strahlend leuchteten. Die Blume hatte einen Teil ihre Aura verloren. Nur doch die Blütenmitte strahlte etwas heller. Die Höhle verlor damit einen Teil ihrer Ausstrahlung und wirkte nur noch wie eine einfache Höhle. Zwar strahlte sie nicht die Traurigkeit aus, wie die andere Höhle, aber dennoch war der Wechsel unverkennbar.
"Es scheint, als hätte unser Zauber doch gewirkt." stellte Piper trocken fest.
"Es sieht ganz danach aus." meinte Paige, steckte sich ihre Zeichnung aber dennoch in die Tasche. "Dieses Siegel scheint noch zu funktionieren, nur das andere ist zerstört, und somit hoffentlich auch der Magiebann über San Francisco."
"Worauf warten wir dann noch?" fragte Piper und streckte Paige ihre Hand entgegen.
Phoebe sah sich unglücklich in der Höhle um. Sie hatte ein schlechtes Gefühl dabei, die einzigartige Atmosphäre zerstört zu haben, aber sie hatten es tun müssen. Sie seufzte und streckte Paige ihre Hand hin. Gemeinsam verließen sie die Höhle und orbten sich zurück zu dem Apartment, in dem Leo unruhig wartete.
"Da seid ihr ja endlich, ich habe mir Sorgen gemacht, was ist passiert?" er umarmte Piper, die ihn sofort versuchte zu beruhigen.
"Es ist alles in Ordnung." meinte sie "Wir haben die Höhle gefunden und Canterros Siegel zerstört. Hoffen wir jedenfalls."
Phoebe sah Paige und ihren Schwager an. "Einer von euch kann es ja testen."
"Kein Problem." meinte Paige freudig und verschwand. Ein paar Minuten später erschien sie wieder. "Es hat geklappt." erklärte sie mit einem Grinsen. "Ich denke es ist wieder alles beim Alten. Canterros Bann ist dahin. Und ich habe uns das hier mitgebracht." Sie schwenkte ihr Portemonaie.
"Gut, dann sollten wir bezahlen und uns auf den Weg nach Hause machen." entschied Piper und hakte sich bei ihrem Ehemann unter.
"Cole ist auch schon gefahren, er wollte nicht auf euch warten." teilte Leo ihnen mit, und aus seiner Stimme konnten sie erkennen, dass er dies nicht verstanden hatte.
"Cole?" fragte Phoebe überrascht "Er war hier?" Sie musste sich eingestehen, dass sie nach seinem Auftritt vor den Dämonen nicht mehr an ihn gedacht hatte. Die Höhle hatte sie zu sehr in ihren Bann gezogen und war eine angenehmere Beschäftigung gewesen als Cole und die Tatsache, dass er sie in die Arme der Dämonen gelotst hatte. Naja und auch vor die Höhle.
"Ja, er war irgendwie eigenartig und wollte mir nicht erzählen, was in der Unterwelt passiert ist." Leo sah die Schwestern nachdenklich an.
"Kein Wunder." meinte Paige verächtlich.
"Und er hat etwas im Buch der Schatten gesucht." Erklärte Leo weiter und kümmerte sich nicht um Paiges Einwurf.
"Was?" erklang es nun von den Schwestern. "Im Buch der Schatten?"
Phoebe stürmte in die Küche und sah zu ihrer Erleichterung das Buch auf dem Küchentisch liegen. Sie trat näher heran und bemerkte, dass eine Seite aufgeschlagen war. Sie setzte sich neugierig auf den Stuhl und begann zu lesen. "Selgrin" las sie und Piper trat hinter sie. "Das ist der Dämon, mit dem Cole geredet hat." erkannte sie sofort.
Phoebe sah Piper überrascht an und las dann weiter. "... hat die Fähigkeiten, in das menschliche Gehirn einzugreifen. Er kann Gehirnströmen so lenken, dass Menschen von seinen Eingriffen verrückt werden können." Sie sah zu den anderen auf. "Denkt ihr auch was ich denke?"
Sie nickten. "Er hat Cole sein Gedächtnis wiedergegeben." Erkannte Piper nachdenklich und erinnerte sich daran, wie er kurz nach ihrer Begegnung mit dem Dämon von seinen Erinnerungen an die Seherin geredet hatte.
"Darum konnte er sich wieder an den Weg zu der Höhle erinnern." Erkannte Phoebe erleichtert, weil sie daraus schloss, dass er sie nicht hatte in die Falle locken wollen.
"Aber warum sollte dieser Dämon ihm so einen Gefallen tun?" fragte Paige skeptisch. "Doch nur, wenn er dafür etwas bekommt und das können doch nur wir gewesen sein."
Piper nickte "Du hast recht, das wäre möglich. Schließlich hat Cole eine Weile mit ihm geredet, bevor ich zurück gekommen bin. Und der Dämon hat erwähnt, dass er ihn erwartet."
Phoebe schüttelte den Kopf. "Das glaube ich nicht, er war doch selbst überrascht davon, dass er sich wieder an etwas aus seiner Vergangenheit erinnern konnte. Und schließlich hat er uns an den richtigen Platz geführt." versuchte sie sein Verhalten zu erklären.
"Aber Phoebe, woher wussten die Dämonen sonst, wo sie uns finden können?" fragte Piper.
Phoebe zuckte mit den Schultern und sah Paige an. "Hast du gehört, worüber sie mit ihm geredet haben."
"Nein, ich musste mich darum kümmern, von diesem Dämon los zu kommen. Ich weiß nur, dass es sich irgendwie um Canterro gedreht hat."
"Siehst du," sie sah Piper zuversichtlicher an, als sie sich fühlte. "Canterro wusste sicher wo sich das Siegel in der Unterwelt befindet, aber er hat keinen Weg gefunden, um in die Höhle zu gelangen, darum hat er seine Dämonen an die Stelle geschickt, um auf uns zu warten."
Piper sah ihrer Schwester an, dass sie an diese Lösung glauben wollte, und sagte fürs erste lieber nichts mehr dazu.
Paige sah das wohl ein bisschen anders. "Also ich glaube nicht, dass es so war..." Sie fing sich einen bösen Blick von Piper ein und verstummte erst einmal.
Diese Gelegenheit nutzte Leo, um sich in das Gespräch einzumischen. "Ihr meint also Cole hat von Selgrin sein Gedächtnis zurück bekommen?" Als sie nickten, seufzte er. "Das werde ich den Ältesten mitteilen müssen, sie werden sicher nicht erfreut darüber sein. Die ganze Angelegenheit hat sich nicht so entwickelt, wie sie es beabsichtigt hatten." Er schaute nachdenklich auf den Tisch. "Wenigstens konnte er im Buch der Schatten suchen, ohne das es sich gewehrt hat."
"Genau!" erklärte Phoebe und sah ihn dankbar an. "Seht ihr, das sagt doch schon alles."
"Ich finde wir sollten uns langsam auf den Weg nach Hause machen. Über dieses Thema können wir dort immer noch philosophieren." meinte Piper. Sie nahm die Hand ihres Mannes und die beiden verschwanden, während Paige und Phoebe sich auf den Weg machten, um erst einmal die Rechnung zu bezahlen, bevor sie den beiden folgen konnten.
