Behind Blue Eyes Kapitel 12

Draco packte die Elfe am Kragen und rannte mit ihr die Treppe hinauf.

Er setzte sie in seinen Koffer, der unter dem Bett stand. "Hier kannst du schlafen. Morgen früh gehst du zurück zu Mutter. Sag ihr, dass alles in Ordnung ist und dass ich vorsichtig sein werde. Sag ihr, sie soll sich vor Vater in Acht nehmen!"

Tipsy sah ihn ungläubig an. "Mylord? Eure Mutter soll sich vor Master in Acht nehmen?"

Draco nickte. "Ja. Ich werde dir nicht erklären warum, aber sie soll vorsichtig sein."

Draco legte sich vorsichtig auf sein Bett und versuchte einzuschlafen.

Er konnte jedoch ein Grinsen nicht unterdrücken.

Wenn Potter wüsste dass er, Draco diese Elfe genauso gern hatte wie seine Mutter... Draco wusste, dass Potter die Malfoys für brutale Unterdrücker hielt. Wenn der wüsste, dass Draco dieser Elfe alles erzählt hatte was ihn bedrückte, schon seit er sprechen konnte. Aber das musste Potter nicht erfahren. Je weniger Potter von ihm wusste, desto unverletzlicher war er.

Draco drehte sich auf den Rücken und versuchte einzuschlafen.

Er dachte jedoch immer wieder darüber nach, ob und wie er Dumbledore warnen konnte.

So fand er erst kurz vor dem Morgengrauen Schlaf, als die Elfe den Kopf unter dem Bett hervorstreckte, mit den Fingern schnipste und Draco ein wunderschönes Gefühl von Schläfrigkeit überkam.

Als er am nächsten Morgen aufwachte und unter sein Bett sah, war die Elfe verschwunden.

Draco zog sich an und ging in die grosse Halle zum Frühstücken.

Alles war schon in Hogsmeadestimmung und keiner aß sehr viel, denn sie wollten genug Platz haben, für möglichst viele von den Köstlichkeiten aus dem Honigtopf.

Draco aß ein Toast und hatte gerade eine halbe Tasse Tee getrunken, als Pansy hinter ihn trat.

"Los, gehen wir!"

Sie nahm seine Hand und zog ihn von der Bank hoch.

Er schaffte es zwar, seine Hand aus ihrer zu ziehen, bis sie die Schlange derer erreichten, die vor Filch standen, der ihre Genehmigungen kontrollierte, er merkte aber doch, dass einige in der Schlange, zumeist Gryffindors, hinter seinem Rücken kicherten.

Als Filch sie knurrend durch die Tür gewunken hatte, ging er so schnell es ging in Richtung Hogsmeade.

Während Pansy ihn glücklich durch sämtliche Geschäfte Hogsmeads zerrte und ihm mindestens zwanzig nahezu identisch aussehende Umhänge vor die Nase hielt, verfluchte er ausgiebig den Tag, an dem die Frauen das Shopping entdeckt hatten.

Als er sich schliesslich, beladen mit vier prall gefüllten Taschen, in den drei Besen auf einen Stuhl falle liess,

wollte er nur noch ein Butterbier und dann in sein Bett.

Er bestellte sich eine große Flasche von dem herrlich erfrischenden Getränk und hörte ergeben Pansy zu, die

über Potter, Weasley und besonders über die Granger herzog.

"... und ihre Zähne! Einfach grauenvoll. Da würde ich liebe einen Biber küssen!"

Draco überlegte gerade, wie Pansy überhaupt darauf kam, die Granger zu küssen, als die Tür aufging und Montague, der Torhüter des Slytherin-Teams hereinkam. Er zog ein Mädchen hinter sich her auf einen Tisch zu. Anjala!

Draco wurde plötzlich wütend. Also hatte diese Kratzbürste nicht gegen alle Slytherins was!

Montague war mindestens genauso aufbrausend wie er selbst! Ausserdem wurde er bei jeder Gelegenheit Jähzornig. Montague hatte schon mehr gegnerische Spieler in den Krankenflügel befördert, als der Rest der Mannschaft zusammen!

Ihm, Draco warf dieses Biest vor, er wäre unbeherrscht, nur weil er ab und zu jemanden anblaffte, wenn er gestreßt war, aber mit Montague, dieser wandelnden Zeitbombe, setzte sie sich Händchenhaltend in einen Pub.

Denn Montague hatte inzwischen ihre Hand genommen und redete mit leicht dümmlichem Gesichtsausdruck auf sie ein.

Pansy grinste höhnisch und zeigte auf die beiden.

"Schau mal, wer Montague da an der Seite klebt... Miss Ich-rette-die-Armen- Unterdrückten!"

Sie lachte ihr schrilles Lachen.

Draco überrollte eine jähe Welle von Sympathie gegenüber Pansy.

Genau, diese "Hilfsbereitschaft" und Besserwisserei von Anjala war wirklich übertrieben.

Er hakte Pansy unter und zog sie in Richtung Bar, um zu bezahlen.

"Mit diesen grauenvollen Aussichten will ich hier nicht länger bleiben!" sagte er, laut genug, damit Montague und Anjala es auch wirklich hörten.

Wieder lachte Pansy, schrill und unangenehm, doch Draco lachte mit.

Sie verliessen den Pub und gingen auf dem schmalen Weg, zurück in Richtung Hogwarts.

An einer Ecke, von Bäumen umstanden, legte Pansy ihre Arme um Dracos Hals.

"Weißt du Draco..." säuselte sie und sah ihn mit großen Kuhaugen von unten an. "Ich finde wir beide passen einfach zu gut zusammen, als dass uns dein Vater auseinanderbringen könnte."

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte ihn.

Draco sprang zurück. "Pansy..."

Da sah er Anjala Hand in Hand mit Montague den Weg heraufkommen und ohne zu wissen warum, packte er Pansy um die Taille und drückte seinen Mund auf ihren.

Er öffnete ein Auge und sah Anjala an.

Und wenn er es nicht besser gewusst hätte, dann hätte er ihren Blick als triumphierend gedeutet.